[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Steuern von Trockenvorgängen in Haushalt-Wäschetrocknern
mit einer um eine wenigstens waagerechte Achse drehbaren Wäschetrommel, die einen
Zulufteingang und einen Abluftausgang aufweist, mit einem Gebläse im Luftkanal und
einer Heizeinrichtung vor den Zulufteingang und mit Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren
sowie mit einem Speicher für Meßwerte und Prozeßablauf-Varianten und einem elektronischen
Programmsteuergerät.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 37 03 671 bekannt.
Das bekannte Verfahren beginnt mit einer Aufheizphase bis zur Solltemperatur (z.B.
60° C), während der der positive Temperaturgradient Δϑ/Δt ermittelt wird. In einer
anschließenden Zwischenkühlungsphase wird der negative Temperaturgradient ermittelt.
Da eine genügend genaue Einschätzung der Trocknungsdauer zu Beginn des Trocknungsprozesses
nicht möglich ist, wird zunächst eine fiktive Zeitangabe auf das voraussichtliche
Ende des Trocknungsprozesses gemacht. Diese Zeitangabe resultiert aus vorher gewonnenen
Erfahrungen. Der negative Temperaturgradient läßt dann aber eine Berechnung der voraussichtlichen
Trocknungsdauer zu, die zwar noch mit Unsicherheiten behaftet ist, aber die Toleranzbreite
in der die fiktive Zeitangabe ersetzenden Restzeit-Anzeige schon vermindern kann.
Der den Trocknungsprozess ebenfalls beeinflussende Parameter "Wäscheart" muß der Steuerung
vor Beginn des Trocknungsprozesses über eine Eingabe durch die Bedienungsperson mitgeteilt
werden. Über den Einfluß der Menge des in den Trocknungsprozeß eingeführten Wäschepostens
wird in der genannten Offenlegungsschrift nichts ausgesagt. Der weitere Trocknungsprozeß
soll dann unter dem Einfluß der ständig gemessenen Restfeuchte bekanntermaßen gesteuert
werden. Die Ermittlung der jeweils verbleibenden Restzeit soll durch Berechnung des
negativen Restfeuchte-Gradienten unter Berücksichtigung der Ziel-Restfeuchte und der
vorgegebenen Wäscheart weitergeführt werden. Über den Restfeuchte-Meßwert von, z.B.,
8 % entsprechend "gering feucht" hinausgehende Trocknungsprozesse müssen dann allerdings
zeitlich gesteuert werden, wofür die verbleibende Dauer aus dem vorher berechneten
Restfeuchte-Gradienten extrapoliert wird.
[0003] Das bekannte Verfahren hat vor allem einen Nachteil, der im Abwarten der etwa 10-
bis 15-minütigen Aufheizphase zu sehen ist, bevor ein halbwegs zuverlässiger Wert
für die noch verbleibende Restzeit des Trocknungsprozesses errechnet werden kann.
Ferner stört die unsichere Restfeuchte-Messung außerhalb eines relativ sicheren Meßwert-Bereiches
zwischen den Grenzwerten von ca. 30 % bis ca. 8 %. Die Zuverlässigkeit der Steuerung
des Trockenprozesses allein aus den gemessenen Restfeuchte-Werten ist insgesamt zu
gering. Das liegt einerseits daran, daß die Wäschemenge ein zuverlässig meßbarer Korrektur-Parameter
ist. Außerdem kann auch auf mehrere Umfeld-Parameter nicht reagiert werden; denn das
bekannte statische Steuerungsverfahren kann während der frühen Phase eines Trocknungsprozesses
keine Rücksicht auf unterschiedliche Umgebungstemperaturen oder auf unterschiedliche
Anfangs-Restfeuchtegehalte und auf eine gegebenenfalls vorliegende Vorerwärmung der
Maschine durch vorangegangene Trocknungsprozesse nehmen. Für die Dauer von etwa 10
bis 15 Minuten ist daher sowohl die Prozeßsteuerung wie auch die Restzeitanzeige auf
reine Schätzungen oder unsichere Erfahrungswerte angewiesen. Auch die innerhalb dieser
Phase vorgenommenen Messungen der positiven und negativen Tempraturgradienten werden
durch solche Unwägbarkeiten beeinflußt und mit Fehlern behaftet, die den Verfahrensablauf
verfälschen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Nutzung der technischen Möglichkeiten
moderner elektronischer Mittel die erforderliche Trockenzeit einer Wäschefüllung eines
Wäschetrockners durch ein technisch einfaches und kostengünstiges Verfahren zu bestimmen,
ohne daß äußere Einflüsse, wie z.B. veränderliche Umgebungstemperaturen oder unterschiedliche
Anfangs-Restfeuchtegehalte, die Genauigkeit des Verfahrensablaufs, der Trockenzeit-Bestimmung
und der Restzeitanzeige in Frage stellen können.
[0005] Zwar wird diese Aufgabe bereits durch das in unserer älteren deutschen Patentanmeldung
P 44 42 250.4 beschriebenen Verfahren gelöst. Der bei diesem Steuerungsverfahren erforderliche
Aufwand an Rechnerleistung ist jedoch erheblich und kann durch abgespeicherte, erfahrungsgemäß
immer wiederkehrende, standardisierte Prozeßabläufe ersetzt werden, in die, je nach
gerade vorliegendem physikalischen Zustand des zu steuernden Prozesses, mit wenigen
Parameter-Meßwerten variierend eingegriffen werden kann.
