[0001] Die Erfindung betrifft ein Kurvenlager für Türen, Fenster, Klappen oder dergleichen,
mit einem Kurvenbahnträger und einer Kurvenbahn und mit einem Lagerzapfenträger und
einem Lagerzapfen, der unter Bildung einer Lagerachse in der Kurvenbahn drehbar gelagert
und geführt ist.
[0002] Es ist ein derartiges Kurvenlager für Türen bekannt, bei welchem die Tür im Bereich
jedes Türlagers zwei Lagerzapfen aufweist, welche in zwei getrennte Kurvenbahnen eines
ortsfesten Kurvenbahnträgers eingreifen, um einen vorgegebenen Bewegungsablauf beim
Öffnen und Schließen der Tür zu erreichen. Bei dieser bekannten Ausführungsform stört,
daß die beiden Kurvenbahnen aufgrund ihrer gegenseitigen Abhängigkeit und der dadurch
vorgegebenen Zapfenführungsgeometrie nur beschränkte Dreh/Schiebebewegungen der Tür
zulassen. Daraus resultiert eine verhältnismäßig große Fugenbreite zwischen der Tür
und dem Türrahmen im Zuge der Öffnungs- und Schließbewegungen. Hinzu kommt, daß die
Stabilität des bekannten Kurvenlagers aufgrund der einseitigen Zapfenführung und der
plattenförmigen Ausbildung des Kurvenbahnträgers unbefriedigend ist (vgl. US 2 143
704).
- Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kurvenlager für Türen, Fenster, Klappen
oder dergleichen der eingangs beschriebenen Ausführungsform zu schaffen, welches sich
durch hohe Stabilität und beliebig wählbare Dreh/Schiebebewegungen bei minimaler Fugenbreite
zwischen Tür und Türrahmen auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Kurvenlager dadurch, daß
der Kurvenbahnträger einen weiteren Lagerzapfen und der Lagerzapfenträger eine weitere
Kurvenbahn unter Bildung einer wechselseitigen und sich gegenüberliegenden Zwangsführung
aufweisen. - Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß durch die wechselseitige
Anordnung der sich gegenüberliegenden Lagerzapfen und Kurvenbahnen zunächst einmal
eine Stabilisierung des Kurvenlagers erreicht wird, welches folglich für eine höhere
Lastaufnahme eingerichtet ist. Daraus resultiert zugleich ein definiertes Schwenkverhalten
der Tür mit einer kontrolliert verlagerbaren Drehachse. Tatsächlich läßt sich eine
exakt definierte, klemm- und spielfreie Positionszuordnung der Tür bei jedem beliebigen
Öffnungswinkel erreichen. Ferner sind zwar auch bei dem erfindungsgemäßen Kurvenlager
zwei Lagerzapfen und zwei zugehörige Kurvenbahnen verwirklicht, die jedoch aufgrund
der wechselseitigen und sich gegenüberliegenden Zwangsführung eine erhebliche Bandbreite
für die Zapfenführungsgeometrie zulassen, so daß beliebig wählbare Dreh/Schiebebewegungen
durch entsprechende Auslegungen der Kurvenbahnen möglich sind. Dadurch kann das lichte
Öffnungsmaß - bezogen auf den Türquerschnitt - des Türrahmens sogar kleiner als das
Diagonalmaß des Türquerschnittes sein. - Im ganzen wird ein stabiles und funktionsgerechtes
Kurvenlager für Türen, Fenster, Klappen oder dergleichen verwirklicht, welches sich
durch eine maßgenaue und wohldefinierte Dreh/Schiebegeometrie auszeichnet.
[0005] Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So sieht die
Erfindung vor, daß die Lagerzapfen in Ausgangsstellung von Kurvenbahnträger und Lagerzapfenträger
in das jeweils abgewandte Bahnende der gegenüberliegenden Kurvenbahn eingreifen, so
daß die Lagerzapfen bei in Schließstellung befindlicher Tür um ein vorgegebenes Maß
voneinander distanziert sind und im Zuge der Öffnungsbewegung gleichsam aufeinander
zufahren. Daraus resultiert bei in Schließstellung befindlicher Tür eine besonders
hohe Lastaufnahme und folglich Stabilität. Im Rahmen der Erfindung kann die eine Kurvenbahn
als gerade Bahn und die andere Kurvenbahn als gekrümmte Bahn mit einem vorgegebenen
Krümmungsradius ausgebildet sein. Nach einem Vorschlag der Erfindung, dem selbständige
Bedeutung zukommt, sind jedoch beide Kurvenbahnen als gekrümmte Bahnen mit gleichen
oder unterschiedlichen Krümmungsradien ausgebildet, weil sich auf diese Weise eine
besonders vielfältige Dreh/Schiebegeometrie für die Tür verwirklichen läßt. Weiter
empfiehlt die Erfindung, daß die Kurvenbahnen jeweils eine Einführöffnung, z. B. ein
Bahnende mit Queröffnung, zur Lagerzapfeneinführung bzw. -ausführung aufweisen. Dadurch
lassen sich Tür, Fenster, Klappe oder dergleichen unschwer ein- bzw. aushängen und
folglich montieren. Um ein unbeabsichtigtes Aushängen zu vermeiden, verläuft die Einführöffnung
quer zur jeweiligen Kurvenbahn.
[0006] Ferner sieht die Erfindung vor, daß zumindest eine der beiden Kurvenbahnen im Bereich
ihres der Endstellung des Lagerzapfenträgers bzw. seines Lagerzapfens entsprechenden
Bahnendes eine die Kurvenbahn verengende, z. B. sich konisch verjüngende Auflaufbremse
für den eingreifenden Lagerzapfen aufweist. Dadurch lassen sich die Dreh/Schiebebewegungen
der Tür in der Bewegungsendphase kontrollieren und werden schlagartige Belastungen
vermieden. Zweckmäßigerweise sind der Kurvenbahnträger und der Lagerzapfenträger als
blockartige Bauteile mit als eingearbeitete Führungsnuten ausgebildeten Kurvenbahnen
für die in den Führungsnuten mit vorgegebenem Bewegungsspiel eingreifenden Lagerzapfen
ausgebildet, so daß eine stabile Lagerzapfenführung gewährleistet und das erfindungsgemäße
Kurvenlager zur Aufnahme besonders hoher Beanspruchungen geeignet ist. Dabei wird
bevorzugt der Kurvenbahnträger als ortsfestes Bauteil und der Lagerzapfenträger als
ortsbewegliches Bauteil eingesetzt, also letzterer an Tür, Fenster oder Klappe befestigt.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kurvenlager für eine lediglich angedeutete
Tür,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Tür für den Gegenstand nach Fig. 1 mit einem Lagerzapfenträger,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Türrahmen für den Gegenstand nach Fig. 1 mit einem Kurvenbahnträger,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 mit einer Überdeckung der Kurvenbahnen
des Lagerzapfenträgers und des Kurvenbahnträgers sowie den beiden Lagerzapfen in Ausgangsstellung,
- Fig. 5
- den Gegenstand nach Fig. 4 mit einer Abwicklung der Dreh/Schiebebewegung der Tür,
- Fig. 6
- eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1,
- Fig. 7
- eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 2,
- Fig. 8
- eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 3,
- Fig. 9
- eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 4, die aus einer Überdeckung
der Kurvenbahnen der Gegenstände nach den Fig. 7 und 8 resultiert,
- Fig. 10
- eine Abwicklung der Dreh/Schiebebewegung der Tür bei der Ausführungsform nach den
Fig. 6 bis 9,
- Fig. 11
- den Türrahmen einer abgewandelten Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1 für
die Abwicklung der Dreh-/Schiebebewegung der Tür nach Fig. 13 in schematischer Darstellung,
- Fig. 12
- die Tür für den Türrahmen nach Fig. 11 in schematischer Darstellung und
- Fig. 13
- eine Abwicklung der Dreh-/Schiebebewegung der Tür in dem Türrahmen bei der Ausführungsform
nach den Fig. 11 und 12.
[0008] In den Figuren ist ein Kurvenlager für Türen, Fenster, Klappen wie Revisionsklappen
oder dergleichen dargestellt. Dieses Kurvenlager weist einen Kurvenbahnträger 1 mit
einer Kurvenbahn 2 und einen Lagerzapfenträger 3 mit einem Lagerzapfen 4 auf, der
unter Bildung einer Lagerachse 5 in der Kurvenbahn 2 drehbar gelagert und geführt
ist. Der Kurvenbahnträger 1 weist einen weiteren Lagerzapfen 4a und der Lagerzapfenträger
3 eine weitere Kurvenbahn 2a unter Bildung einer wechselseitigen und sich gegenüberliegenden
Zwangsführung auf. Die Lagerzapfen 4, 4a greifen in Ausgangsstellung von Kurvenbahnträger
1 und Lagerzapfenträger 3 in das jeweils zapfenabgewandte Bahnende der gegenüberliegenden
Kurvenbahn 2, 2a ein. Bei einem Ausführungsbeispiel ist die eine Kurvenbahn 2 als
gerade Bahn und die andere Kurvenbahn 2a als getrennte Bahn mit einem vorgegebenen
Krümmungsradius ausgebildet. Bei dem anderen Ausführungsbeispiel sind beide Kurvenbahnen
2, 2a als gekrümmte Bahnen mit unterschiedlichen Krümmungsradien ausgebildet. Die
Kurvenbahnen 2, 2a weisen jeweils eine Einführöffnung 6, z. B. am Bahnende, zur Lagerzapfeneinführung
auf, wobei die Einführöffnung 6 quer zur jeweiligen Kurvenbahn 2 bzw. 2a verläuft.
[0009] Ferner besitzt zumindest eine der beiden Kurvenbahnen 2 im Bereich ihres der Endstellung
des Lagerzapfenträgers 3 bzw. seines Lagerzapfens 4 entsprechenden Bahnende eine die
Kurvenbahn 2 verengende, z. B. sich konisch verjüngende Auflaufbremse 7 für den eingreifenden
Lagerzapfen 4 auf. Der Kurvenbahnträger 1 und der Lagerzapfenträger 3 sind als blockartige
Bauteile mit als eingearbeitete Führungsnuten ausgebildeten Kurvenbahnen 2, 2a für
die in die Führungsnuten mit vorgegebenem Bewegungsspiel eingreifenden Lagerzapfen
4, 4a ausgebildet. Das Bewegungsspiel ist jedoch so gering, daß eine exakt definierte
Führung der Lagerzapfen 4, 4a bei den Dreh/Schiebebewegungen der Tür T erreicht wird.
Ferner wird der Kurvenbahnträger 1 bevorzugt als ortsfestes Bauteil und im Bereich
des Türrahmens R eingesetzt, dagegen der Lagerzapfenträger 3 als ortsbewegliches Bauteil
an der zugehörigen Tür T.
[0010] Die Abwicklungen der Türöffnungs- bzw. Schließbewegung machen unmittelbar deutlich,
daß das erfindungsgemäße Kurvenlager nur eine minimale Fugenbreite zwischen der Tür
T und dem Türrahmen R verlangt.
[0011] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 11 bis 13 wird deutlich, daß der virtuelle
Drehpunkt der Tür T im Wandbereich oder Türrahmenbereich liegen kann, jedenfalls außerhalb
des sonst üblichen Scharnierbereiches. Die Positionierung des Kurvenlagers bzw. Lagerkörpers
ist unabhängig von dem Drehpunkt bzw. der Schwenkachse der Tür T ausführbar. Der Türrahmen
R, die Türfuge oder Freiräume vor und/oder hinter der Tür T können wahlweise unbeeinflußt
bleiben. Darüber hinaus ist ein völliges Ausschwenken der Tür T möglich. Stets ist
die gesamte lichte Öffnung des Türrahmens R nutzbar. Aus einer wahlweisen Überschneidung
der Kurvenbahnen 2, 2a resultiert ein äußerst geringer Platzbedarf. Stets lassen sich
die Kurvenbahn/Lagerzapfen-Verhältnisse so wählen, daß keine Selbsthemmung auftritt.
In diesem Zusammenhang besteht auch die Möglichkeit, die Lagerzapfen 4, 4a als Lagerachsen
für Rollen auszubilden und die Kurvenbahnen 2, 2a als Führungsschienen für die Lagerzapfen
bzw. Rollen auszuführen.
1. Kurvenlager für Türen, Fenster, Klappen oder dergleichen, mit einem Kurvenbahnträger
mit einer Kurvenbahn und mit einem Lagerzapfenträger mit einem Lagerzapfen, der unter
Bildung einer Lagerachse in der Kurvenbahn drehbar gelagert und geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurvenbahnträger (1) einen weiteren Lagerzapfen (4a) und der Lagerzapfenträger
(3) eine weitere Kurvenbahn (2a) unter Bildung einer wechselseitigen und sich gegenüberliegenden
Zwangsführung aufweisen.
2. Kurvenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerzapfen (4, 4a) in
Ausgangsstellung von Kurvenbahnträger (1) und Lagerzapfenträger (3) in das jeweils
zapfenabgewandte Bahnende der gegenüberliegenden Kurvenbahn eingreifen.
3. Kurvenlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Kurvenbahn
(2) als gerade Bahn und die andere Kurvenbahn (2a) als getrennte Bahn mit vorgegebenen
Krümmungsradien ausgebildet sind.
4. Kurvenlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kurvenbahnen
(2, 2a) als gekrümmte Bahnen mit gleichen oder unterschiedlichen Krümmungsradien ausgebildet
sind.
5. Kurvenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnen
(2, 2a) jeweils eine Einführöffnung (6) zur Lagerzapfeneinführung aufweisen und die
Einführöffnung (6) am betreffenden Bahnende quer zur jeweiligen Kurvenbahn verläuft.
6. Kurvenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine der beiden Kurvenbahnen (2) im Bereich ihres der Endstellung des Lagerzapfenträgers
(3) entsprechenden Bahnendes eine die Kurvenbahn (2) verengende, z. B. sich konisch
verjüngende Auflaufbremse (7) für den eingreifenden Lagerzapfen (4) aufweist.
7. Kurvenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurvenbahnträger
(1) und der Lagerzapfenträger (3) als blockartige Bauteile mit als eingearbeitete
Führungsnuten ausgebildeten Kurvenbahnen (2, 2a) für die in die Führungsnuten mit
vorgegebenem Bewegungsspiel eingreifenden Lagerzapfen (4, 4a) ausgebildet sind.
8. Kurvenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurvenbahnträger
(1) als ortsfestes Bauteil und der Lagerzapfenträger (3) als ortsbewegliches Bauteil
eingesetzt sind.
9. Kurvenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerzapfen
(4, 4a) als Lagerachsen für Rollen ausgebildet sind.
10. Kurvenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnen
(2, 2a) als Führungsschienen für die Lagerzapfen (4, 4a) oder Rollen ausgebildet sind.