[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kochgerät
- mit einer Glaskeramikplatte,
- mit mindestens einem unter der Platte angeordneten Heizstrahler,
- mit mindestens einem unterhalb der Platte in einem gegen die Heizstrahlung abgeschirmten
Bereich angeordneten Sensor zur Messung der Temperatur dieses Bereiches und
- mit einer Einrichtung zur Regelung der Heizleistung in Abhängigkeit der vom Sensor
gelieferten Signale.
[0002] Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein System mit einem Kochgerät und Kochgeschirr
und auf ein Verfahren zur Durchführung einer Prozeßkontrolle.
[0003] Ein eingangs genanntes Kochgerät ist z.B. durch die EP 0 037 638 B1 bekannt geworden.
Bei dieser bekannten Bauart ist der Sensor mit Abstand unterhalb der Heizplatte angeordnet
und befindet sich in einer zylinderförmigen Abschirmung, die von der Heizplatte zum
unteren Boden des Kochgerätes verläuft. Die zylinderförmige Abschirmung ist außerhalb
des Mittelpunktes der Heizplatte angeordnet. Wenn ein Topf auf die heiße Platte gesetzt
wird, wird dieser erhitzt und erhitzt damit auch den von der Abschirmung begrenzten
kreisförmigen Teil der Heizplatte. Da dieser Teil der Heizplatte durch seine Abschirmung
gegen die direkte Heizstrahlung geschützt ist, korrespondiert seine Temperatur mit
der des Topfes, so daß die von dem Sensor in dem abgeschirmten Bereich der Heizplatte
gemessene Temperatur ein Signal erzeugt, das der Temperatur des Topfes entspricht.
Wenn dabei jedoch eine Glaskeramikplatte verwendet wird, die einen großen Teil der
zugeführten Heizstrahlung absorbiert, so wird das vom Sensor gelieferte Signal wegen
der Querwärmeleitung in der Keramikplatte verfälscht.
[0004] Durch die GB-PS 15 74 167 ist ein Kochgerät mit einer Glaskeramikplatte und einem
flachen, unterhalb der Glaskeramikplatte angeordneten Heizfeld bekannt geworden, welches
elektrische Widerstandselemente aufweist. Am äußeren Rand des Heizfeldes ist eine
Ausbuchtung vorgesehen, in welcher ein Temperatursensor angeordnet ist, der bei dieser
Bauart in direktem thermischem Kontakt mit der Glaskeramikplatte steht. Eine Abschirmung
des Sensors ist bei dieser Bauart nicht vorgesehen.
[0005] Haupthindernis bei den oben beschriebenen klassischen Keramik-Kochfeldern ist die
große Überhitzung der Keramik im Wärmeübertragungsbereich, die etwa bei 500°C liegt.
Diese große Überhitzung hat ihre Ursache darin, daß die bisher verwendete Keramik
einen Großteil der von unten zugeführten Wärme nicht durchläßt, sondern absorbiert.
Daher mißt ein an der Keramikplatte angebrachter Sensor nicht die Temperatur des aufgesetzten
Topfes, sondern eine Temperatur, die überwiegend durch die absorbierte Strahlungsleistung
bestimmt wird bzw. im Falle einer Abschirmung durch sogenannte Quer-Wärmeleitung aus
den überhitzten Nachbarbereichen verfälscht ist. Dieser Meßwert kann somit kein eindeutiges
Maß für die Topfboden-Temperatur liefern. Dadurch wird bei diesen Keramik-Kochfeldern
häufig eine völlig überhöhte Topftemperatur vorgetäuscht, wobei die Verfälschung noch
vergrößert wird, wenn zwischen dem Topfboden und der Keramik-Oberfläche kein inniger
Kontakt besteht, sondern ein mehr oder weniger großer Luftspalt vorhanden ist. Dies
ist bei den handelsüblichen Elektrotöpfen häufig der Fall, die nicht plan sind, sondern
in der Mitte um etwa 0,3 bis 1 mm eingewölbt sind. Derartige, für handelsübliche Elektrotöpfe
vorgesehene Einwölbungen sollen vermeiden, daß sich der Topfboden beim Aufheizen auf
üblichen Elektroherdplatten unzulässig nach außen wölbt und der Topf somit auf der
Platte "tanzt".
[0006] Bei den allseits bekannten, z.B. aus Gußeisen gefertigten Massenkochplatten wird
seit vielen Jahren ein Anlegefühler verwendet, der in einer Bohrung der Kochplatten
angeordnet ist und beim Aufsetzen eines Topfes federnd gegen dessen Boden gedrückt
wird. Mit Hilfe einer Zwei- und Dreipunktregelung kann damit ein automatischer Kochvorgang
erzielt werden. Nachteilig dabei ist jedoch die schlechte Regelbarkeit dieser Massenkochplatten
wegen der großen thermischen Trägheit, so daß sie mehr und mehr durch Kochstellen
mit Glaskeramik verdrängt werden. Die bei diesen Massenkochplatten bekannte Anordnung
der Sensoren innerhalb einer Bohrung der Platte verbietet sich jedoch bei den Glaskeramikplatten,
da durch eine solche Bohrung die mechanische Stabilität und Schlagfestigkeit erheblich
beeinträchtigt würden und da die glatte und gut aussehende Oberfläche durch Bohrungen
zerstört würde und schwer zu reinigen wäre.
[0007] Durch die DE-OS 38 42 033 ist eine Lichtkochvorrichtung mit einem Halogenstrahler
als Heizquelle bekannt geworden. Dabei wird eine Glaskeramikplatte verwendet, deren
typische Arbeitstemperatur wegen der erheblich verringerten Absorption nur etwa halb
so hoch ist wie bei herkömmlichen thermischen Herden. Dies bedeutet eine geringere
störende Quer-Wärmeleitung innerhalb der Glaskeramikplatte. Der Halogenstrahler enthält
zwei Halogenlampen, die oberhalb eines speziell geformten Reflektors angeordnet sind.
Der Reflektor besteht aus Aluminium und besitzt somit einen sehr hohen Reflexionsgrad.
Aluminium kann deshalb verwendet werden, weil der größte Teil der von den Halogenstrahlern
gelieferten Wärmeenergie die Keramikglasplatte durchdringt und somit keine überhöhten
Temperaturen unterhalb der Glaskeramik entstehen können, die den Aluminiumspiegel
zerstören würden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kochgerät der eingangs genannten Art
derart zu gestalten, daß mittels des unterhalb der Glaskeramikplatte angeordneten
Sensors eine zuverlässige Temperaturmessung des Topfbodens ermöglicht werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- daß als Heizstrahler ein Halogenlampensystem und als Heizplatte eine für Halogenstrahlung
gut durchlässige Keramikplatte mit einem Absorptionsgrad von etwa ≤ 40% vorgesehen
ist,
- daß der Sensor an der Unterseite der Keramikplatte anliegt und
- daß die Regeleinrichtung mit einer Anordnung zur Einstellung einer Solltemperatur
versehen ist.
[0010] Mit einer derartigen Bauweise, in Kombination mit einem entsprechenden an sich bekannten
Regler, gelingt erstmalig eine befriedigende Prozeßkontrolle der Garungsvorgänge,
insbesondere der temperaturgesteuerten Vorgänge, wie z.B. Grillen, Ölfondue, Käsefondue
oder Kouvertüre. Die typischen Arbeitstemperaturen derartiger Glaskeramiken sind wegen
der verringerten Absorption nur etwa halb so groß wie bei herkömmlichen thermischen
Herden, so daß nur eine geringfügige Quer-Wärmeleitung erfolgt, die sich weniger störend
auf die vom Sensor gemessene Temperatur auswirkt. Die Verwendung derartiger Glaskeramiken
hat den weiteren Vorteil, daß nunmehr mit Halogensrahlern als Heizstrahler eine große
Hitzeentwicklung unterhalb der Glaskeramikplatte vermieden wird. Durch die verringerte
Absorption dieser Glaskeramikplatten ergibt sich somit einerseits der Vorteil einer
verringerten Quer-Wärmeleitung innerhalb der Platte und andererseits eine verringerte
Hitzeentwicklung unterhalb der Keramikplatte.
