[0001] Vorrichtung zum Reinigen von Wasserleitungsrohren, insbesondere zum Abtragen von
Ablagerungen in Wasser führenden Leitungsrohren oder Behältern von offenen oder geschlossenen
Leitungsssystemen mittels Filter-und/oder anderer Abscheideeinrichtungen.
[0002] Es ist bekannt, daß sich in Boilern, Wasserleitungen, Maschinen und Geräten, die
von kalkhaltigem oder aggressivem Wasser durchströmt werden, häufig starke Ablagerungen
von Kalk und Rost bilden, die so stark anwachsen können, daß der Durchlaßquerschnitt
im Laufe der Zeit auf einen Bruchteil zusammenschrumpft bzw. daß durch sog. Lochfraß
Wandungen durchbrochen werden.
[0003] Während es bereits üblich geworden ist, zum Schutz von Wasserleitungen, Wasserbehältern
oder von wasserdurchströmten Maschinen in die Wasserzulaufleitungen Wasseraufbereitungsgeräte
einzusetzen, die derartige Nachteile verhindern können, besteht doch noch ein Bedarf
an einer Vorrichtung, mit der es möglich ist, auch alte, bereits verkalkte oder mit
Rostablagerungen versehene wasserführende Leitungen, Gefäße, Maschinen od. dgl. zu
reinigen, insbesondere von solchen Ablagerungen zu befreien.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der auf
einfache und rationelle Weise auch in Benutzung befindliche Wasserleitungen, z.B.
von Heizungsanlagen od. dgl., ohne Betriebsstörungen wirksam gereinigt, insbesondere
von Ablagerungen, wie Rost, Kalk usw., befreit werden können.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß in einem transportablen Gestell
eine motorisch angetriebene Umwälzpumpe, ein mit einem Magneten versehener Eisenteilchenabscheider
sowie ein elektromagnetischer Wasseraufbereiter und/oder ein Schmutzteilchenfilter
angeordnet und stömungsmäßig in Reihe geschaltet sind, wobei der Wasserzulauf sich
auf der Saugseite der Umwälzpumpe befindet.
[0006] Eine solche Vorrichtung läßt sich leicht so in eine Anlage integrieren, daß das in
der Anlage zirkulierende Wasser durch die Vorrichtung hindurchgeleitet und dabei einerseits
durch den Wasseraufbereiter in die Lage versetzt wird, Ablagerungen in dem Rohrleitungs-
bzw. Behältersystems abzutragen und in die in der Vorrichtung vorhandenen Abscheidevorrichtungen
bzw. Filter zu transportieren, wo sie aufgefangen werden.
[0007] Je nach Wasserbeschaffenheit und Zustand der Wasserleitungssysteme kann diese Vorrichtung
mehrere Wochen oder Monate in Einsatz bleiben, bis man das Ziel, nämlich die Beseitigung
der Ablagerungen, erreicht hat.
[0008] Während man zum Abschalten nichtmagnetischer Schwebeteilchen an sich bekannte Filtereinrichtungen
benutzen kann, sieht die Erfindung gemäß Anspruch 2 einen besonders günstig konstruierten
Eisenteilchenabscheider vor, der in der Lage ist, magnetisierbare Eisenteilchen zu
binden bevor diese in die ihm nachgeschalteten übrigen Abscheidevorrichtungen gelangen.
[0009] Durch die besondere Ausgestaltung des Eisenteilchenabscheiders gemäß den Ansprüchen
3 bis 6 läßt sich dieser insbesondere zum Zwecke der Reinigung leicht handhaben.
[0010] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in perspektivischer, etwas vereinfachter Darstellung eine Vorrichtung zum Reinigen
von Wasserleitungsrohren mit einem Eisenteilchenabscheider und einem Wasseraufbereiter;
- Fig. 2
- teilweise die Vorrichtung der Fig. 1 in gleicher Darstellung mit einem zusätzlichen
Schmutzteilchenfilter;
- Fig. 3
- den Eisenteilchenabscheider im Schnitt;
- Fig. 4
- einen Magnetstabträger in Draufsicht;
- Fig. 5
- in schematischer Blockdarstellung den Einsatz einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Reinigen der Rohre und Heizkörper einer Warmwasserheizungsanlage.
