[0001] Die Erfindung betrifft ein elastisch nachgiebiges, plattenförmiges und rechteckiges
Kunststoffelement, zum Bilden eines Bodenbelages aus einer Vielzahl solcher Elemente,
wobei das Element eine Skelettstruktur mit einem Aussenrahmen und damit aus einem
Stück bestehende gitterförmige Verstrebungen sowie Kupplungsorgane für angrenzende
Elemente aufweist, und wobei die Kupplungsorgane des Elementes männliche und damit
zusammenwirkende weibliche Kupplungsorgane umfasst.
[0002] Ein solches Kunststoffelement ist durch die CH-PS 649 798 bekannt. Dieses an sich
bewährte Kunststoffelement soll noch in verschwiedener Hinsicht verbessert werden.
So sollen insbesondere die Kupplungsorgane so ausgebildet werden, dass das Kuppeln
aber auch das Entkuppeln benachbarter Elemente leicht von statten geht; gekuppelte
Elemente aber ganz plan liegen, sich also nicht einseitig aufstellen können, und wobei
diese plane Lage auch bei grossen Temperaturunterschieden gewährleistet ist.
[0003] Das erfindungsgemässe Kunststoffelement ist dadurch gekennzeichnet, dass jedes männliche
Kupplungsorgan als länglicher Riegel parallel zur Elementenebene vom Aussenrahmen
abragt und jedes innerhalb des Aussenrahmens liegende weibliche Kupplungsorgan zwei
federelastische Klinken aufweist, die den Riegel rechtwinklig zur Elementenebene auf
der Elementenunterseite hintergreifen, und dass der längliche Riegel an seinem vom
Aussenrahmen abgewandten Ende einen Anschlag für die beiden Klinken aufweist.
[0004] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen:
Figur 1 eine Sicht auf die Grundfläche eines abgebrochenen Teiles des Kunststoffelementes,
zum grössten Teil auf eine Ansicht von unten und zu einem kleinen Teil in einer Ansicht
von oben auf das Element,
Figur 2 einen Eckausschnitt aus dem Kunststoffelement in seiner Draufsicht, in schaubildlicher
Darstellung,
Figur 3 einen Eckausschnitt wie in Figur 2, aber mit Sicht auf die Unterseite des
Elements,
Figur 4 die zusammenwirkenden Kupplungsorgane des Kunststoffelements, vor dem Kuppelvorgang`
Figur 5 die gleiche Schnittdarstellung wie in Figur 4, nach dem Kuppelvorgang, und
Figur 6 die gleiche Schnittdarstellung wie in den Figuren 4 und 5, beim Entkuppeln
der beiden Kupplungsorgane.
[0005] Der Abschnitt des Kunststoffelements nach Figur 1 zeigt in der Vertikalen die Gesamtabmessung
des ganzen Elementes mit dem Aussenrahmen 1 und der Skelettstruktur 2, in einer Ansicht
3 von unten auf das Element, und in einer Draufsicht 4 auf das Element. Das Element
ist in sich elastisch nachgiebig, plattenförmig und rechteckig. In der Praxis wird
das Element meist quadratisch ausgebildet, so dass es also in Figur 1 in der Horizontalen
die gleiche Abmessung hat wie in der dargestellten Vertikalen. Die Skelettstruktur
2 umfasst gitterförmige Verstrebungen, die als Rippen 5, 6 und 7 vorliegen. Eine Vielzahl
solcher Elemente dient zum Bilden eines Bodenbelages, z.B. zum Tennisspielen. Zur
Erhöhung der Rutschfestigkeit werden die Rippen 5-7 auf der Oberseite mit Riffelungen
8 versehen, wie in Figur 2 teilweise dargestellt ist.
[0006] Zum Verlegen der Kunststoffelemente sind diese mit zusammenwirkenden Kupplungsorganen
für angrenzende Elemente versehen. Diese kann man in männliche und weibliche Kupplungsorgane
unterteilen. Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass die eine Elementseite drei männliche
Kupplungsorgane 9 aufweist. Eine benachbarte Seite des Elements weist ebenfalls drei
männliche Kupplungsorgane 9 auf, wobei in Figur 1 aber nur eines dargestellt ist.
Das männliche Kupplungsorgan 9 ist als länglicher Riegel ausgebildet, der sich parallel
zur Elementenebene erstreckt und vom Aussenrahmen 1 abragt. Der Riegel 9 hat an seinem
vom Aussenrahmen 1 abgewandten Ende eine Platte 10, die in später erläuterter Weise
als Anschlag dient. Aus den Figuren 4-6 ist ersichtlich, dass der Riegel 9 im Querschnitt
ein T-Profil mit Steg 11 und Balken 12 hat.
[0007] Jedes weibliche Kupplungsorgan kann mit dem männlichen Kupplungsorgan 9 in formschlüssigen
Eingriff gebracht werden. Es sind also pro Kunststoffelement gleich viel weibliche
und männliche Kupplungsorgane vorhanden. Die weiblichen Kupplungsorgane sind an den
übrigen beiden benachbarten Seiten des Kunststoffelementes vorhanden, wobei jedes
weibliche Kupplungsorgan 13 zwei federelastische Klinken 14 und 15 aufweist. Aus den
Figuren 1, 2 und 3 ist ersichtlich, dass die weiblichen Kupplungsorgane 13 innerhalb
des Aussenrahmens 1 liegen. Die beiden Klinken 14 und 15 eines weiblichen Kupplungsorgans
13 sind mit je einer Abstützschulter 16 und 17 für den zwischenliegenden Riegel 9
versehen (Figur 5), und beide Abstützschultern 16, 17 sind einander zugewandt (Figur
4-6). Im gekuppelten Zustand zweier benachbarter Kunststoffelemente hintergreifen
die federelastischen Klinken 14 und 15 den Riegel 9 auf der Elementenunterseite 3,
und zwar rechtwinklig zur Elementenebene (Figur 5).
[0008] Aus den Figuren 1-3 ist ersichtlich, dass zwischen je zwei männlichen Kupplungsorganen
9 eine Feder 18 liegt. Die Feder 18 ist als Blattfeder ausgebildet und stützt sich
mit beiden Enden am Aussenrahmen 1 ab und ist mit diesem einstückig, besteht also
auch aus dem Kunststoffmaterial. Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass jede Seite des
Kunststoffelementes, welche die drei männlichen Kupplungsorgane 9 aufweist, zwei dazwischenliegende
Federn 18 hat. Das gleiche gilt auch für die andere, in Figur 1 untere horizontale
Seite des Elementes. Diese zwei Federn 18 pro Seite haben die Aufgabe, zwei an dieser
Seite miteinander gekuppelte Kunststoffelemente auseinanderzudrücken, damit eine Dehnungsfuge
zwischen benachbarten Elementen entsteht, damit auch bei hohen Temperaturen kein Stauchen
der verlegten Kunststoffelemente entsteht. Aus den Figuren 1-3 ist ersichtlich, dass
die Unterseite des Elementes mit Stegen 19 versehen ist, wobei jeder Steg 19 eine
Auflaufschräge 20 aufweist. Der Steg 19 mit Auflaufschräge 20 liegt wie die weiblichen
Kupplungsorgane 13 innerhalb der Elementenebene, und zwar immer zwischen zwei weiblichen
Kupplungsorganen 13. Werden zwei benachbarte Elemente miteinander gekuppelt, und zwar
von der Stellung nach Figur 4 in die Stellung nach Figur 5, so drückt die Auflaufschräge
20 auf den mittleren Bereich der Feder 18 und verformt sie in die Stellung 18', wie
es in Figur 1 bei einer Feder strichpunktiert gezeigt ist. Hierdurch werden beide
gekuppelten Kunststoffelemente so weit auseinandergedrückt, dass die Klinken 14, 15
der weiblichen Kupplungsorgane 13 am Anschlag 10 der männlichen Kupplungsorgane 9
federelastisch anliegen. Sind zwei benachbarte Kunststoffelemente so miteinander verbunden
worden, liegt nicht mehr die Auflaufschräge 20 an der Feder in ihrer Stellung 18'
an, sondern eine an die Auflaufschräge 20 anschliessende Kante 21.
[0009] Das ganze erläuterte Kunststoffelement ist einstückig.
[0010] Bei einem anderen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel könnten die Federn 18
auf den anderen beiden Seiten des Kunststoffelementes liegen, dort wo sich die weiblichen
Kupplungsorgane 13 befinden, so dass sich dann also zwischen je zwei weiblichen Kupplungsorganen
13 eine Feder 18 befindet.
[0011] Das Zusammensetzen einer Vielzahl von Kunststoffelementen zum Bilden des Bodenbelages
erfolgt so: Ein Kunststoffelement wird auf eine Unterlage gelegt, so dass die in Figur
3 gezeigten Flächen 22 auf der Unterlage anliegen (Figur 3, 4). Das benachbarte Kunststoffelement
wird dann mit seinem weiblichen Kupplungsorgan 13 in die Stellung nach Figur 4 gebracht
und nach unten gedrückt, so dass die beiden federelastischen Klinken 14, 15 zuerst
aufgeweitet werden und dann in die Stellung nach Figur 5 einschnappen und den Riegel
9 hintergreifen. Auf diese Weise werden die männlichen und weiblichen Kupplungsorgane
benachbarter Kunststoffelemente miteinander verbunden. Durch die Federn 18 liegen
die Klinken 14, 15 an den Stirnplatten 10 an, so dass sich zwischen benachbarten Kunststoffelementen
ein Abstand von wenigen Millimetern ergibt. Hierdurch müssen beim Verlegen der Kunststoffelemente
diese nicht mehr auseinandergezogen werden, um eine Dehnungsfuge zu ergeben. Ist der
ganze Bodenbelag verlegt worden, so werden die innerhalb der Ebene des Bodenbelages
auftretenden horizontalen Belastungen von den horizontal liegenden Riegeln 9 mit ihren
Stirnplatten 10 aufgenommen, so dass die männlichen Kupplungsorgane 9 nur auf Zug
belastet werden, aber nicht mehr auf Biegung, wie beim eingangs genannten bekannten
Kunststoffelement. Aus den Figuren ist ersichtlich, dass das Kunststoffelement keine
rohrförmigen Strukturen mehr aufweist wie beim bekannten Kunststoffelement, so dass
sich nunmehr kein Schmutz in den rohrförmigen Strukturen ablagern kann. Besonders
aus Figur 3 ist ersichtlich, dass die Struktur der Unterseite des Kunststoffelementes
nur Aussenflächen aufweist, so dass nach einem Regen durch die umströmende Luft die
Feuchtigkeit verhältnismässig schnell weggeführt werden kann. Das bedeutet, dass der
Bodenbelag aus den erfindungsgemässen Kunststoffelementen nach einem Regen schneller
trocken wird.
[0012] Durch das formschlüssige Hintergreifen der Klinken 14, 15 am Riegel 9 nach Figur
5 wird ein einseitiges Aufstellen eines Kunststoffelementes verhindert, so dass der
Bodenbelag ganz eben bleibt. Fall ein Demontieren des Bodenbelages erfolgen soll,
wird ein elastisch nachgiebiges Kunststoffelement gemäss Figur 6 einseitig nach oben
gedrückt, so dass die Klinke 15 ausser Eingriff mit dem Riegel 9 des benachbarten
Kunststoffelementes kommt. Dann gelangt der ganze Riegel 9 ausser Eingriff mit den
Klinken 14 und 15.
1. Elastisch nachgiebiges, plattenförmiges und rechteckiges Kunststoffelement, zum Bilden
eines Bodenbelages aus einer Vielzahl solcher Elemente, wobei das Element eine Skelettstruktur
(2) mit einem Aussenrahmen (1) und damit aus einem Stück bestehende gitterförmige
Verstrebungen (5,6,7) sowie Kupplungsorgane (9, 13) für angrenzende Elemente aufweist,
und wobei die Kupplungsorgane (9,13) des Elementes männliche und damit zusammenwirkende
weibliche Kupplungsorgane (9 bzw. 13) umfasst, dadurch gekennzeichnet` dass jedes
männliche Kupplungsorgan (9) als länglicher Riegel parallel zur Elementenebene vom
Aussenrahmen (1) abragt, und jedes innerhalb des Aussenrahmens (1) liegende weibliche
Kupplungsorgan (13) zwei federelastische Klinken (14, 15) aufweist, die den Riegel
(9) rechtwinklig zur Elementenebene auf der Elementenunterseite (3) hintergreifen,
und dass der längliche Riegel (9) an seinem vom Aussenrahmen (1) abgewandten Ende
einen Anschlag (10) für die beiden Klinken (14, 15) aufweist.
2. Kunststoffelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (10)
als Platte ausgebildet ist, die die Stirnseite des Riegels (9) überragt.
3. Kunststoffelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der längliche
Riegel (9) im Querschnitt ein T-Profil mit Steg (11) und Balken (12) hat.
4. Kunststoffelement nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Klinken (14, 15) eines weiblichen Kupplungsorgans (13) mit je einer Abstützschulter
(16, 17) für einen zwischenliegenden Riegel (9) versehen sind und beide Abstützschultern
(16, 17) einander zugewandt sind.
5. Kunststoffelement nach einem der Ansprüche 1-4, wobei jede Seite des rechteckigen
Elements mehrere männliche- oder weibliche Kupplungsorgane (9 bzw. 13) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen je zwei Kupplungsorganen (9,9 bzw. 13,13) einer Seite
eine vom Aussenrahmen (1) abragende Feder (18) vorhanden ist, die bei zwei miteinander
gekuppelten Elementen von diesen gespannt worden ist, so dass die beiden Klinken (14,
15) des weiblichen Kupplungsorgans (13) durch die Federkraft der Feder (18) am Anschlag
(10) des länglichen Riegels (9) federelastisch anliegen.
6. Kunststoffelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (18) zwischen
je zwei männlichen Kupplungsorganen (9) liegt (Fig. 1,2,3).
7. Kunststoffelement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass seine Federn
(18) einstückig mit den übrigen Bauteilen des Kunststoffelementes sind.
8. Kunststoffelement nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass seine
Unterseite (3) mit mehreren Auflaufschrägen (20) versehen ist, wobei jede dazu bestimmt
ist beim Kuppeln von zwei benachbarten Kunststoffelementen auf die Feder (18) des
benachbarten Elementes zu drücken, um diese zu spannen.