[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trocknen einer Substanz,
insbesondere von Holzspänen, wie es im Oberbegriff des Patentanspruches 1 beschrieben
ist.
[0002] Bei der Trocknung insbesondere von Holzspänen in Trommeltrocknern enthält die aus
dem Trommeltrockner austretende Abluft neben Wasserdampf auch gasförmige Holzinhaltsstoffe
sowie Aerosole, die nicht ungereinigt in die Atmosphäre abgegeben werden können, da
die Schadstoffgehalte zu hoch sind. Deshalb muss das Rauchgas gereinigt werden, was
durch Filtrierung, Waschung und/oder einer regenerativen thermischen Oxidation erfolgen
kann. Eine optimale Reinigung des Rauchgases würde durch die Kombination dieser Möglichkeiten
erhalten. Da diese Einrichtungen zusätzlich zur gesamten Trocknungsanlage angeschafft
werden müssen, ist dies eine teure Lösung, wobei auch der Betrieb und Unterhalt dieser
zusätzlichen Anlagen aufwendig ist.
[0003] Deshalb wurde nach anderen Wegen gesucht, wobei eine Lösung gefunden wurde, bei welcher
das als Trocknungsmedium verwendete Dampf-Gas-Gemisch im wesentlichen in einem geschlossenen
Kreislauf gehalten wurde. Bei diesem bekannten Verfahren zum Trocknen einer Substanz,
das in der EP-B-0 457 203 beschrieben ist, wird aus dem geschlossenen Kreislauf ein
Teilstrom des Dampf-Gas-Gemisches kontinuierlich ausgekoppelt und einem Kondensator
zugeführt, in welchem die Flüssigkeit auskondensiert wird, während das gasförmige
Gemisch in die Brennkammer des Brenners eingeleitet wird. In der Brennkammer verbrennen
insbesondere die Kohlenwasserstoffe, so dass das so gereinigte Abgas problemlos an
die Atmosphäre abgegeben werden kann.
[0004] Bei diesem Verfahren fällt aber ein Kondensat an, das Schadstoffe enthält, und demzufolge
entsorgt werden muss. Diese Schadstoffe jedoch sind beispielsweise in einer biologischen
Kläranlage schwer abbaubar.
[0005] Ein weiteres Verfahren zum Trocknen von insbesondere Holzspänen ist aus der EP-A-0
459 603 bekannt. Bei diesem Verfahren wird aus dem geschlossenen Kreislauf ein Teilstrom
des Dampf-Gas-Gemisches kontinuierlich ausgekoppelt und direkt in die Brennkammer
eingeführt. In der Brennkammer, in welcher eine entsprechende Temperatur aufrecht
erhalten wird, oxidiert das im zugeführten Dampf-Gas-Gemisch enthaltene Kohlenmonoxid
zu Kohlendioxid, und die ebenfalls enthaltenen Holzinhaltsstoffe werden gleichzeitig
oxidiert. Auf eine Auskondensierung wird hierbei verzichtet.
[0006] Das aus der Brennkammer austretende Abgas kann somit nach dem Durchlauf des ersten
Wärmetauschers und dem Erwärmen des Dampf-Gas-Gemisches in der Regel direkt an die
Atmosphäre abgegeben werden, wobei beim Austritt aus dem Kamin keine optische Trübung
und keine Geruchsbelästigung auftritt.
[0007] Um in der Brennkammer die obengenannten Oxidationen erreichen zu können, muss die
Temperatur auf zirka 900° C gehalten werden. Das diese Temperatur aufweisende Brenngas
wird einem ersten Wärmetauscher zugeführt, in welchem das in den Trommeltrockner zugeleitete
Dampf-Gas-Gemisch auf eine Temperatur von zirka 500° C erwärmt wird. Es hat sich nun
gezeigt, dass auf der Eintrittseite des Brenngases in den ersten Wärmetauscher die
ersten umströmten Wärmetauscherelemente einer starken Erwärmung ausgesetzt sind, da
das innenseitig sich befindende Dampf-Gas-Gemisch ebenfalls bereits eine Temperatur
von zirka 500° C aufweist. Hierbei ist das Material dieser ersten Wärmetauscherelemente
so starken Beanspruchungen ausgesetzt, dass deren Lebensdauer beschränkt ist.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die bekannten Verfahren so zu modifizieren,
dass die thermische Belastung der Wärmetauscherelemente reduziert und demzufolge deren
Lebensdauer erhöht wird.
