[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Anordnung und Trittfolge
von Schäften einer Schaftmaschine für ein aus einem Grundgewebe mit Muster bestehendes
und zu webendes Gewebe.
[0002] Die Schaftwebtechnik, bei der immer eine Vielzahl von Fäden gleichzeitig angehoben
oder abgesenkt wird, findet große Anwendung in der Webtechnik. Dabei werden Fäden
zu größeren Gruppen zusammengefaßt, so daß keine großflächigen und feingezeichneten
Muster wie bei der Jacquardtechnik erzeugt werden können und sich der Musterumfang
beschränkt. Bei einfachen Mustern wird jedoch auf die Schaftwebtechnik zurückgegriffen.
[0003] In der Webmaschine liegen die einzelnen Schäfte hintereinander. Während des Webens
wird das sogenannte Fachdreieck durch die gehobenen Kettfäden, durch die gesenkten
Kettfäden und das Riet gebildet. Damit der hinterste Schaft noch den gleichen Winkel
bei der Fachbildung durch das Anheben der Kettfäden erzielt wie der vorderste, muß
er sehr hoch gehoben werden. Aufgrund physikalischer Grenzen ist die Zahl der Schäfte,
die man in einer Webmaschine anbringen kann, begrenzt. Bei den Webmaschinen, die zur
Zeit Anwendung finden, können nicht mehr als 40 Schäfte verwendet werden, wobei mehr
als 24 Schäfte selten vorkommen.
[0004] Durch die Begrenzung der Anzahl der Schäfte wird auch der Musterumfang begrenzt.
Das Aussehen eines schaftgemusterten Gewebes ist abhängig von der Anzahl und der Anordnung
sowie der Trittfolge der Schäfte.
[0005] Bei der Herstellung eines neuen schaftgemusterten Gewebes wird das zu webende Gewebe
mit Muster durch das Austauschen einzelner Schäfte "ausprobiert". Oftmals ist es erforderlich,
daß viele Schäfte ausgetauscht werden. Dabei ist auch nicht immer gewährleistet, daß
das neue Gewebe mit Muster auch dem Muster entspricht, das als Vorlage dient. Das
"Ausprobieren" eines neuen schaftgemusterten Gewebes ist sehr zeitaufwendig und teuer,
weil die Schäfte einer Webmaschine per Hand ausgetauscht und dabei die Einzüge der
einzelnen Schäfte geändert werden müssen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der genannten Art aufzuzeigen,
bei dem ein Gewebe mit einem neuen Muster einfach und preiswert hergestellt werden
kann, wobei das Aussehen dieses Gewebes -zumindest weitestgehend - der Vorlage entsprechen
soll.
[0007] Bei der Lösung dieser Aufgabe wird berücksichtigt, daß verschiedene Webmaschinen
mit unterschiedlichen Schaftanordnungen beziehungsweise Schaftpakete mit bestimmten
Schaftanordnungen existieren, mit denen bereits unterschiedliche Muster gewebt worden
sind Der Austausch einzelner Schaftpakete ist relativ einfach, weil die Schäfte insgesamt
ausgetauscht werden und nicht der Einzug einzelner Schäfte verändert wird.
[0008] Ausgehend von dieser Erkenntnis läuft das Verfahren zur Bestimmung der Anordnung
und der Trittfolge von Schäften einer Schaftmaschine für ein aus einem Grundgewebe
mit Muster bestehendes und zu webendes Gewebe gemäß der Verfahrensschritte des Anspruches
1 ab. Dabei wird:
- eine Vorlage für ein Muster oder ein Grundgewebe mit Muster mit Hilfe einer Datenverarbeitungsanlage
erfaßt und/oder dargestellt,
- es wird die Anzahl der für das Weben der Vorlage notwendigen Schäfte bestimmt,
- bekannte und/oder vorhandene Schaftanordnungen werden erfaßt
- die für das Weben der Vorlage bestimmten Schäfte werden mit den erfaßten Schaftanordnungen
verglichen und diesen zugeordnet,
- aus den so zugeordneten Schaftanordnungen wird die Trittfolge der einzelnen Schäfte
in der Schaftmaschine ermittelt und
- mit der ermittelten Schaftanordnung und Trittfolge ist ein Gewebe mit Muster auf einer
Ausgabeeinheit darstellbar und/oder webbar.
