[0001] Die Erfindung betrifft ein Assembly-System für das Verpacken von Gegenständen, insbesondere
von Vial-Gegenständen, die gefüllt in das Assembly-System eingeführt werden und eingefüllt
in Faltschachteln, die einen Gegenstand oder eine vorgegebene Anzahl von Gegenständen
aufweisen, versandfertig das Assembly-System verlassen. - Assembly-System bezeichnet
eine in baulicher und in fuktioneller Hinsicht nach dem zur Erfindung gehörenden Ordnungsprinzip
geordnete Maschinenanlage die Gegenstände versandfertig verpackt. Die Maschinenanlage
besitzt mehrere, in Stationen arbeitende Maschinen. Vial-Gegenstände bezeichnet Flaschen,
insbesondere kleine Flaschen, Röhren, Röhrchen, Tuben und andere zumeist kleine Behältnisse,
die mit einer Flüssigkeit, einer pastösen Substanz, Tabletten od. dgl. gefüllt sind.
Im Rahmen der Erfindung sind die zu verpackenden Gegenstände allgemein nicht zu groß.
Zur Abgabe an den Markt muß eine vorgegebene Mehrzahl von gleichen Gegenständen, die
als Los bezeichnet werden, in zumeist eine Mehrzahl von Faltkartons verpackt und müssen
diese Faltkartons, beispielsweise an unterschiedliche Kunden, versandt werden. Zuvor
müssen die Gegenstände mit bedruckten Etiketten versehen werden. Die Faltschachteln
präsentieren sich dem Kunden in bedruckter Form, die Bedruckung besteht aus Kennzeichnungen,
die Marketing und/oder Identifizierungsfunktionen erfüllen. Die Gegenstände sind insbesondere,
aber nicht beschränkend, als Vial-Gegenstände Produkte der Pharma- und Kosmetikindustrie.
[0002] Die aus der Praxis bekannten Maßnahmen für das Verpacken von Gegenständen, von denen
die Erfindung ausgeht, bilden kein Assembly-System im Sinne der eingangs gegebenen
Definition. Es finden mehr oder weniger selbständige Abläufe statt. Die Etiketten
werden in selbständigen Einrichtungen hergestellt und den Gegenständen zugeliefert.
Das Etikettieren erfolgt mit Hilfe von selbständigen Etikettiermaschinen, die häufig
von Hand bedient oder gesteuert werden. An anderem Ort und zu anderen Zeiten werden
die bedruckten Faltschachteln hergestellt. An anderem Ort und zu anderen Zeiten werden
auch die üblichen Beilagen, z.B. in Form von sogenannten Beipackdrucksachen, hergestellt,
die in die Faltschachteln ebenso wie die etikettierten Gegenstände eingebracht werden.
Das geschieht mit Hilfe von besonderen Einrichtungen oder von Hand. Bezeichnet man
die beschriebenen Einrichtungen und Maßnahmen als Station, so gehören im Ergebnis
die Stationen einer häufig wenig geordneten Logistik an, in der die Stationen baulich
und funktionell nicht verschmolzen sind. Das führt zu zeit- und kostenaufwendigen
Abläufen und verursacht häufig Fehler.