[0009] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dieser Aufgabe durch die in der Kennzeichnung
des Anspruches 1 angegebenen Merkmale.
[0010] Indem das erhitzte Brenngas vor der Zuführung in den ersten Wärmetauscher durch einen
weiteren Wärmetauscher geleitet wird und demzufolge auf eine niedrigere Temperatur
gebracht wird, wird die thermische Belastung des Materials, insbesondere der ersten
Wärmetauscherelemente des ersten Wärmetauschers, die von diesem Brenngas erreicht
werden, reduziert.
[0011] Da dieser weitere Wärmetauscher, in welchem das Brenngas mit einer hohen Temperatur
zugeführt wird, vom ausgekoppelten Teil des Dampf-Gas-Gemisches mit einer relativ
geringen Temperatur durchströmt wird, wird demzufolge das Material der Wärmetauscherelemente
dieses Wärmetauschers von der Innenseite her relativ stark gekühlt, so dass die thermische
Belastung des Materials entsprechend gering gehalten werden kann.
[0012] Mit diesem modifizierten Verfahren werden demzufolge die gesteckten Ziele, nämlich
eine geringere thermische Belastung der Materialien der Wärmetauscher zu erwirken,
vollumfänglich erreicht.
[0013] Weitere vorteilhafte Verfahrensschritte des erfindungsgemässen Verfahrens ergeben
sich aus den weiteren abhängigen Ansprüchen.
[0014] Nachfolgend wird das erfindungsgemässe Verfahren anhand der beiliegenden Zeichnung
beispielhaft näher erläutert.
[0016] Fig. 1 in schematischer Darstellung den Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens
in einer möglichen Ausführungsform.
[0017] Fig. 2 in schematischer Darstellung den Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens
gemäss Fig. 1, wobei eine Vortrocknung vorgesehen ist.
[0018] Gemäss der schematischen Darstellung in Fig. 1 wird einem Brenner 1 in bekannter
Weise ein Brennstoff zugeführt, der in der Brennkammer 2 verbrannt wird. Die Zuführung
der Zuluft zu diesem Brenner 1 bzw. der Brennkammer 2 erfolgt durch die Zuleitung
3. Das erhitzte Brenngas wird, bevor es durch einen ersten Wärmetauscher 4 geleitet
wird, einen weiteren Wärmetauscher 21 durchlaufen. Vom ersten Wärmetauscher 4 gelangt
die Abluft über einen zweiten Wärmetauscher 5, in welchen die dem Brenner 1 zugeleitete
Zuluft erwärmt wird, und über eine Leitung 6 in einen Kamin 7, durch welchen die Abluft
in die Atmosphäre abgegeben wird.
[0019] Im ersten Wärmetauscher 4 wird durch das Brenngas ein Dampf-Gas-Gemisch erwärmt.
Das erwärmte Dampf-Gas-Gemisch wird einem Trommeltrockner 8 zugeführt, in welchem
über die Zuführung 9 in bekannter Weise die zu trocknende Substanz eingebracht wird.
Durch die Trocknung von beispielsweise Holzspänen werden an das Dampf-Gas-Gemisch
weiterer Wasserdampf und Holzinhaltsstoffe gasförmig und in Form von Aerosolen, wie
beispielsweise flüchtige Kohlenwasserstoffe, abgegeben. Die getrockneten Holzspäne
und das Dampf-Gas-Gemisch werden über einen geschlossenen Kanal 10 einem Zyklonabscheider
11 zugeführt, in welchem die getrockneten Holzspäne und das Dampf-Gas-Gemisch getrennt
werden. Die Weiterverarbeitung der getrockneten Holzspäne erfolgt hierbei in bekannter
Weise.
[0020] Das Dampf-Gas-Gemisch wird unter Zuhilfenahme eines Ventilators 12 wieder in den
ersten Wärmetauscher 4 zurückgeführt. Dadurch erhält man einen geschlossenen Kreislauf
für das Dampf-Gas-Gemisch.
[0021] Bevor das Dampf-Gas-Gemisch dem ersten Wärmetauscher 4 zugeführt wird, kann über
eine Leitung 22 ein Teilstrom des Dampf-Gas-Gemisches ausgekoppelt werden. Dieser
ausgekoppelte Teilstrom des Dampf-Gas-Gemisches wird durch den weiteren Wärmetauscher
21 geführt, wonach er in die Brennkammer 2 eingeleitet wird. Zur Durchflussmengenregelung
ist hierbei in bekannter Weise eine Klappe 23 vorgesehen.
[0022] Das Brenngas muss, damit in der Brennkammer eine nahezu vollständige Verbrennung
aller brennbarer Gase erfolgen kann, eine Temperatur von etwa 900° C erreichen. Dieses
Brenngas wird im weiteren Wärmetauscher 21 auf eine Temperatur von zirka 750° C abgekühlt,
worauf es in den ersten Wärmetauscher 4 gelangt. Während des Durchlaufens dieses ersten
Wärmetauschers 4 erfolgt eine weitere Abkühlung auf zirka 180° C, wobei das Dampf-Gas-Gemisch
in diesem ersten Wärmetauscher 4 von zirka 130° C auf zirka 500° C erwärmt wird.
[0023] Durch die niedrigere Temperatur, mit welcher das Brenngas in den ersten Wärmetauscher
4 eingeführt wird, ist die thermische Belastung der ersten Wärmetauscherelemente,
die von diesem Brenngas umströmt werden, geringer als beim beschriebenen bekannten
Verfahren, wodurch die Lebensdauer dieser Wärmetauscherelemente erhöht wird.
[0024] Der ausgekoppelte Teilstrom des Dampf-Gas-Gemisches, der durch den weiteren Wärmetauscher
21 geführt wird, bewirkt die Reduktion der Temperatur des Brenngases von 900° C auf
750° C. Hierbei wird dieser ausgekoppelte Teil des Dampf-Gas-Gemisches von zirka 130°
C auf zirka 370° C erwärmt. Durch die relativ tiefe Temperatur des ausgekoppelten
Teilstroms des Dampf-Gas-Gemisches werden die Wärmetauscherelemente im weiteren Wärmetauscher
21 insgesamt nicht so stark erwärmt, auch wenn Sie vom Brenngas mit einer Temperatur
von 900° C umströmt werden, so dass auch in diesem weiteren Wärmetauscher 21 die thermische
Belastung des Materials der Wärmetauscherelemente gering bleibt und demzufolge eine
hohe Lebensdauer erreicht wird.
[0025] Somit kann durch das erfindungsgemässe Trocknungsverfahren die thermische Belastung
der Materialien, aus welchen die Wärmetauscherelemente in den Wärmetauschern 4 und
21 bestehen, gering gehalten werden, so dass die Lebensdauer dieser Elemente erhöht
wird.
[0026] In Fig. 2 ist im Prinzip der gleiche Verfahrensablauf zur Trocknung von Holzspänen
dargestellt wie in Fig. 1, wobei der Unterschied darin besteht, dass die Abluft aus
dem zweiten Wärmetauscher 5 eine Vortrocknungseinrichtung 14 durchströmt und von da
mittels eines weiteren Ventilators 15 dem Kamin 7 zur Abgabe an die Atmosphäre zugeführt
wird. Durch diese Vortrocknungseinrichtung 14 werden die zu trocknenden Holzspäne
hindurchgeführt, bevor sie durch die Zuführung 9 dem Trommeltrockner 8 zugeleitet
werden. In der Vortrocknungseinrichtung 14 werden diese Holzspäne vorgewärmt auf eine
Temperatur von etwa 75°C.
[0027] Durch diese Vorwärmung ist der Energiebedarf für die weitere Trocknung der Holzspäne
auf das erforderliche Mass im Trommeltrockner 8 geringer, was zur Folge hat, dass
gesamthaft mit einem geringeren Energiebedarf ausgekommen wird, wodurch diese Kosten
gesenkt werden können.
[0028] Zur Erreichung der gewünschten Betriebszustände lassen sich die in den beiden Figuren
schematisch dargestellten Anlagen in bekannter Weise durch die erforderlichen Steuerungseinrichtungen
ausstatten.
[0029] Mit dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich neben Holzspänen auch andere Substanzen
trocknen, wie beispielsweise Gras, Zuckerrübenschnitzel oder Schlämme jeglicher Art.
1. Verfahren zum Trocknen einer Substanz, insbesondere von Holzspänen, in einem Trommeltrockner,
durch welchen in einem im wesentlichen geschlossenen Kreislauf ein in einem ersten
Wärmetauscher erwärmtes Dampf-Gas-Gemisch geführt wird, welches nach dem Durchlaufen
des Trommeltrockners in den ersten Wärmetauscher zurückgeleitet wird, wobei zur Erwärmung
des Dampf-Gas-Gemisches dem ersten Wärmetauscher ein in einer Brennkammer eines Brenners
erhitztes Abgas zugeführt wird, und ein Teil des Dampf-Gas-Gemisches aus dem Kreislauf
ausgekoppelt wird und in die Brennkammer eingeführt wird, in welcher eine Verbrennung
der bei der Trocknung entstehenden Gase erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die
Auskoppelung des Teils des Dampf-Gas-Gemisches vor der Einleitung des Dampf-Gas-Gemisches
in den ersten Wärmetauscher (4) vorgenommen wird und dieser ausgekoppelte Teil des
Dampf-Gas-Gemisches einen weiteren Wärmetauscher (21) durchläuft, durch welchen das
aus der Brennkammer (2) austretende und erhitzte Abgas vor dem Zuführen in den ersten
Wärmetauscher (4) hindurchgeführt wird, wobei der ausgekoppelte Teil des Dampf-Gas-Gemisches
erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluft zum Brenner (1)
durch einen zweiten Wärmetauscher (5) geführt wird und durch die Abgase des Brenners
(1) nach dem Durchlaufen des ersten Wärmetauschers (4) erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der ausgekoppelte Teil
des Dampf-Gas-Gemisches während des Durchlaufens des weiteren Wärmetausches (21) von
einer Temperatur von etwa 130°C auf eine Temperatur von 350 bis 400°C erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das in der
Brennkammer (2) erhitzte Abgas während des Hindurchführens durch den weiteren Wärmetauscher
(21) und vor dem Eintritt in den ersten Wärmetauscher (4) auf eine Temperatur von
etwa 750 °C abgekühlt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dampf-Gas-Gemisch
während des Hindurchführens durch den ersten Wärmetauscher (4) von einer Temperatur
von etwa 130°C auf eine Temperatur von etwa 500 °C erwärmt wird und das Abgas auf
eine Temperatur von etwa 180° C abgekühlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der
Brennkammer (2) des Brenners (1) abgeleiteten Abgase nach dem Durchströmen des zweiten
Wärmetauschers (5) durch eine Vortrocknungseinrichtung (14) geführt werden, in welcher
die zu trocknende Substanz vorgetrocknet wird, wonach die Abgase in die Atmosphäre
abgegeben werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zu trocknende Substanz
in der Vortrocknungseinrichtung (14) auf etwa 75° C vorerwärmt wird.