[0011] Darüber hinaus bieten derartige Halogenstrahler ferner den Vorteil, daß die vom Halogenstrahler
entwickelte Wärmeenergie im Idealfall, d.h. ohne Absorption durch die Keramikplatte,
voll zur Verfügung steht. In der Realität wird, im Vergleich zu bisher bekannten Keramikheizplatten,
ein relativ geringer Teil absorbiert, der Hauptanteil steht jedoch sofort als Heizleistung
am Topfboden zur Verfügung, so daß alle Aufheizvorgänge mit dieser verfügbaren Leistung
anlaufen und stetig auf die eingestellte Solltemperatur in der Leistung begrenzt werden.
Die Handhabung erfolgt derart, daß nach dem Aufsetzen des Topfes mit dem entsprechenden
Gargut auf die Kochkeramik lediglich die Prozeßtemperatur eingestellt wird. Danach
erfolgt der Übergang vom Ankochen bzw. Aufheizen zur richtigen Dauerleistung bei der
gewünschten Prozeßtemperatur automatisch ohne manuellen Eingriff. Bei Bedarf kann
jedoch auf einfache Weise individuell nachgeregelt werden, indem eine veränderte Prozeßtemperatur
eingestellt wird. Bei Laständerungen wird die Arbeitstemperatur im wesentlichen gut
gehalten, was wichtig ist z.B. beim Grillen, beim Fleischfondue oder beim Braten.
Unnötige Geruchsentwicklung, z.B. rauchendes Öl, wird vermieden. Da die Bodentemperatur
des Topfes geregelt wird, werden empfindliche Güter durch die Vermeidung von Übertemperaturen
besonders schonend behandelt. Fondue-Öl degradiert langsamer, Käsefondue gerinnt nicht
und Schokoladen-Kouvertüre wird schonend wie im Wasserbad behandelt. Dies ist ein
erheblicher Vorteil gegenüber Regelungen, die z.B. mit einem Tauchfühler im Kochgut
arbeiten, weil dort nahezu bis zum Erreichen der Endtemperatur die volle Leistung
übertragen wird, was mit einer signifikanten Überhitzung der Boden-Grenzschicht verbunden
ist.
[0012] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Kochgerätes besteht darin, daß bei Verwendung
eines Topfes mit unebenem Boden oder bei Einschaltung des Keramikkochfeldes, ohne
daß ein Topf aufgesetzt wurde, in der Regel selbsttätig die Leistung begrenzt wird,
ohne daß Schaden angerichtet wird. Dies bedeutet, daß ein Topf mit einem unebenen
Boden selbsttätig auf eine kleinere Leistung eingeregelt wird als ein Topf mit einem
ebenen Boden. Ferner begrenzt die restliche Quer-Wärmeleitung innerhalb der Keramikplatte
die Leistung des Keramik-Kochfeldes für den Fall, daß bei eingeschaltetem Heizstrahler
kein Topf auf die Keramikplatte aufgesetzt wurde.
[0013] Bei Laständerungen, z.B. beim Einbringen von Fleisch in ein Ölfondue, regelt das
System selbsttätig nach und versucht, die optimale Temperatur möglichst gut zu halten.
[0014] Der Benutzer des erfindungsgemäßen Kochgerätes kann sich somit nach Strom-Einschaltung
und Einstellung einer Solltemperatur anderen Dingen zuwenden, ohne befürchten zu müssen,
daß das Gerät außer Kontrolle gerät. Bei Bedarf kann er jedoch individuell nach seinem
Geschmack eingreifen und neue Temperatur-Vorgaben machen.
[0015] In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß dem Halogenlampensystem ein
Reflektor aus Aluminium zugeordnet ist. Durch die Verwendung des Keramikmaterials
mit kleiner Absorption erfolgt auch unterhalb der Heizplatte eine geringere Erwärmung,
so daß keine Gefahr besteht, daß der aus Aluminium hergestellte Reflektor zerstört
wird. Aluminium hat einen sehr hohen Reflexionsgrad, so daß der größte Teil der von
den Halogenstrahlern erzeugte Wärmestrom nach oben in Richtung auf die Keramikplatte
reflektiert wird.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Sensor federnd gegen
die Keramikplatte angedrückt ist. Diese Bauweise ermöglicht eine einfache Montage
ohne umständliche Befestigung.
