[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rahmenwerk aus Metallprofilen in Brandschutzausführung
für Fenster, Türen, Fassaden oder Glasdächer.
[0002] Es ist eine mit einer Verglasung versehene Schutztür gegen Feuer und Rauch bekannt
(DE 29 48 039 A1), bei der die Rahmenprofile aus zwei Stahlrohren gebildet werden,
zwischen denen eine Wärmedämmung aus nichtbrennbarem Material angeordnet ist. Die
Verbindung der beiden Stahlrohre erfolgt durch Bolzen bzw. Schrauben. Die Stahlrohre
halten den im Brandfall auftretenden Temperaturen stand. Die Wärmedämmung zwischen
den Stahlrohren eines Rahmenprofils hat lediglich die Aufgabe, eine Temperaturerhöhung
an der dem Brand abgewandten Seite über ein in den Normen vorgegebenes Maß zu vermeiden.
Bei diesem Konstruktionsprinzip kommen zumindest an der dem Brand zugewandten Seite
Werkstoffe zum Einsatz, deren Schmelzpunkt höher liegt als die zu erwartenden Brandtemperaturen
gemäß der in den Normen festgelegten Einheitstemperaturkurve.
[0003] Die Rahmenprofile nach der DE 29 48 039 A1 weisen außen Aluminium-Abdeckschalen auf,
durch die der Eindruck eines Aluminiumbauelementes vermittelt werden soll. Diese Aluminiumabdeckschalen
schmelzen im Brandfall.
[0004] Bei der bekannten Türkonstruktion ist nachteilig, daß unterschiedliche Materialien
im Rahmenprofil zusammengeführt wird, wobei der Stahlanteil ein hohes Gewicht ergibt.
Die unterschiedlichen Materialien erfordern unterschiedliche Verarbeitungs- und Fügeverfahren.
Zudem ist die Verkleidung mit Aluminiumabdeckschalen aufwendig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rahmenwerk aus Metallprofilen in Brandschutzausführung
so zu gestalten, daß auf der dem Brand zugewandten Seite tragende Leichtmetallprofile,
vorzugsweise Aluminiumprofile, eingesetzt werden können, deren Schmelzpunkt niedriger
liegt als die im Brandfall zu erwartende, die Metallprofile beaufschlagende Temperatur
und ein Abschmelzen dieser tragenden Leichtmetallprofile über eine vorgegebene Sicherheitszeitdauer
verhindert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Rahmenwerk der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß an den Außenseiten oder/und an den Innenseiten der aus Aluminium
gefertigten Metallprofile diese abdeckende Platten oder sonstige Formkörper aus einem
wärmebindenden, hydrophilen Absorbens mit hohem Wasseranteil oder ein wärmebindendes,
hydrophiles Adsorbens mit hohem Wasseranteil enthaltende Platten oder sonstige Formkörper
befestigt sind.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Leichtmetallprofile ein Mittelteil
aus Metall auf, in dem der Wärmefluß gegenüber den aus Aluminium hergestellten Außenteilen
herabgesetzt ist.
[0008] Die Platten oder sonstigen Formkörper aus einem wärmebindenden, hydrophilen Adsorbens
mit hohem Wasseranteil bestehen vorteilhaft aus Alaun und Gips.
[0009] Beim Alaun handelt es sich um sog. Metalldoppelsalze, die in der Lage sind, in sehr
hohem Grad gewichtsbezogen Kristallwasser zu speichern.
[0010] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, Kalium-Alaun zu verwenden, das chemisch als
Kalium-Aluminium-Sulfat-12-Hydrat zu bezeichnen ist. Die chemische Formel lautet:
KAl(SO₄)₂ x 12 H₂O.
[0011] Dieses Kalium-Alaun ist in der Lage, ca. 45 Prozent Kristallwasser pro Gewichtseinheit
physikalisch zu binden. Das Freisetzen des Kristallwassers aus dem Kalium-Alaun in
reiner Form erfolgt bei 73°C.
[0012] Aufgrund der Dichte des Alauns von 1,1 g/cm³ ergibt sich volumenbezogen ein Anteil
des eingelagerten Kristallwassers von ca. 50 Prozent.