[0011] In einem transportablen Gestell 1 sind eine motorisch angetriebene Umwälzpumpe 2,
ein Eisenteilchenabscheider 3, ein elektrischer Wasseraufbereiter 4 und ggf. ein Schmutzteilchenfilter
5 strömungsmäßig in Reihe geschaltet, wobei der Wasserzulauf 6, der mit einem Anschlußschlauch
7 und einer Schraubkupplung 8 versehen ist, sich auf der Saugseite der Umwälzpumpe
2 befindet. Der Ausgang 9 der Umwälzpumpe 2 ist durch eine Rohrleitungsverbindung
10 durch einen Flansch 11 mit dem Wasserzulaufstutzen 12 des Eisenteilchenabscheiders
3 verbunden, dessen Ausgang 24 mit dem Eingang des Wasseraufbereiters 4 verbunden
ist. Ausgabeseitig ist dieser Wasseraufbereiter 4 entweder mit einem weiteren Anschlußschlauch
7 oder mit dem Schmutzteilchenfilter 5 verbunden. Bei der Anwendungsform gemäß Fig.
2 ist der Anschlußschlauch 7 mit seiner nicht dargestellten Schraubkupplung 8 an den
Ausgang des Schmutzteilchenfilters 5 angeschlossen.
[0012] Das Gestell 1 besteht aus einem rechteckigen Sockelrahmen 31 mit einer aufgesetzten
Tragplatte 32 und aus zwei längsseitigen, geländerartigen Vertikalrahmen 33 und 34
die jeweils aus Rundrohren gebogen sind und jeweils zwei vertikale Rahmenschenkel
35 und 36 bzw. 37 und 38 aufweisen, welche durch horizontale Längsholme 39 bzw. 40
einstückig miteinander verbunden sind.
[0013] Die beiden vertikalen Schenkel 35 und 37 der beiden Vertikalrahmen 33 und 34 und
die beiden Längsholme 39, 40 sind durch Quertraversen 41 bzw. 44 miteinander verbunden.
[0014] In diesem Traggestell 1 befindet sich auch ein Kasten 43, in dem die elektrischen
Steuerelemente untergebracht sind.
[0015] Das Traggestell kann auch mit Laufrädern oder Rollen versehen sein, damit es an den
jeweiligen Einsatzort gefahren werden kann.
[0016] Der Eisenteilchenabscheider 3 besteht aus einem langgestreckten, zylindrischen und
in Vertikallage angeordneten Behälter 13, der oberseitig mit einem abnehmbar aufgeschraubten
Deckel 14 versehen ist. Im Zentrum dieses ebenfalls zylindrischen Deckels 14 befindet
sich der Wasserzulaufstutzen 12.
[0017] Koaxial zur Mittelachse 15 ist im Behälter 13 ein Permanentmagnetstab 16 angeordnet,
der in der Lage ist magnetisierbare Eisenteilchen, die als Schwebeteilchen im Wasser
enthalten sind, an sich zu binden. Um eine optimale magnetische Anzieh- und Bindewirkung
zu erhalten, ist es zweckmäßig, das Gehäuse 13 und den Deckel 14 aus nichtmagnetischem
Material beispielsweise aus Leichtmetall oder Kunststoff herzustellen. Zumindest sollte
aber keine magnetisch leitende Verbindung zwischen dem Gehäuse 13 bzw. Deckel 14 und
dem Permanentmagnetstab 16 bestehen.
[0018] Der Permanentmagnetstab 16 ist an seinem oberen Ende mit einem Stützring 17 versehen,
der oberseitig auf einem Träger 18 lose aufsitzt. Dieser Träger 18 besteht aus einer
runden, antimagnetischen Scheibe, die um eine zentrale Führungsbohrung 20 herum mehrere
Durchlaßöffnungen 21 aufweist und die im Behälter 13 auf einer in dessen oberem Abschnitt
angeordneten Ringschulter 22 aufsitzt. In der Führungsbohrung 20, die auf den Durchmesser
des Permanentmagnetstabes 16 abgestimmt ist, ist dieser zentral geführt. Durch sein
Gewicht liegt der fest mit ihm verbundene Stützring 17 auf dem Rand der Führungsbohrung
20 in der in Fig. 3 dargestellten Weise auf. Wie aus dieser Darstellung ersichtlich
ist, erstreckt sich der Permanentmagnetstab 13 annähernd über die gesamte Höhe des
Behälters 13, ohne jedoch am Deckel 14 und an der unteren Stirnwand 23 des Behälters
13 anzustoßen.
[0019] Während der Wasserzulauf in Form des Wasserzulaufstutzens 12 sich an der oberen Stirnseite
des Behälters 13 befindet, ist der Wasserablauf 24 in Form eines radial abgehenden
Ablaufstutzens versetzt zum Wasserzulauf 12 angeordnet, so daß günstige Strömungsverhältnisse
geschaffen werden, durch welche eine möglichst hohe Wirksamkeit des Permanentmagnestabes
16 erreichbar ist und dieser möglichst viele magnetisierbare Schwebeteilchen dem durchfließenden
Wasser entzieht.
