[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einziehen einer Bedruckstoffbahn
im Rollenrotationsdruck nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 10.
[0002] Üblicherweise werden Bedruckstoffbahnen mittels endlos umlaufender Zugbänder, die
innerhalb von Seitenwänden einer Rollenrotationsdruckmaschine über Rollen geführt
werden, in Druckwerke der Maschine eingezogen. Solche Einzugssysteme sind mittlerweile
durch entsprechende Programmierung weitestgehend automatisiert. Dabei nehmen Einzugsschlangen
über Stromschienen und Weichen geführt den Einzug vor.
[0003] Dagegen wird der Einzug der Bedruckstoffbahn in den Bereich von Wendestangen im allgemeinen
von Hand ausgeführt. Das Einziehen ist der komplizierten Bahnführung, sowie der schlechten
Sicht und Zugänglichkeit wegen umständlich, insbesondere bei gekreuzten Wendestangen
und bei mehreren übereinanderliegenden Stangenpaaren.
[0004] Eine automatisierte Einziehvorrichtung für den Wendestangenbereich ist aus der DE
41 30 678 Al bekannt. Zum Einziehen der Bahn ist auf dem Einziehweg ein endlos umlaufendes
Einziehband in Form eines Hakenbandes geführt, dessen Haken sich in einem am Bahnanfang
einer einzuziehenden Bedruckstoffbahn vorgesehenen. Schlaufenband verhaken. Diese
Vorrichtung erfordert die Anbringung eines Schlaufen- oder Hakenbandes am Bahnanfang
der Bedruckstoffbahn, ein eigenes Rollensystem zur Endlosführung des als Haken- oder
Schlaufenband ausgebildeten Einziehbandes und solch ein zusätzliches Einziehband.
Die Einziehvorrichtung baut aufwendig und platzraubend. Ferner besteht die Gefahr
des Einreißens bei der Übernahme des Bahnanfangs und auch beim Transport durch das
Einziehband.
[0005] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine sichere, automatisierte Bahnumlenkung
zu schaffen, die auch einen sauberen Bahneinzug gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
[0007] Eine Bedruckstoffbahn wird zu einer Umlenkachse gefördert und beim Weiterfördern
um diese Umlenkachse umgelenkt, d.h. aus ihrer Förderrichtung gelenkt. Die Bedruckstoffbahn
läuft dabei um ein zylinderförmiges Umlenkmittel, insbesondere eine Wendestange oder
eine Walze, dessen Längsachse die Umlenkachse bildet. Erfindungsgemäß wird die Bahn
beim Umlenken mit Druckgas, insbesondere Druckluft, in Richtung auf die Umlenkachse
zu gedrückt. Von besonderem Vorteil ist, daß ein Bahnanfang, falls es sich um eine
einzuziehende Bedruckstoffbahn handelt, nicht mit einem Zugmittel verbunden werden
muß, wie dies bei bekannten Einziehsystemen der Fall ist. Die Gefahr von Bahnrissen
beim Übernehmen durch solch ein Zugmittel und beim weiteren Zug der Bahn durch die
verschiedenen Umlenkungen und auch die Gefahr von Bahnstauungen im Bereich der Umlenkungen
kann durch die Erfindung erheblich vermindert werden. Vorteilhafterweise kann ein
störungssicherer, bahntreuer Einzug gewährleistet werden.
[0008] Bevorzugterweise sind Düsen zum Ausblasen des Druckgases längs der Umlenkachse und
über einen Winkelbereich um die Umlenkachse verteilt angeordnet. Solch eine Düsenanordnung
wird vorteilhafterweise durch eine entsprechend mit Blasöffnungen versehene, inbesondere
perforierte, Fläche gebildet, die einen Teil des Umfangs des Umlenkmittels umgibt.
Das Druckgas wird bevorzugterweise mit einem Überdruck gegen Umgebungsdruck von einigen
mbar ausgeblasen. Die perforierte Fläche dient vorteilhafterweise gleichzeitig als
Umlenkfläche für den Bahnanfang der Bedruckstoffbahn. Das Anblasen der Bahn, insbesondere
das Anblasen des Bahnanfangs, sichert eine störungsfreie Umlenkung auch bei Verunreinigung
durch Farbspritzer und den Weitertransport.
[0009] Die Umlenkfläche ist so geformt, daß sich ein ringsegmentförmiger Zwischenraum zwischen
dem Umlenkmittel und der umgebenden Umlenkfläche, durch den die Bedruckstoffbahn gefördert
wird, ergibt. Ein Bahneinlauf in einen derart gebildeten Umlenkspalt ist bevorzugterweise
aufgeweitet. In diesem können bevorzugterweise auch Schlitzdüsen angeordnet sein.
[0010] Nach der Erfindung wird die Bedruckstoffbahn im Bereich des Umlenkmittels auf einer
Auflage aufliegend zum Umlenken geschoben und nicht, wie nach dem Stand der Technik,
gezogen. Besonders vorteilhaft ist solch eine Bahnauflage als Stangenrost ausgebildet.
Durch die Stangenkonstruktion werden die Reibung zwischen Bedruckstoffbahn und Rost
und die Verschmutzung auf ein Minimum reduziert und gleichzeitig eine optimale Durchsicht
erreicht.
