[0001] Beim Golfspiel muss der Golfspieler mehrere Utensilien mitführen. Dazu sind Wägelchen
gebräuchlich. Probleme ergeben sich dabei, wenn der Spieler vom Abschlag zum Wägelchen
marschieren muss, um dort einen zweiten Ball oder ein vergessenes Tee zu holen, was
jedesmal eine Verzögerung des Spielbetriebs verursacht. Viele Spieler führen daher
die wichtigsten Utensilien in der Hosentasche mit. Dies ist jedoch unbefriedigend,
weil sie beim Herausziehen des Taschentuches herausfallen können und weil sie wegen
ihrer Sperrigkeit beim Schlagen die Konzentration und den Bewegungsablauf beeinträchtigen
können.
[0002] Aus der GB-A-2 063 647 ist eine Tragvorrichtung für Golfutensilien bekannt. Sie besteht
aus einem Gürtel, an welchem ein Streifen in Schlaufen aufgenietet ist. Die letzte
Schlaufe ist verlängert und trägt einen Querstreifen, dessen Enden ebenfalls am Gürtel
angenietet sind. Die letzte Schlaufe dient als Ballhalter. Die übrigen Schlaufen dienen
zur Aufnahme zweier Marker sowie eines Tuches. Die Marker sind von oben eingesteckt.
Ihre Stifte sind in Querschlitzen des Streifens gehalten. Ein weiterer, ebenfalls
in Schlaufen angenieteter Streifen dient zum Einstecken zweier Tee's sowie einer Pitch-Fork.
Zusätzlich kann mit dem Gürtel eine Tasche zur Aufnahme einer Notierungskarte sowie
eines Bleistiftes lösbar verbunden sein. Dieser Gürtel kann nicht in Gurtschlaufen
von Kleidern eingefädelt werden, sondern muss separat getragen werden. Damit verrutscht
er leicht, was zur Behinderung des Golfspielers beim Spiel führen und die Bedienung
der Halterungen erschweren kann. Der Gürtel muss mindestens so breit sein wie die
Tee's lang (etwa 5,5 cm), damit ihre Spitzen den Spieler nicht stören. Auch dies führt
zu einer Behinderung des Spielers. Das aus der Gürtelschnalle herausragende freie
Ende des Gürtels verdeckt und erschwert somit den Zugriff zu den Markern. Der Gürtel
ist nur für Rechtshänder geeignet. Er kann nämlich nur in einer Richtung getragen
werden, weil sonst die Marker herausfallen.
[0003] Aus der US-A-4 836 427 ist ein weiterer Gürtel bekannt, an welchem Tennisballhalter
fest montiert sind. Die Halter bestehen aus zwei am Gürtel befestigten, elastischen
Ringen und elastischen, diese Ringe verbindenden Bändern. Wird ein Ball in diese weiche
Konstruktion hineingedrückt, werden die Bänder und Ringe zusammengedrückt und der
Fassungsraum verschwindet. Der Ballhalter ist daher kaum einhändig zu bedienen. Auch
dieser Gürtel kann nicht durch Gurtschlaufen eines Kleidungsstücks eingeschlauft werden.
[0004] Aus der US-A-4 294 386 ist ein weiterer Tennis-Ballhalter bekannt. Er besteht aus
einem Kunststoffring, von welchem nach unten drei einwärts gebogene Finger sowie ein
Bügel zum Einhängen in einen Gürtel abstehen. Die sechs Ecken an den freien Enden
dieser Finger bilden eine Verletzungsgefahr für den Spieler. Der Ball ist nur von
oben einsteckbar.
[0005] Aus der US-A-3 674 189 ist ein Halter für zwei Tee's, eine Fork und einen Marker
bekannt, der an einem Gürtel angehängt werden kann. Beim Abschlag baumelt dieser Halter
am Gürtel, was den Spieler behindert. Ein ähnlicher Halter ist in der US-A-4 129 237
beschrieben.
