[0001] Die Erfindung betrifft einen Fadenführer, insbesondere für eine Flachstrickmaschine,
mit einem Fadenführerarm.
[0002] Fadenführer für Flachstrickmaschinen mit einem Fadenführerarm sind aus der DE-C 31
29 512 und der DE-C 33 10 723 bekannt. Da mehrere Fadenführerarme bzw. die daran am
unteren Ende befestigten Nüßchen möglichst platzsparend aneinander vorbeibewegt werden
müssen, sind die Fadenführerarme elastisch federnd ausgebildet, so daß sie sich beim
Vorbeifahren an anderen Fadenführerarmen nicht ineinander verhaken können. Die Fadenführerarme
sind dabei einstückig ausgebildet und am Fadenführerkasten befestigt.
[0003] Auf Grund der Länge der Fadenführerarme besteht jedoch die Gefahr, daß nach einer
elastischen federnden Auslenkung eines Fadenführerarms durch einen anderen ein Nachschwingen
erfolgt und insbesondere die Elastizität sehr wesentlich vom Material, der Länge und
sonstigen Eigenschaften des Fadenführerarms abhängt. Darüber hinaus weisen die einzelnen
Fadenführerarme je nachdem, ob sie an äußeren oder inneren Fadenführern angebracht
sind, unterschiedliche Winkel zur Mittelebene der Flachstrickmaschine auf, so daß
auch dadurch die erforderliche Elastizität oder Federwirkung der einzelnen Fadenführerarme
unterschiedlich ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fadenführer mit einem Fadenführerarm
zu schaffen, der einen einfachen Aufbau aufweist, an definierten Stellen elastisch
ist und deren Arme unabhängig von der Formgebung oder Ausrichtung eine vorgegebene
Elastizität aufweist.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird bei einem Fadenführer mit einem Fadenführerarm dadurch
gelöst, daß der Fadenführerarm einen oberen und einen unteren Armteil aufweist, die
über ein elastisches Verbindungselement miteinander verbunden sind.
[0006] Im Gegensatz zu den herkömmlichen Fadenführerarmen, die einstückig ausgebildet sind,
ist der erfindungsgemäße Fadenführerarm zweiteilig ausgebildet. Die beiden Teile sind
dabei über ein elastisches Verbindungselement miteinander verbunden, um die erforderliche
elastische Federung für das Ausweichen der Fadenführerarme untereinander zu gewährleisten.
Das elastische Verbindungselement ist je nach den Maschinengegebenheiten oder Wünschen
des Benutzers wählbar, so daß die optimale Elastizität lediglich durch Wahl des Materials
oder der Abmessungen des Verbindungselements wählbar ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen,
einstückigen Fadenführerarmen, bei denen die Elastizität durch das Material des Fadenführerarms
bestimmt ist, und die Elastizität über die gesamte freie Länge des Fadenführerarms
nicht definiert festgelegt werden kann und damit unkontolliertes Nachschwingen der
Fadenführerarme möglich ist, wird mit dem erfindungsgemäßen Fadenführerarm ein Nachschwingen
oder ein unkontrolliertes Federn des Fadenführerarms vermieden. Dadurch wird die Betriebssicherheit
der Maschine erhöht und es werden die Standzeiten verringert. Der erfindungsgemäße
Fadenführerarm ist darüber hinaus sehr kostengünstig herstellbar.
[0007] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das elastische
Verbindungselement eine elastische Stahlplatte, die hinsichtlich ihrer Stärke, Abmessung
und/oder Materialwahl so gewählt ist, daß sich eine optimale Elastizität oder Federung
ohne Nachschwingen ergibt. Das elastische Verbindungselement ist vorzugsweise sowohl
am oberen, als auch am unteren Armteil befestigt, wobei wiederum durch den Abstand
des unteren und oberen Armteils zueinander die Elastizität des elastischen Verbindungselements
einstellbar bzw. wählbar ist.
[0008] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist auf einer flachen
Seite des oberen und unteren Armteils eine starre Halteplatte vorgesehen, die fest
am oberen Armteil, beispielsweise mit Schrauben, angebracht ist. Die Halteplatte weist
wenigstens einen in ein komplementäres Loch des unteren Armteils tragenden Stift auf.