[0011] Bevorzugterweise wird die Bedruckstoffbahn vor der ersten Umlenkung versteift, um
deren Stabilität für den Weitertransport zu verbessern.
[0012] Vorzugsweise ist eine Blaseinrichtung, die bei einem Umlenkmittel angeordnet ist,
einfach montierbar, insbesondere umsteckbar, um vielseitig verwendet werden zu können.
Das Gleiche gilt für die Bahnauflage. Es wird ein System von wenigen Formtypen von
Bahnauflagen vorgeschlagen, mit dem sich baukastenartig verschiedene aus mehreren
hintereinander angeordneten Umlenkmitteln gebildete Umlenkkonfigurationen mit Bahnauflagen
ausrüsten lassen. Zu diesem Zweck sind die Befestigungspunkte der Blaseinrichtung
und der Bahnauflagen symmetrisch zu einem Systemmittelpunkt der einzuziehenden Bedruckstoffbahn
angeordnet. Die erfindungsgemäße Blaseinrichtung und die erfindungsgemäßen Bahnauflagen
lassen sich auch problemlos bei bereits vorhandenen Druckmaschinen nachrüsten.
[0013] Bekannte Umlenkmittel, insbesondere Wendestangen, werden bereits mit Druckgas versorgt,
das umfangsseitig gegen die umlaufende Bedruckstoffbahn ausgeblasen wird und dadurch
die Reibung vermindert. Die Erfindung kann somit vorteilhafterweise auf eine von Hause
aus bereits vorhandene Druckgasversorgung zurückgreifen. Durch Befestigungszapfen
der Blaseinrichtung, welche geeignet zu einem Umlenkmittel aufgesteckt und mit einer
Verschlußschraube gesichert wird, wird Druckgas dem Umlenkmittel zugeführt. Da das
erfindungsgemäße Anblasen der Bedruckstoffbahn besonders beim Einziehen der Bahn von
Vorteil ist, kann die Druckgaszufuhr zur Blaseinrichtung nach dem Einziehen des Bahnanfangs
abgeschaltet werden. Bevorzugterweise wird zum Einziehen nur die Blaseinrichtung und
nach erfolgtem Einziehen nur das Umlenkmittel mit Druckgas beaufschlagt. Das Umschalten
kann von Hand oder automatisch über ein Umschaltventil erfolgen, das vorzugsweise
in der erfindungsgemäßen Blaseinrichtung oder in dessen Umfeld befestigt ist.
[0014] In einer Variante können mehrere erfindungsgemäße Blaseinrichtungen entlang des Bahneinzugwegs
in der Druckmaschine angeordnet werden, so daß sie in Verbindung mit der Blasluft
als berührungslose Bahnzugmittel der Bedruckstoffbahn dienen. Die Beaufschlagung der
Bedruckstoffbahn mit Blasluft dient neben dem berühungslosen Bahnzugmittel gleichzeitig
zur bahntreuen Führung der Bedruckstoffbahn.
[0015] Zur Versteifung der Bedruckstoffbahn beim Einziehen sind vor dem jeweiligen Umlenkmittel
Falzrollen angeordnet. Erfindungsgemäß bilden die Falzrollen gleichzeitig Transportrollen,
nämlich Schubantriebsrollen, indem sie einerseits die Bedruckstoffbahn gegen eine
in Förderrichtung der Bahn weisende Stange der als Stangenrost ausgebildeten Bahnauflage
pressen und andererseits zumindest einseitig, vorzugsweise beidseitig, neben dieser
Stange ein Stück weit in die Auflagefläche für die Bedruckstoffbahn hineinragen.
[0016] In weiterhin bevorzugter Fortbildung der Erfindung ist dem Umlenkmittel ein Zugantrieb,
vorzugsweise eine weitere Transportrolle, ihrer Funktion wegen auch als Zugrolle bezeichnet,
nachgeordnet. Die dem Bahnanfang nachfolgende volle Bahn wird kontinuierlich durch
diese angetriebenen Transportrollen weitertransportiert. Weiterhin dient der Zugantrieb
der richtungstreuen Bahnführung. Die zylinderförmigen Zugrollen werden gegenüber den
Falzrollen mit einem gewissen Vorlauf angetrieben, der vorzugsweise nicht mehr als
etwa 20 % ausmacht. Sie drücken die Bedruckstoffbahn gegen eine Stange der Bahnauflage
und sorgen auf diese Weise über ihre Reibkraft für eine Straffung der Bahn.
[0017] Die Automatisierung der erfindungsgemäßen Einziehvorrichtung noch verbessernd, wird
eine Teilbahn der zuvor längsgeschnittenen Bedruckstoffbahn über einer quer zur Förderrichtung
der Bedruckstoffbahn angeordneten Schneidkante abgerissen. Der nach dem Abreißen freihängende
Bahnanfang der nunmehr die Bedruckstoffbahn bildenden Teilbahn wird erfindungsgemäß
mit Druckluft angeblasen und so für den Weitertransport zum Einziehen angehoben. Besonders
vorteilhaft ist zu diesem Zweck unmittelbar vor den Schubantriebsrollen zwischen Zugwalzenwänden
einer Längsschneidevorrichtung eine zweite Blaseinrichtung mit einer Schneidkante
vorgesehen. Das Blasgas dieser Blaseinrichtung führt in der geschilderten Weise den
Bahnanfang der Teilbahn den Schubantrieben zu.
[0018] Das erfindungsgemäße Abreißen mit nachfolgendem Anblasen und Anheben der Teilbahn
kann auch in Verbindung mit sonstigen Einziehvorrichtungen und grundsätzlich auch
überall dort eingesetzt werden, wo ein "freier" Bahnanfang für das Weiterfördern anzuheben
ist. Die erfindungsgemäße zweite Blaseinrichtung ist entsprechend unterhalb eines
Umlenkmittels anzuordnen, so daß der hängende Bahnanfang angeblasen werden kann.
[0019] Die Erfindung wird zwar bevorzugterweise zum Umlenken der Bedruckstoffbahn im Wendebereich
einer Rotationsdruckmaschine verwendet, ist jedoch nicht nur auf diesen Verwendungszweck
beschränkt. Sie kann grundsätzlich überall dort zum Umlenken eingesetzt werden, wo
die Platzverhältnisse dies erlauben und eine Blaseinrichtung geeignet zu einem Umlenkmittel
angeordnet werden kann.
[0020] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren
beschrieben. Dabei werden weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung offenbart. Es
zeigen:
- Figur 1
- einen Wende- und Kehrbereich in Seitenansicht,
- Figur 2
- den Wende- und Kehrbereich von Figur 1 in Draufsicht,
- Figur 3
- eine erfindungsgemäße Abreiß- und Blaseinrichtung zum Abreißen und Anblasen eines
einzuziehenden Bahnanfangs,
- Figur 4
- eine Wendestange mit oben liegendem Einlauf und einer erfindungsgemäßen Blaseinrichtung
zum Umlenken eines Bahnanfangs,
- Figur 4a
- eine Wendestange mit unten liegendem Einlauf und einer erfindungsgemäßen Blaseinrichtung
zum Umlenken eines Bahnanfangs,
- Figur 4b
- eine erfindungsgemäße Blaseinrichtung für eine Querleitwalze,
- Figur 4c
- eine erfindungsgemäße Blaseinrichtung für eine Registerwalze,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf die Anordnung nach Figur 4,
- Figur 6
- eine Abwicklung einer erfindungsgemäßen Umlenkfläche,
- Figur 7
- eine Falz- und Transportrolle in Vorderansicht,
- Figur 8
- die Falz- und Transportrolle von Figur 7 im Querschnitt,
- Figuren 9 - 13
- Draufsichten auf die für den Wende- und Kehrbereich nach den Figuren 1 und 2 verwendeten
Bahnauflagen,
- Figur 14
- eine tabellarische Übersicht der Formtypen von Bahnauflagen nach den Figuren 9 - 13,
- Figur 15
- einen als Bahnauflage dienenden Stangenrost im Querschnitt,
- Figur 16
- den Stangenrost nach Figur 15 in Draufsicht,
- Figur 17
- einen Transportrollenantrieb in Vorderansicht und
- Figur 18
- den Transportrollenantrieb von Figur 17 in Draufsicht.
[0021] Figur 1 zeigt einen Wende- und Kehrbereich einer Rotationsdruckmaschine in Seitenansicht.
Eine Bedruckstoffbahn 1, die von einem Druckwerk kommt, wird über eine Zugwalze 10
gezogen und mittels einer Längsschneideeinrichtung 11 längs in Teilbahnen 1 und 2
geschnitten. Die Teilbahn 2 wird in bekannter Weise einfach weitergefördert.
[0022] Die andere Teilbahn 1 wird, wie dies besser in Figur 2 zu erkennen ist, um die Zugrolle
10 gekehrt, anschließend über eine Wendestange 12 gewendet und gekehrt, danach über
eine Querleitwalze 13 nochmals gekehrt, über eine zweite Wendestange 14, die zur ersten
Wendestange 12 unter einem rechten Winkel ausgerichtet ist, wieder gewendet und gekehrt,
einer Linearregisterwalze 15 zugeführt, um diese Walze 15 gekehrt und schließlich
unter der durchlaufenden Teilbahn 2 weitergefördert und einem Falzapparat zugeführt.
Wende- und Kehrkonfigurationen der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Art sind bekannt,
soweit dies die Anordnung der Wendestangen, Leit- und Registerwalzen.anbetrifft.
[0023] In Figur 3 ist die Schnittstelle, nämlich die Vorbereitung und Übergabe der längsgeschnittenen
Teilbahn 1 zu einer Schubrolle, im Ausführungsbeispiel eine Falz- und Transportrolle
50, die die Teilbahn 1 einer Umlenkung zuführt, dargestellt. Nachdem die Bedruckstoffbahn
1 bei 11 längsgeschnitten worden ist, wird die einzuziehende Teilbahn 1 von der einfach
weitergeförderten Teilbahn 2 zunächst noch mitgenommen. Die einzuziehende Teilbahn
1, die aufgrund ihres Eigengewichts von der Zugwalze 10 in etwa lotrecht nach unten
läuft, wird längs einer unterhalb der Zugwalze 10 angeordneten Schneidkante 24 abgerissen.
