(19)
(11) EP 0 723 254 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.1996  Patentblatt  1996/30

(21) Anmeldenummer: 96100140.1

(22) Anmeldetag:  08.01.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6G08B 25/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE LI NL

(30) Priorität: 19.01.1995 DE 19501440

(71) Anmelder: Neumann Elektronik GmbH
D-45478 Mülheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Neumann, Dirk
    D-45478 Mülheim/Ruhr (DE)

(74) Vertreter: Feder, Wolf-Dietrich, Dr. Dipl.-Phys. 
Dr. Wolf-D. Feder, Dr. Heinz Feder Dipl.-Ing. P.-C. Sroka Dominikanerstrasse 37
D-40545 Düsseldorf
D-40545 Düsseldorf (DE)

   


(54) Informations-Notrufanlage


(57) Informations-Notrufanlage mit einer zentralen Abfragestelle an die mehrere Informations-Notrufsäulen (INS 1) angeschlossen sind. An der Frontplatte (6.2) der Informations-Notrufsäule (INS 1) sind drei Betätigungselemente (7, 8, 9) angeordnet. Ein Betätigungselement (7) dient zur Abgabe eines Notrufs, ein zweites Betätigungselement (8) dient zur Abgabe eines Informationsanforderungsrufs und ein drittes Betätigungselement (9) dient zur Abgabe eines Notrufs und ist in einer solchen Höhe angeordnet, daß es für einen Rollstuhlfahrer erreichbar ist. An dem dritten Betätigungselement (9) kann ein zusätzliches Mikrofon angeordnet sein. Die Betriebsbereitschaft der Informations-Notrufsäule wird durch das Leuchten eines Leuchtfeldes (10) sowie von um die Betätigungselemente angeordneten Leuchtdiodenringen (7.1, 8.1, 9.1) angezeigt. Bei Abgabe oder Quittierung eines Notrufes schalten das Leuchtfeld (10) und der entsprechende Leuchtdiodenring (7.1, 9.1) auf Blinken um. Jede Informations-Notrufsäule ist über drei Leitungspaare mit der zentralen Abfragestelle verbunden. Über das erste Leitungspaar laufen Sprachsignale zur Informations-Notrufsäule, über das zweite Leitungspaar Sprachsignale zur zentralen Abfragestelle und über das dritte Leitungspaar Steuersignale. An die Informations-Notrufsäule kann eine von der zentralen Abfragestelle her ansteuerbare Überwachungs-Videokamera angeschlossen werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Informations-Notrufanlage mit einer zentralen Abfragestelle, an die eine oder mehrere Informations-Notrufsäulen über Kabelverbindungen zur Übertragung von Versorgungsspannungen, Sprachsignalen und Steuersignalen angeschlossen sind.

[0002] Die bekannten Anlagen dieser Art, bei der die an die zentrale Abfragestelle angeschlossenen Rufsäulen an öffentlichen Plätzen, in Bahnhöfen oder entlang von Schnellstraßen und Autobahnen aufgestellt sind, werden vom Publikum meist ausschließlich als Notrufanlagen angesehen und dementsprechend benutzt.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Informations-Notrufanlage zu schaffen, die besonders benutzerfreundlich ausgebildet ist, sehr flexibel einsetzbar ist und ein Höchstmaß an Sicherheit bei der Übermittlung von Notrufen und Informationen bietet.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus den unabhängigen Patentansprüchen 1, 5, 15 und 16. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Informations-Notrufanlage sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.

[0005] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die an die zentrale Abfragestelle angeschlossenen Informations-Notrufsäulen in ihrem Bedienungsfeld so auszugestalten, daß vom Benutzer klar entschieden werden kann, ob er einen Notruf abgeben oder Information anfordern möchte. Hierfür sind zwei getrennte Betätigungselemente vorgesehen, die auch in besonderer Weise für den gedachten Zweck gekennzeichnet sein können und die durch diese getrennten Betätigungselemente ausgelösten Funktionen innerhalb der Informations-Notrufanlage sind derart, daß auch in der zentralen Abfragestelle eindeutig unterschieden werden kann, ob es sich um die Abgabe eines Notrufes oder um die Abgabe eines Informationsanforderungsrufes handelt, so daß auch in der zentralen Abfragestelle je nach dem, um welche Art eines Rufes es sich handelt, unterschiedliche Reaktionen ausgelöst werden können. In Weiterführung dieses Grundgedankens kann an der Informations-Notrufsäule ein drittes Betätigungselement vorgesehen sein, das in einer solchen Höhe über dem Erdboden am Bedienungsfeld angeordnet ist, daß es auch von einem Rollstuhlfahrer oder auch von einem Kind leicht erreicht werden kann, so daß auch diesem Personenkreis die Möglichkeit, einen Notruf abzugeben, erleichtert wird. Dabei kann bei dieser Ausführungsform der Informations-Notrufanlage ein zusätzliches Mikrofon im unmittelbaren Bereich des dritten Betätigungselementes angeordnet sein, in welches der Rollstuhlfahrer oder das Kind direkt hineinsprechen kann.

