[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochschiebesicherung für Rolladen und Rolltore mit einem
auf einer Welle aufwickelbaren, aus gelenkig miteinander verbundenen Rolladenlamellen
bestehenden Rolladenpanzer, wobei eine mehrgliedrige Aufhängung für den Rolladenpanzer
an der Welle aus gelenkig miteinander verbundenen Elementen vorgesehen ist.
[0002] Die Sicherung von Rolladen und Rolltoren gegen Hochschieben von außen durch Herstellen
eines quasi starren Zustandes zwischen den Elementen der Aufhängung des Rolladenpanzers
oder zwischen den einzelnen Rolladenlamellen des Rolladenpanzers ist bekannt.
[0003] Die DE-OS 23 03 025 zeigt eine Ausgestaltung zur Herstellung einer formschlüssigen
Verklemmung der gelenkig untereinander verbundenen Rolladenlamellen auf, wobei an
den Längsseiten der Rolladenlamellen Blockierglieder befestigt sind, die beim Zusammendrücken
der Lamellen durch Einschieben einer Lasche in eine U-Förmige Führung sich selbsttätig
gegenseitig verriegeln und auch gleichzeitig die Lamellen untereinander in ihrer Dreh-
und Längsbewegung blockieren.
[0004] Nachteilig dabei ist, daß die Blockierglieder aufwendig sind und nur an den Enden
der Lamellen angebracht werden können, so daß bei größeren Rolladenbreiten keine starre
Lamellenwand zu erreichen ist.
[0005] Bei einer anderen Ausgestaltung sind die Rolladenlamellen besonders ausgebildet,
so daß sie im zusammengeschobenen Zustand sich selbst verriegeln und sich gegenseitig
nicht mehr verdrehen können. Bei dieser profilabhängigen Lösung des Problems können
nur spezielle Rolladenlamellen mit zusätzlichen Anschlägen verwendet werden, wodurch
sich die Rolladenfertigung unverhältnismäßig verteuert.
[0006] Die DE-OS 24 05 078 geht davon aus, Rolläden aus handelsüblichen Rolladenlamellen
durch Anordnen von besonderen Sperrgliedern in die untere Aufnahmenut der Rolladenlamellen
gegen Verschieben der Rolladenlamellen gegeneinander und auch gegen Verdrehen oder
Verkippen im geschlossenen Zustand zu sichern. Die Sperrglieder sind je nach Rolladenbreite
an den Enden der Rolladenlamellen oder in gleichen Abständen über die gesamte Rolladenbreite
verteilt angeordnet.
[0007] Nachteilig ist, daß eine Vielzahl derartiger Sperrglieder erforderlich sind, die
beim Zusammenschieben der einzelnen Rolladenlamellen zum Rolladenpanzer in entsprechende
Ausnehmungen in den Stegen der Lamellen eingesetzt und durch Kleben oder Verstiften
fixiert werden müssen.
[0008] Nach der DE-OS 41 38 206 erfolgt die Sicherung von Rolladen oder Rolltoren gegen
Hochschieben durch eine aus drei verschiedenen Elementen bestehende Aufhängung für
den Rolladenpanzer. Die Elemente, die aus zwei aufeinander gedoppelten Blechstreifen
bestehen, sind über Gelenkaugen gliederkettenartig untereinander verbunden, und jedes
Element weist eine das Gelenk übergreifende, in den Bereich des Nachbarelementes ragende
Zunge auf. Im herabgelassenen Zustand des Rolladenpanzers befinden sich die Elemente
in Überstrecklage, wobei die Zunge des einen Elementes an dem benachbarten Element
anliegt und sich dort abstützt. Dadurch werden die Elemente der Aufhängung in einer
nahezu geraden Wirkungslinie gehalten. Die Verriegelungsvorrichtung ist besonders
für schwere Rolladen und Rolltore mit einem Getriebemotorantrieb vorgesehen, der die
Endstellung in Überstrecklage sicher erreicht. Bei einem Rolladen mit Gurtroller ist
ein Anschlageinsteller in Form einer zusätzlichen Feder erforderlich.
