[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Druckschablonen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist bereits allgemein bekannt und umfaßt eine an sich
bekannte Bearbeitungsstation, die wenigstens eine Lagereinrichtung zur stirnseitigen
Lagerung eines hohlzylinderförmigen Siebes, eine Antriebseinrichtung zur Drehung des
Siebes um seine Zylinderachse, einen parallel zur Zylinderachse bewegbaren Bearbeitungstisch
und eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Antriebseinrichtung, des Transports des
Bearbeitungstisches sowie zur Steuerung einer auf dem Bearbeitungstisch angeordneten
Werkzeugstation aufweist.
[0003] Zur bekannten Einrichtung gehört ein Laser zur Erzeugung eines Laserstrahls, mit
dem sich ein leicht abdampfbarer Lack auf der Oberfläche des Siebes thermisch abtragen
läßt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß sie einen einfacheren und kostengünstigeren Aufbau aufweist,
so daß sich mit ihr Druckschablonen preiswerter herstellen lassen.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
[0006] Eine Vorrichtung nach der Erfindung zur Herstellung von Druckschablonen zeichnet
sich dadurch aus, daß die Werkzeugstation aus wenigstens einer zur Ausspritzung von
Flüssigkeit geeigneten Düse besteht.
[0007] Diese Düse empfängt elektrische Ausspritzsignale von der Steuereinrichtung, und zwar
in Übereinstimmung mit einem vorgegebenen Muster sowie in Abhängigkeit der Drehstellung
des Siebzylinders und der Position des Bearbeitungstisches. Das Muster bzw. Druckmuster
kann dabei in elektronischer Form in einem Elektronikspeicher der Steuereinrichtung
vorgespeichert sein. Dabei ist jedem gespeicherten Musterpunkt ein Wertepaar zugeordnet,
das die Drehstellung des Siebzylinders (Winkelstellung) und die Axialposition des
Bearbeitungstisches enthält. Sobald dieses Wertepaar durch Sensoren zur Steuereinrichtung
geliefert wird, wird der zugeordnete Wert des Druckmusters aus dem genannten Elektronikspeicher
ausgelesen und zur Bildung eines Ausspritzsignals herangezogen, das zur Düse übertragen
wird.
[0008] Kommen elektrostatische Düsen zum Einsatz, so wird ein teilweise elektrostatisch
aufgeladener Tropfnebel erzeugt, wobei die elektrisch aufgeladenen Tropfen aus ihrer
Flugbahn abgelenkt und von den nicht geladenen Tropfen auf diese Weise separiert werden.
Die Tropfen unterliegen hierbei den Einflüssen der Schwerkraft und des Luftwiderstandes
und beschreiben daher parabolische Bahnkurven während ihrer Bewegung durch die Düse.
Wenn die Anfangsgeschwindigkeit des Flüssigkeitsstrahles, aus welchem die Tropfen
entstehen, immer auf einem konstanten und gleichen Wert gehalten werden kann, dann
ist eine parabolische Flugbahn nicht nachteilig. Muß aber mit Rücksicht z. B. auf
rheologische Parameter der Abdeckflüssigkeit oder die einwandfreie Bedeckung des Siebes
eine andere Anfangsgeschwindigkeit vorgegeben werden, so resultiert hieraus auch eine
andere Bahnparabel und die Selektion der unterschiedlich geladenen Tropfen wird schwieriger.
Diese Verhältnisse können einheitlicher gestaltet werden, wenn die Bahnrichtung der
Tropfen senkrecht gewählt wird, also die Düsenachse vertikal steht und die Düse z.
B. von oben nach unten die Abdeckflüssigkeit auf das Sieb aufbringt. Auf diese Weise
wird erreicht, daß die Bahn der Tropfen zunächst unbeeinflußt von der Schwerkraft
bleibt und die Tropfen daher genau durch das Zentrum einer vor dem Ausspritzkanal
liegenden Ringelektrode zur elektrostatischen Aufladung hindurchlaufen können, bevor
sie schließlich durch eine nachfolgende Ablenkelektrode abgelenkt werden. Im Gegensatz
dazu wird bei horizontaler Düse die Tropfenbahn schon unmittelbar hinter dem Ausspritzkanal
durch Schwerkraft beeinflußt, so daß es schwieriger ist, das Zentrum der Ringelektrode
zu treffen.
[0009] Befinden sich mehrere Düsen in Zylinderlängsrichtung nebeneinanderliegend auf dem
Bearbeitungstisch und beaufschlagen diese Düsen unterschiedliche Bereiche des Siebzylinders,
so gibt die Steuereinrichtung die elektrischen Ausspritzsignale zur jeweiligen in
Transportrichtung des Bearbeitungstisches weiter hinten liegenden Düse zeitverzögert
aus, derart, daß ein und dieselbe Stelle auf der Sieboberfläche durch die jeweiligen
Düsen nacheinander bespritzt wird.
[0010] Für den Fall, daß alle Düsen denselben Bereich auf der Oberfläche des Siebzylinders
beaufschlagen, also entsprechend zueinander geneigt sind, werden alle elektrischen
Ausspritzsignale zu allen Düsen gleichzeitig übertragen.
[0011] Bei zeitversetztem Betrieb läßt sich somit in einfacher Weise eine dickere Abdeckschicht
erzeugen, da ein und dieselbe Stelle auf der Sieboberfläche mehrmals beschichtet wird,
entsprechend der Anzahl der Düsen. Dagegen können bei zeitgleichem Betrieb mehrere
Flüssigkeiten zur Bildung der Abdeckschicht gleichzeitig an der genannten Stelle auf
die Sieboberfläche aufgebracht werden, die dann miteinander reagieren können, um die
Abdeckschicht zu erzeugen.
