[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reduzierung einer aus
Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden Datenmenge von Fahrzeugdaten,
die Informationen über den Betriebszustand und/oder die Umgebung der Fahrzeuge enthalten,
und Positionsdaten, die Informationen über die Position der Fahrzeuge in einem vorbestimmten
Koordinatensystem zu einem bestimmten Zeitpunkt enthalten, nach Erfassen der anfallenden
Fahrzeug- und Positionsdaten in einem Intervall im Fahrzeug selbst für die drahtlose
Übertragung der Fahrzeug- und Positionsdaten an einen Zentralrechner, wobei das Intervall
einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entspricht.
[0002] Aus der nicht vorveröffentlichten DE 195 08 486 ist es bekannt, zur Ermittlung von
Verkehrslage- oder Straßenzustandsdaten eine Stichprobenfahrzeugflotte zu verwenden,
bei der einzelne als "floating cars" bezeichnete Stichprobenfahrzeuge zum Beispiel
über Funk vorbestimmte Fahrzeugdaten und dazugehörige Positionsdaten an eine Empfangsstelle
eines Zentralrechners übermitteln. Mit Hilfe dieser Daten kann dann der Zentralrechner
anhand vorbestimmter Algorithmen die Verkehrslage ermitteln oder zum Beispiel Rückschlüsse
auf Umgebungsbedingungen wie Nässe oder Vereisung der Straße, Nebel etc. gewinnen.
[0003] Dazu ist es zum Beispiel möglich, kontinuierlich oder in vorbestimmten Zeitabständen
Datensätze, die die Positionsdaten der Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte und
die entsprechenden Fahrzeugdaten aufweisen, von den Stichprobenfahrzeugen an die Empfangsstelle
des Zentralrechners zu übermitteln. Ein solches System hat verschiedene Nachteile.
Erstens hat ein Funknetz wie zum Beispiel ein GSM-Netz keine unbegrenzte Kapazität,
so daß es zu einer Überlastung des Netzes kommen kann. Zweitens muß der Zentralrechner
anhand der vorbestimmten Algorithmen aus den empfangenen Datensätzen die gewünschten
Informationen oder Vorhersagen errechnen. Dabei wird die Rechenlast des Zentralrechners
umso größer, je größer die zu verarbeitende Datenmenge ist. Die von jedem floating
car der Flotte nach einem festen Schema übermittelten Datensätze enthalten aber zumindestens
teilweise momentan überflüssige Daten, die die Rechenlast unnötig erhöhen, was u.
a. insbesondere dann der Fall ist, wenn mehrere Fahrzeuge der Stichprobenflotte dieselbe
Straße befahren.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Reduzierung der aus
den Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden Datenmenge anzugeben.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Durch die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 2 bis 14 ist dieses
Verfahren in vorteilhafter Weise weiter ausgestaltbar.
[0006] Die Erfindung sieht vor, daß die Fahrzeug- und Positionsdaten zwischen mindestens
einigen Fahrzeugen der Stichprobenfahrzeugflotte, die eine Austauschgruppe bilden,
ausgetauscht werden und die aufbereiteten Fahrzeug- und Positionsdaten einer Austauschgruppe
jeweils durch ein ausgewähltes Fahrzeug dieser Austauschgruppe an den Zentralrechner
übertragen werden. Die Aufbereitung kann zunächst in jedem Stichprobenfahrzeug erfolgen
und dann von dem ausgewählten Fahrzeug an den Zentralrechner weitergeleitet werden
oder aber die Daten werden nur durch das für die Kommunikation mit dem Zentralrechner
ausgewählte Fahrzeug aufbereitet.