[0006] Die Erfindung löst die obenstehend genannte Aufgabe in neuer Weise dadurch, daß zum
Startzeitpunkt des Trockenvorganges die Abluft-Temperatur am Abluftausgang gemessen
wird, daß während mindestens eines Zeitabschnittes am Beginn des Trockenvorganges
ein Teil oder die gesamte Heizeinrichtung periodisch ein- und ausgeschaltet wird,
daß nach Ablauf einer Startphase, deren Dauer an der Zeitspanne von ein bis drei Heizungsperioden
bemessen wird, Lufttemperatur-Messungen am Eingang der Heizeinrichtung, vor dem Zulufteingang
und unmittelbar hinter dem Abluftausgang vorgenommen werden und aus den Meßwerten
einerseits in der Abluft und am Eingang der Heizeinrichtung und andererseits in der
Zuluft und am Eingang der Heizeinrichtung Differenzen gebildet und abgespeichert werden,
daß außerdem Prozeßvariable - wie die tatsächlich abgelaufene Zeit seit Programmstart,
Temperaturwerte und Feuchtigkeitswerte der zu trocknenden Wäsche - ständig oder wenigstens
periodisch mit Frequenzen von mehreren Malen je Sekunde gemessen werden und beim Erreichen
vorgegebener Schwellenwerte in Abhängigkeit von eingegebenen Programmparametern die
Wäscheart, -menge und/oder -Anfangsrechtfeuchte betreffend je ein Aufruf von mehreren
abgespeicherten Prozeßabläufen an die Speichereinheit zur Ausgabe und Verarbeitung
im Programmsteuergerät ergeht.
[0007] Die sofortige Messung der Ablufttemperatur zum Startzeitpunkt registriert die vorliegende
Maschinen-Systemtemperatur, in der auch im Falle eines Ablufttrockners die Umgebungstemperatur
der Maschine durch die angesaugte Umgebungsluft enthalten ist. Unsicherheiten über
derartige Umfeld-Parameter sind daher eliminiert. Im anfänglichen Zeitabschnitt der
periodischen Ein- und Ausschaltung der Heizeinrichtung oder eines Teils von ihr gemessene
Lufttemperaturen an den drei genannten Orten geben Aufschluß über die sogenannte thermische
Übertragungsfunktion die sich als Quotient einer Eingangs- und einer Ausgangsgröße
bilden läßt. Die thermische Eingangsgröße wird aus der Differenz der Temperaturen
am Eingang zur Heizeinrichtung und am Zulufteingang der Trommel gebildet. Diese Größe
ist sowohl bei einem sogenannten Ablufttrockner, der die Luft aus der Umgebung ansaugt
und die Abluft auch wieder in die Umgebung entläßt, wie auch bei einem Kondensationstrockner
sehr ausgeprägt, der einen geschlossenen Prozeßluftkanal aufweist, zwischen dem Ausgang
der Trommel und Eingang der Heizeinrichtung jedoch einen Kondensationskühler aufweist.
Die thermische Ausgangsgröße repräsentiert das Verhalten des Wärmeverbrauchers - nämlich
des Wäschepostens - und wird aus den Differenzen der Temperaturen gemessen am Ausgang
der Trommel und am Eingang der Heizeinrichtung und/oder am Ausgang der Trommel und
am Eingang der Trommel gebildet. Diese aus den thermischen Eingangs- und Ausgangsgrößen
gebildete thermische Übertragungsfunktion berücksichtigt automatisch alle Umfeldbedingungen,
wie Netzspannungsschwankungen, Wäscheart und -menge sowie Anfangsrestfeuchte, deren
einzelne Meßwerte die thermische Eingangsgröße wie auch die thermische Ausgangsgröße
beeinflussen. Beispielsweise steigt die thermische Ausgangsgröße schneller an, je
größer die Heizleistung - abhängig von der Netzspannung - und je kleiner die Wäschemengen
und die Anfangs-Restfeuchte sind. Diese thermische Übertragungsfunktion gestattet
eine erste Einschätzung der zu erwartenden Programmdauer, die einen während des ersten
Zeitabschnittes des Trockenprozesses angezeigten Erfahrungswert für die Trocknungsdauer
ersetzen kann.
[0008] In Fortgang des Trocknungsprozesses greifen Meßwerte der Temperaturen bzw. deren
Differenzen, gemessene Feuchtigkeitswerte und die Jeweils tatsächlich abgelaufene
Zeit immer wieder in den Trocknungsprozeß dadurch ein, daß sie einerseits abgespeicherte
Prozeßabläufe abrufen und andererseits diese Prozeßabläufe unter Verwendung von zu
den erfahrungsgemäß normalerweise vorliegenden Parameter-Meßwerten abweichende tatsächliche
Meßwerte variieren. Diese Variationen drucken sich außerdem in veränderten und zu
korrigierenden Restzeit-Anzeigen aus.
[0009] In besonders vorteilhafter Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren dadurch weitergebildet
werden, daß als eine Prozeßvariable die tatsächlich abgelaufene Zeit seit Programmstart
bis zum erstmaligen Erreichen eines gemittelten Meßwertes der Ablufttemperatur während
der quasistationären Phase registriert und abgespeichert wird, bei welcher der Wärmeeintrag
durch die Heizeinrichtung sich mit dem Wärmeentzug durch Verdampfung der Feuchtigkeit
aus der Wäsche in etwa die Waage hält. Der besagte Zeitpunkt ist am besten geeignet,
um eine Entscheidung zu treffen, welche der abgespeicherten Prozeßabläufe für die
weitere Behandlung des Wäschepostens in Frage kommt. Zu diesem Zeitpunkt liegen nämlich
die relevanten Entscheidungsdaten vor, das sind die Parameter über die Wäschemenge
und Anfangs-Restfeuchte, über die System- und die Umgebungstemperatur, über die tatsächlich
eingebrachte Heizleistung sowie die durch anfängliche Meßungenauigkeiten abweichend
errechnete Restzeit im Vergleich zur tatsächlich abgelaufenen Zeit. In diesem Zeitpunkt
besteht eine erste Korrekturmöglichkeit durch die Beobachtung des Anstiegs der Ablufttemperatur
bis zur quasistationären Phase.