Auf der anderen Seite des oberen und unteren Armteils ist das elastische Verbindungselement
vorgesehen das fest am oberen Armteil angebracht ist. Das obere Ende des unteren Armteils
wird also ohne starre Verbindung mit der Halteplatte sandwichartig zwischen ihr und
dem elastischen Verbindungselement gehalten, während das untere Ende des oberen Armteils
sowohl mit der starren Halteplatte als auch mit dem elastischen Verbindungselement
fest verbunden ist. Auf diese Weise ist eine seitliche federnde Auslenkung des unteren
Armteils möglich, wenn der Fadenführerarm an einem anderen Fadenführerarm vorbeigleitet
und von diesem ausgelenkt wird. Die Auslenkung erfolgt dabei vorzugsweise nur nach
einer Seite, vorzugsweise nach außen, so daß es auch nur erforderlich ist, eine Auslenkung
bzw. Elastizität des unteren Armteils auf eine Seite, nämlich auf die von der starren
Halteplatte abgewandte Seite vorzusehen. Der in ein komplementäres Loch des unteren
Armteils ragende Stift sollte dabei vorzugsweise so lang sein, daß auch bei größter
elastischer Auslenkung des unteren Armteils dieser Stift nicht aus dem komplementären
Loch des unteren Armteils austritt. Daher ist gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ein Loch im elastischen Verbindungselement für den Stift vorgesehen
und der Stift entsprechend so lang ausgebildet, daß er auch bei elastischer Auslenkung
des elastischen Verbindungselements und damit des unteren Armteils dennoch weiter
in das zum Stift komplementären Loch des unteren Armteils hineinragt.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die starre Halteplatte seitliche
Führungsschenkel auf, so daß das untere Ende des oberen Armteils und/oder das obere
Ende des unteren Armteils in einer von den seitlichen Führungsschenkeln begrenzten
Innenfläche der starren Halteplatte liegt. Dadurch ergibt sich eine bessere Führung
und Ausrichtung der beiden Armteile insbesondere auch bei einer Auslenkung des unteren
Armteils. Die seitlichen Führungsschenkel ragen dabei vorzugsweise so weit von der
Innenfläche, an der das untere Ende des oberen Armteils und das obere Ende des unteren
Armteils anliegt, ab, daß die Führungsschenkel auch dem elastischen Verbindungselement
auf der anderen Seite der Armteile einen seitlichen Halt geben.
[0010] Die starre Halteplatte bzw. ihre Innenfläche ist vorzugsweise durch Ausfräsen gebildet.
Die Abmessungen der Innenfläche entsprechen dabei im wesentlichen den Abmessungen
des unteren Endes des oberen Armteils und des oberen Endes des unteren Armteils jedenfalls
insoweit als diese Enden auf der Innenfläche der starren Halteplatte liegen.
[0011] Da ohnehin Befestigungselemente zum Befestigen des elastischen Verbindungselements
und/oder der starren Halteplatte am oberen Armteil vorhanden sind, ist gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, diese Befestigungselemente
auch gleichzeitig zum Anbringen eines Fadenführungsteils zu verwenden, das beispielsweise
Ösen für das Umlenken oder Führen von den dem Nüßchen zuzuführenden Fäden aufweist.
[0012] Die Erfindung, sowie weitere Ausgestaltungen und Vorteile derselben wird bzw. werden
nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fadenführerarm,
Fig. 2 eine seitliche Aufsicht auf den Verbindungsbereich zwischen oberem und unterem
Armteil,
Fig. 3 eine seitliche Darstellung einer Ausführungsform der starren Halteplatte, sowie
Fig. 4 eine seitliche Darstellung des elastischen Verbindungselements.
[0013] Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist ein Fadenführerarm 1 mit einer Schraube
2 an einem Fadenführerkasten 3 befestigt. Der Fadenführerarm 1 besteht aus einem oberen
Armteil 4 und einem unteren Armteil 5. Am unteren Ende 6 des oberen Armteils 4 ist
auf einer flachen Seite eine starre Halteplatte 7 und auf der anderen Seite ein elastisches
Verbindungselement 8, beispielsweise mittels einer Schraube oder einer Nut 9, jeweils
starr befestigt. Zwischen den nach unten abstehenden, über das untere Ende 6 des oberen
Armteils 4 ragenden Teilen der starren Halteplatte 7 und des elastischen Verbindungselements
8 ist das obere Ende 10 des unteren Armteils 5 sandwichartig angeordnet. Von der starren
Halteplatte 7 ragt ein zum unteren Armteil 5 hin abstehender Stift 11 ab, der durch
ein komplementäres Loch 12 im oberen Ende 10 des unteren Armteils 5 sowie in ein entsprechendes
Loch 13 in dem auf der anderen Seite angebrachten elastischen Verbindungselement 8
ragt. Der untere Armteil 5 wird also zwischen der starren Halteplatte 7 und dem elastischen
Verbindungselement 8 durch den Stift 11 gehalten.
[0014] Damit der jeweilige, an der starren Halteplatte 7 und an dem elastischen Verbindungselement
8 anliegende Bereich des oberen Armteils 4 und des unteren Armteils 5 eine seitliche
Führung bzw. Arretierung erhalten, weist die starre Halteplatte 7 seitliche Führungsschenkel
14, 15 auf, die an den Seiten der starren Halteplatte 7 abstehen, so daß sich eine
abgegrenzte Innenfläche für das untere Ende 6 des oberen Armteils 4 und das obere
Ende 10 des unteren Armteils 5 ergibt. Da das elastische Verbindungselement 8 über
die beiden Befestigungselement 9 starr mit dem oberen Armteil 4 verbunden ist, ist
eine seitliche Führung oder Halterung des elastischen Verbindungselements 8 an sich
nicht erforderlich. Die seitlichen Führungsschenkel 14, 15 tragen jedoch auch zur
Führung und seitlichen Fixierung des elastischen Verbindungselements 8 bei, wenn die
seitlichen Führungsschenkel 14, 15 ausreichend weit von der Innenfläche abstehen.
[0015] Bei der Montage werden in die von den seitlichen Führungsschenkeln 14, 15 begrenzte
Innenfläche der starren Halteplatte 7 das untere Ende 6 des oberen Armteils 4 und
das obere Ende 10 des unteren Armteils 5 gelegt, wobei der Stift 11 in das komplementäre
Loch des unteren Armteils 5 ragt. Danach wird das elastische Verbindungselement 8
aufgelegt. Am oberen Armteil 4 wird dann die starre Halteplatte 7 und das elastische
Verbindungselement 8 mit Befestigungselementen 9, beispielsweise mit Schrauben oder
Bolzen, gleichzeitig starr fixiert. Auf Grund der Elastizität des Verbindungselements
8 ist es nunmehr möglich, daß sich der untere Armteil 5 von der starren Halteplatte
7 weg elastisch auslenken läßt.
[0016] Die Erfindung wurde anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben. Dem
Fachmann sind jedoch auch Abwandlungen und Ausgestaltungen möglich, ohne daß dadurch
der Erfindungsgedanke verlassen wird. Beispielsweise ist es möglich, lediglich ein
elastisches Verbindungselement 8 vorzusehen, das starr und fest mit dem unteren Ende
6 des oberen Armteils 4 und dem oberen Ende 10 des unteren Armteils 5 verbunden ist.
Der Vorteil der starren Halteplatte 7 besteht jedoch darin, daß diese ein Nachschwingen
verhindert oder dämpft, der untere Armteil 5 und damit das Nüßchen 16 also nicht in
die andere Richtung schwenkt, so daß damit die Gefahr eines Verhakens zwischen den
einander vorbei zuführenden Fadenführerarmen noch zusätzlich verringert wird.
[0017] Die Befestigung des elastischen Verbindungselements und/oder der starren Halteplatte
7 an den Armteilen 4, 5 ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Beispielsweise kann die starre Befestigung auch am unteren Armteil 5 und die Sandwichbefestigung
am oberen Armteil 4 erfolgen.
1. Fadenführer (3), insbesondere für eine Flachstrickmaschine, mit einem Fadenführerarm
(1), dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenführerarm (1) einen oberen und einen unteren Armteil (4, 5) aufweist,
die über einen elastisches Verbindungselement (8) miteinander verbunden sind.
2. Fadenführer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Verbindungselement
(8) eine elastische Stahlplatte ist.
3. Fadenführer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Verbindungselement
(8) am oberen und unteren Armteil (4, 5) befestigt ist.
4. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf
einer Seite des oberen und unteren Armteils (4, 5) eine starre Halteplatte (7) vorgesehen
ist, die fest am oberen Armteil (4) angebracht ist und wenigstens einen in ein komplementäres
Loch (12) des unteren Armteils (5) ragenden Stift (11) aufweist, und daß auf der anderen
Seite des oberen und unteren Armteils (4, 5) das elastische Verbindungselement vorgesehen
ist, das fest am oberen Armteil (4) angebracht ist.
5. Fadenführer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Stift
(11) der starren Halteplatte (7) durch das Loch (12) im unteren Armteil (5) hindurch
in ein komplementäres Loch (13) im elastischen Verbindungselement (8) hineinragt.
6. Fadenführer nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die starre Halteplatte
(7) einen durch seitliche Führungsschenkel (14, 15) begrenzte Innenfläche aufweist.
7. Fadenführer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche durch Fräsen
gebildet ist.
8. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit
Befestigungselementen (9), mit denen das elastische Verbindungselement (8) und/oder
die starre Halteplatte (7) am oberen Armteil (4) befestigt ist, ein Fadenführungselement
angebracht ist.