[0001] Vorliegende Erfindung betrifft eine umverpackungsfreie Blisterpackung für Pharmazeutika
aus einem Bodenteil mit einer Mehrzahl von Vertiefungen, die von einer Schulter umgeben
sind und einer an der Schulter festgelegten Deckelfolie, wobei ein entnehmbarer Inhalt
sich in den Vertiefungen befindet und durch Eindrücken der jeweiligen Vertiefung und
Durchstossen der Deckelfolie durch den Inhalt oder durch Entfernen der Deckelfolie
über der Vertiefung, der Inhalt entnommen werden kann, und einem Beipackzettel.
[0002] Es ist bekannt, Bodenteile von Blisterpackungen, insbesondere Durchdrückpackungen
mit Inhalt zu befüllen und mit einem vollflächigen Deckelmaterial zu überdecken und
das Deckelmaterial anzusiegeln. Die Blisterpackung zeichnet sich durch ein einzelnes
oder insbesondere eine Mehrzahl von einzelnen Fächern aus, in denen beispielsweise
feste Formkörper oder geformte feste Zubereitungen oder pharmazeutische Produkte,
wie Tabletten oder Dragees eingelagert sind. Soll nun aus einer Blisterpackung ein
einzelner Gegenstand, z.B. eine Tablette, entnommen werden, wird eine Vertiefung im
Bodenteil eingedrückt und die Tablette ihrerseits durchstösst das Deckelmaterial.
[0003] Mit vorliegender Erfindung werden verschiedene Arten von Blisterpackungen umfasst.
Dies sind beispielsweise die sogenannten Durchdrückpackungen. Bei Durchdrückpackungen
ist beispielsweise das Deckelmaterial aus einer Aluminiumfolie oder einem Aluminiumfolienverbund
hergestellt. Die Aluminiumfolie ist ein bevorzugtes Material für Deckel von Blistern,
da bei den gewählten Dicken der Deckelmaterialien relativ geringe Bruchkräfte notwendig
sind, und somit die benötigte Durchstossenergie gering ist und das Aluminium im wesentlichen
keine Elastizität zeigt. In der Regel ist der Boden der Blisterpackung aus Kunststoff,
wie aus Kunststoffen beispielsweise der Reihe des PVC, der Polyamide, Polyolefine,
Polyester und Verbunden oder mehrschichtigen Materialien enthaltend wenigstens einen
dieser Werkstoffe, und enthaltend gegebenenfalls auch eine Aluminiumfolie, hergestellt.
Andere Blisterpackungen weisen einen Bodenteil auf, welcher mit einer Deckelfolie
abgedeckt ist. Die Deckelfolie kann vollflächig den Bodenteil überdecken und vorteilhaft
ist im Bereich jeder Vertiefung das Deckelmaterial mit einer Schwächungslinie versehen
oder jede Vertiefung kann mit einem individuellen Deckelsegment abgedeckt sein. Innerhalb
der Schwächungslinie oder an jedem Deckelsegment kann eine Grifflasche angebracht
sein, die es ermöglicht eine einzelne Vertiefung durch Abschälen (peelen) des Deckelsegmentes
freizulegen. Die Bodenteile und die Deckelmaterialien sind in der Regel aus den genannten
Werkstoffen, wobei für die Deckelmaterialien auch Kunststoffverbunde zur Anwendung
gelangen können.
[0004] Im Bereich des Gesundheitswesen, aber auch zur Distribution von Süsswaren, wie Pastillen
und Bonbons, haben solche Blisterpackungen breiten Eingang gefunden und sind wegen
der Möglichkeit der schonenden Aufbewahrung von empfindlichem Füllgut und wegen der
leicht handhabbaren Entnahme des Inhaltes aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken.
Im Zeichen erhöhter Sparbemühungen im Gesundheitswesen wird darauf abgezielt, die
Blisterpackungen möglichst klein zu halten. Im weiteren soll die Menge an Verpackungsmaterial
und der Produktemix im Verpackungsmaterial möglichst klein gehalten werden und weiters
sollen gleiche oder ähnliche rezyklierbare Materialien zur Verpackung verwendet werden.
Blisterpackungen werden bis anhin jeweils in eine Umverpackung, wie einer Kunststoff-
oder Kartonschachtel, eingeschlagen. In der Schachtel findet auch der Beipackzettel
mit den Produkteinformationen Aufnahme. Der Beipackzettel ist somit unverlierbar in
der Packung enthalten. Nicht zuletzt des Beipackzettels wegen, ist eine aufwendige
zusätzliche Verpackung, nämlich die Umverpackung in Form einer Schachtel zwingend
notwendig.
