[0001] Die Erfindung betrifft einen Rahmen für Fenster, Türen, Fassaden oder dergleichen,
mit vorzugsweise aus Metall bestehenden Hohlprofilen sowie mit einem in die Hohlprofile
greifenden Verbindungselement, insbesondere einem Eckwinkel, wobei jeder Schenkel
des Verbindungselements wenigstens eine zur Innenwand des Hohlprofils hin offene Aufnahmeaussparung
aufweist, die einen Vorratsraum für einen zwischen das Verbindungselement und das
Hohlprofil einzubringenden Kleber bildet.
[0002] Derartige Rahmen sind aus der nicht vorveröffentlichten Anmeldung DE 43 22 236 bekannt.
Bei diesen Rahmen sind konstruktionsbedingt vorwiegend nur geringe Klebermengen vorgesehen,
die insbesondere beim Einschieben des Verbindungselements in das Hohlprofil flächig
verteilt werden. Bei bestimmten Profilformen und Anwendungen kann diese Art der Klebereinbringung
ungünstig sein.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rahmen der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß das Einpressen des Klebers zwischen das Verbindungselement und
das Hohlprofil erst nach vollständiger Montage des Rahmens erfolgen kann und darüberhinaus
größere Volumina des Klebers hierfür zur Verfügung stehen.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Auspressteil zur weitgehend
vollständigen Überführung des Klebers vom Vorratsraum in den Spalt zwischen dem Hohlprofil
und dem Verbindungselement vorgesehen ist, das dazu in der Aufnahmeaussparung an den
Kleber angrenzend und/oder in die Aufnahmeaussparung vorverstellbar angeordnet ist,
wobei das Auspressteil der Querschnittsform der Aufnahmeaussparung im wesentlichen
formschlüssig angepasst ist.
[0005] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß durch
die Verwendung eines Auspressteils ein wesentlich größerer Vorratsraum für den Kleber
vorgesehen werden kann, wobei aufgrund der formschlüssigen Anpassung des Auspressteils
an den Querschnitt der Aufnahmeaussparung sichergestellt ist, daß der Kleber praktisch
quantitativ in den Spalt zwischen dem Hohlprofil und dem Verbindungselement überführt
wird. Dabei ist weiter von Vorteil, daß die Betätigung des Auspressteils erst dann
vorgenommen werden muß, wenn die Hohlprofile mit den Verbindungselementen vollständig
zusammengeschoben sind, so daß gewährleistet ist, daß der Kleber gezielt in die vorgesehenen
Bereiche eingebracht wird.
[0006] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das Auspressteil im wesentlichen
quer zum Schenkel des Verbindungselements verstellbar. Dabei besitzt die Aufnahmeaussparung
in besonders einfacher Ausbildung eine zylindrische Gestalt.
[0007] In einer ersten, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Aufnahmeaussparung
als sich durch den gesamten Schenkel erstreckende Durchgangsbohrung ausgebildet. In
diesem Fall kann das Auspressteil aus einem einfachen Bolzen bestehen, der unmittelbar
betätigt werden und darüberhinaus zugleich dem "Verbolzen" des Rahmens dienen kann.
[0008] In einer zweiten, ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Aufnahmeaussparung
als Sackloch ausgebildet. Diese Ausgestaltung bietet sich insbesondere dann an, wenn
das auch in diesem Fall bolzenförmig ausgebildete Auspressteil von der Innenseite
des Rahmens her eingeschlagen wird. In diesem Fall verdrängt das Auspressteil beim
Einschlagen in das Sackloch den darin angeordneten Kleber. Um das Ausströmen des Klebers
zu erleichtern, ist es von Vorteil, wenn das Auspressteil mit einer sich in seiner
Längsrichtung erstreckenden, Strömungskanäle für den Kleber bildenden Riffelung versehen
ist.
[0009] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Verstellung
des Auspressteils ein Betätigungsbolzen vorgesehen ist, der in einer im Boden der
Aufnahmeaussparung mündenden Führungsbohrung angeordnet ist. Hierbei kann der Querschnitt
der Aufnahmeaussparung größer oder aber auch kleiner als die Führungsbohrung sein.
Die erste dieser beiden alternativen Ausgestaltungen empfiehlt sich dann, wenn ein
vergleichsweise großer Vorratsraum für den Kleber benötigt wird. Die zweite Ausführungsform
dagegen bietet die Möglichkeit, das Auspressteil über ein zylindrisches Werkzeug einzuschlagen,
wobei die im Übergangsbereich zwischen der Führungsbohrung und der Aufnahmeaussparung
gebildete Ringschulter einen Anschlag für das Werkzeug bildet. Hierdurch können sonst
möglicherweise auftretende Beschädigungen am Rahmen durch das u. U. zu weit eingeschlagene
Auspressteil vermieden werden.