[0006] Aus der US-A-2 009 325 ist ein Gürtel bekannt, der aus drei zusammengeleimten Gewebebändern
besteht. Die Längsränder sind mit aufgestickten Kordeln versehen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragvorrichtung zum Tragen
von Golfutensilien anzugeben, die den Spieler nicht behindert und bequem zu bedienen
ist. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Tragvorrichtung einen Gürtel
umfasst, an welchem ein Tragelement zur Aufnahme mindestens eines Tee's, einer Fork
und eines Markers lösbar befestigt ist, sowie einen mit dem Gürtel lösbar verbundenen,
separaten Ballhalter.
[0008] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
- Figur 1
- Einen Gürtel mit einem Ballhalter,
- Figur 2
- ein am Gürtel zu befestigendes Tragelement, und
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Ballhalters.
[0009] Die Tragvorrichtung besteht aus einem Gürtel 1, einem am Gürtel lösbar befestigten
Ballhalter 2 und einem Tragelement 3. Im Bereich der Schnalle 11 und der Löcher 12
besteht der Gürtel 1 in seiner ganzen Breite aus Leder. Dazwischen hat er in der Mitte
einen Lederriemen 13, an dessen beiden Längsrändern weiche Kordeln 14 verlaufen. Die
beiden Kordeln 14 sind von einem textilen Band 15 z.B. aus Rucksacknylon eingefasst,
das am Riemen 13 festgenäht ist. Durch die Kordeln 14 und Bänder 15 sind die Ränder
des Riemens 13 weich gepolstert, sodass der Gürtel 1 bei der schraubenartigen Drehbewegung
beim Golfschwung nicht in die Taille einschneidet. Anschliessend an die Reihe von
Löchern 12 ist am Gürtel der "nicht klebende" Teil 16 eines Klettverschlusses aufgenäht,
d.h. der Teil mit den Schlaufen.
[0010] Der Ballhalter 2 besteht aus zwei zugelastischen Ringen 21, z.B. aus metallenen Wendelfedern.
Deren Innendurchmesser ist im ungespannten Zustand geringer als der Durchmesser eines
Golfballs 22. Sie sind durch vier Bänder 23, 24 aus Leder miteinander verbunden. Die
Bänder 23, 24 sind doppelwandig und bilden Taschen. In die Taschen der Bänder 23 sind
biegeelastische Streifen 25 z.B. aus nichtrostendem Federstahl eingesetzt. Die äussere
Wand des Bandes 24 hat oben einen Schlitz 26, durch welchen ein Schenkel 27 eines
U-förmigen Bügels 28 aus nichtrostendem Federstahl eingesteckt und mittels eines Niets
29 befestigt ist. Der andere Schenkel des Bügels 28 wird an passender, die Bewegung
des Spielers nicht behindernder Stelle über den Gürtel 1 heruntergesteckt. Der beschriebene
Ballhalter 2 ermöglicht ein sehr einfaches Einsetzen und Entfernen eines Golfballs
22 und trotzdem einen sicheren Halt des Balles. Dadurch kann der Ballhalter ohne weiteres
auch auf dem Rücken getragen werden. Dort ist der Ball gut versorgt und beeinträchtigt
den Bewegungsablauf nicht. Die Versteifungen durch die Streifen 25 ermöglichen die
Einhand-Bedienung. Um zu verhindern, dass der Ball zwischen den Bändern 23 herausspringen
kann, sind diese vorzugsweise erheblich breiter als in Fig. 1 dargestellt.
