[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Filtereinrichtung gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 39 30 872 A1 ist eine elektrostatische Filtereinrichtung zur Reinigung
der Abluft im Küchenbereich bekannt. Ein Gasionisator ionisiert die zu reinigende
Luft, so daß die darin enthaltenen Schwebeteilchen in einem sich an den Gasionisator
anschließenden Abscheider an elektrostatisch geladenen Abscheideflächen ablagern.
Der elektrostatische Abscheider wird von mehreren konzentrisch angeordneten flexiblen
Metallschläuchen gebildet. Der dem elektrostatischen Abscheider vorgeschaltete Gasionisator
besitzt einen zylindrischen Isolierkörper, auf dem Sprühelektroden in Form eines wendelförmig
angebrachten Zackenbandes befestigt sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konzentrisch aufgebaute elektrostatische
Filtereinrichtung mit möglichst kompaktem Aufbau zu realisieren.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erhält man durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Der als Röhre ausgebildete Isolationskörper besitzt an seiner zylindrischen Außenwand
und an seiner zylindrischen Innenwand Sprühelektroden, die sich jeweils im Abstand
von zylindrischen Gegenelektroden befinden. Es wird somit ein bezüglich des Isolationskörpers
äußerer und ein innerer Ringraum zur Ionisation des durchströmenden Gases bereitgestellt.
Dadurch kann der Ionisator bei gleicher Wirksamkeit gegenüber der herkömmlichen Ausführung
eine deutlich kürzere Bauform haben. Im Innern des Ionisators kann die Elektronik
untergebracht sein, die durch die innere, zylindrische Gegenelektrode optimal abgeschirmt
ist.
[0005] Zur Erhöhung der elektrischen Sicherheit und zur Erzielung einer möglichst kompakten
Bauform ist weiterhin vorgesehen, daß die metallischen Röhren des Abscheiders in dem
Stirnbereich in der Filtereinrichtung gehalten werden, welcher dem Gasionisator abgewandt
ist. Die Öffnungsränder der Röhren des Abscheiders, die dem Gasionisator zugewandt
sind und unmittelbar sich an den Gasionisator anschließen, sind frei von störenden
Isolationselementen. Der Abscheider kann somit optimal auf den in ihn einströmenden
ionisierten Gasstrom einwirken. Die im rückwärtigen Bereich parallel zum Gasstrom
angebrachten Isolationselemente kommen somit nur mit dem bereits gereinigten Gasstrom
in Berührung, wodurch elektrische Störungen aufgrund von Verschmutzungen oder aufgrund
von Feuchtigkeit im Bereich der Isolationselemente sicher vermieden werden können.
[0006] Der elektrostatische Abscheider besteht vorzugsweise aus mehreren konzentrisch angeordneten
metallischen Röhren, die abwechselnd auf Masse bzw. auf einem negativen Hochspannungspotential
liegen. Die äußere Röhre befindet sich dabei auf Massepotential und bildet gleichzeitig
die Gegenelektrode für den Gasionisator. Ebenso liegt die innere Röhre auf Massepotential
und bildet ein ideales faradayisch abgeschirmtes Gehäuse zur Aufnahme der Steuerelektronik.
[0007] Der die Sprühelektroden tragende Isolationskörper kann aus einem einstückigen Zylinder
oder aus einer Reihe von Isolierringen bestehen, zwischen denen jeweils Sprühelektroden
in Form von ringscheibenförmigen Zwischenlagen angeordnet sind. Dieser Aufbau kann
als Sandwich-Aufbau bezeichnet werden, der den großen Vorteil hat, daß den jeweiligen
Anforderungen entsprechend unterschiedlich lange Isolationskörper mit Sprühelektroden
durch einfaches Aufeinanderstecken aufgebaut werden können. Vorteilhafterweise werden
dabei die Zwischenlagen mittels Längsschrauben miteinander verbunden, wobei der Durchmesser
der Bohrungen der Zwischenlagen etwas kleiner gehalten ist, als der Durchmesser der
Längsschrauben. Dadurch ergibt sich eine elektrisch leitende Preßpassung über die
die Spannungskontaktierung der einzelnen Zwischenscheiben erfolgt.
