[0001] Die Erfindung betrifft ein Schuhwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es gibt wasserdichtes, jedoch wasserdampfdurchlässiges, Membranmaterial, das im Laufe
der letzten Jahre zunehmend für die Herstellung wasserdichter Bekleidungsgegenstände
verwendet worden ist. Aufgrund seiner Dampfdurchlässigkeit ergeben sich angenehme
Trageigenschaften. Solches Membranmaterial besteht beispielsweise aus gerecktem Polytetrafluorethylen
(PTFE), aus Polyester oder aus einer mikroporösen Beschichtung aus Polyurethan.
[0003] In jüngerer Zeit hat man solches Membranmaterial auch für die Herstellung wasserdichten
Schuhwerks verwendet. Dabei wird mindestens der Schuhschaft auf der Innenseite mit
solchem Membranmaterial ausgekleidet, das im folgenden Zusammenhang als "Funktionsschicht"
bezeichnet wird. Ein entsprechendes Beispiel zeigt die Druckschrift EP-A2-0 080 710.
Meistens wird die Auskleidung durch ein Futter in Form eines Laminats gebildet, das
die Funktionsschicht und, auf deren zum Schuhinnenraum gerichteten Seite, eine Textilschicht
aufweist.
[0004] Bei derartigen Konstruktionen sind jedoch die Nähte problematisch, die infolge des
Vernähens des Schuhschafts mit dem Futter und mit der Brandsohle entstehen. An den
Stichstellen wird die Funktionsschicht durchlöchert und wasserdurchlässig.
[0005] Um dieses Problem zu überwinden, ist es bekannt, die Unterseite des Schuhwerks bzw.
der Brandsohle und den unteren Bereich des mit der Funktionsschicht ausgekleideten
und gegebenenfalls mit der Brandsohle vernähten Schafts mit einer die Laufsohle bildenden
Kautschuk- oder Kunststoffsohle zu umspritzen. Dabei wird die Verbindungsnaht zwischen
Schaft und Futter und Brandsohle von der Kautschuk- oder Kunststoffsohle eingeschlossen.
Der Schaft besteht üblicherweise aus Leder oder einem Textilgewebe, beispielsweise
aus Kunstfasern.
[0006] Die angespritzte Kunststoffsohle dichtet zwar die Nahtstelle zwischen der Funktionsschicht
einerseits sowie Schaft und Brandsohle andererseits gegen das direkte Auftreffen von
Wasser ab. Die genannten Schaftmaterialien haben jedoch die Eigenschaft, daß sie Wasser
in ihrer Längserstreckung leiten, was besonders stark für Lederschäfte zutrifft. An
diesem Leiten von Wasser sind Kapillareffekte beteiligt. Wenn also der nicht von der
Kunststoffsohle abgedeckte Schaftbereich naß wird, kriecht das Wasser aufgrund dieses
Längsleitungseffekts den Schaft entlang bis zur innerhalb der angespritzten Kunststoffsohle
befindlichen Naht, wo es dann an den Nahtlöchern die Funktionsschicht durchdringen
kann.
[0007] Üblicherweise befindet sich die Funktionsschicht innerhalb eines Laminates, das auf
der zum Schaft weisenden Seite mit einem Schutztextil und auf der nach innen weisenden
Seite mit einem Futtermaterial beschichtet ist. Bei der üblichen Massenherstellung
von Schuhen läßt es sich bei wirtschaftlich vertretbarem Aufwand auch kaum vermeiden,
daß am unteren Ende von Schaft und Futter Wasserbrücken auftreten. Diese können durch
Fäden gebildet werden, die von dem abgeschnittenen Futterteil wegstehen und über das
abgeschnittene Ende der Funktionsschicht hinüber bis zum Schaftmaterial reichen. Insbesondere
dann, wenn das Schaftmaterial aus Textilgewebe besteht, besteht die Gefahr, daß Schaftende
und Futterende nicht exakt auf gleicher Höhe abgeschnitten sind, so daß Fäden oder
Teile des textilen Schaftmaterials das abgeschnittene Ende der Funktionsschicht überbrücken
und eine Feuchtigkeitsbrücke bis zum Futter des Schuhwerks bilden.
[0008] Das die Funktionsschicht auf der Schuhinnenseite auskleidende Futtermaterial ist
üblicherweise saugfähig und wasserleitend. Das entlang des Schafts eingedrungene und
durch die Naht und/oder die genannten Wasserbrücken gelangende Wasser kriecht dann
am Futter entlang in das Innere des Schuhs.
