(19)
(11) EP 0 722 886 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.1996  Patentblatt  1996/30

(21) Anmeldenummer: 96100794.5

(22) Anmeldetag:  19.01.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65B 53/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE DK FR IT

(30) Priorität: 21.01.1995 DE 29500921 U
03.04.1995 DE 29505750 U

(71) Anmelder: HERION LEIBFRIED GmbH
71083 Herrenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Rau, Gotthard, Dipl.Ing., c/oHerion Leibfried GmbH
    D-71083 Herrenberg (DE)
  • Wald, Jürgen, c/o Herion Leibfried GmbH
    D-71083 Herrenberg (DE)

(74) Vertreter: Hering, Hartmut, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Berendt, Leyh & Hering Innere Wiener Strasse 20
D-81667 München
D-81667 München (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Warmschrumpfen einer um eine Packguteinheit gelegten Schrumpffolie


(57) Es wird eine Vorrichtung zum Warmschrumpfen von einer um eine Packguteinheit (2) gelegte Schrumpffolie (3) angegeben, welche einen Träger (4) für eine die Packguteinheit (2) mit der Schrumpffolie (3) umgebende Erwärmungseinrichtung (7) aufweist. Die Erwärmungseinrichtung (7) umfaßt wenigstens vier, in Umfangsrichtung beabstandet angeordnete Erwärmungseinheiten (8), die vorzugsweise in regelmäßigen Winkelabständen angeordnet sind. Bei einer Drehbewegung des Trägers (4) um nur 90° läßt sich dann der Schrumpfvorgang für die Schrumpffolie (3) um die Packguteinheit (2) vollständig ausführen. Die Erwärmungseinheiten (8) sind vorzugsweise in Form von Brennerleisten (9) ausgelegt, welche sich über die Höhe der Packguteinheit (2) erstrecken.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Warmschrumpfen von einer um eine Packguteinheit gelegten Schrumpffolie, welche einen Träger für eine die Packguteinheit mit der Schrumpffolie umgebende Erwärmungseinrichtung aufweist.

[0002] Insbesondere zur Packgutsicherung von Paletten bei verschiedenen Packgutformen wurden bisher Schrumpffolien um die Packguteinheit gelegt, welche durch Wärmeeinwirkung um das Packgut aufgeschrumpft wurden. Hierzu wurde eine Erwärmungseinrichtung eingesetzt, welche an einem Träger angebracht ist, welcher beispielsweise eine Drehbewegung von 180°C um das Packgut bzw. die Packguteinheit ausführen kann. Durch eine entsprechende Drehantriebsbewegung konnte so die um die Packguteinheit gelegte Schrumpffolie mit Hilfe der Erwärmungseinrichtung um die Packguteinheit aufgeschrumpft werden. Die Leistungsfähigkeit einer derartigen Vorrichtung ist jedoch begrenzt, da bisher meist zwei gegenüberliegende Erwärmungseinheiten als Erwärmungseinrichtung eingesetzt wurden, so daß eine Drehbewegung um einen relativ großen Winkelbereich zum Aufschrumpfen der Schrumpffolie um die Packguteinheit erforderlich ist. Aufgrund der ständig wachsenden Anforderungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit derartiger Vorrichtungen besteht daher ein Bedürfnis nach einer Vorrichtung der gattungsgemäßen Art, welche ein wesentlich schnelleres Schrumpfen durch Wärmeeinwirkung gestattet.

[0003] Die Erfindung zielt daher darauf ab, eine Vorrichtung zum Warmschrumpfen von einer um eine Packguteinheit gelegten Schrumpffolie der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, mit welcher eine höhere Verpackungsleistung bei möglichst geringem Energiebedarf pro Schrumpfvorgang erzielt werden kann.

[0004] Nach der Erfindung wird hierzu eine Vorrichtung zum Warmschrumpfen von einer um eine Packguteinheit gelegten Schrumpffolie, welche einen Träger für eine die Packguteinheit mit der Schrumpffolie umgebenden Erwärmungseinrichtung aufweist, bereitgestellt, welche sich dadurch auszeichnet, daß die Erwärmungseinrichtung wenigstens vier, in Umfangsrichtung beabstandet angeordnete Erwärmungseinheiten umfaßt.