[0010] Vorteilhafterweise kann als eine Prozeßvariable die tatsächlich abgelaufene Zeit
seit Programmstart bis zum erstmaligen Erreichen eines gemittelten Meßwertes für eine
vorbestimmte Restfeuchte der Wäsche registriert und abgespeichert werden, die als
erstmals im Verlaufe des Trocknungsprozesses aus physikalischen Gründen sicher meßbar
klassifiziert werden kann. Alle Restfeuchtewerte, die über diesem gemittelten Meßwert
von ca. 30 % liegen, können nur unsicher bestimmt und daher für eine zweifelsfreie
Steuerung des Trockenprozesses nicht verwendet werden. Da jedoch bis zur Registrierung
der tatsächlich abgelaufenen Zeit bis zum erstmaligen Erreichen dieser Restfeuchte
periodisch immer wieder die Temperaturen an den oben genannten Orten überwacht werden,
kann der Trocknungsprozeß, sofern keine eine Temperaturabweichung hervorrufenden Störungen
eintreten, gleichmäßig und unverändert weiter ablaufen. Das Erreichen des gemittelten
Meßwertes von ca. 30 % für die Restfeuchte des Wäschepostens läßt nach einer Phase
ausschließlicher Subtraktion von Zeitschritten seit Erreichen der quasistationären
Phase nun auch wieder eine Überprüfung der bis hierhin angezeigten Restzeit-Werte
zu. Der Meßzeitpunkt bei Erreichen der Restfeuchte von 30 % seit Programmstart gibt
nämlich noch weiteren Aufschluß über die Zusammensetzung des Wäschepostens im Hinblick
auf die Gewebearten. Beispielsweise ist aus einem dichten Baumwollgewebe aus dicken
Fäden Feuchtigkeit schwieriger zu Verdampfen als aus einem dünneren und leichteren
Baumwollgewebe. In geringerem Umfang verlängert sich auch die quasistationäre Phase
bei hohen Anteil an großen Wäschestücken im Wäscheposten im Vergleich zu kleineren
Wäschestücken, die beim Umherfallen der bewegten Wäschetrommel leichter und öfter
auseinanderfallen und dem Heißluftstrom ausgesetzt werden als große Wäschestücke.
Abhängig davon wird der Meßwert von ca. 30 % für die Restfeuchte des Wäschepostens
früher oder erst später erreicht. Ein neuer sich an den bisherigen Prozeßablauf anschließender
prozeßablauf wird daher erst früher oder später gestartet.
[0011] Der neue Prozeßabschnitt läuft bis zum erstmaligen Erreichen eines gemittelten Meßwertes
(von z.B. 20 %) für eine vorbestimmte Restfeuchte der Wäsche, die einer Festlegung
des Begriffes "mangelfeucht" entspricht. Dann wird die tatsächlich abgelaufene Zeit
seit Erreichen des Meßwertes für die erstmals sicher meßbare Restfeuchte (RF = 30
%) registriert und gespeichert. Zu diesem neu ermittelten Zeitpunkt kann wiederum
ein neuer Prozeßabschnitt angeregt werden.
[0012] Vorteilhafterweise wird der erfindungsgemäße Trocknungsprozeß folgerichtig durch
eine weitere Prozeßvariable gesteuert, welche die tatsächlich abgelaufene Zeit seit
Erreichen des Meßwertes für die erstmals sicher meßbare Restfeuchte bis zum erstmaligen
Erreichen eines gemittelten Mittelwertes ( von z.B. 13 %) für eine vorbestimmte Restfeuchte
der Wäsche kennzeichnet, die einer Festlegung des Begriffs "bügelfeucht" entspricht.
Auch diese Größe wird registriert und abgespeichert. Hierdurch kann der Trocknungsprozeß
in einem weiteren Prozeßabschnitt korrigiert werden, sollte sich eine Fehlbeurteilung
der bisherigen Prozeßabschnitte ergeben haben.
[0013] Sinnvollerweise sollte auch der letzte durch definitiv erfaßbare Fakten bestimmbare
Prozeßabschnitt durch eine Prozeßvariable beeinflußbar sein, die von der tatsächlich
abgelaufenen Zeit seit Erreichen des Meßwertes für die erstmals sicher meßbare Restfeuchte
bis zum erstmaligen Erreichen eines gemittelten Meßwertes (von z.B. 8 %) für eine
vorbestimmte Restfeuchte der Wäsche bestimmt wird, die einer Festlegung des Begriffs
"leicht trocken" entspricht. Auch dieser Meßwert kann registriert und abgespeichert
werden. Er ist ebenfalls geeignet, den zugeordneten Prozeßabschnitt gleichermaßen
zu korrigieren wie in den vorherigen Prozeßabschnitten.
[0014] Als wesentliche Weiterbildung der Erfindung hat sich herausgestellt, daß für die
Temperatur- und Feuchtigkeits-Meßwerte Mittelwerte aus einer begrenzten Anzahl von
seit einem Startsignal periodisch wiederkehrenden Einzel-Meßwerten gebildet und abgespeichert
werden. Erfahrungsgemäß verändern sich die Temperatur- und die Feuchtigkeits-Meßwerte
innerhalb kurzer Zeitspannen, so daß eine Einzelmessung u.U. ein falsches Bild von
dem derzeit herrschenden physikalischen Zustand abgeben könnte. Beispielsweise könnten
Temperaturwerte pro Sekunde 60 mal erfaßt werden. Beispielsweise vier Messungen, die
auf eine kurze Zeitspanne von maximal 4 Sekungen stochastisch verteilt sein können,
ergeben eine gute Basis für eine den derzeit herrschenden physikalischen Zustand wenigstens
annähernd treffende Mittelung der Meßwerte. Länger als vier Sekunden sollte die angegebene
Zeitspanne für den Meßabschnitt nicht sein, da sich sonst prozeßbedingte Fehler ergeben
können. Die minimale Zeitspanne bei 60 Messungen pro Sekunde kann bei unmittelbar
aufeinanderfolgenden Messungen daher rund 67 Millisekunden betragen. Vorteilhafterweise
werden die oben genannten Differenzen aus den Temperatur-Messungs-Mittelwerten gebildet
und abgespeichert.