[0003] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, beim Verpacken von Gegenständen,
insbesondere von Vial-Gegenständen, die beschriebenen Abläufe zu vereinfachen und
zu automatisieren, und zwar mit flexibler Anpassung an unterschiedliche Losgrößen
der Vial-Gegenstände. Insbesondere sollen gefüllte Verpackungen mit unterschiedlicher
Bedruckung für gegebenenfalls unterschiedliche Gegenstände "Just-in-time" bereitgestellt
werden. - Losgröße bezeichnet die Anzahl der Vial-Gegenstände in einem Los.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems ist Gegenstand der Erfindung ein Assembly-System
für das Verpacken von Gegenständen, die gefüllt in das Assembly-System eingeführt
werden und eingefüllt in Faltschachteln, die einen der Gegenstände oder eine vorgegebene
Anzahl der Gegenstände aufweisen, versandfertig das Assembly-System verlassen, - mit
längs einer Transferstraße angeordneten Stationen, nämlich
- 1.1)
- Einführstation für die Gegenstände,
- 1.2)
- Etikettierstation für die Etikettierung der einzelnen Gegenstände,
- 1.3)
- Faltschachtelstation für die Herstellung von zum Zwecke der Beschickung mit dem Gegenstand
bzw. den Gegenständen offenen, nach der Beschickung verschließbaren Faltschachteln
aus Verpackungskarton,
- 1.4)
- Beilegestation für die Herstellung von in die Faltschachteln einzubringenden Beilagen
mit Einrichtung zur Übergabe der Beilagen in die Faltschachteln,
- 1.5)
- Übergabestation für die etikettierten Gegenstände und
- 1.6)
- Verschließ- und Abgabestation für die beschickten und mit der Beilage oder den Beilagen
versehenen Faltschachteln,
wobei in der Etikettierstation gemäß 1.2) von der Rolle ein Etikettierpapierstreifen
abgezogen, bedruckt, zugeschnitten und danach auf die einzelnen Gegenstände aufgeklebt
wird,
wobei in der Faltschachtelstation gemäß 1.3) von der Rolle ein Kartonstreifen abgezogen,
bedruckt, gerillt, gestanzt, getrennt und zu offenen, verschließbaren Faltschachteln
aufgerichtet wird,
wobei in der Beilegestation gemäß 1.4) von der Rolle ein Beilagenpapierstreifen abgezogen,
bedruckt, geschnitten und erforderlichenfalls gefaltet sowie von der Einrichtung zur
Übergabe in die offene Faltschachtel eingebracht wird,
wobei in der Übergabestation gemäß 1.5) die etikettierten Gegenstände in die offene
Faltschachtel übergeben werden und in der Verschließ- und Abgabestation die mit dem
Gegenstand bzw. den Gegenständen beschickte Faltschachtel verschlossen und abgefördert
wird und
wobei die Stationen 1.1) bis 1.6) Sensoreinrichtungen für den Betriebszustand aufweisen,
die mit einem Rechner verbunden sind, und der Rechner die Stationen 1.1) bis 1.6)
sowie deren maschinelle Einrichtungen nach Maßgabe der Sensormeldungen und der Losgrößen
gleicher Gegenstände steuert.
[0005] In der Einführstation arbeitet bei dem erfindungsgemäßen Assembly-System eine an
sich bekannte Fördereinrichtung, in der Etikettierstation aber nicht lediglich eine
Etikettiermaschine, sondern auch eine Druckmaschine zum Bedrucken und Schneiden der
Etiketten, welche Maschinen ebenfalls bekannt sind. Die Faltschachtelstation ist im
Rahmen der Erfindung von besonderer Bedeutung. Zwar ist es grundsätzlich bekannt,
Verpackungsteile "von der Rolle" zu fertigen (vgl. z.B. P 44 11 473.7, PatG § 3(2)),
jedoch handelt es sich insoweit nicht um das Aufrichten von Faltschachteln, sondern
eher um Umreifungsmaßnahmen. Außerdem findet im Rahmen der bekannten Maßnahmen eine
Bedruckung der Verpackungsteile nicht statt. Im Rahmen der Erfindung ist wesentlich,
daß die Faltschachtelstation bedruckte Faltschachteln liefert. In der Faltschachtelstation
arbeitet daher nicht nur eine Verpackungsmaschine, sondern auch eine Maschine zum
Bedrucken des Kartons bzw. der Kartonzuschnitte, aus denen die Faltschachtel aufgerichtet
wird. Die Beilegestation arbeitet mit einer Druckmaschine und mit Einrichtungen zum
Einführen der Beilagen in die offenen Faltschachteln. Maschinen und Einrichtungen,
wie sie die Übergabestation benutzt, sind an sich bekannt.
[0006] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß beim versandfertigen Verpacken von
Gegenständen ein Assembly-System mit einfachen und schnellen Abläufen verwirklicht
werden kann, welches Assembly-System unterschiedlichen Losgrößen - mit z.B. unterschiedlicher
Bedruckung der Etiketten, der Beilagen und der Faltschachteln - flexibel angepaßt
werden kann, wenn bei der Herstellung der Etiketten, der Faltschachteln und der Beilagen
von der Rolle gearbeitet und wenn die Herstellung der Etiketten, einschließlich des
Bedruckens, sowie die Herstellung der Faltschachteln, einschließlich des Bedruckens,
in das Assembly-System ebenso integriert wird, wie das Herstellen und Bedrucken der
Beilagen. Die funktionelle Verschmelzung der genannten Maßnahmen in dem Assembly-System
bewirkt eine Konzentration der erforderlichen Maschinen und Einrichtungen an einem
Ort und erlaubt den modernen, rechnergestützten Betrieb mit Programmumstellung nach
Maßgabe unterschiedlicher Losgrößen. Im Ergebnis ist das erfindungsgemäße Assembly-System
ein Multifunktionssystem, und zwar mit gleichzeitiger Bedruckung, Rillung, Stanzung
und Formung der Faltschachteln aus unbedrucktem Kartonrollenmaterial in der Faltschachtelstation.
Das alles erlaubt es, gleiche Grundprodukte in Form der befüllten Verpackungen (Faltschachteln)
losbezogen und kommissionsbezogen "Just-in-time" zu produzieren.
[0007] Im folgenden werden die beschriebenen und weitere Merkmale der Erfindung anhand einer
lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Aufbauschema für ein erfindungsgemäßes Assembly-System,
- Fig. 2
- ein Funktionsschema zu dem Gegenstand der Fig. 1.
[0008] Das in der Figur 1 dargestellte Assembly-System ist hauptsächlich, aber nicht beschränkend,
für das Verpacken von Vial-Gegenständen, die gefüllt in das Assembly-System eingefüllt
werden und eingefüllt in Faltschachteln, die einen der Vial-Gegenstände oder eine
vorgegebene Anzahl von Vial-Gegenständen aufweisen, bestimmt, wobei die in die Faltschachteln
eingefüllten Vial-Gegenstände versandfertig das Assembly-System verlassen. Zu dem
Assembly-System gehören mehrere, längs einer Transferstraße angeordnete Stationen.
[0009] Man erkennt in der Fig. 1 längs einer Transferstraße 1 eine Einführstation 2 für
die Vial-Gegenstände. An die Einführstation 2 für die Vial-Gegenstände schließt sich
eine Etikettierstation 3 für die Etikettierung der einzelnen Vial-Gegenstände an.
Es folgt eine Faltschachtelstation 4 für die Herstellung von zum Zwecke der Beschickung
mit dem Vial-Gegenstand bzw. den Vial-Gegenständen offenen, nach der Beschickung verschließbaren
Faltschachteln aus Verpackungskarton. Die Faltschachtelstation 4 ist im Rahmen der
Erfindung von besonderer Bedeutung.
[0010] Man erkennt in der Fig. 1 fernerhin eine Beilegestation 5 für die Herstellung von
in die Faltschachteln einzubringenden Beilagen mit Einrichtung zur Übergabe der Beilagen
in die Faltschachteln. Eine Übergabestation 6 für die etikettierten Vial-Gegenstände
in die offenen Faltschachteln schließt sich an. Zum Assembly-System gehört endlich
eine Verschließ- und Abgabestation 7 für die beschickten und mit der Beilage oder
den Beilagen versehenen Faltschachteln. Im Rahmen der Erfindung liegt es, einen sogenannten
Sammelpacker 8 oder eine Palettiereinrichtung 9 nachzuschalten.
[0011] In der Fig. 1 wurde angedeutet, daß in der Etikettierstation 3 ein von der Rolle
10 abgezogener Etikettierpapierstreifen 11 bedruckt, zugeschnitten und danach auf
die einzelnen Vial-Gegenstände aufgeklebt wird. Man erkennt, daß in der Faltschachtelstation
4 von der Rolle 12 ein Kartonstreifen 13 abgezogen, bedruckt, gerillt, gestanzt, getrennt
und zur offenen, verschließbaren Faltschachtel aufgerichtet wird. In der Beilegestation
5 wird ein Beilagenpapierstreifen 14 von der Rolle 15 abgezogen, bedruckt, geschnitten
und erforderlichenfalls gefaltet sowie von der Einrichtung zur Übergabe in die offene
Faltschachtel eingebracht.
[0012] In der Übergabestation 6 werden die etikettierten Vial-Gegenstände in die offene
Faltschachtel übergeben. In der Verschließ- und Abgabestation 7 werden die mit dem
Vial-Gegenstand bzw. den Vial-Gegenständen beschickten Faltschachteln verschlossen
und abgefördert. Es versteht sich, daß man in der Reihenfolge der Stationen die Beilegestation
5 und die Übergabestation 6 vertauschen könnte.
[0013] Die beschrieben Stationen weisen nicht gezeichnete Sensoreinrichtungen für ihren
Betriebszustand auf, die mit einem Rechner 16 verbunden sind. Der Rechner 16 steuert
die beschriebenen Stationen sowie deren maschinelle Einrichtungen nach Maßgabe der
Sensormeldungen und nach Maßgabe der Losgröße gleicher Vial-Gegenstände.