[0011] Das Tragelement 3 besteht aus einer Platte 31 aus Leder, auf welche zwei Lederstücke
32, 33 an den Längsrändern aufgenäht sind. Das Lederstück 33 hat eine bis zur Mitte
reichende, gesteppte Unterteilung. Dadurch ist eine Tasche zur Aufnahme einer Pitch-Fork
34 gebildet. Auf der rechten Seite ist auf dem Lederstück 33 ein Druckknopfelement
zum Einstecken eines Markers 35 befestigt, der auf der Unterseite den männlichen Druckknopfteil
trägt. Im Lederstück 32 sind durch zwei innere Nähte 36 drei weitere Taschen zum Einstecken
von zwei oder drei Tee's 37 gebildet. Die Lederstücke 32, 33 tragen innenseitig ein
elastisches, textiles Band, welches einen sicheren Halt der Fork 34 und der Tee's
gewährleistet. Auf der Rückseite der Platte 31 ist der andere Teil 38 des Klettverschlusses
aufgenäht, d.h. der Teil mit den abstehenden Haken. Nachdem der Gürtel 1 durch die
Gurtschlaufen der Hose oder des Jupebundes eingefädelt ist, wird das Tragelement 3
mittels des Klettverschlusses befestigt. Dies ist ungeachtet der Position der Gurtschlaufen
des Hosenmodells immer möglich. Die Position des Tragelementes 3 zwischen Bauch und
Taille sowie seine flache Form garantieren, dass der Golfschwung in keiner Weise gestört
wird. Weil die Tee's in Längsrichtung des Gürtels 1 eingesteckt sind, wirken auch
deren Spitzen nicht hinderlich. Das Tragelement 3 hat die Breite eines normalen Gürtels.
[0012] Die flexible Befestigungsmöglichkeit des Tragelementes 3 und des Ballhalters 2 ermöglichen
ein problemloses Ein- und Ausschlaufen des Gürtels 1 durch die Gurtschlaufen beliebiger
Hosen- oder Jupe-Modelle. Nach dem Spiel kann der Gürtel 1 ohne die Accessoires als
regulärer sportlicher Gürtel getragen werden. Er kann sowohl von rechts als auch von
links eingeschlauft werden. Dank fester Fixierung baumeln das Tragelement 3 und der
Ballhalter 2 nicht herum und stören somit auch nicht die Bewegung und die Konzentration.
Durch die Schlichtheit der Formen fügen sich die Einzelteile zu einem eleganten Ganzen
zusammen.
1. Tragvorrichtung für Golfutensilien, umfassend einen Gürtel (1), ein lösbar mit dem
Gürtel (1) verbundenes Tragelement (3) zur Aufnahme mindestens eines Tee's (37), einer
Fork (34) und eines Markers (35) sowie einen lösbar mit dem Gürtel (1) verbundenen,
separaten Ballhalter (2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Ballhalter (2) zwei Ringe (21) hat, deren Innendurchmesser
im ungespannten Zustand geringer ist als der Durchmesser des Golfballs (22), und von
denen mindestens einer zugelastisch ist, sowie mehrere diese Ringe verbindende, biegsame
Bänder (23, 24), wobei eines dieser Bänder (24) ein Verbindungselement (28) zum Verbinden
mit dem Gürtel (1) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei mindestens einige der Bänder (23) durch biegeelastische
Streifen (25) verstärkt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Ringe (21) durch metallene Wendelfedern
gebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, wobei das Verbindungselement durch einen
U-förmigen, biegeelastischen Bügel (28) gebildet ist, dessen einer Schenkel (27) an
einem der Bänder (24) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, wobei der Gürtel (1) mit dem Tragelement
(3) über einen Klettverschluss (16, 38) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, wobei das Tragelement (3) aus Leder besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, wobei das Tragelement (3) eine Tasche zur
Aufnahme der Fork (34) und mindestens zwei Taschen zur Aufnahme mindestens zweier
Tee's (37) sowie ein Druckknopfelement zum Aufstecken des Markers (35) hat.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Taschen zur Aufnahme der Tee's (37) in Längsrichtung
des Gürtels (1) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Taschen innenseitig auf einer Seite
durch ein elastisches Band ausgekleidet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, wobei der Gürtel (1) zumindest auf einem
Teil seiner Länge einen mittigen Lederriemen (13) umfasst, der längs seinen Längsrändern
Kordeln (14) aufweist, die von einem textilen Band (15) eingefasst sind, welches am
Lederriemen festgenäht ist.