[0015] Für die Erhöhung der Meßgenauigkeit ist es von Vorteil, wenn bei einer Speichereinrichtung,
die nur ganze Zahlen der Meßwerte speichern kann, die Meßwerte der Temperaturen der
Abluft und am Eingang der Heizeinrichtung vor der Differenzbildung verdoppelt werden.
Bei der Verdoppelung können sich Brüche der Meßwerte zur nächsthöheren ungeraden ganzen
Zahl verdoppeln, so daß Ungenauigkeiten beim Unterschlagen von Dezimalbrüchen vermindert
werden.
[0016] Zum Aufrufen von abgespeicherten Prozeßabläufen ist es von besonderem Vorteil, wenn
nach einer Weiterbildung der Erfindung beim jeweiligen Erreichen von Meßwerten jeweils
sich unterscheidende Steuersignale einen Fuzzy-Prozessor gegeben werden, der Fuzzy-Prozessor
in Abhängigkeit von dem Inhalt des jeweiligen Steuersignals einen vorbestimmten Prozeßablauf
aufruft und einen Wert für die Dauer des Trockenprozesses ausgibt. Für die einzelnen
Prozeßabschnitte können so unterschiedliche, standardisierte Prozeßabläufe abgespeichert
sein, die durch laufend gemessene Parameter gegebenenfalls variiert werden können.
Beim Aufruf eines solchen Prozeßablaufes kann gleichzeitig ein Wert für die Dauer
des Trockenprozesses respektive für die jeweils noch verbleibende Restzeit (Dauer
des Trockenprozesses minus tatsächlich bisher abgelaufene Zeit seit Programmstart)
ausgegeben werden.
[0017] Die Genauigkeit des Trockenprozesses kann weiterhin gesteigert werden, wenn gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der Fuzzy-Prozessor in Abhängigkeit
von einem automatisch ermittelten oder eingegebenen Wert für die Beladungsmenge die
Schwellenwerte von meßbaren Prozeßparametern, hier der Temperatur-Differenzen, gezielt
verändert werden. Einzugebende Werte für die Beladungsmenge sind von der Fähigkeit
zur zutreffenden Schätzung durch die Bedienungsperson abhängig. Oben wurde bereits
erläutert, daß in der Anlaufphase des Trockenprozesses beobachtete Temperaturverläufe
einen Rückschluß auf die Beladungsmenge zulassen, der genauer als die Schätzung der
Bedienungsperson sein kann. Es ist daher von Vorteil, wenn ein solchermaßen ermittelter
Wert für die Beladungsmenge einen Einfluß auf den Schwellenwert der jeweils zu beobachtenden
Temperatur-Differenz nimmt.
[0018] Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn der Fuzzy-Prozessor in Abhängigkeit vom aufgerufenen
Prozeßablauf und vom Wert für die Dauer des Trockenprozesses sowie von Eingabeparametern
für Wäscheart und/oder -menge und Trocknungsziel eine Restzeit errechnet und an eine
Ausgabeeinheit abgibt.
[0019] Zusätzlich kann der Fuzzy-Prozessor vorteilhafterweise in Abhängigkeit von einem
automatisch ermittelten oder eingegebenen Wert für die Beladungsmenge die Schwellenwerte
der Restfeuchte, bei denen die Zeitregistrierungen erfolgen, gezielt verändern. Da
das Trocknungsverhalten von unterschiedlich großen Wäscheposten unterschiedlich verläuft,
kann unter Beibehaltung der abgespeicherten Prozeßabläufe für die einzelnen Prozeßabschnitte
die Startbedingung für den jeweiligen Prozeßablauf, nämlich das Erreichen des Schwellenwertes
der Restfeuchte, veränderlich eingerichtet sein. Bei einer Anzeige der Restzeit ist
es von besonderen Vorteil, wenn die ausgegebene Restzeit bis zu ihrer erneuten Berechnung
aufgrund neuer Steuersignale und Meßwerte durch Subtraktion des Zeitfortschritts dekremental
korrigiert wird. Wegen der relativ hohen Ungenauigkeit und der Länge des noch abzuarbeitenden
Trockenprozesses ist es vernünftig, die Dekremente bis zu einer absoluten Restzeit
von ungefähr 30 Minuten auf 5 Minuten festzulegen, während gegen Ende (ab etwa 30
Minuten Restzeit) die Berechnungsgenauigkeit und die Kürze der noch verbleibenden
Restzeit Dekremente von einer Minute rechtfertigen. Alternativ können die einzelnen
Dekremente je nach Korrektur-Erfordernis kürzer oder länger als die vorgesehenen Dekremente
sein. Bei einer errechneten Korrektur, die eine größere Restzeitanzeige als die tatsächliche
Anzeige erforderte, ist es zur Vermeidung von Irritationen der Bedienungsperson von
Vorteil, die bisherige Restzeitanzeige solange stehen zu lassen, bis der Korrekturwert
mindestens um das vorgesehene Dekrement niedriger liegt als die gerade angezeigte
Restzeit.
[0020] Von besonderem Vorteil für die Hanbhabung des Haushalt-Wäschetrockners ist es, wenn
der Fuzzy-Prozessor aus den früher abgelaufenen Trocknungsprozessen in Abhängigkeit
von eingegebenen Programmparametern Erfahrungswerte für die Zusammensetzung des jeweiligen
Trocknungsprozesses sowie für deren Gesamtdauer abspeichert. Dann kann nämlich beim
Start des Programmablaufes ein in Abhängigkeit von der eingegebenenn Wäscheart und/oder
-menge und vom eingegebenen Trocknungsziel stehender Erfahrungswert für die gesamte
Programmablauf-Dauer ausgegeben werden. Da die Erfahrungen über längere Zeit, d.h.