[0012] Im zuletzt genannten Fall kann es sich z. B. um Epoxydharz-Komponenten handeln, die
erst dann in einen Gel-Zustand überführt werden, nachdem sie miteinander vermischt
worden sind und die Vernetzungsreaktion begonnen hat. Die einzelnen Epoxydharz-Komponenten
sind relativ dünnflüssig, so daß innerhalb der Düsen eine rasche Tropfenabscheidung
erfolgt und damit die Düsen eine relativ kurze Strahllänge aufweisen können. Da diese
Komponenten nach Auftreffen auf die Sieboberfläche jedoch infolge der Vernetzungsreaktion
in einen Gel-Zustand überführt werden, besteht keine Gefahr, daß sie von der Oberfläche
wieder abgeschleudert werden. Vorteilhaft Ist die Verwendung der mehreren Komponenten
auch in der Hinsicht, daß dadurch eine bessere Kantenschärfe des Musters erhalten
wird. Insbesondere bei langen Schablonen und damit langen Bearbeitungszeiten treten
häufig Fließbewegungen auf, die zu einer Verschlechterung der Kantenstruktur führen
können, wenn die Abdeckschicht aus nur einem einkomponentigen Material hergestellt
wird, das eine relativ lange Trocknungszeit aufweist. Dagegen kann die Verfestigungszeit
bei Wahl mehrerer geeigneter Komponenten erheblich verkürzt werden, was zu einer verbesserten
Konturenschärfe führt.
[0013] Die Abdeckschicht kann auch durch Aufspritzen einer zähviskosen Flüssigkeit gebildet
werden, die beispielsweise eine wässrige Emulsion eines Kunstharzlacks ist oder eine
wässrige Suspension von Pigmenten sein kann. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
das Aufspritzen der Flüssigkeit unter Begleitung eines sie umgebenden, laminaren Gasstromes
vorzunehmen, beispielsweise unter Verwendung eines Luft- oder Inertgasstromes, um
den Trockenvorgang der aufgespritzten Flüssigkeit zu beschleunigen. Der Gasstrom verhindert
darüber hinaus, daß sich kleine Sekundärtröpfchen im Innern der Düsen anlagern und
diese ansonsten verschmutzen würden. Die Geschwindigkeit des laminaren Gasstromes
läßt sich ferner so wählen, daß sich einmal gebildete Flüssigkeitstropfen auf ihrem
Weg zur Sieboberfläche nicht mehr einander nähern können, wodurch sich die Bildung
größerer Tropfen vermeiden läßt. Ferner kann der laminare Gasstrom auch gegenüber
der Umgebungstemperatur eine erhöhte Temperatur aufweisen, wodurch sich das Trocknen
der ausgespritzten Flüssigkeit noch weiter beschleunigen läßt. Nicht zuletzt läßt
sich das Sieb wenigstens auch im Auftreffpunkt der Flüssigkeit beheizen, beispielsweise
durch einen Wärmestrahler, um möglichst schnell eine feste Abdeckschicht auf der Sieboberfläche
zu erhalten. Es kann auch Warmluft axial ins Innere des Siebes eingeblasen werden.
Auch eine Bestrahlung der auf das Sieb aufgespritzten Flüssigkeitstropfen mit Ultraviolett(UV)-Strahlung
ist möglich, um die Vernetzungsreaktion früher beginnen zu lassen bzw. zu beschleunigen,
was zu einer noch besseren Kantenschärfe des Musters führt (UV-Härtung). Die kurze
Phase der Viskositätserniedrigung, wie sie bei der Erhitzung auftritt, wird daher
bei einer reinen UV-Härtung vermieden.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 eine Vorrichtung zum Beschichten eines feinmaschigen Rundsiebes mit einer Abdeckschicht
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 2 eine Vorrichtung zum Beschichten eines feinmaschigen Rundsiebes mit einer Abdeckschicht
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 3 Aufbau und Anordnung einer ersten Düse zum Beschichten des Rundsiebes mit Abdeckmaterial,
Figur 4 den Gesamtaufbau der ersten Düse,
Figur 5 Aufbau und Anordnung einer zweiten Düse zum Beschichten des Rundsiebes mit Abdeckmaterial,
und
Figuren 6 - 8 den Gesamtaufbau der zweiten Düse.
[0015] Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung im einzelnen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
[0016] Ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt die Figur
1. Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein rotierendes Sieb in Zylinderform bezeichnet, auf
welches durch eine oder mehrere Düsen 2 Farbe oder Lack als Abdeckflüssigkeit aufgebracht
wird. Hierbei wird ein aus den Düsen 2 ausgespritzter Strahl 3 der Abdeckflüssigkeit
mittels eines Rechners 4 so gesteuert, daß die Abdeckflüssigkeit nur anjenen Stellen
auf das Sieb 1 aufgebracht wird, an welchem das Sieb 1 musterbedingt abgedeckt werden
muß und jene Stellen des Siebes 1 unbedeckt bleiben, an welchen dieses durchlässig
bleiben soll. Das Sieb 1 wird zu diesem Zweck zwischen zwei synchron angetriebenen
Endköpfen 5 aufgenommen und in drehende Bewegung (Drehrichtung D) versetzt. Um verschiedene
Schablonenlängen bzw. Sieblängen zwischen den Endköpfen 5 aufnehmen zu können, ist
beispielsweise der rechte Endkopf 5 in Richtung der Zylinderachse des Rundsiebes 1
verschiebbar. Das Sieb 1 wird zwischen den rechten und den linken Endkopf 5 gelegt
und der rechte Endkopf 5 an das Sieb 1 herangefahren. Das üblicherweise sehr dünn
und leicht gestaltete Sieb 1 kann unter Umständen schon durch die axial wirkende Spannkraft
und die Reibung zwischen Sieb 1 und dem linken angetriebenen Endkopf 5 in Drehung
versetzt werden. Auch reicht die Steifigkeit des Siebes 1 immer aus, um auch dem rechten
Endkopf 5 über die wirkenden Reibkräfte die Drehbewegung mitzuteilen, wenn nur die
Drehzahl des Siebes 1 so langsam erhöht wird, daß das erforderliche Beschleunigungsmoment
die Übertragungsfähigkeit des Rundsiebes 1 nicht überfordert. Beide Endköpfe 5 sind
an Lagerböcken 6 drehbar montiert, wobei die Lagerböcke 6 auf einem Maschinenbett
7 angeordnet sind. Zur Führung des rechten Lagerbockes 6 in Figur 1 sind Führungsstangen
8 vorhanden, die z. B. auf dem Maschinenbett 7 befestigt sein können.