[0009] In der DE-OS 41 08 423 wird ein Gelenkstück beschrieben, das zwischen Rolladenpanzer
und Welle angeordnet ist, und mit dessen Hilfe eine lagenstabile Sperre der Welle
gegen ein Hochschieben des Rolladenpanzers von außen angestrebt wird. Das Gelenkstück
besteht aus einem an der Welle befestigten oberen Element, einem mittleren Element,
das schwenkbar mit dem oberen Element und einem weiteren unteren Element verbunden
ist; an dem unteren Element befindet sich die Aufhängeschiene für die oberste Lamelle
des Rolladenpanzers. Aus dem oberen Element springt nach unten eine Nase vor, die
einen Anschlag darstellt und die Schwenkbewegung des mittleren Elements gegen das
obere Element begrenzt. Bei herabgelassenem Rolladen bilden das obere und mittlere
Element infolge der Begrenzung der Schwenkbewegung ein nahezu starres Gebilde. Mit
Hilfe einer von Hand einstellbaren Justiervorrichtung am mittleren Element erfolgt
ein Ausrichten des unteren Elementes durch Abwärtsschwenken um die mittlere Drehachse.
Das Gelenkstück funktioniert dann wie ein etwa auf die Mitte der Welle gerichteter,
geradliniger Sperrstab, wobei die Klemmwirkung zwischen den einzelnen Elementen durch
die vorspringenden Nasen und die handbetätigte Justiervorrichtung erzielt wird.
[0010] Nach dem DE-GM 92 01 569.7 ist an einem elektrisch betriebenen Rolladen eine dreigliedrige
Aufhängung vorgesehen, wobei die Enden der äußeren Glieder formschlüssig in die beiden
Enden des mittleren Gliedes eingreifen können und in diese im herabgelassenen Zustand
des Rolladenpanzers eingeschoben werden. Dadurch wird eine starre Verbindung des Panzers
mit der Welle erzeugt. Der Formschluß wird aufgehoben, wenn die Glieder beim Aufwickeln
des Rolladens gegen einen Federdruck auseinandergezogen werden.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Hochschiebevorrichtung für Rolladen
und Rolltore zu entwickeln, die als Aufhängung für den Rolladenpanzer zwischen dem
Rolladenpanzer und der Rolladenwelle angeordnet ist und aus mehreren Elementen besteht,
wobei beim Hochschieben des Rolladenpanzers die Einzelelemente sich so ausrichten,
daß die Aufhängung sich wie ein starrer Stab verhält.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Elemente der Aufhängung
Sperrglieder und ein Kupplungsglied umfassen, daß die Sperrglieder und das Kupplungsglied
am oberen Ende eine Nase und die Sperrglieder außerdem am unteren Ende eine Einbuchtung
aufweisen, und daß die Nasen des Kupplungsgliedes und der Sperrglieder in die zugeordneten
Einbuchtungen der jeweils benachbarten Sperrglieder eingreifen.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Kupplungsglied an seiner Oberseite eine Einkerbung aufweist.
[0014] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Elemente
der Hochschiebesicherung einfach gestaltet und daher als Strangpreßprofile kostengünstig
herstellbar sind. Die Hochschiebesicherung läßt sich leicht zusammenbauen und problemlos
für jeden Rolladen verwenden.
[0015] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht der Hochschiebesicherung mit Rolladenwelle und oberem
Teil des Rolladenpanzers,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Ausführungsbeispieles aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines Kupplungsgliedes,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Sperrgliedes,
- Fig. 5a, 5b
- die drehbare Verbindung zweier Sperrglieder der Aufhängung bei hochgezogenem und herabgelassenen
Rolladenpanzer,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles und
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des Kupplungsgliedes aus dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6.
[0016] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Hochschiebesicherung,
und in Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Ausführungsbeispieles aus Fig. 1 dargestellt.
Die Hochschiebesicherung besteht aus einer mehrgliedrigen Aufhängung 7 für den Rolladenpanzer
4 an die Rolladenwelle 5. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, setzt sich die Aufhängung 7 aus
einer Kombination von zwei verschiedenartigen, gelenkig miteinander verbundenen Elementen
1, 6 zusammen: aus vorzugsweise drei Sperrgliedern 1 und einem Kupplungsglied 6, wobei
die Anzahl der Sperrglieder 1 sich nach der Größe des Rolladenkastens 17 und dem Ballendurchmesser
des aufgewickelten Rolladens richtet.
[0017] Das oberste Sperrglied 1 ist mit Hilfe eines Aufhängebolzens 10 an zwei auf die Welle
5 aufgeschobenen Ringen 8 drehbar befestigt, während die Verbindung zwischen dem untersten
Sperrglied 1 und dem Rolladenpanzer 4 das Kupplungsglied 6 herstellt; dabei wird die
oberste Lamelle 16 des Rolladenpanzers 4 in bekannter Weise in einen Haken 14 am unteren
Ende des Kupplungsgliedes 6 eingehängt.