[0006] Gemäß einem weiteren Grundgedanken der Erfindung kann die Informations-Notrufanlage so ausgebildet sein, daß jede Informations-Notrufsäule über drei Leitungspaare mit der zentralen Abfragestelle verbunden ist. Dabei dient ein erstes Leitungspaar zur Übertragung der Sprachsignale, die von der zentralen Abfragestelle zur Informations-Notrufsäule laufen, ein zweites Leitungspaar zur Übertragung der Sprachsignale, die von der Informations-Notrufsäule zur zentralen Abfragestelle laufen und ein drittes Leitungspaar zur Übertragung von Steuersignalen zwischen der Informations-Notrufsäule und der zentralen Abfragestelle. Bei dieser Aufteilung der Anschlußleitungen ist die Rückkopplungsgefahr geringer, so daß auch im Gegensprechbetrieb mit höherer Verstärkung gearbeitet werden kann, was die Benutzerfreundlichkeit erhöht. Die Übertragung der Steuersignale, die in Form von Datensignalen geschehen kann, über eine eigene Leitung hat den zusätzlichen Vorteil, daß die typischen Schwierigkeiten vermieden werden, die auftreten, wenn Sprachsignale und Datensignale über eine gemeinsame Leitung übertragen werden sollen, da man in diesem Falle entweder die Daten im Bereich sehr tiefer Frequenzen übertragen muß, was die Übertragungsgeschwindigkeit herabsetzt, oder in den Bereich sehr hoher Frequenzen gehen muß, in dem die Dämpfungseigenschaften der Leitungen zusätzliche Schwierigkeiten verursachen. Bei dieser Ausführungsform können das erste und zweite Leitungspaar gleichzeitig zur Zuführung jeweils einer Polarität einer Versorgungsgleichspannung dienen. Diese Gleichspannungszuführung kann in jeder Informations-Notrufsäule durch eine eigene Überwachungseinrichtung überwacht werden, so daß beim Ausfall der Versorgungsspannung über das dritte Leitungspaar ein entsprechendes Alarmsignal an die zentrale Abfragestelle gegeben wird.

[0007] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Benutzerfreundlichkeit der Informations-Notrufanlage auch dadurch zu erhöhen, daß für besonders gute Anordnung und Funktion der Anzeigeelemente für die Funktionsfähigkeit der Säule und für die Beantwortung der Frage, ob ein abgegebener Notruf gehört worden ist, gesorgt wird. Dies kann einerseits dadurch geschehen, daß um die als Tastschalter ausgebildeten Betätigungselemente jeweils ein als Leuchtdiodenring ausgebildetes Anzeigeelement angeordnet ist, dem, bei von einer in der Informations-Notrufsäule angeordneten Überwachungsschaltung festgestellter Funktionsfähigkeit der Informations-Notrufsäule eine Betriebsspannung zugeführt wird, so daß dieser Leuchtdiodenring leuchtet und dem Benutzer anzeigt, daß die Säule funktionsfähig ist. Es kann sogar an jedem der Tastschalter ein zweiter Leuchtdiodenring angeordnet sein, der gegebenenfalls in einer anderen Farbe leuchtet und dem dann eine Betriebsspannung zugeführt wird, wenn nach dem Absenden eines Notrufs, bzw. eines Informationsanforderungsrufs ein von der zentralen Abfragestelle abgegebenes Quittungssignal an der Informations-Notrufsäule angekommen ist. Der Benutzer kann dann sicher erkennen, daß der abgegebene Ruf in der zentralen Abfragestelle erkannt worden ist. Es kann dann zusätzlich ein akustisches Rufsignal abgegeben werden. Weiterhin kann im Oberteil der Informations-Notrufsäule ein Beleuchtungsfeld angeordnet sein, das ebenfalls bei durch die Überwachungseinrichtung festgestellter Funktionsfähigkeit der Informations-Notrufsäule leuchtet. Es kann weiterhin vorgesehen sein, daß bei der Abgabe oder bei der Quittierung eines Notrufs das Beleuchtungsfeld und/oder der entsprechende Leuchtdiodenring am Tastschalter auf Blinken umgeschaltet wird.

