[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Raumbausteinsystem für das Erstellen von Bauwerken
mit wenigstens einen Raum, das raumbildende und auch statische Funktion erfüllende
Raumbausteine jeweils gleicher Höhe aus Stahlbeton oder dergleichen umfaßt.
[0002] Aus der DE-AS 1 759 242 ist bereits ein zur Erstellung von Bauwerken bestimmter Bauteilsatz
mit raumbildenden und auch die Funktion des Tragwerks im Baukörper erfüllenden Großbauteilen
aus Stahlbeton vorbekannt. Diese Großbauteile bilden jeweils ein an beiden Seitenflächen
offenes, rechteckiges Hohlprofil in der Art von Raumscheiben. Der Bauteilsatz umfaßt
mehrere Standardgrößen derartiger Raumscheiben jeweils gleicher Höhe und Tiefe, aber
unterschiedlicher Längen. Diese Raumscheiben können aneinander oder auch rechtwinklig
zueinander aufgestellt bzw. eingebaut werden und sollen eine Vielzahl von Grundrissen
sowohl im Wohnungsbau als auch im gewerblichen Bau mit ineinander übergehenden Räumen
unterschiedlicher Größe ermöglichen. Die benötigten Öffnungen sollen durch die offenen
Seitenflächen und durch Verschiebung verschiedener Raumscheibentypen gegeneinander
geschaffen werden, aus welchem Grunde die Wandbereiche der Raumscheiben weder Türen
noch Fenster haben.
[0003] Der vorbekannte Bauteilsatz ermöglicht durch das Neben- oder auch Übereinanderstellen
der Raumscheiben die rationelle Errichtung ein- oder mehrgeschossiger Rohbauten, erscheint
aber insofern unbefriedigend, als es nach dem Erstellen derartiger Rohbauten bis zu
einem fertigen Gebäude noch erheblicher Baumaßnahmen bedarf, die konventionell ausgeführt
werden müssen. Auch sollen beispielsweise die offenen Querschnitte im Außenbereich
der jeweils äußeren Raumscheiben eines Rohbauwerks durch andere bekannte Montageelemente
kaschiert werden, wie durch Fenster-, Fenstertür- und Brüstungselemente.
[0004] Aus der DE-PS 34 26 119 ist ebenfalls ein Bauteilsatz zum Erstellen von Bauwerken
vorbekannt, der raumbildende und statisch tragende Elemente in Form rechteckige Querschnitte
aufweisender Hohlprofile mit jeweils zwei zueinander parallelen Wänden sowie einer
Boden- und Deckenplatte, spezielle Abschlußteile und wenigstens ein Lichtelement umfaßt.
Bei den Abschlußteilen handelt es sich um ein Frontelement mit wenigstens einem angeschlagenen
Falttor und das Endelement ist mit einer Rückwand versehen und demgemäß kastenartig
ausgebildet. Im einfachsten Falle können Bauwerke aus den beiden Abschlußelementen
erstellt werden, wobei zur Belichtung das Falttor zumindest teilweise aus lichtdurchlässigem
Material bestehen soll. Bei der Aneinanderreihung mehrerer Elemente können zwischen
allen oder einigen benachbarten Elementen Lichtelemente eingefügt werden, die eine
Belichtung des von den Elementen umschlossenen Raums vermitteln.
[0005] Dieser Bauteilsatz ist ausschließlich auf die Errichtung von Zweckbauten, insbesondere
von Gewerbebauten gerichtet und beispielsweise nicht für die Erstellung von Wohnbauten,
Hotels oder Verwaltungsbauten geeignet.
[0006] Ausgehend von dem vorstehend erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Raumbausteinsystem zu schaffen, das den rationellen Aufbau von
Bauwerken unterschiedlichster Zweckbestimmung und mit vielfach variierbaren Grundrissen
in ein- oder mehrgeschossiger Bauweise ermöglicht.
[0007] Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß bei dem Raumbausteinsystem nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 die Raumbausteine als im Grundriß rechteckige Raumzellen mit
jeweils einer Decke und wenigstens drei Wänden ausgebildet sind, daß in wenigstens
eine Wand zumindest eine Türaussparung und diese Wand und/oder wenigstens eine andere
Wand zumindest eine Fensteraussparung aufweist, daß in die Bodenplatte und in die
Decke eingebettete Längs- und Querstäbe mit ihren Enden in randseitige Aussparungen
der Bodenplatte und der Decke vorstehen und daß zum Verbinden jeweils benachbarter
Raumbausteine miteinander und/oder zum Verankern vorgesetzter Fassadenelemente und/oder
zum Anschließen vor stehender Balkonplatten mit den vorstehenden Enden der Längs-
und Querstäbe Zuganker verbindbar sind.
[0008] Das erfindungsgemäße Raumbausteinsystem umfaßt somit einzeln oder in einer Ebene
nebeneinander aufstellbare bzw. zum Ersichten mehrgeschossiger Bauwerke auch übereinander
stellbare Raumbausteine jeweils gleicher Höhe, deren Wände in Abhängigkeit von der
jeweiligen Zweckbestimmung mit Tür- und/oder Fensteraussparungen versehen sind. Diese
Raumbausteine sind zur Errichtung von Ein- oder Mehrraumbauten einsetzbar sowie mit
Mitteln zum Verbinden benachbarter Raumbausteine miteinander und/oder zum Anbringen
vorgesetzter Fassadenelemente im Bereich der Außenwände oder auch zum Anschließen
von vorstehenden Balkonplatten ausgerüstet. Der Aufbau derartiger Bauwerke reduziert
sich an der Baustelle auf das Aufstellen der für das jeweilige Bauwerk erforderlichen
Raumbausteine, bei aus mehreren Raumbausteinen errichteten Bauwerken das Verbinden
dieser Raumbausteine miteinander und das Anbringen von gegebenenfalls mit Wärmedämmungen
ausgerüsteten Fassadenelementen an den Außenwänden und gegebenenfalls das Verankern
etwaig erwünschter Balkonplatten, wobei die mit ihren Enden in die genannten Aussparungen
der Bodenplatte und Decke vorstehenden Längs- und Querstäbe als Verankerungsmittel
dienen, an die spezielle Zuganker anschließbar sind.