[0007] Hierdurch wird erreicht, daß eine Vorauswahl der Fahrzeug- und Positionsdaten erfolgt,
so daß redundante Daten der Austauschgruppe aus dem Bestand der zu übertragenden Daten
entfernt werden können. Dem Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß räumlich
benachbarte oder dieselbe Straße befahrende Fahrzeuge bei den bekannten Lösungen einen
gewissen Anteil gleicher oder ähnlicher Daten an den Zentralrechner übertragen, was
durch die mit der Erfindung ermöglichte Vorauswahl und Aufbereitung der Daten verhindert
wird so daß der erforderliche Rechenaufwand vermindert wird. Darüberhinaus wird durch
die Ausfilterung redundanter Daten eine deutliche Entlastung des Kommunikationsnetzes
erzielt.
[0008] Eine besonders einfache Zuordnung der Stichprobenfahrzeuge zu einer Austauschgruppe
wird dadurch erreicht, daß jeweils alle sich in einem vorgegeben Gebiet aufhaltenden
Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte eine Austauschgruppe bilden. Die die Daten
austauschenden Stichprobenfahrzeuge können bei dieser Vorraussetzung anhand der Positionsdaten
der von einem anderen Fahrzeug empfangenen Informationen sofort und ohne Rückfrage
oder Auswahlverfahren entscheiden, ob es sich um ein Fahrzeug der eigenen Austauschgruppe
und damit um zu berücksichtigende Informationen handelt.
[0009] Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß
jeweils alle unmittelbar benachbarten Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte eine
Austauschgruppe bilden. Das ist deshalb zweckmäßig, weil bei unmittelbar benachbarten
Fahrzeugen die Wahrscheinlichkeit, daß ähnliche Fahrzeugdaten erfaßt werden, relativ
groß ist.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung sieht andererseits vor, daß jeweils alle sich auf derselben
Straße aufhaltenden Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte eine Austauschgruppe bilden.
Auch in diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit, daß ähnliche Fahrzeugdaten erfaßt
werden, relativ groß.
[0011] Um die Entscheidung, welches Fahrzeug die Daten der Austauschgruppe an den Zentralrechner
übermittelt, sehr einfach zu gestalten, wird vorgeschlagen, daß die Fahrzeug- und
Positionsdaten der Austauschgruppe durch ein vorbestimmtes Fahrzeug dieser Gruppe
aufbereitet und an den Zentralrechner übertragen werden.
[0012] Die zu übermittelnde Datenmenge der Austauschgruppe kann insbesondere dadurch gering
gehalten werden, daß die aufbereiteten Fahrzeugdaten nur dann, wenn diese selbst oder
ihre Veränderung einen vorgegebenen Toleranzwert überschreiten, und die Positionsdaten,
regelmäßig nach Zurücklegen einer bestimmten Wegstrecke oder nach Überschreiten einer
vorgegebenen Zeitspanne, durch das mit dem Zentralrechner kommunizierende Fahrzeug
der Austauschgruppe an den Zentralrechner übermittelt werden.
[0013] Zur Positionsangabe der Austauschgruppe ist es vorzugsweise vorgesehen, daß zumindest
ein Teil der Fahrzeugdaten über die Austauschgruppe gemittelt und bezüglich der geographischen
Position der Gruppe nur die Positionsdaten des mit dem Zentralrechner kommunizierenden
Fahrzeugs an den Zentralrechner übermittelt werden, wodurch die zu übertragende Datenmenge
weiter reduziert wird.
[0014] Besonders bei großer räumlicher Ausdehnung der Austauschgruppe wird mit der Erfindung
vorgeschlagen, über die Austauschgruppe gemittelte Positionsdaten und einen mittleren
Ausdehnungsradius der Austauschgruppe an den Zentralrechner zu übermitteln. Diese
Positionsdaten können durch zusätzliche Übertragung der mittleren Schwankungsbreite
des mittleren Ausdehnungsradius der Austauschgruppe an den Zentralrechner auf einfache
Weise vervollständigt werden. Um die Relevanz der an den Zentralrechner übertragenen
Daten besser beurteilen zu können, ohne die Datenmenge wesentlich zu erhöhen, wird
weiter vorgeschlagen, auch die Zahl der Fahrzeuge, die zur Austauschgruppe gehört,
an den Zentralrechner zu übermitteln.