[0020] Um gelegentlich eine Entleerung des Behälters 13 zum Zwecke der Reinigung vornehmen
zu können, ist die untere Stirnwand 23 mit einem Ablaßventil 25 versehen.
[0021] Bei abgenommenem Deckel 14 läßt sich der Permanentmagnetstab 16 leicht aus dem Behälter
13 entfernen und auch aus dem Träger 18 herausziehen, so daß sich die am längeren
unteren Abschnitt angesammelten Eisenteilchen durch den Rand der Führungsbohrung 16
leicht abstreifen lassen.
[0022] Bei solchen Reinigungsvorhaben, bei denen diese erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt
wird, ist es wichtig, daß auch der Wasseraufbereiter 4 in den Kreislauf mit eingeschaltet
wird. Zu diesem Zweck ist er unmittelbar an den Ablaufstutzen 24 des Behälters 13
angeschlossen. Die in ihm stattfindende physikalische Wasserbehandlung bewirkt, daß
das im Wasser befindliche Calzium-Carbonat daran gehindert wird, ein sog. Kristallgitter
zu bilden. Das CaCo
3 (Calzium-Carbonat) wird durch ein Magnet- bzw.
[0023] Impulsfeld geleitet und dabei gleichgerichtet bzw. getrennt in Calzium (Ca) und nichtaggressive,
gleichgerichtete Kohlensäure. Das getrennte Calzium bildet allein keine feste Verkrustung
und bleibt im behandelten Wasser in Schwebe bzw. wird bei der Wasserentnahme aus dem
System mit ausgeschwemmt bzw. im nachgeschalteten Schmutzteilchenfilter 5 ausgeschieden.
[0024] Die bei diesem Prozeß freigesetzte Kohlensäure wiederum versucht sich möglichst schnell
wieder mit einem Ca-Molekül zu verbinden und trägt dabei die bestehenden Verkrustungen
von den Rohrwandungen bzw. Behälterwandungen ab.
[0025] Bei dem in Fig. 5 wiedergegebenen schematischen Blockschaltbild ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit der Umwälzpumpe 2, dem Eisenteilchenabscheider 3 und dem Wasseraufbereiter
4 im Nebenschluß in den durch ein Sperrventil 45 unterbrechbaren Kreislauf einer Warmwasserheizungsanlage
eingeschaltet, die von einen Warmwasserboiler 26 gespeist wird und beispielsweise
drei Heizkörper 27, 28 und 29 umfaßt. Dabei ist es zweckmäßig, die erfindungsgemäße
Vorrichtung in den Rücklaufstrang 30 des Kreislaufes einzusetzen, damit dem Wasserboiler
26 nur gereinigtes Wasser zugeführt wird.
1. Vorrichtung zum Reinigen von Wasserleitungsrohren, insbesondere zum Abtragen von Ablagerungen
in Wasser führenden Leitungsrohren oder Behältern von offenen oder geschlossenen Leitungsssystemen
mittels Filter- und/oder anderer Abscheideeinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem transportablen Gestell (1) eine motorisch angetriebene Umwälzpumpe (2),
ein mit einem Magnetstab (16) versehener Eisenteilchenabscheider (3) sowie ein elektromagnetischer
Wasseraufbereiter (4) und/oder ein Schmutzteilchenfilter (5) angeordnet und strömungsmäßig
in Reihe geschaltet sind, wobei der Wasserzulauf (6) sich auf der Saugseite der Umwälzpumpe
(2) befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eisenteilchenabscheider
(3) aus einem langgestreckten, im wesentlichen zylindrischen und in Vertikallage angeordneten
Behälter (13) besteht, der mit einem oberseitigen Wasserzulauf (12) und einem dazu
versetzten Wasserablauf (24) versehen ist, in dem sich ein vertikaler Permanentmagnetstab
(16) befindet und der unterseitig mit einem Ablaßventil (25) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetstab (16) koaxial
zur vertikalen Mittelachse (15) des Behälters (13) angeordnet und mittels eines im
oberen Abschnitt des Behälters (13) gelagerten, antimagnetischen Trägers (18) entfernbar
befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (18) aus
einem Flachteil besteht, das um eine zentrale Führungsbohrung (20) herum mehrere Durchlaßöffnungen
(21) aufweist und auf einer Ringschulter (22) der Gehäusewand aufliegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetstab mit einem
Stützring (17) versehen ist, der oberseitig auf dem Rand der zentralen Führungsbohrung
(20) des Trägers (18) aufliegt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(13) aus einem antimagnetischen Material besteht und einen abnehmbaren Deckel (14)
aufweist.