[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sichtung eines aus
mindestens zwei Materialien oder mindestens zwei Materialien-Gruppen bestehenden Materialien-Gemisches,
wobei das zu separierende Material oder die zu separierende Materialgruppe des Materialien-Gemisches
einen geringeren Fluid-Widerstand aufweist als das mindestens eine andere Material
oder die mindestens eine andere Materialien-Gruppe des Materialien-Gemisches, bei
dem das Materialien-Gemisch in einen ersten Fluid-Strom eingebracht wird, so daß mindestens
ein definierter Anteil des Materials oder der Materialien-Gruppe mit geringerem Fluid-Widerstand
vom restlichen Anteil des Materialien-Gemisches räumlich separiert wird, und bei dem
zumindest der derart separierte Anteil des Materials oder der Materialien-Gruppe mit
geringerem Fluid-Widerstand in einen zweiten Fluid-Strom zum Transport dieses Anteils
in eine Aufnahmeeinheit eingebracht wird.
[0002] Ein derartiges Verfahren sowie eine derartige Vorrichtung ist bekannt und wird insbesondere
in der Abfallwirtschaft eingesetzt, um Recyclingmaterial von leichten Störstoffen
- wie z.B. Plastik, Styropor etc. - durch eine Windsichtung zu separieren.
[0003] Hierbei werden im wesentlichen zwei unterschiedliche Arten von Verfahren eingesetzt:
Bei dem sogenannten Drucksichtungsverfahren wird das aus dem Recyclingmaterial und
den Störstoffen bestehende Materialien-Gemisch in einen Fallschacht eingebracht und
seitlich mit Druckluft beaufschlagt, so daß die gewichtsmäßig leichteren Störstoffe
ausgeblasen werden, wodurch eine Trennung des zu recyclierenden Materials von den
Störstoffen erreicht wird.
[0004] Ein derartiges Verfahren besitzt den Nachteil, daß die ausgeblasenen Störstoffe nicht
getrennt weitertransportiert werden.
[0005] Die zweite Gruppe von Verfahren werden durch die sogenannten Saugverfahren mit einem
Saug- und Fördergebläse repräsentiert, bei denen das auf einer Fördereinrichtung flächig
ausgebreitete Materialien-Gemisch unter ein Saug- und Fördergebläse bewegt wird, durch
dessen Saugwirkung die leichteren Störstoffe angesaugt und durch das Fördergebläse
über eine Schlauchleitung in einen Sammelcontainer transportiert werden. Diese Saugverfahren
besitzen den Nachteil, daß sie nur einen schlechten Wirkungsgrad aufweisen, da es
mit ihnen nur möglich ist, im wesentlichen freiliegende Störstoffe abzusaugen. Die
bekannten Saugverfahren versagen aber in nachteiliger Art und Weise dann, wenn die
leichten Störstoffe unter den gewichtsmäßig schwereren Recyclingmaterialien liegen
und derart von diesen auf der Fördereinrichtung festgehalten werden. Um mit einem
derartigen Saugverfahren eine zufriedenstellende Separationsquote zu erreichen, muß
daher in nachteiliger Art und Weise ein Saug- und Fördergebläse mit einer sehr hohen
Leistung eingesetzt werden.
[0006] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß in besonders
einfacher Art und Weise ein Sichtung, insbesondere eine Windsichtung, eines Materialien-Gemisches
möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine Vorrichtung gelöst,
bei denen vorgesehen ist, daß der erste Fluid-Strom nach dem Durchqueren des Materialien-Gemisches
zumindest partiell abgeschwächt wird, indem er vor dem Erreichen des zweiten Fluid-Stroms
zumindest teilweise dissipiert wird.
[0008] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Art und Weise insbesondere
ein kombiniertes Druck-Saug-Verfahren geschaffen, welches insbesondere zur Windsichtung
von Recycling-Material in der Abfallwirtschaft geeignet ist. In vorteilhafter Art
und Weise ist die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer einfachen
und daher kostengünstigen Vorrichtung durchführbar. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt in seinem sehr hohen Wirkungsgrad bei der Separation der zu trennenden
Materialien des zu verarbeitenden Materialien-Gemisches, welche mit einer - im Vergleich
zu bekannten Verfahren - äußerst geringen Leistung der zur Erzeugung der Fluid-Strömungen
erforderlichen Einrichtungen erzielbar ist.
