[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen zweier strömender
Fluide, insbesondere zum Belüften von Würze für die Bierherstellung, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Belüften von Würze bei der Bierherstellung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 15.
[0003] Bei der Herstellung von Bier wird die hergestellte Würze mittels Hefe vergoren. Um
die Hefevermehrung und insbesondere den Gärprozess in der Würze einzuleiten bzw. zu
beschleunigen, muß der Würze Sauerstoff zugeführt werden. Dies geschieht üblicherweise
dadurch, daß zwischen Sudhaus und Gärkeller Luft in die Würze eingebracht wird. Die
notwendige Sauerstoffmenge beträgt dabei in der Regel 7 bis 10 mg/l. Theoretisch ist
zur Erzielung eines derartigen Sauerstoffgehaltes lediglich die Einbringung von 3
bis 10 l Luft je Hektoliter in die Würze notwendig. Da sich jedoch ein Teil der beim
Einblasen von Luft entstehenden Luftbläschen nicht in der Würze löst und die Luft
bei bekannten Vorrichtungen und Verfahren nicht gleichmäßig in der Würze verteilt
wird, wird in der Praxis ein bis zu 10-facher Betrag an Luft benötigt, um den gewünschten
Sauerstoffgehalt in der Würze zu erzielen.
[0004] Um insbesondere eine homogenere Luftverteilung in der Würze zu erzielen, ist es aus
Kunze, Technologie für Brauer und Mälzer, 7. Aufl., VLB Berlin, 1994, S. 289 ff.,
bekannt, einen Strahlmischer in Form eines Venturirohres zu verwenden, bei dem zunächst
einmal aufgrund einer Verengung des Rohres eine Vergrößerung der Fließgeschwindigkeit
der Würze eintritt. In diesem Bereich wird mittels einer zentral angeordneten Düse
Luft zugesetzt und in der anschließenden turbulenten Strömung im Bereich der Erweiterung
des Rohres mit der Würze verwirbelt.
[0005] Ebenfalls aus Kunze, a.a.O., ist weiter die sogenannte Zweistoffdüse (nach Prof.Chawla)
bekannt, die einen ähnlichen Aufbau wie das Venturirohr aufweist. Dabei wird jedoch
die Luft durch feine Düsen, die im wesentlichen gleichmäßig über die gesamte Wandung
verteilt sind, in die eigentliche Mischkammer eingeleitet.
[0006] Trotz verbesserter Verteilung der eingebrachten Luft in der Würze ist bei diesen
bekannten Würzebelüftungsvorrichtungen noch keine ausreichend homogene Luftverteilung
möglich. Dies erhöht zum einen den notwendigen Luftverbrauch und führt zum anderen
zu einem Qualitätsverlust der Würze.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung zur Belüftung von Würze bei der Bierherstellung bzw. ein Verfahren
zur Belüftung von Würze zu schaffen, die bzw. das eine homogenere Luftverteilung in
der Würze und/oder einen geringeren Luftverbrauch ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach der Lehre des Patentanspruchs 1 bzw.
ein Verfahren nach der Lehre des Patentanspruchs 15 gelöst.
[0009] Wenngleich die Vorrichtung gemäß der Erfindung zum Mischen beliebiger strömender
Fluide, also Gas-Gas, Flüssigkeit-Gas oder Flüssigkeit-Flüssigkeit, verwendet werden
kann, wird die Erfindung im folgenden im wesentlichen am Beispiel der Belüftung von
Würze beschrieben.
[0010] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung weist einen Düsenkörper auf, der in Längsrichtung
vom ersten Fluid, insbesondere der zu belüftenden Würze, durchströmt wird. Dieser
Düsenkörper ist mit einer im wesentlichen radialen Einströmöffnung für das zweite
Fluid, insbesondere die der Würze zuzuführende Luft, versehen. Im Bereich des Fluideinlaufs,
bezogen auf die Strömungsrichtung des ersten Fluides, also der Würze, weist der Düsenkörperinnenraum
in an sich bekannter Weise eine Querschnittsverengung und im Bereich des Fluidauslaufs
eine Querschnittserweiterung auf.
