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EP 0 719 703 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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03.07.1996 Patentblatt 1996/27 |
(22) |
Anmeldetag: 16.12.1995 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B63G 7/06 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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BE DE DK FR GB IT NL SE |
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Priorität: |
22.12.1994 DE 9420497 U
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Anmelder: FR. LÜRSSEN WERFT GmbH & Co. |
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D-28759 Bremen (DE) |
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Erfinder: |
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- Ortlepp, Peter
D-24536 Neumünster (DE)
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Vertreter: Eisenführ, Speiser & Partner |
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Martinistrasse 24 28195 Bremen 28195 Bremen (DE) |
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Seeminenräumfahrzeug |
(57) Es wird ein Fahrzeug (1), insbesondere eine Drohne zur Räumung von Seeminen mittels
magnetischer Schiffssignatursimulation offenbart, mit einer die ferritischen Anteile
des Fahrzeuge ausnutzenden Elektromagnetspulenanordnung. Sowohl im vorderen als auch
im hinteren Fahrzeugteil befindet sich je eine Elektromagnetspule (2), von denen jede
mehrere Teilwicklungen aufweist, die jede für sich mit einem eigenen Netzgerät verbunden
sind, die sämtlichst an einem einzigen Steuerrechner und Programmgeber angeschlossen
sind.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug zur Räumung von Seeminen mittels magnetischer
Schiffssignatursimulatation.
[0002] Als Fahrzeuge zur Räumung von Seeminen mittels Schiffsmagnetfeldsimulation sind Drohnen
bekannt mit zur Magnetfelderzeugung auf der Schiffsaußenhaut oder auf einem Kesselkörper
aufgebrachten Elektromagnetspulen.
[0003] Der Erfindung liegt d
ie Aufgabe zugrunde, ein derartiges Fahrzeug zur Räumung von Seeminen mit einer Verbesserung
der Zielschiffähnlichkeit zu schaffen.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe ist ein Fahrzeug zur Räumung von Seeminen mittels magnetischer
Schiffssignatursimulation, mit einer die ferritischen Anteile des Fahrzeuges ausnutzenden
Elektromagnetspulenanordnung vorgesehen. Das Fahrzeug weist sowohl im vorderen als
auch im hinteren Fahrzeugteil je eine Elektromagnetspule auf, von denen jede in mehrere
Teilwicklungen unterteilt ist, die jede für sich mit einem eigenen Netzgerät verbunden
sind. Die Netzgeräte sind ihrerseits sämtlich an einem einzigen Steuerrechner und
Programmgeber angeschlossen.
[0005] Mit der Erfindung lassen sich in Abhängigkeit von der Anzahl der Teilwicklungen magnetische
Einzeldipole mit unterschiedlicher Polarität und unterschiedlicher magnetischer Feldstärke
erzeugen. Es ist eine Erhöhung der bei bestimmten Minenzündgeräten eine große Bedeutung
aufweisenden vertikalen Feldkomponente BZ ermöglicht, durch Totalverpolung der vorderen
und hinteren Teilwicklungen gegeneinander. Es ist ferner eine Feldumpolung der Fahrzeugsignatur
durch Verpolung gewisser Teilwicklungen ermöglicht. Diese manipulierte Feldumkehrung
führt bei bestimmten Seeminenzündgeräten zur Auslösung, da diese Feldumpolung von
der Mine als Zielüberlauf interpretiert wird. Es ist außerdem eine Nutzung für magnetischen
Pulsräumbetrieb möglich. Schließlich ist durch die Erfindung auch eine Nutzung für
die notwendige Entmagnetisierung der Drohne bzw. des Räumfahrzeuges nach jeder Minenräumoperation
ermöglicht.
[0006] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachfolgend näher erläutert.
[0007] In der Zeichnung zeigt
- Figur 1
- ein Fahrzeug mit vorderen und hinteren Elektromagnetteilwicklungen, und
- Figur 2
- ein Blockschaltbild.
[0008] Gemäß Figur 1 ist ein unbemanntes Fahrzeug 1 vorgesehen, das sowohl in seinem vorderen
als auch in seinem hinteren Bereich je eine Elektromagnetspule aufweist, von denen
jede mit etlichen Teilwicklungen 2 versehen ist. Die Teilwicklungen 2 sind direkt
auf der Fahrzeugaußenhaut aufgebracht. Sie können aber auch auf einem speziellen Kesselkörper
angebracht sein. Jede Teilwicklung 2 wird von einem bipolaren, programmierbaren Netzgerät
3 gespeist, das zusammen mit allen anderen Netzgeräten von einem Steuerrechner und
Programmgeber 4 programmiert und synchronisiert wird.
[0009] Das Fahrzeug 1 weist einen eigenen Antrieb auf und ist für ausgedehnte Minensuchoperationen
ausgerüstet. Es ist mit (nicht dargestellten), bekannten Mitteln versehen, die seine
vollständige Fernsteuerung von einem abgesetzten Fahrzeug aus ermöglichen. Die Fernsteuermittel
enthalten bevorzugt Mittel zum Empfangen und Senden auch von solchen Informationen,
die für die Fernsteuerung des Steuerrechners und Programmgebers 4 oder aber für die
Fernsteuerung der individuellen programmierbaren Netzgeräte 3 benötigt werden.
[0010] In einer nicht gezeigten vorteilhaften Ausführungsform befindet sich der Steuerrechner
und Programmgeber teilweise oder vollständig an Bord eines abgesetzten Fahrzeuges,
wie beispielsweise eines Schiffes oder Luftfahrzeuges, von dem aus das unbemannte
Fahrzeug 1 ferngesteuert wird. In diesem Fall enthält das das steuernde mit dem gesteuerten
Fahrzeug verbindende Link in bekannter Weise eine ausreichende Anzahl von Übertragungskanälen
für den Datenaustausch zwischen den individuellen Netzgeräten 3 und dem abgesetzt
angeordneten zentralen Steuerrechner und Programmgeber 4.
[0011] Wie es für einen Fachmann auf dem hier interessierenden Gebiet selbstverständlich
ist, sind in dem Steuerrechner und Programmgeber 4 eine Reihe von Programmen gespeichert,
mit deren Hilfe verschiedene Minensuch-Optionen einstellbar sind. Abhängig von dem
benutzen Programm werden die Teilwicklungen 2 über ihre individuellen Netzgeräte 3
so gespeist, daß sich die oben genannten Nutzungen ergeben.
1. Fahrzeug zur Räumung von Seeminen mittels magnetischer Schiffssignatursimulation,
mit einer die ferritischen Anteile des Fahrzeuges ausnutzenden Elektromagnetspulenanordnung,
dadurch gekennzeichnet, daß sich sowohl im vorderen als auch im hinteren Fahrzeugteil
eine Elektromagnetspule befindet, von denen jede mehrere Teilwicklungen (2) aufweist,
die jede für sich mit einem eigenen Netzgerät (3) verbunden sind, die sämtlich an
einen einzigen Steuerrechner und Programmgeber (4) angeschlossen sind.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, mit Mitteln und einem abgesetzten Fahrzeug für seine Fernsteuerung
während einer gesamten Minensuchoperation und mit Mitteln innerhalb der Fernsteuermittel
zum Austausch von Signalen mit jenem abgesetzten Fahrzeug, welches das Fahrzeug (1)
fernsteuert.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die genannten Signale Signale zum Steuern
von individuellen oder Gruppen von Netzgeräten (3) enthalten und bei dem sich der
einzige Steuerrechner und Programmgeber (4) an Bord jenes abgesetzten Fahrzeuges befindet
und so ausgebildet ist, daß er mindestens die genannten Signale zu den Netzgeräten
(3) senden kann.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Netzgeräte (3) in Verbindung mit den ihnen zugeordneten
Teilwicklungen (2) zur Erzeugung individueller Dipole mit unterschiedlicher Polarität
und/oder unterschiedlichen magnetischen Feldstärken ausgebildet sind.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die individuellen Netzgeräte (3)
von dem einzigen Steuerrechnungsprogrammgeber (4) individuell oder in Gruppen zur
entsprechenden Speisung der zugeordneten Teilwicklungen (2) ausgebildet sind.
6. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß es ein unbemanntes Fahrzeug (Drohne) ist.