[0017] Der linke Endkopf 5 wird durch einen Motor 9 und einen Riemen 10 angetrieben. Dieser
Riemen 10 umspannt ein Antriebsrad 11, das fest auf einer Achse 12 liegt, welche den
linken Endkopf 5 trägt. Am anderen Ende der Achse 12 befindet sich ein inkrementaler
Impulsgeber 13, der die Drehlage der Achse 12 bzw. des Siebes 1 bestimmt und entsprechende
Signale S
D an den Rechner 4 abgibt. Gleichzeitig werden die Düsen 2, die auf einem Bearbeitungstisch
14 befestigt sind, in Richtung der Zylinderachse 1b des Siebes 1 langsam vorgeschoben,
so daß ein dünner in Tropfen aufgelöster und aus Abdeckflüssigkeit bestehender Strahl,
der aus den Düsen 2 austritt, entlang einer Schraubenlinie sehr geringer Steigung
auf dem Sieb 1 auftrifft. Dem Bearbeitungstisch 14 wird seine Vorschubbewegung über
eine Spindel 15 aufgeprägt, wobei diese Spindel 15 hierzu über einen Schrittmotor
16 angetrieben wird, der seine Schritt-Signale S
T ebenfalls vom Rechner 4 empfängt. Diese Schritt-Signale S
T werden durch eine Treiberstufe 17 in Leistungsimpulse P
T umgesetzt. Die Drehung der Motorachse des Schrittmotors 16 wird über einen Riemen
18 und eine Riemenscheibe 19 auf die Spindel 15 übertragen. Diese durchragt den Bearbeitungstisch
14, der seinerseits auf Führungsschienen 20 am Maschinenbett 7 geführt ist.
[0018] Die Düsen 2 müssen mit einer für den späteren Druckvorgang geeigneten Abdeckflüssigkeit
versorgt werden. Hierzu sind sie mit kleinen Druckbehältern 21 über Versorgungsleitungen
22 verbunden. In den Druckbehältern 21 steht die Abdeckflüssigkeit unter einem geringen
Überdruck von etwa 1 bis 5 bar. Zweckmäßigerweise wird man für Jede Düse 2 einen getrennten
Druckbehälter 21 vorsehen, da Unterschiede in den Leitungswiderständen und die Notwendigkeit,
die Auftragsmenge je Düse 2 getrennt einregeln zu können, unterschiedliche Ausgangsdrucke
der Abdeckflüssigkeit bedingen. Es fällt bei jeder Düse 2 auch eine nicht unbeträchtliche
Menge unverbrauchter Abdeckflüssigkeit an, die kontinuierlich abgesaugt und zurückbefördert
werden muß. Hierzu sind Unterdrucktanks 23 vorgesehen, in welche über Rückleitungen
24 die unverbrauchte Abdeckflüssigkeit durch den in diesen Tanks herrschenden Unterdruck
zurückbefördert wird. Die rezirkulierte Abdeckflüssigkeit, welche auf Grund des durchlaufenen
Prozesses Verdünnungsmittel verloren hat, kann nach einer Aufbereitung wiederum dem
Auftragsprozeß als Abdeckflüssigkeit zugeführt werden. Um eine entsprechende Dicke
der Abdeckschicht 1a auf dem Sieb 1 zu erzielen, sind die Düsen 2 mehrfach angeordnet,
im vorliegenden Fall zweifach. Sie sind in Richtung der Zylinderachse 1b bzw. Schablonenachse
voneinander beabstandet, um der Abdeckflüssigkeit vor dem zweiten Auftrag Zeit zu
einem zumindest leichten Trocknen zu geben. Diese Trocknung kann durch Aufblasen von
Warmluft unterstützt werden, oder durch Erzeugung entsprechender Wärmestrahlung. Hierzu
kann auf dem Bearbeitungstisch 14 eine entsprechend ausgebildete Heizeinrichtung H
montiert sein. Die Aushärtung der Flüssigkeit kann auch allein oder zusätzlich durch
UV-Bestrahlung erfolgen, wie bereits erwähnt, so daß sich für diesen Fall auch eine
UV-Lichtquelle (z. B. eine Quecksilberdampflampe) auf dem Bearbeitungstisch 14 befindet.
[0019] Im Prinzip kann man die Düsen 2 auch in Umfangsrichtung des Zylinders 1 bzw. Siebes
versetzen, jedoch führt dies zu einer erschwerten Handhabung des Beschichtungsvorganges,
wenn aufeinanderfolgende Rundsiebe 1 unterschiedlichen Durchmessers beschichtet werden
sollen.
[0020] Die Düsen 2 sind vorzugsweise als Elektrostatikdüsen ausgebildet, denen jeweils ein
Steuersignal S₁, S₂ vom Rechner 4 zugeführt wird, um bei Empfang eines Steuersignals
die Abdeckflüssigkeit auszuspritzen.