[0017] Die Solltemperatur kann auf einfache Weise in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
dadurch eingestellt werden, daß ein Drehknopf mit entsprechenden Symbolen vorgesehen
ist. Dieser kann z.B. mit dem Ein/Aus-Schalter kombiniert sein. Die Solltemperatur
kann auch durch eine, mehrere Druckschalter aufweisende Schalterkombination einstellbar
sein.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Sensor durch ein
aus hochreflektierendem Werkstoff, z.B. aus Aluminium, bestehendes Rohr abgeschirmt
ist. Damit wird erreicht, daß die vom Sensor zu erfühlende Temperatur möglichst wenig
durch die Wärmestrahlung des Heizstrahlers verfälscht wird.
[0019] Um zu erreichen, daß auch die von der Wärmestrahlung beeinflußten Randbereiche des
Aluminiumrohres möglichst keinen Einfluß auf den innerhalb des Rohres angeordneten
Sensor haben, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Durchmesser
des Abschirmrohres im Verhältnis zum Kontaktbereich des Sensors so groß ist, daß die
durch die Wärmestrahlung erhitzten Randbereiche des Rohres keinen merkbaren Einfluß
auf die vom Sensor erfühlte Temperatur ausüben.
[0020] Es hat sich herausgestellt, daß bei einem Sensordurchmesser von wenigen Millimetern
ein Rohrdurchmesser von etwa 15 bis 30 mm optimal ist.
[0021] Um bei gewölbten Töpfen den Einfluß des zwischen der Heizplatte und dem Topfboden
vorhandenen Luftspaltes möglichst gering zu halten, ist in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß der Sensor in an sich bekannter Weise außermittig am
Rande des Kochfeldes angeordnet ist.
[0022] Bei einem System, das aus einem erfindungsgemäßen Kochgerät und zugehörigem Kochgeschirr
(z.B. Topf, Pfanne, Grillplatte) besteht, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgeschlagen, daß der Boden des verwendeten Topfes möglichst eben ausgeführt ist.
Damit wird erreicht, daß der zwischen dem Topfboden und der Keramikplatte vorhandene
Luftspalt sehr klein und gleichmäßig ist, so daß die von dem Wärmestrahler erzeugte
Wärme ungehindert den Topfboden erreichen kann. Es hat sich herausgestellt, daß auch
kleine Luftspalte bis ca. 0,4 mm zwischen der Keramikoberseite und dem Topfboden noch
tolerierbar sind und eine Ermittlung der Topfboden-Temperatur mit ausreichender Genauigkeit
ermöglichen.
[0023] Besonders gute Werte ergeben sich dann, wenn bei dem genannten System der Topfboden
schwarz ausgebildet ist, so daß möglichst wenig Strahlung in Richtung auf den Sensor
reflektiert werden kann. Damit kann eine weitere Quelle zur Verfälschung der vom Sensor
erfühlten Temperatur ausgeschaltet werden.
[0024] Ein Verfahren zur Durchführung einer Prozeßkontrolle mit einem Kochgerät der oben
genannten Art ist dadurch gekennzeichnet, daß die vom Sensor gelieferten Temperatursignale
ständig mit der eingestellten Solltemperatur verglichen werden und daß die durch den
Vergleich ermittelten Werte in eine zu setzende Regelleistung umgesetzt werden. Ein
derartiges Verfahren ermöglicht eine automatische Prozeßkontrolle, ohne daß eine Überhitzung
zu befürchten ist. Alle Aufheizvorgänge laufen automatisch und im Idealfall mit der
vollen verfügbaren Leistung an und werden stetig auf die eingestellte Solltemperatur
in der Leistung begrenzt.
