(19)
(11) EP 0 718 424 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.06.1996  Patentblatt  1996/26

(21) Anmeldenummer: 95117782.3

(22) Anmeldetag:  11.11.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D02G 1/02, D02G 1/12, D02G 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 25.11.1994 CH 3562/94

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Halbheer, Rudolf
    CH-8180 Bülach (CH)
  • Flachmueller, Werner
    CH-8545 Rickenbach ZH (CH)

   


(54) Anordnung von Streck-Texturiermaschinen für Synthetikfäden


(57) Um das Einfädeln eines mehrfachen Multifilamentfadens (1) in eine Beölung (2), vor eine Absaugung (3), durch ein Trennmesser (4) sowie auf eine Streckeinheit, bestehend aus Doppelgaletten (5 und 6), durch eine Texturiereinheit (9 und 12) sowie über eine Relaxiereinheit, bestehend aus den Doppelrollen (7), in eine Aufspulvorrichtung (13) zu führen, ist die Streckeinheit (5 und 6) und die Relaxiereinheit (7) in einem Winkel (α) von weniger als 90° zu einer Bezugsebene (E) angeordnet als die Aufwindvorrichtung (13), welche mit einem Winkel (δ) von im wesentlichen 90° zu der Bezugsebene (E) angeordnet ist.
Im weiteren ist ein Standplatz (16) vorgesehen, von welchem aus eine Bedienungsperson alle Einheiten dank der vorgenannten Anordnung der Streck- und Relaxiereinheiten relativ zur Aufspulvorrichtung, beim Einfädeln des Fadens (1) komfortabel bedienen kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung von Streck-Texturiermaschinen für Synthetikfäden, welche eine Streckeinheit, eine Texturiereinheit, eine Relaxiereinheit und eine Aufspuleinheit umfassen, wobei die genannten Einheiten zusammen eine Maschineneinheit ergeben. Solche Einheiten sind bekannterweise alle in einer Parallelanordnung vorgesehen, wobei die Streckeinheit, die Texturiereinheit und die Relaxiereinheit sich oberhalb der Spuleinheit befinden:

[0002] Mit der wachsenden Fadenlaufgeschwindigkeit von bis zu 6000 m/min in der Spuleinheit und dem Bedürfnis, eine Mehrzahl von Fäden gleichzeitig zu verarbeiten und aufzuspulen, sind die Dimensionen der in den Streck-, Texturier- und Relaxiereinheiten verwendeten Galetten oder Rollen im Durchmesser wie auch in der Länge derart gewachsen, dass das Einfädeln auf all diese Einheiten für die Bedienungsperson nicht unproblematisch ist und aufgrund der hohen Fadenlaufgeschwindigkeiten und hohen Temperaturen der Galetten nicht ungefährlich ist, zumal solche Einfädelverfahren manuell, d.h. mittels handgeführten, die Fäden einsaugenden Absaugdüsen durchgeführt werden müssen.

[0003] Schlechte Bedienbarkeit hat ausserdem Fehlmanipulationen beim Einfädeln und damit vermehrter Abfall des an sich teuren Produktes und eine gewisse Gefahr für das Bedienungspersonal zur Folge.

[0004] Es stellte sich deshalb die Aufgabe, eine Anordnung der einzelnen Einheiten zu finden, welche die Bedienung erleichtert.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe wurde dadurch erreicht, dass je eine Streckeinheit, eine Texturiereinheit und eine Relaxiereinheit mindestens teilweise gestaffelt Parallel nebeneinander und oberhalb einer Aufspuleinheit angeordnet sind, wobei einerseits die Mittellinien der Streckeinheit, der Texturiereinheit und der Relaxiereinheit je einen Winkel mit einer Bezugsebene einschliessen, welcher grösser als 0 und kleiner als 90° ist, während andererseits die Aufspuleinheit einen Winkel von im wesentlichen 90° mit der Bezugsebene einschliesst, und die Aufspuleinheiten in einer Reihe, im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind.

[0006] Vorteilhafterweise bilden eine Streckeinheit, eine Texturiereinheit, eine Relaxiereinheit und eine Aufspuleinheit zusammen eine Maschineneinheit, welche bei einer Verwendung von mehreren solchen Einheiten je als Ganzes in einer Reihe nebeneinander angeordneter sind. Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, dass ein zentraler, erhöhter Standort für die Bedienungsperson vorgesehen ist, von welchem aus alle Einzeleinheiten einer Maschineneinheit beim Einfädeln des Fadens in die Einzeleinheiten bedienbar sind.

[0007] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass komfortable Bedienung beim "Einfädeln" des Fadens durch die genannten Einheiten, im Lauf des Fadens, möglich ist, sowie dass der ganze Fadenlauf von einem einzigen Standort aus eingefädelt werden kann, wodurch eine kürzere Einzugszeit für das Einfädeln und aufgrund der besseren Bedienbarkeit weniger Fehleinfädel-Manipulationen, und damit insgesamt weniger Abfall anfällt.

[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

[0009] Es zeigt:
Fig. 1
eine Frontalansicht einer erfindungsgemässen Anordnung von Streck-Texturiermaschinen, halbschematisch dargestellt,
Fig. 2
eine Draufsicht der Fig. 1.


[0010] Die Fig. 1 zeigt einen von irgendeiner vorgeordneten, nicht dargestellten Einheit, beispielsweise von einem Spinnschacht her stammenden Faden 1, welcher auf seinem Fadenlauf primär durch eine Beölung 2, vor einer Absaugung 3 und durch ein Trennmesser 4 geführt wird, bevor der Faden mit einer vorgegebenen Anzahl von Windungen über ein Galettenpaar 5 und nach diesem mit einer vorgegebenen Anzahl Windungen über ein Galettenpaar 6 geführt wird.

[0011] Das Galettenpaar 5 und 6 bilden zusammen eine Streckeinheit. Nach dem Galettenpaar 6 wird der Faden 1 durch eine Texturiereinheit 9 geführt, bei welcher es sich grundsätzlich um irgendeine bekannte Texturiereinheit handeln kann, hier jedoch im besonderen handelt es sich um eine sogenannten "Rolltex"-Texturiereinheit, welche in der veröffentlichten europäischen Schrift Nr. 0310890 A1 gezeigt und beschrieben ist.

[0012] Nach der Texturiereinheit 9 gelangt der an sich bekannte Texturierpfropfen auf eine Kühltrommel 12, auf welcher das in der Texturiereinheit 9 erwärmte zum vorgenannten Texturierpfropfen komprimierte Filament gekühlt wird.

[0013] Nach der Kühltrommel 12 wird der Texturierpfropfen wieder aufgelöst, indem der Faden über die Umlenkungen 10 und 11 geführt wird, welche als Bremse funktionieren, so dass der Pfropfen im Bereich zwischen den Umlenkungen 11 und 10 sowie vor dem nachfolgenden Galettenpaar 7 wieder zu einem Faden gestreckt wird, in welchem allerdings die Texturierung, wenn auch hier in gestreckter Form, geblieben ist.

[0014] Das Galettenpaar 7 bildet eine Relaxiereinheit, mittels welcher in an sich bekannter Weise der texturierte Faden nochmals erwärmt wird, um eine Texturierintensität von vorgegebener Art zu erhalten.

[0015] Zwischen den Galetten des Galettenpaares 7 ist eine ebenfalls zum Fadenlauf gehörende Verwirbelungsdüse 8 vorgesehen, welche vorzugsweise nach der Hälfte aller über das Galettenpaar 7 geführten Windungen den texturierten Faden in an sich bekannter Weise verwirbelt, und zwar handelt es sich hier beispielsweise um eine Verwirbelungsdüse, welche mit dem Namen TEMCO im Markt erhältlich ist.

[0016] Nach der Relaxiereinheit 7 wird der texturierte und verwirbelte Faden am Ende des Fadenlaufes in eine Aufwindvorrichtung eingeführt, um auf einem Spulendorn 14 zu einer Spule 15 aufgewunden zu werden. Dabei ist die Erfindung nicht auf die Verwendung der gezeigten Aufwindevorrichtung eingeschränkt, beispielsweise kann auch irgendeine Aufwindvorrichtung verwendet werden.

[0017] Je nach Höhe der angeordneten Galettenpaare 5, 6 oder 7 ist ein Standplatz 16 (in Fig. 2 mit strichpunktierten Linien dargestellt) vorgesehen, welcher der Bedienungsperson erlaubt, im vorgenannten Einfädelprozess das Einfädeln in die in Fig. 2 im Grundriss gezeigte gestaffelte Anordnung der Rollen durchzuführen.

[0018] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass die Mittellinien 17 der Galettenpaare 5, 6 und 7 (der Einfachheit halber ist jeweils nur die obere Galette dargestellt) einen Winkel α von grösser als 0 und kleiner als 90°, vorzugsweise zwischen 60° und 80°, zur Bezugsebene E aufweisen, während die Mittellinie 18 des Spulendornes 14 bzw. der Spule 15 einen Winkel δ mit der Bezugsebene E einschliesst, welcher im wesentlichen 90° ist.

[0019] Dabei sind die aus den Streck-Texturier-Relaxiereinheiten und der Aufwindvorrichtung 13 gebildeten Maschineneinheiten I je für sich nebeneinander in Reihe angeordnet, so dass wie mit dem Abstand A in Fig. 2 dargestellt, die Spuleinheiten denselben Abstand von der imaginären Bezugsebene E aufweisen.


Ansprüche

1. Anordnung von Streck-Texturiermaschinen für Synthetikfäden, dadurch gekennzeichnet,
dass je eine Streckeinheit (5 und 6), und eine Relaxiereinheit (7) wenigstens teilweise gestaffelt parallel nebeneinander und oberhalb einer Aufspuleinheit (13) angeordnet sind, wobei die Mittellinien (17) der Streckeinheit (5 und 6) und der Relaxiereinheit (7) je einen Winkel (α) mit einer Bezugsebene (E) einen Winkel (α) einschliessen, welcher grösser als 0 und kleiner als 90° ist, vorzugsweise zwischen 60° und 80°, während die Mittellinie (18) der Aufspuleinheit einen Winkel (δ) von im wesentlichen 90° mit der Bezugsebene (E) einschliesst und die Spuleinheiten in einer Reihe im wesentlichen parallel zueinander und mit einem vorgegebenen Abstand (A) zur Bezugsebene (E) angeordnet sind.
 
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Streckeinheit, eine Texturiereinheit, eine Relaxiereinheit und eine Aufspuleinheit zusammen eine Maschineneinheit (I) bilden und solche Maschineneinheiten (I) als Ganzes in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind.
 
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zentraler erhöhter Standort (16) für die Bedienungsperson vorgesehen ist, von welchem aus der ganze Fadenlauf einer Maschineneinheit (I) beim Einfädeln des Fadens (1) bedienbar ist.
 




Zeichnung