[0014] Die Fig. 2 verdeutlicht, daß in der Etikettierstation 3, der Faltschachtelstation
4 und der Beilegestation 5 der Etikettenpapierstreifen 11 bzw. der Kartonstreifen
13 bzw. der Beilagepapierstreifen 14 kontinuierlich als Bahn von der zugeordneten
Rolle 10 bzw. 12 bzw. 15 abgezogen und fremdfördererfrei durch die zugeordneten Druckmaschinen
geführt werden. In der Faltschachtelstation kann auch das Rillen und Stanzen kontinuierlich
erfolgen. In den Abzugsstraßen für die genannten Bahnen 11, 13 und 14 sind zweckmäßigerweise
Ausgleichseinrichtungen mit Ausgleichsschlaufen 17 angeordnet. - Im Rahmen der Erfindung
liegt es, nicht, wie beschrieben, mit kontinuierlichem Abzug und kontinuierlicher
Bedruckung, sondern taktweise zu arbeiten, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
geeigneter Förderer.
1. Assembly-System für das verpacken von Gegenständen, insbesondere von Vial-Gegenständen,
die gefüllt in das Assembly-System eingeführt werden und eingefüllt in Faltschachteln,
die einen der Gegenstände oder eine vorgegebene Anzahl der Gegenstände aufweisen,
versandfertig das Assembly-System verlassen, - mit längs einer Transferstraße (1)
angeordneten Stationen, nämlich
1.1) Einführstation (2) für die Gegenstände,
1.2) Etikettierstation (3) für die Etikettierung der einzelnen Gegenstände,
1.3) Faltschachtelstation (4) für die Herstellung von zum Zwecke der Beschickung
mit dem Gegenstand bzw. den Gegenständen offenen, nach der Beschickung verschließbaren
Faltschachteln aus Verpackungskarton,
1.4) Beilegestation (5) für die Herstellung von in die Faltschachteln einzubringenden
Beilagen mit Einrichtung zur Übergabe der Beilagen in die Faltschachteln,
1.5) Übergabestation (6) für die etikettierten Gegenstände und
1.6) verschließ- und Abgabestation (7) für die beschickten und mit der Beilage oder
den Beilagen versehenen Faltschachteln,
wobei in der Etikettierstation (3) gemäß 1.2) von der Rolle (10) ein Etikettierpapierstreifen
(11) abgezogen, bedruckt, zugeschnitten und danach auf die einzelnen Gegenstände aufgeklebt
wird,
wobei in der Faltschachtelstation (4) gemäß 1.3) von der Rolle (12) ein Kartonstreifen
(13) abgezogen, bedruckt, gerillt, gestanzt, getrennt und zu offenen, verschließbaren
Faltschachteln aufgerichtet wird,
wobei in der Beilegestation (5) gemäß 1.4) von der Rolle (15) ein Beilagenpapierstreifen
(14) abgezogen, bedruckt, geschnitten und erforderlichenfalls gefaltet sowie von der
Einrichtung zur Übergabe in die offene Faltschachtel eingebracht wird,
wobei in der Übergabestation (6) gemäß 1.5) die etikettierten Gegenstände in die offene
Faltschachtel übergeben werden und in der Verschließ- und Abgabestation (7) die mit
dem Gegenstand bzw. den Gegenständen beschickte Faltschachtel verschlossen und abgefördert
wird und
wobei die Stationen der Merkmale 1.1) bis 1.6) Sensoreinrichtungen für den Betriebszustand
aufweisen, die mit einem Rechner (16) verbunden sind, und der Rechner die Stationen
1.1) bis 1.6) sowie deren maschinelle Einrichtungen nach Maßgabe der Sensormeldungen
und der Losgrößen gleicher Gegenstände steuert.
2. Assembly-System nach Anspruch 1, wobei in der Etikettierstation (3), der Faltschachtelstation
(4) und der Beilegestation (5) der Etikettierpapierstreifen (11) bzw. der Kartonstreifen
(13) bzw. der Beilagepapierstreifen (14) kontinuierlich als Bahn von der zugeordneten
Rolle (10 bzw. 12 bzw. 15) abgezogen und fremdfördererfrei durch die zugeordneten
Druckmaschinen geführt werden.
3. Assembly-System nach Anspruch 2, wobei in den Abzugsstraßen für die Bahnen (11, 13,
14) Ausgleichseinrichtungen mit Ausgleichsschlaufen (17) angeordnet sind.