[0009] Um dieses Problem zu überwinden, ist es aus der Druckschrift EP-B1-0 298 360 bekannt,
ein wasserdichtes Schuhwerk zu verwenden, das einen Schaft, ein den Schaft auskleidendes
Futter mit einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen mikroporösen Funktionsschicht,
eine an ihrem Umfang mit dem unteren Endbereich des Futters vernähte Brandsohle sowie
eine an den unteren Bereich des Schafts angespritzte Laufsohle aus einem wasserdichten
Kunststoff aufweist. Der im Laufsohlenbereich befindliche untere Schaftbereich ist
mit einem porösen Material vernäht, das vom beim Anspritzen flüssigen Kunststoff des
Laufsohlenmaterial durchdringbar ist. Bei diesem bekannten Schuhwerk ist das eigentliche
Schaftmaterial im Sohlenbereich derart zugeschnitten, daß es in einigem Abstand vom
unteren Ende des Futters endet. Das Ende des eigentlichen Schaftmaterials ist über
ein durch das poröse Material gebildetes Verbindungsmaterial mit der Brandsohle und
dem unteren Ende des Futters verbunden, wobei das poröse Verbindungsmaterial einen
Endes mit dem eigentlichen Schaftmaterial, nicht jedoch mit dem Futter, und anderen
Endes mit dem Futter und mit der Brandsohle über eine Naht vernäht ist.
[0010] Dieses bekannte Schuhwerk kann dabei mittels einem ebenfalls aus der Druckschrift
EP-B1-0 298 360 bekannten Verfahren hergestellt werden. Dabei wird das Futter mit
einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen mikroporösen Funktionsschicht versehen,
sodann das untere Ende des eigentlichen Schaftmaterials auf einen Höhenabstand vom
unteren Ende des Futters gebracht und mit dem porösen Material als Verbindungsmaterial
verlängert. Danach werden das Futter und das vom eigentlichen Schaftmaterial abliegende
Ende des porösen Verbindungsmaterials an ihren unteren Enden über eine Naht miteinander
sowie mit dem Umfang einer Brandsohle vernäht. Schließlich wird dann die Laufsohle
aus Kunststoff angespritzt.
[0011] Gemäß
Fig. 1 weist ein Schuh nach der aus der EP-B1-0 298 360 bekannten Art einen Schaft S auf,
der beispielsweise aus Leder oder einem Textilgewebe, vorzugsweise aus Kunststoff,
besteht. Die Innenseite des Schaftes S ist mit einem Laminat L ausgekleidet, das die
Funktion eines Innenfutters übernimmt und eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige
Funktionsschicht oder Membrane M aufweist, die auf der zum Schaft S weisenden Seite
mit einem Textilgewebe T und auf der zum Schuhinnenraum weisenden Seite mit Futtermaterial
F ausgekleidet ist. Das Futtermaterial und das Textilgewebe T bilden einen mechanischen
Schutz für die Funktionsschicht M. An seinem unteren Ende ist der Verbund aus Schaft
S und Laminat L mit dem Rand einer Brandsohle B vernäht, wobei die Naht mit N bezeichnet
ist. An die Unterseite der Brandsohle B und den damit vernähten unteren Bereich des
Schaftes S ist eine Sohle K aus einem geeigneten wasserdichten Kunststoff angespritzt.
Die Oberkante O der Sohle K liegt so hoch, daß die Naht N von der Sohle K umschlossen
ist. Die Naht N ist somit gegenüber direkt auftreffendem Wasser abgedichtet.
[0012] Wasser, das auf den außerhalb der Sohle K liegenden Bereich des Schaftes S auftrifft,
kann jedoch entlang des Schaftes an der Innenseite der Sohle K bis zur Naht gelangen,
dort Nahtlöcher in der Funktionsschicht M durchdringen und in den Innenraum des Schuhs
gelangen.
[0013] Bei einem in
Fig. 2 gezeigten bekannten Schuhwerk reicht der Schaft S nicht bis hin zur Brandsohle B,
sondern das untere Schaftende weist einen Abstand zum Brandsohlenrand auf. Dieser
Abstand ist mit einem löchrigen oder porösen Verbindungsmaterial V überbrückt. Der
äußere Rand des Verbindungsmaterials V ist am inneren Rand des Schaftes S mit einer
ersten Naht N1 festgenäht. Das Laminat L ist an dieser Stelle jedoch nicht mit dem
Schaft S vernäht. Das andere Ende des Verbindungsmaterials V ist zusammen mit dem
inneren Ende des Laminates L mit der Brandsohle B mittels einer zweiten Naht N2 vernäht.
