[0001] Die Erfindung betrifft ein Universahvalzgerüst zum kontinuierlichen Umformen von
Rohren, insbesondere in Rohrschweißanlagen, zu Rund- oder Profilrohren mit Hilfe von
sich paarweise sich gegenüberliegend, in einer gemeinsamen zur Rohrlängsachse senkrechten
Ebene verstellbar angeordneten Walzen, deren entsprechend ausgebildete Kaliber das
Rohr umschließen.
[0002] Im Konturformteil von Schweißanlagen werden eine Mehrzahl in Reihe hintereinander
angeordneter Gerüste mit jeweils vier in einer Ebene angeordneten Walzen eingesetzt,
die, entsprechend ihrer Walzenkalibrierung, dem Rohr eine runde oder profilierte (rechteckige
oder quadratische) Querschnittsform geben. Die Universawalzgerüste zum Formen runder
Rohre werden demgemäß mit rund kalibrierten Walzen ausgestattet, die jeweils exakt
auf das gewünschte Rohrprofil abgestellt sind. Das bedeutet, daß für jedes andere
zu formende Rohrprofil neue Walzen in das Gerüst eingesetzt werden müssten, was erhebliche
Umbaumaßnahmen erfordert.
[0003] Zum Herstellen von Profilrohren, beispielsweise Vierkantrohren, sind Universalgerüste
bekannt, deren Walzen zur Anpassung der Rohrquerschnittsform radial und axial auf
Schlitten verschiebbar angeordnet waren, so daß durch verschachteltes Einstellen der
Walzen verschiedene Querschnittsformen erzielbar sind. Diese vorbekannten Universaleinbauten
sind jedoch ausschießlich für die Herstellung von Profilen geeignet. Der konstruktive
Versteilaufwand der bekannten Universaleinbauten ist erheblich.
[0004] Es ist auch schon vorgeschlagen worden (EP 0582562) eine Anpassung an unterschiedliche
Rohrgrößen und Rohrformen dadurch vorzunehmen, daß die radial gegenüber dem Rohr verstellbaren
Walzen jeweils um eine zur Rohrachse parallele Schwenkachse schwenkverstellbar gelagert
werden. Durch diese aufwendige Maßnahme kann aber nur eine sehr eingeschränkte Anpassung
an die Rohrendform erreicht werden; das Einformen von kreisrunden Rohren ist mit einer
derartigen Anordnung nicht möglich.
[0005] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik und den geschilderten Problemen
und Nachteilen ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Universalwalzgerüst
der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß mit geringem konstruktiven Aufwand und
hoher Zuverlässigkeit sowohl Rundrohre wie auch Profilrohre mit großer Formgenauigkeit
wirtschaftlich hergestellt werden können.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die kompletten Universaleinbauten
aus den Universalwalzgerüsten ausbaubar und wahlweise gegen Universaleinbauten zur
Herstellung von Rundrohren bzw. zur Herstellung von Profilrohren austauschbar sind.
[0007] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es erstmals, im Konturformteil einer Rohrschweißanlage
in ein und demselben Gerüst wahlweise Universaleinbauten zum Herstellen von Rundrohren
sowie solche zum Herstellen von Profilrohren einzusetzen, so daß der aufwendige Umbau
der Gerüste für unterschiedliche Rohrquerschnittsformen wesentlich verringert wird.
Durch Austausch der kompletten Universaleinbauten verringem sich die Stillstandszeiten
der Rohrschweißanlage so wesentlich, daß eine merklich höhere Ausbringung erzielt
wird.
[0008] In einer besonders günstigen Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
daß die die Walzen aufnehmenden Einbaustücke jedes Universaleinbaus zum Herstellen
von Profilrohren kastenförmig ausgebildet sind und jedes Einbaustück parallel und
quer zur Achse der in ihm aufgenommenen Walze an den benachbarten Einbaustücken des
gleichen Universaleinbaus Verschiebbar geführt ist.