Das Abreißen kann per Hand oder mittels einer geeigneten Vorrichtung erfolgen. Durch
das Abreißen wird ein quer zur Förderrichtung der Teilbahn 1 verlaufender, definierter
Bahnanfang 3 erhalten.
[0024] Die Schneidkante 24 ist an einer Blaseinrichtung 20, im Ausführungsbeispiel ein Blasrohr
20, das im wesentlichen einfach als Vierkantrohr ausgebildet ist, befestigt. Über
eine Zuführung 26 wird dem Blasrohr 20 ein Druckgas, vorzugsweise Druckluft, zugeführt.
Zum Anblasen der Teilbahn 1 ist das Blasrohr 20 längs seiner der Teilbahn 1 zugewandten
Seite mit Blasöffnungen 22 versehen. Durch das Anblasen des nach dem Abreißen lose
nach unten hängenden Bahnanfangs der Teilbahn 1 schwenkt dieser Bahnanfang um die
Zugwalze 10 in Richtung auf diese Zugwalze 10 zu in die ebenfalls in Figur 3 eingezeichnete
Lage. Durch das Anblasen wird der Bahnanfang 3 der Teilbahn 1 auf eine Bahnauflage
30 angehoben und einem Fördermittel, im Ausführungsbeispiel einer Antriebsrolle 50,
zugeführt. Zur Unterstützung der Übergabe des Bahnanfangs 3 ist die Bahnauflage 30
an ihrem zum Blasrohr 20 weisenden Ende mit einem schräg nach unten in Richtung auf
die Schneidkante 24 zu weisenden Leitblech 31 versehen, das mit der Zugwalze 10 eine
Art Einlauftrichter für den Bahnanfang 3 bildet. Die Blasöffnungen 22 blasen in diesen
Einlauftrichter hinein und richten die Bahn 1 gleichzeitig aus.
[0025] Der Bahnanfang 3 wird anschließend auf der Bahnauflage 30 aufliegend durch Andrücken
der Antriebsrolle 50 gegen die Bahnauflage 30 zum Umlenken weitergefördert bzw. geschoben.
Über die Breite der Teilbahn 1 - im folgenden wieder Bedruckstoffbahn 1 genannt -
sind mehrere solcher Antriebsrollen 50 verteilt angeordnet.
[0026] In Figur 4 ist ein erfindungsgemäßes Umlenken der Bedruckstoffbahn 1 dargestellt.
Der Bahnanfang 3 wird auf der Bahnauflage 30 aufliegend durch die Antriebsrollen 50
zu der Wendestange 12 geschoben und beim weiteren Schieben um die Längsachse 12' der
Wendestange 12 um 180° umgelenkt. Die Wendestange 12 ist entlang ihrer dem Bahnzulauf
und dem Bahnauslauf abgewandten Seite von einem konzentrisch zur Längsachse 12' der
Wendestange 12 angeordneten Umlenkblech 41 einer Blaseinrichtung 40 umgeben. Die Oberfläche
der Wendestange 12 bildet mit der ihr zugewandten Umlenkfläche 41' des Umlenkblechs
41 einen halbringförmigen Umlenkspalt um die Wendestange 12. Einlaufseitig ist dieser
derart gebildete Umlenkspalt durch entsprechende Führung des Umlenkblechs 41 verbreitert.
[0027] Das Umlenkblech 41 ist mit Blaslöchern 42 versehen, durch die Druckgas in Richtung
auf die Wendestange 12 bzw. deren Umlenkachse 12' zu geblasen werden kann. Das Umlenkblech
41 selbst bildet die der Wendestange 12 zugewandte Abschlußfläche 41' eines sich längs
der Wendestange 12 erstreckenden Kastens 45, dem über eine Zuleitung 48 und ein Umschaltventil
Druckgas zuführbar ist.
[0028] Der in die Umlenkung einlaufende Bahnanfang 3 wird durch diese Abschlußfläche 41',
die eine Umlenkfläche 41' bildet, in die gewünschte Richtung umgelenkt, wobei das
einströmende Druckgas den Ein- und Durchlauf unterstützt. Das von Blasdüsen 43 einströmende
Druckgas sorgt beim Einlauf der Bahn für eine gewisse Schubkraft in Förderrichtung,
dasjenige aus den Blaslöchern 42 für den Aufbau eines Luftpolsters, durch welches
die Reibung zwischen der Bedruckstoffbahn 1 und der Umlenkfläche 41' wesentlich reduziert
wird. Das beim Ausgang durch Blaslöcher 44 ausströmende Druckgas hebt die Bedruckstoffbahn
etwas an zur Verminderung der Reibung an einer Ausgangskante 100 der Umlenkfläche
41' und im Anfangsbereich des Stangenrostes 30.
[0029] Die in Figur 4 dargestellte Blaseinrichtung 40 wird in der beschriebenen Ausführung
bei parallelen Wendestangen verwendet, bzw. bei oben liegendem Einlauf.
[0030] Bei gekreuzten Wendestangen, bei denen der Einzug über die Querleitwalze geführt
wird, liegt, wie in Fig. 4a dargestellt, die Wendestange 12 über dem Einlauf der Bedruckstoffbahn,
so daß diese von unten eingezogen wird. Für diesen Fall ist die Blaseinrichtung 40a
mit der Umlenkfläche 41a' vorgesehen. Die Umlenkfläche 41a' bzw. das Umlenkblech 41a
unterscheiden sich im wesentlichen, von konstruktiven Unterschieden abgesehen, darin,
daß sie nur Blaslöcher 42 aufweist.
[0031] Die Blaseinrichtung 40b nach Figur 4b bei der Querleitwalze und die Blaseinrichtung
40c nach Figur 4c beim Linearregister sind lediglich mit Blasdüsen 43 beim Bahneinlauf
versehen, was bei größeren Umlenkradien in der Regel genügt.
[0032] In Figur 5 ist die Blaseinrichtung 40 in Draufsicht dargestellt. Der Befestigungszapfen
48 der Blaseinrichtung 40 wird auf die Wendestange 12 gesteckt und mit einer Verschlußschraube
gesichert. Über eine gemeinsame Zuführung 49 ist sowohl der Blaseinrichtung 40 als
auch der Wendestange 12 Druckgas zuführbar. Hierzu verzweigt die Zuführung 49 in eine
Zuführung 46 zum Kasten 45 der Blaseinrichtung 40 und eine Zuführung 47 für die Wendestange
12. Die Verzweigung erfolgt mittels eines Umschaltventils, das direkt am Umlenkblech
41 befestigt ist. Daß Wendestangen 12 umfangsseitig mit Blasöffnungen versehen sind,
um die Reibung der Bedruckstoffbahn beim Wenden zu reduzieren, ist bekannt. Die erfindungsgemäße
Blaseinrichtung 40 kann somit an das bereits für die Wendestangen 12 vorgesehene Druckgassystem
angeschlossen werden, wodurch der konstruktive Aufwand gering gehalten werden kann.
[0033] Über das Umschaltventil wird zunächst beim Einziehen der Bahn nur der Blaseinrichtung
40 Druckgas zugeführt, während die Zuführung 47 zur Wendestange 12 zunächst geschlossen
ist. Nach dem Einziehen der Bedruckstoffbahn 3 wird die Zuführung 45 zur Blaseinrichtung
40 durch das Umschaltventil geschlossen und die Zuführung 47 zur Wendestange 12 geöffnet,
um in bekannter Weise die Wendestange 12 mit Druckgas zu beaufschlagen.
[0034] Der Blaseinrichtung 40, 40a, 40b bzw. 40c wird Druckgas mit einem Druck von 25 bis
180 mbar zugeführt. Das Druckgas wird mit einem Überdruck von etwa 0,1 bis 6 mbar
ausgeblasen.
[0035] Ebenfalls eingezeichnet ist in Figur 5 ein einlaufender Bahnanfang 3, mit den eingeprägten
Versteifungsrillen 5. Zur Bahnanfangskante ist die Wendestange 12 unter einem Winkel
von 45° angeordnet. Dabei ist zu erkennen, wie der Bahnanfang 3 mit seiner in Figur
5 rechten Spitze 6 in den Umlenkspalt einläuft.
[0036] Figur 6 zeigt die Abwicklung der Umlenkfläche 41' des Umlenkblechs 41. In Ausbildung
der in das Umlenkblech 41 integrierten Blasdüsen und Blaslöchern ist das Umlenkblech
41 in zwei Teilbereiche 42.1 und 42.2 unterteilt, die jeweils mit einfachen Blaslöchern
42, 44 und Blasdüsen 43 versehen sind. Das Umlenkblech 41 hat eine einfache, langgestreckte
Rechteckform, die in Form eines Kreissegments, das einschließlich des Ein- und des
Auslaufbereichs einen Winkel von etwas mehr als 180° umspannt, zur Umlenkfläche 41'
gebogen wird. Die beiden perforierten Teilbereiche 42.1 und 42.2 sind in Längsrichtung
des Umlenkblechs 41 nebeneinander symmetrisch rechts und links einer Mittelquerachse
des Umlenkblechs 41 angeordnet. Eine linke und eine rechte äußere Seitenzone des Umlenkblechs
41 bleiben frei von Blasöffnungen. Die in den Umlenkspalt einlaufende Spitze 6 (Fig.5)
des Bahnanfangs 3 wird beim Umlenken im Bereich einer dieser beiden perforationsfreien
Seitenzonen gefördert, so daß die Spitze 6 nicht in ein Blasloch 42 laufen und möglicherweise
einen Bahnstau im Umlenkspalt verursachen kann. Zwei rechteckige Aussparungen im Umlenkblech
41 bilden zusammen mit dem Kasten 45 die Blasdüsen 43.
[0037] In den Figuren 7 und 8 ist das erfindungsgemäße Fördermittel 50 zum Fördern des einzuziehenden
Bahnanfangs 3 dargestellt. Das Fördermittel ist als Antriebsrolle 50 ausgebildet,
die eine auf einer Bahnauflage 30 aufliegende Bedruckstoffbahn gegen die Auflage 30
drückt und die Bahn bei ihrer Rotation in Richtung auf die Wendestange 12 von Figur
4 zu fördert. Der Bahnanfang 3 wird durch die Antriebsrolle 50 zur Wendestange 12
hin geschoben. Mehrere solcher Antriebsrollen 50 werden einzeln durch Elektromotoren
70, die mit variablem Gleichstrom gespeist werden, angetrieben.