[0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, umverpackungsfreie Blisterpackungen vorzuschlagen,
welche es ermöglichen Tabletten, Dragees, Kapseln, Ampullen usw. sicher vor Fremdeinflüssen,
wie Feuchtigkeit und Schmutz, geschützt bis zum Gebrauch, und den Beipackzettel ohne
Hilfe einer Umverpackung mit der Blisterpackung aufzubewahren und zur Verfügung des
Endverbrauchers zu halten.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Beipackzettel ein Teil des
Inhaltes der Blisterpackung bildet und innerhalb der Begrenzungen der Blisterpackung
angeordnet ist, wobei die Blisterpackung im Bodenteil eine Mehrzahl von Vertiefungen
aufweist, in denen sich der entnehmbare Inhalt befindet und der Bodenteil ein Fach
aufweist, in dem sich der Beipackzettel befindet und das Fach zwei Längsseiten und
zwei Schmalseiten aufweist und die Längsseiten oder die Längsseiten und die Schmalseiten
durch die Schulter begrenzt sind und das Fach durch die Deckelfolie abgedeckt ist,
oder die Blisterpackung an einer ihrer Stirnseiten einen Griffkörper enthält und im
Griffkörper der Beipackzettel aufgenommen ist
[0007] Die Bodenteile vorliegender Blisterpackungen können geprägte, gegossene, tiefgezogene
oder vakuumgeformte Bodenteile aus Kunststoff, Kunststoffverbunden, Kunststoff/Papierverbunden
oder Kunststoff/Metallfolienverbunden sein. Geeignete Kunststoffe für Bodenmaterialien
sind beispielsweise Folien und Folienverbunde enthaltend PVC, Polyamide, Polyolefine,
Polyester, Polykarbonate usw. Die Bodenteile können auch eine Sperrschicht gegen Gase
und Dämpfe aufweisen. Solche Sperrschichten können beispielsweise eine in einem Kunststoffverbund
eingebettete Metallfolie, wie eine Aluminiumfolie, sein oder, zweckmässig zwischen
zwei Kunststoffschichten angeordnet, können keramische Schichten oder metallische
Schichten sein. Keramische Schichten können beispielsweise durch Verdampfen von Metallen,
Oxiden oder Nitriden von Aluminium, Silicium und anderen Metallen und Halbmetallen
im Vakuum und Niederschlagen der Stoffe auf einem Kunststoffträger erzeugt werden.
Diese Verfahren sind beispielsweise bekannt unter Chemical Vapour Deposition und Physical
Vapour Deposition oder Sputtern. Die keramischen Schichten können bevorzugt Aluminiumoxide
oder Siliziumoxide enthalten oder können Mischungen verschiedener Oxide gegebenenfalls
auch im Gemisch mit Metallen, wie beispielsweise Silizium oder Aluminium oder anderen
sein. Metallische Schichten können erzeugt werden durch Verdampfen von Metallen im
Vakuum und Niederschlagen der Metalle auf einem Kunststoffträger, wobei Aluminiumschichten
beispielhaft genannt werden können. Der Kunststoffträger kann eine Kunststoff-Folie
oder ein Kunststoff-Bodenteil aus den genannten Kunststoffen sein. Das Deckelmaterial
für Durchdrückpackungen ist in der Regel eine Aluminiumfolie oder ein aluminiumfolienhaltiger
Verbund. Es wurde auch schon vorgeschlagen, die Aluminiumfolie durch einen Kunststoff
zu ersezten, der geringe Elastizität und schlechte Dehneigenschaften aufweist. Soche
Kunststoffe werden z.B. erhalten, wenn grössere Mengen von Füllstoffen dem Kunststoff
zugemischt werden. Diese letztere Variante würde es ermöglichen, sortenreine Abfälle
zu erhalten, das heisst kein Gemisch von Metall und Kunststoffen. Für Blisterpackungen
mit abschälbarem (peelbarem) Deckelmaterial können auch Kunststoffolien und Kunststofffolienverbunde
eingesetzt werden. Die Bodenteile weisen in der Regel zwischen 6 und 30 Vertiefungen,
wie Näpfchen oder Schalen, auf. Die Vertiefungen sind rundum von einer Schulter umgeben,