[0009] Gemäß einer sinnvollen Weiterbildung der Erfindung sind die Tür- und Fensteraussparungen
in den Wänden der Raumbausteine nach Lage und Größe in Abhängigkeit von der Zweckbestimmung
des jeweiligen Raumbausteins wählbar angeordnet, mithin also in einfacher Weise an
die Erfordernisse des jeweiligen Einsatzfalles anpaßbar.
[0010] Sinngemäß Gleiches sieht eine andere sinnvolle Weiterbildung der Erfindung vor, nach
der die Innenräume der Raumbausteine durch der jeweiligen Zweckbestimmung entsprechend
wählbar angeordnete und gegebenenfalls von Türaussparungen durchbrochene Zwischenräume
unterteilt sind.
[0011] Als zweckmäßig hat sich auch erwiesen, die Decken der Raumbausteine mit randseitig
umlaufend über die Deckenebene vorstehenden Aufkantungen zu versehen, so daß bei der
Übereinanderanordnung von Raumbausteinen zwischen diesen Zwischenräume entstehen,
in denen beispielsweise Versorgungsleitungen verlegbar sind. Nach einer anderen Weiterbildung
sind die Bodenplatten kassettenartig mit unterseitig vorstehenden Rippen ausgebildet
und diese Rippen können von quer zu der Längserstreckung der Raumbausteine verlaufenden
Kanälen durchbrochen sein, über welche die genannten Zwischenräume auch nach Fertigstellung
eines Bauwerks zugänglich sind.
[0012] Nach einer besonders wichtigen Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das Raumbausteinsystem
wenigstens zwei Raumbausteintypen gleicher Länge, jedoch unterschiedlicher Breiten,
und wenigstens einen weiteren Raumbausteintyp mit abweichender Länge, jedoch gleicher
Breite wie eine der erstgenannten Raumbausteintypen.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Raumbausteinsystem handelt es sich mithin darum, daß Raumbausteintypen
gleicher Längenerstreckung, aber gegebenenfalls unterschiedlicher Breiten, zur Erstellung
von Mehrraumbauten nebeneinander, aber auch im Interesse größerer Raumtiefen stirnseitig
einander zugeordnet werden können. Insbesondere bei der stirnseitigen Zuordnung gleich
breiter, aber unterschiedliche Länge aufweisender Raumbausteine ergeben sich vielfältige
Variationsmöglichkeiten der Grundrißgestaltung. Von besonderem Interesse dabei ist,
daß die einzelnen Raumbausteintypen hinsichtlich vorzusehender Tür- und/oder Fensteraussparungen
vielfältig variierbar sind, so daß unbeschadet einer naturgemäß notwendigen Begrenzung
der Anzahl der einzusetzenden Raumbausteintypen das erfindungsgemäße Raumbausteinsystem
die Errichtung von Bauwerken ermöglicht, die weitestgehend den Bedürfnissen des jeweiligen
Anwendungsfalles anpaßbar sind.
[0014] Im Rahmen einer sinnvollen Weiterbildung können die Bodenplatten auch mit randseitig
vorstehenden Trakonsolen versehen sein, etwa für die Lastaufnahme etwaig wandaußenseitig
vorgesetzter Fassadenelemente. Die an die Enden der in die Bodenplatten und Decken
der Raumbausteine eingebetteten Längs- und Querstäbe anschließbaren Zuganker haben
dann lediglich die Funktion von Halteankern.
[0015] Eine andere wichtige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Raumbausteine
jeweils aus wenigstens einer vorgefertigten Bodenplatte und wenigstens einem ebenfalls
vorgefertigten, die Decke und Wände aufweisenden sowie mit der Bodenplatte verbundenen
Hohlkörper bestehen. Ein derartiger Aufbau der Raumbausteine hat sich als fertigungstechnisch
rationell und somit kostengünstig erwiesen. Sofern die Raumbausteine große Breitenerstreckung
aufweisen, können gemäß einer Weiterbildung auch die Bodenplatte und der Hohlkörper
jeweils aus zwei vorgefertigten und in einer in Längsrichtung der Raumbausteine verlaufenden
Teilungsfuge zusammengefügten bzw. erst an der Baustelle zusammenfügbaren Teilen bestehen.
[0016] Eine andere Weiterbildung dieser Ausgestaltung sieht vor, daß die Bodenplatten und
die mit diesen verbundenen Hohlkörper mit sich von den Kontaktflächen aus in die Bodenplatten
und Hohlkörperwände miteinander fluchtend hineinerstreckenden Ausnehmungen versehen
und in letzteren sich über die Kontaktflächen hinwegerstreckende Verbindungsstäbe
unter Ausbildung von mit Vergußmasse ausgegossenen Vergußspalten aufgenommen sind.
Diese Verbindungsstäbe vermitteln nach dem Vergießen der Vergußspalte mit Vergußmasse
eine dauerhaft sichere Verbindung der jeweils zu einem Raumbaustein zusammengefügten
Bodenplatten und Hohlkörper.
[0017] Im Interesse eines einfachen Verbindens der Bodenplatten mit den Hohlkörpern können
zweckmäßigerweise die Hohlkörperwände im Bereich der vertikal in diesen verlaufenden
Ausnehmungen für die Verbindungsstäbe mit jeweils einer Zugriffsöffnung versehen und
diese Zugriffsöffnungen in einem Abstand von den Kontaktflächen zwischen den Bodenplatten
und den Hohlkörperwänden angeordnet sein, der etwa dem Maß entspricht, um das die
Verbindungsstäbe nach dem Umgießen mit Vergußmasse in die Hohlkörperwände hineinragen.
Ferner sollten auf der zur Hohlkörperdecke hinweisenden Seite die Ausnehmungen sich
jeweils um ein Maß wenigstens gleich der Länge der Verbindungsstäbe über die Zugriffsausnehmungen
forterstrecken und in diesen Ausnehmungsabschnitten bis zum Aufsetzen der Hohlkörperwände
auf die jeweilige Bodenplatte die Verbindungsstäbe aufgenommen und gehalten sein.
