[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung von Informationen
über die Umgebung eines Fahrzeugs einer Stichprobenfahrzeugflotte, bei dem Fahrzeugdaten
in bestimmten Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen
Wegstrecke entsprechen, im Fahrzeug erfaßt und zusammen mit den Positionsdaten an
einen Verkehrsrechner übertragen werden.
[0002] Aus der nicht vorveröffentlichten DE 195 08 486 ist es bekannt, zur Ermittlung von
Verkehrslage- oder Straßendaten eine Stichprobenfahrzeugflotte zu verwenden, bei der
einzelne als "Floating Cars" bezeichnete Stichprobenfahrzeuge zum Beispiel über Funk
vorbestimmte Fahrzeugdaten und dazugehörige Positionsdaten an eine Empfangsstelle
eines Verkehrsrechners zu übertragen. Mit Hilfe dieser Daten ermittelt dann der Verkehrsrechner
anhand vorbestimmter Algorithmen zum Beispiel die Verkehrslage und/oder den Straßentyp.
[0003] So wird z.B. der zeitliche Verlauf der Fahrzeuggeschwindigkeit zusammen mit der Beschleunigung
des Fahrzeugs erfaßt und an den Verkehrsrechner übermittelt; durch den Verkehrsrechner
werden dann daraus bestimmte Aussagen über den Typ der befahrenen Straße und die Verkehrslage
auf dieser Straße abgeleitet. Die Ableitung der entsprechenden Verkehrslagedaten erfolgt
anhand vorgegebener Kriterien mittels entsprechender Rechenprogramme. Eine mittlere
Fahrgeschwindigkeit von 130 km/h läßt beispielsweise den Schluß zu, daß sich das Fahrzeug
auf einer Autobahn bewegt und der Verkehr normal ist.
[0004] Informationen über die Umgebung des Fahrzeugs, d.h. über die aktuell vorliegenden
Umweltbedingungen (z.B. Nebel, Regen, Glatteis, Wind usw.) können aus diesen Fahrzeugdaten
nicht ohne weiteres gewonnen werden, obwohl dies für eine erfolgreiche Verkehrsleitung
und -planung von großem verkehrstechnischem Interesse ist. Eine persönliche Befragung
der jeweiligen Fahrer der Stichprobenfahrzeuge z.B. über Funktelefon scheidet wegen
des hohen personellen Aufwands und der damit verbundenen Kosten aus. Eine automatisierte
Befragung der Fahrer mit Hilfe von klassifizierten Umgebungsmerkmalen würde zwar die
Abfrage vereinfachen und den Aufwand etwas reduzieren, ist aber unter dem Gesichtspunkt
der Fahrsicherheit bedenklich und immer noch von der eigentlich angestrebten automatischen
Erfassung der Umgebungsmerkmale (Umgebungsbedingungen) auf der Grundlage objektiver
Daten weit entfernt.
[0005] Es ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Gewinnung von Informationen über die
Umgebung eines Fahrzeugs einer Stichprobenfahrzeugflotte sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, das automatisiert durchgeführt werden kann
und ohne Einschaltung z.B. des Fahrzeugführers eine Erfassung der Umgebungsmerkmale
anhand objektiver Kriterien ermöglicht.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch
die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Durch die kennzeichnenden Merkmale der
Unteransprüche 2 bis 10 ist dieses Verfahren in vorteilhafter Weise weiter ausgestaltbar.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Merkmale
des Patentanspruchs 11 auf.
[0007] Die Erfindung sieht vor, Betriebszustände von Aggregaten des Fahrzeugs zu erfassen
und aus den erfaßten Betriebszuständen anhand von vorgegebenen Entscheidungskriterien
charakteristische Merkmale der Umgebung (Umgebungsmerkmale) des Fahrzeugs zu bestimmen.
[0008] So ist es zweckmäßig, die Schalterstellungen bestimmter ausgewählter Aggregate im
Fahrzeug zu erfassen. Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, die die Aggregate
steuernde Signale aufzunehmen und über gewisse vorgegebene Zeitspannen aufzuzeichnen.
Gleichermaßen sollen die Betriebszustände der Aggregate des Fahrzeugs über die von
den Aggregaten abgegebenen Signale erfaßt werden. Zusätzlich wird vorgeschlagen, daß
die Betriebszustände der Aggregate des Fahrzeugs über die Wirkungen der Aggregate
ermittelt werden.