[0018] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen Einzeldarstellungen eines Kupplungsgliedes 6 und eines Sperrgliedes
1 in Seitenansicht. Beide Glieder 1, 6 sind bogenförmig ausgebildet und als Strangpreßprofile
leicht herstellbar. Das obere Ende der Glieder 1, 6 ist als Drehlager 12 ausgebildet
dessen äußeres Ende zu einer Nase 3 geformt ist; außerdem weist das Sperrglied am
unteren Ende unmittelbar vor der dem Drehlager 12 zugeordneten Drehleiste 13 noch
eine Einbuchtung 2 auf (Fig. 4).
[0019] In den Fig. 5a und 5b sind jeweils Ausschnitte aus der Aufhängung 7 schematisch in
Seitenansicht dargestellt. Die Ausschnitte zeigen die drehbare Verbindung zwischen
zwei Sperrgliedern 1 bei hochgezogenem, auf die Welle 5 aufgewickeltem Rolladen (Fig.
5a) und bei herabgelassenem Rolladen (Fig. 5b). Beim Aufwickeln des Rolladens auf
die Welle 5 schmiegen sich die bogenförmigen Glieder 1, 6 der Aufhängung 7 durch entsprechende
Drehung der Glieder 1, 6 in den Drehlagern 12 an die Welle 5 an. Aussparung 2 und
Nase 3 benachbarter Glieder 1, 6 streben dabei auseinander und bilden eine weite Öffnung
15 (Fig. 5a).
[0020] Im herabgelassenem Zustand, wenn der Rolladenpanzer 4 auf einer glatten Fläche, z.
B. der Fensterbank, aufsitzt, greifen die Nasen 3 des Kupplungsgliedes 6 und der Sperrglieder
1 in die zugeordneten Aussparungen 2 der jeweils benachbarten Sperrglieder 1 ein,
wie in Fig. 5b an Hand von zwei benachbarten Sperrgliedern 1 dargestellt ist. Beim
Versuch des Hochschiebens des Rolladenpanzers 4 arretieren sich die Glieder 1, 6 der
Aufhängung 7 gegenseitig, indem die Nasen 3 sich fest in die zugeordneten Aussparungen
2 eindrücken. Die Aufhängung 7 verhält sich dann wie ein starrer Stab, der durch die
zum Anheben des Rolladenpanzers 4 von unten angesetzte Kraft um den Aufhängebolzen
10 der Aufhängung 7 gegen die Wand 18 des Rolladenkastens 17 geschwenkt wird und sich
an dieser abstützt. Die starre Aufhängung 7 ist zwischen Wand 18 und Rolladenwelle
5 verklemmt. Die Verklemmung wird aufgehoben, wenn durch Drehen der Rolladenwelle
5 die Glieder 1, 6 der Aufhängung 7 sich auseinanderdrehen und dadurch der gegenseitige
Eingriff gelöst wird.
[0021] In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
in gleicher Darstellung wie in Fig. 2 gezeigt. Bei dieser Ausbildung der Erfindung
ist das Kupplungsglied 6 am unteren Ende außen mit einer Einkerbung 9 versehen. Beim
unbefugten Anheben des Rolladenpanzers 4 und dem Einschwenken der in einem quasi starren
Zustand befindlichen Aufhängung 7 gegen die Wand 18 des Rolladenkastens 17 rastet
die Einkerbung 9 des Kupplungsgliedes 6 in einen an der Wand 18 angebrachten Anschlag
11 ein und sperrt den Rolladen gegen ein Hochschieben. Durch diese Ausbildung der
Erfindung wird die vertikale Belastung der Rolladenwelle 5, wie sie beim Verklemmen
der Aufhängung 7 in der ersten Ausführung der Erfindung auftritt, vermieden.
[0022] Fig. 7 zeigt in Seitenansicht das Kupplungsglied 6 gemäß der vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung mit der Einkerbung 9 am unteren Ende.
1. Hochschiebesicherung für Rolladen und Rolltore mit einem auf einer Welle aufwickelbaren,
aus gelenkig miteinander verbundenen Rolladenlamellen bestehenden Rolladenpanzer,
wobei eine mehrgliedrige Aufhängung für den Rolladenpanzer an der Welle aus gelenkig
miteinander verbundenen Elementen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (1,6) der Aufhängung (7) Sperrglieder (1) und ein Kupplungsglied
(6) umfassen, daß die Sperrglieder (1) und das Kupplungsglied (6) am oberen Ende eine
Nase (3) und die Sperrglieder (6) außerdem am unteren Ende eine Einbuchtung (2) aufweisen
und daß die Nasen (3) des Kupplungsgliedes (6) und der Sperrglieder (1) in die zugeordneten
Einbuchtungen (2) der jeweils benachbarten Sperrglieder (1) eingreifen.
2. Hochschiebesicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsglied (6) an seiner Oberseite eine Einkerbung (9) aufweist.