Nach dem lagerichtigen Aufsetzen eines Hohlkörpers auf eine damit zu verbindende Bodenplatte
bedarf es dann lediglich der Freigabe der Haltestifte, so daß diese nach unten fallend
in den entsprechenden Ausnehmungen der Bodenplatte aufgenommen werden und mit über
die Kontaktflächen vorstehenden Abschnitten in die Hohlkörperwände hineinragen, sowie
des Ausgießens der Vergußspalte mit Vergußmasse, um die Verbindungsstäbe mit sowohl
der Bodenplatte als auch den Hohlkörperwänden und mithin letztere fest miteinander
verbinden. Ergänzend dazu können die Bodenplatten mit den Hohlkörperwänden durch Klebefugen
verbunden sein.
[0018] Gleichfalls eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Raumbausteine mit
jeweils in der Bodenplatte und in den sich zwischen dieser und der Decke erstreckenden
Wänden verlaufenden Kanälen für Installationen, Elektroleitungen und dergleichen ausgerüstet
sind. Die Installationskanäle können sich dabei in der Bodenplatte parallel zu den
seitlichen Längswänden erstrecken und zumindest abschnittsweise als zum Innenraum
offene und mittels Abdeckungen verschließbare Kanäle ausgebildet sein. Die stirnseitige
Zugängigkeit zu diesen Installationskanälen sollte durch stirnendige Durchbrüche in
den Bodenplatten gewährleistet sein. Um auch die Zugänglichkeit der Installationskanäle
von unten zu gewährleisten, können sich vom Grund der Installationskanäle in deren
Längsrichtung beabstandet voneinander angeordnete Durchbrechungen durch die Bodenplatte
hindurcherstrecken.
[0019] Zweckmäßigerweise sind auch in den Wandungen der Raumbausteine jeweils beabstandet
voneinander vertikale Kabelkanäle angeordnet, die von den Kontaktflächen mit der jeweiligen
Bodenplatte aus rauminnenseitigen Wandaussparungen aufsteigen und somit in einfachster
Weise das Verlegen elektrischer Installationen ermöglichen.
[0020] Gemäß einer anderen äußerst wichtigen Weiterbildung sind zumindest in den Eckbereichen
der Raumbausteine von deren Decke aus zugängige Transporthülsen mit Innengewinde in
den Wänden verankert, in die in einfacher Weise Transportösen einschraubbar sind,
die das Aufnehmen der Raumbausteine mittels geeigneter Hebezeuge ermöglichen.
[0021] Desgleichen können zumindest in den Eckbereichen der Raumbausteine angrenzend an
die jeweilige Bodenplatte Wandaussparungen vorgesehen sowie in den Wänden zu diesen
Wandaussparungen hin offene Zentrierhülsen verankert sein und fluchtend zu jeder Zentrierhülse
eine für die Aufnahme eines Höhenjustierbolzens bestimmte vertikale Ausnehmung sich
durch die Bodenplatte hindurcherstrecken.
[0022] Zweckmäßigerweise kann in den Eckbereichen der Raumbausteine auch jeweils ein vertikal
verlaufender Ankerstab in den Wänden eingebettet und mit den voneinander entfernten
Enden der Ankerstäbe jeweils eine Transporthülse und eine Zentrierhülse fest verbunden
sein.
[0023] Beim Erstellen mehrgeschossiger Bauwerke mit übereinander angeordneten Raumbausteinen
sind jeweils in die Transporthülsen der unteren Raumbausteine Höhenjustierbolzen einschraubbar
und diese Höhenjustierbolzen durchdringen nach dem Übereinanderstellen der Raumbausteine
die Bodenplatte des oberen Raumbausteins in jeweils fluchtend mit der diesem Eckbereich
zugeordneten Zentrierhülse. In Abhängigkeit von der Einschraubtiefe des jeweiligen
Höhenjustierbolzens ist der jeweils obere Raumbaustein im Bereich einer Zentrierhülse
auf den oberen Enden dieser Höhenjustierbolzen aufgenommen und durch mehr oder weniger
tiefes Einschrauben der Höhenjustierbolzen in der Höhe justierbar.
[0024] Für mehrgeschossige Bauwerke bestimmte Raumbausteine können darüber hinaus mit sich
von der Decke aus in die Wände vertikal hineinerstreckenden Ausnehmungen und mit letzteren
fluchtenden Ausnehmungen, welche die Bodenplatten durchdringen und bis in den Bereich
von Wandaussparungen reichen, versehen sein, die für die Aufnahme spezieller Verbindungsstäbe
bestimmt sind. Diese Ausnehmungen können mit Vorteil fluchtend zu in den Wänden verlaufenden
Kabelkanälen angeordnet sein, wobei die Ausnehmungen in den Bodenplatten bis zu unterseitigen
Wandaussparungen der Kabelkanäle reichen.
[0025] Bei mehrgeschossigen Bauwerken mit übereinandergestellten Raumbausteinen sind in
den sich von der Decke aus in die Wände des jeweils unteren Raumbausteins und durch
die Bodenplatte des oberen Raumbausteins erstreckenden Ausnehmungen spezielle Verbindungsstäbe
unter Ausbildung von Vergußspalten aufgenommen und durch Umgießen mit Vergußmasse
fest mit den genannten Wänden und der Bodenplatte verbunden. Diese Verbindungsstäbe,
die sich über die Trennfuge aufeinandergestellter Raumbausteine hinwegerstrecken,
ist eine präzise Positionierung der übereinanderstehenden Raumbausteine gewährleistet.
[0026] Anhand der beigefügten Zeichnungen sollen nachstehend verschiedene Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Raumbausteine sowie deren bestimmungsgemäße Verwendung beim
Erstellen von Bauwerken und so errichtete Bauwerke erläutert werden. In schematischen
Ansichten zeigen:
- Fig. 1
- einen in Stahlbetonausführung als kubischer Hohlkörper mit Tür- und Fensteraussparungen
ausgebildeten Raumbaustein in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- Grundrisse verschiedener Schalungsmaschinen zum Herstellen von Raumbausteinen unterschiedlicher
Typen mit variierbaren Tür- und Fensteraussparungen und ebenfals variierbaren Zwischenwänden,
- Fig. 3
- Grundrisse verschiedener Raumbausteintypen,
- Fig. 4.1 bis 4.3
- Grundrißansichten von Einraumwohnunen als Verwendungsbeispiele einiger Raumbausteintypen
nach Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Raumbaustein des Typs R6 in Fig. 3 mit einer allseitigen Wärmedämmung und vorgesetzten
Fassadenelementen,
- Fig. 6
- einen Raumbaustein mit einer über ein Stirnende vorstehenden Balkonplatte und einer
vorgesetzten Fassade mit Wärmedämmung am anderen Stirnende in einer seitlichen Ansicht,
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf die Decke des in Fig. 6 veranschaulichten Raumbausteins bei Weglassung
der Balkonplatte und der am anderen Stirnende vorgesetzten Fassade,
- Fig. 8
- im Ausschnitt aus Fig. 6 eine denkbare Deckenausbildung mit einer umlaufenden Aufkantung,
- Fig. 9
- den Raumbaustein nach Fig. 6 in einer stirnseitigen Ansicht gemäß Pfeil IX in Fig.
6,
- Fig. 10
- die Verankerung der dem Raumbaustein gemäß Fig. 6 vorgesetzten Fassade in einem der
Schnittlinie X-X in Fig. 7 entsprechenden Vertikalschnitt,
- Fig. 11
- in einem der Schnittlinie XI-XI in Fig. 10 entsprechenden Horizontalschnitt die Verankerung
der dem Raumbaustein stirnseitig und an einer Längsseite vorgesetzten Fassade,
- Fig. 12
- einen der Schnittlinie XII-XII in Fig. 6 entsprechenden Horizontalschnitt durch den
in dieser Figur dargestellten Raumbaustein bei Weglassung der an einem Stirnende auskragenden
Balkonplatte,
- Fig. 13
- wie in Fig. 10 einen Horizontalschnitt durch den Raumbaustein gemäß Fig. 6, jedoch
mit an beiden Stirnenden auskragenden Balkonplatten,
- Fig. 14
- eine vergrößerte Ansicht des Ausschnittes gemäß Ziff. XIV aus Fig. 13,
- Fig. 15
- eine Detailansicht gemäß Pfeil XV in Fig. 14,
- Fig. 16
- eine Detailansicht gemäß Pfeil XVI in Fig. 14,
- Fig. 17
- in einer der Schnittlinie XVII-XVII in Fig. 14 entsprechenden Ansicht die vertikale
Verbindung übereinander angeordneter Raumbausteine,
- Fig. 18
- ein unter Verwendung erfindungsgemäßer Raumbausteine errichtetes zweigeschossiges
Einfamilienhaus mit Giebeldach in einer Ansicht schräg von vorn,
- Fig. 19
- das Einfamilienhaus gemäß Fig. 18 mit Flachdach in einer Ansicht schräg von hinten,
- Fig. 20
- einen Erdgeschoßgrundriß des in den Fig. 18 und 19 gezeigten Einfamilienhauses,
- Fig. 21
- den Obergeschoßgrundriß des in den Fig. 18 und 19 veranschaulichten Einfamilienhauses,
- Fig. 22
- zwei für die Erstellung eines Reihenhausgeschosses bestimmte Raumbausteine unmittelbar
vor dem Zusammenfügen in Grundrißansichten und
- Fig. 23
- den Grundriß einer Reihenhausanlage mit sechs nebeneinander angeordneten zweigeschossigen
Reihenhäusern, deren Geschosse jeweils aus zwei stirnendig aneinandergefügten Raumbausteinen
der in Fig. 22 veranschaulichten Typen aufgebaut sind.
[0027] Bei dem in Fig. 1 veranschaulichten Raumbaustein 10 handelt es sich um einen kubischen
Baukörper in Stahlbetonausführung mit rechteckigem Grundriß, der aus einer einstückig
gefertigten Bodenplatte 11 und einem ebenfalls einstückig hergestellten fünfseitig
geschlossenen Hohlkörper 12 besteht. Der Hohlkörper 12 umfaßt je zwei Längswände 13,
13' und zwei Stirnwände 14, 14' sowie eine Decke 15 und ist in unten noch zu beschreibender
Weise auf der Bodenplatte 11 aufgenommen sowie mit dieser fest verbunden. Ferner sind
die beiden einander gegenüberliegenden Stirnwände 14, 14' mit Fensteraussparungen
16 und in einer Stirnwand einer Türaussparung 17 vorgesehen.
[0028] Das erfindungsgemäße Raumbausteinsystem umfaßt mittels der in Fig. 2 in Grundrißansichten
schematisch dargestellten Schalungsmaschinen herstellbare Raumbausteine der beispielhaft
in Fig. 3 gezeigten Art, die jeweils aus einer Bodenplatte und einem darauf aufgenommenen
und befestigten fünfseitig geschlossenen Hohlkörper bestehen. Diese Raumbausteine
haben unterschiedliche, jedoch aufeinander abgestimmte Abmessungen sowie je zwei Seiten-
und Stirnwände und eine Decke. In den Wänden können Fenster- und Türausnehmungen variabel
angeordnet sowie den jeweiligen Verwendungszwecken entsprechend variabel anordbare
Zwischenwände vorgesehen sein.
[0029] Fig. 2 zeigt eine Auswahl von fünf Schalungsmaschinen jeweils in Rechts- und Linksausführung,
die mit S1 Rechts / S1 Links bis S5 Rechts / S5 Links bezeichnet sind, und eine mit
S6 bezeichnete Schalungsmaschine. Diese Schalungsmaschinen dienen zum Herstellen der
in Fig. 3 beispielhaft gezeigten Raumbausteintypen R1R/R1L bis R5R/R5L und R6. Alle
Raumbausteine haben gleiche Höhe und die Typen R1 bis R4 und R6 haben gleiche Längenerstreckung,
hingegen die Type R5 die halbe Länge der anderen Typen. Die Rechts- Linksausführungen
des jeweiligen Typs haben gleiche Breite, ebenso die Typen R3, R4 und R5. Die Breiten
der Raumbausteine wachsen vom Typ R1 über R2 und R3 jeweils um vorbestimmte Abmessungssprünge
bis zum Typ R6. Die Fenster- und Türaussparungen in den Wänden der Raumbausteine sind
variabel und dem jeweiligen Verwendungszweck durch entsprechende Einstellung der Schalungselemente
der Schalungsmaschinen wählbar anzuordnen.