[0013] Das Kalium-Alaun kann in eine Gipsmatrix eingebettet werden und verhält sich bezüglich
der Aushärtung des Gipses völlig neutral, so daß die daraus hergestellten Platten,
Formteile und Profile ausreichende Stabilität für ihre Anwendung im Brandschutz besitzen.
[0014] Das Kalium-Alaun verändert die Abbindeeigenschaften des Gipses nicht. Durch den Gips
wiederum wird auch nicht die physikalische Wasseraufnahme des Alauns beeinträchtigt.
[0015] Die Platten oder sonstigen Formteile, die mit einem hydrophilen Adsorbens versehen
sind, bestehen vorzugsweise zu 50 Prozent aus einem modifizierten Gips und zu 50 Prozent
aus Kalium-Alaun.
[0016] Da der Gips wie auch das Alaun eine Dichte von 1,1 g/cm³ haben, ist dieses Verhältnis
gewichts- wie auch volumenbezogen.
[0017] Der Energieverzehr eines solchen Bauteiles beträgt ca. 1.100 J/cm³.
[0018] Je nach dem Einsatzfall kann das Mischungsverhältnis zwischen Alaun und Gips variiert
werden. Bei einem Mischungsverhältnis von 50 : 50 zwischen Gips und Alaun ergibt sich
ein Anteil des eingelagerten Kristallwassers von 32 Prozent.
[0019] Obwohl Kalium-Alaun für sich allein eine Wirktemperatur von 73°C hat, wird die Wirktemperatur
in Verbindung mit dem Gips auf einen höheren Wert, nämlich ca. 85°C verlegt. Dies
ergibt sich daraus, daß das im Alaun frei werdende Wasser durch einfaches Aufsaugen
durch den Gips bis zur Temperatur von 85°C gehalten wird, bevor es in die Dampfphase
überführt wird.
[0020] Es tritt hier eine günstige Wirktemperatur ein, die in ausreichender Distanz zu den
Gebrauchstemperaturen liegt` die u.U. 70°C bei direkter Sonnenbestrahlung solcher
Platten oder Formkörper erreichen kann.
[0021] Die Kombination von Gips und Alaun hat den weiteren Vorteil, daß das im Gips gebundene
Kristallwasser erst bei einer Wirktemperatur von 125°C freigesetzt wird und sich diese
mehrstufige Kristallwasserfreisetzung positiv auf den Kühlungsverlauf der Rahmenprofile
auswirkt, denen die beschriebenen Platten oder sonstigen Formkörper zugeordnet werden.
Darüber hinaus findet bei ca. 215°C eine nochmalige geringe Freisetzung von im Gips
gebundenem Wasser statt, die aber von untergeordneter Bedeutung ist.
[0022] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden beschrieben.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein aus zwei Außen teilen und einem Mittelteil sich zusammensetzendes Verbundprofil
im Schnitt,
- Fig. 2
- eine im Mittelteil verwendete Profilleiste mit herabgesetztem Wärmedurchfluß, und
zwar im Querschnitt und im Aufriß,
- Fig. 3
- eine Abwandlungsform der Ausführung nach der Fig. 2,
- Fig. 4
- die Rahmenprofile einer Tür im Schnitt,
- Fig. 5
- eine im Mittelteil eines Verbundprofils nach Fig. 1 einsetzbare Profilleiste, die
aus Kunststoff besteht und mit in Abstand voneinander angeordneten Brückenstegen aus
Metall versehen ist,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform eines aus zwei Außenteilen und einem Mittelteil bestehenden
Rahmenprofils,
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines mit Brandschutzmitteln versehenen Rahmenprofils,
- Fig. 8
- eine konstruktive Einzelheit zu der Konstruktion nach der Fig. 7,
- Fig. 9
- ein Schaubild mit Kurven I und II, von denen die Kurve I die Ansprechzeiten eines
Kalium-Alaun-Gipsformkörpers und die Fig. 2 den sich im Verlauf der Temperaturerhöhung
einstellende Masseverlust aufzeigt,
- Fig. 10
- ein weiteres Profil in Brandschutzausführung im Schnitt und
- Fig. 11
- ein Hauptprofil sowie das zugeordnete Abdeckprofil einer Fassaden- oder einer Glasdachkonstruktion.
[0025] Das in der Fig. 1 dargestellte Metallprofil weist als Außenteile strangepreßte Aluminiumprofile
1,2 auf, zwischen denen ein Mittelteil 3 vorgesehen ist, das in diesem Ausführungsbeispiel
aus zwei parallel zueinander verlaufenden Metalleisten 4 besteht, die gegenüber den
Aluminiumprofilen 1 und 2 in ihrem Wärmedurchlaß herabgesetzt sind. Die Metalleisten
4 können aus Aluminium oder aus einem anderen Metall, z.B. aus Stahl gefertigt sein.
Die Aluminiumprofile 1 und 2 weisen Innenkammern 5,6 auf, in die die Innenkammer vollständig
oder teilweise ausfüllende Formkörper aus einem wärmebindenden, hydrophilen Adsorbens
eingeführt werden können. Die Aluminiumprofile 1 und 2 weisen Verankerungsnuten 7,8
für die Fußstege 11 der Metalleisten 4 auf, die nach dem Einführen der Fußstege in
die Verankerungsnuten durch Anformen der äußeren Nutstege 9 festgelegt werden. Die
Metallleisten 4 begrenzen zusammen mit den Aluminiumprofilen 1 und 2 eine weitere
Innenkammer 10, so daß das Verbundprofil nach der Fig. 1 mit drei Innenkammern zur
Aufnahme von Formkörpern mit hohem Kristallwasseranteil ausgestattet ist. Die in der
Fig. 2 dargestellte Metalleiste 4 weist an den Rändern Fußstege 11 auf und ist im
Bereich zwischen den Fußstegen 11 mit Ausstanzungen 12 versehen, so daß zwischen den
Ausstanzungen 12, die bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 dreieckförmig ausgebildet
sind, schmale Brückenstege 13 verbleiben.
[0026] Auf diese Brückenstege reduziert sich im Brandfall die Wärmeleitung von dem außenliegenden
Aluminiumprofil zu dem an der brandabgewandten Seite vorgesehenen Aluminiumprofil.
[0027] In der Fig. 3 ist eine Metalleiste 4 dargestellt, die mit rechteckförmigen Ausstanzungen
14 versehen ist, zwischen denen nur Brückenstege 15 für die Wärmeleitung verbleiben.
Die Ausstanzungen können eine beliebige geometrische Form haben.
[0028] Die Ausstanzungen können eine beliebige geometrische Form haben.
[0029] Die Breite b des Brückenstegs und seine Dicke d können variiert werden, um den Wärmefluß
herab- oder heraufzusetzen.
[0030] Als besonders vorteilhaft, insbesondere in statischer und festigkeitsmäßiger Hinsicht
haben sich dreieckförmige Ausstanzungen entsprechend der Fig. 2 ergeben, die wechselweise
gegeneinander versetzt sind und ein gleichwinkliges Dreieck bilden.
[0031] In der Fig. 4 sind Türrahmenprofile im Schnitt dargestellt.
[0032] Der Blendrahmen 16 wurde aus einem Profil gefertigt, wie es in der Fig. 1 aufgezeigt
ist. Das Blendrahmenprofil setzt sich aus Aluminiumprofilen 1 und 2 zusammen, die
durch Metalleisten 4 miteinander verbunden sind, wobei die Metalleisten Ausstanzungen
12 bzw. 14 aufweisen, so daß der Wärmefluß durch diese das Mittelteil des Verbundprofils
bildenden Metall-leisten 4 herabgesetzt ist.
[0033] Der Flügelrahmen 17 besteht aus die Außenteile bildenden Profilschalen 18,19, die
aus Aluminium gefertigt sind und durch Metalleisten 4, die eine Wärmedämmung bilden,
verbunden sind. Vervollständigt wird der Flügelrahmen durch eine Glashalteleiste 20,
die eine Innenkammer 21 zur Aufnahme eines aus Alaun und Gips bestehenden Formkörpers
22 aufweist. In den Innenkammern 5 und 6 des Blendrahmens 16 sowie in den Innenkammern
23 und 24 des Flügelrahmens 17 sind ebenfalls Formkörper 25,26,27 und 28 aus Alaun
und Gips mit einem hohen Kristallwasseranteil angeordnet.
[0034] Die Formkörper können auch aus anderen Komponenten sich zusammensetzen, von denen
mindestens eine einen hohen Kristallwasseranteil aufweist, der bei einer Temperatur
freigesetzt wird, die unterhalb der Schmelztemperatur des dem Brand zugewandten Leichtmetallprofils
liegt. Das freigesetzte Kristallwasser dient zur Kühlung der Metallprofile.
[0035] Die plattenförmigen Formkörper 25,26,27,28, die die jeweilige Innenkammer nur teilweise
ausfüllen, werden mit Metallfedern 29 in die Innenkammern eingeschoben, wobei sich
die Metallfedern 29 an den plattenförmigen Formkörpern mit ihren freien Enden verkrallen
und so in ihrer Lage gesichert werden.
[0036] Die energieverzehrenden Formkörper können auch Formteile beliebiger Länge sein, die
der Innenkontur der Innenkammer der Metallprofile angepaßt sind.
[0037] Das energieverzehrende Material kann auch in flüssiger Form in die Innenkammer eines
Metallprofils eingefüllt werden und bindet dann in der Innenkammer zu einem festen
Formkörper ab.
[0038] Da Türen sehr häufig oberflächenbehandelt werden, muß das Befüllen der Innenkammern
mit einem energieverzehrenden Formkörper mit hohem Kristallwasseranteil nach der Oberflächenbehandlung
der Profile erfolgen, da die Trocknungstemperaturen der Pulverbeschichtung in einem
Temperaturbereich liegen, der der Ansprechtemperatur des energieverzehrenden Materials
entspricht.
[0039] In der Fig. 4 ist im Beschlagfalz zwischen Blend- und Flügelrahmen jeweils vor der
Metalleiste 4 eine Nut 30 vorgesehen, in der ein Brandschutzstreifen 31 aus unter
Temperatur aufblähendem Material vorgesehen ist. Der Brandschutzstreifen 31 hat zum
einen die Aufgabe, die gelochte Metalleiste 4 vom sichtbaren Falz her abzudecken und
andererseits im Brandfall dafür zu sorgen, daß der Falzraum weitgehendst durch aufblähendes
Material geschlossen wird, um ein Durchtreten von Brandgasen zu verhindern.
[0040] In der Regel sind lediglich die Innenkammern der Blend- und Flügelrahmen an den Außenseiten
mit energieverzehrendem Material ausgefüllt. In besonderen Fällen, in denen es um
die Erhöhung der Temperaturbeständigkeit über die Widerstandszeit geht, kann auch
die Innenkammer des Mittel teils des jeweiligen Verbundprofils mit energieverzehrendem
Material ausgefüllt werden.
[0041] Durch die das Mittelteil bildenden, gelochten Metalleisten 4 wird aufgrund der Lochung
der Wärmefluß herabgesetzt, da durch die Lochungen die Wärmeübergangsquerschnitte
verringert wurden. Eine völlige Wärmedämmung` wie sie bei den bekannten Brandschutzkonstruktionen
üblich ist und wie sie auch im Fenster- und Türenbau zum Zwecke des allgemeinen Wärmeschutzes
eingesetzt wird, ist hier nicht gewünscht und beabsichtigt. Im Bereich des Mittelteils
der Metallprofile ist ein Wärmefluß notwendig, da nicht nur die der Brandseite zugewandten,
energieverzehrenden Formkörper zum Freisetzen des Kristallwasser aktiviert werden
müssen, sondern auch die an der brandabgewandten Seite angeordneten energieverzehrenden
Formkörper. Hierdurch ist es möglich, bei kleiner Bauweise der Metallprofile genügend
gebundenes Wasser zur Verfügung zu haben, um die Anforderungen an eine Brandschutzkonstruktion
hinsichtlich der Oberflächentemperaturen und der Standdauer der dem Brand ausgesetzten
Profile zu erreichen.
[0042] Die Metalleiste 4 aus einem Strangpreßprofil, in das Durchbrüche eingestanzt werden
bzw. aus gewalztem Stahl bietet den großen Vorteil, daß sie separat bearbeitet und
mit bekannten Verbundverfahren mit den übrigen Hohlkammerprofilen zusammengefügt werden
kann.
[0043] Die energieverzehrenden Formkörper sind so eingestellt, daß sie eine Ansprechtemperatur
im Bereich von 80°C bis 150°C haben.