[0009] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß durch die
zumindest teilweise Dissipation des ersten Fluid-Stroms vor dem Erreichen des Fluid-Weges
des zweiten Fluid-Stroms die diesen erzeugende Gebläseeinheit mit einer geringen Leistung
ausgebildet werden kann und damit nur einen geringen Energieverbrauch aufweist, da
durch den zweiten Fluid-Strom nur das Material mit einem geringeren Fluid-Widerstand
abtransportiert werden muß und nicht - wie bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen
- in nachteiliger Art und Weise auch noch der erste Fluid-Strom.
[0010] Außerdem ist es von Vorteil, daß das erfindungsgemäße Verfahren sowie eine nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung besonders leicht in andere Verarbeitungsprozesse
integrierbar ist.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel zu entnehmen, das
im folgenden anhand der Figur beschrieben wird. Es zeigt:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0013] Die in Figur 1 dargestellte und allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung, anhand deren
Funktionsweise das Verfahren zur Sichtung der Materialien 2a, 2b eines Materialien-Gemisches
beschrieben werden soll, gliedert sich im Prinzip - in Materialflußrichtung gesehen
- in eine Beschickungseinheit 10, eine erste Gebläseeinheit 20 zur Erzeugung eines
ersten Luftstroms D, einer Luftkanaleinheit 30, einer Transporteinheit 40 und einer
zweiten Gebläseeinheit 50 zur Erzeugung eines zweiten Luftstroms S.
[0014] Das Materialien-Gemisch 2 enthält in nicht-korrelierter Form mindestens zwei durch
die Vorrichtung 1 zu trennende Materialien 2a, 2b oder Materialien-Gruppen. Im einfachsten
Fall unterscheiden sich die zu separierenden Materialien 2a, 2b des Materialien-Gemisches
2 durch ihr Gewicht, wie es z.B. der Fall ist, wenn bei der Mülltrennung in der Abfallwirtschaft
ein Materialien-Gemisch, wie es durch mit leichten Störstoffen (Material 2a) verunreinigtes
Recyclingmaterial (Material 2b) gegeben ist, verarbeitet werden soll.
[0015] Dieses Materialien-Gemisch 2 wird manuell oder über eine entsprechend ausgebildete
Zuführeinrichtung - wie z.B. das in Figur 1 gezeigte Förderband 5 - über eine Einfüllöffnung
13 der Beschickungseinheit 10 auf eine Rüttelplatte 12 geworfen. Die Rüttelplatte
12 dient dazu, das Materialien-Gemisch 2 flächig zu verteilen, so daß zur Separation
der zu trennenden Materialien 2a, 2b die gesamte Breite eines ersten Luftstroms D,
der von einem in seiner Leistung regelbaren Gebläses 21 der ersten Gebläseeinheit
20 erzeugt wird, zur Verfügung steht. Der erste Luftstrom D bildet eine zur Luftkanaleinheit
30 hin gerichtete Druckströmung aus, welche einen Fallschacht 11 der Beschickungseinheit
10 durchsetzt welcher im wesentlichen durch die Fallstrecke des von einer Vorderkante
12' der Rüttelplatte 12 herabfallenden Materialien-Gemisches 2 festgelegt wird.
[0016] Die Stärke dieses ersten Luftstroms D wird dabei derart reguliert, daß entweder das
leichtere Material 2a des Materialien-Gemisches 2 von der Druckluftströmung des ersten
Luftstroms D erfaßt und in den an den Innenraum 22 der ersten Gebläseeinheit 20 anschließenden
Luftkanal 31 der Luftkanaleinheit 30 mitgenommen wird, während das schwerere Material
2b des Materialien-Gemisches 2 seine im wesentlichen transversal zur Strömungsrichtung
des ersten Luftstroms D verlaufende Fallstrecke mehr oder weniger unbeeinflußt absolviert
und auf ein am Boden der ersten Gebläseeinheit 20 angeordnetes Förderband 41 der Transporteinheit
40 fällt (erste Variante), oder daß die Fallgeschwindigkeit des leichteren Materials
2a derart durch die Beaufschlagung des ersten Luftstroms D verringert wird, daß auf
dem Förderband 41 das leichtere Material 2a auf dem schwereren Material 2b liegt (zweite
Variante).
[0017] Durch die erste Gebläseeinheit 20 wird somit in vorteilhafter Art und Weise eine
räumliche Separation der beiden Materialien 2a und 2b des Materialien-Gemisches 2
erreicht, die in vorteilhafter Art und Weise dadurch erleichtert wird, daß die frei
vom Ende 5' des Förderbandes 5 in Richtung des Förderbandes 41 der Transporteinheit
40 fallenden Materialien 2a, 2b relativ frei beweglich sind und das leichtere Material
2a des Materialien-Gemisches 2 daher leicht vom ersten Luftstrom D beeinflußt werden
kann, ohne daß der Separationsprozeß des leichten Materials 2a von dem schwereren
Material 2b durch letzteres wesentlich behindert wird.
[0018] An dieser Stelle soll noch angeführt werden, daß die Transporteinheit 40 der Vorrichtung
1 zwar vorteilhaft ist, aber zumindest bei o.g. erster Variante keinen notwendigen
Bestandteil derselben darstellt. Es ist nämlich auch möglich, auf die Transporteinheit
40 für das schwerere Material 2b des zu verarbeitenden Materialien-Gemisches 2 vollständig
zu verzichten und vorzusehen, daß bei der o.g. ersten Variante das schwerere Material
2b nach dem Durchsetzen des ersten Luftstroms D der Gebläseeinheit 20 durch ein in
Figur 1 nicht gezeigte Öffnung des Bodens der Gebläseeinheit 20 der Vorrichtung 1
in einen unter dieser Öffnung der Vorrichtung 1 angeordneten, in Figur 1 nicht dargestellten
Behälter fällt.
[0019] Die Beaufschlagung des durch den Fallschacht 11 der Beschickungseinheit 10 fallenden
Materialien-Gemisches 2 durch den ersten Luftstrom D bewirkt also, daß das leichtere
Material 2a - wenn es nicht schon durch den ersten Luftstrom D mitgenommen und vom
schwereren Material 2b räumlich getrennt zur zweiten Gebläseeinheit 50 transportiert
wird - bei der o.g. zweiten Variante auf dem Förderband 41 der Transporteinheit 40
zumindest über dem schwereren Material 2b liegt. Durch die Vorwärtsbewegung des Förderbandes
51 wird das auf diesem liegende Material zur zweiten Gebläseeinheit 50 geleitet, die
ein Sauggebläse 51 aufweist. Durch die Wirkung des Sauggebläses 51 werden sowohl im
Luftkanal 31 der Luftkanaleinheit 30 im wesentlichen frei schwebenden und/oder die
auf dem Förderband 41 auf dem schwereren Material 2b des Materialien-Gemisches 2 liegende
Anteile des leichteren Materials 2a angesaugt und über in der Figur 1 nicht dargestellte
Leitungen zu einer entsprechenden Aufnahmeeinheit (nicht gezeigt) geführt, während
das schwerere Material 2b in einen Behälter oder ein weiteres Transportband 70 fällt.
Das hinisichtlich seiner Saugleistung regelbar ausgebildete Sauggebläse 51 der zweiten
Gebläseeinheit 50 kann infolge der relativ freien Beweglichkeit der im Luftkanal 31
frei schwebenden und/oder zuoberst auf dem Förderband 41 liegende Anteile des Materials
2a mit einer relativ geringen Leistung dimensioniert werden, als dies bei nach dem
Saug-Verfahren arbeitenden, bekannten Windsichtungen möglich ist, da es durch die
beschriebenen Maßnahmen gewährleistet ist, daß im wesentlichen das leichte Material
2a nicht durch darüberliegendes schwereres Material 2b abgedeckt ist.
