[0001] Die Erfindung geht aus von einer Waschmaschine mit einer Waschmittel-Einspüleinrichtung
mit mindestens einem Frischwasseranschluß, einer nachgeschalteten freien Luftstrecke
und einem Wasserleitkanal zum Zuführen des Frischwassers in einer Waschmittelkammer
sowie mit einer Frischwasser-Abzweigleitung.
[0002] Eine solche Waschmaschine ist aus der DE 38 22 392 A1 bekannt. Dort wird das abgezweigte
Frischwasser dazu verwendet, die Abpumpleitung zu füllen, damit ein am Laugenbehälterboden
angebrachtes Kugelventil in der Ablauföffnung zum sicheren Verschließen mit genügend
statischen Druck beaufschlagt wird, bevor über den Wasserleitkanal und die Waschmittelkammer
Waschmittel von oben in den Laugenbehälter eingeführt wird. In einem der Ausführungsbeispiele
ist die Frischwasser-Abzweigleitung über eine eigene freie Luftstrecke geführt. Die
beengten Verhältnisse in einer Waschmittel-Einspüleinrichtung sowie die Fertigungsanforderungen
an eine solche Einspüleinrichtung lassen den bekannten Vorschlag als nicht praktikabel
erscheinen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer eingangs definierten Waschmaschine
die Frischwasser-Abzweigleitung in einer Weise in die Waschmittel-Einspüleinrichtung
zu integrieren, bei der einerseits sowohl in der Abzweigleitung wie auch im Wasserleitkanal
genügend Druck für die vorgesehenen Aufgaben zur Verfügung steht, die Waschmittel-Einspüleinrichtung
andererseits räumlich aber nicht ausgedehnt wird. Bei der Realisierung müssen außerdem
die Anforderungen an eine leichte Herstellbarkeit der Waschmittel-Einspüleinrichtung
aus thermoplastischem Kunststoff erfüllt werden.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Abzweigleitung in Fließrichtung hinter
der freien Luftstrecke an den Wasserleitkanal angeschlossen ist. Dadurch kann ein
Raum innerhalb des Oberteils eines Gehäuses für die Einspüleinrichtung genutzt werden,
der sonst nur aus einem 40 bis 60 mm langen, annähernd geradgeführten Kanalabschnitt
eingenommen wird. Da auch die Abzweigleitung in derselben Weise wie die Wasserleitkanäle
im Oberteil einer Waschmittel-Einspüleinrichtung integriert ist, ändert sich an der
Herstellungsweise dieses Waschmitteloberteils nichts. Gegenüber dem bisherigen Zustand
teurere Herstellungsverfahren konnten dadurch vermieden werden. Da der Gesamtkanalquerschnitt
hinter der freien Luftstrecke nicht verändert wird, bleibt auch der vorher vorhandene
Druck des Wasserleitkanals in beiden nach der Abzweigung fortgeführten Leitungen erhalten.
[0005] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Abzweigleitung an den
Wasserleitkanal für die Vorwaschmittel-Kammer angeschlossen. Da die Vorwaschmittel-Kammer
selten benutzt wird bzw. bei ihrer Benutzung als erste Kammer ausgespült wird, steht
sie der weiteren Verwendung als Wasserzuführungsweg sowohl auf direktem Wege über
die Vorwaschkammer wie auch über deren Abzweigleitung zur Verfügung.
[0006] Bei einer Waschmaschine mit einer frontseitigen Beschickungstür mit einem durchsichtigen
Bullaugen-Fenster ist eine Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei
der die Abzweigleitung mit einer Düse hydraulisch verbunden ist, die von oben auf
die Innenfläche des Bullaugen-Fensters gerichtet ist. Hierbei wird das abgezweigte
Frischwasser zur zusätzlichen Wäschebenetzung herangezogen. Diese Benetzung findet
regelmäßig durch Vorbeistreichen der Wäsche am Bullaugen-Fenster statt. Außerdem kann
der Bedienungsperson dadurch trotz tendenziell extremer Verminderung der Waschlauge
anschaulich gemacht werden, daß ihre Waschmaschine Wasser nimmt und in den Laugenbehälter
fördert.
[0007] Sofern die vorstehend beschriebene Waschmaschine mit einer elastischen Manschette
zwischen dem Außengehäuse und dem Laugenbehälter ausgestattet ist, empfiehlt sich
gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung die Einformung der Düse als Bestandteil
der Manschette. Aus der Manschette läßt sich das abgezweigte Frischwasser am leichtesten
auf die Innenfläche des Bullaugenfensters leiten. Eine Einformung der Düse in die
Manschette ist fertigungstechnisch unproblematisch; sie ersetzt andernfalls nötige
Sonderbauteile für die Düse.