[0008] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Informations-Notrufanlage so auszubilden, daß an allen oder bestimmten Informations-Notrufsäulen über einen von der zentralen Abfragestelle her ansteuerbaren Anschluß eine Überwachungs-Videokamera angeschlossen ist. Es kann dann insbesondere bei Abgabe eines Notrufs von der zentralen Abfragestelle her die Umgebung der Informations-Notrufsäule beobachtet werden, was auch für das Erkennen von blinden Alarmen von Vorteil ist.

[0009] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß von der zentralen Abfragestelle aus alle oder eine bestimmte Gruppe der angeschlossenen Informations-Notrufsäulen in einen Schaltungszustand gesteuert werden, in dem lediglich der Lautsprecherkreis der jeweiligen Informations-Notrufsäulen eingeschaltet ist. In diesem Schaltungszustand können dann allgemeine Durchsagen abgegeben werden. Dabei ist vorgesehen, daß in diesem Schaltungszustand die Mikrofone der betreffenden Informations-Notrufsäulen ausgeschaltet bleiben, so daß keine ständige Überwachung oder Abhörung der Umgebung der Informations-Notrufsäulen möglich ist. Die Mikrofone werden in diesem Falle erst dann eingeschaltet, wenn an einer Notrufsäule ein Notruf oder ein Informationsanforderungsruf abgegeben wird.

[0010] Die Informations-Notrufanlage kann so ausgebildet sein, daß alle ihre Funktionen laufend überwacht werden und Ausfälle gleich an die zentrale Anfragestelle gemeldet werden.

[0011] Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für eine Informations-Notrufanlage nach der Erfindung näher erläutert.

[0012] In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 in einer stark schematisierten Darstellung eine Informations-Notrufanlage mit einer zentralen Abfragestelle, an die mehrere Informations-Notrufsäulen angeschlossen sind;

Fig. 2 in einer Ansicht auf das Bedienungsfeld eine einzelne Informations-Notrufsäule der Anlage nach Fig. 1;

Fig. 3 ein Prinzipschaltbild für die elektronische Ausrüstung einer der Informations-Notrufsäulen der Anlage nach Fig. 1.



[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Informations-Notrufanlage besitzt eine Zentrale Z mit einem Zentralenschrank 1, in dem in einzelnen Einschüben die elektronischen Schaltungen für die Steuer- und Verbindungstechnik in der Zentrale angeordnet sind, sowie ein Hauptrechner, durch den die zentrale Steuerung sowie die Überwachung der Gesamtanlage erfolgt und der mit einer modifizierbaren Programmierung versehen ist. Diese Technik ermöglicht auch nachträgliche Änderungen oder Erweiterungen der Anlage.

[0014] Weiterhin sind in der Zentrale Z ein Fernsprecher 2 mit einem allgemeinen Bedienungsfeld sowie ein Monitor 3, ein Aufnahmegerät 4 und ein Drucker 5 installiert.