[0015] Zeckmäßigerweise werden die Fahrzeug- und Positionsdaten der Austauschgruppe über
ein Funktelefon an den Zentralrechner übermittelt.
[0016] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Fahrzeuge einer
Austauschgruppe die Fahrzeug- und Positionsdaten über Kurzstreckenkommunikationseinrichtungen,
insbesondere Kurzstreckensender und -empfänger, miteinander austauschen. Damit wird
eine deutliche Entlastung des Funktelefonnetzes erreicht.
[0017] Um die gerätetechnische Ausrüstung der Stichprobenfahrzeuge gering zu halten und
trotzdem unterschiedlichsten Anforderungen zu genügen, ist vorgesehen, daß die Datenerfassung
in den Fahrzeugen und der Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen der Austauschgruppen
durch einen Bordcomputer gesteuert wird.
[0018] Schließlich kann in den einzelnen Stichprobenfahrzeugen jeweils ein besonders einfaches
Positionserkennungssystem eingesetzt werden, wenn der Zentralrechner aus den aktuellen
Daten des Positionserkennungssystem, soweit diese selbst noch keine explizite Positionsangabe
darstellen, die aktuelle geographische Position bestimmt.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der Figuren. Von den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- schematisch den Verlauf mehrerer Straßen und einer Autobahn und die Positionen der
Stichprobenfahrzeuge (schwarze Punkte) von vier Austauschgruppen zu einem bestimmten
Zeitpunkt und
- Fig. 2
- schematisch den Verlauf mehrerer Straßen und einer Autobahn gemäß Fig. 1, wobei der
geografische Bereich zur Bildung von Austauschgruppen in gleich große Gebiete unterteilt
ist.
[0020] Fig. 1 und 2 zeigen den Verlauf einer Autobahnteilstrecke und mehrerer Straßenteilstrecken.
Entlang des Verlaufs der Autobahnteilstrecke und der Straßenteilstrecken sind die
Positionen der Stichprobenfahrzeuge zu einem bestimmten Zeitpunkt in Form von schwarzen
Punkten dargestellt, die sich in einer Verlaufsrichtung der Autobahn- und Straßenteilstrecken
bewegen.
[0021] Ein Fahrzeug einer Stichprobenflotte weist in dem Fahrzeug installierte Sensoren,
die kontinuierlich veränderliche Zustandsgrößen wie z. B. die Geschwindigkeit, die
Motordrehzahl, die Außentemperatur, die Luftfeuchtigkeit etc. erfassen, auf. Das Fahrzeug
weist weiter Sensoren auf, die diskrete Zustandsgrößen, wie z. B. die Stellung verschiedener
Schalter (Scheibenwischer, Licht, Nebellicht, Heckscheibenheizung, etc.) erfassen.
Das Fahrzeug ist weiterhin mit Vorrichtungen ausgestattet, die den Betrieb von aktiven
Vorrichtungen (Aktoren) wie z. B. des Airbags, des Unfalldatenschreibers (UDS), des
Antiblockiersystems (ABS), der Antriebsschlupfregelung (ASR), etc. in dem Fahrzeug,
anzeigen. Das Fahrzeug besitzt außerdem weiter einen GPS-Empfänger (GPS gleich Global
Positioning System) als Positionsbestimmungsvorrichtung. Der GPS-Empfänger erzeugt
fortlaufend in vorbestimmten Zeitabständen Positionsdaten, die die momentane Position
(Länge, Breite, Zeit) des Fahrzeugs in einem vorbestimmten Koordinatensystem (Längengrade,
Breitengrade) enthält. Die von den Sensoren und den Vorrichtungen zum Anzeigen des
Betriebs der Aktoren erzeugten Daten bilden die Fahrzeugdaten, aus denen ein Zentralrechner
in Verbindung mit den entsprechenden Positionsdaten (einschließlich der zugeordneten
Zeitdaten) Informationen oder Vorhersagen über die Verkehrslage und den Straßenzustand
errechnen kann.
