[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer
minimalen Menge eines Behandlungs- wie Veredelungsfluids auf eine vorbeilaufende,
eine gewisse Breite aufweisende textile Warenbahn mit einem quer zur Warenbahn ausgerichteten
Auftragsbalken, welcher einen sich über die Breite der Warenbahn erstreckenden, gegen
die Warenbahn gerichteten offenen Schlitz aufweist, dem das Fluid gleichmäßig über
die Arbeitsbreite der Warenbahn zugeführt ist, und mit einer dem Schlitz auf der anderen
Seite der Warenbahn gegenüberliegenden Abstützung für die Warenbahn.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die DE 33 15 770 A1 bekannt. Die Abstützung
besteht aus einem elastisch nachgiebigen, geschlossenen Kissen, das den Schlitz und
einen größeren Bereich seitlich neben dem Schlitz abdeckt, um die aus dem Schlitz
austretende Flüssigkeit ohne Verlust in die Warenbahn zu bringen.
[0003] Neben dieser Art von Auftragsvorrichtung sind außer den Aufgießvorrichtungen nur
noch die Siebdruckvorrichtungen bekannt, bei denen die Abstützung aus einem horizontalen
Sieb- ggf. mit Absaugung oder einem dichten Endlosband, aber auch aus einer Walze
bestehen kann, die die Warenbahn am Schlitz vorbei trägt. Hier ist beispielsweise
die DE 34 19 367 A1 zu nennen. Wesentlich bei Siebdruckmaschinen ist aber, daß der
Schlitz von einem sich drehenden Siebzylinder umgeben ist, durch dessen Perforation
die Flüssigkeit zur Herstellung eines Musters gedrückt werden soll. Um solche Vorrichtungen
geht es beim Anmeldungsgegenstand aber nicht, vielmehr soll eine Vorrichtung gefunden
werden, mit der eine Minimalmenge der Flüssigkeit gleichmäßig über die Arbeitsbreite
auf die Warenbahn aufgetragen und optimal in die Oberfläche wie Flor eingedrückt werden
kann, um gerade nur die Warenbahnoberfläche vollständig zu tränken.
[0004] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art besteht die Aufgabe der Erfindung
darin, eine Vorrichtung zu finden, mit der die zur ausreichenden Netzung minimal notwendige
Flüssigkeitsmenge nicht nur gleichmäßig über die Arbeitsbreite verteilt, sondern auch
in die Faseroberfläche der Warenbahn wie in den Flor od. dgl. penetriert wird.
[0005] Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Abstützung als
parallel zum Auftragsbalken ausgerichtete Druckwalze ausgebildet ist, die - über die
dazwischen vorbeilaufende Warenbahn - gegen die beiden den Schlitz begrenzenden Längskanten
gedrückt ist. Der Grund für diese Konstruktion ist die wünschenswerte Erholung des
Flors nach der Komprimierung durch den Druck der Walze, damit die Fasern auch die
notwendige Flüssigkeitsmenge wurzeltief aufnehmen, gleich anschließend soll aber die
Warenbahn zur Reduzierung auf die nur minimal notwendige Flüssigkeitsmenge wieder
abgequetscht werden. Diese drei Vorgänge: Komprimierung, Aufatmung und wieder Komprimierung
des Flors sind bei der Vorrichtung nach der Erfindung unmittelbar hintereinander geschaltet,
so daß der gewünschte sparsame Fluidminimalauftrag bez. -verbrauch gewährleistet ist.
[0006] Der Abstand der Längskanten des Schlitzes hängt von der Art und dem Volumen der zu
behandelnden Ware ab. Jedenfalls soll die an der Walze zusammengedrückte Oberfläche
der Warenbahn sich wieder aufrichten, aufatmen, dabei die Flüssigkeit aufsaugen können
und dann wieder zusammengequetscht werden, damit nur die wirklich notwendige Flüssigkeitsmenge
im Flor verbleibt. Es ist daran gedacht, den Abstand der Längskanten des Schlitzes
in der Größenordnung der doppelten Länge des jeweiligen Flors der Warenbahn zu bemessen.
Der Schlitz kann aber auch breiter sein.
[0007] Wesentlich ist auch die gleichmäßige Zuführung des Behandlungsfluids in und über
die Breite des Schlitzes. Für diese Aufgabe gibt es eine gute Lösung nach der DE 40
26 198 A1. Deshalb wird auch bei der Vorrichtung nach der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Schlitz mit einer Flüssigkeitsverteileinrichtung verbunden ist, bei der die
Verteilung der Flüssigkeit von einer Zuflußleitung bis zu einer Vielzahl von Ausflußöffnungen
schrittweise derart vorgesehen ist, daß die Zuflußöffnung beidseitig in Arbeitsbreitenrichtung
mit einer gleich langen ersten Verzweigleitung verbunden ist, an deren jeweiligem
Ende eine Zwischenausflußöffnung vorgesehen ist, an die sich in gleicher Weise beidseitig
in Arbeitsbreitenrichtung eine jedoch um die Hälfte der ersten Verzweigleitung kürzere
und im Querschnitt verkleinerte zweite Verzweigleitung anschließt, sich die Flüssigkeitsverteilung
in dieser Flüssigkeitsverteileinrichtung also stammbaumähnlich mehrfach verzweigt,
und daß somit die fein über die Arbeitsbreite verteilten Ausflußöffnungen in den sich
über die Arbeitsbreite der Warenbahn erstreckenden Schlitz münden.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung beispielhaft dargestellt.
