[0001] Die Erfindung betrifft eine Parkeinrichtung, insbesondere nach Art eines Hochregallagers,
mit einer Ein- und Auslagerungsstation sowie einer automatischen, rechnergesteuerten
Bedientechnik zum Ein- und Auslagern von Fahrzeugen.
[0002] Solche Parkeinrichtungen bzw. -häuser nach Art eines konventionellen Hochregallagers
sind z.B. durch die DE 40 31 498 A1 und die WO 94/18422 A1 bekanntgeworden. Ein auf
einem Ladehilfsmittel, vorzugsweise eine Palette, abgestelltes, einzulagerndes Fahrzeug
wird dabei von einem in den Gängen bzw. Lagergassen zwischen den Parkfächern hin und
her verfahrbaren Regalbediengerät bzw. Verteilgerät ubernommen und zum Lagerplatz
bzw. Parkfach sowie bei Parkende zur Auslagerungsstation transportiert. Hierbei ist
es möglich, die Einlagerungsstation gleichzeitig auch zur Auslagerung zu benutzen.
Nachdem ein Kunde sein Fahrzeug in die Einlagerungsstation gefahren und einen Parkschein
gezogen hat, wird sein auf ein Ladehilfsmittel abgestelltes Fahrzeug durch die rechnergesteuerte
Bedientechnik (Regalbediengerät, Verteilfahrzeug, etc.) aus der Einlagerungsstation
entnommen, zu einem definierten, freien Parkfach transportiert und dort eingelagert
bzw. -geparkt. Aus der DE 40 31 498 A1 ist es bekannt, eine unmittelbar neben der
Ein- und Auslagerungsbox angeordnete Lagerbox als Fluchtraum auszubilden, über den
Fahrzeuginsassen notfalls durch eine von Hand betätigbare Tür ins Freie gelangen können.
[0003] Für den Parkhaus-Benutzer ist es häufig wünschenswert, vor der endgültigen Auslagerung
bedarfsweise auf sein Fahrzeug zugreifen zu können, um z.B. vergessene Gegenstände
aus dem Fahrzeug zu entnehmen oder inzwischen eingekaufte Gegenstände dort zu deponieren.
Das ist allerdings in der Regel ohne größeren Aufwand nicht möglich, da das automatisch
betriebene Parkhaus analog dem Hochregallager nicht zugänglich ist. Sollte der Kunde,
z.B. aus den vorhergenannten Gründen, dennoch auf sein Fahrzeug zugreifen wollen,
müßte er dieses zur Auslagerung anfordern und anschließend wieder einlagern lassen,
um die Parkdauer fortsetzen zu können. Dieser Ablauf ist einigermaßen zeitintensiv
und setzt zudem voraus, daß zunächst auch die Parkgebühr für die bis dahin aufgelaufene
Parkzeit entrichtet wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nutzerfreundlichkeit einer Parkeinrichtung
der eingangs genannten Art weiter zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch mindestens einen, vorzugsweise im Bereich
der Ein- und Auslagerungsstation angeordneten, einen Zwischenzugriff zulassenden,
von außerhalb der Lagergasse zugänglichen Sonderstellplatz gelöst. Somit ist auf einfache
Weise ein Zwischenzugriff möglich, ohne die eigentliche Parkzeit unterbrechen und
eine Gebühr bereits zu diesem Zeitpunkt entrichten zu müssen. Der Zwischenzugriff
läßt sich in wesentlich kürzerer Zeit abwickeln als ein ansonsten vorzunehmender Aus-
bzw. erneuter Einparkvorgang. Der Sonderstellplatz, der sich auch an jedem beliebigen
Stellplatz im Lager vorsehen läßt, falls bestimmte Anforderungen bzw. die äußere Infrastruktur
dieses erforderlich machen, ist für den Parkhaus-Benutzer zugänglich, ohne daß dieser
das Parkhaus mit seinem Fahrzeug verlassen kann.