[0005] Bei der erfindungsgemäßen Auslegung der Vorrichtung kann durch die Anordnung von vier in Umfangsrichtung beabstandeten Erwärmungseinheiten der Erwärmungseinrichtung erreicht werden, daß bei einer Weiterdrehbewegung des die Erwärmungseinheiten tragenden Trägers um einen Winkelbereich von nur 90° die um die Packguteinheit gelegte Schrumpffolie insgesamt in der bestimmungsgemäßen Weise durch die Wärmeeinwirkung der Erwärmungseinheiten zum Schrumpfen gebracht werden kann. Hierdurch läßt sich eine beträchtliche Leistungssteigerung der Vorrichtung bis ca. 40 % erreichen, so daß man beispielsweise etwa 350 Schrumpfungen pro Stunde mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchführen kann. Der bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung benötigte Energieaufwand ist kaum nennenswert größer als beispielsweise gegenüber Vorrichtungen, welche nur zwei gegenüberliegende Erwärmungseinheiten haben, da die Erwärmungseinheiten bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wesentlich kürzer als bei zwei gegenüberliegenden Erwärmungseinheiten in Betrieb sind. Somit erreicht man bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine wesentlich höhere Verpackungsleistung bei nahezu unverändertem Energieaufwand, so daß die Vorrichtung auf äußerst effektive Weise eine möglichst schnelle Schrumpfung der Schrumpffolie um die Packguteinheit verwirklichen kann.

[0006] Vorzugsweise sind die Erwärmungseinheiten in regelmäßigen Winkelabständen angeordnet, wobei sie insbesondere diagonal einander gegenüberliegend am Träger angeordnet sind. Bei einer solchen Auslegung reicht dann eine Drehbewegung um die Mittelachse des Trägers um einen Winkelbereich von nur 90° pro Arbeitsgang aus, um die Schrumpffolie zuverlässigerweise um die Packguteinheit zur Packgutsicherung aufzuschrumpfen.

[0007] Vorzugsweise ist der die Erwärmungseinrichtung tragende Träger drehangetrieben, und zwar vorzugsweise in einer solchen Weise, daß der Träger mit der Erwärmungseinrichtung um 90° pro Arbeitsschritt in Gegenrichtungen drehbar ist. Bei einem ersten Arbeitsgang wird somit beispielsweise der Träger in Uhrzeigerrichtung um 90° zur Ausführung des Schrumpfvorgangs gedreht, während bei der Ausführung des Schrumpfvorganges für eine nächste Packguteinheit dieser dann beispielsweise um 90° in Gegenrichtung, das heißt in Gegenuhrzeigerrichtung, wieder in die Ausgangsposition gedreht wird. Bei einer solchen Auslegung der Vorrichtung braucht man somit den Träger nur um einen Winkelbereich von 90° gemäß einer hin- und hergehenden Bewegung anzutreiben, um dann pro Drehbewegung einen vollständigen Schrumpfvorgang der Schrumpffolie abzuschließen. Hierdurch wird eine wesentlich höhere Schrumpfleistung erzielt, das heißt es werden wesentlich mehr Packguteinheiten pro Zeiteinheit so behandelt, daß die um die Packguteinheit gelegte Schrumpffolie auf dieselbe aufgeschrumpft ist.

[0008] Vorzugsweise erstreckt sich jede Erwärmungseinheit in Höhenrichtung der Packguteinheit mit darum gelegter Schrumpffolie. Hierzu ist die Erwärmungseinheit vorzugsweise leistenförmig ausgebildet und sie ist insbesondere jeweils als Brennerleiste ausgelegt. Durch eine solche Auslegung kann die Schrumpffolie über den gesamten Höhenbereich der Packguteinheit beim Arbeiten der Erwärmungseinheiten möglichst gleichmäßig mit Wärme beaufschlagt werden, so daß sich ein gleichmäßiger Schrumpfvorgang bei der Schrumpffolie bewirken läßt, um die Schrumpffolie möglichst eng anliegend zur Packgutsicherung um die Packguteinheit aufzubringen.

[0009] Vorzugsweise wird die Schrumpffolie um die Packguteinheit in Haubenform oder Bandarolenform insbesondere zur Packgutsicherung von Paletten angeordnet.