[0010] Der Betätigungsbolzen kann in besonders einfacher Ausgestaltung als Zylinder oder
Gewindestift ausgebildet sein.
[0011] Die Öffnung der Aufnahmeaussparung ist vorteilhafterweise durch eine Klebefolie abgedeckt,
durch die ein Austreten und/oder frühzeitiges Aushärten des Klebers vermieden wird.
Diese Folie kann für aerobe Kleber luftundurchlässig und für anaerobe Kleber luftdurchlässig
ausgebildet sein.
[0012] Es besteht jedoch ebenso auch die Möglichkeit, daß die Öffnung der Aufnahmeaussparung
durch einen herausdrückbaren oder absprengbaren Kunststoffdeckel geschlossen ist.
[0013] Schließlich kann im Rahmen der Erfindung noch vorgesehen sein, daß bei Verwendung
eines aeroben Klebers im Vorratsraum zusätzlich eine gegenüber dem Kleber abgetrennte
Luftblase vorgesehen ist. Bei sehr dicht aneinander anschließendem Hohlprofil und
Verbindungselement ist dadurch die Bereitstellung einer ausreichenden, für die Aushärtung
des Kleber benötigten Luftmenge sichergestellt.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform der Erfindung mit einer Detaildarstellung in der Teilfigur
a,
- Fig. 2
- eine alternative Ausführungsform mit vergrößertem Vorratsraum für den Kleber,
- Fig. 3 und 4
- den Fig. 1 und 2 ähnliche Ausführungsformen,
- Fig. 5
- eine Ausführungsform für eine innenseitige Betätigung des Auspressteils,
- Fig. 6 und 7
- weitere, ebenfalls vorteilhafte Ausführungsformen,
- Fig. 8 und 9
- Ausführungsformen mit großflächigem Anpressteil.
[0015] Von dem Rahmen für Fenster, Türen, Fassaden oder dergleichen ist in der Zeichnung
jeweils nur andeutungsweise der Eckbereich dargestellt, in dem zwei vorzugsweise aus
Metall bestehende Hohlprofile 1, 2 durch ein in die Hohlprofile 1, 2 greifendes Verbindungselement
3, insbesondere einem Eckwinkel, miteinander verbunden sind. Dabei weist jeder Schenkel
4 des Verbindungselements 3 wenigstens eine zur Innenwand des Hohlprofils 1, 2 hin
offene Aufnahmeaussparung 5 auf, die einen Vorratsraum für einen zwischen das Verbindungselement
3 und das Hohlprofil 1, 2 einzubringenden Kleber 6 bildet.
[0016] Um den Kleber 6 aus dem Vorratsraum heraus in den Spalt zwischen dem Hohlprofil 1,
2 und dem Verbindungselement 3 weitgehend vollständig zu überführen, ist ein Auspressteil
7 vorgesehen, das in der Aufnahmeaussparung 5 an den Kleber 6 angrenzend und/oder
in die Aufnahmeaussparung 5 vorverstellbar angeordnet ist. Das Auspressteil 7 ist
dabei der Querschnittsform der Aufnahmeaussparung 5 im wesentlichen formschlüssig
angepaßt.
[0017] In den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen ist das Auspressteil 7 jeweils
quer zum Schenkel 4 des Verbindungselements 3 verstellbar. Die Aufnahmeaussparung
5 kann grundsätzlich beliebig geformt sein, vorteilhaft ist jedoch eine zylindrische
Gestaltung der Aufnahmeaussparung 5. Dabei kann, wie dies in den Fig. 1 und 4 dargestellt
ist, die Aufnahmeaussparung 5 als sich durch den gesamten Schenkel 4 erstreckende
Durchgangsbohrung ausgebildet sein. Es besteht jedoch auch die in Fig. 5 dargestellte
Möglichkeit, daß die Aufnahmeaussparung 5 als Sackloch ausgebildet ist. Dies bietet
sich insbesondere dann an, wenn das Auspressteil 7, das in diesem Fall bolzenförmig
ausgebildet ist, von der Innenseite des Rahmens her eingetrieben wird. Um dabei ein
Ausfließen des in dem Sackloch angeordneten Klebers 6 zu ermöglichen, ist das Auspressteil
7 mit einer sich in seiner Längsrichtung erstreckenden, Strömungskanäle für den Kleber
6 bildenden Riffelung 13 versehen. Das mit dem Hohlprofil 1, 2 in der Regel bündig
abschließende Ende des Anpassungsteils 7 kann dabei glatt oder mit einem Bund versehen
sein, um ein Austreten des Klebers 6 nach außen zu verhindern.
[0018] Das Auspressteil 2 kann grundsätzlich durch ein geeignetes Werkzeug von außen her
betätigt werden. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, daß zur Verstellung des Auspressteils
7 ein Betätigungsbolzen 8 vorgesehen ist, der in einer im Boden der Aufnahmeaussparung
5 mündenden Führungsbohrung 9 angeordnet ist. Dies bietet sich insbesondere dann an,
wenn der Betätigungsbolzen 8 zugleich zum "Verbolzen" des Rahmens mit Verwendung findet.
[0019] Die Aufnahmeaussparung 5 kann dabei, wie dies in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist,
größeren Querschnitt als die Führungsbohrung 9 aufweisen. Es besteht jedoch auch die
in Fig. 6 dargestellte Möglichkeit, bei der die Führungsbohrung 9 größeren Durchmesser
als die Aufnahmeaussparung 5 besitzt. In diesem Fall stellt die im Übergangsbereich
zwischen der Führungsbohrung 9 und der Aufnahmeaussparung 5 gebildete Ringschulter
einen Anschlag für den Betätigungsbolzen 8 bzw. ein von außen eingesetztes Werkzeug
dar, wodurch verhindert wird, daß das Auspressteil 7 zu weit zum Hohlprofil 1, 2 hin
verstellt wird.
[0020] Der Betätigungsbolzen 8 kann in besonders einfacher Ausgestaltung als Zylinderstift
oder auch als Gewindestift, wie dies in Fig. 8 angedeutet ist, ausgebildet sein.
[0021] Die Öffnung der Aufnahmeaussparung 5 ist, was sich insbesondere aus Fig. 1 ersehen
läßt, durch eine Klebefolie 10 abgedeckt. Diese Folie 10 kann für aerobe Kleber 6
luftundurchlässig, für anaerobe Kleber 6 dagegen luftdurchlässig ausgebildet sein.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, daß die Öffnung der Aufnahmeaussparung 5 durch
einen herausdrückbaren oder absprengbaren Kunststoffdeckel 11 geschlossen ist, wie
dies in Fig. 3 angedeutet ist. Schließlich ist bei Verwendung eines aeroben Klebers
7 im Vorratsraum zusätzlich eine gegenüber dem Kleber abgetrennte Luftblase 12 vorgesehen,
wie sich dies aus den Fig. 1 und 4 ergibt.
1. Rahmen für Fenster, Türen, Fassaden oder dergleichen, mit vorzugsweise aus Metall
bestehenden Hohlprofilen (1, 2) sowie mit einem in die Hohlprofile (1, 2) greifenden
Verbindungselement (3), insbesondere einem Eckwinkel, wobei jeder Schenkel (4) des
Verbindungselements (3) wenigstens eine zur Innenwand des Hohlprofils (1, 2) hin offene
Aufnahmeaussparung (5) aufweist, die einen Vorratsraum für einen zwischen das Verbindungselement
(3) und das Hohlprofil (1, 2) einzubringenden Kleber (6) bildet, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Auspressteil (7) zur weitgehend vollständigen Überführung des Klebers (6)
vom Vorratsraum in den Spalt zwischen dem Hohlprofil (1, 2) und dem Verbindungselement
(3) vorgesehen ist, das dazu in der Aufnahmeaussparung (5) an den Kleber (6) angrenzend
und/oder in die Aufnahmeaussparung (5) vorverstellbar angeordnet ist, wobei das Auspreßteil
(7) der Querschnittsform der Aufnahmsaussparung (5) im wesentlichen formschlüssig
angepaßt ist.
2. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auspreßteil (7) im wesentlichen
quer zum Schenkel (4) des Verbindungselements (3) verstellbar ist.
3. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeaussparung
(5) zylindrische Gestalt besitzt.
4. Rahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeaussparung (5) als
sich durch den gesamten Schenkel (4) erstreckende Durchgangsbohrung ausgebildet ist.
5. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeaussparung
(5) als Sackloch ausgebildet ist.
6. Rahmen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Auspressteil (7) mit einer
sich in seiner Längsrichtung erstreckenden, Strömungskanäle für den Kleber (6) bildenden
Riffelung (13) versehen ist.
7. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstellung
des Auspressteils (7) ein Betätigungsbolzen (8) vorgesehen ist, der in einer im Boden
der Aufnahmeaussparung (5) mündenden Führungsbohrung (9) angeordnet ist.
8. Rahmen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsbolzen (8) als
Zylinder- oder Gewindestift ausgebildet ist.
9. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung der
Aufnahmeaussparung (5) durch eine Klebefolie (10) abgedeckt ist.
10. Rahmen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (10) für aerobe Kleber
(6) luftundurchlässig und für anaerobe Kleber (6) luftdurchlässig ausgebildet ist.
11. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung der
Aufnahmeaussparung (5) durch einen herausdrückbaren oder absprengbaren Kunststoffdeckel
(11) geschlossen ist.
12. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung
eines aeroben Klebers 6) zusätzlich eine gegenüber dem Kleber (6) abgetrennte Luftblase
(12) vorgesehen ist.