[0038] Die Bahnauflagen 30 werden durch Stangenroste mit in Förderrichtung weisenden Rohrstangen
32 gebildet. Die Antriebsrollen 50 sind jeweils einer Rohrstange 32 gegenüberliegend
und gegen die Rohrstange 32 drückbar angeordnet, so daß eine auf dem Stangenrost 30
aufliegender Bahnanfang 3 durch die angetriebene Antriebsrolle 50 vorwärts geschoben
wird.
[0039] Um die Förderung beim Einzug zu verbessern, wird die frei aufliegende Bedruckstoffbahn
mit Versteifungsrillen 5 (Figur 7) versehen. Zu diesem Zweck weist die Antriebsrolle
50 umfangsseitig eine umlaufende Vertiefung 54 auf, die zwischen beidseitig umfangsseitig
umlaufenden Vorsprüngen 52 eingeschlossen ist. Mit den beiden Vorsprüngen 52 ragt
die Antriebsrolle 50 in die Auflagefläche des Stangenrostes 32 zu beiden Seiten der
gegenüberliegenden Rohrstange 32 hinein, falls die Antriebsrolle 50 mit ihrer Vertiefung
54 gegen diese Rohrstange 32 gedrückt wird. Dadurch wird der Bahnanfang 3 beim Fördern
in die Zwischenräume zu den beiden benachbarten Rohrstangen 32 gedrückt und dabei
mit den Versteifungsrillen 5 versehen. Ihrer Doppelfunktion wegen wird die Transportrolle
50 im folgenden als Falzantriebsrolle bezeichnet.
[0040] In Figur 8 ist beispielhaft ein Kolben/Feder-Mechanismus dargestellt, mit dem die
Falzantriebsrolle 50 auf den Stangenrost 30 gedrückt und wieder davon wegbewegt werden
kann. Die Falzantriebsrolle 50 ist um eine quer zur Förderrichtung der Bedruckstoffbahn
weisende Achse 55 an einem Schwenkarm 59 drehgelagert. Zwischen der Schwenkachse 55
und einer Aufnahme der Falzantriebsrolle 50 im Schwenkarm 59 ist eine Kolbenstange
56 an den Schwenkarm 59 drehangelenkt. Der Schwenkarm 59 kann durch einen Kolben 57
gegen den Druck einer Feder 58 geschwenkt und die Falzantriebsrolle 50 dabei gegen
die gegenüberliegende Rohrstange 32 des Stangenrostes 30 gedrückt werden. Dieses Andrücken
erfolgt direkt nachdem der Bahnanfang 3, wie im Zusammenhang mit Figur 3 beschrieben,
zwischen den Stangenrost 30 und die Falzantriebsrolle 50 zugeführt worden ist. Der
Bahnanfang 3 und die nachlaufende Bahn werden dann mit Versteifungsrillen 5 versehen
und um die Wendestange 12 umgelenkt.
[0041] Die nachgeordnete Transporteinrichtung (Fig. 17 und 18) wird durch zylinderförmige
Zugrollen 50' gebildet, die den Bahnanfang gegen die Rohrstangen des hinter der Wendestange
12 angeordneten Stangenrostes 30 drücken und dabei um die Wendestange 12 ziehen. Diese
Zugrollen werden mit einem Vorlauf bei etwa 25 % gegenüber der jeweils vorgeschalteten
Stufe bzw. den Falzantriebsrollen 50 angetrieben. Dadurch kann die Bedruckstoffbahn
1 vorteilhafterweise straff gehalten und ein seitlicher Verlauf und ein möglicherweise
damit einhergehender Stau der Bedruckstoffbahn vermieden werden. Entsprechend werden
auch die Falzantriebsrollen 50 mit einem gewissen Vorlauf gegenüber der einlaufenden
Bedruckstoffbahn 1 angetrieben.
[0042] Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Antrieben der Falzantriebsrollen 50
(Fig. 7 und 8) und der Zugrollen 50' (Fig. 17 und 18) um Elektromotoren. Die Aktivierung,
d.h. die Zustellung der Falz- und Antriebsrollen 50 erfolgt in der beschriebenen Weise
pneumatisch durch die Kolben 57. Nicht im Eingriff stehende Rollen laufen dabei einfach
leer mit. Durch eine entsprechende Steuerung wird die Zustellung der Gruppen von Falzantriebsrollen
50 und Zugrollen im Wende- und Kehrbereich entsprechend einer voreingestellten Steuermatrix
gesteuert. Bei pneumatischer Zustellung der Falz- und Antriebsrollen können die Antriebsmotoren
gleichzeitig angesteuert und der Steuerungsaufwand dadurch gering gehalten werden.
Die Transportrollen 50', die durch ihr Eigengewicht auf der Bahn aufliegen, werden
pneumatisch durch Kolben 75 angehoben.
[0043] In den Figuren 9 bis 13 sind die Umlenkmittel 10, 12 bis 16 und diesen Umlenkmitteln
vor- und nachgeordnete Stangenroste 30, der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Wende-
und Kehrkonfiguration schematisch in der Reihenfolge des Durchlaufens der Bedruckstoffbahn
dargestellt. Die erste Wendestange 12, die Querleitwalze 13, die zweite Wendestange
14 und die Linearregisterwalze 15 sind erfindungsgemäß jeweils mit Blaseinrichtungen
40, 40a, 40b, 40c versehen. Zu diesen Umlenkmitteln 12 bis 15 wird der Bahnanfang
der Bedruckstoffbahn jeweils auf dem vor dem Umlenkmittel angeordneten Stangenrost
30 aufliegend gefördert. Als Stangenroste 30 werden möglichst wenige, standardisierte
Grundformen, wie dies nachfolgend beschrieben wird, verwendet. Nach dem Einziehen
der Bedruckstoffbahn haben die Stangenroste 30 zur theoretischen Bahnlage einen Abstand
von mindestens 5 mm, so daß im laufenden Betrieb keine Berührung zwischen der Bedruckstoffbahn
und den Stangenrosten stattfindet. Die Stangenroste vor und nach der Linearregisterwalze
15 sind fest verschraubt, da sie bei allen im praktischen Betrieb eingesetzten Wende-
und Kehrkonfigurationen gleichbleiben. Die restlichen Stangenroste 30 sind symmetrisch
zu einem Systemmittelpunkt der durch die Wende- und Kehrkonfiguration geförderten
Bedruckstoffbahn angeordnet und können durch Umstecken jeder in der Praxis eingesetzten
Wende- und Kehrkonfiguration angepaßt werden. Das Gleiche gilt für die Blaseinrichtungen
40 und 40a.
[0044] Figur 14 zeigt in Tabellenform die vier Grundelemente A, B, C und D von Stangenrosten
30, die durch einfaches Umstecken den unterschiedlichen Anordnungen von Wendestangen
angepaßt werden können. In die Tabelle ist die Anzahl der jeweiligen Grundelemente
A bis D für jede der vier möglichen Anordnungen von Wendestangen 12, 14 mit oder ohne
Querleitwalze 13 eingetragen.
[0045] Die Figuren 15 und 16 zeigen im Querschnitt und in Draufsicht beispielhaft einen
Stangenrost 30 vom Typ A. Die Rohrstangen 32 sind in einem Rahmen 34 befestigt. Der
Rahmen 34 besitzt die Form eines rechtwinkligen, gleichschenkligen Dreiecks, das an
einer seiner beiden 45°-Kanten rechtwinklig zu einem der beiden rechtwinklig zueinender
stehenden Schenkel abgeschnitten worden ist. In den beiden Außenbereichen und in der
Mitte des Stangenrostes 30 sind mehrere Rohrstangen 32 enger beabstandet angeordnet
als in den beiden dazwischenliegenden Bereichen, damit der Bahnanfang nicht unter
der Stange einfädelt.
01 |
Bedruckstoffbahn |
1 |
Bedruckstoffbahn, Teilbahn, Bahn |
2 |
Teilbahn |
3 |
Bahnanfang |
5 |
Rille, Versteiffungsrille |
6 |
Spitze |
10 |
Zugwalze, Zugrolle, Umlenkmittel |
11 |
Längsschneideeinrichtung |
12 |
Wendestange, Umlenkmittel |
12 ` |
Längsachse, Umlenkachse |
13 |
Querleitwalze, Umlenkmittel |
13 ` |
Umlenkachse |
14 |
Wendestange, Umlenkmittel |
14 ` |
Umlenkachse |
15 |
Linearregisterwalze, Walze, Umlenkmittel |
15 ` |
Umlenkachse |
16 |
Umlenkmittel |
20 |
Blaseinrichtung, Blasrohr |
22 |
Blasöffnung |
24 |
Schneidekante |
26 |
Zuführung |
30 |
Bahnauflage, Stangenrost, Auflage |
31 |
Leitblech |
32 |
Stange, Rohrstange |
34 |
Rahmen |
40 |
Blaseinrichtung |
40a |
Blaseinrichtung |
40b |
Blaseinrichtung |
40c |
Blaseinrichtung |
41 |
Umlenkblech |
41 ` |
Umlenkfläche, Abschlussfläche, Fläche |
41a |
Umlenkblech |
41a ` |
Umlenkfläche |
42 |
Blaslöcher |
42.1 |
Teilbereich |
42.2 |
Teilbereich |
43 |
Blasdüse |
44 |
Blaslöcher |
45 |
Kasten |
46 |
Zuführung |
47 |
Zuführung |
48 |
Befestigungszapfen |
49 |
Zuführung |
50 |
Falz- und Transportrolle, Falz- und Antriebsrolle, Fördermittel, Zugrolle, Antriebsrolle,
Falzantriebsrolle |
50 ` |
Zugrolle |
52 |
Vorsprünge |
54 |
Vertiefung |
55 |
Achse, Schwenkachse |
56 |
Kolbenstange |
57 |
Kolben |
58 |
Feder |
59 |
Schwenkarm |
70 |
Elektromotor |
75 |
Kolben |
100 |
Ausgangskante |
1. Verfahren zum Einziehen einer Bedruckstoffbahn im Rollenrotationsdruck, bei dem ein
Bahnanfang (3) der Bedruckstoffbahn (1) zu einer Umlenkenkachse (12'; 13'; 14'; 15')
eines Einzugssystems gefördert und umgelenkt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bahnanfang (3) mit Druckgas und Förderrollen über das Einzugssystem gefördert
und umgelenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedruckstoffbahn (1) beim
Umlenken mit Druckgas in Richtung auf die Umlenkachse (12'; 13'; 14'; 15') zu gedrückt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bahnanfang (3) der Bedruckstoffbahn
(1) zu der Umlenkachse (12'; 13'; 14'; 15') gefördert und bei seinem Umlenken mit
dem Druckgas beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedruckstoffbahn
(1) auf einer Bahnauflage (30) aufliegend zu einem Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) gefördert