[0009] Ausgehend von einem bekannten Universalgerüst, wie es als CTA-Kalibrierelement der
Firma Voest-Alpine beschrieben wird, wird ein Universaleinbau derart vereinfacht und
optimiert, daß nicht nur die Austauschbarkeit gegen einen Einbausatz zur Herstellung
von Rundrohren leicht und schnell möglich ist, sondern auch die Verstellung des Universaleinbaus
bei der Herstellung von Profilrohren auf unterschiedliche Querschnittsformen einfach
und genau mit gennstem Bauaufwand möglich wird. Die Führungen zur Verstellung der
Einbaustücke und damit der Walzen des Universaleinbaus zum Herstellen von Profilrohren
sind nicht mehr in den Gerüsten vorgesehen, sondern an den die Walzen aufnehmenden
Einbaustücken selbst. Durch die Anordnung der Führungen wird eine exakte Verstellung
der Walzen durch am Gerüst abgestützte Anstellelemente möglich, die beim Ausbau des
Universaleinbaus am Gerüst verbleiben und somit den Ausbau vereinfachen. Der Universaleinbausatz
ist kompakt und übersichtlich konstruiert.
[0010] Wenn in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen ist, daß die Führungen
zum Verschieben der Einbaustücke an den Seitenwangen der Einbaustücke vorgesehen und
als Gleitleisten und diese aufnehmende Gleitnuten ausgebildet sind, wobei die Führungen
für die benachbarten Einbaustücke eines Universaleinbaus senkrecht zueinander verlaufen,
so wird eine formstabile und exakt führbare Verstellmechanik geschaffen, die neben
kurzen Verstellzeiten und dem bereits mehrfach erwähnten günstigen Aus- und Einbau
des Universaleinbausatzes, auch exakte Formhaltigkeit der hergestellten Rohre garantiert.
[0011] Zum Auswechsein der Universaleinbauten werden diese seitlich aus dem Universalwalzgerüst
ausgefahren, wozu die ausbauseitige Horizontalanstellung an einer Gleitführung quer
aus dem Bereich des Gerüstständerfensters entfernbar ist. Lediglich an der Ausbauseite
des Gerüstes wird also die vorgesehene Anstellung entfernt, wobei die Gleitführung
am Gerüst vorgesehen ist und somit die Horizontalanstellung-zwar seitlich verschoben-
doch am Gerüst bleibt.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- Ein Universalwatzgerüst nach der Erfindung zum Herstellen von Rundrohren in Ausbaustellung
bzw. ausgebauter Stellung.
- Figur 2
- Das Gerüst nach Figur in Arbeitsstellung.
- Figur 3
- Ein erfindungsgemäßes Univemalwalzgerüst zum Herstellen von Profilrohren in Ausbaustellung
bzw. ausgebauter Stellung.
- Figur 4
- Den aus den Universalwalzgerüst ausgebauten Universaleinbau in perspektivischer Darstellung.
- Figur 5
- Den Universaleinbau nach Figur 5 mit vereinzelten Einbaustücken.
- Figuren 6u.7
- Zwei erfindungsgemäße Universalwalzgerüste zum Herstellen von Profilrohren unterschiedlicher
Querschnitte.
[0013] In Figur 1 ist mit 1 der Ständer des Universalwalzgerüstes bezeichnet, der sowohl
zum kontinuierlichen Umformen von Rundrohren wie auch Profilrohren geeignet ist. Im
Ständer 1 ist der insgesamt mit 2 bezeichnete Universaleinbau erkennbar, der aus der
oberen Horizontalwalze 3, der unteren Horizontalwalze 4 und den beiden Vertikalwalzen
5 und 8 besteht. Die Walzen 3 bis 6 sind in Einbaustücken gelagert. wobei das obere
Einbaustück mit 7, das untere Einbaustück mit 8 und die Einbaustücke der Vertikalwalzen
mit 9 und 10 bezeichnet sind.
[0014] Zur Anstellung der oberen und unteren Horizontalwalzen 3 und 4 sind die obere Anstellung
11 und die untere Anstellung 12 vorgesehen, die in konventioneller Weise die Einstellung
zur Walzlinie und/oder die Anstellung der Walzen zueinander bewerkstelligen. Zur Einstellung
der Vertikalwalzen 5 und 6 ist die bei 13 erkennbare hydraulische Anstellung für die
Walze 6 vorgesehen sowie die hydraulische Anstellung 14 für die Walze 5, die in Figur
1 an der am Ständer 1 befestigten Gleitführung 15i nach oben verfahren ist, damit
der komplette Universaleinbau mit den Einbaustücken 7, 8, 9 und 10 und den Walzen
3, 4, 5 und 6 aus dem Gerüstfenster heraus in die gestrichelt dargestellte Lage neben
dem Ständer 1 verfahren werden kann. In Arbeitsstellung ist die hydraulische Anstellung
14 nach unten verfahren und wirkt, wie die Anstellung 14 auf das Einbaustück 9 der
Vertikalwalze 5.
[0015] Aus Figur 1 ist auch ersichtlich, daß zum Ausbau des Universaleinbaus die Einbaustücke
aufeinander gefahren werden, d.h. die Einbaustücke 9 und 10 der Vertikalwalzen werden
auf dem Einbaustück 8 der unteren Horizontalwalze abgesetzt und das Einbaustück 7
der oberen Horizontalwalze 3 wird auf den Einbaustücken 9 und 10 der Vertikalwalzen
abgesetzL
[0016] In Arbeitsstellung, die in Figur 2 dargestellt ist, sind die Einbaustücke 7, 8, 9
und 10 so zur Walzachse zentriert eingestellt, daß die Kaliber der Walzen 3 bis 6
das Rohr 16 allseitig umschließen und kalibrieren. Gleiche Teile sind die Figur 2
gleich bezeichnet.
[0017] In Figur 3 ist in dem gleichen Ständer 1 des Universalwalzgerüstes ein Universaleinbau
zum Herstellen von Profilrohren eingesetzt. Zur Vereinfachung sind auch hier gleiche
Teile gleich bezeichnet. Mit den Anstellungen 11, 12, 13 und 14 werden die jetzt für
die zylindrischen Walzen 3 bis 5 entsprechend ausgebildeten Einbaustücke 7, 8, 9 und
10 auf das gewünschte Kaliber eingestellt, wie später noch beschrieben wird. Auch
bei diesem Universaleinbau werden zum Ausbau die Einbaustücke aufeinandergefahren,
wie dies zur Figur 1 beschrieben wurde. Bei aus dem Bereich des Ständers 1 verschobener
hydraulischer Anstellung 14 kann der Universaleinbau komplett in die gestrichelt dargestellte
Stellung ausgefahren werden.
[0018] Wie in Figur 4 perspektivisch dargestellt, besteht ein Universaleinbau zum Herstellen
von Profilrohren aus vier kastenförmig ausgebildeten, die Walzen 3 bis 6 aufnehmenden
Einbaustücken, die im Einbauzustand ineinander verschachtelt sind. Das die obere Horizontalwalze
3 aufnehmende Einbaustück ist mit 17 bezeichnet, das die untere Horizontalwalze aufnehmende
Einbaustück mit 18. Die die Vertikalwalzen lagernden Einbaustücke sind für die Walze
5 mit 19 und die für die Walze 6 mit 20 bezeichnet.
[0019] In Figur 5 sind zum besseren Verständnis die kastenförmigen Einbaustücke mit den
Walzen - wie in einer Explosionszeichnung - auseinandergebaut dargestellt, wodurch
erkennbar ist, daß jedes Einbaustück an den inneren bzw. äußeren Flanken mit Führungen
für die jeweils benachbarten Einbaustücke versehen sind. So ist erkennbar das Einbaustück
19 an beiden gegenüberliegenden Flanken mit Führungsleisten 20 und 21 versehen, wobei
die Führungsleiste 21 im zusammengebauten Zustand mit einer entsprechend ausgebildeten
Nut 23 an der inneren Flanke des Einbaustückes 18 korrespondiert und die Leiste 20
in die entsprechend ausgebildeten Nuten 24 am Einbaustück 17 für die obere Horizontalwalze
3 paßt. Die Nuten 25 korrespondieren mit den Leisten 26 am Einbaustück 20, die Leisten
27 am Einbaustück 20 passen in die Nuten 28 am Einbaustück 17.
[0020] Durch die derartig ausgebildete Führung der Einbaustücke 17, 18, 19, 20 am jeweils
benachbarten Einbaustück wird eine stabile und kompakte Führung der Einbaustücke zueinander
erreicht und gleichzeitig sichergestellt, daß eine genaue axiale und gleichzeitig
parallele Verschiebung der Walzen 3 bis 6 zueinander zur Einstellung der gewünschten
Querschnittsformen ermöglicht wird. In Figuren 6 und 7 sind zwei unterschiedliche
Verschiebestellungen der Walzen 3 bis 6 dargestellt. Erkennbar haben die Rohre 16
durch die Axialverschiebung der Walzen 3 bis 6 unterschiedliche Querschnittsflächen
erhalten.
[0021] Der Vorteil der vorliegenden Erfindung ist einerseits in der Austauschbarkeit der
Universaleinbauten für Rundrohre und Profilrohre und andererseits in der günstigen
Verschiebelagerung der Einbaustücke des Universaleinbaus zum Herstellen von Profilrohren
zu sehen, so daß bei einfachster konstruktiver Ausgestaltung und damit wirtschaftlicher
Herstellbarkeit beste Ergebnisse an den damit hergestellten Rohren zu erwarten sind.
1. Universalwatz gerüst zum kontinuierlichen Umformen von Rohren, insbesondere in Rohrschweißanlagen,
zu Rund- oder Profilrohren mit Hilfe von sich paarweise gegenüberliegend in einer
gemeinsamen zur Rohrlängsachse senkrechten Ebene verstellbar angeordneten Walzen,
deren entsprechend ausgebildete Kaliber das Rohr umschließen.
dadurch gekennzeichnet,
daß die kompletten Universaleinbauten (2) aus dem Ständer (1) des Universalwalzgerüstes
ausbaubar und wahlweise gegen Universaleinbauten (2) zur Herstellung von Rundrohren
bzw. zur Herstellung von Profilrohren austauschbar sind.
2. Universalwalzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Walzen aufnehmenden Einbaustücke (7 bis 10) jedes Universaleinbaus (2)
zum Herstellen von Profilrohren kastenförmig ausgebildet sind und jedes Einbaustück
(7 bis 10) parallel und quer zur Achse der in ihm aufgenommenen Walze (3 bis6) an
den benachbarten Einbaustücken (7 oder 8 oder 9 oder 10) des gleichen Universaleinbaus
(2) verschiebbar geführt ist.
3. Universamalzgerüst nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungen (20,21,23,24,25,26,27,28) zum Verschieben der Einbaustücke (7 bis
10) an den Seitenwangen der Einbaustücke vorgesehen und als Gleitleisten und diese
aufnehmende Gleitnuten ausgebildet sind, wobei die Führungen für die benachbarten
Einbaustücke (7 bis 10) eines Universaleinbaus (2) senkrecht zueinander verlaufen.
4. Universalwalzgerüst nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet;
daß die Universaleinbauten (2) seitlich aus den Ständem (1) der Universalwalzgerüste
ausfahrbar sind, wozu die ausbauseitige Honzontalanstellung (14) an einer Gleitführung
(15) quer aus dem Bereich des Gerüstständerfensters entfernbar ist.