[0021] Die Figur 2 zeigt eine im Prinzip gleiche Vorrichtung wie in Figur 1, wobei gleiche
Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Abweichend von Figur 1 ist
hier der Bearbeitungstisch 14 aber an einer hinteren Trägerwand 25 auf Führungsschienen
26 in Axialrichtung des Zylinders 1 verschiebbar gelagert. An dieser hinteren Führungswand
25 sind ebenfalls die Spindel 15 und der Schrittmotor 16 mit Spindelantrieb 18 und
19 befestigt. An der dem Sieb 1 zugwandten Vorderseite des Bearbeitungstisches 14
befindet sich eine Halteeinrichtung 27, die zum Festklemmen zweier Düsen 2 dient,
welche nunmehr mit ihren Düsenachsen vertikal stehen, also senkrecht zur ebenen Oberfläche
des Maschinenbettes 7. Die Düsenöffnungen 28 weisen dabei nach unten.
[0022] Auf diese Weise ist es möglich, die Tropfen des Abdeckmaterials zunächst parallel
zur und in Gravitationsrichtung auszuspritzen, bevor sie auf die Oberfläche des Siebes
1 auftreffen.
[0023] Bei dem Verfahren wird die Abdeckflüssigkeit in feinsten Tropfen aufgebracht werden,
um ein hinreichend hohes Auflösungsvermögen bei der Erzeugung des Druckmusters auf
der Oberfläche des Siebes 1 zu erzielen. Dabei kann die Flüssigkeit eine hohe Viskosität
aufweisen, um einen ausreichenden Anteil von Festsubstanz bei relativ kleiner Tropfengröße
mitführen zu können. Es können aber auch mehrere Flüssigkeitskomponenten getrennt
durch verschiedene Düsen aufgespritzt werden, die in einem Punkt auf der Oberfläche
des Siebes 1 vereinigt werden. Es kann sich hier um unterschiedliche Epoxydharzkomponenten
handeln, die erst dann in einen Gel-Zustand überführt werden, wenn nach ihrem Zusammentreffen
eine Vernetzungsreaktion angesprungen ist. Sinnvoll ist das Verfahren darüber hinaus
auch nur, wenn eine sehr hohe Tropfenfrequenz erreicht werden kann.
[0024] Dies alles ist möglich durch den Einsatz sogenannter elektrostatisch wirkender Düsen,
bei welchen ein Flüssigkeitsstrahl durch eine sehr hochfrequente Schwingung, beispielsweise
einer Rohrwand, regelmäßig in Tropfen zerfallen gelassen wird und bei welchen die
Tropfen anschließend elektrisch geladen werden und in einem Elektrostatikfeld je nach
Ladungszustand abgelenkt oder nicht abgelenkt werden. Herkömmliche Düsen dieser Art
sind jedoch nicht geeignet, die für das Beschichten von Sieben erforderlichen hochviskosen
Abdeckflüssigkeiten zu verarbeiten. Während bei niederviskosen Flüssigkeiten bereits
geringe Anfangsstörungen genügen, um den Flüssigkeitsstrahl durch die Wirkung der
Oberflächenspannung der Flüssigkeit unmittelbar hinter dem Düsenaustritt rasch in
Einzeltropfen zerfallen zu lassen, würden bei den für die Schablonenabdeckung notwendigen
hohen Viskositäten Strahllängen von 0,5 - 1,0 m entstehen, bevor der erste Tropfen
durch Strahleinschnürung entsteht. An der Stelle der ersten Tropfenbildung muß eine
ringförmige Ladeelektrode mit sehr kleinem Durchmesser angeordnet werden. Auf Grund
der unvermeidlichen Luftwirbel ist bei solchen Abständen weder der Ort der ersten
Tropfenbildung genau festlegbar noch der Verlauf des Strahles, so daß durch eine so
kleine ringförmige Ladeelektrode nicht mehr hindurchgetroffen werden kann. Bei der
Erfindung kommen daher Elektrostatikdüsen mit geänderter Bauweise zum Einsatz.
[0025] Die Figur 3 zeigt den Aufbau einer derartigen Elektrostatikdüse 2.
[0026] In einer kleinen Druckkammer 29 steht die Abdeckflüssigkeit, die aus den in Figur
1 gezeigten Druckbehältern 21 herangeführt wird, unter Überdruck. Von dort tritt sie
kontinuierlich durch eine Bohrung 30 aus. In der Bohrung 30 sorgt eine dünne Nadel
31, die durch Ultraschall zu hochfrequenter Schwingung in Nadellängsrichtung angeregt
wird, für regelmäßige Störungen in jenem ringförmigen Strömungskanal, der durch die
Nadel 31 und die Bohrung 30 gebildet wird. Außerdem verhindert die Schwingungsbewegung
der Nadel 31 auch ein Verstopfen der Bohrung 30 z. B. durch kleine Partikel. Bei jeder
Schwingungsbewegung der Nadel 31 in Richtung des Austritts, zu welchem die Abdeckflüssigkeit
auf Grund des Druckgefälles strömt, wird die Abdeckflüssigkeit zufolge ihrer Zähigkeit
mit der Nadelwand mitgenommen und so zusätzlich beschleunigt und bei Jeder entgegengesetzt
gerichteten Schwingungsbewegung wird sie auf die gleiche Weise verzögert. Auch die
Bewegung der Stirnfläche 32 der Nadel 31 erbringt einen in der Wirkung gleichgerichteten
Effekt. Diese Stirnflächenbewegung der Nadel 31 ist bei den hier vorliegenden zähen
Flüssigkeiten von besonderem Vorteil, da bei entsprechend hohen Beschleunigungswerten
der Stirnfläche 32 die Festkörper abgeschleudert werden, was zu einer besonders starken
Unterstützung des Einschnürvorgangs führt. Man hat es durch Dimensionierung des Durchmessers
der Nadel 31 und der Bohrung 30 in der Hand, die Beschleunigungs- bzw. die Verzögerungseffekte
ausreichend groß zu gestalten. Je größer der Durchmesser der Nadel 31 und je kleiner
der Durchmesser der Bohrung 30 sind, desto stärker sind die Beschleunigungs- und damit
die Störungseffekte. Aus den so herbeigeführten starken Störungen ergeben sich ausgeprägte,
der Schwingungsfrequenz entsprechende regelmäßige Einschnürungen des die Bohrung 30
verlassenden Flüssigkeitsstrahls, die außerhalb der Bohrung 30 zufolge der Oberflächenspannung
der Flüssigkeit weiter fortgebildet werden und so zu einer raschen Tropfenbildung
führen. Damit die entstandenen Tropfen elektrostatisch aufgeladen werden können, ist
eine Ringelektrode 33 vorgesehen, die im Durchmesser kleingehalten wird, weil dann
schon bei niedrigen Spannungen eine ausreichende Aufladung der Tropfen erreicht werden
kann. Es wird angestrebt, mit einer Spannung von 100 - 200 V arbeiten zu können. Diese
Spannung muß im Augenblick des Tropfenabrisses an der Ringelektrode 33 anliegen. Spannungen
dieser Größe lassen sich noch bequem mit hohen Frequenzen durch Transistoren schalten.