Anhand dieses Beispiels sollen noch weitere erfinderische Details der Vorrichtung
erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1:
- in der Seitenansicht die Flüssigkeitsauftragsvorrichtung insgesamt mit in
- Fig. 2:
- in vergrößerter Darstellung hervorgehobener Einzelheit x, die die Auftragsvorrichtung
im Detail darstellt, und
- Fig. 3:
- einen Schnitt quer durch den Auftragsbalken mit einer Flüssigkeitsverteileinrichtung.
[0009] Die Fluidauftragsvorrichtung nach Fig. 1 besteht aus einem Rahmen 1, an dem eine
Reihe von Umlenkwalzen 3 - 11 zur Führung der Warenbahn 2 in die jeweilige Behandlungsstation
drehbar gelagert sind. Die Laufrichtung der Warenbahn ist mit dem Pfeil 12 angedeutet.
Von der oben im Rahmen 1 gelagerten Umlenkwalze 5 verläuft die Warenbahn 2 schräg
rückwärts abwärts zur Umlenkwalze 6. Die mit dem Flor in der Fig. 1 nach rechts gerichtete
Warenbahn hat also eine Neigung nach unten, worauf weiter unten eingegangen wird.
Etwa in der Mitte zwischen den Walzen 5 und 6 ist die Auftragsvorrichtung 13 angeordnet.
Sie besteht - auch gemäß Fig 2 - aus einem auf der Florseite der Warenbahn 2 angeordneten
Auftragsbalken 14, mit der in Fig. 3 dargestellten Flüssigkeitsverteileinrichtung
15, und aus einer auf der Rückseite der Warenbahn 2 angeordneten Druckwalze 16, die
dem Auftragsbalken 14 zentrisch zugeordnet ist. Der Auftragsbalken 14 mit der Druckwalze
16 sind mit ihrer Wirkungsachse 17 senkrecht zur Warenbahn 2 ausgerichtet, also ebenfalls
rückwärts geneigt.
[0010] Der Auftragsbalken 14 weist an der der Warenbahn zugeordneten Seite einen Schlitz
18 auf, durch den die Auftragsflüssigkeit auf die Warenbahn 2 gedrückt wird. Der Schlitz
hat an der Auftrittsseite zwei Längskanten 19, 20, die sich über die Arbeitsbreite
des Auftragsbalkens 14 erstrecken. Die Höhe des Schlitzes 18 ergibt sich gemäß Ausführungsbeispiel
aus der im Querschnitt halbkreisförmigen Gestaltung. Die auf der anderen Seite der
Warenbahn 2 zentrisch zum Schlitz 18 angeordnete Druckwalze 16 liegt - über die Warenbahn
2 - an den Längskanten 19, 20 des Schlitzes 18 an. Auf diese Weise wird der Flor 2'
der Warenbahn 2 beim Durchlauf durch die Auftragsvorrichtung 13 zunächst an der Längskante
19 komprimiert, entlüftet, dann im Schlitz 18 nach dem oder beim Aufrichten mit der
jeweiligen Auftragsflüssigkeit genetzt und dann wieder an der Längskante 20 komprimiert,
damit nur die minimal erforderliche Flüssigkeit in dem Flor 2' verbleibt.
[0011] Damit die auf die Warenbahn 2 aufzutragende Flüssigkeit gleichmäßig über die Arbeitsbreite
im Schlitz 18 verteilt geliefert wird, ist im Auftragsbalken 14 eine Verteilvorrichtung
15 vorgesehen, die aus Fig. 3 hervorgeht. Die Verteilung der Flüssigkeit erfolgt von
einer Zuflußleitung 21, die jeweils mit einem Schlauch 21' für die Zufuhr der Flüssigkeit
verbunden ist, bis zu einer Vielzahl von Ausflußöffnungen 22 schrittweise derart,
daß die Zuflußöffnung 21 beidseitig in Arbeitsbreitenrichtung mit einer gleich langen
ersten Verzweigleitung 23, 24 verbunden ist, an deren jeweiligem Ende eine Zwischenausflußöffnung
25, 26 vorgesehen ist, an die sich in gleicher Weise beidseitig in Arbeitsbreitenrichtung
eine jedoch um die Hälfte der ersten Verzweigleitung 23, 24 kürzere und im Querschnitt
verkleinerte zweite Verzweigleitung 27, 28 anschließt. Die Flüssigkeitsverteilung
verzweigt sich folglich in dieser Flüssigkeitsverteileinrichtung 15 stammbaumähnlich.