wobei die Schultern insgesamt eine zusammenhängende, ebene Fläche bilden. Die Bodenteile
werden beispielsweise als Endlosmaterial bereit gestellt, mit dem Inhalt befüllt und
das Deckelmaterial, insbesondere als Deckelfolie, ebenfalls als Endlosmaterial zulaufen
gelassen. Die Deckelfolie überdeckt die Bodenteile vollflächig und beispielsweise
durch Siegeln oder Kleben wird die Deckelfolie an den Schultern mit dem Bodenteil
verbunden. Die Deckelfolie kann vollflächig auf den Schultern aufgesiegelt oder aufgeklebt
werden oder durch die Wahl eines Siegelwerkzeuges oder eines Klebmusters kann diese
Siegelung oder Klebung auch nur partiell erfolgen. Anschliessend kann das endlose
Band von bedeckelten Bodenteilen zu den Konfektionsgrössen geschnitten werden. Dies
kann beispielsweise durch ein Stanzwerkzeug geschehen. Bei dieser Gelegenheit können
den Blisterpackungen auch äussere Konturen verleiht werden oder es ist möglich, Schwächungen
im Deckelmaterial oder im Bodenteil vorzunehmen, um eine Blisterpackung beispielsweise
falten zu können oder um Deckelsegmente zu erzeugen, welche ein leichtes Entfernen
des Deckelsegmentes und Entnehmen des Inhaltes ermöglichen.
[0008] Eine erfindungsgemässe Blisterpackung kann die gewünschte Anzahl Vertiefungen für
die Aufnahme des Inhaltes, wie der Tabletten, Dragées etc. aufweisen und im Bodenteil
ist z.B. eine weitere Vertiefung angebracht, welche wesentlich grösser ist als die
Vertiefungen für den Inhalt. Die grosse Vertiefung wird als Fach bezeichnet, und das
Fach kann sich beispielsweise über die ganze Länge oder die ganze Breite einer Blisterpackung
erstrecken. In diesem Falle weist das Fach keine Stirnseiten auf und bildet ein rohrförmiges
Fach, in welches der Beipackzettel z.B. eingeschoben werden kann. Das Fach kann auch
allseitig oder allenfalls auch auf nur drei Seiten von der Schulter umgeben und von
der Deckelfolie abgedeckt sein. In einem Schritt während des Füllvorganges kann der
Beipackzettel in das Fach gegeben und die Deckelfolie über Fach und Schulter gelegt
und mit den Schultern verbunden werden. Der Beipackzettel kann durch Durchdrücken
oder Abschälen der Deckelfolie und Freilegen des Faches entnommen werden. Der Beipackzettel
kann z.B. in gefalteter oder gerollter Form im Fach untergebracht werden. Es kann
vorgesehen werden, dass das Fach eine wenigstens teilweise abschälbare (peelbare)
Deckelfolie aufweist und die Deckelfolie mehrfach abgelöst und wieder haftend über
das Fach gelegt werden kann. Damit gelingt es das Fach zu öffnen, den Beipackzettel
zu entnehmen, zu lesen und wieder ins Fach zurückzulegen und mit der Deckelfolie das
Fach wieder zu schliessen. Zu diesem Zwecke kann die Deckelfolie und/oder die Schultern
des Bodenteils mit einem haftenden in sich lösbaren Klebstoff beschichtet sein. Der
Beipackzettel kann gegebenenfalls mit einem Klebesaum im Fach eingeklebt sein und
ist somit unverlierbar an die Blisterpackung gebunden.
[0009] Ist bei der erfindungsgemässen Blisterpackung ein Griffkörper vorgesehen, so kann
der Griffkörper beispielsweise eine Hülse in Rohrform sein, die an einer Stelle ihres
Umfanges einen längslaufenden Schlitz aufweist. An einer ihrer Seitenkanten kann der
bedeckelte Bodenteil einen Wulst, einen Falz oder dergleichen aufweisen und der Bodenteil
kann entlang des Wulstes oder Falzes in den Schlitz der Hülse eingeführt werden, wobei
der Wulst oder Falz in den Griffkörper zu liegen kommt. Die Hülse bildet dann einen
Griffkörper, der z.B. etwa bündig mit den Seitenkanten des Bodenteiles abschliesst.
Im Hohlraum des Griffkörpers kann der Beipackzettel in z.B. gerollter Form eingelagert
werden.