Zum Zeitpunkt des Abrisses des Tropfens vom noch zusammenhängenden Strahl muß dieser
auf einem 0 - Spannungspotential gegenüber der Ringelektrode 33 gehalten werden, damit
auf dem abreißenden Tropfen eine negative Ladung verbleibt, und außerdem muß der Abriß
im Bereich der Ringelektrode 33 erfolgen. Für die elektrische Verbindung mit der Druckkammer
29, die dauernd auf Erdpotential (= 0 V) gehalten wird, muß die innere Leitfähigkeit
der Abdeckflüssigkeit sorgen. Daher ist es äußerst zweckmäßig, für die Abdeckflüssigkeit
eine wässrige Emulsion von Kunstharzlacken oder eine wässrige Suspension von Pigmenten
zu wählen. Die Ringelektrode 33 wird im Durchmesser kleingehalten, wodurch hohe Feldstärken
bereits bei niedrigeren Schaltspannungen erreicht werden. Damit der aus der Bohrung
30 austretende Flüssigkeitsstrahl das Zentrum der Ringelektrode 33 mit möglichst großer
Sicherheit trifft, wird diese Ringelektrode 33 so nahe wie möglich an den Austritt
der Bohrung 30 herangeführt. Der Strahl muß an dieser Stelle gerade beginnen, in Tropfen
zu zerfallen. Die Treffsicherheit des Ringelektrodenzentrums wird durch eine vertikale
Strahlführung, wie bereits im Zusammenhang mit der Figur 2 erwähnt, wesentlich vergrößert,
wobei für den notwendigen raschen Strahlzerfall entsprechend stark ausgeprägte Anfangseinschnürungen
des aus der Bohrung 30 austretenden Flüssigkeitsstrahles sorgen, die durch eine entsprechend
starke Schwingung der Nadel 31 erzwungen werden.
[0027] Die aufgeladenen Flüssigkeitstropfen, die hier das Bezugszeichen 34 tragen, werden
anschließend durch die Wirkung eines über eine Elektrode 35 aufgebrachten Gleichspannungsfeldes
auf einer gekrümmten Bahnlinie 36 in einen Fänger 37 geleitet. Von dort gelangen sie
über die in Figur 1 erwähnten Rückleitungen 24 in die ebenfalls dort gezeigten Unterdrucktanks
23. Die nichtgeladenen Flüssigkeitstropfen 38 werden durch dieses Gleichspannungsfeld
nicht abgelenkt und entsprechend setzen diese ihren Weg nahezu geradlinig entlang
der Bahnlinie 39 fort, um schließlich auf das Sieb 1 zutreffen. Das Sieb 1 weist hier
eine zur Bahn 39 der auf dieses auftreffenden, ungeladenen Tropfen 38 senkrechte Lage
auf. Es kann aber durchaus zweckmäßig sein, dieses Sieb 1 gegenüber einer solchen
Lage zu neigen, was im Zusammenhang mit der nächsten Figur 4 gezeigt wird. Die Abdeckflüssigkeit
muß In ausreichendem Maße Feststoffe transportieren, um nach Eintrocknen auf dem Sieb
1 einen gut abdeckenden Film zu bilden, wodurch eine hohe Viskosität bedingt wird.
Die hohe Zähigkeit hilft aber, daß nach der Aufbringung der Abdeckflüssigkeit auf
das Sieb 1 diese trotz der wirkenden Fliehkraft am Auftreffort verbleibt und auch
nicht auf Grund der hohen Auftreffgeschwindigkeit durch die Siebperforation hindurchschießt
oder während des Auftreffens auf dem Sieb 1 in noch kleinere Tröpfchen zerspritzt.
[0028] Damit die Ringelektrode 33 auch während langer Betriebszeiten sauber bleibt, wird
eine kombinierte Flüssigkeits- und Luft- oder Inertgaszufuhr in den Bereich der Ringelektrode
33 durchgeführt. Knapp vor Beginn des Spritzbetriebs wird durch Bohrungen 40 zunächst
Flüssigkeit eingeleitet, um die Ringelektrode 33 zu reinigen. Anschließend wird diese
durch die gleichen Bohrungen 40 trocken geblasen, etwa durch trockene, enwärmte Luft
oder ein Inertgas. Die gleiche Ausgestaltung der Düse wird zusätzlich genutzt, um
ein Eintrocknen der dünnen Bohrung 30 während längerer Arbeitspausen zu verhindern.
