[0001] Die Erfindung betrifft eine Schußfadenstreck- und Detektiereinrichtung für Düsenwebmaschinen,
die einem im Bereich der Schußfadenankunftsseite eines Webblattes integrierten ersten
Schußfadenwächter nachordenbar ist.
[0002] Aus der DE-PS 32 00 637 C2 ist bereits eine derartige Schußfadenspann- und Detektiereinrichtung
für Düsenwebmaschinen bekannt. Diese Einrichtung ist ebenfalls einem ersten Schußfadenwächter,
der im Bereich der Schußfadenankunftsseite des Webblattes im Webblatt integriert ist,
nachgeordnet.
[0003] Die bekannte Spannvorrichtung zum Strecken und Gespannthalten des eingetragenen Schußfadens
ist mit einem quer zur Schußrichtung wirkenden Element versehen, das den aus dem Webfach
ragenden Kopfteil des eingetragenen Schußfadens gegenüber der Schußrichtung mittels
eines Hilfluftstromes ablenkt.
Ein zweiter Schußfadenwächter ist in einem der Spannvorrichtung übergeordneten Fadenführungsteil
integriert.
Dieser Fadenwächter gibt ein Signal an die Webmaschinensteuerung ab, wenn der eingetragene
Schußfaden seine Sollänge um einen vorgegebenen Betrag überschreitet, wie dies bei
einem Schußplatzer zum Beispiel der Fall ist.
Um jedoch zu verhindern, daß beim Überschreiten der Sollänge des Schußfadens der zweite
Schußfadenwächter ein Fehlsignal erzeugt, obwohl kein Schußplatzer vorliegt, sondern
das Überschreiten der Sollänge lediglich auf einen Dehnvorgang des Schußfadens während
des Eintragvorganges zurückführbar ist, kann der Abstand zwischen dem zweiten Schußfadenwächter
und der Spannvorrichtung so groß gewählt werden, daß auch ein solcher kurzzeitig gedehnter
Schußfaden den zweiten Schußfadenwächter nicht erreicht.
[0004] Die bekannte Schußfadenspann- und Detektiereinrichtung ist aber von ihrem Aufbau
her nicht geeignet, einen Schußbruch bei Schußfäden zu detektieren, die nicht durch
eine Fadenumlenkeinrichtung gestreckt werden sollen, wie dies z.B. bei einem Teil
von Schußfäden zu Herstellung bestimmter Gewebe der Fall sein kann.
[0005] Aus dem US-Patent 5,226,458 ist eine Schußfadenstreckeinrichtung bekannt, die an
dem Ausgang eines Webblattes angeordnet ist und wie das Webblatt selbst mit der Weblade
einer Webmaschine verbunden ist. Die Einrichtung weist einen Schußfaden-Eingangsbereich
auf, der stromabwärts in Schußeintragsrichtung einen in einer ersten Anordnungsebene
liegenden Fadenführungskanal besitzt.
Im Eingangsbereich des Schußfadens sind Vorkehrungen zum Strecken des Schußfadens
getroffen und zwar in Art zweier einander gegenüberliegender Öffnungen eines ersten
und eines zweiten Strömungskanals, wobei der Luftstrom vom ersten Strömungskanal zum
zweiten Strömungskanal den in der ersten Anordnungsebene liegenden Fadenführungskanal
überbrückt.
Der zweite Strömungskanal geht in eine zweite Anordnungsebene über und bildet hier
einen zweiten Fadenführungskanal. Entsprechende Schußfadenwächter, die mit den beiden
Fadenführungskanälen in Verbindung stehen, sind nicht dargestellt; für den Fachmann
jedoch ist die Anordnung zweiter Schußfadenwächter selbstverständlich.
Auch bei dieser Schußfadenstreckeinrichtung ist nachteilig, daß die Fadenführungskanäle
zusammen mit den betreffenden Schußfadenwächtern nicht unter Berücksichtigung des
Längenstreckverhaltens der Schußfäden in der Länge variierbar sind.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zum wahlweise umlenkenden Strecken
des Kopfteils eines in das Webfach eingetragenen Schußfadens derart auszubilden, daß
eine sich aus dem Längsstreckverhalten des Schußfadens während seiner Bewegung durch
den Eintragskanal ergebende kurzzeitige Überlänge nicht fälschlicherweise als Schußbruch
detektiert wird und einen Webmaschinenstop verursacht.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 6 gelöst.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbespieles
näher erläutert.
[0009] Es zeigen
- Fig. 1:
- die Vorderansicht der Schußfadenstreck- und Detektiereinrichtung mit längenveränderlichem
Faden-führungskanal in einer ersten und einer zweiten Anordnungsebene in Verbindung
mit dem Webblatt der Webmaschine,
- Fig. 2:
- die Seitenansicht der Einrichtung im Schnitt gemäß der Linie A-A
- Fig. 3:
- eine Schußfadendetektiereinrichtung mit wahlweise positionierbarem Schußfadenwächter
am Ausgang des Fadenführungskanales in der Forderansicht.
- Fig. 4:
- die Seitenansicht der Schußfadendetektiereinrichtung im Schnitt gemäß der Linie B-B.
[0010] Die als ein separates Bauteil 1 ausgebildete Schußfadenstreck- und Detektiereinrichtung
ist gem. Fig. 1 mit dem schußfadenaustrittseitigen Ende des Webblattes 2 einer Düsenwebmaschine
verbunden. Das Webblatt 2 besteht aus einer unteren und einer oberen Rahmenschiene
3, 4, in denen die Enden der Webblattzähne 5 eingefaßt sind. Die Blattzähne 5 bilden
eine Ausnehmung 6 aus. Die genannte Ausnehmung 6 aller Blattzähne 5 bildet einen über
die Webbreite reichenden, offenen Eintragskanal 6 für den Schußfaden 7 aus.
Das Schußfadeneintragen in den Eintragskanal 6 und damit in das nicht dargestellte
Webfach und die dazu eingesetzten Mittel sind bekannt, so daß hierzu nähere Ausführungen
nicht erforderlich sind.
[0011] Am schußfadenaustrittseitigen Endbereich des Webblattes 2 ist in bekannter Weise
in Schußrichtung A ein erster Schußfadenwächter 8 integriert. Dieser ist von optoelektronischer
Art; seine Formgebung ist derjenigen der Webblattzähne 5 angepaßt. Der erste Schußfadenwächter
8 dient dazu, zu überwachen, ob der eingetragene Schußfaden 7 seine Sollänge erreicht
hat und nicht zu kurz ist. Liegt ein sogenannter Kurzschuß vor, der Faden 7 passiert
also nicht den ersten Schußfadenwächter 8, dann gibt der Schußfadenwächter 8 ein Signal
an die nicht dargestellte Webmaschinensteuerung ab, durch welches die Webmaschine
abgestellt wird.
[0012] In Schußrichtung A ist unmittelbar nach dem Webblatt 2 auf der das Webblatt 2 tragenden
Weblade (nicht dargestellt) die mit den erfindungsgemäßen Merkmalen ausgebildete Einrichtung
als Bauteil 1 angeordnet.
[0013] In dem Grundkörper 9 ist ein Schußfaden-Eingangsbereich 10 - teilweise im Schnitt
dargestellt - vorhanden mit einem Schußfadenführungskanal 11, der die Fortsetzung
des Schußfadeneintragkanals 6 im Webblatt 2 bildet. Der Eingangsbereich 10 bildet
eine an sich bekannte Schußfadenstreckeinrichtung aus.
Die Streckeinrichtung besitzt einen mit dem Schußfadeneintragskanal 6 im Webblatt
2 fluchtenden Kanal, der identisch ist mit dem Schußfadenführungskanal 11. Die untere
Begrenzungsfläche des Führungskanales 11 im Eingangsbereich 10 weist eine Luftaustrittsöffnung
12 und dessen obere Begrenzungsfläche eine Lufteintrittsöffnung 13 auf.
Die beiden Öffnungen 12, 13 liegen einander gegenüber. Diese Öffnungen bilden den
Ausgang bzw. Eingang von Luftführungskanälen 14 bzw. 15, deren Ein- bzw. Ausgang 14a
bzw. 15a mit einer Luftzuführ- bzw. -abführleitung 16 bzw. 17 versehen ist und zwar
derart, daß in dem Fadenführungskanal 11 vorzugsweise quer zur Schußrichtung A eine
Hilfsströmung in Richtung des Pfeiles B erzeugbar ist. Durch diese Hilfsströmung wird
der Kopfteil des Schußfadens 7 aus der Schußrichtung A in den Luftführungskanal 15
gelenkt, wodurch der Schußfaden 7 unter Aufrechterhaltung der Hilfsströmung gestreckt
und gespannt gehalten wird.
Am Ausgang 15a des Luftführungskanal 15 schließt sich nach der Luftabführleitung 17
ein zweiter Fadenführungskanal 18 an, der in einer zweiten Anordnungsebene liegt,
die vorzugsweise parallel zur Anordnungsebene eines ersten Fadenführungskanales 11
verläuft.
In jeder Anordnungsebene ist am Endbereich des betreffenden Fadenführungskanals 11,
18, in Bezug auf den vorgenannten ersten Schußfadenwächter 8, ein zweiter Schußfadenwächter
19 bzw. 20 angeordnet. Die zweiten Schußfadenwächter 19 bzw. 20 sind in ihrer betreffenden
Anordnungsebene translatorisch verstellbar. Damit kann dem Längsstreckverhalten der
Schußfäden 7 Rechnung getragen werden, als es aufgrund dieses Längsstreckverhaltens
dann zu keiner Maschinenabstellung kommt.
[0014] Die translatorische Verstellbarkeit der Schußfadenwächter 19 bzw. 20 kann dabei auf
unterschiedlichem Wege realisierbar sein. So können z.B. über entsprechende Ausnehmungen
24, 25 in dem Grundkörper 9 durch Verbindungselemente 26 die Schußfadenwächter 19,
20, die betreffende Stütze 21 und entsprechende Zwischenstücke 22, 23 (siehe auch
Fig. 3) mit dem rahmenartigen Grundkörper 9 verbunden werden.
[0015] In einer anderen Ausbildung kann wenigstens der Fadenführungskanal 18 als Teleskoprohr
ausgebildet sein, während der Fadenführungskanal 11 in Art des Webblattkanales gestaltet
und integraler Bestandteil des Grundkörpers 9 ist.
Ist der Fadenführungskanal 11 in der Art des Webblattkanales 6 ausgebildet, ist es
erforderlich bei Positionsänderung des zweiten Schußfadenwächters 18 zwischen der
konstanten Länge "l" des Fadenführungskanales 11 (siehe auch Fig. 3) wenigstens ein
entsprechendes Zwischenstück 22 bzw. 23 vorzusehen, um keine Beeinträchtigungen des
Fadenfluges innerhalb der Einrichtung 1 zu erhalten.
[0016] Wie Fig. 1 weiter zeigt, ist das freie Ende des Fadenführungskanales 18 in einer
Aufnahme 21a mit der Stütze 21 verbunden. Die Stütze 21 ist im Ausführungsbeispiel
durch Verbindungselemente 26 über die Aufnahmen 24, 25 in dem Grundkörper 9 mit diesem
verbunden. Die Ausnehmungen 24, 25 sind über die Länge des translatorischen Verstellweges
der Fadenwächter 19, 20 angeordnet.
[0017] Fig. 2 zeigt in dem gem. der Linie A-A geschnittenen rahmenartigen Grundkörper 9
die Stütze 21 mit Fadenführungskanal 21a.
Mit den Bezugszeichen 19a und 20a sind die elektrischen Signalleitungen zu den Fadenwächtern
19, 20 angedeutet.
[0018] In Fig. 3 ist die Einrichtung 1 als Detektiereinrichtung für den Schußfaden 7, also
ohne Streckeinrichtung, ausgebildet.
Um dem Längenstreckverhalten bestimmter Schußfäden, die keine Schußfadenstreckeinrichtung
passieren, im Hinblick auf die richtige Positionierung des Schußfadenwächters gerecht
zu werden, ist vorgesehen, den Schußfadenwächter 19 über die Länge "l" des Fadenführungskanales
11 hinaus an dem Grundkörper 9 zu positionieren. Damit jedoch der Schußfaden nach
dem freien Ende des Fadenführungskanales 11 nicht aus der Schußrichtung A ausgelenkt
werden kann, ist zwischen dem freien Ende des Fadenführungskanales 11 und dem Eingang
19b des Fadenwächters 19 wenigstens ein Zwischenstück 22 bzw. 23 mit einem Fadenführungskanal
22a bzw. 23a vorgesehen. Der Fadenführungskanal 22a bzw. 23a ist gestaltungsidentisch
zum Fadenführungskanal 11 ausgebildet.
[0019] Die Verbindung des Schußfadenwächters 19 und der Zwischenstücke 22, 23 erfolgt in
gleicher Weise, wie bereits in den Figuren 1 und 2 dargestellt.
[0020] In Fig. 4 ist die Einordnung der Zwischenstücke 22, 23 und des Schußfadenwächters
19 in dem Grundkörper 9 und ihre gegenseitige Verbindung durch Verbindungsmittel 26
dargestellt.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0021]
- 1
- Einrichtung
- 2
- Webblatt
- 3
- Rahmenschiene
- 4
- Rahmenschiene
- 5
- Blattzahn
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Schußfaden
- 8
- Schußfadenwächter
- 9
- Grundkörper
- 10
- Schußfaden-Eingangsbereich
- 11
- Schußfadenführungskanal
- 12
- Luftaustrittsöffnung
- 13
- Lufteintrittsöffnung
- 14
- Luftführungskanal
- 14a
- Eingang
- 15
- Luftführungskanal
- 15a
- Ausgang
- 16
- Luftzuführleitung
- 17
- Luftabführleitung
- 18
- Fadenführungskanal
- 19
- Schußfadenwächter
- 19a
- Signalleitung
- 19b
- Eingang
- 20
- Schußfadenwächter
- 20a
- Signalleitung
- 21
- Stütze
- 22
- Zwischenstück
- 22a
- Fadenführungskanal
- 23
- Zwischenstück
- 23a
- Fadenführungskanal
- 24
- Ausnehmungen
- 25
- Ausnehmungen
- 26
- Verbindungselement
- A
- Schußrichtung
- Pfeil B
1. Schußfadenstreck- und Detektiereinrichtung für Düsenwebmaschinen bestehend aus einem
Grundkörper (9) mit einem Schußfaden-Eingangsbereich (10) wobei der Grundkörper (9)
stromabwärts in Schußfadeneintragsrichtung (A) einen in einer ersten Anordnungsebene
liegenden Fadenführungskanal (11) besitzt und welcher Eingangsbereich (10) eine an
sich bekannte Schußfadenstreckeinrichtung mit einem ersten und einem zweiten Strömungskanal
(14,15) ausbildet, deren Luftstrom den Fadenführungskanal (11) vorzugsweise quer zur
Schußfadeneintragsrichtung (A) überbrückt und daß mit dem zweiten Strömungskanal (15)
ein in einer zweiten Anordnungsebene liegender zweiter Fadenführungskanal (18) verbunden
ist und jedem Fadenführungskanal (11,18) wenigstens ausgangsseitig ein Schußfadenwächter
(19 bzw. 20) zuordenbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungskanäle (11,18), von einer ersten Länge ausgehend, längenveränderlich
sind und die Schußfadenwächter (19,20) im Grundkörper (9) translatorisch verschiebbar
angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Fadenführungskanal (18) gegen längenveränderte Fadenführungskanäle
austauschbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Fadenführungskanals (11) durch Zwischenstücke (21) veränderbar
ist, die einen zum Fadenführungskanal (11) gestaltungsidentischen Führungskanal (21a)
aufweisen.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Führungskanäle (11,18) teleskopartig ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenführungskanal (18) als Teleskoprohr ausgebildet ist, während der Fadenführungskanal
(11) eine dem Eintragskanal bzw. der Ausnehmung (6) im Webblatt (2) identische Ausbildung
aufweist.
6. Schußfadendetektiervorrichtung für Düsenwebmaschinen, dadurch gekennzeichnet, die Ausbildung als Bauteil (1), bestehend aus einem Grundkörper (9) mit einem Schußfaden-Eingangsbereich
(10), welcher von einem im Grundkörper (9) stromabwärts in Schußfadeneintragsrichtung
(A) verlaufenden und in seiner Länge variierbaren Fadenführungskanal (11) durchzogen
ist, welchem vorzugsweise ausgangsseitig ein im Grundkörper (9) translatorisch verstellbarer
Schußfadenwächter (19) zugeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenführungskanal (11) eine Ausbildung aufweist, die dem Eintragskanal
(6) im Webblatt (2) im wesentlichen identisch ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Fadenführungskanales (11) durch Zwischenstücke (22,23) veränderbar
ist, die einen zum Führungskanal (11) gestaltungsidentischen Führungskanal (22a bzw.
23a) aufweisen.