Die damit fein über die Arbeitsbreite verteilten Ausflußöffnungen 22 münden in den
sich über die Arbeitsbreite der Warenbahn 2 erstreckenden Schlitz 18. Die einzelnen
Leitungen und Öffnungen 21 - 28 in der Verteileinrichtung 15 sind in Blechen 29 gebildet,
die zur Abdichtung der Leitungen lediglich aufeinandergepreßt sind.
[0012] Der Auftragsbalken 14 ist um die Achse 30 mittels der am Rahmen 1 befestigten Druckzylindereinheit
31 in Richtung des Pfeiles verschwenkbar, so daß der Schlitz 18 nach unten ausgerichtet
und z. B. gereinigt werden kann. Auch dazu ist die Druckwalze 16 von dem Auftragsbalken
14 weg verschwenkbar in der Halterung 32 mit dem Druckzylinder 33 im Rahmen 1 gelagert.
Über diese Vorrichtung ist die Druckwalze 16 auch in ihrer Lage zum Schlitz 18 justierbar.
Gleichfalls ist der Auftragsbalken 14 im Abstand zur Warenbahn 2 z. B. mittels der
Vorrichtung 34 justierbar. Unterhalb der Auftragsvorrichtung 13 ertreckt sich im Bereich
des Rahmens 1 eine Flüssigkeitsauffangwanne 35, die die Umlenkwalze 6 umgibt und dort
die abtropfende oder abgestreifte Flüssigkeit auffängt und in den Nutzungskreislauf
zurückführt.
1. Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer minimalen Menge eines Behandlungs-wie
Veredelungsfluids auf eine vorbeilaufende, eine gewisse Breite aufweisende textile
Warenbahn mit einem quer zur Warenbahn ausgerichteten Auftragsbalken, welcher einen
sich über die Breite der Warenbahn erstreckenden, gegen die Warenbahn gerichteten
offenen Schlitz aufweist, dem das Fluid gleichmäßig über die Arbeitsbreite der Warenbahn
zugeführt ist, und mit einer dem Schlitz auf der anderen Seite der Warenbahn gegenüberliegenden
Abstützung für die Warenbahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung als parallel
zum Auftragsbalken (14) ausgerichtete Druckwalze (16) ausgebildet ist, die - über
die dazwischen vorbeilaufende Warenbahn (2) - gegen die beiden den Schlitz (18) begrenzenden
Längskanten (19, 20) gedrückt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskanten (19, 20)
des Schlitzes (18) mit einem Abstand voneinander angeordnet sind, daß die zu behandelnde
Oberfläche, z. B. der Flor (2') der Warenbahn (2), im dazwischen liegenden Schlitz
(18) entlastet vom Druck der Walze (16) aufatmet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskanten (19, 20)
des Schlitzes (18) mit einem Abstand voneinander angeordnet sind, der etwa der doppelten
Länge des Flors (2') der Warenbahn (2) entspricht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
(18) mit einer Flüssigkeitsverteileinrichtung (15) verbunden ist, bei der die Verteilung
der Flüssigkeit von einer Zuflußleitung (21) bis zu einer Vielzahl von Ausflußöffnungen
(22) schrittweise derart vorgesehen ist, daß die Zuflußöffnung (21) beidseitig in
Arbeitsbreitenrichtung mit einer gleich langen ersten Verzweigleitung (23, 24) verbunden
ist, an deren jeweiligem Ende eine Zwischenausflußöffnung (25, 26) vorgesehen ist,
an die sich in gleicher Weise beidseitig in Arbeitsbreitenrichtung eine jedoch um
die Hälfte der ersten Verzweigleitung (23, 24) kürzere und im Querschnitt verkleinerte
zweite Verzweigleitung (27, 28) anschließt, sich die Flüssigkeitsverteilung in dieser
Flüssigkeitsverteileinrichtung (15) also stammbaumähnlich mehrfach verzweigt, und
daß somit die fein über die Arbeitsbreite verteilten Ausflußöffnungen (22) in den
sich über die Arbeitsbreite der Warenbahn erstreckenden Schlitz (18) münden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwalze
(16) von der gestreckt geführten Warenbahn (2), von dem Schlitz (18) entfernbar ausgebildet
und der Auftragsbalken (14) mit dem Schlitz (18) nach unten um die Achse (30) verschwenkbar
gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn
(2) im Bereich der Auftragsvorrichtung (13) mittels Umlenkwalzen (5, 6) schräg von
oben nach unten geführt ist und die Auftragsvorrichtung (13) in der Auftragsposition
seitlich vorzugsweise von unten gegen die Warenbahn (2) gerückt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Auftragsvorrichtung
(13) eine Flüssigkeitsauftragswanne (35) angeordnet ist, die in eine Rinne mit der
darin umlaufenden, mit Abstand zur Wandung der Wanne (35) gelagerten Umlenkwalze (6)
ausläuft.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
des Auftragbalkens (14) von der Warenbahn (2) mittels einer Einrichtung (34) justierbar
ist.