[0025] Der ständige Vergleich der gemessenen Isttemperatur mit der Solltemperatur erfolgt
z.B. in einem Abstand von 2,5 sec. Es hat sich herausgestellt, daß eine derartige
Messung ausreichende Werte ergibt.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei Verwendung eines
handelsüblichen Reglers (PID-Reglers) die Werte des Reglers so eingestellt sind,
- daß bei Prozeßbeginn wegen der großen Abweichung zwischen Soll- und Isttemperatur
die volle Leistung so lange eingeregelt wird, bis die Sensortemperatur die Solltemperatur
bis auf ca. 25°K erreicht hat, und
- daß die Leistung danach zurückgeregelt und ständig dem geforderten Wärmebedarf angepaßt
wird.
In der Zeichnung sind in den Fig. 1 bis 3 Ausführungsbeispiele des Gegenstandes gemäß
der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein Kochgerät gemäß der Erfindung mit einem unterhalb einer Glaskeramikplatte
angeordneten Sensor,
Fig. 2 zeigt in einem ersten Ausführungsbeispiel einen Ausschnitt im Bereich des Sensors,
und
Fig. 3 zeigt in einem zweiten Ausführungsbeispiel ebenfalls einen Ausschnitt im Bereich
des Sensors.
[0027] Fig. 1 zeigt ein Kochgerät mit einer hochtransparenten Glaskeramikplatte 10 und mit
einem unterhalb der Platte 10 angeordneten Halogenstrahler 11, der zwei vor und hinter
der Zeichenebene angeordnete Halogenlampen 12 und einen Aluminiumreflektor 13 aufweist.
Mit 14 ist ein im Randbereich des Kochfeldes angeordneter Temperatursensor bezeichnet,
der durch eine zylindrische Aluminiumröhre 15 gegen die von den Halogenlampen 12 ausgehende
Wärmestrahlung 16 abgeschirmt ist und zwischen den Lampen 12 liegt.
[0028] Gemäß Fig. 2 ist der Sensor 14 über eine Feder 14a gegen die Glaskeramikplatte 10
gedrückt. Auf der Glaskeramikplatte steht ein Topf 17 mit einer Flüssigkeit 18. Der
Topfboden 17a ist in diesem Ausführungsbeispiel schwarz ausgeführt, und zwischen dem
Topfboden und der Glaskeramikplatte ist praktisch kein Luftspalt vorhanden. Bei einer
derartigen Konfiguration wird die Wärmestrahlung 16 durch die Abschirmung 15 vom Sensor
14 abgehalten. Die außerhalb der Abschirmung 15 auf die Glaskeramikplatte 10 auftreffende
Strahlung 16 wird zum größten Teil direkt auf den Topfboden 17a geleitet. Mit 19 ist
ein durch Quer-Wärmeleistung bedingter seitlicher Wärmefluß bezeichnet, der einerseits
infolge der geringen Absorption bei derartigen Glaskeramikplatten sehr klein ist und
andererseits infolge des schwarzen Topfbodens und des guten Kontaktes (sehr kleiner
Luftspalt) im Abschirmbereich 20 vom Sensor 14 ferngehalten und rechtwinklig in Richtung
auf den Topfboden 17a gelenkt wird. Der Sensor 14 erfährt den vom Topfboden 17a kommenden
Wärmefluß 21.
[0029] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel entsprechend Fig. 2, wobei jedoch zwischen Topfboden
17a und Glaskeramikplatte 10 ein Luftspalt 22 vorhanden ist. Hierbei kann die außerhalb
der Abschirmung 15 vorhandene Wärmestrahlung 16 zum Teil über die Abschirmung 15 hinweg
zum Topfboden 17a gelangen, wie durch 16a angedeutet. Ist dieser schwarz ausgebildet,
so wird die Strahlung absorbiert und kann damit nicht zum Sensor 14 gelangen und dessen
Meßergebnis verfälschen. Die durch die Wärmestrahlung 16 außerhalb des Abschirmbereiches
20 in der Glaskeramik 10 erzeugte Wärme wird bei Überfließen der Abschirmung durch
den Luftspalt 22 mehr oder weniger daran gehindert, in den Topfboden 17a abzufließen.
Deshalb erfolgt bei dieser Anordnung ein etwas vergrößerter Wärmestrom 23 in Richtung
des Sensors 14. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann somit eine geringfügige Erhöhung
der vom Sensor 14 gemessenen Temperatur erfolgen, die aber, wie die Erfahrungen gezeigt
haben, bei Luftspalten kleiner als ca. 0,4 mm und bei einem schwarzen Topfboden in
kleinen Grenzen bleibt. Der Sensor 14 erfährt somit überwiegend den Wärmefluß 24 vom
Topfboden 17a.