[0009] Durch die alternativ oder kommulativ anwendbaren Arten der Datenerfassung wird erreicht,
daß alle diejenigen Fahrzeugdaten erfaßt und dem Verkehrsrechner zur Verfügung gestellt
werden können, die Informationen über die Umgebung des entsprechenden Fahrzeugs enthalten,
so daß der Verkehrsrechner daraus mittels objektiver Kriterien die objektiv vorliegenden
Umgebungsmerkmale ermitteln kann. Das Verfahren läßt sich ohne Einschaltung der Fahrzeugführer
oder anderer Personen vollkommen automatisiert durchführen, was mit relativ geringen
Kosten verbunden ist.
[0010] Es wird mit der Erfindung vorgeschlagen, vorzugsweise die Betriebszustände der Lenkeinrichtung,
der Räder, des Antiblockiersystems, der Antriebsschlupfregelung, der Scheibenwischeranlage,
der Warnblinkanlage, der Lichtanlage, der Nebelschlußleuchte und/oder der Heckscheibenheizung
im Fahrzeug zu erfassen.
[0011] Vorteilhafterweise werden die Betriebszustände der Aggregate des Fahrzeugs berührungslos,
insbesondere optisch erfaßt. Zur Weiterleitung des Lichts sind insbesondere Lichtwellenleiter
und zur Umwandlung dein Lichtsignale in elektrische Größen opto-elektronische Wandler
vorgesehen.
[0012] Um die Betriebszustände der Aggregate auf einfache Weise bewerten zu können, wird
mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die vorgegebenen Entscheidungskriterien in Form
von Tabellen in einem elektronischen Speicher abgelegt sind. Dadurch ist es möglich,
die charakteristischen Merkmale der Umgebung des Fahrzeugs mit Hilfe der Fuzzy-Logik
zu bestimmen.
[0013] Die Bestimmung der charakteristischen Merkmale der Umgebung des Fahrzeugs wird zweckmäßigerweise
von einem im Fahrzeug installierten Bordcomputer durchgeführt, und anschließend werden
die charakteristischen Merkmale der Umgebung an den Verkehrsrechner übertragen.
[0014] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt vorteilhafterweise
- Einrichtungen zum Erfassen der anfallenden Fahrzeugdaten und
- eine Positionsbestimmungsvorrichtung zur Ermittlung der Positionsdaten in bestimmten
Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke
entsprechen,
- mindestens einen Speicherbereich zum Ablegen der erfaßten Daten
- mindestens einen Arbeitsspeicherbereich mit einem Rechenprogramm zur Bestimmung charakteristischer
Merkmale der Umgebung des Fahrzeugs anhand von vorgegebenen Entscheidungskriterien
aus den Betriebszuständen von Aggregaten des Fahrzeugs,
- eine Einrichtung zur Übermittlung der Fahrzeug- und Positionsdaten an den Verkehrsrechner
- eine zentrale Prozessoreinheit und
- einen Datenbus, durch den die einzelnen Einrichtungen datentechnisch miteinander verbunden
sind.
[0015] Anhand der in der einzigen Figur dargestellten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert.
[0016] Die Figur zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Gewinnung von Informationen
über die Umgebung eines Fahrzeugs, die im Fahrzeug installiert ist. Die Vorrichtung
weist eine Sende- und Empfangseinheit 1 zur Datenübertragung an einen Verkehrsrechner
8 auf. Wie die Figur erkennen läßt, umfaßt die Vorrichtung weiter eine zentrale Prozessoreinheit
(CPU) 2, die mit einem Datenbus 3 verbunden ist. Weiterhin sind mit dem Datenbus 3
ein als Ringspeicher organisierter Speicherbereich 4 zum Ablegen der erfaßten Daten
und ein Arbeitsspeicherbereich 5 verbunden, wobei in dem Arbeitsspeicherbereich 5
ein Rechenprogramm zur Bestimmung charakteristischer Merkmale der Umgebung des Fahrzeugs
anhand von vorgegebenen Entscheidungskriterien abgelegt ist, wobei die Merkmalsbestimmung
aus den Betriebszuständen von speziellen Aggregaten des Fahrzeugs erfolgt. Zur Erfassung
der Betriebszustände (Fahrzeugdaten) sind im Fahrzeug Sensoren/Aktoren 6 angeordnet,
die ebenfalls an dem Datenbus 3 angeschlossen sind. Die Vorrichtung weist zur Bestimmung
der aktuellen Positionsdaten einen GPS-Empfänger 7 auf; der GPS-Empfänger 7 ist über
den Datenbus 3 mit der zentralen Prozessoreinheit (CPU) 2 datentechnisch verbunden.