[0020] Die o.g. zweite Variante der Funktionsweise der Vorrichtung 1 und somit des beschriebenen
Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß sowohl das Gebläse 21 der ersten Gebläseeinheit
20 als auch das Gebläse 51 der zweiten Gebläseeinheit 50 mit einer geringen Gebläseleistung
dimensioniert werden können, was sich in vorteilhafter Art und Weise in einen geringen
Energiebedarf und daher in einer äußerst wirtschaftlichen Betriebsweise niederschlägt.
Da der erste Luftstrom D - prinzipiell betrachtet - bei der zweiten Variante nicht
unbedingt eine Transportbewegung des leichteren Materials 2a in Richtung der zweiten
Gebläseeinheit 50 bewirken muß, ist eine nur geringe Gebläseleistung des Gebläses
21 der ersten Gebläseeinheit 20 ausreichend. In entsprechender Art und Weise muß das
Gebläse 51 der zweiten Gebläseeinheit 50 nur das leichtere Material 2a vom Förderband
41 der Transporteinheit 40 ansaugen und nicht noch zusätzlich Anteile des ersten Luftstroms
D abtransportieren, so daß auch hier eine geringe Gebläseleistung ausreicht.
[0021] Von besonderem Vorteil ist es bei einer derartigen Anordnung dann, wenn der die beiden
Gebläseeinheiten 20, 50 verbindende Luftkanal 31 der Luftkanaleinheit 30 derart ausgeführt
ist, daß er den ersten Luftstrom D zumindest teilweise dissipiert und damit zumindest
partiell abschwächt, bevor er den zweiten Luftstrom S erreicht. Hierzu kann vorgesehen
sein, daß der Luftkanal 31 - wie in Figur 1 dargestellt - mit einer Gitter- Maschen-
oder Netzstruktur seines Gehäuses ausgeführt ist, so daß der erste Luftstrom D leicht
aus dem Luftkanal 31 entweichen kann. Durch diese Maßnahme wird garantiert, daß der
erste Luftstrom D im wesentlichen nicht die zweite Gebläseeinheit 50 erreicht und
daher nicht von der zweiten Gebläseeinheit 50 abgeleitet werden muß.
[0022] Bei den oben beschriebenen Varianten der Vorrichtung sowie des Verfahrens wurde davon
ausgegangen, daß in der ersten Gebläseeinheit 20 ein Druckgebläse 21 und in der zweiten
Gebläseeinheit 50 ein Sauggebläse 51 verwendet wird. Diese Konstellation ist aber
nicht die einzig mögliche: Es ist auch möglich, in der ersten Gebläseeinheit 20 ein
Sauggebläse einzusetzen, das dann nicht - wie in Figur 1 gezeigt - an der dem Luftkanal
31 gegenüberliegenden Seite der Beschikkungseinheit 10 angeordnet ist. Vielmehr ist
dann vorgesehen, daß das Sauggebläse an der in Figur 1 rechten Seite des Fallschachts
11 der Beschickungseinheit 10 - also am Eingang 31' des Luftkanals 31 der Luftkanaleinheit
30 - angeordnet ist. Die Funktionsweise eines in der ersten Gebläseeinheit 20 angeordneten
und das leichtere Material 2a aus dem durch den Fallschacht 1 fallenden Materialien-Gemisches
2 heraussaugenden Sauggebläses ist dem Fachmann aus obiger Beschreibung klar ersichtlich,
so daß diese hier nicht mehr explizit aufgeführt werden muß.
[0023] Es ist auch möglich, das Sauggebläse 51 der zweiten Gebläseeinheit 50 des in Figur
1 gezeigten Ausführungsbeispiels durch ein Druckgebläse zu ersetzen, welches dann
unter dem Luftschacht 52 der zweiten Gebläseeinheit 50 angeordnet ist. Es sind desweiteren
sämtliche Kombinationen eines Druck- bzw. Sauggebläses in der ersten Gebläseeinheit
20 mit einem Saug- oder Druckgebläse der zweiten Gebläseeinheit 50 möglich, wobei
der Luftkanal 31 vorzugsweise wiederum dissipierend ausgebildet ist.
[0024] Abschließend ist auszuführen, daß vorstehend davon ausgegangen wurde, daß Luft zur
Sichtung der Materialien 2a, 2b des Materialien-Gemisches 2 eingesetzt wird. Es ist
aber dem Fachmann klar ersichtlich, daß dies nicht zwingend erforderlich ist. Vielmehr
ist es möglich, jedes geeignete Fluid, also z.B. auch ein entsprechendes Gas oder
eine entsprechende Flüssigkeit, hierfür einzusetzen.
[0025] Desweiteren wurde davon ausgegangen, daß sich die mindestens zwei Materialien 2a,
2b des Materialien-Gemisches 2 durch ihr Gewicht unterscheiden und somit der sie beaufschlagenden
Fluid-Strömung D, S einen unterschiedlichen Fluid-Widerstand entgegensetzen. Es ist
dem Fachmann aber aus obiger Beschreibung auch klar ersichtlich, daß nicht nur das
Gewicht der einzelnen Materialien 2a, 2b des Materialien-Gemisches 2 dafür ausschlaggebend
sein kann, daß das eine Material 2a von der Fluid-Strömung D, S mitgenommen wird und
das andere Material 2b von der Fluid-Strömung mehr oder weniger unbeeinflußt entweder
direkt durch den Fallschacht 11 der Beschickungseinheit 10 in einen darunter liegenden
Aufnahmebehälter oder auf das Förderband 41 der Transporteinheit 40 fällt. Es ist
nämlich auch möglich, daß durch andere Parameter - wie z.B. die Oberflächengestalt
- das eine Material 2b des aus mindestens zwei Materialien bestehenden Materialien-Gemisches
2, obwohl es schwerer ist als das Material 2a, leichter von der Fluid-Strömung D,
S mitgenommen wird als das an und für sich leichtere Material 2a. Ausschlaggebend
ist also lediglich der Fluid-Widerstand, welches jedes Material seiner Beaufschlagung
durch den entsprechenden Fluid-Strom D, S entgegensetzt.
[0026] Zusammenfassend ist festzustellen, daß das beschriebene Verfahren und die beschriebene
Vorrichtung 1, welche ein kombiniertes Druck-Saug-Verfahren, ein kombiniertes Saug-Saug-Verfahren,
ein kombiniertes Saug-Druck-Verfahren oder ein kombiniertes Druck-Druck-Verfahren
einsetzen, sich durch einen äußerst hohen Wirkungsgrad bei der Separation eines Materials
oder einer Material-Gruppe mit geringerem Fluid-Widerstand von mindestens einem Material
oder mindestens einer Material-Gruppe mit höherem Fluid-Widerstand auszeichnet, wobei
auf vorteilhafte Art und Weise ein geringerer Leistungsbedarf für die beiden Gebläseeinheiten
20, 50 erforderlich ist als bei nach bekannten Verfahren arbeitenden Vorrichtungen.
Desweiteren ist die beschriebene Vorrichtung 1 auch äußerst einfach in ihrer Bauweise
und desweiteren mobil einsetzbar.
1. Verfahren zur Sichtung eines aus mindestens zwei Materialien (2a, 2b) oder mindestens
zwei Materialien-Gruppen bestehenden Materialien-Gemisches (2), wobei das zu separierende
Material (2a) oder die zu separierende Materialgruppe des Materialien-Gemisches (2)
einen geringeren Fluid-Widerstand aufweist als das mindestens eine andere Material
(2b) oder die mindestens eine andere Materialien-Gruppe des Materialien-Gemisches
(2), bei dem das Materialien-Gemisch (2) in einen ersten Fluid-Strom (D) eingebracht
wird, so daß mindestens ein definierter Anteil des Materials (2a) oder der Materialien-Gruppe
mit geringerem Fluid-Widerstand vom restlichen Anteil des Materialien-Gemisches (2)
räumlich separiert wird, und bei dem zumindest der derart separierte Anteil des Materials
(2a) oder der Materialien-Gruppe mit geringerem Fluid-Widerstand in einen zweiten
Fluid-Strom (S) zum Transport dieses Anteils in eine Aufnahmeeinheit eingebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Fluid-Strom (D) nach dem Durchqueren des Materialien-Gemisches
(2) zumindest partiell abgeschwächt wird, indem er vor dem Erreichen des zweiten Fluid-Stroms
(S) zumindest teilweise dissipiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine den ersten Fluid-Strom
(D) zumindest teilweise dissipierende Dissipationseinheit (30) als ein Kanal (31)
ausgebildet wird, aus dem der erste Fluid-Strom (D) entweichen kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Fluid-Strom (D) eine
Druckströmung oder eine Saugströmung ausbildet, und/oder daß der zweite Fluid-Strom
(S) eine Druckströmung oder eine Saugströmung ausbilden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Materialien-Gemisch (2) in einer im wesentlichen transversal zur Strömungsrichtung
des ersten Fluid-Stroms (D) verlaufenden Richtung in diesen Fluid-Strom (D) eingebracht
wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Materialien-Gemisch (2) in eine vom ersten Fluid-Strom (D) durchsetzten Fallstrecke
(11) eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht
vom ersten Fluid-Strom (D) erfaßte Anteil des Materialien-Gemisches (2) auf eine Transporteinrichtung
(40) fällt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vom ersten Fluid-Strom
(D) erfaßte Anteil des Materialien-Gemisches (2) auf den auf der Transporteinrichtung
(40) liegenden Anteil des Materialien-Gemisches (2) fällt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht
vom ersten Fluid-Strom (D) erfaßte Anteil des Materialien-Gemisches (2) unmittelbar
einem Auffangbehälter der einer Fördereinrichtung zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der vom ersten Fluid-Strom (D) aus dem Materialien-Gemisch (2) separierte Anteil des
Materials (2a) oder Materialien-Gruppe mit geringerem Fluid-Widerstand von der ersten
Fluid-Strömung (D) durch eine Kanaleinheit (30) zum zweiten Fluid-Strom (S) befördert
wird.
10. Vorrichtung zur Sichtung eines aus mindestens zwei Materialien oder mindestens zwei
Materialien-Gruppen bestehenden Materialien-Gemisches, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der die Vorrichtung (1) eine
Beschickungseinheit (10) zur Einspeisung des Materialien-Gemisches (2), eine einen
ersten Fluid-Strom (D) erzeugende erste Gebläseeinheit (20) und eine zweite Gebläseeinheit
(50) zur Erzeugung eines zweiten Fluid-Stroms (S) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der ersten Gebläseeinheit (20) und der zweiten Gebläseeinheit (50) eine
Dissipationseinheit (30) angeordnet ist, die den in sie (30) einströmenden ersten
Luftstrom (D) dissipiert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dissipationseinheit
als Kanaleinheit (30) ausgebildet ist, und daß der erste Luftstrom (D) aus einem Kanal
(31) der Kanaleinheit (30) ausströmbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanaleinheit
(30) mindestens eine Öffnung für einen Austritt des ersten Fluid-Stroms (D) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanaleinheit
(30) eine Maschen-, Gitter- oder Netzstruktur als Gehäusewand aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Gebläseeinheit
(20) ein Druckgebläse (21) oder ein Sauggebläse aufweist, und daß die zweite Gebläseeinheit
(50) ein Sauggebläse (51) oder ein Druckgebläse aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) eine
Transporteinrichtung (40) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gebläse (21) der ersten Gebläseeinheit (20) und/oder das Gebläse (51) der zweiten
Gebläseeinheit ((50) hinsichtlich seiner Fluid-Förderleistung regelbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) eine im Fallschacht (11) der Beschickungseinheit (10) angeordnete
Rüttelplatte (12) aufweist.