[0001] Die Erfindung betrifft einen rollbaren, einen Luftdurchtritt ermöglichenden Dichtungsstreifen
für eine First- und/oder Gratabdeckung mit einem zur Auflage auf einer First- und/oder
Gratlatte bestimmten Mittelbereich und mit daran angrenzenden Seitenstreifen, insbesondere
aus plastisch verformbarem Material, die wenigstens mit ihren äußeren Längsrändern
an die Oberseite von Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind.
[0002] Ein gattungsgemäßer Dichtungsstreifen besteht aus einem plissierten luftdurchlässigen
sowie wasserabweisenden PP-Vlies und ist im Randbereich auf seiner Unterseite mit
einer Blei-Einlage versehen, auf die wiederum Butyl-Kleber aufgebracht ist. Dieser
Klebestreifen ist durch eine beim Aufbringen auf das Dach abzuziehende Schutzfolie
abgedeckt. In seinem Mittelbereich, welcher auf die Grat- und/oder Firstlatte aufgelegt
wird, weist der Dichtungsstreifen eine Unterbrechung der PP-Vliesstruktur auf ihrer
Gesamtlänge auf, die von einem darüber liegenden Flachvlies abgedeckt und geschützt
ist. Nachteilig an diesem rollbaren Dichtungsstreifen bzw. Lüftungselement ist zum
einen die mangelhafte aktive Durchströmung, die dadurch verursacht wird, daß keine
Lüftungsöffnungen vorgesehen sind. Zwar ist das Lüftungselement luftdurchlässig ausgebildet.
Hierdurch ist aber lediglich eine Diffusion möglich, indem aufsteigende wärmere Luft
bei Windstille austritt und so für eine Entlüftung sorgt. Selbstverständlich kann
auch im Traufenbereich des Daches "eingepreßte" Luft entweichen. Dies stellt aber
nicht den Regelfall dar. Bei diesen Entlüftungsarten handelt es sich nun lediglich
um eine passive Entlüftung, deren Wirkung unzureichend ist. Eine für die aktive Entlüftung
erforderliche Sogwirkung im First- bzw. Gratbereich kann bei diesem Lüftungselement
nicht entstehen.
[0003] Zum anderen erweist sich ein Recycling bei den verwendeten Materialien als äußerst
schwierig. Ist ein solches Recycling jedoch nicht möglich, dann verbleiben lediglich
als Entsorgungsalternativen eine Deponierung oder gegebenenfalls nach aufwendiger
Trennung eine Verbrennung mit den damit verbundenen Folgelasten. Dies ist jedoch aus
Umweltgründen nicht erwünscht. Des weiteren sind derartige Dichtungsstreifen lediglich
für vorgegebene First- und/oder Gratlatten-Breiten gefertigt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Dichtungsstreifen der eingangs
genannten Art zu schaffen, der unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile die Vorteile
von bekannten Lüftungselementen nutzt, jedoch einfach und kostengünstig hergestellt
sowie auf First- und/oder Gratlatten unterschiedlicher Breite festgelegt werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Dichtungsstreifen der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß der Mittelbereich oder -streifen des Dichtungsstreifens
in die Seitenstreifen über zumindest zwei längs verlaufende, zwischen sich jeweils
einen Abschnitt vorgegebener Länge aufweisende Sicken übergeht. Aufgrund dieser Ausbildung
weist der Dichtungsstreifen vorgeformte Abknickkanten auf, welche jeweils an unterschiedliche
First- und/oder Gratlatten-Breiten anpaßbar sind. Entsprechend muß auch für unterschiedliche
First- und/oder Gratlatten lediglich noch ein Dichtungsstreifen hergestellt werden,
wodurch der Herstellungsprozeß sowohl vereinfacht werden als auch kostengünstiger
erfolgen kann. Beispielsweise können die Sicken und Abschnitte derart ausgebildet
sein, daß sie den Firstlatten-Breiten bekannter Firstlatten von 3 oder 5 cm entsprechen.