[0006] Zur Bereitstellung für den Zwischenzugriff fordert der Parkhaus-Benutzer sein in
einem definierten Parkfach des Parkhauses eingeparktes Fahrzeug an, was sich über
einen der in der Nähe der Ein- und Auslagerungsstationen häufig in größerer Anzahl
angeordneten Parkautomaten mittels des vorhandenen Parkscheins einleiten läßt. Die
automatische, rechnergesteuerte, ein schnelles und optimiertes Arbeiten ermöglichende
Bedientechnik transportiert daraufhin das auf dem Ladehilfsmittel (Palette) gelagerte
Fahrzeug von dem Parkfach zu dem boxenartigen Sonderstellplatz. Dieser weist in bevorzugter
Weise Tragelemente für das Ladehilfsmittel auf, bspw. sich an den Seitenwänden von
Stirnseite zu Stirnseite erstreckende Palettentrageelemente in Form von geeigneten
Profilträgern, auf die sich die Palette nebst Fahrzeug von dem Regalbediengerät bzw.
Verteilfahrzeug ablegen läßt, das danach wieder zur freien Verfügung steht. Die Rückführung
von Palette und Fahrzeug, nachdem der Parkhaus-Benutzer seinen Zwischenzugriff beendet
hat, geschieht in umgekehrtem Ablauf, d.h. auf Abruf über den Parkautomaten fährt
ein freies Regalbediengerät bzw. Verteilfahrzeug den Sonderstellplatz an und tranportiert
die Palette mit dem Fahrzeug zurück in ein freies Fach. Das Anfahren des Sonderstellplatzes
zum Rücktransport des Fahrzeuges kann im übrigen zu einem beliebigen Zeitpunkt geschehen,
und ein möglicher Leerlauf des Regalbediengerätes bzw. Verteilfahrzeuges kann auf
diese Weise überbrückt werden, da sich der Parkhausbetrieb von dem übergeordneten
Rechner so steuern läßt, daß der Rücktransport dann erfolgt, wenn keine Ein- und Auslagerungsmanöver
durchzuführen sind.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, daß der boxenartige Sonderstellplatz
mit einer Einhausung ausgebildet ist und zur Lagergasse hin ein automatisches Tor
aufweist. Zur Außenseite hin ist eine Tür (automatisch betrieben) vorgesehen, die
dem Nutzer den Zugang ermöglicht. Diese Maßnahmen dienen der Sicherheit, und die den
Sonderstellplatz zum übrigen Parkhaus hin abschottenden Wände der Einhausung in Verbindung
mit dem automatischen Rolltor verhindern, daß ein einen Zwischenzugriff ausführender
Parkhaus-Benutzer - oder eine sonstige Person - in den eigentlichen Parkbereich gelangen
kann.
[0008] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung näher erläutert ist. Es zeigen:
- Fig.1
- einen Längsschnitt durch ein mehrere Etagen aufweisendes, nach Art eines Hochregallagers
ausgebildetes Parkhaus, das im Bereich der Ein- und Auslagerungsstation mit boxenartigen
Sonderstellplätzen ausgestattet ist;
- Fig.2
- als Einzelheit in der Vorderansicht einen Sonderstellplatz von seiner der Lagergasse
zugewandten, ein Rolltor aufweisenden Seite her gesehen;
- Fig.3
- den Sonderstellplatz nach Fig. 2 in der Draufsicht; und
- Fig.4
- den Sonderstellplatz nach Fig. 2 mit geöffnetem Rolltor.
[0009] Eine nach Art eines Hochregallagers ausgeführte Parkeinrichtung 1 weist beidseitig
einer Gasse in mehreren übereinanderliegenden Etagen jeweils zahlreiche Stell- bzw.
Parkplätze 2 für Fahrzeuge 3 auf. In der in der Zeichnungsebene vor den Parkplätzen
2 liegenden Lagergasse 12 arbeiten vollautomatisch gesteuerte, linear hin und her
verfahrbare Regalbediengeräte und/oder Verteilfahrzeuge. Im Bereich einer Ein- und
Ausfahrt 4 der Parkeinrichtung 1 sind zum Ein- und Ausparken der Fahrzeuge 3 mehrere
Ein- bzw. Auslagerungsstationen 5 angeordnet.
