[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrophotographischen Drucker, insbesondere einen
Laser- oder LED-Drucker, für Metallfolien, insbesondere Aluminiumfolien für Blisterverpackungen,
mit einem Bildträger zum Übertragen von Toner aus einem Tonerbehälter auf die Metallfolie,
und einer ersten Ladeeinheit.
[0002] Bei heute bekannten Laser-Druckern wird ein Laserstrahl entsprechend dem Druckbild
über eine sogenannte Bildwalze geführt, welche sich an den betreffenden Stellen elektrostatisch
verändert. Die Oberfläche der Bildwalze wird nach der Beschriftung durch den Laserstrahl
an einer Toner-Einheit vorbeigeführt, wodurch sich die elektrostatisch veränderten
Bereiche der Bildwalze mit Toner bedecken. Der an der Bildwalze haftende Toner wird
nachfolgend an das zu bedruckende Medium abgegeben. Dies geschieht in der Weise, daß
das zu bedruckende Medium ebenfalls entsprechend elektrostatisch aufgeladen ist, wodurch
der an der Bildwalze haftende Toner auf das zu bedruckende Medium übertragen wird.
Je nach Größe der elektrostatischen Aufladung des zu bedruckenden Mediums wird der
Toner entweder vollständig oder nur teilweise von der Bildwalze abgegeben. Der an
der Bildwalze verbleibende Toner wird mittels einer Reinigungseinheit von der Bildwalze
entfernt und in einem Behälter für verbrauchten Toner gesammelt.
[0003] Die elektrostatische Aufladung des zu bedruckenden Mediums geschieht regelmäßig durch
eine Ladeeinheit, einer sogenannten Korona, welche an der der Bildwalze abgewandten
Seite des zu bedruckenden Mediums angeordnet ist.
[0004] Daraus ergibt sich der Nachteil, daß beispielsweise dickere Folien nicht so stark
aufgeladen werden können, daß sie genügend Toner von der Bildwalze abnehmen können,
wodurch das Druckbild zu schwach wird und eine größere Menge Toner auf der Bildwalze
verbleibt. Der nicht abgezogene Toner ist verbraucht und muß entsorgt werden. Um das
Druckbild stärker zu machen, muß mehr Toner auf die Bildwalze aufgebracht werden.
Hierdurch wird zwar das Druckbild etwas stärker, jedoch erhöht sich auch die Menge
des verbrauchten Toners. Dies wirkt sich nicht nur nachteilig auf die Kosten aus,
sondern belastet darüber hinaus auch noch die Umwelt.
[0005] Der vorher beschriebene Nachteil tritt nicht nur bei dicken Folien, sondern auch
besonders stark bei Metallfolien auf. Metallfolien können mit bisher bekannten elektrophotographischen
Druckern nicht oder nur unzureichend bedruckt werden.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen eingangs genannten elektrophotographischen
Drucker derart auszubilden, daß er zum Bedrucken von Metallfolien bei möglichst geringem
Tonerverbrauch geeignet ist.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Gemäß der Erfindung ist die Ladeeinheit an der der Bildwalze zugewandten Seite der
Metallfolie angeordnet. Es hat sich gezeigt, daß durch eine derart angeordnete Ladeeinheit
Metallfolien ohne eine größere Aufbringung von Toner auf den Bildträger mit sehr gutem
Ergebnis bedruckt werden können. Durch die erfindungsgemäße Anordnung entspricht das
auf eine Metallfolie aufgebrachte Druckbild etwa dem bei Zuführung einer gleichen
Tonermenge auf den Bildträger dem auf eine Papierbahn mit einer herkömmlichen Anordnung
der Ladeeinheit aufgebrachten Druckbild.
[0009] Zum Bedrucken von stärkeren Folien kann im Drucker jedoch eine weitere Ladeeinheit
vorgesehen sein, welche auf herkömmliche Weise an der dem Bildträger abgewandten Seite
der Folie angeordnet ist. Bei einem derart ausgebildeten Drucker kann in vorteilhafter
Weise eine Steuerung vorgesehen sein, mittels der die erste und die zweite Ladeeinheit
aktiviert werden können. Bei Bedarf kann somit entweder die erste, die zweite oder
beide Ladeeinheiten aktiviert werden. Die Steuerung kann jedoch auch so ausgebildet
sein, daß die Höhe der an den Ladeeinheiten anliegenden Spannungen einstellbar ist.
Hierdurch ergibt sich ein großer Bereich, innerhalb dessen ein zu bedruckendes Medium
statisch aufgeladen werden kann.
[0010] Es können beispielsweise unterschiedlich dicke Folien bedruckt werden oder auch Folien
aus einem Material, welches sich von unten schlecht statisch aufladen läßt. Selbstverständlich
können mit einem erfindungsgemäßen Drucker auch nichtmetallische Folien bedruckt werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt das Bedrucken von sehr dicken oder schwer aufladbaren
Materialien.
[0011] Die Ladeeinheiten können in vorteilhafter Weise sich gegenüberstehend angeordnet
sein. Sie könnten dann als eine Einheit ausgebildet sein. Dies wirkt sich vorteilhaft
auf die Bauform und die Herstellungskosten aus.
[0012] Wenn es jedoch erforderlich ist, können die Ionisiereinheiten auch in Transportrichtung
der Metallfolie versetzt angeordnet sein. So kann die erste Ladeeinheit im Bereich
in Transportrichtung der Folie gesehen vor dem Bildträger angeordnet sein und die
zweite Ladeeinheit unterhalb des Bildträgers.
[0013] Da durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines elektrophotographischen Druckers
Metallfolien ohne eine erhöhte Aufbringung von Toner auf den Bildträger bedruckt werden
können, ergibt sich eine erhebliche Kostensenkung beim Drucken. Darüber hinaus fällt
bedeutend weniger Toner-Abfall an, wodurch die Umwelt entlastet wird.
[0014] Wenngleich die vorliegende Erfindung auch anhand eines Laser-Druckers beschrieben
wurde, so kann sie selbstverständlich auch bei einem Drucker angewendet werden, bei
welchem der Bildträger in anderer Weise beschrieben wird, und die Schwärzungsmittel
wie Toner, Farbe usw. mittels Ladeeinheiten auf das zu bedruckende Medium übertragen
werden, wie beispielsweise bei einem elektromagnetischen Drucker nach einem magnetischen
Prinzip oder bei einem Ionen-Drucker nach einem Ionentransfer-Prinzip.
[0015] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines besonderen Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
[0016] Es zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung der wesentlichsten Teile
eines erfindungsgemäßen Laser-Druckers.
[0017] Wie der Fig. zu entnehmen ist, wird eine Metallfolie 1 so an einer Bildwalze 2 vorbeigeführt,
daß die Oberfläche der Bildwalze 2 mit der Oberfläche der Metallfolie 1 in Berührung
kommt. Die Folie 1 kann jedoch auch in einem geringen Abstand an der Walzenoberfläche
vorbeigeführt werden. Die Oberfläche der Bildwalze 2 ist so ausgestaltet, daß sie
elektrostatisch aufladbar ist. Ein Laserstrahl 7 wird entsprechend der Bildvorlage
so über die Oberfläche der Bildtrommel 2 geführt, daß sich die Oberfläche der Bildtrommel
2 entsprechend der Bildvorlage elektrostatisch verändert.
[0018] Nachdem die Oberfläche der Bildtrommel 2 elektrostatisch aufgeladen ist, wird sie
an einem Tonerbehälter 3 vorbeigeführt. Der Tonerbehälter 3 enthält eine Übertragungswalze
3b, mittels welcher Toner aus dem Behälter 3 auf die Bildwalze 2 übertragen wird.
An den Stellen, an der die Oberfläche der Bildwalze 2 elektrostatisch entsprechend
der Bildvorlage verändert ist, bleibt Toner an der Bildwalze 2 haften. Durch die Drehbewegung
in Richtung des Pfeils 8 wird der an der Bildwalze 2 haftende Toner zur Oberfläche
der Metallfolie 1 transportiert.
[0019] Eine erste Ladeeinheit 4 ist in Transportrichtung der Metallfolie 1 gesehen im Bereich
vor der Bildwalze 2 angeordnet. Hierdurch wird die der Bildwalze 2 zugewandte Seite
der Metallfolie 1 elektrostatisch aufgeladen. Durch die elektrostatische Aufladung
überträgt sich der an der Bildwalze 2 haftende Toner auf die Oberfläche der Metallfolie
1. Der nicht von der Bildwalze 2 abgenommene Toner wird mittels eines Abstreifers
9 im weiteren Verlauf der Drehbewegung der Bildwalze 2 von der Oberfläche der Bildwalze
2 entfernt. Der so entfernte Toner wird in einem Behälter 10 gesammelt.
[0020] Zur Vergrößerung der elektrostatischen Aufladung der Metallfolie 1 ist eine weitere
Ladeeinheit 5 vorgesehen, welche an der der Bildwalze 2 abgewandten Oberfläche der
Metallfolie 1 angeordnet ist. Die weitere Ladeeinheit 5 befindet sich im Bereich unterhalb
der Bildwalze 2. Zur Aktivierung der beiden Ladeeinheiten 4, 5 beziehungsweise zur
Steuerung der Höhe der an den Ladeeinheiten 4, 5 anliegenden Spannungen ist eine Steuerung
6 vorgesehen. Mittels der Steuerung 6 können die Ladeeinheiten 4, 5 manuell gesteuert
werden. Die Steuerung kann aber auch in Abhängigkeit der Dicke oder des Materials
der Metallfolie 1 erfolgen. Hierzu müßte ein entsprechender Sensor vorgesehen werden,
welcher die benötigten Parameter an die Steuerung 6 abgibt.
1. Elektrophotographische Drucker, insbesondere Laser- oder LED-Drucker, für Metallfolien
(1), insbesondere Aluminiumfolien für Blisterverpackungen, mit einem Bildträger (2),
zum Übertragen von Toner aus einem Tonerbehälter (3) auf die Metallfolie (1), und
wenigstens einer Ladeeinheit (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladeeinheit (4) im Bereich der des Bildträgers (2) zugewandten Seite der Metallfolie
(1) angeordnet ist.
2. Elektrophotographischer Drucker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Ladeeinheit (5) vorgesehen ist, welche an der dem Bildträger (2) abgewandten
Seite der Metallfolie (1) angeordnet ist.
3. Elektrophotographischer Drucker nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuerung (6) vorgesehen ist, mittels der die erste und die zweite Ladeeinheit
(4, 5) aktiviert werden können.
4. Elektrophotographischer Drucker nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Steuerung (6) die Höhe der an den Ladeeinheiten (4, 5) anliegenden
Spannung einstellbar ist.
5. Elektrophotographischer Drucker nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladeeinheiten (4, 5) sich einander gegenüberstehend angeordnet sind.