über mehrere gleichartige Trocknungsprozesse, eine immer größere Zielgenauigkeit für
die Dauer des jeweiligen Trocknungsprozesses ergeben können, ist die Chance, eine
zutreffende Programmablaufdauer schon zu Beginn des Trocknungsprozesses anzuzeigen,
mit zunehmender Erfahrung des Fuzzy-Prozessors größer.
[0021] Daher ist es von besonderem Vorteil, wenn der Erfahrungswert mit nachfolgend bei
gleichartigen Programmparametern ablaufenden Programmen aufgrund der Berechnungen
des Fuzzy-Prozessors tatsächlich festgestellten Programmablauf-Zeitspanne verglichen,
korrigiert und der korrigierte Erfahrungswert gegen den bisherigen Erfahrungswert
im Speicher ausgetauscht wird. Dazu ist es zweckmäßig, wenn zur Korrektur des Erfahrungswertes
dieser und eine bestimmte Anzahl nachfolgend festgestellter Programmablauf-Zeitspannen
gemittelt werden.
[0022] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ist das erfindungsgemäße
Verfahren nachstehend erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Seitendurchblick durch einen erfindungsgemäß ausgestatteten Wäschetrockner,
- Fig. 2
- ein Diagramm der Leistungsstufen der Heizeinrichtung über die Zeit,
- Fig. 3
- ein Diagramm der Temperaturen an den drei in Fig. 1 angegebenen Meßpunkten über die
Zeit und
- Fig. 4
- ein Diagramm des Restfeuchte-Verhaltens eines zu trocknenden Wäschepostens über der
Zeit.
[0023] Die für das dargestellte Ausführungsbeispiel angegebenen Restfeuchtewerte beziehen
sich auf eine Basis von 0 % relativer Feuchte, bei der ein absoluter Wasserinhalt
in einem beliebigen Gewebe bei 20° C Temperatur und 65 % relativer Feuchte der Umgebungsluft
enthalten ist.
[0024] Der Wäschetrocker in Fig. 1 hat im oberen Teil eine Programmsteuer-Einrichtung 1,
die von einer Bedienungshandhabe 6 einstellbar ist und - nicht dargestellt - eine
Fuzzy-Prozessor-Steuerung enthält. An der unteren Rückseite des Wäschetrockners ist
eine Zuluftöffnung 7 angeordnet, die über ein Gebläse 8, den Zuluftkanal 9 und die
Heizeinrichtung 5 an den Eingang 11 der Wäschetrommel 10 angeschlossen ist. Der Ausgang
12 der Wäschetrommel 10 ist über den Topf 13 der Beschickungstür 14 und den Abluftkanal
15 mit dem Abluftausgang 16 an der Frontseite des Wäschetrockners verbunden.
[0025] Zum möglichen Schließen des Trockenluft-Kreises über einen hier nur gestrichelt dargestellten
Kondensator 17 sind das Gebläse 8 und der Krümmer 18 des Abluftkanals 15 umzudrehen
und an die jeweiligen Stutzen 19 und 20 des Kondensators 17 anzuschließen.
[0026] In Strömungsrichtung vor der Heizeinrichtung 5, die in zwei Heizungsstufen schaltbar
ausgebildet ist, ist in den Zuluftkanal 9 ein Frischluft-Temperaturgeber 2 eingebaut,
der im Falle der Ausstattung als Ablufttrockner die Temperatur der angesaugten Umgebungsluft
mißt. Im Falle der Ausstattung des Wäschetrockners als Kondensationstrockner mißt
dieser Temperaturgeber die gegebenenfalls mit Restwarme behaftete Ausgangsluft des
Kondensators 17. Im Zuluftkanal zwischen der Heizeinrichtung 5 und dem Eingang 11
der Wäschetrommel 10 ist ein Zuluft-Temperaturgeber angeordnet. Er mißt die Temperatur
der von der Heizeinrichtung 5 erwärmten Zuluft. In Strömungsrichtung hinter dem Ausgang
12 der Wäschetrommel 10 ist im Abluftkanal 15 der Temperaturgeber 4 angeordnet, der
die Temperatur der Abluft mißt.
[0027] Das in Fig. 2 dargestellte Diagramm zeigt, daß die Heizeinrichtung 5 zu Beginn des
Trocknungsprozesses periodisch auf die volle und auf die halbe Heizleistung hin- und
hergeschaltet wird. Dies wird vorzugsweise während der ersten vier Minuten je zweimal
durchgeführt. Dadurch entsteht ein im Diagramm der Fig. 3 deutlich sichtbares Auf-
und Abschwingen der am Temperaturgeber 3 gemessenen Temperatur ϑ
3 am Zulufteingang der Wäschetrommel 10. Vom Zeitpunkt t
2=4 Minuten an wird dann mit voller Heizleistung dauerhaft geheizt, bis der Temperaturgeber
3 eine unzulässig hohe Temperatur feststellt, um dann, was hier nicht näher dargestellt
ist, zwischen der vollen und der halben Heizleistung hin- und herzuschalten je nach
Erreichen oder Unterschreiten einer zulässigen Höchst- bzw. Niedrigsttemperatur.
[0028] Zum Startzeitpunkt t
0 des Trockenvorganges wird die Abluft-Temperatur ϑ
4S am Temperaturgeber 4 im Abluftausgang gemessen. Diese Temperatur representiert den
Ausgangszustand des Wäschetrockners und berücksichtigt auch die Temperatur der in
die Zuluftöffnung 7 eingesaugten Umgebungsluft. Da die Heizeinrichtung 5 zu diesem
Zeitpunkt noch kalt ist, bezieht sich die gemessene Temperatur nur auf den Zustand
der Umgebung und einer gegebenenfalls vorliegenden Vorerwärmung des Wäschetrockners
aus einen vorher abgelaufenen Trocknungsprozeß. Zum Startzeitpunkt t
0 wird außerdem die Heizeinrichtung 5 auf volle Heizleistung und die nicht dargestellten
Antriebe für das Gebläse 8 und die Wäschetrommel 10 geschaltet.
[0029] Beim Start aus kaltem Zustand des Wäschetrockners muß die von der Heizeinrichtung
5 eingebrachte Wärmemenge zunächst auch die mit dem warmen Luftstrom in Kontakt tretenden
Teile des Wäschetrockners zusammen mit dem Wäscheposten aufheizen. Im Beispiel der
Fig. 3 erreicht die Temperatur ϑ
3 am Geber 3 im Zulufteingang 11 nach einer Minute etwa 75°, während die Temperatur
ϑ
4 am Geber 4 im Abluftausgang 12 nur etwa 30° erreicht. Im nächsten Minutenintervall
wird die Heizeinrichtung 5 auf halbe Heizleistung zurückgeschaltet, wodurch die Temperaturen
ϑ3 und ϑ
4 wieder sinken, ϑ
3 bis auf etwa 55° und
ϑ4 bis auf etwa 25°. Bei der zweiten vollen Einschaltperiode der Heizeinrichtung 5
im dritten Minutenintervall erreicht die Temperatur ϑ
31 zum Zeitpunkt t
1 etwa 80°, während ϑ
41 etwa 35° erreicht. Die Temperatur ϑ
21 am Geber 2 vor dem Eingang der Heizeinrichtung 5 beträgt zu diesem Zeitpunkt immer
noch angenommenerweise 20° C, das ist die Temperatur der angesaugten Umgebungsluft.
Im Verlaufe des Trocknungsprozesses steigt natürlich auch die Temperatur der Umgebungsluft
an, weil der Wäschetrockner zumindest einen Teil seiner abgegebenen Wärmemenge auch
in den Aufstellungsraum abgibt. Dies betrifft selbst Ablufttrockner, bei denen die
ϑ
4 warme Abluft durch einen Abluftschlauch ins Freie geführt wird. Leckverluste und
Rückkopplungseffekte führen dazu, daß selbst dabei die Umgebungsluft erwärmt wird.
Erheblich höher ist die Erwärmung der Umgebungsluft allerdings bei einem sogenannten
Kondensationstrockner, dessen Kondensator 17 durch Kühlluft gekühlt wird, die aus
den Kondensator Wärmemenge entnimmt und in den Aufstellraum überträgt.
[0030] Zum Zeitpunkt t1, an dem die Temperaturen ϑ
21, ϑ
41 und ϑ
31 gemessen und gemittelt werden, werden auch sofort die Differenzen ϑ
4-2 = ϑ
41 - ϑ
21, ϑ
3-4 = ϑ
31 - ϑ
41 und ϑ
3-2 = ϑ
31 - ϑ
21 gebildet. Aus den nun vorliegenden Variablen, der Starttemperatur ϑ
4s, den Temperaturdifferenzen ϑ
4-2, ϑ
3-4 und ϑ
3-2 sowie der bis hierhin abgelaufenen Zeit für t
1 = 3 Minuten errechnet der Fuzzy-Prozessor eine Gesamttrocknungszeit, die zusammen
mit einem nun per Aufruf A1 abgerufenen Algorithmus 1 für den vorausliegenden Prozeßabschnitt
zur Korrektur der bisher geschätzten Restanzeige verwendet wird. Die anzuzeigende
Restzeit wird durch folgende Gleichung errechnet.

Darin bedeuten
- tRest
- die anzuzeigende Restzeit bis zum gewählten Trocknungsziel,
- tFuzzyges
- die vom Fuzzy-Prozessor aufgrund der im Zeitpunkt des Aufrufes vorliegenden Variablen
berechnete Gesamttrocknungszeit,
- f1
- ein trocknungszielabhängiger Korrekturfaktor als Prozentsatz für die unterschiedlichen
Trocknungsziele "mangelfeucht", "bügelfeucht" für Baumwolle, "bügelfeucht" für pflegeleichte
Textilien, "leicht trocken" für Baumwolle und "leicht trocken" für pflegeleichte Textilien.
- tPlz
- Die aktuelle abgelaufene Prozeßlaufzeit und
- t1
- eine Konstante für die Trocknungsziele "sehr trocken" und "extra trocken".
[0031] Diese Berechnungsart wird zusammen mit den Algorithmen bei den Aufrufen A1, A2 und
A3 angewendet.
[0032] Für den Aufruf A2 wird ab dem Zeitpunkt t2=4 Minuten abgelaufene Prozeßlaufzeit)
ein Schwellenwert von beispielsweise 60° C wirksam gemacht, der durch die Temperatur
ϑ
4 erreicht sein muß, damit der Fuzzy-Algorithmus 2 aufgerufen wird. Zur Korrektur der
anzuzeigenden Restzeit wird nun die tatsächlich abgelaufene Zeit t
60 seit Programmstart zum erstmaligen Erreichen des gemittelten Meßwertes der Ablufttemperatur
ϑ
42=60° registriert, abgespeichert und zur Korrektur verwendet. Bei dieser Ablufttemperatur
ϑ
42 =60° beginnt die sogenannte quasistationäre Phase des Trocknungsprozesses. Innerhalb
dieser Phase bleibt der Wärmeeintrag durch die Heizeinrichtung in etwa gleich dem
Wärmeentzug durch Verdampfung der Feuchtigkeit aus der Wäsche. Am Ende der quasistationären
Phase steigt die Temperatur ϑ
4 der Abluft über 60° an. Zur Schonung der Wäsche dürfen hier bestimmte Schwellenwerte
der Ablufttemperatur nicht überschritten werden, wofür die Heizeinrichtung 5 gegebenenfalls
auf halbe Heizleistung zurück- oder gänzlich ausgeschaltet wird.