[0030] Bei den Raumbausteinen der Typen R1 und R2 sind die Bodenplatten und die mit fünfseitigen
Wandungen versehenen Hohlkörper jeweils einstückig ausgebildet. Angesichts der größeren
Breite der Raumbausteintypen R3 bis R5 können diese zweiteilig ausgebildet sein, also
jeweils aus einer in Längsrichtung geteilten und nachträglich zusammengefügten Bodenplatte
und ebenfalls zwei in Längsrichtung geteilt hergestellten und nachträglich zusammengefügten
Hohlkörpern bestehen. Angesichts seiner größeren Breite ist der Raumbausteintyp R6
grundsätzlich längsgeteilt. Bei dem Typ R6 kann es sich auch um die Zusammensetzung
der Typen R1R und R1L mit jeweils einer weggelassenen Längswand handeln. Allen Raumbausteintypen
gemeinsam ist, daß Tür- und Fensteröffnungen den jeweiligen Verwendungszwecken entsprechend
variabel angeordnet und auch variable Zwischenwände mit Türausnehmungen vorgesehen
sein können.
[0031] Die in den Figuren 4.1 bis 4.3 veranschaulichten Einraumwohnungen, die unter Verwendung
verschiedener Raumbausteintypen gemäß Fig. 2 aufgebaut und jeweils mit Sanitäreinrichtungen
und einer Küchenzeile ausgestattet sind, zeigen in anschaulicher Weise die Variationsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Raumbausteinsystems.
[0032] So basiert die in Fig. 4.1 gezeigte Einraumwohnung auf dem Typ R1R mit gegenüber
Fig. 3 veränderten Zwischenwänden und ebenfalls variierten Tür- und Fensteraussparungen.
Der Einraumwohnung nach Fig. 4.2 liegt der Raumbausteintyp R2R mit ebenfalls gegenüber
Fig. 3 veränderten Zwischenwänden und gleichfalls abgewandelten Tür- und Fensteraussparungen
zugrunde. Bei der Einraumwohnung nach Fig. 4.3 hingegen ist der Raumbausteintyp R3R
eingesetzt, der im Unterschied zu Fig. 3 Zwischenwände und abgewandelte Tür- und Fensteraussparungen
aufweist.
[0033] Bei der in Fig. 5 ohne Inneneinrichtung im Grundriß gezeigten Einraumwohnung handelt
es sich um den hinsichtlich der eingezogenen Trennwände 18 mit Türaussparungen 19
leicht variierten Raumbaustein des Typs R6 nach Fig. 3, der außenseitig mit einer
Wärmedämmschicht 20 und einer vorgesetzten Fassadenelementen 22, 22' aus witterungsbeständigem
Material, wie Betonplatten, versehen ist. Mit dieser Ansicht korrespondiert die Seitenansicht
gemäß Fig. 6, die allerdings einen mit einer stirnseitig von der Bodenplatte 11 vorstehenden
Balkonplatte 24 ausgerüsteten Raumbaustein zeigt. Die Decke 15 ist mit einer randseitig
umlaufend über die Deckenebene vorstehenden Aufkantung 25 versehen.
[0034] Kennzeichnend für das erfindungsgemäße System ist, daß die Raumbausteine mit allen
Anschlußmitteln zum Verbinden der Bodenplatten mit den fünfseitigen Hohlkörpern sowie
zum Verankern der äußeren Fassadenelemente und zum Verbinden benachbarter oder übereinander
angeordneter Raumbausteine beim Erstellen ein- oder mehrgeschossiger Bauwerke versehen
sind, desgleichen aber auch mit Aussparungen zum Herstellen der erforderlichen Verbindungen
und mit allen Kanälen für die Aufnahme von Installationsleitungen.
[0035] So sind in den Fig. 6 und 9 in den Wänden jeweils von der Bodenplatte 11 vertikal
aufwärts verlaufende und etwa über Dreiviertel der Raumhöhe reichende Kabelkanäle
26 mit unterseitigen Wandausnehmungen 27 sowie unten noch näher zu erläuternde Mittel
28 zum festen Verbinden der Wände des Hohlkörpers mit der Bodenplatte angedeutet.
In der Deckenansicht gemäß Fig. 7 sind in der Decke in Längs- und Querrichtung verlaufende
Hauptverbindungsstäbe 30, 30' angedeutet, die im Bereich von randseitigen Aussparungen
31, 31' enden und in ebenfalls unten noch zu beschreibender Weise die feste Verbindung
benachbarter Raumbausteine sowie in Verbindung mit von der Bodenplatte 11 vorstehenden
Tragkonsolen 32 das Verankern der äußeren Fassadenelemente ermöglichen.
[0036] Die Verankerung vorgesetzter Fassadenelemente 22, 22' im Deckenbereich zeigen insbesondere
die Figuren 10 und 11. Die in die Decke höhenmäßig versetzt eingegossenen Längs- und
Querstäbe 30, 30', die in Fig. 7 schematisch angedeutet sind, stehen in randseitige
Aussparungen 31, 31' der Decke 15 vor. Es handelt sich dabei um Stäbe mit einer Gewindeprofilierung
zumindest im Bereich der in die randseitigen Deckenaussparungen 31, 31' vorstehenden
Enden, auf die mit Muttern ausgerüstete Ösen 34 aufgeschraubt sind. In diese Ösen
sind mit Spannmuttern 35 versehene und ihrerseits mit in die vorgesetzten Fassadenelemente
22, 22' eingebetteten Ankern 36 verbundene Zugverankerungen 37 eingehängt und mittels
der Spannmuttern so angezogen, daß unter Zwischenlage einer außenseitig auf den Wandungen
des Raumbausteins aufgebrachten Wärmedämmschicht 20 ein zweischaliger Wandaufbau entsteht.
[0037] Bei den in den Fig. 10 und 11 gezeigten Verankerungen handelt es sich um Halteanker.
Die Aufnahme der Traglasten erfolgt mittels von der jeweiligen Bodenplatte 11 vorstehender
Tragkonsolen 32. Dies zeigt Fig. 17. Etwaige Spalte zwischen den stirn- und länswandseitigen
Wärmedämmungen 20 und Fassadenelementen 22, 22' sind, wie Fig. 11 zeigt, in einfacher
Weise mit Dämmstoff ausfüllbar und mittels Fugendichtungen verschließbar.