Die einander benachbarten Sicken sind dabei dann 10 mm zueinander beabstandet.
[0006] In Weiterbildung ist vorgesehen, daß der Dichtungsstreifen einstückig ausgebildet
ist. Auf diese Weise wird lediglich noch eine einzige Komponente zur Herstellung des
rollbaren Dichtungsstreifen verwendet. Auch dies trägt zu einer kostengünstigen und
einfachen Produktion bei. Bevorzugt ist dabei das plastisch verformbare Material Metall.
Aufgrund der Verwendung von Metall wird auf schwer recyclebare Kunststoffe verzichtet.
Damit ist die Möglichkeit zu vollständigem Recycling gegeben. Folgelasten, die bei
der Verwendung von Kunststoffen auftreten, bringt der erfindungsgemäße Dichtungsstreifen
nicht mehr mit sich. Des weiteren sind Metalle nicht brennbar, was jedoch bei den
bekannten PP-Vliesen der Fall ist. Entsprechend treten hier im Brandfall auch nahezu
keine toxischen Stoffe auf, welche Auswirkungen auf die Umgebung haben könnten.
[0007] In Weiterbildung ist vorgesehen, daß es sich bei dem Metall um Blei handelt. Gleichermaßen
ist eine Verwendung von Zinn oder Kupfer möglich. Ein derartiger Dichtungsstreifen
ist extrem widerstandsfähig, so daß kaum Materialverrottung auftritt. Auch durch UV-Strahlung,
insbesondere durch zunehmende UV-Strahlung, wird der Dichtungsstreifen nicht angegriffen,
so daß sich die Lebensdauer gegenüber herkömmlichen Dichtungsstreifen aus Kunststoff
erhöht. Die Haltbarkeit kann dabei im Bereich der 30-Jahre-Garantie, die Ziegelhersteller
auf ihre Ziegel geben, liegen. Bei der Verwendung von Bleiblech ist des weiteren für
den gesamten Dichtungsstreifen auch für eine ideale Anpassung an jede Ziegel- oder
Pfannenform etc. gesorgt, da Blei formfest, aber rollbar und optimal an die Form der
Dacheindeckungsplatten anpaßbar ist. Blei zeichnet sich durch eine hohe Geschmeidigkeit
aus und kann demgemäß auch sehr tiefe Wellentäler einer Dacheindeckung dichtend ausgleichen.
Es sind keine Haftmittel mehr im Randbereich, wie Klebstoff, notwendig. Entsprechend
entfällt auch der Arbeitsgang, bei dem eine Klebstoffschicht auf die Unterseite des
Dichtungsstreifens aufgebracht werden muß.
[0008] Ist das Blei beschichtet, dann ergibt sich erstens ein zusätzlicher Korrosionsschutz,
zweitens kann bei Verwendung einer roten, braunen oder anthrazitfarbenen Beschichtung
jeweils die der Ziegelfarbe entsprechende Oberfläche verwendet werden. Ist das Blei
verzinnt, so sorgt die Zinnplattierung dafür, daß kein Bleicarbonat ins Abwasser gelangt.
[0009] Um über den gesamten Dichtungsstreifen für einen optimalen Wasserablauf zu sorgen,
sind der Mittelbereich und bevorzugt auch die Seitenstreifen gewellt ausgebildet.
Die dadurch gebildeten Wellen- bzw. Plissierungstäler dienen dabei dann als Wasser-Ablaufkanäle.