[0010] Vorzugsweise ist der Träger für die Erwärmungseinrichtung als Ausleger ausgebildet, so daß die Erwärmungseinheiten freihängend im Winkelabstand an diesem Ausleger angeordnet werden können. Auf diese Weise kann das mit der Schrumpffolie zu versehende Packgut mit Hilfe von entsprechend geeigneten Fördereinrichtung jeweils durch die Schrumpfvorrichtung nach der Erfindung bewegt und in derselben entsprechend positioniert werden.

[0011] Bei der Vorrichtung zum Warmschrumpfen von einer um eine Packguteinheit gelegten Schrumpffolie ist es daher wesentlich, daß man auf konstruktiv möglichst einfache Weise und ohne einen nennenswert größeren Energieaufwand eine möglichst gleichmäßige und schnelle Schrumpfung der Schrumpffolie bewirken kann, welche um die Packguteinheit gelegt ist. Für die Schrumpfbehandlung wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein möglichst kurzer Weg, nämlich beispielsweise eine Winkelbewegung um 90°, ausgeführt, wodurch sich die Verpackungsleistung beträchtlich steigern läßt.

[0012] Die Erfindung wird nachstehend an Hand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1
eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Warmschrumpfen nach der Erfindung, und
Fig. 2
eine schematische Draufsicht der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung in teilweise geschnittener Darstellung.


[0013] Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 wird eine bevorzugte Ausführungsform einer insgesamt mit 1 bezeichneten Vorrichtung zum Warmschrumpfen nach der Erfindung erläutert. Die Vorrichtung 1 umfaßt einen Träger 4, welcher die insgesamt mit 7 bezeichnete Erwärmungseinrichtung trägt. Der Träger 4 ist in Form eines Auslegers 10 ausgebildet, an welchem die einzelnen Erwärmungseinheiten 8 in hängender Anordnung vorgesehen sind. Die Erwärmungseinheiten 8 der Erwärmungseinrichtung 7 sind beim dargestellten Beispiel in regelmäßigen Winkelabständen, das heißt in jeweils einem Winkelabstand von 90° in Umfangsrichtung des Trägers 4 angeordnet, und sie erstrecken sich in Höhenrichtung einer zu behandelnden Packguteinheit 2. Als Drehantriebseinrichtung 5 für den Träger 4 ist beim dargestellten Beispiel ein Zahnkranz 6 gezeigt, welcher über eine geeignete und in der Zeichnung nicht näher dargestellte Antriebseinrichtung dem Träger 4 eine beispielsweise in Figur 2 mit Doppelpfeilen dargestellte Drehbewegung erteilt.

[0014] Mit Hilfe von schematisch dargestellten Fördereinrichtungen wird die Packguteinheit 2 mit der darum gelegten Schrumpffolie 3, welche beispielsweise in Haubenform oder Bandarolenform um die Packguteinheit 2 gelegt ist, in die Vorrichtung 1 zum Warmschrumpfen transportiert und in derselben bezüglich des Trägers 4 und der daran angeordneten Erwärmungseinheiten 8 in zentrierter Form positioniert. Der Träger 4 wird dann durch den Drehantrieb 5 beispeilsweise in Uhrzeigerrichtung in Figur 2 bei aktivierten Erwärmungseinheiten 8 bewegt, so daß die Wärme liefernden Erwärmungseinheiten 8, welche beispielsweise als Brennerleisten 9 ausgelegt sind, auf einem Drehbewegungsweg von nur 90° die Packguteinheit und die darum gelegte Schrumpffolie 3 gleichmäßig erwärmen und somit die Schrumpffolie 3 zur Packgutsicherung auf die Packguteinheit schnell und wirksam aufschrumpfen. Die Packguteinheit 2, deren Schrumpffolie 3 auf dem Bewegungsweg von 90° in Uhrzeigerrichtung aufgeschrumpft worden ist, wird dann mit Hilfe der schematisch dargestellten Fördereinrichtung aus der Vorrichtung 1 zum Warmschrumpfen herausbewegt. Sobald eine nächste Packguteinheit 2, um welche eine Schrumpffolie 3 gelegt ist, wiederum zentriert in der Vorrichtung 1 positioniert ist, wird dann der Träger 4 durch den Drehantrieb 5 beispielsweise in Gegenuhrzeigerrichtung in die Ausgangsposition zurückbewegt, um so bei aktivierten Erwärmungseinheiten 8 die Schrumpffolie 3 einer nächsten Packguteinheit 2 um diese vollständig aufzuschrumpfen.

