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EP 0 723 863 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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31.07.1996 Patentblatt 1996/31 |
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Anmeldetag: 09.12.1995 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B41F 13/58 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB LI |
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Priorität: |
11.01.1995 DE 19500536
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Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG |
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63075 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Simeth, Claus
D-65366 Geisenheim (DE)
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Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. |
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c/o MAN Roland Druckmaschinen AG
Patentabteilung/FTB S,
Postfach 10 12 64 D-63012 Offenbach D-63012 Offenbach (DE) |
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(54) |
Bogendruckmaschine mit einer Einrichtung zum Längsschneiden oder Perforieren von Druckbogen |
(57) Bei einer Bogendruckmaschine mit einer Einrichtung zum Längsschneiden oder Perforieren
von Druckbogen und einem als Schneidtrommel dienenden doppelt großen Zylinder ist
jeder Zylinderhälfte (1, 2) ein Schneid- oder Perforiermesser (7, 8) zugeordnet. Beide
Schneid- oder Perforiermesser (7, 8) sind in Umfangsrichtung des Zylinders gesehen
hintereinander jeweils auf einer separaten Halterung (9, 10) angeordnet und in ihrem
Abstand zur Zylinderfläche einstellbar. Die Halterungen sind an einem Anschlag abstützbar
und mittels einer Steuereinrichtung gegenüber dem Zylinder derart bewegbar, daß die
Schneid- oder Perforiermesser (7, 8) von der ihnen jeweils nicht zugeordneten Zylinderhälfte
(1 bzw. 2) abgehoben werden.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine mit einer Einrichtung zum Längsschneiden
oder Perforieren von Druckbogen bestehend aus einem Schneid- oder Perforiermesser,
das in seinem Abstand zu einem als Schneidtrommel dienenden Zylinder einstellbar und
auf einer Halterung angeordnet ist, die gegenüber dem Zylinder bewegbar und an einem
Anschlag abstützbar ist.
[0002] Bei einer aus der DE 33 18 068 C2 bekannten Bogendruckmaschine der angegebenen Art
ist die Schneidvorrichtung unterhalb eines bogenführenden Zylinders in einer schwenkbaren
Halterung angeordnet, die mit einem Exzentrischen Hebel in der Schneidposition verriegelt
ist und bei einer Reparatur oder einem Messerwechsel durch Lösen der Verriegelung
von dein Zylinder abgeschwenkt werden kann. Auf der Halterung ist eine Klemmvorrichtung
für eine Schneidklinge vorgesehen. Zum genauen Justieren kann die Klemmvorrichtung
mit der Schneidklinge gegenüber der Halterung mit einer Handspindel annähernd tangential
zum Zylinder verstellt werden. Der Zylinder ist hierbei von einfacher Größe, d.h.
für den Transport eines Bogens bemessen.
[0003] Vielfach haben Bogendruckmaschinen doppelt große Zylinder mit zwei Greiferkanälen,
beispielsweise als Druckzylinder oder Transferzylinder. Soll ein solcher doppelt großer
Zylinder als Schneidtrommel eingesetzt werden, so ist die bekannte Schneidvorrichtung
hierzu nicht geeignet, da es aus fertigungstechnischen Gründen sehr schwierig ist,
den für ein festes Justieren der Schneidvorrichtung erforderlichen Gleichlauf der
Bogenauflageflächen beider Zylinderhälften zu erreichen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Längsschneiden oder
Perforieren von Druckbogen für einen als Schneidtrommel dienenden doppelt großen Zylinder
einer Bogendruckmaschine zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Zylinderhälfte eines
als Schneidtrommel dienenden doppelt großen Zylinders ein Schneid- oder Perforiermesser
zugeordnet ist, daß beide Schneid- oder Perforiermesser in Umfangsrichtung des Zylinders
gesehen hintereinander jeweils auf einer separaten Halterung angeordnet und in ihrem
Abstand zur Zylinderfläche einstellbar sind, daß die an einem Anschlag abstützbaren
Halterungen mittels einer Steuereinrichtung gegenüber dem Zylinder derart bewegbar
sind, daß die Schneid- oder Perforiermesser von der ihnen jeweils nicht zugeordneten
Zylinderhälfte abgehoben werden.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß auf jede Zylinderhälfte ein
Schneid- oder Perforiermesser individuell eingestellt werden kann, so daß ein genaues
Ausrichten beider Zylinderhälften auf einen identischen Radius entbehrlich ist. Beide
Zylinderhälften können daher getrennt zugerichtet werden, wodurch ein schnelleres
und sichereres Arbeiten möglich ist.
[0007] Die Schneid- oder Perforiermesser können bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung als
feststehende Klingen oder als Räder ausgebildet sein. Ihre Halterungen werden vorzugsweise
durch Federkraft an den Anschlag gedrückt, wobei der Anschlag zum Zylinder formschlüssig
einstellbar ist. Die Steuerung zum Abheben der Messer kann elektronisch, pneumatisch
und/oder mit Hilfe einer mechanischen Kurvensteuerung und/oder einem Kurvengetriebe
erfolgen.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen
- Figur 1
- einen doppelt großen Zylinder einer Bogendruckmaschine mit der prinzipiellen Anordnung
zweier Schneidräder einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Figur 2
- ein Beispiel für die Halterung und mechanische Steuerung eines Schneidrades.
[0009] In Figur 1 ist ein Zylinder mit den beiden Hälften 1 und 2 im Schnitt dargestellt.
Jeder Hälfte 1, 2 ist eine Reihe von Greifern 3, 4 zugeordnet, die in üblicher Weise
in Zylinderkanälen 5, 6 schwenkbar angeordnet sind. In diesen Zylinderkanälen 5, 6
sind üblicherweise auch die Spannmittel für auf jede Zylinderhälfte unabhängig voneinander
spannbare Schneidbleche untergebracht. Ferner sind zwei Schneidräder 7, 8 vorgesehen,
die in Umfangsrichtung des Zylinders gesehen um den Winkel α versetzt zueinander angeordnet
und auf schwenkbaren Halterungen 9, 10 gelagert sind. Der Winkel α richtet sich nach
den Einbauverhältnissen und muß bei der Ansteuerung der Schneidräder 7, 8 berücksichtigt
werden, die jeweils nur beim Durchlauf der zugeordneten Zylinderhälfte 1 bzw. 2 in
Arbeitsstellung sind, beim Durchlauf der nicht zugeordneten Zylinderhälfte jedoch
von dieser abgehoben werden. Damit sind die Schneidräder separat auf die jeweiligen
Zylinderhälfte 1 bzw. 2 einstellbar so daß nachteilige Einflüsse durch geringfügige
Durchmesserunterschiede zwischen den beiden Zylinderhälften 1 und 2 ausgeschlossen
sind.
[0010] Einzelheiten einer Schneidräderanordnung ergeben sich aus Figur 2. Das Schneidrad
7 ist in der Halterung 9 drehbar gelagert, die im wesentlichen aus einem um eine ortsfeste
Achse 11 schwenkbaren Doppelhebel 12 besteht. Der Doppelhebei 12 wird von einer Feder
13 gegen einen Anschlag 14 gedrückt, wobei die Feder 13 und der Anschlag 14 in einem
feststehenden Rahmen 15 oder dergleichen gehalten sind. Der Anschlag 14 ist an einer
Stellschraube 16 mit Rändelkopf ausgeführt, die in einer Gewindebohrung des Rahmens
15 drehbar und selbsthemmend gelagert ist und deren vorderes Ende den Anschlagpunkt
für den Doppelhebel 12 bildet. Durch Drehen der Stellschraube 16 kann das Schneidrad
7 genau auf den Außendurchmesser des zugeordneten Zylindersegments 1 eingestellt werden.
[0011] Der Doppelhebel 12 wird von einer im Takt des Zylinders angestriebenen Kurvenscheibe
17 unter Spannung der Feder 13 vom Anschlag 14 und damit das Schneidrad 7 von der
Schneidfläche abgehoben, wenn das nicht zugehörige Zylindersegment 2 vorbeiläuft.
Das Schneidrad 7 muß daher nur auf das zugehörige Zylindersegment 1 eingestellt werden
und von dem anderen Zylindersegment 2 können keinerlei negative Einflüsse auf das
Schneidrad 7 und seine Einstellung ausgehen.
1. Bogendruckmaschine mit einer Einrichtung zum Längsschneiden oder Perforieren von Druckbogen
bestehend aus einem Schneid- oder Perforiermesser, das in seinem Abstand zu einem
als Schneidtrommel dienenden Zylinder einstellbar und auf einer Halterung angeordnet
ist, die gegenüber dem Zylinder bewegbar und an einem Anschlag abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zylinderhälfte (1, 2) eines als Schneidtrommel dienenden doppelt großen
Zylinders ein Schneid- oder Perforiermesser (7, 8) zugeordnet ist, daß beide Schneid-
oder Perforiermesser (7, 8) in Umfangsrichtung des Zylinders gesehen hintereinander
jeweils auf einer separaten Halterung (9, 10) angeordnet und in ihrem Abstand zur
Zylinderfläche einstellbar sind, daß die an einem Anschlag abstützbaren Halterungen
(9, 10) mittels einer Steuereinrichtung gegenüber dem Zylinder derart bewegbar sind,
daß die Schneid- oder Perforiermesser (7, 8) von der ihnen jeweils nicht zugeordneten
Zylinderhälfte (1 bzw. 2) abgehoben werden.
2. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneid- oder
Perforiermesser (7, 8) als feststehende Klingen oder als Räder ausgebildet sind.
3. Bogendruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterungen (9, 10) der Schneid- oder Perforiermesser durch Federkraft an den
Anschlag (14) gedrückt werden, wobei der Anschlag (14) zum Zylinder formschlüssig
einstellbar ist.
4. Bogendruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerung zum Abheben der Schneid- oder Perforiermesser elektronisch, pneumatisch
und/oder mit Hilfe einer mechanischen Kurvensteuerung und/oder einem Kurvengetriebe
erfolgt.

