(19)
(11) EP 0 720 136 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.07.1996  Patentblatt  1996/27

(21) Anmeldenummer: 95120068.2

(22) Anmeldetag:  19.12.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6G08B 13/22, E05B 45/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 21.12.1994 DE 4445730

(71) Anmelder: GRUNDIG E.M.V. Elektro-Mechanische Versuchsanstalt Max Grundig & Co. KG.
D-90762 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Haake, Werner, Grundig E.M.V.
    D-90762 Fürth (DE)

(74) Vertreter: Niedermeier, Peter 
Grundig E.M.V. Gewerblicher Rechtsschutz
D-90748 Fürth
D-90748 Fürth (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Scharfstellen einer Alarmanlage und zur Überwachung einer Eingangstür


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Scharfschalten einer Alarmanlage und zur Überwachung einer Zugangstür mit einer Alarmzentrale, mehreren Alarmmeldern und mindestens einem Alarmgeber, wobei das Scharfschalten mit dem Schließvorgang an mindestens einer Zugangstür, erfolgt.
Bekannte Einrichtungen zur Scharfschaltung von Alarmanlagen weisen den Nachteil auf, daß Manipulationen an der EingangsTür nicht erkannt werden oder daß zusätzliche Alarmgeber benötigt werden.
Es soll deshalb eine Vorrichtung angegeben werden, bei der Sensoren zur Erkennung des Zustandes der Eingangstür so angeordnet sind, daß sie sowohl zur Freigabe der Scharfschaltung der Alarmanlage als auch zur Überwachung der Tür auf Manipulationen hin geeignet sind.
Gemäß der Erfindung ist ein erster Schalter S1 vorgesehen, der am Türrahmen 5 angeordnet ist und der bei geschlossener Tür 3 geschlossen ist. Ein zweiter Schalter S2 ist im Türrahmen in der Einführöffnung 6 für den Riegel 1 angeordnet. Er wird geschlossen, wenn der Riegel 1 in die Einführöffnung 6 geschoben wird.
Ein dritter Schalter S3 ist in der Einführöffnung 6 so angeordnet, daß er geschlossen wird, wenn der Riegel ganz in die Öffnung eingeführt ist, und eine Steuereinheit, die mit den drei Schaltern verbunden ist erzeugt in Abhängigkeit der Schalterstellungen ein Zustandssignal, das der Alarmzentrale zugeführt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Scharfschalten einer Alarmanlage und zur Überwachung einer Eingangstür nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Alarmanlagen bestehen in der Regel aus einer Alarmzentrale und einer Vielzahl von Meldern, die den zu schützenden Bereich, beispielsweise Gebäude oder Wohnungen überwachen.

[0003] Zum Scharfschalten der Alarmanlage ist es vor allem bei Funkalarmanlagen bekannt, einen Funksender vorzusehen, der durch ein oder mehrere verschiedene Funksignale, die definierte Datentelegramme enthalten, der Meldezentrale mitteilt, daß die Alarmanlage oder Teile davon scharfgeschaltet werden.
Der Nachteil derartiger Funksender besteht darin, daß der Bediener eine separate Eingabevorrichtung bedienen muß, um die Alarmanlage scharfzuschalten. Somit ergeben sich häufig Fehler bei der Bedienung oder die Scharfschaltung der Alarmanlage wird ganz vergessen.

[0004] Aus der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 462 442 ist ein Verfahren zum Scharf-/Unscharfschalten einer Alarmanlage bekannt, bei dem am Ende eines Überwachungsbereiches, d.h. an der letzten Tür, die zu verschließen ist, ein elektromechanisches Blockschloß angeordnet ist. Mit diesem Blockschloß wird die Einbruchmeldeanlage scharfgeschaltet und gleichzeitig die Tür mechanisch verriegelt. Das Blockschloß ist mit einer Alarmzentrale verbunden, die alle Melder gleichzeitig abhört, so daß die Zustände der Melder zu jeder Zeit bekannt sind und ein Scharfschalten der Alarmanlage verhindert werden kann, wenn beispielsweise ein Fenster nicht geschlossen ist.
Eine Erkennung von Manipulationen an der EingangsTür ist mit dem angegebenen Blockschloß jedoch nicht möglich.

[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, die die Scharfschaltung der Alarmanlage erlaubt und bei der das gewaltsame Öffnen der Tür erkannt werden kann.

[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0007] Gemäß der Erfindung wird am Türrahmen der Eingangstür ein erster Schalter angeordnet, mit dem festgestellt werden kann, ob die Eingangstür geöffnet oder geschlossen ist. Der Schalter ist dabei so angeordnet, daß er bei geschlossener Tür betätigt wird, d.h. daß der Schalter geschlossen ist, wenn die Tür zu ist. Bei geöffneter Tür ist auch der Schalter offen.
Ein zweiter Schalter ist im Türrahmen im Bereich der Einführöffnung für den Riegel angeordnet. Dieser Schalter wird geschlossen, wenn der Riegel des Schlosses in die Einführöffnung geschoben wird.
Ein dritter Schalter ist in der Einführöffnung in der Art angebracht, daß er geschlossen wird, wenn der Riegel ganz in die Einführöffnung eingeführt ist. Die drei Schalter sind mit einer Steuereinheit verbunden. An die Steuereinheit können somit die Schaltzustände der einzelnen Schalter übermittelt werden und die Steuereinheit erzeugt ein Zustandssignal entsprechend der Schalterstellungen.

[0008] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann in vorteilhafter Weise die Alarmanlage scharfgeschaltet werden, wenn eine bestimmtes Muster der Schaltzustände auftritt. Es können auch Manipulationen an der Eingangstür erkannt werden, wenn die Schalter Zustände aufweisen, die dem normalen Schließvorgang widersprechen.

[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit so ausgeführt, daß sie ein Signal zur Scharfschaltung der Alarmanlage ausgibt, wenn alle drei Schalter geschlossen sind. In dieser Stellung ist die Tür geschlossen und der Riegel ganz in die Einführöffnung eingeführt.

[0010] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gibt die Steuereinheit ein Alarmsignal aus, wenn der zweite Schalter geschlossen und der erste Schalter geöffnet ist. In diesem Fall wird davon ausgegangen, daß die Tür ausgehebelt wird. Durch das Wegschieben der Tür wird der erste Schalter vor dem zweiten geöffnet, während bei dem normalen Aufschließen zunächst der zweite Schalter beim Entriegeln der Tür geöffnet wird und erst beim Öffnen der Tür der erste Schalter betätigt wird.

[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Schaltsignale an eine Funksendeeinheit geführt werden und die Verbindung zur Steuereinheit durch eine Funkverbindung realisiert ist.
Damit entfallen aufwendige Installationsarbeiten, die bei einer Kabelverbindung notwendig wären.

[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Schloß mit dem Riegel als zusätzliches Schloß (Blockschloß) an der Tür angebracht ist und am Türrahmen eine Falle angebracht ist, die als Einführöffnung für den Riegel dient und an der die Schalter angeordnet sind. Diese Ausführungsform ist insbesondere bei einer nachträglichen Installation einer Alarmanlage vorteilhaft.

[0013] Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Figuren 1 und 2 erläutert. Es zeigen:

Figur 1: Die Anordnung der Schalter und des Schlosses an einer Tür

Figur 2: Ein Zustandsdiagramm der Schalter

Die Figur 1 zeigt einen Riegel 1, der am Türschloß 2 der Tür 3 angeordnet ist und mit einem Drehelement 4 verschoben wird. An dem Türrahmen 5 ist eine Einführöffnung 6 für den Riegel 1 angebracht.

[0014] Am Türrahmen 5 ist auch der erste Schalter S1 angeordnet, der den Schließzustand der Tür 3 überwacht. In der Einführöffnung 6 für den Riegel 1 ist ein zweiter Schalter S2 angebracht, der bei Einführen des Riegels 1 in die Einführöffnung geschlossen wird. Der Schalter S3 ist am Ende der Einführöffnung angeordnet und ist bei vollständiger Einführung des Riegels 1 in die Einführöffnung 6 geschlossen.

[0015] Die Figur 2 zeigt eine Tabelle mit den Zuständen der Schalter S1 bis S3. Wenn die Tür geöffnet ist, sind alle drei Schalter offen, während bei geschlossener, nicht abgesperrter Tür der Schalter S1 geschlossen und die Schalter S2 und S3 geöffnet sind. Bei geschlossener und abgesperrter Tür sind die Schalter S1 und S2 oder alle Schalter geschlossen. Wenn alle Schalter geschlossen sind, d.h. wenn der Riegel vollständig in die Einführöffnung eingeführt ist, wird die Alarmanlage von einer Steuereinheit, die in der Figur 1 nicht dargestellt ist, schartgeschaltet.

[0016] Bei geöffnetem Schalter S1 und geschlossenen Schaltern S2 und S3 wird ein Alarm ausgelöst. Diese Schalterstellung weist darauf hin, daß die Eingangstür nicht ordnungsgemäß geöffnet wurde. Es wird davon ausgegangen, daß die Tür aus den Angeln gehoben und nach hinten weggeschoben wurde. Gleiches gilt bei geöffnetem Schalter S1, geöffnetem Schalter S3 und geschlossenem Schalter S2.

[0017] Die Zustände, bei denen der Schalter S2 offen und der Schalter S3 geschlossen ist werden weder beim ordnungsgemäßen Öffnen der Tür noch bei einer Manipulation erwartet.

[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Scharfschaltung einer Alarmanlage und zur Überwachung einer Eingangstür kann als Schließmechanismus in die Tür integriert sein, oder, vor allem bei einem nachträglichen Einbau einer Alarmanlage, als Blockschloß ausgeführt sein.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Scharfschalten einer Alarmanlage und zur Überwachung einer Zugangstür (3) mit einer Alarmzentrale, mehreren Alarmmeldern und mindestens einem Alarmgeber, wobei das Scharfschalten mit dem Schließvorgang an mindestens einer Zugangstür (3) erfolgt, wobei ein erster Schalter (S1) vorgesehen ist, der am Türrahmen (5) angeordnet ist und der bei geschlossener Tür (3) geschlossen ist,
gekennzeichnet durch

- einen zweiten Schalter (S2), der im Türrahmen in der Einfuhröffnung (6) für den Riegel (1) angeordnet ist und der geschlossen wird, wenn der Riegel (1) in die Einführöffnung (6) geschoben wird,

- einen dritten Schalter (S3), der in der Einführöffnung (6) so angeordnet ist, daß er geschlossen wird, wenn der Riegel (1) ganz in die Öffnung (6) eingeführt ist,

- eine Steuereinheit, die mit den drei Schaltern (S1, S2, S3) verbunden ist und die in Abhängigkeit der Schalterstellungen ein Zustandssignal erzeugt, wobei die Steuereinheit ein Steuersignal zur Scharfschaltung der Alarmanlage abgibt, wenn alle drei Schalter (S1, S2, S3) geschlossen sind.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit ein Alarmsignal ausgibt, wenn, der zweite Schalter (S2) geschlossen und der erste Schalter (S1) geöffnet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Schaltsignale mittels einer Funksendeeinheit an die Steuereinheit übermittelt werden.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schloß (1, 2, 4) mit dem Riegel (1) als zusätzliche Schließeinrichtung an der Tür (3) angebracht ist und am Türrahmen (5) eine Falle angebracht ist, die als Einführöffnung (6) für den Riegel (1) dient.
 




Zeichnung