Gleichzeitig weist der Dichtungsstreifen aufgrund dieser Ausbildung eine hohe Streckfähigkeit
auf und kann deshalb von Hand an jede beliebige Ziegelform angepaßt werden. Des weiteren
sind aufgrund dieser Ausgestaltung die für den Firstlatten-Bereich notwendigen Überströmungskanäle
zur Dachentlüftung gewährleistet. Anstelle einer wellenförmigen Plissierung für den
Mittelbereich und/oder die Seitenstreifen kann auch vorgesehen sein, daß der Mittelbereich
und/oder die Seitenstreifen glatt ausgebildet sind. Bei einer Plissierung von Mittelstreifen
und/oder Seitenstreifen ist auch eine andere Ausführung als die einer wellenförmigen
Plissierung möglich. Beispielsweise kann die Plissierung auch scharfkantig in Form
einer Zickzacklinie ausgebildet sein oder aber eckig mit sich periodisch wiederholendem,
rechteckförmigem Verlauf. Die Kanten der eckigen bzw. scharfkantigen Ausführung können
dabei aber auch abgerundet mit kleinen Radien an den Kanten ausgebildet sein.
[0010] Die Seitenstreifen sind bevorzugt jeweils zur Ausbildung eines Randstreifens mit
einer längs verlaufenden Unterbrechung versehen. Ein dem Mittelbereich jeweils Zugewandter
Abschnitt der Seitenstreifen kann aber auch ohne Unterbrechungen in einen Randstreifen
übergehen. Dieser Randstreifen überbrückt den Spalt zwischen den Dacheindeckungsplatten
und den angrenzenden Abdeckelementen dichtend. Dadurch, daß ein solcher Randstreifen
auf beiden Seiten des Dichtungsstreifens angeordnet ist, ergibt sich auf diese Weise
eine vollständige Abdichtung des Unterdachbereiches von Dachseite zu Dachseite. Handelt
es sich bei der verwendeten Dacheindeckung um eine "Biber"-Dacheindeckung, so entfällt
bevorzugt die Randplissierung und es wird zur optimalen Abdichtung ein glatter Randstreifen
verwendet.
[0011] Durch die in Weiterbildung in Form einer Längssicke ausgebildeten Unterbrechungen
ergeben sich für den Dichtungsstreifen Bereiche mit einer Spoiler-ähnlichen Wirkung.
Dabei wird bei erzwungener Konvektion die bei Seitenwind von außen einströmende Luft
im Bereich dieser Unterbrechungen, insbesondere auch aufgrund der nachfolgenden "Aufwölbung"
der Plissierungen, verwirbelt und so am Einfließen gehindert, während eine solche
Wirkung beim Ausfließen an der gegenüberliegenden Dachschräge nicht erfolgt. Dies
führt zu einem geringen Unterdruck im Zwischenraum zwischen dem Dichtungsstreifen
und der aufzusetzenden Firstkappe, der sich vorteilhaft auf die Strömung aus dem Dachinneren
auswirkt. Hierzu ist der zwischen Mittelstreifen und Randstreifen angeordnete Abschnitt
der Seitenstreifen im übrigen mit Lüftungsöffnungen versehen. So kann an heißen Sommertagen
stets für eine gute und schnelle Wärmeabfuhr als auch an kalten und regnerischen Tagen
für eine sichere Abführung der Feuchtigkeit im Lüftungsspalt unterhalb der Firstkappen
gesorgt werden.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der durch den Mittelbereich und
die Seiten- sowie Randstreifen gebildete Dichtungsstreifen eine Gesamtbreite zwischen
150 bis 400 mm aufweisen kann. Die Gesamtbreite des Dichtungsstreifens wird dabei
lediglich durch die Breite der Randstreifen bestimmt, während der Mittelbereich sowie
der Abschnitt zwischen Randstreifen und Mittelbereich für Dichtungsstreifen unterschiedlicher
Gesamtbreite jeweils eine gleichbleibende Breite aufweisen. Entsprechend ist es möglich,
beispielsweise Dichtungsstreifen der größten Gesamtbreite herzustellen, wobei dann
die Randstreifen auf die gewünschte Breite gekürzt werden können. Hierdurch wird der
Herstellungsvorgang auch für Dichtungsstreifen unterschiedlicher Gesamtbreite vereinfacht.
[0013] Dadurch, daß die Lüftungsöffnungen jeweils einen in Form einer Auswölbung ausgebildeten
Rand bzw. eine Kante aufweisen, wird die durch die randnahen Unterbrechungen erzeugte
Verwirbelung bei erzwungener Konvektion noch erhöht. Bei freier thermischer Konvektion
ohne Seitenwind kann die aus dem Dach in den Strömungsraum ausströmende Luft beidseitig
ausfließen. Regen- oder Kondenswasser sowie gegebenenfalls eingetriebenes Wasser wird
durch die Wellentäler der Plissierungen nach außen geführt. Ein Eindringen von Wasser,
beispielsweise durch Schlagregen, wird durch die Unterbrechung im Randbereich sowie
die Ränder der Lüftungsöffnungen stark behindert. Aufgrund dieser Ausgestaltungen
ist eine aktive Entlüftung im Firstbereich möglich. Es entsteht eine Sogwirkung im
Firstbereich unterhalb des Firstziegels bzw. -steines bzw. im Gratbereich unterhalb
des Gratziegels bzw. -steines bei vorhandenem Wind, so daß quasi eine erzwungene Entlüftung
bzw. Konvektion entsteht. Die Sogwirkung ergibt sich dabei zum einen dadurch, daß
auf der Lee-Seite des Daches bei Wind durch den Abriß der Windströmung am First eine
Unterdruckzone entsteht, in die hinein Luft aus dem Bereich unterhalb des Firstziegels
bzw. -steines gezogen wird. An den Kanten bzw. Rändern der Lüftungsöffnungen entsteht
die genannte Luftverwirbelung, durch die es möglich ist, daß sowohl auf der Luv- als
auch auf der Lee-Seite über den Firstbereich die Entlüftung erzwungen wird. Fehlen
derartige Ränder bzw. Kanten oder Aufwölbungen an den Lüftungsöffnungen, wie es bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Lüftungselementen der Fall ist, so gibt es
keine Luftverwirbelung, und damit ergibt sich auch nur eine relativ schwache Sogwirkung,
durch die die beidseitige aktive Entlüftung beeinträchtigt wird.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen die Lüftungsöffnungen senkrecht zu
den Längssicken, wobei sie sich im wesentlichen über die Länge der Wellenberge des
zwischen Mittel- und Randstreifen angeordneten Abschnitts erstrecken. Bevorzugt ist
dabei vorgesehen, daß jeder Wellenberg mit einer Lüftungsöffnung versehen ist. Aufgrund
der Anordnung der Lüftungsöffnungen in Querrichtung des Dichtungsstreifens wird ein
unerwünschter Wasser-/Schnee-Eintritt ins Dachinnere nahezu ausgeschlossen. Durch
die Anordnung der Lüftungsöffnungen in jedem Wellenberg sind diese so zahlreich, daß
ein Lüftungsquerschnitt von bis zu 320 cm
2/lfm erzielt werden kann. Folglich wird die DIN 4108 Abs. 3 mehr als voll erfüllt.
[0015] Bei einer zweiten bevorzugten AuSführungsform sind die Lüftungsöffnungen in Form
von Durchbrüchen in Auswölbungen angeordnet. Die Auswölbungen weisen dabei bevorzugt
einen gegenüber den Wellenbergen vertieften umlaufenden Rand auf. Diese Auswölbungen
sind dabei also nicht mehr Bestandteile der Wellenberge, sondern separat gegenüber
diesen ausgebildet. Des weiteren kann aufgrund des umlaufenden Randes sowie der Auswölbungen
Regen- oder Kondenswasser nicht in die Durchbrüche und so ins Dachinnere eindringen.