[0015] An die Zentrale Z sind über Leitungen, die mit "Linie 1", "Linie 2" usw. bezeichnet sind, eine größere Anzahl von Informations-Notrufsäulen INS 1, INS 2, INS 16 angeschlossen, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit nur einige dargestellt sind. Es sind jeweils mehrere Informations-Notrufsäulen an eine Linie nach Art einer Partyline angeschlossen, und jede Linie enthält drei Leitungspaare, deren Funktion weiter unten erläutert wird. Fig. 2 zeigt als Beispiel die Informations-Notrufsäule INS 1 in einer Ansicht von vorne auf das Bedienungsfeld. Die Informations-Notrufsäule INS 1 besitzt ein Gehäuse 6, in dem die weiter unten beschriebenen elektronischen Schaltungen der Säule angeordnet sind. In der das Bedienungsfeld enthaltenden Frontplatte 6.2 des Gehäuses 6 ist eine gitterartig abgedeckte Öffnung 6.3 und eine weitere gitterartig abgedeckte Öffnung 6.4 vorgesehen. Hinter diesen Öffnungen sind in weiter unten beschriebener Weise jeweils ein Lautsprecher und ein Mikrofon angeordnet. Weiterhin sind in der Frontplatte 6.2 drei Betätigungselemente 7, 8 und 9 angeordnet, die als Tastschalter ausgebildet sind. Der Tastschalter 7 dient zur Abgabe eines Notrufs, der Tastschalter 8 dient zur Abgabe eines Informationsanforderungsrufs und der Tastschalter 9, der unterhalb der Tastschalter 7 und 8 in einer solchen Höhe angeordnet ist, daß er von einem Rollstuhlfahrer erreichbar ist, dient wiederum zur Abgabe eines Notrufs. Jeder der Tastschalter besitzt mindestens ein Anzeigeelement in Form eines Leuchtdiodenrings 7.1, 8.1 und 9.1, deren Funktion weiter unten näher erläutert wird. Das Gehäuse der Informations-Notrufsäule INS 1 steht auf einer Grundplatte 6.1 und besitzt in seinem Oberteil ein Leuchtfeld 10, dessen Funktion ebenfalls weiter unten erläutert wird.

[0016] Fig. 3 zeigt in einem Prinzipschaltbild die elektronische Ausrüstung der Informations-Notrufsäulen der Anlage nach Fig. 1 am Beispiel der Säule INS 1. In jeder Säule ist ein Mikrocomputer mit Modem 11 vorgesehen, der die in der Säule ablaufenden Funktions- und Überwachungsabläufe steuert. Die elektronischen Schaltungen der Säule sind über drei Leitungspaare a/E-b/E, a/S-b/S und a/D-b/D mit der in Fig. 1 dargestellten zentralen Abfragestelle Z verbunden. Das erste Leitungspaar a/E-b/E ist über einen Übertrager Ü1 und einen Empfangsverstärker 14 mit einem Lautsprecher 15 verbunden, der in der Notrufsäule hinter der Öffnung 6.3 in der Frontplatte 6.2 angeordnet ist. Über das erste Leitungspaar a/E-b/E werden die von der zentralen Abfragestelle zur Informations-Notrufsäule gesendeten Sprachsignale übertragen. Das zweite Leitungspaar a/S-b/S ist über einen Übertrager Ü2 und einen Sendeverstärker 16 sowie Umschaltelemente 19 und 20 mit zwei Mikrofonen 17 und 18 verbunden. Das Mikrofon 17 befindet sich in der Informations-Notrufsäule hinter der Öffnung 6.4 in der Frontplatte 6.2, während das Mikrofon 18 in nicht eigens dargestellter Weise unmittelbar am Tastschalter 9 angeordnet ist, so daß in dieses Mikrofon von einem Rollstuhlfahrer oder einem Kind direkt hineingesprochen werden kann. Somit dient das zweite Leitungspaar a/S-b/S zur Übertragung der Sprachsignale, die von den Mikrofonen 17 oder 18 zur zentralen Abfragestelle hin laufen. Die Einschaltung der Mikrofone 17 oder 18 bzw. ihre Verbindung mit dem Sendeverstärker 16 erfolgt über elektronische Schalteinrichtungen 19 und 20, die, je nachdem welcher der Taster 7, 8 oder 9 betätigt wird, vom Mikrocomputer 11 her geschaltet werden. Über die beiden Leitungspaare a/E-b/E und a/S-b/S wird gleichzeitig die Versorgungsgleichspannung für die elektronischen Schaltungen der Säule von der zentralen Anfragestelle her zugeführt, wobei über das erste Leitungspaar die Polarität + und das zweite Leitungspaar die Polarität - läuft. Die Versorgungsgleichspannung wird einem Gleichspannungswandler 12 zugeführt und von dort an die einzelnen Schaltungsteile weitergeleitet.

[0017] Die zugeführte Versorgungsgleichspannung wird von Überwachungseinrichtungen 13.1 und 13.2 erfaßt, die an den Mikrocomputer 11 angeschlossen sind und Alarmfunktionen dort auslösen, sobald eine Unterbrechung der Versorgungsgleichspannung auftritt.

[0018] Das dritte Leitungspaar a/D-b/D ist über einen Übertrager Ü 3 an den Mikrocomputer 11 angeschlossen. Über dieses Leitungspaar werden Steuersignale in Form von Datensignalen zwischen der zentralen Abfragestelle und der Informations-Notrufsäule in beiden Richtungen übertragen.

[0019] Über ein elektronisches Relais 21 ist an den Mikrocomputer 11 weiterhin die Steuerung für das Leuchtfeld 10 im oberen Bereich der Säule angeschlossen, das über eine Stromquelle 22 mit dem notwendigen Betriebsstrom vor Ort versorgt wird.

[0020] Weiterhin sind an die Steuerausgänge des Mikrocomputers 11 die Leuchtdiodenringe 7.1, 8.1 und 9.1 der Tastschalter 7, 8 und 9 angeschlossen. Schließlich kann in nicht besonders dargestellter Weise über einen Ausgang, der mittels eines Fernsteuerrelais 23 mit dem Mikrocomputer 11 verbunden ist, an die Säule eine Überwachungs-Videokamera angeschlossen werden, deren Bilder über eine nicht dargestellte besondere Leitung zur zentralen Abfragestelle hin übertragen werden können.

[0021] Die Funktionsweise der anhand von Fig. 3 erläuterten elektrischen Einrichtung der Informations-Notrufsäule ist folgende:

[0022] Im betriebsbereiten Ruhezustand der Informations-Notrufsäule leuchten, vom Mikrocomputer 11 gesteuert, das Leuchtfeld 10 und die Leuchtdiodenringe 7.1, 8.1 und 9.1 der Taster 7, 8 und 9 mit Dauerlicht. Wird nun der Tastschalter 7 zur Abgabe eine Notrufs betätigt, so kann ein zusätzlicher, nicht eigens dargestellter, Leuchtdiodenring an dieser Taste gegebenenfalls in einer anderen Farbe aufleuchten. Gleichzeitig ertönt ein Anrufton und das Leuchtfeld 10 wird von Dauerlicht auf Blinklicht umgeschaltet. Nach Gesprächsannahme durch die zentrale Abfragestelle wird der Anrufton abgeschaltet und die direkte Sprechverbindung einerseits zum Lautsprecher 15 und andererseits zum Mikrofon 17 durchgeschaltet. Diese Durchschaltung erfordert keine weitere Bedienung an der Informations-Notrufsäule. Sie ist eine Gegensprechverbindung, d.h. Lautsprecher und Mikrofon sind gleichzeitig aktiv. Zum Gesprächsende muß die Verbindung von der zentralen Abfragestelle aus gelöscht werden. Die Informations-Notrufsäule schaltet dann wieder in den betriebsbereiten Ruhezustand zurück.

[0023] Bei Betätigung des Tastschalters 8 zur Abgabe eines Informationsanforderungsrufs ist der Funktionsablauf der gleiche, jedoch ohne die Umschaltung des Leuchtfeldes 10 auf Blinklicht. Durch entsprechende Datentelegramme vom Mikrocomputer 11 zur zentralen Abfragestelle hin ist dort klargestellt, daß es sich um einen Informationsanforderungsruf handelt.

[0024] Bei Betätigung des Tastschalters 9 entspricht der Funktionsablauf ebenfalls dem nach Betätigung des Tastschalters 7, wobei jedoch zusätzlich auf das Mikrofon 18 umgeschaltet wird, das in den Tastschalter 9 eingebaut ist. Die Einsprechhöhe ist damit an einen Rollstuhlfahrer angepaßt.

[0025] Es besteht weiterhin die Möglichkeit, von der zentralen Abfragestelle aus eine bestehende Sprechverbindung in einen Wartezustand zu schalten, der an der Säule durch einen Warteton signalisiert wird.

[0026] Weiterhin kann von der zentralen Abfragestelle aus die Säule eingeschaltet werden, um eine Durchsage zu machen. In diesem Falle ist die Sprechverbindung aber nur in Richtung von der zentralen Abfragestelle zur Informations-Notrufsäule hin aktiv. Es können also Durchsagen gemacht werden, ohne daß ein Abhören der Säulenumgebung möglich ist. Erst wenn angesprochene Passanten einen der Tastschalter 7, 8 oder 9 betätigen, wird die Sprechverbindung in beiden Richtungen durchgeschaltet. Die Ferneinschaltung der Säule kann durch Blinklicht des Leuchtfeldes 10 signalisiert werden.

[0027] Es ist weiterhin möglich, eine an den Steuerausgang 24 angeschlossene Überwachungs-Videokamera von der zentralen Abfragestelle aus einzuschalten, um die Säulenumgebung optisch zu überwachen. An der Säule auftretende Störungen werden durch entsprechende nicht eigens dargestellte Überwachungsschaltungen vom Mikrocomputer 11 erkannt und entsprechende Signale an die zentrale Abfragestelle gegeben. Weiterhin ist an jeder Säule eine an sich bekannte zentral gesteuerte automatische akustische Überwachung möglich. Dabei wird nacheinander ein Prüfton von der zentralen Abfragestelle an jeden der Lautsprecher 15 einer Säule übertragen, vom Säulenmikrofon 17 empfangen und zurück an die zentrale Abfragestelle geleitet und kontrolliert.


Ansprüche

1. Informations-Notrufanlage mit einer zentralen Abfragestelle (Z) an die eine oder mehrere Informations-Notrufsäulen (INS 1 bis INS 16) über Kabelverbindungen zur Übertragung von Versorgungsspannungen, Sprachsignalen und Steuersignalen angeschlossen sind, wobei in der zentralen Abfragestelle ein Hauptrechner zur Steuerung und Überwachung der Anlage, Versorgungs-, Steuer-, Überwachungs- und Verbindungsschaltungen sowie mindestens ein Bedienungsgerät (2) zur Entgegennahme von Notrufen und/oder Informationsanforderungsrufen angeordnet sind und in bzw. an jeder Informations-Notrufsäule (INS 1) ein Mikrocomputer (11) zur Steuerung und Überwachung der Funktionen der Informations-Notrufsäule und zur Abgabe, Annahme und Verarbeitung von Steuersignalen sowie eine Freisprecheinrichtung mit einem an einem Empfangsverstärker (14) angeschlossenen Lautsprecher (15) und einem an einen Sendeverstärker (16) angeschlossenen Mikrofon (17) angeordnet sind und an der Frontplatte der Informations-Notrufsäule Bedienungs- und Anzeigeelemente (7, 8; 7.1, 8.1; 10) vorgesehen sind, wobei mindestens zwei Betätigungselemente (7, 8) vorgesehen sind, von denen durch entsprechende vom Mikrocomputer (11) erzeugte Steuersignale mindestens eines die Abgabe eines Notrufs und ein anderes die Abgabe eines Informationsanforderungsrufes auslöst.
 
2. Informations-Notrufanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Frontplatte (6.2) der Informations-Notrufsäule unterhalb der Betätigungselemente (7, 8) zur Auslösung eines Notrufs bzw. eines Informationsanforderungsrufs ein zusätzliches Betätigungselement (9) zur Auslösung der Abgabe eines Notrufs in einer solchen Höhe angeordnet ist, daß es für einen Rollstuhlfahrer erreichbar ist.
 
3. Informations-Notrufanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des zusätzlichen Betätigungselements (9) ein zusätzliches Mikrofon (18) angeordnet ist.
 
4. Informations-Notrufanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Informations-Notrufsäule (INS 1) über drei Leitungspaare (a/E-b/E, a/S-b/S, a/D-b/D) mit der zentralen Abfragestelle (Z) verbunden ist, von denen ein erstes Leitungspaar (a/E-b/E) zur Übertragung von von der zentralen Abfragestelle (Z) zur Informations-Notrufsäule (INS 1) laufenden Sprachsignalen, ein zweites Leitungspaar (a/S-b/S) zur Übertragung von von der Informations-Notrufsäule (INS 1) zur zentralen Abfragestelle (Z) laufenden Sprachsignalen und ein drittes Leitungspaar (a/D-b/D) zur Übertragung von Steuersignalen in Form von Datensignalen zwischen der Informations-Notrufsäule (INS 1) und der zentralen Abfragestelle (Z) dienen.
 
5. Informations-Notrufanlage mit einer zentralen Abfragestelle (Z) an die eine oder mehrere Informations-Notrufsäulen (INS 1 bis INS 16) über Kabelverbindungen zur Übertragung von Versorgungsspannungen, Sprachsignalen und Steuersignalen angeschlossen sind, wobei in der zentralen Abfragestelle (Z) ein Hauptrechner zur Steuerung und Überwachung der Anlage, Versorgungs-, Steuer-, Überwachungs- und Verbindungsschaltungen sowie mindestens ein Bedienungsgerät (2) zur Entgegennahme von Notrufen und/oder Informationsanforderungsrufen angeordnet sind und in bzw. an jeder Informations-Notrufsäule (INS 1) ein Mikrocomputer (11) zur Steuerung und Überwachung der Funktionen der Informations-Notrufsäule und zur Abgabe, Annahme und Verarbeitung von Steuersignalen sowie eine Freisprecheinrichtung mit einem an einem Empfangsverstärker (14) angeschlossenen Lautsprecher (15) und einem an einen Sendeverstärker (16) angeschlossenen Mikrofon (17) angeordnet sind und an der Frontplatte der Informations-Notrufsäule Bedienungs- und Anzeigeelemente (7, 8; 7.1, 8.1; 10) vorgesehen sind, wobei jede Informations-Notrufsäule (INS 1) über drei Leitungspaare (a/E-B/E, a/S-b/S, a/D-b/D) mit der zentralen Abfragestelle (Z) verbunden ist, von denen ein erstes Leitungspaar (a/E-b/E) zur Übertragung von von der zentralen Abfragestelle (Z) zur Informations-Notrufsäule (INS 1) laufenden Sprachsignalen, ein zweites Leitungspaar (a/S-b/S) zur Übertragung von von der Informations-Notrufsäule (INS 1) zur zentralen Abfragestelle (Z) laufenden Sprachsignalen und ein drittes Leitungspaar (a/D-b/D) zur Übertragung von Steuersignalen in Form von Datensignalen zwischen der Informations-Notrufsäule (INS 1) und der zentralen Abfragestelle (Z) dienen.
 
6. Informations-Notrufanlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Leitungspaar (a/E-b/E, a/S-b/S) zur Zuführung jeweils einer Polarität einer Versorgungsgleichspannung dienen.
 
7. Informations-Notrufanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Informations-Notrufsäule (INS 1) eine Einrichtung (13.1, 13.2) zur Überwachung der Versorgungsgleichspannung angeordnet ist, wobei beim Ausfall der Versorgungsgleichspannung über das dritte Leitungspaar (a/D-b/D) ein Alarmsignal an die zentrale Abfragestelle (Z) gegeben wird.
 
8. Informations-Notrufanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Betätigungselement (7, 8, 9) als Tastschalter ausgebildet ist und um jeden Tastschalter mindestens ein als Leuchtdiodenring ausgebildetes Anzeigeelement (7.1, 8.1, 9.1) angeordnet ist, dem bei von einer Überwachungsschaltung festgestellter Funktionsfähigkeit der Informations-Notrufsäule eine Betriebsspannung zugeführt wird.
 
9. Informations-Notrufanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß um jeden Tastschalter (7,8,9) ein zweites als Leuchtdiodenring ausgebildetes Anzeigeelement angeordnet ist, dem nach Absenden eines Notrufs bzw. Informationsanforderungsrufs und Empfang eines von der zentralen Abfragestelle (Z) abgegebenen Quittungssignals eine Betriebsspannung zugeführt wird.
 
10. Informations-Notrufanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Oberteil der Informations-Notrufsäule (INS 1) ein Leuchtfeld (10) angeordnet ist, dem bei von einer Überwachungsschaltung festgestellter Funktionsfähigkeit der Informations-Notrufsäule eine Betriebsspannung zugeführt wird.
 
11. Informations-Notrufanlage nach den Ansprüchen 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Leuchtfeld (10) und/oder mindestens einem der Anzeigeelemente (7.1, 9.1) am Tastschalter (7, 9) für die Abgabe eines Notrufs bei Abgabe und/oder Quittierung eines Notrufs eine ein Blinksignal erzeugende Betriebsspannung zugeführt wird.
 
12. Informations-Notrufanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Informations-Notrufsäulen (INS 1) eine Einrichtung zur Abgabe eines akustischen Signals aufweist, der bei Abgabe oder Quittierung eines Notrufs eine Betriebsspannung zugeführt wird.
 
13. Informations-Notrufanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einer Informations-Notrufsäule (INS 1) ein von der zentralen Abfragestelle (Z) her ansteuerbarer Anschluß zum Ein/Ausschalten einer Überwachungs-Videokamera angeordnet ist.
 
14. Informations-Notrufanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13 gekennzeichnet durch einen von der zentralen Abfragestelle (Z) her ansteuerbaren Schaltungszustand, in dem lediglich der Lautsprecherkreis (14, 15) einer ausgewählten Anzahl von an die zentrale Anfragestelle (Z) angeschlossenen Informations-Notrufsäulen eingeschaltet ist, zur Übermittlung von Durchsagen.
 
15. Informations-Notrufanlage mit einer zentralen Abfragestelle (Z), an die eine oder mehrere Informations-Notrufsäulen (INS 1 bis INS 16) über Kabelverbindungen zur Übertragung von Versorgungsspannungen, Sprachsignalen und Steuersignalen angeschlossen sind, wobei in der zentralen Abfragestelle (Z) ein Hauptrechner zur Steuerung und Überwachung der Anlage, Versorgungs-, Steuer-, Überwachungs- und Verbindungsschaltungen sowie mindestens ein Bedienungsgerät (2) zur Entgegennahme von Notrufen und/oder Informationsanforderungsrufen angeordnet sind und in bzw. an jeder Informations-Notrufsäule (INS 1) ein Mikrocomputer (11) zur Steuerung und Überwachung der Funktionen der Informations-Notrufsäule und zur Abgabe, Annahme und Verarbeitung von Steuersignalen sowie eine Freisprecheinrichtung mit einem an einem Empfangsverstärker (14) angeschlossenen Lautsprecher (15) und einem an einen Sendeverstärker (16) angeschlossenen Mikrofon (17) angeordnet sind und an der Frontplatte der Informations-Notrufsäule Betätigungs- und Anzeigeelemente (7, 8, 9; 7.1, 8.1, 9.1; 10) vorgesehen sind, wobei jedes Betätigungselement als Tastschalter (7, 8, 9) ausgebildet ist und um jeden Tastschalter mindestens ein als Leuchtdiodenring ausgebildetes Anzeigeelement (7.1, 8.1, 9.1) angeordnet ist, dem bei von einer Überwachungsschaltung festgestellter Funktionsfähigkeit der Informations-Notrufsäule eine Betriebsspannung zugeführt wird und im Oberteil der Informations-Notrufsäule (INS 1) ein Leuchtfeld (10) angeordnet ist, dem bei von der Überwachungsschaltung festgestellter Funktionsfähigkeit der Informations-Notrufsäule eine Betriebsspannung zugeführt wird.
 
16. Informations-Notrufanlage mit einer zentralen Abfragestelle (Z), an die eine oder mehrere Informations-Notrufsäulen (INS 1 bis INS 16) über Kabelverbindungen zur Übertragung von Versorgungsspannungen, Sprachsignalen und Steuersignalen angeschlossen sind, wobei in der zentralen Abfragestelle (Z) ein Hauptrechner zur Steuerung und Überwachung der Anlage, Versorgungs-, Steuer-, Überwachungs- und Verbindungsschaltungen sowie mindestens ein Bedienungsgerät (2) zur Entgegennahme von Notrufen und/oder Informationsanforderungsrufen angeordnet sind und in bzw. an jeder Informations-Notrufsäule (INS 1) ein Mikrocomputer (11) zur Steuerung und Überwachung der Funktionen der Informations-Notrufsäule und zur Abgabe, Annahme und Verarbeitung von Steuersignalen sowie eine Freisprecheinrichtung mit einem an einen Empfangsverstärker (14) angeschlossenen Lautsprecher (15) und einem an einen Sendeverstärker (16) angeschlossenen Mikrofon (17) angeordnet sind und an der Frontplatte der Informations-Notrufsäule Bedienungs- und Anzeigeelemente (7, 8, 9; 7.1, 8.1, 9.1; 10) vorgesehen sind und mindestens an einer Informations-Notrufsäule ein von der zentralen Abfragestelle (Z) her ansteuerbarer Anschluß (24) zum Ein/Ausschalten einer Überwachungs-Videokamera angeordnet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht