[0001] Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung für Schüttgüter mit einem Fülltrichter,
der an seinem offenen Ende von einem Gehäuse umgeben ist, in welchem zwei Trichterklappen
schwenkbar gelagert sind.
[0002] Derartige Füllvorrichtungen sind beispeilsweise aus der GB-A- 2 034 904 bekannt und
dienen beispielsweise dem Abfüllen vorher gewogener Schüttgutmengen in Säcke. Dabei
kann das Schüttgut je nach seiner Korngröße sehr leicht zur Staubbildung neigen.
[0003] So wurde bei Füllvorrichtungen der gattungsgemäßen Art festgestellt, daß zwischen
dem oberen Ende der Trichterklappen und dem offenen Ende der Fülltrichter, die bei
geöffneten Trichterklappen nebeneinander zu liegen kommen, beispielsweise bei Abfüllen
von staubförmigem PVC-Pulver, ca. 1 Gew.% des abzufüllenden Schüttguts verloren geht.
Das bedeutet, daß bei 100 abgefüllten Säcken der Inhalt eines ganzen Sacks verlorengeht.
[0004] Gemäß der EP 0 548 502 A mit gleichem Zeitrang kann der Fülltrichter oder ein diesen
umgebendes Teil an seiner Außenseite ein umlaufendes Profil aufweisen und an den Trichterklappen
können Dichtgummistreifen angeordnet sein, die bei aufgesteuerten Trichterklappen
an dem umlaufenden Profil dichtend anliegen. Durch diese Maßnahme wird der Zwischenraum
zwischen dem Fülltrichter und den diesen verlängernden Trichterklappen staubdicht
abgeschlossen, so daß die beim früheren Stand der Technik auftretenden Verluste nicht
mehr auftreten.
[0005] Bei den dicht verschließbaren Fülltrichtern kann es zu Verstopfungen bzw. Pfropfenbildungen
in dem sich verjüngenden Trichterbereich kommen. Um derartige Verstopfungen zu vermeiden
ist es bereits bekannt, daß an dem das Ende des Fülltrichters haubenartig umgebenden
Gehäuse eine Staubabsaugung angeschlossen ist. Diese dient auch dazu, den Arbeitsbereich
möglichst staubfrei zu halten. Diese bekannte Staubabsaugung hat jedoch den Nachteil,
daß die staubbeladene abgesaugte Luft wieder beispielsweise durch Einsatz von Zyklonen
gereinigt werden muß, um Schüttgutverluste zu vermeiden und um die Umwelt nicht zu
belasten.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es, den gattungsgemäßen Fülltrichter dahingehend weiterzuentwickeln,
daß Verstopfungen bzw. Pfropfenbildungen in dem sich verjüngenden Trichterbereich
verhindert werden, ohne daß feststoffbeladene Luft abgesaugt werden muß.
[0007] Gemäß der Erfindung ist zur Lösung dieser Aufgabe mindestens eine Staubausgleichsleitung
vorgesehen, die vom aufgabeseitigen Ende des Fülltrichters bis zum abgabeseitigen
Ende des Fülltrichters verläuft. Mit dieser Staubausgleichsleitung werden die Verstopfungen
dadurch beseitigt bzw. vermieden, daß ein im aufgabeseitigen Bereich des Fülltrichters
durch das absinkende Schüttguts entstehender Sog durch die Staubausgleichsleitung
an den offenen Endbereich des Fülltrichters weitergeleitet wird, so daß dieser unter
Druck auf den sich bildenden Staubpfropfen im verjüngten Teil des Fülltrichters wirkt
und dadurch eine den Fülltrichter verschließende Brückenbildung des im Fülltrichter
befindlichen Schüttguts verhindert.
[0008] Die mindestens eine Staubausgleichsleitung kann in einem das untere Ende des Fülltrichters
umgebenden Mantel münden. In diesem Fall ist das umlaufende Profil, mit welchem die
Dichtgummistreifen der Trichterklappen in Eingriff gehen können, an der Außenseite
dieses Mantels angeordnet.
[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung;
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch einen Teil der Füllvorrichtung mit aufgesteuerten Trichterklappen;
- Fig. 3:
- einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt, allerdings mit zugesteuerten Trichterklappen
und
- Fig. 4:
- einen Querschnitt entlang der Schnittlinie IV-IV gemäß Fig. 2.
[0010] Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, bildet der Fülltrichter 12 das Kernstück der Füllvorrichtung
10. Der Fülltrichter 12 ist aus mehreren Segmenten zusammengesetzt, die sich zunächst
nur gering verjüngen. In seinem unteren Bereich ist der Fülltrichter 12 jedoch zu
einem rohrförmigen Endbereich hin verjüngt. Der Fülltrichter 12 weist einen rechteckigen
Querschnitt auf. Im unteren Bereich ist er von einem haubenartigen Gehäuse 14 umschlossen.
An die Haube 14 sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, 2, Stutzen einer Staubabsaugung
16 angeschlossen. Über ein hier nicht näher dargestelltes Sauggebläse kann die staubhaltige
Atmosphäre im Bereich des abgabeseitigen Endes des Fülltrichters 12 abgesaugt werden.
[0011] Das abgabeseitige Ende des Fülltrichters 12 ist von einem parallel zu dem Fülltrichter
12 verlaufenden Mantel 38 umgeben, in welchem zwei Staubausgleichsleitungen 34 münden.
Diese Staubausgleichsleitungen verlaufen im wesentlichen parallel zu dem Fülltrichter
und münden in das aufgabeseitige Ende des Fülltrichters.
[0012] Wie insbesondere in den Fig. 2 und 3 näher dargestellt, sind im Gehäuse 14 über auf
den Schwenkachsen 28 gelagerte Arme 26 zwei Trichterklappen 18 und 20 schwenkbar gelagert.
Diese beiden Trichterklappen sind so konstruiert, daß Sie sich teilweise seitlich
überlappen. Die jeweils überlappenden Teile der Seitenwände sind in den Fig. 2 und
3 mit gestrichelten Linien dargestellt. Dem Querschnitt gemäß Fig. 4 ist im einzelnen
zu entnehmen, wie sich die linke Trichterklappe 18 und die rechte Trichterklappe 20
jeweils seitlich übergreifen. Innerhalb der Trichterklappen ist jeweils ein Führungs-
und Dichtungsblech 22 bzw. 24 eingeschweißt. In geöffneter Stellung der Trichterklappen
18 und 20 bilden die Führungs- und Dichtungsbleche eine Verlängerung des unteren Endes
des Fülltrichters 12 (vgl. Fig. 2). In zugesteuerter Position der Trichterklappen
18 und 20 verschließen die Führungs- und Dichtungsbleche 22 und 24 den Fülltrichter
12, wie in Fig. 3 dargestellt.
[0013] Die aufgesteuerten Trichterklappen liegen mit ihrem zum Fülltrichter hinweisenden
Endbereich parallel zu dem Fülltrichter 12 und damit gleichzeitig zu dem diesen umgebenden
Mantel 36, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Außen auf dem Mantel 36 ist ein teilweise
angeschrägtes umlaufendes Profil 32 aufgesetzt. Mit der Schräge dieses umlaufenden
Profils 32 gehen an den Endbereichen der Trichterklappen 18 und 20 vorgesehene Dichtgummistreifen
dichtend in Eingriff (vgl. Fig. 2). Hierdurch wird der Füllverlust des Schüttgutes
während des Abfüllvorganges beträchtlich vermindert.
1. Füllvorrichtung (10) für Schüttgut mit einem Fülltrichter (12), der an seinem offenen
Ende von einem Gehäuse (14) umgeben ist, in welchem zwei Trichterklappen (18, 20)
schwenkbar gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Staubausgleichsleitung (34) vom aufgabeseitigen Bereich des Fülltrichters
(12) bis zum abgabeseitigen Ende des Fülltrichters (12) verläuft.
2. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Staubausgleichsleitung
(34) in einen das untere Ende des Fülltrichters (12) umgebenden Mantel (36) mündet
und daß das umlaufende Profil (32) an der Außenseite des Mantels (36) angeordnet ist.