[0010] In anderer zweckmässiger Ausführungsform vorliegender Erfindung ist die Blisterpackung
aus einem hälftig gefalteten Blisterpackungsstreifen, wobei die beiden Deckelfolienhälften
einander anliegen und die beiden Bodenteilhälften einander entfernt liegen und die
beiden offenen Enden des gefalteten Blisterpackungsstreifens von einem Griffkörper
in Form eines Klammerelementes zusammengehalten werden und der Beipackzettel im Griffkörper
angeordnet ist.
[0011] Bei dieser Ausführungsform handelt es sich um eine Fortbildung der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform. Ein mit der Deckelfolie versehenes Bodenteil weist in der Mitte seiner
Länge oder gegebenenfalls der Breite vorteilhaft eine Schwächungslinie auf. Das Bodenteil
wird mittig entlang der Schwächungslinie gefaltet, derart, dass die Deckelfolie der
beiden Hälften aufeinander zu liegen kommen. An den freien Enden des gefalteten und
bedeckelten Bodenteiles kann z.B. zwischen den beiden Deckelfolien ein T-förmiges
Leistenelement angeordnet und an beiden Deckelfolien festgelegt werden. Damit werden
die freien Enden gegen ein Auseinanderspreizen gesichert und während ein Arm des T-formigen
Leistenelementes zwischen die Deckelfolien zu liegen kommt, stehen die anderen beiden
Arme senkrecht zur Deckelfolie resp. Bodenteil ab. Wird nun eine längsgeschlitzte
Hülse über das T-förmige Leistenelement geschoben, ergibt sich eine Grifflasche, resp.
Griffkörper, welche gleichzeitig in ihrem verbleibenden Hohlraum den Beipackzettel
aufzunehmen vermag.
[0012] Anstelle des T-förmigen Leistenelementes kann auch der Bodenteil an seinen beiden
freien Seitenkanten, die der mittigen Umfaltung gegenüberliegen, randständig angebrachte
Wülste oder Umfalzungen oder Umknickungen im Bodenteil aufweisen, wobei der Bodenteil
den Langsschlitz der Hülse durchdringt und die Wülste, Umfalzungen oder Umknickungen
im Hohlraum der Hülse zu liegen kommen und damit die Bodenteilhälften am Herausfallen
aus dem Griffkörper behindert werden.
[0013] Der Griffkörper kann beispielsweise aus opakem oder transparentem Kunststoff, wie
thermoplastischen Kunststoffen der Reihe der Polyvinylchloride, Polyolefine, Polycarbonate,
Polyamide, der Polystyrole, der Polyacryle usw. gefertigt sein. Ausführungsformen
aus Karton oder Papieren sind ebenfalls möglich.
[0014] Der Griffkörper kann sinngemäss auch ein Klammerelement darstellen, der durch Eigenelastizität
oder durch Federwirkung beispielsweise einer Feder, eines Federdrahtes, einer Wendelfeder,
einer Federplatte etc. die beiden Bodenteilhälften gegeneinander presst und gleichzeitig
den Beipackzettel umgreift und innerhalb der Begrenzungen der Blisterpackung aufnimmt.
[0015] Anhand der Figuren 1 - 3 ist vorliegende Erfindung beispielhaft näher erläutert.
[0016] Die Figur 1 zeigt eine Blisterpackung oder Durchdrückpackung, wie sie heute üblicherweise
für die Verwendung zum Verpacken von pharmazeutischen Produkten, wie z.B. Tabletten
oder Dragees, verwendet wird. In Figur 1a) ist die Draufsicht auf eine Blisterpackung
10 gezeigt, die über ihre Schultern 11 am Bodenteil 14 mit einer Deckelfolie 13 verbunden
ist. Angedeutet sind die Vertiefungen 12, die durch die Deckelfolie überdeckt sind.
In Figur 1b) ist ein Längsschnitt durch die Blisterpackung 10 dargestellt. Im Bereich
der Schultern 11 ist die Deckelfolie 13 mit dem Bodenteil 14 z.B. versiegelt oder
verklebt (Siegelung/Klebung nicht eingezeichnet). Die Figur lc) zeigt einen Querschnitt
durch die Blisterpackung 10 mit ihrem Bodenteil 14, der Deckelfolie 13 und den dadurch
gebildeten Vertiefungen 12 für den nicht eingezeichneten Inhalt. Eine derartige Blisterpackung
wird anschliessend zusammen mit dem Beipackzettel in eine Umverpackung, wie eine Kartonschachtel,
verpackt und verkauft.
[0017] Die Figuren 2 zeigen a) eine Draufsicht, b) ein Längsschnitt und c) ein Querschnitt
durch eine erfindungsgemässe Blisterpackung 20 in einer zweckmässigen Ausführungsform.
Die Blisterpackung 20 weist einen Bodenteil 24 auf, der über die Schultern 21 mit
der Deckelfolie 23 abgedeckt ist. An der Seitenkante einer Schmalseite der Blisterpackung
20 ist ein Griffkörper 25 angebracht. Der Griffkörper 25 ist durch ein T-förmiges
Leistenelement 26 gegen Abfallen gesichert. Aus der Figur 2b) ist erkennbar, dass
ein Blisterpackungsstreifen mittig, unter Ausbildung der Umfaltung 27, derart gefaltet
wird, dass die Deckelfolienhälften mit der Deckelfolie 23 aufeinander zu liegen kommen.
Der Bodenteil 24 bildet dadurch zwei Hälften, wobei die Vertiefungen 22 in beiden
Hälften einander gegenüber liegen. Die Deckelfolie 23 ist über die Schultern 21 mit
dem Bodenteil 24 verbunden. An dem der Umfaltung 27 gegenüber liegenden Ende der Blisterpackung
ist zwischen die Deckelfolien 23 ein T-förmiges Leistenelement 26 eingelegt Dieses
T-förmige Leistenelement 26 kann beispielsweise zwischen die beiden Deckelfolien 23
eingesiegelt, oder eingeklebt, oder durch mechanische Mittel, wie Heftklammern, befestigt
sein. Die beiden freien Arme des T-förmigen Leistenelementes stehen in etwa senkrecht
zu den Deckelfolien 23 und den Bodenteilhälften. Das Leistenelement kann beispielsweise
ein Press- oder Gussteil aus Kunststoff oder ein Formteil aus Papier oder Karton sein.
Anstelle dieses T-förmigen Leistenelementes 26 kann auch an jeder Bodenteilhälfte
ein Materialwulst angebracht sein oder einer oder beide Randbereiche der Blisterpackung
20 können nach aussen umgefaltet sein. Ein Griffkörper 25, beispielsweise eine Hülse
mit einem Längsschlitz, der sich im wesentlichen über die ganze Länge der Hülse erstreckt
und dessen Breite etwa so gross ist wie die Materialdicke der gefalteten Blisterpackung
wird über den Rand der Blisterpackung derart geschoben, dass das T-förmige Leistenelement
innerhalb des Hülsenquerschnittes des Griffkörpers 25 zu liegen kommt. Innerhalb des
Griffkörpers 25 ist der Beipackzettel 28 angeordnet. Der Beipackzettel 28 kann beispielsweise
gerollt und eingeschoben oder gefaltet und eingeschoben werden. Mit dem Entfernen
des Griffkörpers 25 von der Blisterpackung lässt sich die Blisterpackung aufklappen
und der Inhalt aus der Vertiefung 22 entnehmen. Dies kann beispielsweise durch Durchdrükken
des Inhaltes durch die Deckelfolie von der Bodenseite her erfolgen oder kann durch
Abschälen eines Deckelsegmentes über einer Vertiefung 22 erfolgen. Der Beipackzettel
28 lässt sich aus dem Hohlraum des Griffkörpers 25 entnehmen. Die Figur 2c) zeigt
einen Schnitt quer durch die Blisterpackung 20. In den Vertiefungen 22 befindet sich
der hier der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigte Inhalt und die Deckelfolien 23
sind über die Schultern 21 mit den Bodenteilen 24 verbunden. An einem Ende der Blisterpackung
20 ist der Griffkörper 25 über den Randbereich gestreift und hält die umgefaltete
Blisterpackung zusammen.
[0018] Die Figuren 3 zeigen eine anders gestaltete Ausführungsform vorliegender Erfindung.
In den Figuren 3 a), b), c) und d) ist die Blisterpackung 30 aus den Bodenteilen 34
und der Deckelfolie 33, die über die Schultern 31 miteinander verbunden sind, gezeigt.
Die Deckelfolie 33 kann an den Schultern 31 des Bodenteiles 34 voll oder teilflächig
angesiegelt oder angeklebt sein. Diese Siegelung und Klebung wird hier nicht speziell
gezeigt, wie auch der Inhalt in den Vertiefungen 32 nicht gezeigt ist. Es ist jedoch
leicht vorstellbar, dass sich in jeder der Vertiefungen 32 jeweils der Inhalt, wie
eine Tablette, ein Dragee und dergleichen befindet. Die Bodenteile 34, gemäss vorliegender
Ausführungsform, weisen neben den Vertiefungen 32 für den Inhalt auch eine weitere
Vertiefung, hier als Fach 36 bezeichnet, auf. Gemäss Figur 3a) erstreckt sich das
Fach 36 über die ganze Länge der Blisterpackung 30 und wird nur an den Seitenwänden
über die Schultern 31 mit der Deckelfolie 33 verbunden. In das Fach 36 kann ein Beipackzettel
35 in gefalteter oder gerollter Form eingeschoben oder eingelegt werden. Die Figur
3b) zeigt einen Längsschnitt durch die Blisterpackung nach 3a) und die Figur 3c) einen
Querschnitt durch die Blisterpackung 30 3a), wie auch 3b). In der Ausführungsform
nach Figur 3d) ist das Fach 36 rundum von Schultern 31 umgeben, so dass der Beipackzettel
35, wie der übrige Inhalt in den Vertiefungen 32, fest eingeschlossen ist und nur
durch Aufbrechen der Deckelfolie 33 oder Abschälen des Deckelfolie 33 dem Fach 36
entnommen werden kann. Das Einlegen des Beipackzettels 35 erfolgt demzufolge im Arbeitsgang
mit dem Einlegen des Inhaltes noch vor dem Aufsiegeln oder Aufkleben der Deckelfolie
33 auf dem Bodenteil 34.
[0019] In den Figuren 1 bis 3 wurde der Übersichtlichkeit halber der Inhalt nicht angedeutet.
Es ist jedoch naheliegend, dass der Inhalt jeweils in den Vertiefungen angeordnet
ist. Als Inhalt können beispielsweise Tabletten, Dragées, Pillen, Kapseln, Ampullen,
ferner auch Bonbons, Lutsch- und Kautabletten usw. vorgesehen werden und es ist nicht
ausgeschlossen, dass die erfindungsgemässen Blisterpackungen auch als Verpackungen
für technische Artikel, wie klein- und kleinstteilige Gegenstände oder Ersatzteile
für Maschinen und Geräte, angewendet werden könnten und anstelle eines Beipackzettels
eine entsprechende Produkteinformation treten würde.
1. Umverpackungsfreie Blisterpackung (20, 30) für Pharmazeutika aus einem Bodenteil (24,
34) mit einer Mehrzahl von Vertiefungen (22, 31), die von einer Schulter (21, 31)
umgeben sind und einer an der Schulter (21, 31) festgelegten Deckelfolie (23, 33),
wobei ein entnehmbarer Inhalt sich in den Vertiefungen (22, 32) befindet und durch
Eindrücken der jeweiligen Vertiefung (22, 32) und Durchstossen der Deckelfolie (23,
33) durch den Inhalt oder durch Entfernen der Deckelfolie (23, 33) über der Vertiefung
(22, 32), der Inhalt entnommen werden kann, und einem Beipackzettel (28, 35),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beipackzettel (28, 35) ein Teil des Inhaltes der Blisterpackung (20, 30) bildet
und innerhalb der Begrenzungen der Blisterpackung (20, 30) angeordnet ist, wobei die
Blisterpackung (20, 30) im Bodenteil (24, 34) eine Mehrzahl von Vertiefungen (22,
32) aufweist, in denen sich der entnehmbare Inhalt befindet, und der Bodenteil (34)
ein Fach (36) aufweist, in dem sich der Beipackzettel (35) befindet, und das Fach
(36) zwei Längsseiten und zwei Schmalseiten aufweist und die Längsseiten oder die
Längsseiten und die Schmalseiten durch die Schulter (31) begrenzt sind und das Fach
(36) durch die Deckelfolie (33) abgedeckt ist oder dass die Blisterpackung (20) an
einer ihrer Stirnseiten einen Griffkörper (25) enthält und im Griffkörper (25) der
Beipackzettel (28) aufgenommen ist
2. Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blisterpackung (20)
aus einem hälftig gefalteten Blisterpackungsstreifen ist, wobei die beiden Deckelfolienhälften
mit der Deckelfolie (23) aufeinander liegen und die beiden offenen Enden des gefalteten
Blisterpackungsstreifens von einem Griffkörper (25) in Form eines Klammerelementes
zusammengehalten werden und der Beipackzettel (28) im Griffkörper (25) angeordnet
ist.