[0033] Im Verlaufe der quasistationären Phase des Trocknungsprozesses wird eine nicht dargestellte
Einrichtung zur unmittelbaren Messung der in der Wäsche vorhandenen Restfeuchtigkeit,
die nach der Leitwert-Meßmethode arbeitet, wirksam geschaltet. Sobald diese Leitwert-Meßeinrichtung,
die ähnlich wie die Temperaturgeber mehrmals pro Sekunde abgefragt und ihr Meßwert
entsprechend gemittelt wird, den Restfeuchtigkeitswert RF=30 % ermittelt hat, wird
die tatsächlich abgelaufene Zeit bis zum erstmaligen Erreichen dieses Mittelwertes
registriert und abgespeichert und beim Aufruf 3 des Algorithmus 3 im Fuzzy-Prozessor
zur Korrektur der Restzeitanzeige (Gleichung 1) herangezogen.
[0034] Für die Berechnungen der Restzeiten ab den Aufrufen A4 bis A6 gilt die folgende Gleichung
2:

Darin bedeuten
- tRest
- die Restzeit bis zum gewählten Trocknungsziel,
- tFuzzyrest
- die unter Anwendung der vorliegenden Variablen durch den Fuzzy-Prozessor berechnete
Restzeit bis zum Erreichen einer Restfeuchte von 8 %,
- f2
- ein trocknungszielabhängiger Korrekturfaktor,
- t1
- eine Kontante für die Trocknungsziele "sehr trocken" und "extra trocken".
[0035] Da der zeitliche Verlauf der Abnahme der Restfeuchte im Bereich zwischen 30 % und
8 % sich mit hinreichender Genauigkeit als Gerade annehmen läßt, gilt für die Trocknungsabschnitte
ab dem Aufruf A4 dieselbe Gleichung 2.
[0036] Zweckmäßigerweise wird in einem dem Fuzzy-Prozessor zugeordneten Speicherbereich
eine Möglichkeit vorgesehen, weitere Korrekturfaktoren abzulegen, welche auf die Eingangsvariablen
ϑ
4s, ϑ
21, ϑ
31, ϑ
41, ϑ
42, t
60, t
RF30, t
RF20, t
RF13 und t
RF8 bzw. auf die Ausgangsvariablen t Fuzzyges und t
Rest sowie t
Fuzzyrest einwirken können.
[0037] Bei der Korrektur der Anzeige wird wie folgt verfahren: Nach den jeweiligen Algorithmusaufrufen
an den Fuzzy-Prozessor werden die noch verbleibenden Restzeiten wie beschrieben berechnet
und die Ergebnisse angezeigt. Von diesem Zeitpunkt an bis zum nächsten Aufruf werden
die Restanzeigen oberhalb von 30 Minuten in 5 Minuten-Schritten dekrementiert, wobei
die Anzeige in ganzzahlig durch fünf teilbaren Werten erfolgt. Ab Erreichen einer
Restzeitanzeige von 30 Minuten wird die Anzeige in Eine-Minuten-Schritten dekrementiert.
Sind für die Anzeige der Restzeit nur zwei Stellen vorgesehen, so wird bei Restzeiten
größer als 95 Minuten die Zahl 99 angezeigt und mit einem blinkenden Dezimalpunkt
dokumentiert, daß die Zeit geschätzt ist und über 99 Minuten liegt.
[0038] Ergibt sich bei der Neuschätzung der jeweiligen Restzeit bzw. beim Übergang in den
zeitlich gesteuerten Abschnitt nach Erreichen der Restfeuchte RF=0 % eine Abweichung
zur momentan angezeigten Restzeit, so springt die Anzeige auf einen neuen kleineren
Anzeigewert, sofern die Anzeige größer ist als die noch verbleibende Restzeit oder
der angezeigte Wert bleibt bis zur Übereinstimmung von Anzeige und Vorhersage stehen,
wenn die Anzeige kleiner ist als die errechnete verbleibende Restzeit. Dann allerdings
blinkt der rechte Dezimalpunkt als Hinweis auf die momentane Ungenauigkeit.
[0039] Zur Erreichung der Trocknungsziele "sehr trocken" und "extra trocken" wird wegen
der angenommenen Geradlinigkeit des noch verbleibenden Trocknungsverlaufes eine zeitliche
Steuerung angeschlossen. Während dieser zeitlich gesteuerten Programmabschnitte wird
die Anzeige bis auf 0 dekrementiert. Am Ende der Abkühlphase, die noch in die Restzeitberechnung
eingerechnet wird, wird die Restzeitanzeige abgeschaltet. Hierdurch ist ohne weiteres
erkennbar: Das Trockenprogramm ist beendet. Hier schließt sich dann die sogenannte
Knitterschutzphase an, die nicht mehr zum eigentlichen Trocknungsprozess gehört.
1. Verfahren zum Steuern von Trockenvorgängen in Haushalt-Wäschetrocknern mit einer um
eine wenigstens waagerechte Achse drehbaren Wäschetrommel, die einen Zulufteingang
und einen Abluftausgang aufweist, mit einem Gebläse im Luftkanal und einer Heizeinrichtung
vor dem Zulufteingang und mit Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren sowie mit einem
Speicher für Meßwerte und Prozeßablauf-Varianten und einem elektronischen Programmsteuergerät,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Startzeitpunkt (t0) des Trockenvorganges die Abluft-Temperatur (ϑ4S) am Abluftausgang (12) (Geber 4) gemessen wird, daß während mindestens eines Zeitabschnitts
(t0 bis t2) am Beginn des Trockenvorganges ein Teil oder die gesamte Heizeinrichtung
(5) periodisch ein- und ausgeschaltet wird, daß nach Ablauf einer Startphase (t0 bis
t2), deren Dauer an der Zeitspanne von ein bis drei Heizungsperioden bemessen wird,
Lufttemperatur-Messungen am Eingang (Geber 2) der Heizeinrichtung (5), vor dem Zulufteingang
(11) (Geber 3) und unmittelbar hinter dem Abluftausgang (12) (Geber 4) vorgenommen
werden und aus den Meßwerten (ϑ4, ϑ3, ϑ2) in der Abluft, am Eingang der Heizeinrichtung und (ϑ3; ϑ2) in der Zuluft Differenzen (ϑ4-2, ϑ3-4, ϑ3-2) gebildet und abgespeichert werden, daß außerdem Prozeßvariable - wie die tatsächlich
abgelaufene Zeit (t) seit Programmstart, Temperaturwerte (ϑ) und Feuchtigkeitswerte
(RF) der zu trocknenden Wäsche - ständig oder wenigstens periodisch mit Frequenzen
von mehreren Malen je Sekunde gemessen werden und beim Erreichen vorgegebener Schwellenwerte
in Abhängigkeit von eingegebenen Programmparametern die Wäscheart, -menge und/oder
-Anfangsrestfeuchte betreffend je ein Aufruf (A1 bis A6) von mehreren abgespeicherten
Prozeßabläufen an die Speichereinheit zur Ausgabe an das und Verarbeitung im Programmsteuergerät
(1) ergeht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als eine Prozeßvariable die
tatsächlich abgelaufene Zeit (t60) seit Programmstart bis zum erstmaligen Erreichen
eines gemittelten Meßwertes (ϑ42) der Ablufttemperatur (z.B. 60°C) während der quasistationären Phase registriert
und abgespeichert wird, bei welcher der Wärmeeintrag durch die Heizeinrichtung sich
mit dem Wärmeentzug durch Verdampfung der Feuchtigkeit aus der Wäsche in etwa die
Waage hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als eine Prozeßvariable die
tatsächlich abgelaufene Zeit (tRF30) seit Programmstart bis zum erstmaligen Erreichen eines gemittelten Meßwertes (30
%) für eine vorbestimmte Restfeuchte (RF) der Wäsche, die als erstmals im Verlaufe
des Trocknungsprozesses aus physikalischen Gründen sicher meßbar klassifiziert ist,
registriert und abgespeichert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als eine Prozeßvariable die
tatsächlich abgelaufene Zeit (tRF20) seit Erreichen des Meßwertes (30 %) für die erstmals
sicher meßbare Restfeuchte (RF) bis zum erstmaligen Erreichen eines gemittelten Meßwertes
(20 %) für eine vorbestimmte Restfeuchte (RF) der Wäsche, die einer Festlegung des
Begriffs "mangelfeucht" entspricht, registriert und abgespeichert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als eine Prozeßvariable die
tatsächlich abgelaufene Zeit (tRF13) seit Erreichen des Meßwertes (30 %) für die erstmals sicher meßbare Restfeuchte
(RF) bis zum erstmaligen Erreichen eines gemittelten Meßwertes (13 %) für eine vorbestimmte
Restfeuchte (RF) der Wäsche, die einer Festlegung des Begriffs "bügelfeucht" entspricht,
registriert und abgespeichert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als eine Prozeßvariable die
tatsächlich abgelaufene Zeit (tRF8) seit Erreichen des Meßwertes (30 %) für die erstmals sicher meßbare Restfeuchte
(RF) bis zum erstmaligen Erreichen eines gemittelten Meßwertes (8 %) für eine vorbestimmte
Restfeuchte (RF) der Wäsche, die einer Festlegung des Begriffs "leicht trocken" entspricht,
registriert und abgespeichert wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Temperatur- und Feuchtigkeits-Meßwerte Mittelwerte aus einer begrenzten
Anzahl von seit einem Startsignal periodisch wiederkehrenden Einzelmeßwerten gebildet
und abgespeichert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz aus den Temperaturmessungs-Mittelwerten
gebildet und abgespeichert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte der Temperaturen
(ϑ4, ϑ2) in der Abluft und am Eingang der Heizeinrichtung (5) vor der Differenzbildung verdoppelt
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß beim jeweiligen
Erreichen von Meßwerten jeweils sich unterscheidende Steuersignale an einen Fuzzy-Prozessor
gegeben werden, der Fuzzy-Prozessor in Abhängigkeit von den Inhalt des jeweiligen
Steuersignals einen vorbestimmten Prozeßablauf aufruft und einen Wert für die Dauer
(tFuzzyges, tRest bzw. tFuzzyRest) des Trockenprozesses ausgibt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuzzy-Prozessor in Abhängigkeit
von einem automatisch ermittelten oder eingegebenen Wert für die Beladungsmenge die
Schwellenwerte der Temperatur-Differenz gezielt verändert.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuzzy-Prozessor
in Abhängigkeit von einem automatisch ermittelten oder eingegebenen Wert für die Beladungsmenge
die Schwellenwerte (30 %, 20 %, 13 %, 8 %) der Restfeuchte (RF), bei denen die Zeitregistrierungen
erfolgen, gezielt verändert.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgegebene
Restzeit (tRest) bis zu ihrer erneuten Berechnung aufgrund neuer Steuersignale und Meßwerte durch
Subtraktion des Zeitfortschritts dekremental korrigiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß beim Start
(S) des Programmablaufs ein in Abhängigkeit von der eingegebenen Wäscheart und/oder
-menge und vom eingegebenen Trocknungsziel stehender Erfahrungswert für die gesamte
Programmablauf-Dauer (tFuzzyges) ausgegeben wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Erfahrungswert mit nachfolgend
bei gleichartigen Programmparametern ablaufenden Programmen aufgrund der Berechnungen
des Fuzzy-Prozessors tatsächlich festgestellten Programmablauf-Zeitspannen verglichen,
korrigiert und der korrigierte Erfahrungswert gegen den bisherigen Erfahrungswert
im Speicher ausgetauscht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur Korrektur des Erfahrungswertes
dieser und eine bestimmte Anzahl nachfolgend festgestellter Programmablauf-Zeitspannen
gemittelt werden.