[0022] Die Gesamtheit aller Fahrzeug- und Positionsdaten nur für die in Fig. 1 und 2 dargestellten
Autobahn- und Straßenteilstücke würde bereits eine sehr große zum Beispiel durch ein
GSM-Netz zu übertragende und von dem Zentralrechner zu verarbeitende Datenmenge bedeuten.
[0023] Wie Fig. 1 erkennen läßt, sind jeweils mehrere Stichprobenfahrzeuge zu Gruppen zusammengefaßt,
wobei die in einem Kreis liegenden Punkte (Fahrzeuge) jeweils eine Austauschgruppe
bilden. Dabei können einzelne Fahrzeuge auch mehreren Austauschgruppen angehören.
Das Stichprobenfahrzeug F6 in Fig. 1 gehört beispielsweise zwei Austauschgruppen an.
[0024] Zur Reduzierung der an den Zentralrechner zu übertragenden Fahrzeug- und Positionsdaten
sind die Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte mit Kommunikationseinrichtungen ausgerüstet,
so daß jeweils mehrere Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte ihre Fahrzeug- und
Positionsdaten untereinander austauschen können. In dem in Fig. 1 skizzierten Fall
tauschen jeweils benachbarte Stichprobenfahrzeuge ihre Daten aus. Die Kommunikationseinrichtungen,
insbesondere Kurzstreckensender und -empfänger, sind so ausgeführt, daß sie nur begrenzte
Reichweite haben. Ein jeweils vorbestimmtes Fahrzeug der Austauschgruppe bereitet
die Fahrzeug- und Positionsdaten auf. Die Aufbereitung der Fahrzeugdaten kann zum
Beispiel so erfolgen, daß alle kontinuierlich veränderlichen Zustandsgrößen der Stichprobenfahrzeuge
einer Austauschgruppe gemittelt werden und für die diskreten Zustandsgrößen der Zustand
mit der größten Häufigkeit ermittelt wird. Die mittlere Aktivität der Aktoren in den
Fahrzeugen der Austauschgruppe kann dadurch erfaßt werden, daß die Zahl der Aktivitäten
aufsummiert und durch die Zahl der zur Austauschgruppe gehörenden Stichprobenfahrzeuge
dividiert wird. Nach Aufbereitung der Fahrzeugdaten werden diese zusammen mit den
Positionsdaten des mit dem Zentralrechner kommunizierenden, vorbestimmten Fahrzeugs
an den Zentralrechner übermittelt. Diese Vorgehensweise ist zweckmäßig, da die einer
Austauschgruppe angehörenden Fahrzeuge nur einen relativ geringen räumlichen Abstand
voneinander haben und oft sogar dieselbe Straße befahren. Ein Teil der Fahrzeugdaten,
beispielsweise der Zustand "Airbag ausgelöst", wird direkt, also ohne Aufbereitung,
an den Zentralrechner weitergeleitet. Die Übermittlung der Fahrzeug-und Positionsdaten
der Austauschgruppe an den Zentralrechner durch das vorbestimmte Fahrzeug erfolgt
zweckmäßigerweise über ein Funktelefonnetz. Alternativ ist es möglich, statt der Positionsdaten
des mit dem Zentralrechner kommunizierenden Fahrzeugs, die Positionsdaten aller Fahrzeuge
der Austauschgruppe zu mitteln, einen mittleren Ausdehnungsradius der Austauschgruppe
und die mittlere Schwankungsbreite des Ausdehnungsradius zu bestimmen und die so bestimmte
Austauschgruppenposition, den Ausdehnungsradius und dessen Schwankungsbreite als Positionsdaten
der Austauschgruppe an den Zentralrechner zu übermitteln.