[0008] In einer Waschmaschine, die mit einer Einrichtung zum Trocknen der gewaschenen Wäsche
und zum Kondensieren der aus der Wäsche ausgetriebenen Feuchtigkeit in einem wassergekühlten
Kondensator ausgestattet ist, kann die Abzweigleitung vorteilhafterweise mit einer
Kühlwasser-Düse des Kondensators hydraulisch verbunden sein. Hierbei kann das abgezweigte
Frischwasser zum Bespülen der Innenwände des Kondensators verwendet werden, um sie
von abgesetzten Flusen zu befreien.
[0009] Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Erfindung
nachstehend erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine mit den zur Erläuterung der Erfindung erforderlichen Einzelheiten durchsichtig
dargestellte Waschmaschine in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2
- ein Oberteil für eine Waschmittel-Einspüleinrichtung gemäß der Erfindung,
- Fig. 3 und 4
- weitere Varianten zu Figur 2.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Waschmaschine hat eine Waschmittel-Einspüleinrichtung
1, die teilweise gebrochen dargestellt ist. Der gebrochene Teil zeigt schematisch
eine Waschmittel-Einspülkammer 2 mit Kanalabschnitten 3 und 4 eines Gehäuseoberteils
für die Waschmittel-Einspüleinrichtung. Der Kanalabschnitt 3 ist ein an das Magnetventil
5 angeschlossener Wasserleitkanal zum Zuführen des Frischwassers in die Waschmittelkammer
2. Wie weiter unten erläutert wird, kann mit dem Kanalabschnitt 4, das ist die Frischwasser-Abzweigleitung,
ein Teil des durch den Wasserleitkanal 3 zugeführten Frischwassers abgezweigt werden
und über eine Schlauchleitung 6 einer Düse 7 in der Manschette 8 zwischen dem Außengehäuse
der Waschmaschine und dem Laugenbehälter 9 zugeführt werden. Dabei wird die Innenfläche
des Bullaugenfensters 10 bespühlt. Dieses Spülwasser vereinigt sich im Laugenbehälter
9 wieder mit dem durch die Waschmittelkammer 2 hauptsächlich zugeführten Frischwasser,
das durch ein Speiserohr 11 über die Öffnung 12 dem Laugenbehälter 9 zugeführt wird.
[0011] Im Beispiel der Fig. 1 dient das abgezweigte Frischwasser zur zusätzlichen Benetzung
der in der Wäschetrommel 13 umhergeworfenen Wäsche von einer anderen Seite aus als
etwa durch Beregenung mittels in den Mitnehmern 14 angeordneten Schöpfvorrichtungen.
Da die Wäschetrommel 13 bei der frontseitigen Beschickungstür 15 ohnehin offen ist,
bietet sich diese Öffnung zur Zuführung des abgezweigten Frischwassers an. Sollten
jedoch konstruktionsbedingt andere Öffnungen der Wäschetrommel 13 hierzu geeignet
sein, kann das abgezweigte Frischwasser mittels weiterer oder anderer Düsen zugeführt
werden.
[0012] Die Darstellungen in Fig. 2 bis 4 zeigen die Umrisse einer Waschmittel-Einspülschale
16 bzw. eines für eine solche Schale vorgesehenen Gehäuses. Zur Anschaulichkeit der
Strukturierung des Oberteils eines solchen Gehäuses mittels Wasserleitkanälen ist
seine Deckplatte abgenommen. Dargestellt sind die Wasserleitkanäle für die jeweils
darunterliegenden Waschmittelkammern für Vorwaschmittel (I), für Hauptwaschmittel
(II) und für Weichspüler (stilisiert dargestellte Blüte). Für die Beschickung der
Waschmittelkammern mit Frischwasser dient ein gekreuztes System von Wasserleitkanälen
mit Frischwasser-Stutzen 17 und 18, die - einzeln angesteuert - die Kammer für Vorwaschmittel
(I) bzw. die Kammer für Hauptwaschmittel (II) mit Frischwasser versorgen. Bei gleichmäßiger
Ansteuerung beider Stutzen 17 und 18 ergibt sich am Kreuzungspunkt ein resultierender
Wasserstrahl, der in den Wasserleitkanal 19 trifft und die Versorgung der Weichspülmittel-Kammer
mit Frischwasser sicherstellt. In oberen Bereich des Gehäuses 16 ist noch ein für
die Erfindung belangloser Lüftungsstutzen 20 vorgesehen. Unterhalb der Kreuzung der
Frischwasser-Strahlen ist eine geräumige Sammelkammer für Wasser mit Waschmittel und
Leckwasser angeordnet, die über das Speiserohr 11 in den Laugenbehälter 9 mündet.
Der Kreuzungspunkt der Wasserleitkanäle steht über die freie Luftstrecke 22 mit der
Sammelkammer in Verbindung. Die Wasserleitkanäle münden schließlich in oberhalb der
Waschmittelkammern liegenden Verteilräumen 21, von wo aus das Frischwasser über Löcher
in den Böden der Verteilräume in die Waschmittelkammern gestrahlt wird.
[0013] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Gehäuseoberteil ist der Wasserleitkanal 3 an der
Eintrittsstelle in den Verteilraum 21 mit einer Abzweigleitung 4 verbunden. Dafür
ist im Eintrittsbereich eine den Frischwasserstrahl aus dem Wasserleitkanal 3 teilende
Trennwand 23 vorgesehen, die das abgezweigte Wasser über die Abzweigleitung 4 einem
Stutzen 24 zuführt. An diesen Stutzen 24 kann über die Schlauchleitung 6 die Düse
7 (Fig. 1) angeschlossen sein.
[0014] In Fig. 3 ist die Abzweigstelle anders gestaltet. Hierbei wurde darauf Wert gelegt,
daß das unter der teilenden Trennwand 23 abgezweigte Frischwasser durch die schwach
gekrümmte Abzweigleitung 25 möglichst laminar weiterströmt. Starke Richtungsänderungen
sind hier Vermieden worden. Außerdem ist der Hauptanteil des zugeführten Frischwassers
durch eine strömungsmäßig auf den Verteilungsraum 21 abgestimmte Eintrittsstelle 26
geführt, so daß durch Abzweigungseinrichtungen keine unerwünschten Wirbel entstehen
können. Das abgezweigte Frischwasser wird durch die Abzweigleitung 25 einem nach unten
gerichteten Stutzen 27 zugeführt, an den wiederum über die Schlauchleitung 6 die Düse
7 angeschlossen sein kann.
[0015] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Hauptakzent der Wirkung
des über den Wasserleitkanal 3 zugeführten Frischwassers auf die gleichmäßige und
druckvolle Verteilung und Bespülung der darunterliegenden Vorwaschmittel-Kammer gerichtet.
Dazu ist der Wasserverteilungsraum 21 in bekannter Weise in zwei gegenläufig durchströmte,
parallel liegende Kanalabschnitte aufgeteilt, die über einen Umlenkungsbereich 28
miteinander verbunden sind. Der in Strömungsrichtung letzte Kanalabschnitt 29 ist
am Ende mit der Abzweigleitung 30 verbunden, die das gemäß Druckverteilung noch übrigbleibende
Frischwasser einem Stutzen 31 zuführt, der wiederum über die Schlauchleitung 6 mit
der Düse 7 verbunden sein kann.
[0016] Die wenigen Ausführungsbeispiele können nur das Prinzip der Erfindung erläutern.
Auch bei anderen Formen der Waschmittel-Einspüleinrichtung, bei denen auf andere Weise
Frischwasser den Waschmittelkammern zugeführt wird, ist das vorliegende Erfindungsprinzip
anwendbar.
1. Waschmaschine mit einer Waschmittel-Enspüleinrichtung mit mindestens einem Frischwasser-Anschluß,
einer nachgeschalteten freien Luftstrecke und einem Wasserleitkanal zum Zuführen des
Frischwassers in eine Waschmittelkammer sowie mit einer Frischwasser-Abzweigleitung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abzweigleitung (4, 25, 30) in Fließrichtung hinter der freien Luftstrecke
(22) an den Wasserleitkanal (3) angeschlossen ist.
2. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzweigleitung (4,
25, 30) an den Wasserleitkanal (3) für die Vorwaschmittel-Kammer (2) angeschlossen
ist.
3. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 2 mit einer frontseitigen Beschickungstür mit einem
durchsichtigen Bullaugen-Fenster, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzweigleitung (4,
25, 30) mit einer Düse (7) hydraulisch verbunden ist, die von oben auf die Innenfläche
des Bullaugen-Fensters (10) gerichtet ist.
4. Waschmaschine nach Anspruch 3 mit einer elastischen Manschette zwischen dem Außengehäuse
und dem Laugenbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (7) eingeformter Bestandteil
der Manschette (8) ist.
5. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Einrichtung zum Trocknen der gewaschenen
Wäsche und zum Kondensieren der aus der Wäsche ausgetriebenen Feuchtigkeit in einem
wassergekühlten Kondensator, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzweigleitung (4, 25,
30) mit einer Kühlwasser-Düse des Kondensators hydraulisch verbunden ist.