[0030] Das Kochgerät gemäß Fig. 1 bis 3 besitzt eine in Fig. 1 schematisch dargestellte
Regeleinrichtung 25 mit einem Drehknopf 25a zur Einstellung einer Solltemperatur.
1. Kochgerät
- mit einer Glaskeramikplatte (10),
- mit mindestens einem unter der Platte (10) angeordneten Heizstrahler (11),
- mit mindestens einem unterhalb der Platte (10) in einem gegen die Heizstrahlung
(16) abgeschirmten Bereich (20) angeordneten Sensor (14) zur Messung der Temperatur
dieses Bereiches und
- mit einer Einrichtung (25) zur Regelung der Heizleistung in Abhängigkeit der vom
Sensor (14) gelieferten Signale,
dadurch gekennzeichnet,
- daß als Heizstrahler ein Halogenlampensystem (12) und als Heizplatte eine für Halogenstrahlung
(16) gut durchlässige Keramikplatte (10) mit einem Absorptionsgrad von etwa ≤ 40%
vorgesehen ist,
- daß der Sensor (14) an der Unterseite der Keramikplatte (10) anliegt und
- daß die Regeleinrichtung (25) mit einer Anordnung (25a) zur Einstellung einer Solltemperatur
versehen ist.
2. Kochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Halogenlampensystem (12) ein Reflektor (13) aus Aluminium zugeordnet ist.
3. Kochgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (14) federnd gegen die Unterseite der Keramikplatte (10) gedrückt
ist.
4. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Solltemperatur durch einen einzigen, mit Symbolen versehenen Drehknopf (25a)
einstellbar ist, der gegebenenfalls mit dem Ein/Aus-Schalter kombiniert ist.
5. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Solltemperatur durch eine, mehrere Druckschalter aufweisende Schalterkombination
einstellbar ist.
6. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (14) durch ein aus hochreflektierendem Werkstoff bestehendes Rohr
(15) gegen die Strahlung (16) abgeschirmt ist.
7. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Abschirmrohres (15) im Verhältnis zum Kontaktbereich des
Sensors (14) so groß ist, daß die durch die Wärmestrahlung (16) erhitzten Randbereiche
(15a) des Rohres (15) keinen merkbaren Einfluß auf die vom Sensor (14) zu erfühlende
Temperatur ausüben.
8. Kochgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Abschirmrohres (16), bei einem Durchmesser des Sensors (14)
von einigen Millimetern, eine Größe von 15 bis 30 mm Durchmesser besitzt.
9. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (14) außermittig am Rand des Kochfeldes angeordnet ist.
10. System mit einem Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und mit einem auf die
Keramikplatte (10) aufgesetzten Kochgeschirr (17; z.B. Topf), dadurch gekennzeichnet, daß der Topf (17) einen möglichst plan ausgebildeten Topfboden (17a) aufweist.
11. System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftspalt (22) zwischen der Oberseite der Glaskeramikplatte (10) und dem
Topfboden (17a) ≤ 0,4 mm ist.
12. System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Topfboden (17a) schwarz ausgeführt ist.
13. Verfahren zur Durchführung einer Prozeßkontrolle mit einem Kochgerät nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Sensor (14) gelieferten Temperatursignale ständig mit der eingestellten
Solltemperatur verglichen werden und daß die durch diesen Vergleich ermittelten Werte
in eine zu setzende Regelleistung umgesetzt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13 unter Verwendung eines handelsüblichen Reglers, z.B. eines
PID-Reglers,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Werte des Reglers so eingestellt sind, daß bei Prozeßbeginn wegen der großen
Abweichung zwischen Soll- und Isttemperatur die volle Leistung so lange eingeregelt
wird, bis die Sensortemperatur die Solltemperatur bis auf etwa 25°K erreicht hat,
und
- daß die Leistung danach zurückgeregelt und ständig dem geforderten Bedarf angepaßt
wird.