[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehführungsgarnitur für Schubladen mit einer
an der Schublade befestigten Ausziehschiene, einer am Möbelkörper befestigten Tragschiene
und einer zwischen diesen beiden Schienen differential ablaufenden Mittelschiene an
jeder Seite der Schublade, wobei zwischen den Schienen Laufwägen angeordnet sind,
die lastenübertragende Wälzkörper halten und an den Mittelschienen Mitnehmerrollen
gelagert sind, die an den Trag- und Ausziehschienen ablaufen, und die Mittelschienen
von je zwei mit U-Profil ausgeführten Schienenprofilen gebildet werden, in denen die
Laufwägen aufgenommen sind.
[0002] Eine derartige Ausziehführungsgarnitur ist beispielsweise aus der anmeldereigenen
DE-A1-23 07 041 bekannt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine eingangs erwähnte Ausziehführungsgarnitur hinsichtlich
ihrer Stabilität zu verbessern. Dabei soll es möglich sein, insbesondere für die Mittelschienen
einfache Profile einzusetzen.
[0004] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schienenprofile als separate
Teilschienen ausgeführt sind, die Rücken an Rücken angeordnet sind, wobei die Mitnehmerrollen
zwischen den Teilschienen angeordnet sind und die Teilschienen an ihren Enden abgewinkelte
Flansche aufweisen, an denen sie miteinander verbunden sind.
[0005] Besonders gute Fahreigenschaften werden dadurch erzielt, daß vor und hinter den Mitnehmerrollen
zwischen den Teilschienen lastübertragende Rollen angeordnet sind, die auf Achsen
lagern, die die Teilschienen miteinander verbinden, wobei in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorgesehen ist, daß vor und hinter der Mitnehmerrolle an jeder Mittelschiene
mindestens zwei lastübertragende Laufrollen auf der Mittelschiene gelagert sind, von
denen eine an der Ausziehschiene und eine an der Tragschiene abläuft.
[0006] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen eingehend beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt ein Schaubild eines Möbelkorpusses mit Schubladen, die für die Ausrüstung
mit der erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur geeignet sind,
die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Schubladenzarge und durch die Schienen der
erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur an einer Seite der Schublade, wobei die
Ausziehführungsgarnitur zumindestens teilweise innerhalb der Zarge angeordnet ist,
die Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch Teile einer Schubladenseitenwand eines Schubladenbodens
und einer Korpusseitenwand sowie durch die Ausziehführungsgarnitur an einer Seite
der Schublade gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,
die Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Ausziehführungsgarnitur
im Bereich der Mitnehmerrolle,
die Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Ausziehführungsgarnitur
im Bereich einer der an der Mittelschiene befestigten lastübertragenden Rollen,
die Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch eine Ausziehführungsgarnitur im geschlossenen
Zustand, wobei die Schnittebene zwischen den Teilschienen verläuft,
die Fig. 7 zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Ausziehführungsgarnitur
im geschlossenen Zustand, wobei der Schnitt im Bereich eines C-Profiles einer Teilschiene
erfolgte,
die Fig. 8 zeigt auseinandergezogen und schaubildlich die Teile der erfindungsgemäßen
Ausziehführungsgarnitur,
die Fig. 9 zeigt ein Schaubild der erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur im geschlossenen
Zustand,
die Fig. 10 zeigt ein Schaubild der erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur im ausgezogenen
Zustand und
die Fig. 11 zeigt schaubildlich die hinteren Enden der Tragschiene und der Mittelschiene.
[0007] In den Fig. 2 bis 11 ist jeweils nur eine Seite der Ausziehführungsgarnitur gezeigt;
die auf der gegenüberliegenden Seite der Schublade angeordneten Schienen sind analog
ausgebildet.
[0008] Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, eignet sich die erfindungsgemäße Ausziehführungsgarnitur
in gleicher Weise für die Montage seitlich des Schubladenbodens 4 als auch unterhalb
des Schubladenbodens 4, d. h. sie kann mit den gleichen Vorteilen bei einer Metall-
oder Kunststoffschubladenzarge 3, wie sie in der Fig. 2 gezeigt ist, als auch bei
einer Schubladenseitenwand 19 aus Holz, wie sie in der Fig. 3 gezeigt ist, eingesetzt
werden.
[0009] Die erfindungsgemäße Ausziehführungsgarnitur weist an jeder Seite der Schublade Tragschienen
10 auf, die an der Möbelseitenwand 1 mittels Laschen 8 befestigt ist, eine Mittelschiene
2 und eine Ausziehschiene 9, die an der Schublade montiert ist. Im Ausführungsbeispiel
nach der Fig. 2 ist die Ausziehschiene 9 in einem oder mehreren Adaptern 7, die innerhalb
der Schubladenzarge 3 angeordnet und am Schubladenboden 4 befestigt sind, gelagert.
[0010] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 ist die Ausziehschiene 9 unmittelbar am Schubladenboden
4 und der Schubladenseitenwand 19 gehalten.
[0011] Die Mittelschiene 2 besteht aus zwei Teilschienen 11, 12. Die Teilschienen 11, 12
weisen Flansche 39, 40 auf, mit denen sie durch Nieten, Schweißen od. dgl. verbunden
sind. Zur weiteren Verbindung der beiden Teilschienen 11, 12 dienen Achsen 22, 28,
29, auf denen eine Mitnehmerrolle 21 und vier lastübertragende Laufrollen 13, 27 lagern.
Die Mitnehmerrolle 21 und die Laufrollen 13, 27 sind dabei zwischen den beiden Teilschienen
11, 12 angeordnet.
[0012] Die Mitnehmerrolle 21 befindet sich in etwa in der Mitte der Mittelschiene 2 und
die lastübertragenden Laufrollen 27, 13 beim vorderen und beim hinteren Ende.
[0013] Die Achsen 28, 29 der lastübertragenden Laufrollen 13, 27 sind dabei in der Höhe
derart versetzt, daß die lastübertragenden Laufrollen 27 lediglich am Horizontalsteg
41 der Tragschiene 10 ablaufen und die lastübertragenden Laufrollen 13 nur mit dem
Horizontalsteg 42 der Ausziehschiene 9 in Kontakt kommen.
[0014] In den offenen Profilen der Teilschienen 11, 12 sind Laufwägen 14, 15, 16, 17 angeordnet,
in denen lastübertragende Rollen 23, 24, 25, 26 und seitliche Ausgleichsrollen 30,
31, 32, 33 lagern. Die Laufwägen 14, 15 sind dabei im Profil der Tragschiene 10 zwischen
den Stegen 43 der Tragschiene 10 und den Stegen 44, 45 der Teilschienen 11, 12 angeordnet.
[0015] Die Laufwägen 16, 17 sind im Profil der Ausziehschiene 9 aufgenommen und die Laufrollen
23, 24 laufen zwischen den Stegen 46 der Ausziehschiene 9 und den Stegen 47, 48 der
Teilschienen 11, 12 ab.
[0016] Die Ausgleichsrollen 30, 31, 32, 33 laufen zwischen den Seitenstegen 49, 50 der Ausziehschiene
9 und der Tragschiene 10 und den Mittelstegen 51, 52 der Teilschienen 11, 12 ab.
[0017] Wie insbesondere aus der Fig. 4 ersichtlich, ist die Mitnehmerrolle 21 mit Spiel
auf der Achse 22 gelagert, sodaß sichergestellt ist, daß sie im ständigen Kontakt
mit der Ausziehschiene 9 und der Tragschiene 10 ist. Dadurch ist ein exakter differentialer
Ablauf der Schienen 2, 9, 10 zueinander gewährleistet.
[0018] Im Bereich der Schließstellung der hintersten lastübertragenden Laufrolle 27 und
der Mitnehmerrolle 21 ist jede Tragschiene 10 mit zwei Einlaufschrägen 5, 6 versehen,
die sicherstellen, daß eine in den Möbelkorpus eingeschobene Schublade bis in die
hintere Endstellung gezogen wird.
[0019] Die vordere lastübertragende Laufrolle 27, die die Mittelschiene 2 an der Tragschiene
10 abstützt, ist eine reine Abstützrolle, die nur bei eingeschobener Schublade wirksam
ist.
[0020] Bei ihrem hinteren Ende ist die Tragschiene 10 mit einem nach innen gerichteten abgewinkelten
Lappen 38 versehen, der sich bei eingeschobener Schublade oberhalb des unteren Horizontalsteges
44, 45 der Mittelschiene 2 befindet und verhindert, daß das hintere Ende der Mittelschiene
beispielsweise bei einer ungünstigen Lastverteilung in der Schublade oder durch Drücken
auf die Frontblende der Schublade angehoben werden kann.
[0021] Die Laufwägen 16, 17, die im Profil der Ausziehschiene 9 aufgenommen sind, sind jeweils
durch Stangen 36, 37 miteinander verbunden.
1. Ausziehführungsgarnitur für Schubladen mit einer an der Schublade befestigten Ausziehschiene
(9), einer am Möbelkörper befestigten Tragschiene (10) und einer zwischen diesen beiden
Schienen (9, 10) differential ablaufenden Mittelschiene (2) an jeder Seite der Schublade,
wobei zwischen den Schienen (2, 9, 10) Laufwägen (14, 15, 16, 17) angeordnet sind,
die lastenübertragende Wälzkörper (23, 24, 25, 26) halten und an den Mittelschienen
(2) Mitnehmerrollen (21) gelagert sind, die an den Trag- und Ausziehschienen (9, 10)
ablaufen, und die Mittelschienen (2) von je zwei mit U-Profil ausgeführten Schienenprofilen
gebildet werden, in denen die Laufwägen (14, 15, 16, 17) aufgenommen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schienenprofile als separate Teilschienen (11, 12) ausgeführt
sind, die Rücken an Rücken angeordnet sind, wobei die Mitnehmerrollen (21) zwischen
den Teilschienen (11, 12) angeordnet sind und die Teilschienen (11, 12) an ihren Enden
abgewinkelte Flansche (39, 40) aufweisen, an denen sie miteinander verbunden sind.
2. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor und hinter
den Mitnehmerrollen (21) zwischen den Teilschienen (11, 12) lastübertragende Rollen
(13, 27) angeordnet sind, die auf Achsen (28, 29) lagern, die die Teilschienen (11,
12) miteinander verbinden.
3. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor und hinter
der Mitnehmerrolle (21) an jeder Mittelschiene (2) mindestens zwei lastübertragende
Laufrollen (13, 27) auf der Mittelschiene (2) gelagert sind, von denen eine an der
Ausziehschiene (9) und eine an der Tragschiene (10) abläuft.
4. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Profil einer Ausziehschiene (9) und im Profil einer Tragschiene (10) je vier
Laufwagen (14, 15, 16, 17) mit lastübertragenden Walzkörpern (23, 24, 25, 26) aufgenommen
sind und daß die Laufwagen (16, 17), die im Profil der Ausziehschiene (9) aufgenommen
sind, paarweise durch Stangen (36, 37) verbunden sind.
5. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufstege der Tragschienen (10) mit Einlaufschrägen (5, 6) versehen sind und
daß oberhalb einer Einlaufschräge (6) an den Tragschienen (10) mindestens ein nach
innen gerichteter Lappen (38) gestanzt ist, der als oberer Anschlag und für einen
unteren Horizontalsteg (44, 45) der Mittelschiene (2) dient.
6. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lastübertragenden
Rollen (13, 27) ohne Spiel auf den Mittelschienen (2) gelagert sind und die Mitnehmerrollen
(21) mit Spiel.