[0010] Unterhalb der Ein- bzw. Auslagerungsstationen 5 sind in einer Unterflurebene 6 mehrere
in Fig. 1 nicht gezeigte, schienengebundene Palettenstapeleinheiten angeordnet, die
verfahrbar sind und einen Hubtisch aufweisen, auf dem sich ein Stapel aus Paletten
8 bilden läßt bzw. von dem sich einzelne Paletten 8 abnehmen lassen. Die Paletten
8 der in Fig. 1 in neben den Ein- und Auslagerungsstationen 5 in Speicherplätzen angeordneten
Palettenstapel dienen als Ladehilfsmittel für die einzuparkenden Fahrzeuge 3, d.h.
jeweils ein Fahrzeug 3 wird auf einer Palette 8 abgestellt, die dann von dem Regalbediengerät
bzw. dem Verteilfahrzeug entnommen und in einem freien Parkplatz 2 deponiert wird.
[0011] Im Bereich der Ein- bzw. Ausfahrt 4 der Parkeinrichtung 1 sind neben den Ein- und
Auslagerungsstationen 5 im Ausführungsbeispiel weiterhin zwei boxenartige Sonderstellplätze
7 angeordnet. Diese ermöglichen es, einem Parkhaus-Benutzer sein Fahrzeug 3 für einen
Zwischenzugriff zur Verfügung zu stellen, ohne hierzu zunächst ausparken und das Fahrzeug
dann erneut einparken zu müssen. Wie den Figuren 2 bis 3 zu entnehmen ist, sind die
Sonderstellplätze 7 aus Sicherheitsgründen mit einer Einhausung 9 ausgebildet, d.h.
durch Wände vom übrigen Bereich der Parkeinrichtung getrennt; außerdem ist ihnen an
den zur Lagergasse 12 hin gewandten Seiten ein motorgetriebenes, automatisch zu schließendes
und öffnendes Rolltor 10 zugeordnet.
[0012] Ein Parkhaus-Benutzer, der sein Fahrzeug 3 für einen Zwischenzugriff benötigt, fordert
dieses mit Hilfe seines Parkscheins über einen der im Bereich der Ein- und Ausfahrt
4 angeordneten Parkautomaten an. Die rechnergesteuerte Bedientechnik tranportiert
daraufhin die das Fahrzeug 3 aufnehmende Palette 8 von dem definierten Parkplatz 2
der Parkeinrichtung 1 zu einem der beiden Sonderstellplätze 7, und von der Lagergasse
aus werden Palette 8 und Fahrzeug 3 bei geöffnetem Rolltor 10 in den Sonderstellplatz
7 übergeleitet und dort auf Palettentrageelemente (Profilträger) 11 (vgl. Figur 4)
abgelegt, die sich entlang der Seitenwände der Einhausung 9 erstrecken. Nachdem das
Rolltor 10 geschlossen ist, steht das Fahrzeug 3 in dem durch eine Tür 13 zugänglichen
Sonderstellplatz für einen Zwischenzugriff bereit. Sobald dieser beendet ist und der
Parkhaus-Benutzer den Sonderstellplatz 7 wieder verlassen hat, kann er über einen
der Parkautomaten mit Hilfe des Parkscheins den Rücktransport seines Fahrzeugs 3 in
einen freien Parkplatz 2 der Parkeinrichtung 1 veranlassen. Auch dieser Vorgang wird
von dem übergeordneten Rechner überwacht und gesteuert.
1. Parkeinrichtung, insbesondere nach Art eines Hochregallagers, mit einer Ein- und einer
Auslagerungsstation sowie einer automatischen, rechnergesteuerten Bedientechnik,
gekennzeichnet durch
mindestens einen boxenartigen, einen Zwischenzugriff zulassenden, von außerhalb der
Lagergasse (12) zugänglichen Sonderstellplatz (7).
2. Parkeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sonderstellplatz (7) im Bereich der Ein- und Auslagerungsstation (5) angeordnet
ist.
3. Parkeinrichtung nach Anspruch oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sonderstellplatz (7) mit einer Einhausung (9) ausgebildet ist.
4. Parkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sonderstellplatz (7) zur Lagergasse (12) hin ein automatisches Tor (10) und
nach außen hin eine Tür (13) aufweist.
5. Parkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sonderstellplatz (7) Tragelemente (11) für ein Ladehilfsmittel (8) aufweist.