Datentechnisch ist die Vorrichtung außerdem drahtlos mit dem Verkehrsrechner 8 verbindbar,
der mit wiederum mit einer Sende- und Empfangseinheit 9 ausgerüstet ist. Die drahtlose
Verbindung mit dem Verkehrsrechner 8 kann z.B. über ein Funktelefonnetz hergestellt
werden.
[0017] Ein Fahrzeug einer Stichprobenflotte weist zur Durchführung des Verfahrens in dem
Fahrzeug installierte Sensoren 6 auf; die Sensoren 6 erfassen kontinuierlich veränderliche
Zustandsgrößen, und zwar insbesondere die Betriebszustände vorzugsweise mehrerer Aggregate,
wie z.B. die Umlaufgeschwindigkeit der Räder, den Lenkradeinschlag der Lenkeinrichtung
etc. Dabei kann die Umlaufgeschwindigkeit der Räder beispielsweise auf optischem Wege
berührungslos bestimmt werden, d.h. verzögerungsfrei und ohne mechanische Verschleißerscheinungen.
Das Fahrzeug weist weiter Sensoren 6 auf, die diskrete Zustandsgrößen, wie z. B. die
Stellung verschiedener Schalter erfassen, insbesondere die Schalter des Scheibenwischers,
der Lichtanlage, der Nebelschlußleuchte und der Nebelscheinwerfer, der Heckscheibenheizung
etc. Das Fahrzeug ist weiterhin mit Einrichtungen ausgestattet, die in dem Fahrzeug
den Betrieb von aktiven Vorrichtungen (Aktoren 6) wie des Antiblockiersystems (ABS)
und der Antriebsschlupfregelung (ASR) anzeigen und erfassen. Dabei wird der Betriebszustand
der aktiven Vorrichtungen insbesondere über die die Aggregate steuernden Signale und
über die die von den Aggregaten abgegebenen Signale erfaßt.
[0018] Das Fahrzeug einer Stichprobenfahrzeugflotte besitzt außerdem einen GPS-Empfänger
7 für die Satelliten-Navigation (GPS gleich Global Positioning System) als Positionsbestimmungsvorrichtung.
Der GPS-Empfänger 7 erzeugt fortlaufend in vorbestimmten Zeitabständen Positionsdaten,
die die momentane Position (Länge, Breite, Zeit) des Fahrzeugs in einem vorbestimmten
Koordinatensystem (Längengrade, Breitengrade) enthalten, sowie ggf. Richtungs- und/oder
Geschwindigkeitsdaten über die momentane Bewegung des Fahrzeugs.
[0019] Die Betriebszustände werden von der zentralen Prozessoreinheit (CPU) 2 beispielsweise
zyklisch in bestimmten Zeitabständen abgefragt und über den Datenbus 3 in dem als
Ringspeicher organisierten Speicherbereich 4 abgelegt. Im Ringspeicher werden die
ältesten Daten ständig von den neuen überschrieben; die Größe des Speicherbereichs
4 bestimmt damit die zur Auswertung maximal zur Verfügung stehende Datenmenge.
[0020] Zur Bestimmung der charakteristischen Merkmale der Umgebung des Fahrzeugs werden
im Speicherbereich 4 abgelegte Daten (Betriebszustände) von der zentralen Prozessoreinheit
(CPU) 2 z.B. in den Arbeitsspeicherbereich 5 geholt und ein Rechenprogramm gestartet.
Das Rechenprogramm enthält die Entscheidungskriterien, nach denen die erfaßten Betriebszustände
einem oder mehreren Merkmalen der Umgebung zugeordnet werden. Ein bestimmtes Merkmal
der Umgebung liegt immer dann vor, wenn die einzelnen Betriebszustände innerhalb der
für dieses Merkmal jeweils typischen Toleranzbereiche der Betriebszustände liegen.
Die typischen Toleranzbereiche der Betriebszustände müssen vorher anhand von praktischen
Erfahrungen bestimmt und z.B in Form von einen Toleranzbereich definierenden oberen
und unteren Grenzen in das Rechenprogramm eingegeben werden. Zur Absicherung der Aussagen
werden auch Daten zusätzlich im Fahrzeug installierter Sensoren, z.B. ein Temperatursensor
zur Bestimmung der Außentemperatur, zur Auswertung mitherangezogen. Denkbar ist auch,
die Luftfeuchtigkeit der Umgebung durch einen entsprechenden Sensor zu erfassen und
bei der Auswertung zu berücksichtigen.
[0021] Bei den Schalterstellungen einzelner Aggregate wird vorzugsweise nur die der Stellung
zugeordnete Zahl jeweils für das entsprechende Umgebungsmerkmal in das Rechenprogramm
eingegeben; sind einem Merkmal mehrere Schalterstellungen zugeordnet, so werden die
entsprechenden Zahlen eingegeben. Beispielsweise werden dem Umgebungsmerkmal "Regen"
die Scheibenwischer-Schalterstellungen 1,2,3 und 4 zugeordnet, die Scheibenwischer-Schalterstellung
0 (Scheibenwischer "aus") gehört nicht zu diesem Umgebungsmerkmal. Die Schalterstellung
4 erfaßt das Umgebungsmerkmal "starker Regen"; in diesem Fall ist die Abfrage der
Betriebszustände weiterer Aggregate oder Sensoren nicht erforderlich, um dieses Umgebungsmerkmal
zu erfassen.
[0022] Bei den kontinuierlich veränderlichen Betriebszuständen entspricht dem Umgebungsmerkmal
"trockene Straße" auf einer Autobahn z.B. ein Geschwindigkeitsbereich von 100 bis
200 Km/h, die untere Grenze ist in diesem Fall 100 Km/h und die obere 200 Km/h für
das Umgebungsmerkmal "trockene Straße", das selbstverständlich nur dann den erfaßten
Betriebszuständen zugeordnet wird, wenn auch alle anderen Betriebszustände die jeweiligen
Kriterien für das Merkmal "trockene Straße"erfüllen, d.h. es müssen in diesem Fall
auch die Betriebszustände weiterer Aggregate oder Sensoren berücksichtigt werden,
um dieses Umgebungsmerkmal zu erfassen.
[0023] In vielen Fällen läßt sich eine Aussage über ein bestimmtes Umgebungsmerkmal nicht
aus einer einzelnen Betriebszustandsgröße des Fahrzeugs ableiten, sondern ist diese
Information erst aus der Kombination der Betriebszustände mehrerer Aggregate zuverlässig
gewinnbar. So ermöglicht beispielsweise die Messung einer Außentemperatur von unter
0°C oder das Ansprechen eines Frostwarners allein noch keine Aussage über das Vorhandensein
von Glatteis auf der Fahrbahn. Wenn aber die Stichprobenfahrzeuge im fraglichen Gebiet
generell langsam fahren und dieses Langsamfahren nicht durch das eventuelle Vorhandensein
von Nebel erklärt werden kann (keine Scheinwerfer oder Nebelschlußleuchten eingeschaltet),
und die Verkehrsdichte nich ungewöhnlich hoch ist, dann liegt die Vermutung nahe,
insbesondere wenn bei Bremsungen das ABS-System oder bei Beschleunigungen das ASR-System
aktiviert wird.
[0024] Auf das Vorhandensein von starkem Seitenwind läßt sich beispielsweise aus der Intensität
der Betätigung des Lenkungssystems (infolge ständiger Ablenkungen von der gewünschten
Fahrtrichtung) schließen. Die diesbezügliche Aussage läßt sich weiter absichern durch
Feststellung der Fahrgeschwindigkeit, die im Regelfall unter der üblichen Geschwindigkeit
des jeweiligen Fahrzeugs der Stichprobenfahrzeugflotte liegen wird. Weiterhin können
die Signale von Beschleunigungssensoren eines Unfalldatenschreibers herangezogen werden,
mit denen das Rütteln des Seitenwinds am Fahrzeug detektiert werden kann.
[0025] Die typischen Toleranzbereiche der Betriebszustände können alternativ in Form einer
Tabelle im elektronischen Speicher 5 abgelegt werden. Anhand der Tabelle werden dann
mit Hilfe der Fuzzy-Logik die Umgebungsmerkmale des Fahrzeugs aus den erfaßten Betriebszuständen
herausgefiltert. Die Zuordnung der Umgebungsmerkmale kann dabei auch durch eine hardwaremäßige
Schaltung erfolgen.
[0026] Zur Vermeidung irrtümlicher Zuordnungen ist es vorgesehen, die insgesamt erfaßten
Betriebszustände zusätzlich einer Plausibilitätskontrolle zu unterziehen. Treten dabei
widersprüchliche Aussagen zutage, werden diese entweder korrigiert, wenn dies aufgrund
des Datenbestandes zweifelsfrei möglich ist; oder aber die jeweiligen Betriebszustände
bleiben bei der Ermittelung der Umgebungsmerkmale unberücksichtigt. Wenn beispielsweise
die Abfrage der Schalterstellungen das Ergebnis liefert, daß die Nebelschlußleuchte
eingeschaltet ist, dann würde daraus normalerweise von dem Rechenprogramm geschlossen
werden, daß das Umgebungsmerkmal "Nebel" vorliegt. Wenn aber für das Fahrzeug außerdem
eine Fahrgeschwindigkeit von 200 Km/h erfaßt wird, gelangt die Plausibilitätsanalyse
zu dem Ergebnis, daß der Fahrer des Fahrzeugs entweder vergessen hat, die Nebelschlußleuchte
auszuschalten, oder aber die Nebelschlußleuchte wurde versehentlich unbemerkt eingeschaltet.
In beiden Fällen würde die Plausibilitätskontrolle dazu führen, daß die Schalterstellung
der Nebelschlußleuchte aus der Gesamtheit der erfaßten und zu berücksichtigenden Betriebszustände
herausgenommen wird.
1. Verfahren zur Gewinnung von Informationen über die Umgebung eines Fahrzeugs einer
Stichprobenfahrzeugflotte, bei dem Fahrzeugdaten in bestimmten Abständen, welche einer
vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entsprechen, im Fahrzeug
erfaßt und zusammen mit den Positionsdaten an einen Verkehrsrechner übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß Betriebszustände von Aggregaten des Fahrzeugs erfaßt und aus den erfaßten Betriebszuständen
anhand von vorgegebenen Entscheidungskriterien charakteristische Merkmale der Umgebung
des Fahrzeugs bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebszustände der Aggregate des Fahrzeugs über die Schalterstellungen der
Aggregate erfaßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebszustände der Aggregate des Fahrzeugs über die Aggregate steuernde
Signale erfaßt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebszustände der Aggregate des Fahrzeugs über die von den Aggregaten abgegebenen
Signale erfaßt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebszustände der Aggregate des Fahrzeugs über die Wirkungen der Aggregate
erfaßt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebszustände der Aggregate des Fahrzeugs optisch erfaßt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebszustände der Lenkeinrichtung, der Räder, des Antiblockiersystems,
der Antriebsschlupfregelung, der Scheibenwischeranlage, der Warnblinkanlage, der Lichtanlage,
der Nebelschlußleuchte und/oder der Heckscheibenheizung erfaßt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgegebenen Entscheidungskriterien in Form einer Tabelle in einem elektronischen
Speicher abgelegt sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die charakteristischen Merkmale der Umgebung des Fahrzeugs mit Hilfe der Fuzzy-Logik
bestimmt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bestimmung der charakteristischen Merkmale der Umgebung des Fahrzeugs von
einem Bordcomputer im Fahrzeug durchgeführt wird und an den Verkehrsrechner übertragen
werden.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
- Einrichtungen (6) zum Erfassen der anfallenden Fahrzeugdaten und
- einer Positionsbestimmungsvorrichtung (7) zur Ermittlung der Positionsdaten in bestimmten
Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke
entsprechen,
- mindestens einem Speicherbereich (4) zum Ablegen der erfaßten Daten
- mindestens einem Arbeitsspeicherbereich (5) mit einem Rechenprogramm zur Bestimmung
charakteristischer Merkmale der Umgebung des Fahrzeugs anhand von vorgegebenen Entscheidungskriterien
aus den Fahrzeugdaten, die Betriebszustände von Aggregaten des Fahrzeugs sind,
- einer Einrichtung (1) zur Übermittlung der Fahrzeug- und Positionsdaten an den Verkehrsrechner
(8)
- einer zentralen Prozessoreinheit (2) und
- mit einem Datenbus (3), der mit den Einrichtungen (1,2,4,5,6,7) verbunden ist.