[0011] Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen ist jedoch ein im Düsenkörper angeordneter
im wesentlichen geschlossen umlaufender Ringspalt vorgesehen, der über die Einströmöffnung
mit dem zweiten Fluid, also mit Luft, beaufschlagbar ist und im Bereich des Fluideinlaufs
diesen ringförmig umlaufend in den Düsenkörperinnenraum mündet.
[0012] Dies bedeutet mit anderen Worten, daß zunächst einmal die Luft in dem Bereich des
Düsenkörpers in die Würze eingeleitet wird, in dem sich die Würze regelmäßig in laminarer
Strömung befindet. Gleichzeitig wird aufgrund der ringförmig die Würze umlaufenden
Lufteinlaßdüse in diesem Bereich die gesamte Aussenumfangsfläche des Würzestroms mit
der eingegebenen Luft in Berührung gebracht, während bei der bekannten Zweistoffdüse
eine Vielzahl von diskreten Lufteinlaßpunkten zur Vefügung gestellt wird. Erst im
weiteren Verlauf des Würzestroms, nämlich insbesondere im Bereich des querschnittserweiterten
Fluidauslauf erfolgt dann eine Verwirbelung der Luft mit der Würze. Aufgrund dieser
Gestaltung ergibt sich eine gegenüber den bekannten Würzebelüftungsvorrichtungen homogenere
Luftverteilung mit kleineren Bläschen, die leichter gelöst werden können und, damit
verbunden, eine verbesserte Würzequalität und ein geringerer Luftverbrauch im Bereich
bis zum 5fachen des theoretisch notwendigen Luftverbrauchs und darunter.
[0013] Der die Luft einleitende Ringspalt kann sich beispielsweise unmittelbar in den Fluideinlaßbereich
des Düsenkörpers öffnen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel jedoch verläuft der Ringspalt
im wesentlichen koaxial zur Längsachse des Düsenkörpers und öffnet sich zur, bezogen
auf die Fluideinlaufseite, Stirnseite des Düsenkörpers. Bei dieser Gestaltung tritt
also die Luft zunächst stirnseitig aus dem Düsenkörper aus und wird von der dort vorbeiströmenden
Würze mitgerissen und in den Düseninnenraum eingeleitet. Ein Vorteil dieser Gestaltung
ist insbesondere die leichte Herstellbarkeit des Ringspaltes beispielsweise durch
Fräsen.
[0014] Insbesondere beim vorstehenden Ausführungsbeispiel kann ein auf dem Düsenkörper am
einlaufseitigen Ende befestigbarer, insbesondere aufschraubbarer Ringdeckel vorgesehen
sein, dessen flanschartig nach radial innen weisender Bereich den Ringspalt mit zumindest
geringem axialen Abstand in radialer Richtung übergreift. Dadurch wird zum einen eine
Umleitung des Luftstroms nach radial einwärts in Richtung Düseninnenraum bewirkt und
zum anderen kann, insbesondere wenn der Ringdeckel aufschraubbar ist, der nach radial
innen offene Einlaßspalt für die Luft in seiner Breite verändert und damit der Luftfluß
entsprechend den gewünschten Anforderungen verändert werden. Vorzugsweise weist dabei
der zwischen dem Ringdeckel und der Stirnseite des Düsenkörpers gebildete Spalt einen
geringeren Querschnitt auf als der im Düsenkörper ausgebildete Ringspalt.
[0015] Weiter kann zwischen Ringdeckel und Düsenkörper radial ausserhalb des eigentlichen
Ringspalts eine Dichtung vorgesehen sein.
[0016] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung erweitert sich die nach axial
aussen, das heißt entgegen die Strömungsrichtung, weisende Fläche des nach radial
innen weisenden Bereichs des Ringdeckels sich nach axial aussen so trichterartig,
daß dieser Bereich einen Teil des Fluideinlaufs bildet. Der Öffnungswinkel, bezogen
auf die Mittellängsachse der Vorrichtung, des trichterartigen Bereichs des Ringdeckels
beträgt dabei vorzugsweise zwischen 110° und 140°, insbesondere jedoch 120°.
[0017] In einfachster Weise kann der Düsenkörper einlaßseitig oder gegebenenfalls der Ringdeckel
unmittelbar mit der Würzezuführleitung verbunden, beispielsweise verschraubt sein.
Eine derartige Verschraubung kann über eine Flanschverbindung, eine sogenannte Milchrohrverschaubung
oder dergleichen erfolgen. Gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung jedoch ist in Strömungsrichtung vor dem Düsenkörper ein sich trichterartig
in Strömungsrichtung erweiternden Einströmstutzen für die Würze angeordnet, der mit
seinem ersten axialen Ende mit der Würzezuführleitung und mit seinem zweiten axialen
Ende mit dem Ringdeckel verbunden, insbesondere an diesen angeflanscht ist. Mit anderen
Worten, durch diesen Einströmstutzen wird in Strömungsrichtung vor dem Düsenkörper
ein sich vom Durchmesser der Würzezuführleitung, in der Diktion der vorliegenden Erfindung
als Nenndurchmesser bezeichnet, erweiternder Strömungsraum gebildet, der dann, sich
vorzugsweise relativ schnell verengend, in den Düseninnenraum mündet.
[0018] In ähnlicher Weise kann ein sich trichterartig in Strömungsrichtung verengender nach
dem Düsenkörper angeordneten Ausströmstutzen für die Würze angeordnet sein, der mit
seinem ersten axialen Ende mit dem ausgangsseitigen Ende des Düsenkörpers und mit
seinem zweiten axialen Ende mit der Abflußleitung verbunden ist.
[0019] Die Querschnittsverengung im Einlaufbereich des Düsenkörpers kann stetig, beispielsweise
parabolisch, erfolgen. Vorzugsweise jedoch erfolgt die Querschnittsverengung im Fluideinlauf
des Düsenkörpers abgestuft. Dabei entspricht insbesondere dann, wenn sich die Zuführleitung
zunächst in einem Einströmstutzen zwischen Zuführleitung und Düsenkörper erweitert,
der kleinste lichte Durchmesser des Düsenkörpers im wesentlichen dem Nenndurchmesser,
das heißt dem Durchmesser der Zuführleitung.
[0020] Vorzugsweise erfolgt die Querschnittsverengung im Einlaufbereich des Düsenkörpers
in vier Stufen, wobei die Stufen in Einströmrichtung gesehen bezogen auf die Langsmittelachse
der Vorrichtung folgende Öffnungswinkel aufweisen:
a) Stufe I : 80° bis 110°, insbesondere 98°;
b) Stufe II : 40° bis 65°, insbesondere 56°;
c) Stufe III: 5° bis 15°, insbesondere 10°;
d) Stufe IV : 0,5° bis 3°, insbesondere 1°.
[0021] Insbesondere bei dieser Gestaltung des Einlaufbereichs des Düsenkörpers erfolgt bereits
beim Einströmen des zweiten Fluids, beispielsweise der Luft, durch die radiale Einströmöffnung
und den Ringspalt eine laminare Anlage des zweiten Fluids an die Wand des Düsenkörpers
und eine selbsttätige Umleitung des zweiten Fluides in Richtung zum Ausströmbereich
des Düsenkörpers. Mit anderen Worten, bereits ohne den Einfluß des ersten Fluides,
beispielsweise der Würze, wird die Luft unter Anlage an der Düsenwandung in die "richtige"
Richtung durch die Düse geführt.
[0022] Die Querschnittserweiterung im Bereich des Würzeauslaufs des Düsenkörpers kann in
analoger Weise zum Einlauf stetig oder abgestuft erfolgen. Vorzugsweise jedoch erfolgt
die Querschnittserweiterung im Bereich des Fluidauslaufs des Düsenkörpers lediglich
einstufig, und zwar trichterartig mit einem Öffnungswinkel zwischen 1° und 20°, insbesondere
jedoch 8°.
[0023] Zur Befestigung des Einströmstutzens, des Ausströmstutzens und/oder des Ringdeckels
kann der Düsenkörper in einfacher Weise im Bereich seines ausströmseitigen Endes und/oder
im Bereich seines einströmseitigen Endes ein Aussengewinde aufweisen, auf das der
Ausströmstutzen, der Einströmstutzen und/oder der Ringdeckel mit komplementären Innengewinden
aufschraubbar sind.
[0024] Die Erfindung liefert weiter ein Verfahren zum Belüften von Würze bei der Bierherstellung
unter Durchströmung eines Düsenkörpers mit einer Querschnittsverengung im Bereich
des Würzeeinlaufs und einer Querschnittserweiterung im Bereich des Würzeauslaufs,
wobei im Bereich des Düsenkörpers der Würze durch eine radiale Einströmöffnung Sauerstoff,
insbesondere in Form von Luft, insbesondere Sterilluft, zugeführt wird. Dabei wird
der Sauerstoff bzw. die Luft im Bereich des Würzeeinlaufs im wesentlichen geschlossen
über den gesamten Umfang des Würzestroms in diesen eingeleitet.
[0025] Wie eingangs bereits erwähnt, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur zur
Würzebelüftung bei der Bierherstellung Verwendung finden. Vielmehr kann die Vorrichtung
überall da verwendet werden, wo es gilt, unterschiedliche oder gleiche Fluide strömend
miteinader zu vermischen, wobei die Vorrichtung neben der Mischfunktion, insbesondere
bei der Vermischung gleicher Fluide, zum Fördern und zum Transport von Fluiden verwendet
werden kann. Dazu muß zunächst lediglich das zweite Fluid als Förderfluid unter einem
höheren Druck als das erste zu fördernde Fluid durch den Ringspalt in den Düsenkörper
eingeleitet werden. Durch das Umleiten des Förderfluidstroms, beispielsweise selbsttätig
durch die geometrische Gestaltung des Fluideinlaufbereichs des Düsenkörpers wie vorstehend
beschrieben, in Strömungsrichtung durch den Düsenkörper entsteht im Bereich des Fluideinlaufs
ein Unterdruck, der zum Ansaugen und Weitertransportieren des zu fördernden Fluides
benutzt werden kann.
[0026] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
- Fig.1
- im Längsschnitt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Würzebelüftung gemäß
der vorliegenden Erfindung; und
- Fig.2
- in vergrößerter schematischer Darstellung ebenfalls im Längsschnitt den Düsenkörper
der Vorrichtung nach Fig. 1.
[0027] Die Vorrichtung zur Würzebelüftung gemäß der Erfindung weist zunächst, wie in Fig.
1 dargestellt, einen Düsenkörper 1 auf. Der Düsenkörper 1 ist mit einer im Querschnitt
kreisförmigen Durchgangsöffnung versehen, die den Düseninnenraum 2 bildet. Im Bereich
seines einlaufseitigen Endes ist der Düsenkörper 1 mit einem Außengewinde 3 versehen,
auf den ein Ringdeckel 4, der ein entsprechendes Innengewinde 5 aufweist, aufgeschraubt
ist.
[0028] Der Ringdeckel 4 weist einen nach radial außen weisenden Flanschbereich 6 auf, an
den wiederum ein Außenflansch 7 eines Einströmstutzens 8 mit einer lediglich schematisch
angedeuteten Schraubverbindung 9 fluiddicht angeflanscht ist. Zur Zentrierung des
Ringdeckels 4 und des Einströmstutzens 8 zueinander weist der Ringdeckel 4 einen hervorspringenden
Zentrierbund 10 auf, der von einer entsprechenden Ausnehmung 11 im Außenflansch 7
des Einströmstutzens 8 umgriffen wird.
[0029] Der Einströmstutzen 8 weist weiter einen sich in Strömungsrichtung erweiternden Trichterbereich
12 auf, dessen kleinster Innendurchmesser im wesentlichen dem Nenndurchmesser der
Zuströmleitung für das erste Fluid, d. h. bei diesem Ausführungsbeispiel für die Würze
entspricht. Der Nenndurchmesser liegt dabei üblicherweise im Bereich zwischen 50 und
125 mm. Im Bereich seines vom Düsenkörper 1 weg weisenden Endes weist der Einströmstutzen
8 Befestigungsmittel in Form einer sogenannten Milchrohrverschraubung 13 zum Anschluß
einer nicht dargestellten Würzezufuhrleitung auf.
[0030] Im Bereich seines ausströmseitigen Endes weist der Düsenkörper 1 bei diesem Ausführungsbeispiel
in prinzipiell gleicher Weise wie im Bereich seines einströmseitigen Endes ein Außengewinde
14 auf, auf das ein Ausströmstutzen 15, der mit einem entsprechenden Innengewinde
16 versehen ist, aufgeschraubt ist. Der Ausströmstutzen 15 verengt sich bei dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel in Strömungsrichtung trichterartig und mündet in
eine Anschlußeinrichtung 17 zum Anschluß der Abführleitung für die belüftete Würze,
die aus Gründen einer klareren Darstellung nicht gezeigt ist. Der Anschluß der Würzeabfuhrleitung
erfolgt dabei in analoger Weise zum Würzeeinlauf durch eine Milchrohrverschraubung
18.
[0031] Der Düsenkörper 1 weist eine radiale Einströmöffnung 19 auf, die im wesentlichen
aus einem Anschlußstutzen 20 besteht, der zum Anschluß einer nicht dargestellten Luftzufuhrleitung
ein Innengewinde 21 aufweist. Die Einströmöffnung 19 mündet radial innen in einen
den Düsenkörper 1 geschlossen umlaufenden Ringspalt 22, der sich zum einlaufseitigen
Stirnende 23 des Düsenkörpers 1 hin öffnet.
[0032] Zum Belüften der Würze wird diese durch den Einlaufstutzen 8 in Richtung des mit
F₁ bezeichneten Pfeils in die erfindungsgemäße Vorrichtung eingeleitet. Gleichzeitig
wird die Luft durch die radiale Einlauföffnung 19, wie durch den mit F₂ bezeichnete
Pfeil dargestellt, in den Düsenkörper 1 eingeleitet. Im Innenraum 2 des Düsenkörpers
1 erfolgt dann die innige Vermischung der Würze (F₁) mit der Luft (F₂), worauf dann
die belüftete Würze in Richtung des Pfeils (F
1,2) die erfindungsgemäße Vorrichtung verläßt.
[0033] In der Fig. 2 ist der Kernbereich der beispielhaft dargestellten erfindungsgemäßen
Vorrichtung, nämlich der Düsenkörper 1 und der Ringdeckel 4, in vergrößerter Darstellung
gezeigt.
[0034] Zunächst einmal besteht der Düsenkörper 1 aus drei Düsenkörperelementen, nämlich
einem Außenring 1a, einem Innenring 1b und einem Düsendeckel 1c. Der Außenring 1a
weist im wesentlichen die Gestalt eines Rohrstutzens auf, der im Bereich seines auslaufseitigen
Endes mit einem im wesentlichen den gesamten Ring umlaufenden flanschartigen Bund
24 versehen ist. Die Innenkontur des Außenrings 1a ist kreiszylindrisch ausgebildet.
Im Bereich seines flanschartigen Bundes 24 weist der Außenring 1a, wie vorstehend
anhand der Fig. 1 bereits beschrieben, die Einströmöffnung 19 für die Zufuhr der Sterilluft
zur Würzebelüftung auf.
[0035] Im Innenraum des Außenrings 1a ist der Innenring 1b konzentrisch bzw. koaxial zum
Außenring 1a angeordnet. Der Innenring 1b weist eine kreiszylindrische Außenkontur
auf, wobei der Außendurchmesser des Innenrings 1b kleiner ist als der Innendurchmesser
des Außenrings 1a. Aufgrund dieser Gestaltung wird zwischen Außenring 1a und Innenring
1b ein geschlossen, d.h. ununterbrochen umlaufender zylindrischer Ringspalt 22 gebildet,
in den die Einströmöffnung 19 mündet. Die Innenkontur des Innenrings 1b ist, wie nachfolgend
beschrieben, profiliert.
[0036] Auslaufseitig ist über eine aus mehreren Schrauben bestehende lediglich schematisch
angedeutete Flanschverschraubung 25 der Düsendeckel 1c am Außenring 1a bündig und
fluiddicht angeflanscht. Der Düsendeckel 1c weist dabei eine rohrstutzenförmige Gestalt
mit einem flanschartig umlaufenden Absatz 26, der zur Befestigung am Außenring 1a
dient, auf. Auslaufseitig ist der Düsendeckel 1c mit einem Außengewinde 14 zur Befestigung
des in Fig. 1 dargestellten Ausströmstutzens 15 versehen.
[0037] Über eine wiederum lediglich schematisch dargestellte Schraubverbindung 27 mit regelmäßig
am Umfang angeordneten Schrauben ist der Düsendeckel 1c mit dem Innenring 1b verbunden
bzw. ist der Innenring 1b am Düsendeckel 1c befestigt. Die Innenkontur des Innenrings
1b und die Innenkontur des Düsendeckels 1c sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß
der Innendurchmesser des Innenrings 1b und der Innendurchmesser des Düsendeckels 1c
im Bereich ihrer Stoßebene gleich sind. Außenring 1a, Innenring 1b und Düsendeckel
1c sind dabei konzentrisch bzw. koaxial zueinander angeordnet.
[0038] Gleichzeitig wird vom Düsendeckel 1c der Ringspalt 22 auslaufstirnseitig fluiddicht
verschlossen, so daß sich der Ringspalt ausschließlich zur Einlaufstirnseite 23 hin
öffnet.
[0039] Wie anhand der Darstellung nach Fig. 1 bereits beschrieben weist der Außenring 1a
einlaufseitig ein Außengewinde 3 auf, auf das der Ringdeckel 4 mit einem dazu komplementären
Innengewinde 5 aufgeschraubt ist. Der Ringdeckel weist einen flanschartig nach radial
innen weisenden Bereich 28 auf, der den Ringspalt 22 in radialer Richtung unter Belassung
eines geringen axialen Abstandes übergreift. Dadurch wird ein Ringspalt 29 gebildet.
Durch Zwischenlage einer Ringdichtung 30 wird zum einer die Breite des Ringspalts
29 und damit in Abhängigkeit vom Druck der zugeführten Luft der Durchfluß der Luft
bestimmt und zum anderen der Ringspalt 29 nach radial außen abgedichtet.
[0040] Die nach axial außen, d.h. vom Düsenkörper 1 weg weisende Fläche 31 des nach radial
innen weisenden Bereichs 28 des Ringdeckels 4 erweitert sich entgegen der durch den
Pfeil F₁ dargestellten Einströmrichtung trichterartig, wobei bei dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel der Öffnungswinkel dieses trichterartigen Bereichs, bezogen auf
die Mittelachse 32, 120° beträgt. Dadurch wird ein weicher laminarer Einlauf der zu
belüftenden Würze ermöglicht.
[0041] Der Innenring 1b weist in etwa im Bereich der Einströmöffnung seinen geringsten Querschnitt
33 auf. Dieser entspricht hier dem Nenndurchmesser, d.h. dem Durchmesser der Würzezuführleitung.
Vom einlaufseitigen Ende her verengt sich der Querschnitt des Düseninnenraums 2 bei
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel in vier Stufen I, II, III und IV. Dabei ist
jede Stufe für sich kegelstumpfförmig ausgebildet. Der Öffnungswinkel der Stufe I
ist dabei 98°, der der Stufe II 56°, der der Stufe III 10° und der der Stufe IV ist
1°, jeweils bezogen auf die Mittelachse 32.
[0042] Vom Bereich des geringsten Querschnitts 33 an erfolgt eine Querschnittserweiterung
des Düseninnenraums bis hin zum auslaufseitigen Ende 34 des Düsendeckels 1c. Diese
Querschnittserweiterung ist ebenfalls kegelstumpfförmig mit einem Öffnungswinkel von
8°.
[0043] Zum Belüften der Würze wird diese in im wesentlichen laminarer Strömung durch den
Einströmstutzen 8 und den Einlaufbereich 31 des Ringdeckels 4 in den Innenraum des
Düsenkörpers 1 eingeführt. Gleichzeitig wird unter zumindest geringem Überdruck, bezogen
auf die Würze, Sterilluft über die Einströmöffnung 19 in den Ringspalt eingespeist,
einlaufstirnseitig durch den Ringdeckel 4 nach radial innen umgelenkt und über den
sich verengenden Einlaufbereich des Düsenkörpers in den Innenraum 2 geführt. Insbesondere
aufgrund der vorstehend beschriebenen Gestaltung dieses Einlaufbereichs entsteht eine
laminare den gesamten Würzestrom zunächst radial außen umschließende Luftströmung
zwischen Würze und Düseninnenwand. Erst im Bereich des geringsten Querschnitts erfolgt
eine zunehmende Ablösung dieser laminaren Luftströmung von der Düseninnenwand und
eine innige turbulente Verwirbelung mit der zu belüftenden Würze.
1. Vorrichtung zum Mischen zweier strömender Fluide, insbesondere zum Belüften von Würze
für die Bierherstellung, mit einem Düsenkörper, der in Längsrichtung vom ersten Fluid,
insbesondere der zu belüftenden Würze, durchströmt wird, und einer im wesentlichen
radialen Einströmöffnung für das zweite Fluid, insbesondere die der Würze zuzuführende
Luft, wobei der Düsenkörperinnenraum im Bereich des Fluideinlaufs bezogen auf die
Strömungsrichtung des ersten Fluides eine Querschnittsverengung und im Bereich des
Fluidauslaufs eine Querschnittserweiterung aufweist,
gekennzeichnet durch
einen im Düsenkörper (1) angeordneten im wesentlichen geschlossen umlaufenden Ringspalt
(22), der über die Einströmöffnung (19) mit dem zweiten Fluid beaufschlagbar ist und
im Bereich des Fluideinlaufs diesen ringförmig umlaufend in den Düsenkörperinnenraum
(2) mündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringspalt (22) im wesentlichen koaxial zur Längsachse des Düsenkörpers (1)
verläuft und sich zur Stirnseite (23), bezogen auf die Fluideinlaufseite des Düsenkörpers
(1), öffnet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
einen auf dem Düsenkörper (1) am einlaufseitigen Ende befestigbaren, insbesondere
aufschraubbaren Ringdeckel (4), dessen flanschartig nach radial innen weisender Bereich
(28) den Ringspalt (22) mit zumindest geringem axialen Abstand in radialer Richtung
übergreift.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nach axial aussen weisende Fläche (31) des nach radial innen weisenden Bereichs
(28) des Ringdeckels (4) sich nach axial aussen trichterartig erweitert und einen
Teil des Fluideinlaufs bildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungswinkel des trichterartigen Bereichs des Ringdeckels (4) zwischen 110°
und 140°, insbesondere jedoch 120° beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen dem Ringdeckel (4) und der Stirnseite (23) des Düsenkörpers (1) gebildete
Spalt (29) einen geringeren Querschnitt aufweist als der im Düsenkörper (1) ausgebildete
Ringspalt (22).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
einen sich trichterartig in Strömungsrichtung erweiternden vor dem Düsenkörper (1)
angeordneten Einströmstutzen (8) für das zu belüftende Fluid, der mit seinem ersten
axialen Ende mit der Zuströmleitung für das Fluid und mit seinem zweiten axialen Ende
mit dem Ringdeckel (4) verbunden, insbesondere angeflanscht ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
einen sich trichterartig in Strömungsrichtung verengenden nach dem Düsenkörper (1)
angeordneten Ausströmstutzen (15) für das belüftete Fluid, der mit seinem ersten axialen
Ende mit dem ausgangsseitigen Ende des Düsenkörpers (1) und mit seinem zweiten axialen
Ende mit der Abflußleitung verbunden, insbesondere angeflanscht ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsverengung im Fluideinlauf des Düsenkörpers (1) abgestuft erfolgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kleinste lichte Durchmesser (33) des Düsenkörpers (1) im wesentlichen dem
Nenndurchmesser entspricht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch
gekennzeichnet,
daß die Querschnittsverengung in vier Stufen erfolgt, wobei die Stufen in Einströmrichtung
gesehen bezogen auf die Längsmittelachse (32) der Vorrichtung folgende Öffnungswinkel
aufweisen:
a) Stufe I : 80° bis 110°, insbesondere 98°;
b) Stufe II : 40° bis 65°, insbesondere 56°;
c) Stufe III: 5° bis 15°, insbesondere 10°;
d) Stufe IV : 0,5° bis 3°, insbesondere 1°.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittserweiterung im Bereich des Fluidauslaufs des Düsenkörpers (1)
trichterartig mit einem Öffnungswinkel zwischen 1° und 20°, insbesondere jedoch 8°
erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkörper (1) im Bereich seines ausströmseitigen Endes und/oder im Bereich
seines einströmseitigen Endes ein Aussengewinde (3,14) aufweist, auf das der Ausströmstutzen
(15) und/oder der Ringdeckel (4) bzw. der Einströmstutzen (8) aufschraubbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkörper (1) im wesentlichen aus drei koaxialen Teilen besteht, nämlich
einem Außenring (1a), einem Innenring (1b) und einem Düsendeckel (1c), wobei der Innenring
(1b) so im Außenring (1a) angeordnet ist, daß zwischen der Außenfläche des Innenrings
(1b) und der Innenfläche des Außenrings (1a) der Ringspalt (22) gebildet wird, und
wobei sowohl der Innenring (1b) als auch der Außenring (1a) auslaufseitig, bezogen
auf den Würzefluß, unter gleichzeitigem Verschluß des Ringspaltes (22) in diesem Bereich
am Düsendeckel (1c) befestigt sind.
15. Verfahren zum Belüften von Würze bei der Bierherstellung unter Durchströmung eines
Düsenkörpers mit einer Querschnittsverengung im Bereich des Würzeeinlaufs und einer
Querschnittserweiterung im Bereich des Würzeauslaufs, wobei im Bereich des Düsenkörpers
der Würze durch eine radiale Einströmöffnung Sauerstoff, insbesondere in Form von
Luft, zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sauerstoff bzw. die Luft im Bereich des Würzeeinlaufs im wesentlichen geschlossen
über den gesamten Umfang des Würzestroms in diesen eingeleitet werden.