[0008] Die Sprühelektroden bestehen vorzugsweise aus gezacktem, sehr dünnwandigen Metallblech,
weshalb man hier auch von einer Metallfolie sprechen kann. In Strömungsrichtung sind
die Zacken von hintereinander liegenden Sprühelektroden auf Lücke versetzt, so daß
eine optimale Verteilung der Sprühelektroden im gesamten Luftstrom gegeben ist.
[0009] Zur abschließenden Ozon- und Geruchsreduzierung des zu reinigenden Gasstromes ist
zweckmäßigerweise dem Gasionisator und dem elektrostatischen Abscheider ein Nachfilter
nachgeschaltet, das beispielsweise als Aktivkohlefilter oder Ozonkatalysator ausgebildet
sein kann.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- eine in eine Dunstabzugshaube eingesetzte elektrostatische Filtereinrichtung,
- Figur 2
- den Längsschnitt der elektrostatischen Filtereinrichtung und
- Figur 3
- eine elektrostatische Filtereinrichtung mit einem aus mehreren Isolierringen aufgebauten
Isolationskörper mit Sprühelektroden.
[0012] Die in Figur 1 dargestellte Dunstabzugshaube 1 enthält eine elektrostatische Filtereinrichtung
2, die hier etwas vereinfacht und teilweise im Schnitt dargestellt ist.
[0013] Die Filtereinrichtung 2 besteht aus einem Gasionisator 3 im unteren Bereich und einem
ihm nachgeschalteten elektrostatischen Abscheider 4 im mittleren Bereich. Oben besitzt
die Filtereinrichtung einen Lüfter 5 und eine Filterpatrone 6 als Nachfilter. Die
Strömungsrichtung für den zu reinigenden Gasstrom wird durch den Richtungspfeil 7
angegeben.
[0014] Anhand von Figur 2 wird nun die elektrostatische Filtereinrichtung 2 näher erläutert.
Der Gasionisator 3 besteht aus einem röhrenförmigen Isolationskörper 8, der an seiner
zylindrischen Außenseite und seiner zylindrischen Innenwand 9 Sprühelektroden 10 besitzt.
Den Sprühelektroden 10 gegenüberliegend sind zylindrische Gegenelektroden 11, 12 angeordnet,
die sich auf Massepotential befinden. Die Sprühelektroden 10 befinden sich dagegen
auf einem negativen Hochspannungspotential, so daß in den beiden Ringräumen 13, 14
der durchströmende Gasstrom ionisiert wird.
[0015] Der ionisierte Gasstrom tritt nach Verlassen der Ringräume 13, 14 in den elektrostatischen
Abscheider 4 ein, der aus fünf konzentrisch angeordneten Röhren 15 bis 19 besteht.
Die zum Gasionisator 3 weisenden Öffnungsränder 20, 21 der Röhren 16, 17 ragen frei
in den Gasstrom. Halterungen oder Befestigungselemente, die den Gasstrom stören könnten,
sind in dem Übergangsbereich zwischen Gasionisator 3 und Abscheider 4 vollständig
vermieden. Erforderliche Isolationselemente 22, 23 befinden sich am oberen Ende der
Röhren 18, 21, wo der bereits gereinigte Gasstrom den Abscheider wieder verläßt. Sämtliche
Röhren 15 bis 19 sind im Stirnbereich 24 ihrer dem Gasionisator 3 abgewandten Öffnungen
in der Filtereinrichtung befestigt. Der Gasionisator 3 kann vorzugsweise direkt mit
einer oder mehreren der spannungsführenden Röhren 16, 18 leitend verbunden sein. Damit
kann die Filtereinrichtung 2, bestehend aus Gasionisator 3 und dem nachgeschalteten
Abscheider 4 aus ein und derselben Hochspannungsquelle und der damit resultierenden
gleichen Betriebsspannung betrieben werden. Ringräume 25 zwischen den von den Röhren
15 bis 19 des Abscheiders 4 gebildeten Elektroden sind somit frei von Isolationselementen.
Die Röhre 15, die sowohl die äußere Gegenelektrode für den Gasionisator 3 als auch
eine Elektrode für den Abscheider 4 bildet, wirkt gleichzeitig als faradayscher Käfig
für die einliegenden Teile. Ebenso bilden die Röhren 19 und die röhrenförmige Gegenelektrode
12 einen faradayschen Käfig für die hier mit unterbrochener Linie angedeutete, im
Innern befindliche Elektronik 26.