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (1)
zu einem Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) geschoben wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bedruckstoffbahn (1) vor dem ersten Umlenken im Einzugsbereich versteift wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bedruckstoffbahn (1) beim Umlenken einseitig oder beidseitig mit Druckgas angeblasen
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bedruckstoffbahn (1) längsgeschnitten und eine umzulenkende Teilbahn (1) in etwa quer
zur Förderrichtung über eine Schneidkante (24) abgerissen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der nach dem Abreißen hängende
Bahnanfang (3) der Teilbahn (1) zum Weiterfördern auf der Bahnauflage (30) durch Anblasen
mit Druckgas angehoben wird.
10. Vorrichtung zum Einziehen einer Bedruckstoffbahn in einer Rollenrotationsdruckmaschine,
a) mit einem Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) zum Umlenken der Bedruckstoffbahn (1) um
eine Umlenkachse (12'; 13'; 14'; 15') und
b) mit einem Fördermittel (50) zum Fördern der Bedruckstoffbahn (1) zu dem Umlenkmittel
(12; 13; 14; 15),
gekennzeichnet durch
c) eine Blaseinrichtung (40), mit der Druckgas auf die Umlenkachse (12'; 13'; 14';
15') und/oder etwa in Förderrichtung der Bahn (1) geblasen werden kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Umlenkachse (12';
13'; 14'; 15') über einen Winkelbereich um die Umlenkachse (12'; 13'; 14'; 15') verteilt
Blaslöcher (42) und/oder Blasdüsen (43) zum Ausblasen des Druckgases angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem zylinderförmigen
Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) zugewandt eine Fläche (41') angeordnet ist, die das
Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) umfangsseitig zu einem Teil umgibt und sich in Längsrichtung
des Umlenkmittels (12; 13; 14; 15) erstreckt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (41') mit Blaslöchern
(42) und Aussparungen für die Blasdüsen (43) für das Druckgas versehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasöffnungen (42) in
Teilbereichen (42.1, 42.2) der Fläche (41') vorgesehen sind und seitliche Randzonen
der Fläche (41') zum Führen einer Spitze (6) des Bahnanfangs (3) von Blasöffnungen
frei sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkmittel
(12; 13; 14; 15) umfangsseitig Düsen zum Ausstoßen von Druckgas aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaseinrichtung (40)
und das Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) an eine gemeinsame Druckgaszufuhr (49) angeschlossen
sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Bereich von dem Fördermittel (50) bis zu dem Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) eine Auflage
(30), für die Bedruckstoffbahn (1) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (30) durch einen
Stangenrost gebildet wird.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß Formtypen (A, B,
C, D) von Auflagen (30) vorgegeben sind, die gegeneinander auswechselbar, insbesondere
umsteckbar, sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß Befestigungspunkte
der Blaseinrichtung (40) und/oder der Bahnauflage (30) symmetrisch zu einem Systemmittelpunkt
der Bedruckstoffbahn (1) angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß quer zu
einer Förderrichtung der Bedruckstoffbahn (1) eine Schneidkante (24) zum Abreißen
der Bahn (1) angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Blaseinrichtung
(20) so angeordnet ist, daß ein frei hängender Bahnanfang (3) durch Anblasen mit Druckgas
zur Weiterförderung anhebbar ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Bahnanfang
(3) durch eine vor dem Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) angeordnete, gegen die Bedruckstoffbahn
(1) drückende Transportrolle (50) zu dem Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) gefördert wird.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) eine gegen die Bedruckstoffbahn (1) drückbare Falzrolle
(50) angeordnet ist, mit der die Bahn (1) durch Einprägen von Falzen, Rillen oder
dergleichen versteift werden kann.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzrolle (50)
die Transportrolle bildet.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzrolle (50)
umfangsseitig einer in Förderrichtung der Bedruckstoffbahn (1) weisenden Stange (32)
des Stangenrostes (30) gegenüberliegend angeordnet ist und soweit gegen diese Stange
(32) drückbar ist, daß sie zumindest zu einer Seite der Stange (32) in eine Auflagefläche
des Stangenrostes (30) hineinragt.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß hinter
dem Umlenkmittel (12; 13; 14; 15) mindestens eine Transportrolle (50') für die Bedruckstoffbahn
(1) angeordnet ist.