[0001] Die Erfindung betrifft einen Brausekopf, insbesondere für eine Handbrause, mit
a) einem im wesentlichen glockenförmigen Gehäuse, in dem mindestens ein mit einem
Wasserzulaufkanal verbindbarer Wasserraum ausgebildet ist;
b) einem Brauseboden, welcher das glockenförmige Gehäuse nach unten abschließt und
umfaßt:
ba) eine Lochplatte aus starrem Material, die eine Vielzahl von Durchgangsbohrungen
aufweist;
bc) eine Vielzahl von schlauchartigen Düseneinsätzen, die aus verhältnismäßig weichem,
elastischem Material bestehen, jeweils von einem in einer Wasseraustrittsöffnung endenden
Düsenkanal durchzogen sind und jeweils durch eine Durchgangsbohrung der Lochplatte
hindurchgeführt sind.
[0002] Es ist bekannt, daß die Wasseraustrittsöffnungen an Brauseböden dazu neigen, im Laufe
der Nutzungsdauer des Brausekopfes zu verkalken. Dies äußert sich zunächst in einem
Strahlbild, dessen Geometrie vom Neuzustand abweicht, sowie einer geringeren abgegebenen
Literleistung. Die Kalkablagerungen können so weit fortschreiten, daß schließlich
die Wasseraustrittsöffnungen vollständig verstopft sind.
[0003] Aus diesem Grunde ist es z.B. aus dem DE-GM 90 17 978 bekannt, die Wasseraustrittsöffnungen
an schlauchartigen Düseneinsätzen auszubilden, die über die Außenfläche des Brausebodens
um eine bestimmte Strecke überstehen. Die schlauchartigen Düseneinsätze sind aus einem
elastomeren Material gefertigt und können durch manuelles Überstreichen so mechanisch
gewalkt werden, daß die an den Mantelflächen der Düsenkanäle, insbesondere im Bereich
der Wasseraustrittsöffnungen, abgelagerten Kalkschichten abgesprengt werden. Der Wasserdurchfluß
durch die Wasseraustrittsöffnungen im Brauseboden ist dann wieder frei.
[0004] Da von manchen Benutzern die über die Außenfläche des Brausebodens überstehenden
schlauchartigen Düseneinsätze des DE-GM 90 17 978 als ästhetisch störend empfunden
werden, ist es aus dem DE-GM 93 03 986 bekannt, die schlauchartigen Düseneinsätze
in Vertiefungen des Brausebodens zurückzuverlagern. Die schlauchartigen Düseneinsätze
weisen dabei immer noch mit einem freien Ende nach außen. Sie sind von sich nach außen
öffnenden Ringräumen umgeben, die den schlauchartigen Düseneinsätzen die zum Walken
erforderliche Bewegungsfreiheit einräumen. Nachteilig ist dabei insbesondere die Tatsache,
daß sich im Laufe der Zeit Schmutz in den frei zugänglichen Ringräumen absetzen kann,
der nur schwer zu entfernen ist und daher unästhetisch wirkt und schließlich die Ringräume
so zusetzen kann, daß die angestrebte Walkwirkung der Düseneinsätze nicht mehr zu
erzielen ist.
[0005] Beide bekannten Brauseköpfe (DE-GM 90 17 978 und DE-GM 93 03 986) weisen den Nachteil
auf, daß die Außenfläche des Brausebodens, also diejenige Fläche, die der Benutzer
der Brause von unten her sieht, im wesentlichen aus starrem Material besteht, welches
durch Stöße leicht beschädigt werden kann.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Brausekopf der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß ohne die Düseneinsätze umgebende Ringräume eine zum Absprengen
von Kalkablagerungen ausreichende Walkbarkeit der Düseneinsätze gegeben und darüber
hinaus die Außenfläche des Brausebodens weitgehend vor Stößen geschützt ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
c) im wesentlichen die ganze Außenfläche der Lochplatte durch eine Stoßschutzplatte
aus verhältnismäßig weichem, elastischem Material abgedeckt ist, wobei jedoch
d) an der Lochplatte eine Vielzahl von kragenförmigen Ansätzen angeformt ist, welche
den äußeren Bereich zumindest eines Teils der schlauchartigen Düseneinsätze umgeben
und diese von der Stoßschutzplatte trennen.