[0044] In den Fällen, in denen die brandzugewandte Seite bereits bei der Baukonzeption bekannt
ist, kann die Befüllung der jeweiligen Innenkammern der Metallprofile unterschiedlich
erfolgen. Auf der dem Brand zugewandten Seite kann ein höherer Füllungsgrad als auf
der dem Brand abgewandten Seite vorgenommen werden bzw. können die Ansprechtemperaturen
auf der brandzugewandten Seite höher gewählt werden als auf der brandabgewandten Seite.
Dies kann durch Variieren der energieverzehrenden Werkstoffe erreicht werden.
[0045] Aus der Fig. 5 ergibt sich, daß anstelle der Metalleiste 4 im Mittelteil 3 des Profils
auch eine mehrteilige Isolierleiste 32 eingesetzt werden kann. Diese mehrteilige Isolierleiste
32 besteht aus einer extrudierten, schlecht wärmeleitenden Kunststoffleiste 33, die
sich über die gesamte Länge der Isolierleiste erstreckt und an seinen Längskanten
Fußprofilierungen 34 aufweist. Diese Fußprofilierungen 34 werden vorzugsweise in gleichen
Abständen ausgespart und es werden in diese Aussparungen zu den Fußprofilierungen
34 konturengerechte Fußprofilierungen 35 eines Brückenstegs 36 aus Metall, vorzugsweise
aus Aluminium eingesetzt. Die Fußprofilierungen werden in den Aufnahmenuten der Aluminiumprofile
1 und 2 verankert. Die metallischen Brückenstege haben die Aufgabe, einen Wärmefluß
zwischen den Aluminiumprofilen 1 und 2 sicherzustellen. Die Breite der Brückenstege
und die Abstände zueinander können variiert werden, so daß man hierdurch den Energiefluß
zwischen den Aluminiumprofilen 1 und 2 beeinflussen kann.
[0046] Eine weitere Ausführung des als Wärmedämmzone ausgebildeten Mittelteils 3 zwischen
den Aluminiumprofilen 1 und 2 ist in der Fig. 6 dargestellt, in der die gelochten
Metalleisten 37,38 einstückig mit dem Aluminiumprofil 1 bzw. mit dem Aluminiumprofil
2 sind. Die am Aluminiumprofil 1 angeordnete Metalleiste 37 greift mit einem Fußsteg
39 in die zugeordnete Verankerungsnut des Aluminiumprofils 2, während die mit dem
Aluminiumprofil 2 einstückige Metalleiste 38 mit ihrem Fußsteg 40 in die Verankerungsnut
des Aluminiumprofils 1 greift. Die Metalleisten 37,38 sind entsprechend den Darstellungen
2 und 3 ausgestanzt und bilden ein dort aufgezeigtes Gitterwerk, durch das der Wärmefluß
zwischen den Aluminiumprofilen 1 und 2 herabgesetzt wird.
[0047] Die Fig. 7 und 8 zeigen konstruktive Einzelheiten zu der Ausführung nach der Fig.
4.
[0048] In der Fig. 9 ist ein Schaubild in Hinsicht auf einen energieverzehrenden Formkörper
dargestellt, der sich aus Kaliumalaun und Gips zusammensetzt.
[0049] Die Kurve I zeigt die Ansprechtemperaturen des Formkörpers aufgetragen über die untere
Temperaturachse. Aus dieser Kurve sind die Ansprechtemperaturen zu erkennen, bei denen
Kristallwasser freigesetzt wird. Die Fläche unter der Kurve I stellt den Gesamtenergieverzehr
dar.
[0050] Die Kurve II zeigt lediglich den Masserverlust, der sich im Verlauf der Temperaturerhöhung
einstellt.
[0051] In der Fig. 10 ist ein Metallprofil aufgezeigt, das sich, wie das Profil nach der
Fig. 1 aus den Aluminiumprofilen 1 und 2 sowie im Mittelteil aus den gelochten Metalleisten
4 zusammensetzt. Die Innenkammern 5,6 und 10 sind mit energieverzehrenden und Kristallwasser
freisetzenden Formkörpern 41,42,43 ausgefüllt, die z.B. aus Alaun und Gips bestehen
können.
[0052] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 10 ist zusätzlich ein plattenförmiger Formkörper
44 an der Außenseite des Aluminiumprofils 1 befestigt, so daß im Fall eines Brandes
in der Nähe des Formkörpers 44 dieser zunächst aktiviert wird und Kristallwasser freisetzt.
