[0001] Die Erfindung betrifft eine Niederdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Insbesondere handelt es sich um eine Amalgam-Niederdruckentladungslampe. Bei diesem
Lampentyp liegt die Quecksilberfüllungskomponente innerhalb des Entladungsgefäßes
als Amalgam gebunden vor. Üblicherweise besitzten derartige Lampen ein Betriebs-Amalgam
sowie ein oder mehrere sogenannte Anlauf-Amalgame. Das Betriebs-Amalgam ist gewöhnlich
an einem Ort innerhalb des Entladungsgefäßes angebracht, der während des Lampenbetriebes
eine nur geringfügig schwankende Temperatur zwischen ca. 90 °C und 100 °C annimmt.
Die Anlauf-Amalgame befinden sich an heißeren Stellen als das Betriebs-Amalgam und
gewährleisten, nach erfolgter Zündung, den schnellen Anlauf der Niederdruckentladungslampe,
indem sie bereits kurz nach der Lampenzündung, bevor das Betriebs-Amalgam seine optimale
Temperatur erreicht hat, Quecksilberdampf für die Entladung bereitstellen.
[0003] Eine derartige, dein Oberbegriff des Patentanspruchs 1 entsprechende Niederdruckentladungslampe,
ist beispielsweise in dem Aufsatz "Der Hg-Dampfdruck von Indiumamalgam und die Lichtstrom-Temperaturkurve
der neuen Indiumamalgam-Leuchtstofflampen" von Hofmann & Rasch, abgedruckt auf den
Seiten 106-119 (insbesondere auf den Seiten 117-118) im Band 11 der "Technisch-wissenschaftlichen
Abhandlungen der Osram-Gesellschaft" Springer-Verlag 1973, beschrieben. Die hier offenbarte
Lampe besitzt neben dem Betriebs- oder Haupt-Amalgam, das auf dein Tellerfuß der Tellerrohreinschmelzung
aufgetragen ist, noch zwei Anlauf- oder Hilfs-Amalgame. Das erste Anlauf-Amalgam ist
auf einer Elektrodenkappe, in unmittelbarer Nähe der Elektrodenwendel, angebracht,
während das zweite Anlauf-Amalgam im Bereich der Tellerrohrquetschung angeordnet ist,
in der die Stromzuführungen für die Elektrodenwendel gasdicht eingequetscht sind.
[0004] Die Offenlegungsschrift PCT/US 92/10301 WO 93/11557 beschreibt ebenfalls eine dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 entsprechende Niederdruckentladungslampe. Allerdings
besteht bei dieser Lampe das Elektrodengestell nicht aus einer Tellerrohreinschmelzung
wie die vorgenannte Indiumamalgam-Leuchtstofflampe, sondern im wesentlichen nur aus
einem Glasstab, der die Elektrodenwendel und ihre Stromzuführungen vor und während
des Dichtquetschens der Entladungsgefäßenden stabilisiert. Die hier offenbarte Lampe
besitzt eine kleine, mit dem Anlauf-Amalgam gefüllte Ampulle, die von einer Stromzuführung
in Wendelnähe gehaltert wird. Diese Stromzuführung ist dabei mehrmals, wie eine Heizwicklung,
um die Ampulle gewickelt und heizt diese auf. Die vorgenannte Art von Elektrodengestell
sowie das Dichtquetschen der Entladungsgefäßenden über den Stromzuführungen wird vorwiegend
bei kompakten Leuchtstofflampen angewendet, während man die Tellerrohreinschmelzung
häufiger bei siabförmigen T8-, T10- und T12-Leuchtstofflampen antrifft.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Niederdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 mit einem verbesserten Amalgamträger bereitzustellen, der sowohl
für Lampen mit Tellerrohreinschmelzungen als auch für Lampen, deren Elektrodengestelle
mittels einer Glasperle bzw. mittels eines Glasstabes stabilisiert sind und deren
Entladungsgefäßenden über den Stromzuführungen dicht gequetscht sind, geeignet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0007] Die erfindungsgemäße Niederdruckentladungslampe besitzt einen Trägerkörper für das
Anlauf-Amalgam, der unmittelbar in einem zum Elektrodengestell gehörenden Glaskörper
eingeschmolzen oder an diesem angeschmolzen ist. Dazu wird der Trägerkörper in das
noch weiche Glas des Glaskörpers eingestochen oder aber an den Glaskörper angeglast.
Nach dem Erkalten des Glases ist der Amalgam-Trägerkörper auf einfache und zuverlässige
Weise in bzw. an dem Glaskörper fixiert. Der Trägerkörper kann auf diese Weise sowohl
in einem aus Glas bestehenden Tellerrohrfuß als auch in einer das Elektrodengestell
stabilisierenden Glasperle bzw. Glasstab befestigt werden. Als Trägerkörper für das
Amalgam eignet sich besonders vorteilhaft ein mit einem Amalgambildner beschichtetes
Metallblech oder Metallgitter. Ein simpler mit Amalgambildner beschichteter Metalldraht
kommt ebenfalls als Trägerkörper in Frage. Der erfindungsgemäße Amalgam-Trägerkörper
kann derart plaziert werden, daß sich die heißeste Stelle des Elektrodengestells auf
dem Trägerkörper selbst befindet und dadurch ein Kriechen des Amalgambildners in Richtung
der Elektrodenwendel verhindert wird.
[0008] Nachstehend wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- Eine schematische Darstellung eines Entladungsgefäßendes (ohne Sockel) der erfindungsgemäßen
Niederdruckentladungslampe entsprechend des ersten Ausführungsbeispiels
- Figur 2
- Eine schematische Darstellung (teilweise geschnitten) eines Entladungsgefäßendes (ohne
Sockel) der erfindungsgemäßen Niederdruckentladungslampe entsprechend des zweiten
Ausführungsbeispiels
In der Figur 1 ist ein Entladungsgefäßende einer Niederdruckentladungslampe, insbesondere
einer kompakten Leuchtstofflampe, gemäß des ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung
schematisch abgebildet. Diese Lampe besitzt ein rohrförmiges Entladungsgefäß 1 aus
Glas, das an seinen Enden mittels einer Quetschdichtung 2 gasdicht verschlossen ist.
Aus der Quetschdichtung 2 ragen zwei Stromzuführungen 3,4 für eine innerhalb des Entladungsgefäßes
1 angeordnete Elektrodenwendel 5 heraus. Die beiden Stromzuführungen 3,4 sind jeweils
mit einem Ende der Elektrodenwendel 5 verschweißt. Sie bilden Zusammen mit der Elektrodenwendel
5 und einer Glasperle 6, in der die Stromzuführungen 3,4 eingeschmolzen sind, ein
Elektrodengestell der Leuchtstofflampe. Die Glasperle 6 dient zur Fixierung der mit
der Elektrodenwendel 5 verbundenen Stromzuführungen 3, 4 während der Herstellung der
Quetschdichtung 2. In der Glasperle 6 ist ferner ein mit Indium beschichtetes Metallblech
7, z. B. Eisenblech, eingeschmolzen, indem es in das noch weiche Glas der Perle 6
ca. 0,3 mm tief eingestochen wurde. Die Einstechlage ist so gewählt, das sich während
des Lampenbetriebs die heißeste Stelle des Elektrodengestells auf dem Eisenblech 7
befindet und so ein Kriechen des Indiums in Richtung Elektrodenwendel verhindert wird.
Dazu kann das Metallblech 7 nach dem Erstarren der Glasperle 6 zusätzlich noch mechanisch
gebogen werden. Die Fläche des Metallbleches beträgt ca. 2,5 x 7 mm² und seine Dicke
ca. 0,2 mm. Das in die Niederdruckentladungslampe als Füllungsbestandteil eingbrachte
Quecksilber bildet mit dem Indium auf dem Metallblech 7 Indium-Amalgam, das den Anlauf
der Lampe beschleunigt und daher als Hilfs- oder Anlauf-Amalgam bezeichnet wird.
[0009] In der Figur 2 ist das ungesockelte Entladungsgefäßende einer Niederdruckentladungslampe
gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung dargestellt. Diese Lampe besitzt
ein rohrartiges Entladungsgefäß 1' aus Glas, dessen Enden jeweils mittels einer Tellerrohreinschmelzung
6' gasdicht verschlossen sind. Aus dem Entladungsgefäßende ragen zwei Stromzuführungen
3', 4' heraus, die jeweils mit einem Ende einer innerhalb des Entladungsgfäßes 1'
angeordeten Wendelelektrode 5' elektrisch leitend verbunden sind. Bei der Tellerrohreinschmelzung
6' handelt es sich um ein Glasrohr - Tellerrohr genannt -, durch das die Stromzuführungen
3', 4' und das Pumpstengel 8' hindurchgefädelt sind. Das obere Ende 6a' dieses Tellerrohrs
6' ist über den Stromzuführungen 3',4' und dem Pumpstengel 8' dichtgequetscht, während
das untere Ende 6b' trichterartig zu einem Teller erweitert und mit dein Entladungsgefäßende
gasdicht verschmolzen ist. Die Quetschdichtung 6a' des Tellerrohrs 6' bildet zusammen
mit den Stromzuführungen 3', 4' und der Elektrodenwendel 5' ein Elektrodengestell
der Niederdruckentladungslampe. Im Quetschdichtungsbereich 6a' der Tellerrohreinschmelzung
6' ist erfindungsgemäß ein mit Indium beschichtetes Metallblech 7' teilweise eingeschmolzen,
indem es in das noch nicht vollständig erstarrte Glas des Tellerohrs 6a' ca. 0,3 mm
tief eingestochen wurde. Die Abmessungen dieses Metallbleches betragen ca. 2,5 x 7
x 0,2 mm³. Das in die Niederdruckentladungslampe als Füllungsbestandteil eingbrachte
Quecksilber bildet mit dem Indium auf dem Metallblech 7' Indium-Amalgam, das den Anlauf
der Lampe beschleunigt.
[0010] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die oben näher beschriebenen Ausführungsbeispiele.
Als Trägerkörper für das Amalgam können neben Eisenblech auch auch andere Bleche aus
hochschmelzenden Metallen, verwendet werden. Außerdem eignen sich als Trägerkörper
anstelle von Blechen auch andersartig geformte, mit einem Amalgambildner beschichtete
Metallkörper, beispielsweise Metallgitter oder Metalldrähte, die in die Glasperle
bzw. in das Tellerrohr teilweise eingeschmolzen sind. Die Größe des Trägerkörpers
ist im wesentlichen nur durch den Durchmesser des Entladungsgefäßes begrenzt. Als
Amalgambildner kommen neben Indium auch andere Metalle wie z. B. Cadmium in Frage.
Die Größe des Trägerkörpers sowie die Schichtdicke des Amalgambildners auf dem Trägerkörper
und damit auch die Amalgambildnermenge hängen vom jeweiligen Lampentyp ab.
1. Niederdruckentladungslampe mit einem gasdicht verschlossenen Entladungsgefäß (1;1'),
mit einem Anlauf-Amalgam und mit mindestens zwei Elektrodengestellen, die jeweils
neben einer Elektrodenwendel (5; 5') auch zwei mit den Wendelenden verbundene Stromzuführungen
(3, 4; 3', 4') und einen Glaskörper (6; 6') aufweisen, in dem die Stromzuführungen
(3, 4; 3', 4') eingeschmolzen oder eingequetscht sind, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anlauf-Amalgam auf mindestens einem Trägerkörper (7; 7') angeordnet ist, der an
einem der Glaskörper (6; 6') angeschmolzen oder der in einem der Glaskörper (6; 6')
teilweise eingeschmolzen ist.
2. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskörper
als Glasperlen (6) oder als Glasstäbe ausgebildet sind, in denen die zu den jeweiligen
Elektrodengestellen gehörenden Stromzuführungen (3, 4) eingeschmolzen sind.
3. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskörper
als Tellerrohr-Einschmelzungen (6') ausgebildet sind, die mit den Entladungsgefäßenden
verschmolzen sind und diese gasdicht verschließen.
4. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Trägerkörper (7; 7') als mit einem Amalgambildner beschichtetes Metallblech ausgebildet
ist.
5. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Trägerkörper als mit einem Amalgambildner beschichtetes Metallgitter ausgebildet
ist.
6. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Trägerkörper als mit einem Amalgambildner beschichteter Metalldraht ausgebildet
ist.
7. Niederdruckentladungslampe nach den Ansprüchen 1 und 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Trägerkörper (7; 7') in den noch weichen Glaskörper (6; 6')
eingestochen ist.
8. Niederdruckentladungslampe nach den Ansprüchen 1 und 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Trägerkörper an den Glaskörper angeglast ist.