[0008] Um den erfinderischen Gedanken richtig zu verstehen, ist es zunächst erforderlich,
sich eines Dilemmas zu vergegenwärtigen, dem sich der Konstrukteur eines Brausekopfes
gegenübersieht: Wählt er das Material, aus dem die elastischen Düseneinsätze gebildet
sind, zur Erleichterung der Walkbarkeit sehr weich, so können zwar die verschmutzungsgefährdeten
Ringräume vermieden werden. Es besteht dann aber die Gefahr, daß sich das Material
des Düseneinsatzes und damit der Düsenkanal unter dem Druck des durchströmenden Wassers
elastisch verformt und die Strahlgeometrie auf diese Weise druckabhängig wird. Diese
Gefahr ist insbesondere für diejenigen Düseneinsätze besonders groß, die sogenannte
"Hartstrahlen" erzeugen, da hier der Wasserdruck höhere Werte erreichen kann. Die
Gefahr nimmt außerdem umso mehr zu, umso weniger definiert das Volumen elastischen
Materiales ist, welches an der durch den Wasserdruck bewirkten Deformation teilnimmt.
Wird nunmehr zum Schutz der Außenfläche der Lochplatte des Brausebodens eine Stoßschutzplatte
aus weichem, elastischem Material eingesetzt, so wäre es herstellungstechnisch am
einfachsten und wurde sich anbieten, diese Stoßschutzplatte einstückig mit den verschiedenen
Düseneinsätzen auszubilden. Dann aber wäre gerade der äußere Bereich der Düseneinsätze,
also der in der Nähe der Wasseraustrittsöffnung liegende Bereich, derart an die Stoßschutzplatte
angekoppelt, daß eine volumenmäßige Eingrenzung desjenigen Materials, welches an der
wasserdruckbedingten Deformation teilnimmt, nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grunde
werden die erfindungsgemäßen kragenförmigen Ansätze an der Lochplatte vorgesehen,
welche das elastische Material der Düseneinsätze, deren Deformation ansonsten unkontrolliert
geschehen wurde, von dem Material der Stoßschutzplatte trennen. Die ringförmigen Stirnflächen
der kragenförmigen Ansätze können an der Außenfläche des Brausebodens austreten, also
sichtbar sein und so zu einer optisch gefälligen, interessanten Gestaltung des Brausebodens
beitragen. Gleichzeitig können diese sichtbaren Ringflächen auch als symbolische Markierung
für den Benutzer dienen, der an ihnen erkennt, wo ggf. besonders ein Walken zum Befreien
der Düsenkanäle von Kalkablagerungen stattfinden soll.
[0009] Die erfindungsgemäß vorgesehenen kragenförmigen Ansätze aus verhältnismäßig starrem
Material haben noch einen zweiten Effekt: Sie greifen in die Dynamik des Bewegungsvorganges
des Fingers eines Benutzers ein, der unter Druck zum Walken der Düsenkanäle an der
Stoßschutzplatte des Brausebodens entlangfährt: Da die kragenförmigen Ansätze aus
verhältnismäßig starrem Material gebildet sind, erfährt der vorbeigleitende Finger
hier einen Widerstand, der sich im sonst elastischen Material der Stoßschutzplatte
nicht findet. Der Finger wird dabei gebremst; dem versucht der Benutzer, durch einen
erhöhten Kraftaufwand unwillkürlich entgegenzuwirken. Unter diesem erhöhten Kraftaufwand
überwindet der Finger das von dem kragenförmigen Ansatz gebildete Hindernis und gerät
dabei unter dem zunächst noch anhaltenden Kraftaufwand mit einer erhöhten Geschwindigkeit
in den Bereich des Materials des Düseneinsatzes, der von dem kragenförmigen Ansatz
umgeben wird. Auf diese Weise wird unwillkürlich die Walkwirkung im Bereich dieses
Düseneinsatzes vergrößert.
[0010] Viele Brauseköpfe sind sogenannte "Zweifunktions- oder Mehrfunktions-Brausen". Das
heißt, sie umfassen im allgemeinen einen ersten Satz von Austrittsöffnungen, die sich
jeweils am Ende eines verhältnismäßig weiten Düsenkanals befinden und mit Luft angereicherte
Weichstrahlen mit verhältnismäßig kleiner Geschwindigkeit und großem Querschnitt erzeugen,
sowie einen zweiten Satz von Austrittsöffnungen, die sich jeweils am Ende eines verhältnismäßig
schmalen Düsenkanals befinden und Hartstrahlen mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit
und kleinem Querschnitt erzeugen. Das im allgemeinen über den Griffbereich der Handbrause
zuströmende Wasser wird durch eine geeignete Umstellvorrichtung entweder zu dem einen
oder dem anderen Satz von Austrittsöffnungen geleitet. Bei einer derartigen Ausgestaltung
des Brausekopfes wird erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, daß die kragenförmigen
Ansätze der Lochplatte nur an denjenigen schlauchartigen Düseneinsätzen vorgesehen
sind, die Hartstrahlen erzeugen, während die schlauchartigen Düseneinsätze, die Weichstrahlen
erzeugen, einstückig an die Stoßschutzplatte angeformt sind. Die unterschiedliche
Ausformung der Hartstrahlen und der Weichstrahlen erzeugenden schlauchartigen Düseneinsätze
hat ihren Grund darin, daß hauptsächlich die ersteren der oben geschilderten Gefahr
unterliegen, durch den "Innendruck" des durchströmenden Wassers in unkontrollierter
Weise elastisch verformt zu werden. Für die Weichstrahlen erzeugenden schlauchartigen
Düseneinsätze läßt sich die konstruktiv einfachere Variante verwenden, bei welcher
Düseneinsätze und Stoßschutzplatte einstückig sind.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Weichstrahlen
erzeugenden schlauchartigen Düseneinsätze und die Hartstrahlen erzeugenden schlauchartigen
Düseneinsätze unterschiedliche axiale Länge auf. So wird es möglich, daß die kürzeren
schlauchartigen Düseneinsätze jeweils mit einem Wasserraum kommunizieren, der unmittelbar
an den Brauseboden im Gehäuse des Brausekopfes angrenzt, während die längeren schlauchartigen
Düseneinsätze diesen ersten Wasserraum durchsetzen und mit ihren Enden in Durchgangsbohrungen
einer Trennwand innerhalb des Gehäuses gehalten sind, welche den ersten Wasserraum
von einem vom Brauseboden weiter abliegenden zweiten Wasserraum im Gehäuse abteilt.
[0012] Vorzugsweise bestehen die schlauchartigen Düseneinsätze und die Stoßschutzplatte
aus demselben Material.
[0013] Herstellungstechnisch besonders günstig ist diejenige Ausführungsform der Erfindung,
bei welcher die schlauchartigen Düseneinsätze und/oder die Stoßschutzplatte in Zweikomponenten-Technik
an die Lochplatte angespritzt sind.
[0014] Es kann jedoch unter bestimmten Bedingungen auch vorteilhaft sein, daß die schlauchartigen
Düseneinsätze und/oder die Stoßschutzplatte lösbar an der Lochplatte befestigt sind.
Hierdurch wird es möglich, bei extremer Verschmutzung in bestimmten größeren zeitlichen
Abständen die schlauchartigen Düseneinsätze und/oder die Stoßschutzplatte von der
Lochplatte abzunehmen und einer gesonderten, gründlichen Reinigung zu unterziehen.
[0015] Insbesondere empfiehlt sich in diesem Zusammenhang eine Ausführungsform, bei welcher
die schlauchartigen Düseneinsätze und/oder die Stoßschutzplatte elastisch an der Lochplatte
verrastet sind.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen
- Figur 1:
- die (Teil-)Seitenansicht eines Brausekopfes, teilweise im Schnitt;
- Figur 2:
- die Draufsicht auf den Brauseboden des Brausekopfes von Figur 1;
- Figur 3:
- einen Teilschnitt durch den Brauseboden von Figur 2 in vergrößertem Maßstab.
[0017] Figur 1 zeigt die Seitenansicht eines Brausekopfes, der Teil einer Handbrause ist.
Der Brausekopf umfaßt in an und für sich bekannter Weise ein glockenförmiges Gehäuse
2, dessen offenes, unteres Ende durch einen mehrteiligen Brauseboden 1 abgeschlossen
ist. Der Brauseboden 1 ist mittels einer zentralen Schraube 3 an den innerhalb des
Gehäuses 2 untergebrachten Einbauten des Brausekopfes in hier nicht näher interessierender
Weise lösbar befestigt.
[0018] Zur weiteren Beschreibung des Aufbaues des Brausebodes 1 wird nunmehr auf Figur 3
Bezug genommen, in welcher der Brauseboden 1 teilweise und in vergrößertem Maßstab
herausgezeichnet ist. Danach umfaßt der Brauseboden 1 eine Lochplatte 1a aus verhältnismäßig
starrem Kunststoffmaterial, die an der Außenfläche, also an der in Figur 1 nach unten
zeigenden Fläche, mit einer Stoßschutzplatte 1b aus verhältnismäßig weichem, elastischem
Material abgedeckt ist. Die Stoßschutzplatte 1b kann ebenso wie alle diejenigen noch
zu beschreibenden Komponenten, die aus demselben verhältnismäßig weichen, elastischen
Kunststoffmaterial bestehen, in Zweikomponenten-Technik an die Lochplatte 1a angespritzt
werden. Die Stoßschutzplatte 1b überdeckt mit einer Ausnahme, auf die weiter unten
eingegangen wird, die gesamte Oberfläche der Lochplatte 1a.
[0019] Die Lochplatte 1a des Brausebodens 1 umfaßt in an und für sich bekannter Weise mehrere
Sätze von Durchgangsöffnungen 4, 5, die auf konzentrischen Kreisen um den Mittelpunkt
des Brausebodens 1 (vergl. Figur 2) herum in regelmäßigen Winkelabständen angeordnet
sind. Das genaue Lochmuster, welches von den Durchgangsöffnungen 4, 5 der Lochplatte
1a gebildet wird, ist im vorliegenden Zusammenhang ohne Belang.
[0020] Die im Durchmesser etwas größeren Durchgangsöffnungen 5 der Lochplatte 1a werden
jeweils von einem schlauchartigen Düseneinsatz 6 durchsetzt, der eine verhältnismäßig
geringe axiale Länge aufweist, also die Lochplatte 1a an der oberen (zum Inneren des
Gehäuses 2 des Brausekopfes gewandten) Seite nur geringfügig überragt. Die schlauchartigen
Düseneinsätze 6 werden jeweils von einem Düsenkanal 7 verhältnismäßig großen Querschnittes
axial durchsetzt, der sich beim dargestellten Ausführungsbeispiel zur Außenseite hin
konisch verjüngt. Die schlauchartigen Düseneinsätze 6 sind zudem einstückig an die
Stoßschutzplatte 1b angeformt und bestehen aus demselben Material wie diese.
[0021] Auch die Durchtrittsöffnungen 4 der Lochplatte 1a werden jeweils von schlauchartigen
Düseneinsätzen 8 durchsetzt, die jedoch eine größere axiale Länge als die Düseneinsätze
6 besitzen, also auf der Innenseite der Lochplatte 1a weiter überstehen. Die schlauchartigen
Düseneinsätze 8 werden ebenfalls jeweils von Düsenkanälen 9 durchzogen, die im Vergleich
zu den Düsenkanälen 7 der Düseneinsätze 6 einen kleinen Querschnitt aufweisen. Auch
die Düsenkanäle 9 verjüngen sich jeweils von innen nach außen.
[0022] Die Austrittsöffnungen 10 der Düsenkanäle 7 der schlauchartigen Düseneinsätze 6 sind
ebenso wie die Austrittsöffnungen 11 der Düsenkanäle 9 der schlauchartigen Düseneinsätze
8 in Figur 2 sehr gut zu erkennen. Diese Figur macht auch - besser als Figur 3 - die
unterschiedlichen Querschnittsflächen der Austrittsöffnungen 10 und 11 deutlich.
[0023] Im Unterschied zu den Düseneinsätzen 6 sind die Düseneinsätze 8 nicht unmittelbar
mit der Stoßschutzplatte 4 verbunden. Vielmehr ist im Bereich jeder Durchtrittsöffnung
4 an die starre Lochplatte 1a ein kleiner zylindrischer kragenförmiger Ansatz 12 angeformt,
der von der Lochplatte 1a nach außen ragt und als Zylindermantel den äußeren Bereich
des zugehörigen schlauchartigen Düseneinsatzes 8 von dem benachbarten Bereich der
Stoßschutzplatte 1b trennt.
[0024] Wenn der Brauseboden 1, wie in Figur 1 dargestellt, an dem Gehäuse 2 des Brausekopfes
montiert ist, ragen die axial kürzeren schlauchartigen Düseneinsätze 6 in einen ersten
innerhalb des Gehäuses 2 ausgebildeten Wasserraum. Die axial innenliegenden Enden
der axial längeren schlauchartigen Düseneinsätze 8 dagegen werden in Durchgangsbohrungen
14 einer inneren Trennwand 15 aufgenommen, welche den ersten Wasserraum 13 innerhalb
des Gehäuses 2 von einem zweiten Wasserraum 16 trennt, der einen größeren Abstand
von dem Brauseboden 1 aufweist.
[0025] Die Funktion des beschriebenen Brausekopfes ist wie folgt:
Das in bekannter Weise durch den Handgriff 2a des Brausekopfes zufließende Wasser
wird mittels einer Umstellvorrichtung, die über ein wippenförmiges Betätigungsorgan
17 bedient wird, wahlweise zum ersten Wasserraum 13 oder zum zweiten Wasserraum 16
geleitet.
[0026] Steht die Umstellvorrichtung so, daß das Wasser in den ersten Wasserraum 13 gelangt,
so kann es von dort über die Düsenkanäle 7 der schlauchförmigen Düseneinsätze 6 und
deren Austrittsöffnungen 10 austreten. Aufgrund des verhältnismäßig großen Durchmessers
der Austrittsöffnungen 10 ergeben sich verhältnismäßig langsame Wasserstrahlen mit
großem Durchmesser, die als "Weichstrahlen" bekannt sind. Dementsprechend baut sich
auch in dem ersten Wasserraum 13 kein sehr hoher Druck auf. Die Gefahr, daß sich das
verhältnismäßig weiche, elastische Material, aus dem die Düseneinsätze 6 bestehen,
verformt, ist daher nur gering. Das Strahlbild, welches die aus den Austrittsöffnungen
10 austretenden Wasserstrahlen aufweisen, ist daher auch ohne besondere Schutzmaßnahmen
weitgehend unabhängig vom Druck, der im ersten Wasserraum 13 herrscht.
[0027] Wenn mittels des wippenförmigen Betätigungsorganes 17 die Umstellvorrichtung so betätigt
wird, daß das über den Handgriff 2a zuströmende Wasser in den zweiten Wasserraum 16
gelangt, so strömt dieses Wasser über die Durchtrittsöffnungen 14 der Trennwand 15
in die schlauchartigen Düseneinsätze 8 des Brausebodens 1 über. In den verhältnismäßig
schmalen Düsenkanälen 9 der schlauchartigen Düseneinsätze 8, und insbesondere in deren
sich konisch auf die Austrittsöffnung 11 zu verjüngenden Endbereichen wird das Wasser
stark beschleunigt; es tritt in Form eines verhältnismäßig schmalen Strahles mit hoher
Geschwindigkeit aus den Öffnungen 11 aus. Diese Wasserstrahlen werden daher auch "Hartstrahlen"
genannt.
[0028] Da das Wasser durch die verhältnismäßig engen Düsenkanäle 11 der schlauchartigen
Düseneinsätze 8 nicht unerheblich gedrosselt wird, kann sich in dem zweiten Wasserraum
16 und in den mit diesen kommunizierenden Düsenkanälen 9 ein nicht unerheblicher Druck
aufbauen. Ist das Material, aus welchem die schlauchartigen Düseneinsätze 8 und die
Stoßschutzplatte 1b gebildet sind, sehr weich, so bestünde ohne die kragenförmigen
Ansätze 12 die Gefahr, daß sich die schlauchartigen Düseneinsätze 8 unter dem Druck
des durchströmenden Wassers verformen, daß sich also insbesondere die Austrittsöffnungen
11 in unkontrollierter Weise radial aufweiten. Hierdurch würde das einheitlichen Strahlungsbild
der "Hartstrahlen" nachteilig beeinflußt. Dies wird jedoch durch die die Austrittsöffnungen
11 umgebenden kragenförmigen Ansätze 12 verhindert. Der radiale Abstand zwischen den
kragenförmigen Ansätzen 12 und den Austrittsöffnungen 11, also die Breite des zwischen
diesen von dem weichelastischem Material der schlauchförmigen Düseneinsätze 8 gebildeten
Ringes, wird hierzu so gewählt, daß einerseits ein elastisches Walken der schlauchartigen
Düseneinsätze 8 im Bereich der Austrittsöffnungen 11 zum Abstreifen und Absprengen
von Kalkablagerungen noch verhältnismäßig einfach möglich ist, daß aber andererseits
nur so wenig Volumen elastischen Materials beim Durchströmen der Düsenkanäle 9 verformbar
ist, daß ein gutes, weitgehend druckunabhängiges Strahlbild der Hartstrahlen erhalten
bleibt.
[0029] Wie insbesondere Figur 2 zeigt, ist praktisch die gesamte Außenfläche des Brausebodens
1 von der Stoßschutzplatte 1b abgedeckt, so daß mechanische Beschädigungen praktisch
ausgeschlossen sind. Nur die sehr schmalen Ringe, welche von den äußeren Stirnseiten
der zylindrischen kragenförmigen Ansätze 12 gebildet werden, unterbrechen die Stoßschutzplatte
1b, ohne daß jedoch hierdurch deren Schutzfunktion nennenswert in Frage gestellt würde.
[0030] Soll der Brauseboden 1 von Kalkablagerungen innerhalb der Düsenkanäle 7 und 9, insbesondere
im Bereich von deren Austrittsöffnungen 10 bzw. 11 befreit werden, kann der Benutzer
unter leichtem Druck nach oben mit einem Finger an der Unterseite des Brausebodens
1 entlangstreifen. Dabei werden die Stoßschutzplatte 1b und die Düseneinsätze 6 und
8 im Bereich der Austrittsöffnungen 10 und 11 komprimiert. Der sich bewegende Finger
spürt keinen besonderen Widerstand, solange er sich nur im Bereich der Stoßschutzplatte
1b und der schlauchartigen Düseneinsätze 6 (Weichstrahlen) befindet. Anders dagegen,
wenn sich der reinigende Finger auf eine Austrittsöffnung 11 der schlauchartigen Düseneinsätze
8 (Hartstrahlen) zubewegt: Hier stößt er kurz vor Erreichen der eigentlichen Austrittsöffnungen
11 auf einen gewissen Widerstand, der von den harten kragenförmigen Ansätzen 12 der
Lochplatte 1a herrührt. Der Benutzer wird daher unwillkürlich den Druck auf den bewegten
Finger vergrößern, um den dargebotenen Widerstand zu überwinden. Der Finger rutscht
dann in den vom kragenförmigen Ansatz 12 umgebenen Bereich mit einer etwas höheren
Kraft, so daß auch die lokale Deformation, die von dem reinigenden Finger im Bereich
der äußeren Stirnseite der schlauchartigen Düseneinsätze 8 bewirkt wird, etwas höher
als ohne die kragenförmigen Ansätze 12 ausfällt.
1. Brausekopf, insbesondere für eine Handbrause, mit
a) einem im wesentlichen glockenförmigen Gehäuse, in dem mindestens ein mit einem
Wasserzulaufkanal verbindbarer Wasserraum ausgebildet ist;
b) einem Brauseboden, welcher das glockenförmige Gehäuse nach unten abschließt und
umfaßt:
ba) eine Lochplatte aus starrem Material, die eine Vielzahl von Durchgangsbohrungen
aufweist;
bc) eine Vielzahl von schlauchartigen Düseneinsätzen, die aus verhältnismäßig weichem,
elastischem Material bestehen, jeweils von einem in einer Wasseraustrittsöffnung endenden
Düsenkanal durchzogen sind und jeweils durch eine Durchgangsbohrung der Lochplatte
hindurchgeführt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) im wesentlichen die ganze Außenfläche der Lochplatte (1a) durch eine Stoßschutzplatte
(1b) aus verhältnismäßig weichem, elastischem Material abgedeckt ist, wobei jedoch
d) an der starren Lochplatte (1a) eine Vielzahl von kragenförmigen Ansätzen (12) angeformt
ist, welche den äußeren Bereich zumindest eines Teils der schlauchartigen Düseneinsätze
(6, 8) umgeben und diese von der Stoßschutzplatte (1b) trennen.
2. Brausekopf nach Anspruch 1 mit einem ersten Satz von schlauchartigen Düseneinsätzen,
die jeweils einen verhältnismäßig weiten Düsenkanal aufweisen und Weichstrahlen mit
verhältnismäßig kleiner Geschwindigkeit und großem Querschnitt erzeugen, und mit einem
zweiten Satz von schlauchartigen Düseneinsätzen, die jeweils einen verhältnismäßig
schmalen Düsenkanal aufweisen und Hartstrahlen mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit
und kleinem Querschnitt erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die kragenförmige Ansätze (12) der Lochplatte (1a) nur an denjenigen schlauchartigen
Düseneinsätzen (8) vorgesehen sind, die Hartstrahlen erzeugen, während die schlauchartigen
Düseneinsätze (6), die Weichstrahlen erzeugen, einstückig an die Stoßschutzplatte
(1b) angeformt sind.
3. Brausekopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Weichstrahlen erzeugenden
schlauchartigen Düseneinsätze (6) und die Hartstrahlen erzeugenden schlauchartigen
Düseneinsätze (8) unterschiedliche axiale Länge aufweisen.
4. Brausekopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
schlauchartigen Düseneinsätze (6, 8) und die Stoßschutzplatte (1b) aus demselben Material
bestehen.
5. Brausekopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
schlauchartigen Düseneinsätze (6, 8) und/oder die Stoßschutzplatte (1b) in Zweikomponenten-Technik
an die Lochplatte (1b) angespritzt sind.
6. Brausekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchartigen
Düseneinsätze und/oder die Stoßschutzplatte lösbar an der Lochplatte befestigt sind.
7. Brausekopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchartigen Düseneinsätze
und/oder die Stoßschutzplatte elastisch an der Lochplatte verrastet sind.