[0025] Zusätzlich ist es sinnvoll, für die einzelnen Fahrzeugdaten Toleranzwerte vorzugeben
und die Daten der Austauschgruppe nur dann an den Zentralrechner zu übermitteln, wenn
ein Teil der Fahrzeugdaten die vorgegebenen Toleranzwerte überschreitet. Um den Zentralrechner
aber über die Bewegung der Austauschgruppe zu unterrichten, werden nur die Positionsdaten
regelmäßig nach Zurücklegen einer bestimmten Wegstrecke durch die Austauschgruppe
und/oder spätestens nach Überschreiten einer vorgegebenen Zeitspanne übermittelt.
Dadurch wird einerseits eine deutliche Reduzierung der zu übertragenden Datenmenge
erzielt, andererseits ist der Zentralrechner trotzdem über Position und Bewegung der
stichprobenartig die Verkehrslage und/oder den Straßenzustand erfassenden Austauschgruppen
informiert. Der Zentralrechner kann die Gesamtbewegung der Austauschgruppen verfolgen,
ohne Auswertungen unnötig übertragener Daten vornehmen zu müssen.
[0026] In Fig. 2 ist das Straßennetz mit den Stichprobenfahrzeugen gemäß Fig. 1 in gleich
große Gebiete aufgeteilt. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung sind alle die Stichprobenfahrzeuge
einer Austauschgruppe zugeordnet, die sich in einem der gleich großen Gebietsfelder
a1-d3 befinden. So bilden im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 die Fahrzeuge F4, F5,
F9 im Gebietsfeld b1 eine Austauschgruppe. Die Kurzstreckenkommunikationseinrichtungen
der Stichprobenfahrzeuge wird so durchgeführt, daß neben den Fahrzeugdaten nur eine
Kennung des Gebietsfeldes ausgesendet wird, indem sich das aussende Fahrzeug gerade
befindet. Die Kurzstreckenempfänger lassen nur die Empfangssignale passieren, die
dieselbe Kennung aufweisen. Demzufolge kommunizieren nur noch die Stichprobenfahrzeuge
miteinander, die sich in demselben Gebiet aufhalten und eine Austauschgruppe bilden.
[0027] Zur Auswahl des Fahrzeuges, das die Daten zum Zentralrechner überträgt, ist jedem
Stichprobenfahrzeug eine Prioritätszahl (beispeilsweise die Zahl 6 bei Fahrzeug F6
in Fig. 1 oder 2) zugeordnet, welche zusammen mit den anderen Daten ausgesendet wird.
Die aufbereiteten Daten einer Austauschgruppe werden anschließend beispielsweise nur
durch das Fahrzeug mit der größten Prioritätszahl an den Zentralrechner übertragen.
Ohne Rückfragen an die anderen Fahrzeuge der Austauschgruppe kann jedes Fahrzeug der
Gruppe selbst feststellen, ob es die Datenübertragung an den Zentralrechner durchzuführen
hat. Um dem Zentralrechner die Relevanz der übertragenen Daten mitzuteilen, enthält
die übermittelte Information zusätzlich die Zahl der Fahrzeuge, die zur Austauschgruppe
gehören. Die Datenerfassung und der Datenaustausch innerhalb der Austauschgruppe wird
in den Fahrzeugen der Stichprobenfahrzeugflotte mit Hilfe eines Bordcomputers ausgeführt.
Über ein Bussystem werden dem Bordcomputer u.a. die vom GPS-System empfangenen Daten
zur Berechnung der aktuellen Fahrzeugposition übergeben. Es ist aber auch denkbar,
daß diese Daten an den Zentralrechner übermittelt werden, der daraus die aktuelle
geografische Position bestimmt.
[0028] Bei einer dritten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, daß alle Stichprobenfahrzeuge,
die dieselbe Straße/Autobahn in einem vorgegebenen Gebiet befahren, eine Austauschgruppe
bilden. Die Fahrzeuge der Austauschgruppe bilden dabei eine Stichprobenfahrzeugkette
mit variablem Abstand. Zweckmäßigerweise führt das abstandsmäßig in der Mitte der
Kette positionierte Fahrzeug die Datenkommunikation mit dem Zentralrechner durch.
Das hat den Vorteil, daß die von den Kurzstreckenkommunikationseinrichtungen zu überbrückende
Entfernung bezogen auf die Länge der Stichprobenfahrzeugkette und die Verteilung der
Stichprobenfahrzeuge am kleinsten ist.
1. Verfahren zur Reduzierung einer aus Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu
übertragenden Datenmenge von Fahrzeugdaten, die Informationen über den Betriebszustand
und/oder die Umgebung der Fahrzeuge enthalten, und Positionsdaten, die Informationen
über die Position der Fahrzeuge in einem vorbestimmten Koordinatensystem zu einem
bestimmten Zeitpunkt enthalten, nach Erfassen der anfallenden Fahrzeug- und Positionsdaten
in einem Intervall im Fahrzeug selbst für die drahtlose Übertragung der Fahrzeug-
und Positionsdaten an einen Zentralrechner, wobei das Intervall einer vorgegebenen
Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entspricht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeug- und Positionsdaten zwischen mindestens einigen Fahrzeugen der Stichprobenfahrzeugflotte,
die eine Austauschgruppe bilden, ausgetauscht und aufbereitet werden und die aufbereiteten
Fahrzeug- und Positionsdaten einer Austauschgruppe jeweils durch ein ausgewähltes
Fahrzeug dieser Austauschgruppe an den Zentralrechner übertragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils alle sich in einem vorgegeben Gebiet aufhaltenden Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte
eine Austauschgruppe bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
daß jeweils alle unmittelbar benachbarten Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte
eine Austauschgruppe bilden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils alle sich auf derselben Straße aufhaltenden Fahrzeuge der Stichprobenfahrzeugflotte
eine Austauschgruppe bilden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeug- und Positionsdaten der Austauschgruppe durch ein
vorbestimmtes Fahrzeug dieser Gruppe aufbereitet und an den Zentralrechner übertragen
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufbereiteten Fahrzeugdaten, wenn diese selbst oder ihre Veränderung einen
vorgegebenen Toleranzwert überschreiten, und die Positionsdaten regelmäßig nach Zurücklegen
einer bestimmten Wegstrecke oder nach Überschreiten einer vorgegebenen Zeitspanne
durch das mit dem Zentralrechner kommunizierende Fahrzeug der Austauschgruppe an den
Zentralrechner übermittelt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Fahrzeugdaten über die Austauschgruppe gemittelt und zusammen
mit den Positionsdaten des mit dem Zentralrechner kommunizierenden Fahrzeugs an den
Zentralrechner übermittelt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die Austauschgruppe gemittelte Positionsdaten und ein mittlerer Ausdehnungsradius
der Austauschgruppe an den Zentralrechner übermittelt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Schwankungsbreite des mittleren Ausdehnungsradius der Austauschgruppe
an den Zentralrechner übermittelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahl der Fahrzeuge, die zur Austauschgruppe gehört, an den Zentralrechner
übermittelt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeuge einer Austauschgruppe die Fahrzeug- und Positionsdaten über Kurzstreckenkommunikationseinrichtungen,
insbesondere Kurzstreckensender und -empfänger, miteinander austauschen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeug- und Positionsdaten der Austauschgruppe über ein Funktelefon an den
Zentralrechner übermittelt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenerfassung in den Fahrzeugen und der Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen
der Austauschgruppen durch einen Bordcomputer gesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zentralrechner aus den Positionsdaten der aktuellen geographischen Position,
wenn diese selbst noch keine explizite Positionsangabe darstellen, die aktuelle geographische
Position bestimmt.