[0016] Im vorderen bzw. unteren Bereich der Filtereinrichtung 2 besitzt diese eine Schutzkappe
27 und einen Schutzring 28, die Kondensationsniederschlag im Gasionisator vermeiden.
[0017] In Figur 3 ist der Aufbau eines aus Isolierringen 30 zusammengesetzen Isolierkörpers
8 dargestellt. Zwischen den Isolierringen 30 sind als Zwischenlagen ringscheibenförmige
Sprühelektroden 31 eingesetzt, die einen Zackenrand 32 besitzen. Mittels der Längsschrauben
32 wird der Isolierkörper 8 zusammengehalten. Der Durchmesser der Bohrungen 34 in
den Zwischenlagen 31 ist etwas kleiner gehalten als der Durchmesser der Längsschrauben
33, um die Spannungskontaktierung mittels einer elektrisch leitenden Preßpassung zu
bewirken.
[0018] Es wird noch angemerkt, daß der Lüfter 5 je nach Anwendungsfall unterschiedliche
Bauform haben kann, wobei beispielsweise Tangentiallüfter oder Axiallüfter zum Einsatz
kommen können.
1. Elektrostatische Filtereinrichtung mit einem Gasionisator, der an einem rotationssymetrischen
Isolationskörper außen befestigte Sprühelektroden und eine zylindrische äußere Gegenelektrode
besitzt, und mit einem in Strömungsrichtung der zu reinigenden Gase sich an dem Gasionisator
anschließenden elektrostatischen Abscheider, der aus konzentrisch angeordneten, gegeneinander
isolierten metallischen Röhren besteht, zwischen denen ein Hochspannungsfeld aufgebaut
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolationskörper (8) als Röhre ausgebildet ist und auch an seiner zylindrischen
Innenwand (9) Sprühelektroden (10) besitzt, die sich im Abstand von einer inneren
zylindrischen Gegenelektrode (12) befinden.
2. Filtereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Röhren (15 bis 19) des Abscheiders (4) im Stirnbereich (24)
ihrer dem Gasionisator (3) abgewandten Öffnungen in der Filtereinrichtung (2) befestigt
sind.
3. Filtereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringräume (25) zwischen den von den Röhren (15 bis 19) des Abscheiders (4)
gebildeten Elektroden frei von Isolationselementen sind.
4. Filtereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der auf elektrischen Potential liegenden Röhren (16, 18) mittels an
ihrem dem Gasionisator (3) abgewandten Öffnungsrand abstehenden Isolatoren (24) mit
der übrigen Filtereinrichtung (2) verbunden sind.
5. Filtereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische äußere Gegenelektrode (11) für den Gasionisator (3) und den
sich anschließenden Abscheider (4) eine auf Masse liegende gemeinsame Gehäusewandung
in Form eines metallischen Rohres (15) bildet.
6. Filtereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische innere Gegenelektrode (12, 19) für den Gasionisator (3) und
den sich anschließenden Abscheider (4) eine auf Masse liegende gemeinsame Gehäusewandung
in Form eines metallischen Rohres (19) bildet.
7. Filtereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolationskörper (8) aus einer Reihe von Isolierringen (30) besteht, wobei
die nach außen und innen wirksamen Sprühelektroden (10) als ringscheibenförmige Zwischenlagen
(31) zwischen den Isolierringen (30) eingesetzt sind.
8. Filtereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierringe (30) und die Zwischenlagen (31) mittels Längsschrauben (33)
miteinander verbunden sind, wobei der Durchmesser der Bohrungen (34) in den Zwischenlagen
(31) etwas kleiner gehalten ist als der Durchmesser der Längsschrauben (33).
9. Filtereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühelektroden (10) aus gezacktem, sehr dünnwandigem Metallblech bestehen
und die in Strömungsrichtung hintereinander angeordneten Zacken (32) auf Lücke versetzt
sind.
10. Filtereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Nachfilter (6) für die Nachreinigung im Anschluß an den elektrostatischen
Abscheider (4) vorgesehen ist.