In diesem Fall wird durch die Bohrungen 40 der anschließende Luftraum 41 vor der Bohrung
30 und innerhalb der Ringelektrode 33 mit Spülflüssigkeit gefüllt. Diese Spülflüssigkeit
wird unter einem sehr geringen Überdruck gehalten (etwa 10 bis 20 mm Wassersäule),
wodurch sich noch innerhalb des Düsenkanals 42 ein Flüssigkeitsmeniskus 43 ausbildet,
der über längere Zeit bestehen kann, und der ein Austreten von Flüssigkeit aus dem
Düsenkanal 42 verhindert. Diese Befüllung schützt die dünne Bohrung 30 vor dem Eintrocknen.
Um der Flüssigkeit einen möglichst guten Zutritt zu der Bohrung 30 zu ermöglichen,
kann eine kegelförmige Ansenkung 44 vorgesehen ein. Durch sie öffnet sich die Bohrung
30 in den Düsenkanal 42 in Richtung der Ringelektrode 33. Es kann aber auch zweckmäßig
sein, die Spülflüssigkeit nicht in Kontakt mit der Abdeckflüssigkeit innerhalb der
Bohrung 30 treten zu las sen, um letztere nicht zu verdünnen. In diesem Fall entfällt
die konische Ansenkung 44, und es findet sich an dieser Stelle nur ein entsprechend
klein gehaltener zylindrischer Bohransatz. Die Spülflüssigkeit wird dann auch in dieser
Bohrung einen Meniskus bilden, ähnlich dem Meniskus 43. Einen ebensolchen bildet die
Abdeckflüssigkeit am Ausgang der Bohrung 30. Zwischen beiden Menisken befindet sich
dann ein kleiner Luftraum, der dank seines kleinen Volumens rasch mit dampfförmigen
Molekülen der leicht abdampfbaren Komponenten des Abdecklackes und der Spülflüssigkeit
gesättigt wird. Eine weitere Abdunstung dieser Komponenten aus dem Abdecklack ist
dann nicht mehr möglich, so daß ein Eintrocknen verhindert wird, ohne die Gefahr,
daß die Abdeckflüssigkeit durch Spülflüssigkeit vedünnt wird.
[0029] Die Düse 2 wird auch während der Ausbringung von Abdeckflüssigkeit auf das Sieb 1
von Luft durchströmt. Dadurch hält die aus den Bohrungen 40 austretende Trockenluft
kleine Sekundärtröpfchen von der Ringelektrode 33 ab und diese somit sauber. Solche
Sekundärtröpfchen entstehen gleichzeitig mit den Haupttropfen bei dem Zerfall des
aus der Bohrung 30 austretenden Flüssigkeitsstrahls. Wegen der Kleinheit und der geringen
Masse dieser Sekundärtröpfchen können diese durch den Abschnürungsvorgang der Haupttropfen
an die Ringelektrode 33 geschleudert werden. Würden sich dort Tropfenansätze bilden,
dann könnte mit der Zeit die einwandfreie Funktion der Elektrode in Frage gestellt
werden. Ein weiterer Effekt ergibt sich bei der Durchströmung des diffusorartigen
Kanals 42. Hier sollte die Fluggeschwindigkeit der Tropfen zwar etwas aber nicht zu
stark verzögert werden, da sich diese erst nach dem Auftreffen auf dem Sieb 1 berühren
dürfen. Eine Berührung der Flüssigkeitstropfen noch innerhalb des Düsenkanals 42 würde
zur sofortigen Bildung von großen Tropfen führen, die wiederum wegen des spezifisch
geringeren Luftwiderstandes weitere Normal-Tropfen einfangen und in Summe führen diese
Vorgänge zu einer Verfälschung des elektrisch aufgeprägten Musterbildes. Diese Erscheinung
kann dann verhindert werden, wenn die Tropfen auf ihrer Flugbahn innerhalb des Düsenkanals
42 von einer laminaren Luftströmung eingehüllt werden, die eine hierzu geeignete Strömungsgeschwindigkeit
aufweist. Durch eine solche Luftströmung kann auch eine Vortrocknung der Einzeltropfen
erreicht werden. Dies bringt Vorteile, wenn der Tropfen am Sieb 1 aufschlägt. Durch
eine Vortrocknung läßt sich die Tropfenviskosität erhöhen und außerdem die Größe der
Tropfen verringern. Dadurch wird ein Zerplatzen des Tropfens in viele kleine Einzeltropfen
beim Auftreffen auf das Sieb 1 und die Ausbildung einer entsprechend unscharfen Lackkontur
vermieden. Für eine ausreichende Vortrocknung ist allerdings eine verhältnismäßig
große Länge des Düsenkanals 42 erforderlich, was insbesondere bei parallel zum Gravitationsfeld
verlaufender Achse des Düsenkanals 30 möglich ist, also bei vertikaler Düsenachse.
[0030] Die Figur 4 zeigt den Gesamtaufbau der Düse nach Figur 3. Es gelten dabei die gleichen
Bezugszeichen wie in Figur 3. Die Auftreffrichtung der Tropfen 38 auf das Sieb 1 ist
hier nicht mehr senkrecht, sondern liegt unter einem Winkel 45. Dies hilft, die Tropfen
an einem Hindurchtreten durch das Sieb 1 zu hindern, weil sich dann vor jedem Tropfen
in der Richtung seiner Flugbahn stets eine Materialwand befindet. Darüber hinaus ergibt
sich eine verminderte Relativgeschwindigkeit zwischen Tropfen und Sieb, wodurch ebenfalls
die Gefahr des Zerplatzens der Tropfen verringert wird. Die Nadel 31 ist in einem
Nadelhalter 46 gefaßt, der als Stufenhorn ausgebildet ist, d. h. der Durchmesser des
Nadelhalters 46 nimmt zur Spitze der Nadel 31 hin ab. Dies verstärkt die in den Nadelhalter
46 eingeleitete Amplitude der hochfrequenten mechanischen Schwingung, so daß die Nadel
31 im Bereich der Bohrung 30 mit maximaler Amplitude schwingt. Der Nadelhalter 46
ist fest in einer Membran 47 gefaßt und diese wird durch ein Piezoelement 48 zu der
hochfrequenten Schwingung angeregt. Ein Druckstück 49 leitet diese Schwingung an die
Membran 47 weiter, wodurch die in der Druckkammer 29 befindliche Flüssigkeit auch
durch die Membran 47 selbst druckbeaufschlagt wird. Um dies zu gewährleisten, müssen
die Zuleitungen zur Druckkammer 29 entsprechend dünn ausgelegt sein. Bei entsprechender
Ausbildung des Druckstückes 49 kann bereits hier eine Vorverstärkung der Schwingungsamplitude
auf mechanischem Weg erreicht werden. Das Piezoelement 48 wird durch nicht mehr dargestellte
Versorgungsleitungen mit einer der Eigenfrequenz der Düsenanordnung entsprechenden
hochfrequenten Sinus- oder Rechteckspannung angeregt. Da das Piezoelement 48 sandwichartig
aus sehr vielen dünnen Schichten zusammengesetzt ist, genügen bereits geringe elektrische
Spannungen, um heftige Kontraktionen bzw. Elongationen insbesondere im Bereich der
Eigenfrequenz der Gesamtanordnung zu erzeugen. Das Piezoelement 48 wird statisch in
seiner Längsrichtung durch eine Druckschraube 50 vorgespannt, und eine Kontramutter
51 sichert diese Schraubeneinstellung. Ein Gehäuse 52 schließt statisch und dynamisch
den Kraftfluß aller Einzelbauteile. Die Bohrung 30 der Düse 2 ist in einem Saphirplättchen
53 ausgeführt, welches von einer Schraube 54 in eine Halterung 55 gepreßt und auf
diese Weise dort fixiert wird. Durch die Wahl des Bohrungsmaterials Saphir wird die
durch die Nadelschwingung bedingte Gefahr des Verreibens oder Verschweißens der Nadel
31, die aus einem metallischen Material besteht, mit der Bohrungswandung weitgehend
gemindert.
[0031] Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Ringelektrode 33 mit einer Zuleitung 56 verbunden
ist, um erstere mit einem elektrischen Potential über die Zuleitung 56 versorgen zu
können.
[0032] Eine weitere Ausführungsform einer elektrostatischen Düse zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist in Figur 5 gezeigt. Auch hier sind die gleichen Elemente wie in den
Figuren 3 und 4 mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals
erläutert. Die Bohrung 30 ist bei diesem Ausführungsbeispiel so klein, beispielsweise
im Enddurchmesser 17 µm, daß sie nicht mehr von der Nadel 31 in ihrer ganzen Länge
durchsetzt werden kann. Die Nadel 31 reicht daher nur bis in die Nähe der engsten
Bohrungsstelle. Die Wirkung der Nadel 31 ist aber ähnlich der Wirkung, die früher
beschrieben wurde. Eine Schwingungsbewegung der Nadel 31 in Richtung zum Düsenaustritt
steigert sowohl auf Grund der Wandschubkräfte als auch auf Grund der Verdrängungswirkung
der Nadelstirnfläche 32 den Druck im Düseninnenraum 57. Die entsprechende Rücklaufbewegung
der Nadel 31 bewirkt eine Druckminderung. Hierdurch werden wiederum starke Störungen
dem austretenden Flüssigkeitsstrahl aufgeprägt und dieser zeigt eine starke Neigung
zum geregelten und raschen Zerfall. Die Bildung der Einzeltropfen findet im Bereich
der Ringelektrode 33 statt, die auch hier mit einer geeigneten Zuleitung zum Anlegen
eines elektrostatischen Potentials versehen ist. Der Düseninnenraum 57, in welchem
sich die Nadel 31 bewegt, wird durch einen Düsenkörper 58 erhalten, der aus Hartmetall
oder Keramik hergestellt ist. Dieser Düsenkörper 58 ist in eine Bohrung 59 der Halterung
55 eingesetzt, wobei der Nadelhalter 46 noch teilweise in die Bohrung 59 hineinragen
kann.
[0033] In den Figuren 6, 7 und 8 ist der Gesamtaufbau der Düse nach Fig. 5 dargestellt.
Die Figur 6 zeigt den Schnitt durch einen Aufriß der Düse, die Figur 7 den Kreuzriß
und die Figur 8 einen Querschnitt durch die Düse. Es sind wiederum gleiche Elemente
wie in den Figuren 3 bis 5 mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden nicht
nochmals beschrieben.
[0034] Ein Halter 60 preßt ein Mundstück 61, in welches die Ablenkelektrode 35 eingegossen
ist, gegen den Düsengrundkörper 62. Der Düsenkanal 42 verläuft durch das Mundstück
61 hindurch und ist eingangsseitig mit der Ringelektrode 33 umgeben. Sie wird ebenfalls
durch das Mundstück 61 getragen. Die schwingende Membran 47 befindet sich zwischen
dem Gehäuse 52 und dem Düsengrundkörper 62. Dabei ist die schwingende Membran 47 zwischen
Gehäuse 52 und Düsengrundkörper 62 eingespannt, wobei sie durch ein etwa 0,5 bis 1,0
mm dickes Stahlplättchen gebildet wird, welches wegen der besonderen Art der Einspannung
nur in einem Umgebungsbereich der Nadel 31 Biegeschwingungen ausführen kann. Im darüberhinausragenden
Bereich wird diese Membran 47 als Klemmelement für ein Mikrosieb 63 verwendet. Die
relativ große Dicke der Membran bedingt Eigenfrequenzen, die zwischen 200 und 300
kHz liegen. Das Mikrosieb 63 ist zwischen der Membran 47 und dem Düsengrundkörper
62 eingespannt und verhindert, daß Partikel, die größer als 5 µm sind, und die unbeabsichtigt
mit der Abdeckflüssigkeit mitgeführt werden, in das zur Düse führende Kanalsystem
eintreten. Hier hilft die über das Mikrosieb 63 im Eintrittsbereich der Flüssigkeit
geführte Membran 47 und die in diese eingeleitete Ultraschallschwingung eine Blockade
des Mikrosiebs 63 durch sich verhakende Pigmente zu vermeiden. Um eine möglichst große
Filterfläche des Mikrosiebes 63 auszunutzen, wird dieses von einem System sehr kleiner
feingefräster Stützkanäle 64 gehalten. Die Abdeckflüssigkeit wird durch die Versorgungsleitung
22 der Düse 2 zugeleitet. Diese Versorgungsleitung 22 ist mittels einer Überwurfmutter
65 auf ein Klemmstück 66 dicht aufgesetzt.
[0035] Über eine Luft- Wasserversorgungsleitung 67 wird die für die Reinigung und die Trocknung
der Düse 2 erforderliche Flüssigkeit bzw. die notwendige Luft der Düse 2 im Bedarfsfall
zugeführt. Auch diese Leitung 67 wird mit einer Überwurfmutter 68 gegen ein Einschraubklemmstück
69 gepreßt. Die Leitung 67 führt zu einem Umschaltventil 70, welches hier symbolisch
dargestellt ist und sich in einer größeren Entfernung von der Düse 2 befindet.
[0036] In Figur 8 ist zu erkennen, daß das Piezoelement 48 innerhalb des Gehäuses 52 durch
zwei kurze Gewindestifte 71 in einer Symmetrielage relativ zum Gehäuse 52 gehalten
wird.
[0037] Die in den Figuren 3 bis 8 beschriebenen Elektrostatikdüsen eignen sich in besonderer
Weise dazu, das Verfahren durchzuführen, da sich mit ihnen auch eine hochviskose bzw.
zähe Abdeckflüssigkeit tropfenweise auf das Sieb aufspritzen läßt, ohne daß dazu die
Baulänge der Düse und damit die Abmessungen der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
extrem große Werte annehmen müssen. Die Abdeckflüssigkeit ist resistent gegen Abrasion
und gegen chemische Einflüsse der Druckchemikalien.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Druckschablonen, mit einer an sich bekannten Bearbeitungsstation,
die wenigstens eine Lagereinrichtung (5, 6) zur stirnseitigen Lagerung eines hohlzylinderförmigen
Siebes (1), eine Antriebseinrichtung (9, 10, 11) zur Drehung des Siebes (1) um seine
Zylinderachse (1b), einen parallel zur Zylinderachse (1b) bewegbaren Bearbeitungstisch
(14) und eine Steuereinrichtung (4) zur Steuerung der Antriebseinrichtung (9, 10,
11), des Transports des Bearbeitungstisches (14) sowie zur Steuerung einer auf dem
Bearbeitungstisch (14) angeordneten Werkzeugstation aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugstation aus wenigstens einer zur Ausspritzung von Flüssigkeit geeigneten
Düse (2) besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugstation mehrere in Längsrichtung des hohlzylinderförmigen Siebes
(1) nebeneinander angeordnete Düsen (2, 2) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Düse (2) mit einem Überdruckbehälter (21) für aufzuspritzende Flüssigkeit
in Verbindung steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Düse (2) mit einem Unterdruckbehälter (23) in Verbindung steht, in den von
der Düse (2) ausgespritzte, unverbrauchte Flüssigkeit zurückgeführt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Düsenlängsachse (39) im wesentlichen parallel und außerhalb einer die Zylinderachse
(1b) aufnehmenden Horizontalebene liegt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenlängsachse (39) im wesentlichen in Vertikalrichtung verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) elektrische Ausspritzsignale (S₁, S₂) von der Steuereinrichtung
(4) in Übereinstimmung mit einem vorgegebenen Muster sowie in Abhängigkeit der Drehstellung
des Siebzylinders (1) und der Position des Bearbeitungstisches (14) empfängt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (2, 2) unterschiedliche Bereiche des Siebzylinders (1) beaufschlagen
und die Steuereinrichtung (4) die elektrischen Ausspritzsignale (S₁, S₂) zur jeweiligen
in Transportrichtung des Bearbeitungstisches (14) weiter hinten liegenden Düse (2)
zeitverzögert ausgibt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß alle Düsen (2, 2) denselben Bereich des Siebzylinders (1) beaufschlagen und die
Steuereinrichtung (4) die elektrischen Ausspritzsignale (S₁, S₂) zu allen Düsen gleichzeitig
überträgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich in Drehrichtung des Siebzylinders (1) gesehen hinter dem jeweiligen Flüssigkeitsauftreffpunkt
eine Heizeinrichtung (H) und/oder Bestrahlungseinrichtung zur Erhitzung und/oder UV-Bestrahlung
der auf dem Siebzylinder (1) aufgespritzten Flüssigkeit befindet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (H) und/oder die UV-Bestrahlungseinrichtung auf dem Bearbeitungstisch
(14) montiert sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Warmluft ins Innere des Siebes (1) einblasbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) zur Ausspritzung einer hochviskosen bzw. zähen Abdeckflüssigkeit
ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) so ausgebildet ist, daß durch sie die Flüssigkeit in feinsten Tröpfchen
auf das Sieb (1) aufbringbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) eine Elektrostatikdüse ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) zusätzlich zur Abdeckflüssigkeit einen laminaren Gasstrom ausstößt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des laminaren Gasstromes so gewählt ist, daß sich einmal
gebildete Flüssigkeitströpfchen auf ihrem Weg zur Sieboberfläche nicht mehr einander
nähern können.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der laminare Gasstrom gegenüber der Umgebungstemperatur eine erhöhte Temperatur
aufweist.