[0014] Das poröse Verbindungsmaterial V wird vorzugsweise als Netzband aus monofilen Kunstfasern
realisiert. Es erweist sich als besonders günstig, eine Maschenweite von mindestens
1,5 mm zu wählen. Als Material für die Kunstfaser kommen bevorzugt Polyamid oder Polyester
in betracht.
[0015] Beim Anspritzen der Sohle K gelangt flüssiges Sohlenmaterial durch die Poren oder
Löcher oder Maschen des Verbindungsmaterials V hindurch auf die Außenseite des Laminates
L, wodurch die Nahtlöcher der zweiten Naht N2 mit dem Sohlenkunststoff abgedichtet
werden.
[0016] Dadurch, daß der untere Schaftbereich durch an den eigentlichen Schaft angesetztes
löchriges oder poröses Verbindungsmaterial V gebildet ist, kann vom eigentlichen Schaft
geleitetes Wasser nicht bis zum Bereich der Schaft, Futter und Brandsohle verbindenden
Naht gelangen, so daß sich selbst Wasserbrücken, die durch die Naht und durch die
Funktionsschicht überbrückende Fäden oder Textilstücke gebildet werden, nicht auswirken
können, weil das vom eigentlichen Schaft geleitete Wasser nicht bis zu ihnen gelangen
kann.
[0017] Wenngleich sich dieses Schuhwerk und das zu seiner Herstellung beschriebene Verfahren
hinsichtlich verschiedenster Gebrauchsschuhe gut bewährt hat, zeigen sich neue Probleme,
wenn ein Schuhwerk im Zehenbereich durch eine feste Schutzkappe, beispielsweise aus
Stahl oder einem Thermoplasten, verstärkt werden soll.
[0018] Bei einem Schutzschuh mit einer Schutzkappe ist dieses bekannte Prinzip im Zehenbereich
nicht anwendbar, denn nach dem Einsetzen der Schutzkappe ist das Obermaterial sehr
gespannt, und eine zum Vernähen eingesetzte Strobelmaschine kann nicht mehr greifen,
um ein Annähen des Verbindungsmaterials am Futter bzw. an der Brandsohle zu bewirken.
[0019] Stattdessen wird bei einem Schutzschuh herkömmlicherweise das Futter am vorderen
Schuhschaft auf die Brandsohle gestrobelt, sodann die Schutzkappe zwischen Futter
und Obermaterial eingesetzt und danach das Obermaterial an der Unterseite und an der
Oberseite per Hand mit Kleber eingestrichen und auf die Brandsohle geklebt.
[0020] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schuhwerk mit einer Schutzkappe gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruches 1 vorzusehen, das auf eine besonders einfache und kostengünstige
Art und Weise herstellbar ist.
[0021] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Schuhwerk, das die Merkmale des
Schutzanspruches 1 aufweist. Bevorzugte Weiterbildungen sind den abhängigen Ansprüchen
2 und 3 entnehmbar. Verfahrensmäßige Lösungen sind in den Ansprüchen 5 und 6 angegeben
und können den Ansprüchen 7 bis 9 entsprechend ausgestaltet werden.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden in Gestalt eines Ausführungsbeispieles anhand der
Zeichnung mit den
Fign. 1 bis
4 näher erläutert:
- Fig. 1
- zeigt eine Querschnittsansicht durch den Mittelfußbereich eines bekannten Schuhwerkes.
- Fig. 2
- zeigt eine Querschnittsansicht durch den Mittelfußbereich eines bekannten Schuhwerkes.
- Fig. 3
- zeigt eine Draufsicht auf die Unterseite der Brandsohle eines erfindungsgemäßen Schuhwerkes.
- Fig. 4
- zeigt eine Querschnittsansicht durch den Zehenbereich eines erfindungsgemäßen Schuhwerks.
[0023] Fig. 3 zeigt eine Unteransicht eines noch nicht mit einer Laufsohle versehenen erfindungsgemäßen
Schuhwerks, das im Mittelfußbereich und im Hackenbereich den gleichen Aufbau wie das
in
Fig. 2 dargestellte Schuhwerk aufweist. Bei dem in
Fig. 3 gezeigten Schuhwerk weist die Brandsohle zwei separate Brandsohlenteile auf, nämlich
einen hinteren Brandsohlenteil B1 im Mittelfuß- und Hackenbereich und einen vorderen
Brandsohlenteil B2 im Zehenbereich. Im Zehenbereich ist das Brandsohlenteil B2 innerhalb
des bis auf die Schuhunterseite geführten Schaftmaterials S erkennbar. Das Schuhwerk
weist eine im Zehenbereich zwischen Schaft S und Laminat L angeordnete feste Schutzkappe
SK aus möglichst druck- und schlagfestem Material auf, deren in
Fig. 3 erkennbarer laufsohlenseitiger Bereich das Brandsohlenteil B2 auf dessen Außenseite
auf einer vorbestimmten Breite untergreift. Das zum Schuhinnenraum hin gelegene Laminat
L besteht im Zehenbereich aus zwei Laminatlappenteilen, die auf der Innenseite des
Brandsohlenteils B2 mit einer Naht SN zu einem Teilsocken (Teil-"Bootie") zusammengesetzt
sind. Im Zehenbereich ist das Schaftmaterial S über die Schutzkappe SK geführt und
mit der Außenseite des Brandsohlenteils B2 durch eine Klebzwickverbindung KN verbunden.
[0024] Das vordere Brandsohlenteil B2 befindet sich zwischen dem Laminat L und dem das Brandsohlenteil
B2 übergreifenden Bereich der Schutzkappe SK, um das Laminat L vor einer mechanischen
Beschädigung durch die Schutzkappe SK zu bewahren. Dabei ist das Brandsohlenteil B2
auf die Außenseite des Laminats geklebt. Der zum Mittelfußbereich weisende Rand des
Teilsockens ist mit dem Brandsohlenteil B1 über eine Naht N2' verbunden, bei der es
sich um eine Nähnaht handeln kann.
[0025] Die beiden Brandsohlenteile B1 und B2 können aus unterschiedlichem Material bestehen:
das Brandsohlenteil B1 aus Vliesmaterial, das Brandsohlenteil B2 aus härterem Material,
wie zum Beispiel Leder, Pappe oder Holz.
[0026] Die gesamte Brandsohle kann auch einstückig ausgebildet sein, wobei sie aus einem
für den Zehenbereich geeigneten festen Material besteht. In diesem Fall wird die Naht
N2' als Klebenaht ausgebildet.
[0027] Fig. 4 zeigt eine Querschnittsansicht durch den Zehenbereich des in
Fig. 3 dargestellten Schuhwerks. Daraus erkennt man, daß sich die Schutzkappe SK zwischen
dem Schaft S und dem Laminat-Teilsocken befindet. Der Teilsocken kann aus zwei Laminatlappen
zusammengesetzt werden, die über eine Sockennaht SN verbunden sind. Es ist vorteilhaft,
diese Sockennaht SN durch Aufbringen eines wasserdichten Klebschweißbandes KSB auf
der Unterseite des Teilsockens gegen Wasser abzudichten.
[0028] Der Teilsocken kann auch mit einem der Kontur des Zehenbereichs des Schuhwerks angepaßten
Lappen aufgebaut sein, der mittels einer Naht mit dem den Zehenbereich des Schaftes
auskleidenden Laminat verbunden ist. Auch in diesem Fall wird die Naht mittels Klebschweißbandes
gegen Wasser abgedichtet.
[0029] Je nach dem, ob das erfindungsgemäße Schuhwerk mit einer einstückigen Brandsohle
oder mit zwei separaten Brandsohlenteilen aufgebaut wird, empfehlen sich unterschiedliche
Herstellungsverfahren.
[0030] In beiden Fällen wird zunächst mit dem laufsohlenseitigen Rand des Schaftzuschnittes
im Mittelfuß- und Hackenbereich ein dem Rand entlanglaufendes bandförmiges Verbindungsmaterial
V, vorzugsweise in Form eines aus monofilen Fasern aufgebauten Netzes, verbunden.
Danach wird ein in seiner Form dem Schaftzuschnitt entsprechender Laminatzuschnitt
hergestellt, dessen Zehenbereich dann auf der Laufsohlenseite mittels eines Laminatstückes
teilsockenförmig geschlossen wird. Dieses Laminatstück kann entweder durch zwei mit
dem Laminatzuschnitt verbundene Laminatlappen gebildet werden, die zur Bildung einer
Laminatteilsocke mittels einer wasserdichten Naht miteinander verbunden werden, was
der in
Fig. 3 gezeigten Ausführungsform entspricht. Das Laminatstück kann aber auch durch ein der
Zehenbereichkontur des Schuhwerks entsprechendes Laminatteil gebildet werden, das
mit dem Laminatzuschnitt mittels einer wasserdichten Naht verbunden wird.
[0031] Nach Bildung eines derartigen Laminat-Teilsockens folgt dann ein Verfahrensschritt,
der davon abhängt, ob eine einteilige oder ein zweiteilige Brandsohle verwendet wird.
[0032] Im Fall der Benutzung einer zweiteiligen Brandsohle werden nun der freie Rand des
Verbindungsmaterials und der zum Mittelfußbereich weisende Rand der Laufsohlenseile
des Teilsockens mit dem ersten Brandsohlenteil B1 verbunden. Danach wird das zweite
Brandsohlenteil B2 mit der Laufsohlenseile des Teilsockens verbunden.
[0033] Im Fall der Benutzung einer einteiligen Brandsohle wird einerseits der Zehenbereich
der Brandsohle mit der Laufsohlenseite des Teilsockens und werden andererseits der
freie Rand des Verbindungsmaterials und der zum Mittelfußbereich weisende Rand der
Laufsohlenseite des Teilsockens mit der Brandsohle verbunden.
[0034] In beiden Fällen, also sowohl bei Verwendung einer einteiligen Brandsohle als auch
bei Verwendung einer zweiteiligen Brandsohle, wird nun die Schutzkappe SK im Zehenbereich
zwischen den Schaft S und das Laminat L gebracht, derart, daß deren zur Laufsohle
K weisende Unterseite den Umfangsrand der Brandsohle auf deren Laufsohlenseite untergreift.
Im Anschluß daran wird das laufsohlenseitige Ende des Schafts S im Zehenbereich mit
der Laufsohlenseile des zweiten Brandsohlenteils B2 bzw. der einteiligen Brandsohle
verbunden. Hierauf folgt das Anspritzen der Laufsohle.
[0035] Für die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht des Laminats geeignete
Materialien umfassen mikroporöses gerecktes Polytetrafluorehtylen (PTFE), wie es in
den U.S.-Patentschriften 3,953,566 und 4,187,390 beschrieben ist; gerecktes PTFE,
das mit hydrofilen Imprägniermitteln und/oder Schichten versehen ist, wie es in der
U.S.-Patentschrift 4,194,041 beschrieben ist; atmungsaktive Polyurethanschichten,
oder Elastomere, wie Copolyetherester und deren Laminate, wie es in den U.S.-Patentschriften
4,725,481 und 4,493,870 beschrieben ist.
1. Schuhwerk mit
a) einem Schaft (S),
b) einem den Schaft (S) auskleidenden Laminat (L) mit einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht (M),
c) einer mit dem Laminat (L) verbundenen Brandsohle (B1, B2),
d) und einer an den unteren Bereich des Schafts (S) angespritzten wasserdichten Laufsohle
aus Kunststoff,
e) wobei im Mittelfußbereich und im Hackenbereich das eigentliche Schaftmaterial (S)
in einem Abstand vom laufsohlenseitigen Ende des Laminats (L) endet,
f) und wobei im Mittelfußbereich und im Hackenbereich das laufsohlenseitige Ende des
eigentlichen Schaftmaterials (S) über ein durch ein poröses Material, das vom beim
Anspritzen noch flüssigen Laufsohlenmaterial durchdringbar ist, gebildetes Verbindungsmaterial
(V) mit der Brandsohle (B1) und dem laufsohlenseitigen Ende des Laminats (L) verbunden
ist,
gekennzeichnet durch
g) eine im Zehenbereich zwischen Schaft (S) und Laminat (L) angeordnete feste Schutzkappe
(SK), deren zur Laufsohle weisende Unterseite die Brandsohle (B2) auf einer vorbestimmten
Breite untergreift, und
h) eine im Zehenbereich auf der zum Fuß weisenden Seite der Brandsohle (B2) angeordnete
und dort den Schuhinnenraum auskleidende Teilsocke aus Laminat (L),
i) wobei das Schaftmaterial (S) im Zehenbereich auf der zur Laufsohle weisenden Seite
der Brandsohl (B2) mit deren Umfang durch eine Klebverbindung (KN) verbunden ist.
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilsocken (L) zwei von dem den Schaft (S) auskleidenden Laminat (L) in den
Zehenbereich abstehende Laminatlappen aufweist, die durch eine mit einem Klebschweißband
(KSB) gegen Wasser abgedichtete Naht (SN) miteinander verbunden sind.
3. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilsocken ein der Kontur des Zehenbereichs des Schuhwerks entsprechendes
Laminatteil aufweist, das mittels einer mit Klebschweißband gegen Wasser abgedichteten
Naht mit dem den Zehenbereich des Schaftes (S) auskleidenden Laminat (L) verbunden
ist.
4. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Verbindungsmaterial (V) durch ein Netzband, vorzugsweise aus monofilen
Fasern, gebildet ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Schuhwerks
mit einem Schaft (S), der mit einem Laminat (L) mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht ausgekleidet ist,
mit einem ersten Brandsohlenteil (B1) im Mittelfuß- und Hackenbereich und mit einem
zweiten Brandsohlenteil (B2) im Zehenbereich, mit einer festen Schutzkappe (SK),
und mit einer angespritzten Laufsohle (K),
mit folgenden Verfahrensschritten:
a) mit dem laufsohlenseitigen Rand des Schaftzuschnitts wird im Mittelfuß- und Hackenbereich
ein dem Rand entlang laufendes bandförmiges Verbindungsmaterial (V) mit einer derartigen
Porösität, daß es vom beim Anspritzen noch flüssigen Laufsohlenmaterial durchdringbar
ist, verbunden,
b) es wird ein in seiner Form dem Schaftzuschnitt entsprechender Laminatzuschnitt
hergestellt, dessen Zehenbereich auf der Laufsohlensehe mittels eines Laminatstücks
teilsockenförmig geschlossen wird,
c) der freie Rand des Verbindungsmaterials (V) und der zum Mittelfußbereich weisende
Rand der Laufsohlenseite des Teilsockens werden mit dem ersten Brandsohlenteil (B1)
verbunden,
d) das zweite Brandsohlenteil (B2) wird mit der Laufsohlenseite des Teilsockens verbunden,
e) die Schutzkappe (SK) wird im Zehenbereich zwischen den Schaft (S) und das Laminat
(L) gebracht, derart, daß deren zur Laufsohle (K) weisende Unterseite den Umfangsrand
des Brandsohlenteils (B2) auf dessen Laufsohlenseite untergreift,
f) das laufsohlenseitige Ende des Schafts (S) wird im Zehenbereich mit der Laufsohlenseite
des zweiten Brandsohlenteils (B2) verbunden,
g) die Laufsohle (K) wird angespritzt.
6. Verfahren zur Herstellung eines Schuhwerks
mit einem Schaft (S), der mit einem Laminat (L) mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht ausgekleidet ist,
mit einer Brandsohle,
mit einer festen Schutzkappe (SK),
und mit einer angespritzten Laufsohle (K),
mit folgenden Verfahrensschrittten:
a) mit dem laufsohlenseitigen Rand des Schaftzuschnitts wird im Mittelfuß- und Hackenbereich
ein dem Rand entlang laufendes bandförmiges Verbindungsmaterial (V) mit einer derartigen
Porösität, daß es vom beim Anspritzen des noch flüssigen Laufsohlenmaterials durchdringbar
ist, verbunden,
b) es wird ein in seiner Form dem Schaftzuschnitt entsprechender Laminatzuschnitt
hergestellt, dessen Zehenbereich auf der Laufsohlenseite mittels eines Laminatstücks
teilsockenförmig geschlossen wird,
c) die Brandsohle wird im Zehenbereich mit der Laufsohlenseite des Teilsockens verbunden,
d) der freie Rand des Verbindungsmaterials (V) und der zum Mittelfußbereich weisende
Rand der Laufsohlenseite des Teilsockens werden mit der Brandsohle verbunden,
e) die Schutzkappe (SK) wird im Zehenbereich zwischen den Schaft (S) und das Laminat
(L) gebracht, derart, daß deren zur Laufsohle (K) weisende Unterseite den Umfangsrand
der Brandsohle auf deren Laufsohlenseite untergreift,
f) das laufsohlenseitige Ende des Schafts (S) wird im Zehenbereich mit der Laufsohlenseite
der Brandsohle verbunden,
g) die Laufsohle wird angespritzt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Laminatstück durch ein der Zehenbereichkontur des Schuhwerks entsprechendes
Laminatteil gebildet wird, das mit dem Laminatzuschnitt mittels einer wasserdichten
Naht verbunden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Laminatstück durch zwei mit dem Laminatzuschnitt verbundene Laminatlappen
gebildet wird, die zur Bildung einer Laminatteilsocke mittels einer wasserdichten
Naht (SN) miteinander verbunden werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als poröses Verbindungsmaterial (V) ein Netzband, vorzugsweise aus monofilen
Fasern, verwendet wird.