[0038] In gleicher Weise wie die Verankerung vorgesetzter Fassadenelemente mittels Zuganker
erfolgt die feste Verbindung in einer Geschoßebene benachbart angeordneter Raumbausteine
oder auch der Anschluß vorstehender Balkonplatten 24, 24' im Bereich der Bodenplatten
11. Dafür sind, wie die Fig. 12 und 13 zeigen, auch die Bodenplatten 11 mit in randseitige
Verbindungsaussparungen 39, 39' vorstehenden Längs- und Querstäben 40, 40' ausgerüstet,
die ebenfalls über mit Spannschlössern versehene Zuganker miteinander bzw. mit entsprechenden
Verankerungen der Balkonplatten verbindbar sind. Insoweit sind die Balkonplatten ebenfalls
mit Installationsdurchbrüchen 41 versehen, was die Fig. 13 und 14 zeigen. Analog zu
der in den Fig. 10 und 11 veranschaulichten Verankerung der Fassadenelemente ist in
Fig. 17 eine Fassadenverankerung mittels Zuganker im Bereich der Bodenplatte 11 dargestellt.
Dabei stehen die Fassadenelemente mit aus ihrer Ebene vorstehenden Konsolen 42 auf
stirnseitig von der Bodenplatte 11 vorstehenden Tragkonsolen 32 auf.
[0039] Ferner zeigen die Fig. 12 und 13, daß die Bodenplatten 11 mit in Plattenlängsrichtung
verlaufenden Installationskanälen 44 versehen sind, die sich innenseitig von den Längswänden
13, 13' des mit der Bodenplatte 11 verbundenen Hohlkörpers und etwa in der Mitte der
Bodenplatte erstrecken. Diese Installationskanäle 43 sind zum Innenraum des Raumbausteins
offen, aber mit Abdeckungen 44 versehen, und haben in Richtung ihrer Längserstreckungen
voneinander beabstandete sowie die Bodenplatte nach unten durchdringende Aussparungen
45. Stirnendig münden die Installationskanäle in Durchgängen 46 aus, was in Fig. 16
veranschaulicht ist.
[0040] Insbesondere aus Fig. 17 ist auch die feste Verbindung der jeweils getrennt gefertigten
Bodenplatten 11 mit den Wänden 13, 13', 14, 14' der Hohlkörper mittels spezieller
Verbindungsstäbe 48 ersichtlich. Diese Verbindungsstäbe 48 sind in vertikal verlaufenden
und jeweils über eine Zugriffsöffnung 49 von außen zugänglichen Ausnehmungen 50 der
Hohlkörperwände aufgenommen und werden beim Aufsetzen eines Hohlkörpers auf eine Bodenplatte
11 in der in Fig. 17 strichpunktiert angedeuteten Lage gehalten, nach dem Aufsetzen
der genannten Wände auf ein vorbereitetes Klebebett 51 der Bodenplatte jedoch in dann
mit der jeweiligen Ausnehmung 50 in den Wänden fluchtende Ausnehmungen 52 der Bodenplatte
so abgesenkt, daß ein Teil eines jeden Verbindungsstabes noch in die vertikale Ausnehmung
der zugehörigen Hohlkörperwand hineinragt. Eine feste Verbindung wird dann durch Ausfüllen
der die Verbindungsstäbe umgebenden Vergußspalte 53 mit Vergußmasse hergestellt.
[0041] Ferner zeigt Fig. 6, daß die Bodenplatten 11 mit quer zu ihrer Längserstreckung verlaufenden
Kanälen 21 versehen ist, welche die unterseitigen Rippen der jeweiligen Bodenplatte
durchbrechen und beispielsweise den Zugang zu in oder unter der Bodenplatte verlegten
Versorgungsleitungen ermöglichen. Dieser Maßnahme kommt insbesondere bei mehrgeschossigen
Bauwerken Bedeutung zu.
[0042] Die erfindungsgemäßen Raumbausteine ermöglichen nicht nur den Aufbau eingeschossiger,
sondern auch mehrgeschossiger Bauwerke, wobei jeweils auf der Decke 15 eines einem
unteren Geschoß zugeordneten Raumbausteins 10 ein zum nächstfolgenden Geschoß gehörender
Raumbaustein 10 aufgenommen ist. Die feste Verbindung vermitteln wiederum spezielle
Verbindungsstäbe 55, die in vertikalen Ausnehmungen 56, 57 aufgenommen sind, welche
sich fluchtend zu den Kabelkanälen 26 in den Hohlkörperwänden durch die jeweilige
Bodenplatte 11 hindurch und von der Oberseite eines untergeschossigen Raumbausteins
in dessen seitliche Wandungen hineinerstrecken. Die diese Stäbe umgebende Vergußspalte
58 sind wiederum mit Vergußmasse ausgegossen und dadurch die übereinanderstehenden
Raumbausteine fest miteinander verbunden.
[0043] Schließlich sind zumindest in den Eckbereichen der Hohlkörperwandungen Ankerstäbe
60 mit einer von der Decke des jeweiligen Raumbausteins aus zugänglichen Transporthülse
61 mit Innengewinde eingegossen. Für den Transport der Raumbausteine werden in diese
mit dem jeweiligen Ankerstab 60 fest verschweißten Transporthülsen Ösen eingeschraubt,
die das Anhängen der Raumbausteine an geeignete Hebezeuge ermöglichen.
[0044] Wie Fig. 17 ebenfalls zeigt, enden die zumindest in den Eckbereichen der Raumbausteine
in deren Hohlkörperwandungen eingebetteten Ankerstäbe 60 unterseitig in Wandaussparungen
62 und sind jeweils mit einer zu der Wandaussparung hin offenen Zentrierhülse 63 ausgerüstet.