[0009] Das Gewebe, das nach der Bestimmung der Anordnung und der Bewegung von Schäften gewebt
werden soll, besteht aus einem Grundgewebe mit Muster. Das Muster wird auf einer Vorlage
dargestellt. Sofern das Grundgewebe auch eine eigene Musterung aufweist, wird diese
ebenfalls auf der Vorlage dargestellt. Diese Vorlage kann beispielsweise eingescannt
werden. Es ist aber auch möglich, daß diese Vorlage direkt auf dem Bildschirm dargestellt
wird.
[0010] Zur besseren Veranschaulichung des Verfahrens wird bei der nachfolgenden Beschreibung
auf die beiliegenden, schematisierten Figuren 1a, b und 2a, b Bezug genommen.
[0011] In Figur 1a ist im unteren Bereich eine Vorlage für ein Muster dargestellt (das sogenannte
Warenbild). Das Muster besteht im wesentlichen aus einer in Vorderansicht dargestellten
Lokomotive 10 auf einem Gleis 12. Von dem Gleis 12 sind zwei Bahnschwellen 14, 16
sichtbar, von denen jeweils zwei Bereiche 14l, 14r beziehungsweise 16l, 16r über das
Gleis 12 seitlich überstehen.
[0012] Die Lokomotive 10 hat an ihrem vorderen Ende einen Schieber 18 und oben auf dem Dach
einen Schornstein 20, aus dem eine Rauchfahne 22 aufsteigt. Das gesamte Motiv wird
von einem Quadrat 24 umrandet.
[0013] Die Vorlage besteht in diesem Ausführungsbeispiel nur aus einem Muster. Für das Grundmuster
des zu webenden Gewebes ist kein spezielles Muster angegeben.
[0014] Das Muster der Vorlage wird mit Hilfe eines Rasters erfaßt. Den einzelnen Rasterpunkten
können cartesische Koordinaten zugeordnet werden, damit das Muster in der Datenverarbeitungsanlage
erfaßt werden kann. Es sind auch andere Verfahren zur Erfassung des Musters denkbar.
[0015] Im oberen Bereich der Figur 1a ist ein Schafteinzug für eine Schaftanordnung dargestellt.
Der Raum zwischen zwei senkrechten Linien K bezeichnet den von einem Schaft gesteuerten
Kettfaden und zwischen zwei waagerechten Linien S den jeweiligen Schaft. Die Anzahl
der Schäfte ist abhängig von der Anzahl der verschieden bindenden Kettfäden. Ausgehend
davon, daß für jeden Kettfaden im Rapport ein Schaft benötigt wird, entspricht die
maximal notwendige Anzahl der Schäfte der Anzahl der Kettfäden im Rapport. Eine Reduzierung
der Schaftanzahl ist dadurch möglich, daß alle gleich bindenden Kettfäden auf einen
Schaft gelegt werden, ohne daß sich hierdurch das Muster des Gewebes ändert. In Figur
1a wird bei der Bestimmung der Anzahl der Schäfte bereits davon ausgegangen, daß gleich
bindende Kettfäden auf einen Schaft gelegt werden.
[0016] Das Muster der Vorlage besteht aus 50 Kettfäden, wobei der erste Kettfaden K1 der
linken senkrechten Begrenzung des Quadrates 24 entspricht und der fünfzigste Kettfaden
K50 die rechte senkrechte Begrenzung des Quadrates 24 bildet.
[0017] Die Schäfte, die durch die waagerecht verlaufenden Bereiche zwischen jeweils zwei
Linien S gekennzeichnet werden, werden im folgenden zur einfacheren Beschreibung durchnumeriert,
wobei der Schaft S1 durch den untersten waagerechten Bereich gekennzeichnet ist. Für
das Motiv sind 36 verschiedene Schäfte notwendig (S1 - S36).
[0018] Für die Lokomotive 10 des Musters der Figur 1a wird die Anzahl der Schäfte bestimmt,
die für das Weben der Lokomotive 10 notwendig sind. Der Schaft S1 steuert sowohl den
ersten (K1) als auch den fünfzigsten Kettfaden (K50) und der Schaft S2 die Kettfäden
K2, K3, K4, K5, K6, K48 und K49. Entsprechend steuern die Schäfte S3, S19 und S36
ebenfalls mehrere Kettfäden, wogegen die übrigen Schäfte jeweils nur einen Kettfaden
steuern.
[0019] Mit vorhandenen Webmaschinen sind bereits verschiedene Muster bei bestimmten Schaftanordnungen
gewebt worden. Diese Muster werden mit Hilfe der Datenverarbeitungsanlage in Abhängigkeit
von der jeweiligen Schaftanordnung erfaßt. Es ist auch möglich, daß die jeweiligen
Muster bereits in der Datenverarbeitungsanlage gespeichert sind.
[0020] Die Schaftanordnung, die für die Lokomotive 10 ermittelt worden ist, wird mit den
mit Hilfe der Datenverarbeitungsanlage erfaßten bekannten Schaftanordnungen verglichen.
Dabei wird aus den bekannten Schaftanordnungen diejenige Schaftanordnung herausgesucht,
die entweder mit einer für die Lokomotive 10 bestimmten Schaftanordnung übereinstimmt
oder dieser Anordnung so nahe kommt, daß der Informationsverlust möglichst gering
ist, das heißt, daß die Lokomotive 10 später so gewebt wird, daß die Abweichungen
des schaftgemusterten Gewebes von der Vorlage möglichst gering sind.
[0021] Im Anschluß daran wird für die ermittelte Schaftanordnung die Reihenfolge, in der
die Schäfte angesteuert werden (die sogenannte Trittfolge) bestimmt. Dies ist in Figur
1b dargestellt und mit T1 bis T36 bezeichnet.
[0022] Mit Hilfe dieser Trittfolge und der daraus resultierenden Schlagpatrone, die im unteren
Teil von Figur 1b dargestellt ist, wird das Gewebe mit Muster auf einer Ausgabeeinheit,
beispielsweise mit Hilfe eines Druckers oder auf einem Bildschirm, dargestellt oder
auf einer Webmaschine gewebt. Beim Weben wird die Webmaschine ausgewählt, die bereits
die vorhandene Schaftanordnung enthält oder es wird ein Schaftpaket ausgewählt, das
die gewünschte Schaftanordnung enthält. Dieses Schaftpaket kann gegen ein vorhandenes
Schaftpaket einer Webmaschine ausgetauscht werden.
[0023] Der Vorteil dieses Verfahrens liegt gegenüber der bekannten Schaftwebtechnik darin,
daß es nicht mehr notwendig ist, einzelne Schäfte per Hand auszutauschen. Es wird
vielmehr auf bekannte Schaftanordnungen zurückgegriffen, wodurch Kosten eingespart
werden. Außerdem ist eine genaue Bestimmung des schaftgemusterten Gewebes schon vor
dem Weben möglich, so daß das zeitaufwendige "Ausprobieren", das heißt probeweises
Weben, wegfällt.
[0024] Wie bereits beschrieben, ist die Anzahl der Schäfte in einer Webmaschine begrenzt.
Für das Weben von komplizierten Mustern sind häufig mehr Schäfte erforderlich als
auf einer Webmaschine vorhanden sind. Damit derartige Muster - zumindest angenähert
- gewebt werden können, zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus,
daß eine bestimmte Schaftanzahl vorgegeben wird, die nicht überschritten werden darf.
Die Anzahl der für das Weben der Vorlage (Warenbild) notwendigen Schäfte wird auf
diese vorgegebene Anzahl reduziert.
[0025] Eine mögliche Reduzierung der Schaftanzahl ist in Figur 2a dargestellt. Bei dieser
Reduzierung wird das Muster entlang der Kettfäden, in diesem Fall von rechts nach
links, abgetastet. Dabei werden einzelne Schäfte herausgenommen.
[0026] Das Muster wird so verändert, daß die Anzahl der Schäfte reduziert wird wobei gleichzeitig
berücksichtigt wird, daß der Informationsverlust möglichst gering ist, so daß die
Vorlage (das Warenbild) nur geringe Abweichungen von dem durch die Herausnahme einzelner
Kettfäden abgeänderten Muster zeigt.
[0027] Bei der Lokomotive 10 in Figur 2a ist unter anderem die Rauchfahne 22 entfernt worden
da hierdurch - bei geringem Informationsverlust - eine erhebliche Zahl von Schäften
überflüssig wird. Insgesamt ist die Vorlage so abgeändert worden, daß das Muster entlang
der Symmetrieachse A weitgehend symmetrisch ist. Dadurch reduziert sich die Anzahl
der Schäfte entsprechend.
[0028] Bei diesem "symmetrischen" Muster können die links von der Symmetrieachse A liegenden
Kettfäden durch die gleichen Schäfte angesteuert werden wie die rechts von der Symmetrieachse
A liegenden Kettfäden. Hieraus ist ersichtlich, daß sich die Anzahl der Schäfte bei
einem symmetrischen Muster erheblich reduzieren läßt.
[0029] Für dieses Muster sind noch 19 Schäfte erforderlich. Der Schaft S1 der Figur 1a für
die Steuerung der Kettfäden K1 und K50 ist herausgenommen worden. Diese Kettfäden
werden gemäß Figur 2a durch den Schaft S19 gesteuert, der ebenfalls die Kettfäden
K25, K27 und K29 steuert. Durch die Herausnahme weiterer Schäfte ist die Schaftanzahl
um 17 Schäfte reduziert worden. Dadurch treten nur geringfügige Änderungen des Musters
auf wie der Wegfall der Rauchfahne 22. Beispielsweise sind die senkrecht verlaufenden
Linien des Quadates 24 unterbrochen. Der Informationsverlust des Musters der Figur
2a ist im Vergleich zu dem Muster der Figur 1a minimal.
[0030] Mit der Veränderung des Musters ändert sich auch die Schaftanordnung wie im oberen
Teil von Figur 2a dargestellt. Ergibt sich für eine Vorlage eine Schaftanordnung,
die neu ist, so ist es durch geringe Mustervariationen möglich, eine Schaftanordnung
zu bestimmen, die bereits vorhanden ist oder zumindest annähernd vorliegt.
[0031] Die mit der bestimmten Schaftanordnung und Trittfolge hergestellten schaftgemusterten
Gewebe zeigen demnach eine gute Übereinstimmung mit der Vorlage. Sofern Abweichungen
zu der Vorlage auftreten, sind diese gering. Die übereinstimmung des Gewebes mit Muster
mit der Vorlage ist abhängig von der Anzahl der vorgegebenen Schaftanordnungen sowie
der mit diesen Schaftanordnungen gewebten Muster. Die Summe der bekannten Schaftanordnungen
ist proportional zu den Übereinstimmungen zwischen Warenbild nach Entwurf und endgültigem
Warenbild.
[0032] Bei dem beschriebenen Verfahren wird bereits im Vorfeld des Webens das Aussehen des
endgültigen schaftgemusterten Gewebes genau festgelegt, ohne daß ein aufwendiges probeweises
Weben notwendig ist.
[0033] Eine gute Erfassung der Vorlage kann dadurch erreicht werden, daß das Grundgewebe
als Hintergrundinformation und das Muster als Vordergrundinformation erfaßt wird.
Das Grundgewebe erstreckt sich über das gesamte Gewebe, wogegen das Muster nur in
einigen Gewebeabschnitten auftritt. Durch diese Aufspaltung in Vordergrund- und Hintergrundinformation
ist eine genaue Erfassung der Vorlage und eine sichere Zuordnung der Schäfte zu dem
Muster und dem Grundgewebe gewährleistet.
[0034] Dem Muster können zusätzliche Schuß- oder Kettmusterungen zugeordnet werden. Bei
einer zusätzlichen Schußmusterung und bei einer zusätzlichen Kettmusterung sind möglicherweise
weitere Schäfte mit einem Kettfaden für das Muster vorzusehen, sofern der Kettfaden
nicht bereits auf einem Schaft vorliegt. Einem Muster kann eine Schuß-, eine Kett-,
und/oder eine Schuß- und Kettmusterung zugeordnet werden. Die Zuordnung der Schäfte
und Auswahl der Trittfolge erfolgt dabei analog wie vorstehend beschrieben.
[0035] Gute Endergebnisse für das gewebte Gewebe können auch dadurch erreicht werden, daß
das mit der ermittelten Schaftanordnung und Trittfolge dargestellte und/oder gewebte
schaftgemusterte Gewebe mit dem ursprünglichen Warenbild verglichen wird. Dabei können
noch Korrekturen vorgenommen werden, sofern die Ergebnisse unerwünschte Abweichungen
von dem ursprünglichen Warenbild zeigen sollten. Wird das Gewebe mit der ermittelten
Schaftanordnung und Trittfolge beispielsweise auf einem Bildschirm oder mit Hilfe
eines Druckers sichtbar gemacht, fällt ein "Probeweben" vollständig weg, so daß erhebliche
Kosten und Zeit eingespart werden.
[0036] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich, daß eine oder mehrere Bindungen
für das Gewebe vorgegeben werden. Dadurch kann das Aussehen des Gewebes, das gewebt
werden soll, beeinflußt werden.
[0037] Eine Zurückführung der für das Weben des Gewebes mit Muster ermittelten Schaftanordnung
auf eine bekannte Schaftanordnung kann durch Permutation der notwendigen Schäfte erreicht
werden. Liegt eine ermittelte Schaftanordnung nicht auf einer Webmaschine oder als
Schaftpaket vor, werden die einzelnen Schäfte so untereinander vertauscht, daß sich
die Anordnung der Schäfte und damit die Schaftanordnung ändert. Das Aussehen des Musters
wird nicht verändert. Diese Schaftpermutationen werden solange durchgeführt, bis eine
bekannte Schaftanordnung ermittelt wird. Läßt sich durch die Schaftpermutationen keine
bekannte Schaftanordnung ermitteln, wird bei den Permutationen die Schaftanordnung
ausgewählt, die der Ausgangssituation der Schaftanordnung entspricht.
[0038] Das Aussehen des zu webenden schaftgemusterten Gewebes kann zusätzlich dadurch beeinflußt
werden, daß einzelnen Farben und/oder einzelnen Musterabschnitten des Gewebes bestimmte
Bindungen zugeordnet werden.
[0039] Wird das zu webende Gewebe auf einer Ausgabeeinheit sichtbar gemacht, ist eine guter
Vergleich mit der Vorlage dann möglich, wenn die Farben für das Gewebe in Abhängigkeit
von den Farben gewählt werden, die mit der Ausgabeeinheit darstellbar sind.
[0040] Aus Figur 2b ist erkennbar, daß die Veränderung der Schaftanordnung gemäß Figur 2a
gegenüber Figur 1a zu einer entsprechenden veränderten Trittfolge führt (oberer Teil
von Figur 2b). Die zugehörige Schlagpatrone ist im unteren Teil von Figur 2b erkennbar.
[0041] Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch mit einem Verfahren zur Darstellung eines
aus Kett- und Schußfäden bestehenden Gewebes, wie es beispielsweise aus der europäischen
Patentanmeldung 94110818.5 bekannt ist, kombiniert werden. Bei diesem bekannten Verfahren
werden Gewebe auf einem Bildschirm unter Berücksichtigung verschiedener, das Aussehen
eines Gewebes beeinflussender, Effekte simuliert.
[0042] Die Verfahrensschritte sind nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
Es sind jeweils auch andere Ausführungen der einzelnen Verfahrensschritte möglich,
sofern sich die gleichen Ergebnisse ergeben. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus den Merkmalen der Unteransprüche sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
1. Verfahren zur Bestimmung der Anordnung und Trittfolge von Schäften einer Schaftmaschine
für ein aus einem Grundgewebe mit Muster bestehendes und zu webendes Gewebe mit folgenden
Merkmalen:
1.1 eine Vorlage für ein Muster oder ein Grundgewebe mit Muster wird mit Hilfe einer
Datenverarbeitungsanlage erfaßt und/oder dargestellt,
1.2 es wird die Anzahl der für das Weben der Vorlage notwendigen Schäfte bestimmt,
1.3 bekannte und/oder vorhandene Schaftanordnungen werden erfaßt
1.4 die für das Weben der Vorlage bestimmten Schäfte werden mit den erfaßten Schaftanordnungen
verglichen und diesen zugeordnet,
1.5 aus den so zugeordneten Schaftanordnungen wird die Trittfolge der einzelnen Schäfte
in der Schaftmaschine ermittelt und
1.6 mit der ermittelten Schaftanordnung und Trittfolge ist ein Gewebe mit Muster auf
einer Ausgabeeinheit dargestellbar und/oder webbar.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Anzahl der für das Weben der Vorlage bestimmten
Schäfte auf eine vorgegebene Schaftanzahl reduziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die mit der Datenverarbeitungsanlage erfaßte
und/oder dargestellte Vorlage mit Hilfe cartesischer Koordinaten erfaßt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Grundgewebe als Hintergrundinformation
und das Muster als Vordergrundinformation erfaßt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem dem Muster zusätzliche Schuß-
und/oder Kettmusterungen zugeordnet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das mit der ermittelten Schaftanordnung
und Trittfolge dargestellte und/oder gewebte Gewebe mit Muster mit der Vorlage verglichen
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Bindung(en) des Gewebes vorgegeben
wird (werden).
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die für das Weben des Gewebes
notwendigen Schäfte durch Permutationen auf bekannte Schaftanordnungen zurückgeführt
werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem einzelnen Farben und/oder einzelnen
Musterabschnitten des Gewebes bestimmte Bindungen zugeordnet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem bei der Darstellung des aus der
ermittelten Schaftanordnung und Trittfogle dargestellten Gewebes auf einer Ausgabeeinheit
die Gewebefarben in Abhängigkeit von mit der Ausgabeeinheit darstellbaren Farben gewählt
werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem die Vorlage eingescannt oder
direkt auf dem Bildschirm dargestellt wird.