Bei längerer Branddauer werden auch die Formkörper 41,42 und 43 aktiviert und setzen
Kristallwasser frei, so daß hierdurch eine intensive Kühlung der Aluminiumprofile
und damit eine lange Standzeit der Gesamtkonstruktion erreicht wird.
[0053] In der Fig. 11 ist eine Fassaden- oder eine Dachkonstruktion aufgezeigt, bei der
die Fassadenfelder bzw. die Rahmenfelder des Daches mit Glasscheiben 45 ausgefüllt
sind. An der Rauminnenseite ist ein Hauptprofil 46 aus Aluminium vorgesehen. Dieses
Hauptprofil wird durch plattenförmige, energieverzehrende Formkörper 47,48 und 49
abgedeckt, die bei dem Erreichen einer Ansprechtemperatur Kristallwasser freisetzen
und hierdurch das Hauptprofil kühlen.
[0054] Die plattenförmigen Formkörper 47,48,49 können mit dem Hauptprofil durch Kleben oder
durch mechanische Mittel verbunden werden.
[0055] In dem Ausführungsbeispiel ist eine Blechabdeckung 50, die aus Leichtmetall oder
aus Edelstahl gefertigt sein und auch zur Festlegung der plattenförmigen Formkörper
verwendet werden kann.
[0056] Während in den Figuren Metallprofile aufgezeigt sind, bei denen Aluminiumhohlkammerprofile
1 und 2 im Mittelteil über gelochte Metalleisten 4 oder über Verbundleisten nach der
Fig. 5 miteinander verbunden sind, besteht auch die Möglichkeit, ein einstückiges,
mit drei Innenkammern versehenes stranggepreßtes Profil zu verwenden, in das dann
im mittleren Bereich Löcher eingestanzt werden, durch die in diesem Bereich der Wärmedurchfluß
verringert wird.
Bezugszeichen
[0057]
- 1
- Aluminiumprofil
- 2
- Aluminiumprofil
- 3
- Mittelteil
- 4
- Metalleiste
- 5
- Innenkammer
- 6
- Innenkammer
- 7
- Verankerungsnut
- 8
- Verankerungsnut
- 9
- Nutsteg
- 10
- Innenkammer
- 11
- Fußsteg
- 12
- Ausstanzung
- 13
- Brückensteg
- 14
- Ausstanzung
- 15
- Brückensteg
- 16
- Blendrahmen
- 17
- Flügelrahmen
- 18
- Profilschale
- 19
- Profilschale
- 20
- Glashalteleiste
- 21
- Innenkammer
- 22
- Formkörper
- 23
- Innenkammer
- 24
- Innenkammer
- 25
- Formkörper
- 26
- Formkörper
- 27
- Formkörper
- 28
- Formkörper
- 29
- Metallfeder
- 30
- Nut
- 31
- Brandschutzstreifen
- 32
- Isolierleiste
- 33
- Kunststoffleiste
- 34
- Fußprofilierung
- 35
- Fußprofilierung
- 36
- Brückensteg
- 37
- Metalleiste
- 38
- Metalleiste
- 39
- Fußsteg
- 40
- Fußsteg
- 41
- Formkörper
- 42
- Formkörper
- 43
- Formkörper
- 44
- Formkörper
- 45
- Glasscheibe
- 46
- Hauptprofil
- 47
- Formkörper
- 48
- Formkörper
- 49
- Formkörper
- 50
- Blechabdeckung
1. Rahmenwerk aus Metallprofilen in Brandschutzausführung für Fenster, Türen, Fassaden
oder Glasdächer, dadurch gekennzeichnet, daß an den Außenseiten oder/und an den Innenseiten der aus Aluminium gefertigten
Metallprofile diese abdeckende Platten oder sonstige Formkörper aus einem wärmebindenden,
hydrophilen Adsorbens mit hohem Wasseranteil oder ein wärmebindendes, hydrophiles
Adsorbens mit hohem Wasseranteil enthaltende Platten oder sonstige Formkörper befestigt
sind.
2. Rahmenwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leichtmetallprofile ein
Mittelteil (3) aus Metall aufweisen, in dem der Wärmefluß gegenüber den aus Aluminium
hergestellten Außen teilen herabgesetzt ist.
3. Rahmenwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil der Metallprofile
Brückenstege (13,15) aus Metall zwischen den Außenteilen aus Aluminium aufweist oder
ausschließlich aus Brückenstegen aus Metall besteht.
4. Rahmenwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Brückenstege
(13,15) des Mittelteils der Metallprofile an einem Ende oder an beiden Enden in einer
Verankerungsnut des zugeordneten Außenteils festgelegt sind.
5. Rahmenwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil des Leichtmetallprofils
sich aus mindestens einer über die gesamte Länge des Mittelteils sich erstreckenden
Kunststoffleiste (33) und aus metallischen Brückenstegen (36) zusammensetzt, die zueinander
parallel und quer zur Längsachse des Leichtmetallprofils verlaufen, wobei die Fußprofilierungen
der metallischen Brückenstege in Ausnehmungen (36) der Kunststoffleiste (33) angeordnet
sind.
6. Rahmenwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmebindende, hydrophile
Adsorbens aus Alaun und Gips besteht.
7. Rahmenwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmebindende, hydrophile
Adsorbens aus Kalium-Alaun und Gips besteht, wobei das Kalium-Alaun in eine Gipsmatrix
eingebunden ist.
8. Rahmenwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebindenden Platten
oder sonstigen Formkörper zu 50 % aus Kalium-Alaun und zu 50 % aus einem modifizierten
Gips bestehen.
9. Rahmenwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil der Leichtmetallprofile
aus einem oder mehreren parallellaufenden Blechstreifen, vorzugsweise aus Aluminium
besteht und diese Blechstreifen durch Ausstanzungen beliebiger Konfiguration nur einen
herabgesetzten Wärmefluß ermöglichen.
10. Rahmenwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstanzungsreihe durch
wechselweise gegeneinander versetzte Dreiecke gebildet ist (Fig. 2.
11. Rahmenwerk nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die das Mittelteil
bildenden Blechstreifen Fußstege (11) aufweisen, die in Nuten der Außenteile des Leichtmetallprofils
verankert sind.
12. Rahmenwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Platten oder sonstigen Formkörper aus einem der mit einem wärmebindenden, hydrophilen
Adsorbens an beiden Außenteilen der Leichtmetallprofile befestigt sind.
13. Rahmenwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden oder an einem Außenteil
der Leichtmetallprofile und an dem Mittelteil oder in einer Kammer des Mittelteils
Platten oder sonstige Formkörper aus wärmebindendem Material mit hohem Wasseranteil
vorgesehen sind.
14. Rahmenwerk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenteile der Leichtmetallprofile
als geschlossene oder offene Hohlprofile aus Aluminium ausgebildet sind und in den
Hohlkammern die Hohlkammern teilweise oder vollständig ausfüllende Formkörper aus
wärmebindendem Material mit hohem Wasseranteil angeordnet sind.
15. Rahmenwerk nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der Anordnung
der Formkörper aus wärmebindendem Material in einer geschlossenen oder offenen Hohlkammer
eines oder beider Außenteile oder/und in einer geschlossenen oder offenen Hohlkammer
des Mittelteils an der Außenfläche eines Außenteils des Leichtmetallprofils eine Abdeckplatte
aus wärmebindendem Material befestigt ist,
16. Rahmenwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Außenseite der
einen Rahmen bildenden Leichtmetallprofile befestigten Platten aus wärmebindendem
Material Teile eines geschlossenen Rahmens sind.
17. Rahmenwerk nach Anspruch 13 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß in den Außenschichten
der Formkörper Gewebe, vorzugweise Glasfasergewebe eingebettet sind.
18. Rahmenwerk nach Anspruch 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß den plattenförmigen
Formkörpern (47,48,49) eine Blechabdeckung (50) zugeordnet ist.
19. Rahmenwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
energieverzehrenden Formkörper(25,26,27,28) durch Metallfedern (29) in ihrer Lage
in der zugeordneten Innenkammer des Metallprofils gesichert sind.
20. Rahmenwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
Beschlagfalz zwischen Blend- und Flügelrahmen einer Tür jeweils vor der gelochten
Metalleiste (4) ein Brandschutzstreifen (31) aus unter Temperaturbelastung aufblähendem
Material angeordnet ist.
21. Rahmenwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ansprechtemperaturen der einem Metallprofil zugeordneten Formkörper unterschiedlich
sind.