[0015] Versuche, welche mit der Vorrichtung 1 zum Warmschrumpfen durchgeführt wurden, haben beispielsweise gezeigt, daß man eine Schrumpfleistung von bis zu 350 Schrumpfungen pro Stunde erreichen kann, so daß sich eine Leistungssteigerung von bis ca. 40 % erreichen läßt. Wesentlich hierfür ist, daß wenigstens vier in Umfangsrichtung beabstandet angeordnete Erwärmungseinheiten 8 am Träger 4 angeordnet sind, welche die Erwärmungseinrichtung 7 bilden. Der gesamte Energieaufwand pro Schrumpfvorgang und Packguteinheit 2 ist kaum nennenswert höher im Vergleich zu einer geringeren Anzahl von Erwärmungseinheiten 8, da der Schrumpfvorgang auf einem sehr kurzen Weg bewirkt wird und daher die einzelnen Erwärmungseinheiten 8 während kürzen Zeiten pro Packguteinheit 2 Wärmeenergie bereitstellen müssen.

[0016] Die Erfindung ist nicht auf die voranstehend beschriebenen Einzelheiten der bevorzugten Ausführungsform beschränkt, welche unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 erläutert worden ist, sondern es sind zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die der Fachmann im Bedarfsfall treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen. Insbesondere kann die Gestalt der jeweiligen Erwärmungseinheit 8 auch abweichend von dem dargestellten Beispiel gewählt werden, wobei diese Gestalt hauptsächlich von dem Außenumriß der Packguteinheit 2 abhängig ist. Beim dargestellten Beispiel ist die Vorrichtung 1 im Zusammenhang mit einer Packguteinheit 2 in Form einer Palette erläutert. Werden andere Packgutformen gewählt, so können die Erwärmungseinheiten 8 in entsprechender Weise hinsichtlich ihrer Gestalt hierauf abgestimmt werden. Falls erforderlich können auch mehr als vier Erwärmungseinheiten 8 beabstandet angeordnet werden, falls die Packguteinheit 2 beispielsweise einen wesentlich größeren Außenumfang hat.

Bezugszeichenliste



[0017] 
1
Vorrichtung zum Warmschrumpfen insgesamt
2
Packguteinheit
3
Schrumpffolie
4
Träger
5
Drehantrieb
6
Zahnkranz
7
Erwärmungseinrichtung insgesamt
8
Erwärmungseinheit
9
Brennerleiste
10
Ausleger



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Warmschrumpfen von einer um eine Packguteinheit (2) gelegten Schrumpffolie (3), welche einen Träger (4) für eine die Packguteinheit (2) mit der Schrumpffolie (3) umgebende Erwärmungseinrichtung (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmungseinrichtung (7) wenigstens vier, in Umfangsrichtung beabstandet angeordnete Erwärmungseinheiten (8) umfaßt.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmungseinheiten (8) in regelmäßigen Winkelabständen angeordnet sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmungseinheiten (8) diagonal einander gegenüberliegend am Träger (4) angeordnet sind.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (4) mit der Erwärmungseinrichtung (7) drehangetrieben ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (4) mit der Erwärmungseinrichtung (7) um 90° pro Arbeitsschritt in Gegenuhrzeigerrichtung drehbar ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich jede Erwärmungseinheit (8) in Höhenrichtung der Packguteinheit (2) mit darum gelegter Schrumpffolie (3) erstreckt.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Erwärmungseinheit (8) leistenförmig ausgebildet ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Erwärmungseinheit (8) als Brennerleiste (9) ausgebildet ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpffolie (3) um die Packguteinheit (2) in Haubenform oder Banderolenform, insbesondere zur Packgutsicherung von Paletten, angeordnet ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (4) für die Erwärmungseinheit (7) als Ausleger (10) ausgebildet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht