[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Durchführen
desselben zum Herstellen und Vertreiben von Gebrauchsgegenständen, insb. Schuhen,
Stiefeln, Taschen u.a, wobei mindestens ein Ausgangsmaterial, z. B. ein vorgegerbtes
Leder, je nach dessen Anwendung einem oder mehreren Verarbeitungsvorgängen zugeführt
und zusammen mit weiteren Materialien zum Gebrauchsgegenstand konfektioniert wird,
und der Konfektioniervorgang in Teilabschnitten, wie Ausgangsschnitt, Formung und
Fertigstellung, unterteilt ist, und die Materialien des zu erstellenden Gebrauchsgegenstandes
entsprechend dem Grad deren Verarbeitung nach Art und Menge dem jeweiligen Verarbeitungsvorgang
zugeführt und im jeweiligen Verarbeitungsvorgang verarbeitet werden,
[0002] Bei der Herstellung div. Gebrauchsgegenstände, insb. solchen des täglichen Bedarfs,
ist es allgemein bekannt, diese in mehreren Verarbeitungsvorgängen auf einer Reihe,
vielfach in Fertigungslinien gefaßten und aufeinander folgenden Geräten bzw. Maschinen
herzustellen, und den herzustellenden Gebrauchsgegenstand vor Beginn dessen Fertigung
in Ausführung, Maßhaltigkeit, Form, Farbe u. a. m., bereits festzulegen.
Bei der Herstellung derartiger Gebrauchsgegenständen, beispielsweise Schuhen, ist
es üblich, diese in sehr vielen Ausführungen, Maßen, Farben u. a., herzustellen und
diese für eine breite Schicht von Kunden in den Herstellungsbetrieben, wie auch Vertriebsstätten,
wie Läden u. a., bereitzuhalten. Dies führt einerseits zu einer erheblichen Kapitalbindung
und andererseits zu einer schwierigen Anpassung an die jeweiligen, oft schnellebigen
Modetrends u. a. Veränderungen, die nicht nur höhere technische und kommerzielle Risiken
in sich bergen, sondern auch zu einem größeren Personalaufwand u.a.m. zwingen. Durch
alle diese Zwänge kann es nicht ausbleiben, daß der jeweilige Gebrauchsgegenstand
unangemessen verteuert wird, wodurch vielfach, um Kosten einzusparen, Fertigungen
in sogenannte Billigländer verlagert oder das Sortiment auf nur wenige Artikel eingeschränkt
wird, die eine Massenfertigung in einem sogenannten teuren Land noch kostenmäßig,
rechtfertigen.
[0003] Eine Fertigungslinie zum Herstellen von beispielsweise Gebrauchsgegenständen des
täglichen Bedarfs wird am Beispiel der Herstellung von Schuhen erläutert und die im
wesentlichen, neben den Lagern für Materialien, Formen (Leisten), Schnittwerkzeugen
u. a., von einer Reihe, in Verarbeitungsvorgängen aufeinander abgestimmten Geräten
bzw. Maschinen gebildet wird.
Ausgehend von dem zu verarbeitenden Grundmaterial, in diesem Fall Leder, weist diese
Fertigungslinie mitunter Stanzen, Nähmaschinen, Anklopfmaschinen, Pressen, Putzmaschinen
u. a., auf. Alle diese Maschinen können für sich allein wirken oder sie können derart
zueinander angeordnet sein, daß sie einen Material- und Fertigungsfluß bilden. Entsprechend
den vielen Arten und Formen der herzustellenden Gebrauchsgegenstände, d. h. Schuhe
(Herren-, Damen-, Kinderschuhe) u. a., können diese Maschinen jeweils für sich einen
oder mehrere Arbeitsvorgänge aus der Gesamtzahl der Vorgänge ausführen, so daß sie
auch jeweils für sich für den einzelnen Vorgang mit den entsprechenden Werkzeugen
ausgerüstet sein können.
Trotz dieser Ausführung der Maschinen einerseits und deren jeweiligen Funktion andererseits
ist es für eine Produktion größeren Umfanges vielfach notwendig, diese Maschinen auf
einen gewissen Takt einzuspielen, um Engpässe in der Fertigung weitestgehend auszuschließen.
Eine solche Abstimmung auf den jeweiligen Arbeitstakt der Maschinen setzt den Durchlauf
eines einzelnen, nach Art, Größe, Form u. a., festgelegten Gebrauchsgegenstandes voraus,
so daß derartige Maschinen nur dann wirtschaftlich arbeiten können, wenn vorher festgelegte
Gebrauchsgegenstände über einen längeren Zeitraum unverändert und in größeren Stückzahlen,
gefertigt werden können. Dies kann jedoch vielfach nicht eingehalten werden, weil
schnelle Änderungen aufgrund div. Trendänderungen im Anspruchsverhalten der Verbraucher
auch ein schnelles Ändern des Fertigungsablaufes notwendig machen, was in den meisten
Fällen aber kaum wirtschaftlich möglich ist. Durch dieses, oft sehr langsame, Anpassen
an die Trendänderung werden vielfach Übermengen produziert, die teils beim Hersteller,
teils beim Vertrieb, d. h. in den Läden, hängenbleiben. Das wiederum belastet beide
Unternehmen, d. h. Hersteller und Vertreiber, und trägt dazu bei, daß sie die Gebrauchsgegenstände
zu niedrigeren Preisen losschlagen müssen und dadurch vielfach größere Verluste zu
vermeiden. Auf diese Weise werden vorkalkulierte Umsätze und Gewinne vielfach nicht
erreicht, was insb. die Hersteller dazu zwingt, die Fertigung in sogenannte Billigländer
zu verlagern und sich vom oft lukrativen Markt in unmittelbarer Nähe des Verbrauchers
zu distanzieren (vgl. A. Schlachter: Schuh, Leder und Schuhzubehör, Verlag H. Stam
GmbH, Köln-Porz, 1981).
[0004] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens dahingehend zu konzipieren, daß durch sie
die vorgenannten Nachteile, insb. der schnellen Trendfolge, vermieden und die Ertragslage
der Unternehmen, selbst in unmittelbarer Nähe des Verbrauchers, gesichert und ausgebaut
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß der Gebrauchsgegenstand in
einer seiner möglichen Ausführungen auf einem Sichtgerät, wie Bildschirm vorgestellt
wird und daß mindestens die Funktionen der die Fertigung des Gebrauchsgegenstandes
durchführenden Verarbeitungsvorgänge, über solche diesen Vorgängen zugewiesenen Schnittstellen,
an einer Sammelstelle angeschlossen sind, und daß über diese Sammelstelle mittels
externer Abruf- und Eingabemittel auf die einzelnen Verarbeitungsvorgänge eingewirkt
werden kann, in der Art, daß insb. Veränderungen im Aussehen, den Abmessungen und/oder
der Ausführung des Gebrauchsgegenstandes noch vor dessen teilweisen oder endgültigen
Fertigstellung vorgenommen werden können, und daß diese Veränderungen von verschiedenen
Orten aus über, an sich bekannte, Kommunikationsleitungen individuell eingeleitet
und abgerufen werden können, wie auch die einzelnen Verarbeitungsvorgänge bis hin
zur Fertigstellung des Gebrauchsgegenstandes kontrolliert und etwaige Kontrolldaten
und/oder Unstimmigkeiten rechtzeitig rückgemeldet und falls notwendig, korrigiert
werden können.
[0006] Um Gebrauchsgegenstände nach diesem Verfahren herstellen zu können, wird eine Vorrichtung
verwendet, bei welcher für das Durchführen der einzelnen Verarbeitungsvorgänge und
entsprechend der Art des Gebrauchsgegenstandes mindestens solche die Materialien bereithaltende
sowie zuführende und konfektionierende Geräte, wie Speicher-, Transport-, Schneide-,
Näh-, Klebe-, Druck-, Polier-, Packmaschinen u.a., vorgesehen sind und diese Geräte
im Sinne der Taktfolge der Verarbeitungsvorgänge zueinander angeordnet und/oder gekoppelt
sind, und welche Vorrichtung sich dadurch auszeichnet, daß zusätzlich zu dieser Koppelung
jedes Gerät an einer, die Sammelstelle für alle Funktionen bildende und alle Eingaben
bearbeitende Steuer- und Regeleinrichtung angeschlossen ist, und diese Steuer- und
Regeleinrichtung ihrerseits sowohl mit dem Produktionsprogramm der Gebrauchsgegenstände
in deren Grundausführung als auch mit einer Reihe periphärer Sicht- und Eingabegeräte
verbunden ist, über letztere im Sinne von Veränderungen der Verarbeitungsvorgänge
und damit der Grundausführungen der Gebrauchsgegenstände, noch vor deren jeweiligen
Fertigungsschritt, individuell eingreifbar ist.
[0007] Durch diese Maßnahmen werden nicht nur die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
vorteilhaft gelöst, sondern es werden eine Reihe zusätzlicher Vorteile erreicht. So
ist es beispielsweise möglich, neben der schnellen Folge etwaiger Trendwendungen,
das Angebot an Gebrauchsgegenständen recht groß zu halten, ohne dabei größere Mengen
an Kapital, Räumlichkeiten, Personal u.a., zu binden. Hinzu kommt, daß dem Verbraucher,
hinsichtlich dessen besonderen Wünschen, insb. nach Ausführung, Form, Maß, Farbe u.
a., ein größeres Spektrum an Variationen geboten werden kann, ohne dabei den Verkaufspreis
des Gebrauchsgegenstandes entsprechend anheben zu müssen. Darüber hinaus kann dem
Verbraucher eine, in bestimmten Grenzen mögliche Variationsgestaltung dessen Gebrauchsgegenstandes
geboten werden, die er individuell, gem. dessen persönlichen Geschmackes, nutzen kann.
Die schnelle Anpassung an etwaige Modetrends hat zudem den Vorteil, daß der Hersteller
und Vertreiber stets auf dem neuesten Stand sind und sogenannte Ladenhüter nicht mehr
fürchten müssen. Auf diese Weise lassen sich auch die Herstell- und Vertriebskosten
senken, so daß selbst in sogenannten teueren Herstelländern noch gewinnbringend, hergestellt
und vertrieben werden kann.
[0008] Ein weiterer Vorteil kann sich noch dadurch ergeben, daß insb. der Verbraucher über
entsprechende Kommunikation zum Hersteller und/oder Vertrieb seinen Kauf von zu Hause
aus tätigen kann, was ihm Gehwege und Zeit erspart.
[0009] Das Verfahren und dessen Vorrichtung werden anhand von Zeichnungen schematisch dargestellt
und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen Herstellungsablauf eines Gebrauchsgegenstandes, d. h. einer möglichen Fertigungslinie,
nebst einer Steuer- und Regeleinrichtung inklusive der Sicht- und Eingabegeräte für
eine Auswahl und Kauf aus dem örtlichen Umfeld des Herstellers bzw. Vertriebs, und
Fig. 2
den gleichen Ablauf wie in Fig. 1, jedoch mit dem Unterschied, daß ein verbraucherseitiges
Sicht- und Eingabegerät verwendet wird, und der Verbraucher über eine Kommunikationsleitung
aus seinem örtlichen Umfeld auf die Steuer- und Regeleinrichtung einwirkt.
[0010] Die Vorrichtung 1 zum Herstellen und Vertreiben von Gebrauchsgegenständen wird anhand
einer Fertigungslinie, z. B. für Schuhe, erläutert und wird im wesentlichen von einer
Reihe von Geräten bzw. Maschinen 1-5 nebst diesen zugeordneten Lager- und Beschickungsanlagen
6-9 gebildet, wobei zusätzlich zu diesen, eine den Fertigungsablauf auch von außerhalb
des Fertigungsbetriebes beeinflussende Steuer- und Regeleinrichtung 10 zugeordnet
ist. Die Fertigungslinie, in diesem Fall für die Herstellung von Schuhen, kann aus
einer das zu verwendende Material, in diesem Fall Leder, Textilien u. a., zuschneidenden
Maschine 1, vorzugsweise einer Stanze, die mit solchen, einem Werkzeugspeicher 6 entnehmbaren
Stanzwerkzeugen beschickbar ist bestehen. Die Stanzwerkzeuge, mit denen die einzelnen
Formteile des Gebrauchsgegenstandes, wie Oberteile, Mittel- und Unterteile (Brandsohle,
Füllung, Sohle, Absatz u. a.) des Schuhs wahlweise ausgestanzt werden, lassen sich
einem dem Werkzeugspeicher 6 entnehmen, der vorzugsweise im Bereich der Stanze, d.
h. der Maschine 1 angeordnet sein kann.
[0011] Nach dem Ausstanzen dieser Teile aus flächenförmigen Materialien werden diese weiteren
Verarbeitungsvorgängen 2-5 und, wie beispielsweise Nähen, Klopfen, Pressen, Schleifen
u. a., zugeführt, wobei auch für diese Vorgänge entsprechende Maschinen der ersten
Maschine 1 nachgeordnet sind. Der Fertigungsablauf, z. B. für Schuhe, spielt sich
im übrigen in bisher bekannten Reihenfolgen ab, so daß auf diesen hier nicht weiter
eingegangen zu werden braucht.
[0012] Das Besondere bei dieser Erfindung besteht dagegen darin, diesen Fertigungsablauf,
d. h. die einzelnen Geräte und Maschinen 1-9, wie Speicher, Transporteinrichtungen,
Pressen und sogenannte Finishwerkzeuge u. a. m., der Fertigungslinie einerseits untereinander
und andererseits mit einer besonderen Steuer- und Regeleinrichtung 10 derart zu vernetzen
bzw. zu koppeln, daß unabhängig vom vorgegebenen Fertigungsablauf in die einzelnen
Verarbeitungsvorgänge, auch von außen, d. h. einem Umfeld des Vertriebes, eingegriffen
werden kann.
[0013] Für diesen Eingriff ist die Steuer- und Regeleinrichtung 10, die in der Regel im
Fertigungsbetrieb installiert sein kann, über eine Reihe von Sicht- und Eingabegeräten
11-15, die z. B. im örtlichen Umfeld des Vertriebes, wie Außenstellen, Läden u. a.,
stehen können, mit diesen verbunden.
[0014] Die Steuer- und Regeleinrichtung 10, z. B. eine Computeranlage, beinhaltet das gesamte
Fertigungsprogramm an Gebrauchsgegenständen, wie es auch in einem getrennten Speicher
16 abgelegt und aufgrund der Fertigungsvorgabe konzipiert ist.
[0015] Mittels den extern der Steuer- und Regeleinrichtung 10, z. B. in den Läden, installierten
Sicht- und Eingabegeräten 11-15 können die in dieser Einrichtung gespeicherten Gebrauchsgegenstände
extern abgerufen und in den Läden an den Sichtgeräten projeziert werden, so daß der
am Kauf eines Gebrauchsgegenstandes interessierte Verbraucher diesen Gegenstand in
allen seinen Details am Bildschirm dieses Gerätes betrachten kann.
Entschließt sich dieser Verbraucher, einen solchen Gebrauchsgegenstand, z. B. den
Schuh, zu erwerben, kann er die gewünschte Größe eingeben und diesen Schuh über die
Steuer- und Regeleinrichtung 10, die dann den Kauf bestätigt, bestellen und den Fertigungsvorgang
auslösen bzw. auslösen lassen.
[0016] In Fällen aber, in denen der Verbraucher im Prinzip mit dem Kauf eines Modells einverstanden,
jedoch neben der Größe noch einige Sonderwünsche zu diesem hat, z. B. besondere Naht
der Oberteile (außerhalb der Unverzichtbaren) oder besondere Farbtönungen von Obermaterial
und/oder Unterbau, kann er auch diese Wünsche eingeben und sich auf diese Weise, bis
hin zu einem völlig individuellen Modell, ggf. auch mit eigenem Logo (Namenszug u.
a.), steigern und dann dieses Modell bestellen.
[0017] Der von ihm auf diese Weise bestellte Gebrauchsgegenstand, in diesem Fall das Paar
Schuhe, kann ihm über den Laden oder direkt vom Versand 17 des Herstellers zugestellt
werden.
Dieser besondere, individuelle Modus kann noch weiter optimiert werden, so beispielsweise
in der Art, daß neben der Größe und dem äußeren Design noch Fußformationen, die außerhalb
einer üblichen Leistenform liegen, erfaßt und eingegeben werden, wodurch der Verbraucher
einen auf seine besonderen Ansprüche angepaßtes Paar Schuhe erhält. Dies ist sicherlich
sehr wichtig, wenn man bedenkt, daß jeder Fuß einen eigenständigen Verlauf hat und
Fußdeformationen aufgrund mangelnder, individueller Anpassung bisher nicht ausgeschlossen
werden konnten. Diese Möglichkeit ist neben für Erwachsene auch besonders für Kinder
von großer Bedeutung, um Fußdeformationen, durch falsches Schuhwerk weitgehend auszuschließen.
Erfassungsgeräte für die Größe und Form der Füße sind ohnehin bekannt und vielfach
im Gebrauch, so daß sie ohne großen Aufwand auch hier verwendet werden könnten.
[0018] Das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 nach Fig. 2 geht von den gleichen Kriterien
wie das erstbeschriebene Beispiel aus und unterscheidet sich von diesem nur dadurch,
daß die Steuer- und Regeleinrichtung 10 über eine öffentliche Leitung 18, z. B. Telefonleitung,
mit einem im Umfeld des Verbrauchers installierten Sicht- und Eingabegerät 19 verbindbar
ist. In einem solchen Fall kann der Vebraucher, z. B. von zu Hause aus seine Wahl
treffen und den gewünschten Gebrauchsgegenstand bestellen.
[0019] Um dem Verbraucher die Wahl der veränderbaren Teile an einem Gebrauchsgegenstand
zu erleichtern, kann die Steuer- und Regeleinrichtung 10 mit Symbolen 20 bestückt
sein, die auf den Sicht- und Eingabegeräten 11-15 kenntlich gemacht werden können.
Der Verbraucher braucht nur die Symbole 20 für seine individuelle Wahl einzugeben
und auf diese Weise den von ihm zu bestellenden Gegenstand bestücken. Auf diese Weise
kann die Bestellung wesentlich vereinfacht werden, was z. B. bei der Bestellung eines
komplizierten Gegenstandes, wie eines Kraftfahrzeuges mit verschiedenen Motorengrößen
und anderem Zubehör, sehr vorteilhaft wäre.
[0020] Die Erfindung wurde hier im wesentlichen am Beispiel einer Wahl und Bestellung von
Schuhen dargestellt und beschrieben. Selbstverständlich läßt sich diese für die Auswahl
und Bestellung auch anderer Gegenstände gleichgut und effizient anwenden, so z. B.
für Kleidung, Tafelgeschirr, Möbel u.a.m..
1. Verfahren zum Herstellen und Vertreiben von Gebrauchsgegenständen, insb. Schuhen,
Stiefeln, Taschen u.a., wobei mindestens ein Ausgangsmaterial, z. B. ein vorgegerbtes
Leder, je nach dessen Anwendung einem oder mehreren Verarbeitungsvorgängen zugeführt
und zusammen mit weiteren Materialien zum Gebrauchsgegenstand konfektioniert wird,
und der Konfektioniervorgang in Teilabschnitten, wie Ausgangsschnitt, Formung und
Fertigstellung, unterteilt ist, und die Materialien des zu erstellenden Gebrauchsgegenstandes
entsprechend dem Grad deren Verarbeitung nach Art und Menge dem jeweiligen Verarbeitungsvorgang
zugeführt und im jeweiligen Verarbeitungsvorgang verarbeitet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gebrauchsgegenstand in einer seiner möglichen Ausführungen auf einem Sichtgerät,
wie Bildschirm, vorgestellt wird, und daß mindestens die Funktionen der die Fertigung
des Gebrauchsgegenstandes durchführenden Verarbeitungsvorgänge, über solche diesen
Vorgängen zugewiesenen Schnittstellen, an einer Sammelstelle angeschlossen sind, und
daß über diese Sammelstelle mittels externer Abruf- und Eingabemittel auf die einzelnen
Verarbeitungsvorgänge eingewirkt werden kann, in der Art, daß insb. Veränderungen
im Aussehen, den Abmessungen und/oder der Ausführung des Gebrauchsgegenstandes noch
vor dessen teilweisen oder endgültigen Fertigstellung vorgenommen werden können, und
daß diese Veränderungen von verschiedenen Orten aus über, an sich bekannte, Kommunikationsleitungen
individuell eingeleitet und abgerufen werden können, wie auch die einzelnen Verarbeitungsvorgänge
bis hin zur Fertigstellung des Gebrauchsgegenstandes kontrolliert und etwaige Kontrolldaten
und/oder Unstimmigkeiten rechtzeitig rückgemeldet und falls notwendig, korrigiert
werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Verarbeitungsvorgänge untereinander und/oder mit der Sammelstelle
vernetzt sind und daß in diese Vernetzung über die periphären Sicht- und Eingabegeräte
eingegriffen werden kann.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei für
das Durchführen der einzelnen Verarbeitungsvorgänge und entsprechend der Art des Gebrauchsgegenstandes
mindestens solche die Materialien bereithaltende sowie zuführende und konfektionierende
Geräte, wie Speicher-, Transport-, Schneide-, Näh-, Klebe-, Druck-, Polier-, Packmaschinen
u.a., vorgesehen sind und diese Geräte im Sinne der Taktfolge der Verarbeitungsvorgänge
zueinander angeordnet und/oder gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu dieser Koppelung jedes Gerät (1-5 und 6-9 und 17) an einer, die
Sammelstelle für alle Funktionen bildende und alle Eingaben bearbeitende Steuer- und
Regeleinrichtung (10) angeschlossen ist, und diese Steuer- und Regeleinrichtung ihrerseits
sowohl mit dem Produktionsprogramm (16) der Gebrauchsgegenstände in deren Grundausführung
als auch mit einer Reihe periphärer Sicht- und Eingabegeräte (11-15) verbunden ist,
über letztere im Sinne von Veränderungen der Verarbeitungsvorgänge und damit der Grundausführungen
der Gebrauchsgegenstände, noch vor deren jeweiligen Fertigungsschritt, individuell
eingreifbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundausführungen der Gebrauchsgegenstände in den Sicht- und Eingabegeräten
(11-15) reproduzierbar und dort durch vorgegebene und/oder neue Änderungsmöglichkeiten,
insb. hinsichtlich Form, Maß, Farbe u.a., individuell abänderbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb einer Fertigungslinie nur diejenigen Geräte (1-5 und 6-9 und 17) bzw.
Verarbeitungsvorgänge einer individuellen Veränderung unterziehbar sind, die insb.
keinen Einfluß auf die qualitative Funktion bzw. den Gebrauchswert des Gebrauchsgegenstandes
haben.