Fluchtend zu dem jeweiligen Ankerstab 60 erstrecken sich vertikale Ausnehmungen 64
durch die Bodenplatte 11 hindurch, in denen vor dem Aufsetzen des jeweils einem oberen
Geschoß zugeordneten Raumbausteins in die Transporthülsen 61 des unterseitigen Raumbausteins
eingeschraubte Höhenjustierbolzen 65 unter Ausbildung von Vergußspalten 66 aufgenommen
sind. Diese Höhenjustierbolzen ermöglichen vor dem festen Verbinden übereinanderstehender
Raumbausteine durch Vergießen der die speziellen Verbindungsstäbe 55 umgebenden Vergußspalte
58 mit Vergußmasse eine Höhenjustierung in der Weise, daß die mit ihren oberen Enden
in die Wandaussparungen 62 vorstehenden Höhenjustierbolzen 65 durch mehr oder weniger
Einschrauben in die den Bolzen aufnehmende Transporthülse 61 des unteren Raumbausteins
in die zu den genannten Wandaussparungen offenen Zentrierhülsen 63 eingreifen und
innerhalb vorbestimmter Grenzen eine Höhenjustierung des jeweils oberen Raumbausteins
ermöglicht, indem die unterseitigen Enden der Ankerstäbe des oberen Raumbausteins
dann auf den Höhenjustierbolzen 65 aufstehen. Nach der präzisen Höhenjustierung werden
dann die die Höhenjustierbolzen 65 umgebenden Vergußspalte 66 und die Vergußspalte
58 der Verbindungsstäbe 55 in der oben bereits erläuterten Weise mit Vergußmasse ausgegossen.
Nach dem Vergießen und Aushärten der Vergußmasse ist eine feste Verbindung übereinanderstehender
Raumbausteine gewährleistet.
[0045] In den Fig. 18 und 19 sind mittels erfindungsgemäßer Raumbausteine aufgebaute zweigeschossige
Einfamilienhäuser mit Giebeldach und Flachdach veranschaulicht. Die Grundrißansichten
nach den Fig. 20 und 21 zeigen den Aufbau der beiden Geschosse aus erfindungsgemäßen
Raumbausteinen und deren sinnvolle Inneneinrichtung. Das Erdgeschoß dieser Häuser
besteht aus zwei längsseitig aneinander angefügten Raumbausteinen der Typen R3R und
R3L. Das Obergeschoß hingegen ist aus gleichfalls zwei mit ihren Längsseiten aneinandergefügten
Raumbausteinen der Typen R4R und R3L aufgebaut. Analog zu Fig. 5 sind die Einfamilienhäuser
außenseitig mit Wärmedämmschichten und äußeren Fassadenelementen ausgerüstet.
[0046] Fig. 22 veranschaulicht den Aufbau eines Reihenhauses aus stirnendig aneinanderfügbaren
Raumbausteinen der Typen R3L und R5L in einer Sprengansicht, also vor dem Zusammenfügen
der Raumbausteine. Durch Zusammenschieben der beiden genannten Raumbausteine mit ihren
einander zugewandten stirnseitigen Wänden und deren festes Verbinden sind Reihenhausanlagen
der in Fig. 23 veranschaulichten Art aufbaubar, wobei jeweils in beliebiger Anzahl
derartige Reihenhäuser nebeneinander angeordnet werden können. Abweichend von der
Reihenhausanlage gemäß Fig. 23 können die einzelnen Reihenhäuser der Anlage auch versetzt
zueinander angeordnet werden.
1. Raumbausteinsystem für die Errichtung von Bauwerken mit wenigstens einem Raum, das
raumbildende und auch statische Funktion erfüllende Raumbausteine jeweils gleicher
Höhe aus Stahlbeton oder dergleichen umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Raumbausteine (10) als im Grundriß rechteckige Raumzellen mit jeweils einer
Bodenplatte (11), einer Decke (15) und wenigstens drei Wänden (13, 13'; 14, 14') ausgebildet
sind, daß in wenigstens eine Wand zumindest eine Türaussparung (17) und diese Wand
und/oder wenigstens eine andere Wand zumindest eine Fensteraussparung (16) aufweist,
daß in die Bodenplatte (11) und in die Decke (15) eingebettete Längs- und Querstäbe
(30, 30' und 40, 40') mit ihren Enden in randseitige Aussparungen (31, 31' bzw. 39,
39') der Bodenplatte (11) und Decke (15) vorstehen und daß zum Verbinden jeweils benachbarter
Raumbausteine (10) miteinander und/oder zum Verankern vorgesetzter Fassadenelemente
(22, 22') und/oder zum Anschließen vorstehender Balkonplatten (24, 24') mit den vorstehenden
Enden der Längs- und Querstäbe Zuganker (37) verbindbar sind.
2. Raumbausteinsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür- und Fensteraussparungen
(16, 17) nach Lage und Größe in Abhängigkeit von der Zweckbestimmung des jeweiligen
Raumbausteins (10) wählbar angeordnet sind.
3. Raumbausteinsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenräume
der Raumbausteine (10) durch der jeweiligen Zweckbestimmung entsprechend wählbar angeordnete
und gegebenenfalls von Türaussparungen (19) durchbrochene Zwischenwände (18) unterteilt
sind.
4. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Decken (15) der Raumbausteine (10) mit randseitig umlaufend über die Deckenebene vorstehenden
Aufkantungen (25) versehen sind.
5. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenplatten (11) der Raumbausteine (10) kassettenartig mit unterseitig vorstehenden
Rippen ausgebildet sind.
6. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
zwei Raumbausteintypen gleiche Längen, jedoch unterschiedliche Breiten aufweisen und
daß wenigstens ein weiterer Raumbausteintyp eine abweichende Länge, jedoch die gleiche
Breite wie eine der erstgenannten Typen besitzt.
7. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenplatten (11) mit randseitig vorstehenden Tragkonsolen (32) für die Lastaufnahme
etwa außenwandseitig vorgesetzter Fassadenelemente (22, 22') versehen sind.
8. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Raumbausteine (10) jeweils aus wenigstens einer vorgefertigten Bodenplatte (11) und
wenigstens einem ebenfalls vorgefertigten, die Decke (15) und Wände (13, 13'; 14,
14') aufweisenden sowie mit der Bodenplatte (11) verbundenen Hohlkörper (12) bestehen.
9. Raumbausteinsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Raumbausteinen
großer Breitenerstreckung die Bodenplatte (11) und der Hohlkörper (12) jeweils aus
zwei vorgefertigten und in einer in Längsrichtung der Raumbausteine verlaufenden Teilungsfuge
zusammenge fügten Teilen bestehen.
10. Raumbausteinsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatten (11)
und die mit diesen verbundenen Hohlkörper (12) mit sich von den Kontaktflächen aus
in die Bodenplatten (11) und Hohlkörperwände (13, 13'; 14, 14') miteinander fluchtend
hineinerstreckenden Ausnehmungen (50, 52) versehen und in letzteren sich über die
Kontaktflächen hinwegerstreckende Verbindungsstäbe (48) unter Ausbildung von mit Vergußmasse
ausgegossenen Vergußspalten (53) aufgenommen sind.
11. Raumbausteinsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörperwände
(13, 13'; 14, 14') im Bereich der vertikal in diesen verlaufenden Ausnehmungen (50)
für die Verbindungsstäbe (48) mit jeweils einer Zugriffsöffnung (49) versehen und
letztere in einem Abstand von den Kontaktflächen zwischen den Bodenplatten (11) und
den Hohlkörperwänden (13, 13'; 14, 14') angeordnet sind, der etwa dem Maß entspricht,
um das die Verbindungsstäbe (48) nach dem Umgießen mit Vergußmasse in die Hohlkörperwände
(13, 13'; 14, 14') hineinragen, daß die Ausnehmungen (50) sich auf der zur Hohlkörperdecke
(15) hinweisenden Seite jeweils um ein Maß wenigstens gleich der Länge der Verbindungsstäbe
(48) über die Zugriffsöffnungen (49) forterstrecken und daß bis zum Aufsetzen der
Hohlkörperwände (13, 13'; 14, 14') auf die Bodenplatten (11) die Verbindungsstäbe
(48) in den jeweils zur Hohlkörperdecke (15) hinweisenden Abschnitten der genannten
Ausnehmungen (50) aufgenommen und gehalten sind.
12. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bodenplatten (11) mit den Hohlkörperwänden (13, 13'; 14, 14') mittels Klebefugen
(51) verbunden sind.
13. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Raumbausteine mit jeweils in der Bodenplatte (11) und in den Hohlkörperwänden
(13, 13'; 14, 14') verlaufenden Kanälen (26, 43) für Installationen, Elektroleitungen
und dergleichen ausgerüstet sind.
14. Raumbausteinsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Bodenplatte
parallel zu den Hohlkörperwänden (13, 13') zumindest abschnittsweise zum Innenraum
offene und mittels Abdeckungen (44) verschließbare Installationskanäle (43) entlang
erstrecken.
15. Raumbausteinsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatten
(11) im Bereich der Installationskanäle (43) mit stirnseitigen Durchbrüchen (46) versehen
sind.
16. Raumbausteinsystem nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich vom
Grund der Installationskanäle (43) in deren Längsrichtung beabstandet voneinander
angeordnete Durchbrechungen (45) durch die Bodenplatte (11) hindurcherstrecken.
17. Raumbausteinsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in den Hohlkörperwänden
(13, 13'; 14, 14') beabstandet voneinander verlaufende Kabelkanäle (26) angeordnet
sind, die von den Kontaktflächen zwischen den Hohlkörperwänden (13, 13'; 14, 14')
und der Bodenplatte (11) aus rauminnenseitigen Wandaussparungen (27) aufsteigen.
18. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest in den Eckbereichen der Raumbausteine (10) von deren Decke aus zugängliche
Transporthülsen (61) mit Innengewinde in den Wänden (13, 13'; 14, 14') verankert sind.
19. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest in den Eckbereichen der Raumbausteine (10) angrenzend an die jeweilige Bodenplatte
(11) Wandaussparungen (62) vorgesehen sowie in den Wänden (13, 13'; 14, 14') zu diesen
Wandaussparungen (62) hin offene Zentrierhülsen (63) verankert sind und daß sich fluchtend
zu jeder Zentrierhülse (63) eine für die Aufnahme eines Höhenjustierbolzens (65),
der sich im Einbauzustand auf einem Fundament oder einem Raumbaustein (10) einer unteren
Etage abstützt, bestimmte vertikale Ausnehmung (64) durch die Bodenplatte (11) hindurcherstreckt.
20. Raumbausteinsystem nach den Ansprüchen 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Eckbereichen der Raumbausteine (10) jeweils ein Ankerstab (60) in den Wänden (13,
13'; 14, 14') eingebettet und mit den voneinander entfernten Enden der Ankerstäbe
(60) jeweils eine Transporthülse (61) und eine Zentrierhülse (62) fest verbunden ist.
21. Raumbausteinsystem nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß beim Erstellen mehrgeschossiger
Bauwerke mit übereinander angeordneten Raumbausteinen (10) jeweils in die Transporthülsen
(61) der unteren Raumbausteine (65) Höhenjustierbolzen einschraubbar sind und nach
dem Übereinanderstellen der Raumbausteine (10) die Bodenplatte (11) des oberen Raumbausteins
in der Ausnehmung (64), die im jeweiligen Eckbereich fluchtend mit der diesem Eckbereich
zugeordneten Zentrierhülse angeordnet ist, durchdringen sowie durch mehr oder weniger
tiefes Einschrauben in die aufnehmende Transporthülse (61) des unteren Raumbausteins
eine Höhenjustierung des oberen Raumbausteins ermöglichen.
22. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
Raumbausteine (10) für mehrgeschossige Bauwerke mit sich von der Decke (15) aus in
die Wände vertikal hineinerstreckenden Ausnehmungen (57) versehen sind und damit fluchtend
die Bodenplatten (11) bis in den Bereich von Wandaussparungen (27) reichende Ausnehmungen
(56) für die Aufnahme spezieller Verbindungsstäbe (55) aufweisen.
23. Raumbausteinsystem nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen
(56, 57) für die Aufnahme der Verbindungsstäbe (58) fluchtend zu in den Wänden verlaufenden
Kabelkanälen (26) angeordnet sind und daß die Ausnehmungen (57) in den Bodenplatten
bis zu unterseitigen Wandaussparungen (27) der Kabelkanäle (26) reichen.
24. Raumbausteinsystem nach einem der Ansprüche 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß
bei mehrgeschossigen Bauwerken mit übereinandergestellten Raumbausteinen (10) in den
sich von der Decke (15) aus in die Wände (13, 13'; 14, 14') des jeweils unteren Raumbausteins
(10) und durch die Bodenplatte (11) des oberen Raumbausteins erstreckenden Ausnehmungen
(56, 57) die Trennfuge zwischen den übereinanderstehenden Raumbausteinen überbrückende
Verbindungsstäbe (58) unter Ausbildung von Vergußspalten (58) aufgenommen sowie die
Raumbausteine durch Umgießen der Verbindungsstäbe mit Vergußmasse fest miteinander
verbunden sind.