Die Lüftungsöffnungen können dabei rund, eckig oder aber oval ausgebildet sein, wobei
bei letzterem ein Verhältnis von etwa 2:1 zwischen der Breite der Lüftungsöffnungen
zu ihrer Länge als optimal erscheint. Die Wahl der Lüftungsöffnungen hängt dabei jeweils
von der gewünschten zu erzielenden Luftströmung ab. Die Durchbrüche in den Auswölbungen
können auf einfache Weise durch Ausstanzen erhalten werden. Die Stabilität des Dichtungsstreifens
wird hierdurch jedoch in keinster Weise verringert.
[0016] Insgesamt ist auf diese Weise ein Dichtungsstreifen geschaffen, welcher aufgrund
des verwendeten Materials und seiner damit gegebenen UV-Stabilität äußerst langlebig
ist und zum anderen denkbar einfach und mit wenig Verlegezeit auf dem Dach eines Hauses
angebracht werden kann. Des weiteren ist durch einen solchen erfindungsgemäßen Dichtungsstreifen
eine optimale aktive Entlüftung im First- oder Gratbereich gegeben.
[0017] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Dichtungsstreifens unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert ist.
Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Dichtungsstreifens;
- Fig. 2
- einen die Lüftungsöffnungen darstellenden Teilausschnitt des Dichtungsstreifens aus
Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Dichtungsstreifen mit gegenüber den Fig.
1 und 2 abgewandelten Lüftungsöffnungen;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Dichtungsstreifens entlang der Linie A-A aus Fig. 3 und eine
Draufsicht auf die Lüftungsöffnungen; und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf einen Dichtungsstreifen mit runden Lüftungsöffnungen.
[0018] Bei den in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen werden gleiche Bauteile
jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0019] Der in den Fig. 1, 3 und 5 dargestellte erfindungsgemäße Dichtungsstreifen 1 besteht
aus einem Mittelbereich 2 sowie jeweils an beiden Seiten des Dichtungsstreifens 1
mit dem Mittelbereich 2 verbundenen Seitenstreifen 3, 3', 4, 4'. Zwischen dem Mittelbereich
2 und dem sich daran anschließenden Seitenstreifen bzw. Abschnitt 3, 3' sind beim
hier dargestellten Ausführungsbeispiel zwei längs verlaufende, zwischen sich jeweils
einen Abschnitt 5, 5' vorgegebener Länge, hier 10 mm, aufweisende Sicken 6, 7, 6',
7' angeordnet. Über diese Längssicken 6, 6', 7, 7' können der Mittelbereich 2 sowie
die Abschnitte 3, 3' gegeneinander abgewinkelt werden.
[0020] Des weiteren ist zwischen dem Abschnitt 3, 3' und dem daran anschließenden Seitenstreifen
bzw. Randstreifen 4, 4' ebenfalls eine in Längsrichtung verlaufende Sicke 8, 8' als
Unterbrechung vorgesehen. Über diese Unterbrechung 8, 8' können der Abschnitt 3, 3'
sowie der Randstreifen 4, 4' ebenfalls gegeneinander abgewinkelt werden. Überdies
dienen diese Unterbrechungen 8, 8' zur Verwirbelung sowohl bei Luft- als auch Wassereintritt.
[0021] Wie den Fig. 1, 3 und 5 des weiteren zu entnehmen ist, ist der Dichtungsstreifen
1 einstückig ausgebildet, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel sowohl der Mittelbereich
2 als auch die Seitenstreifen 3, 3' sowie 4, 4' jeweils mit Plissierungen versehen
sind.
[0022] Wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, weist der Dichtungsstreifen 1 aus Fig.
1 bei einer ersten Ausführungsform in seinem Abschnitt 3, 3' sich in Querrichtung
erstreckende Längsöffnungen 9 als Lüftungslöcher auf, welche gleichmäßig zueinander
beabstandet über die gesamte Längsrichtung des Dichtungsstreifens 1 verlaufen. Die
Längsöffnungen 9 sind jeweils in Auswölbungen 10 ausgebildet, welche im Abschnitt
3, 3' des Dichtungsstreifens 1 beispielsweise durch Ausstanzen in den Wellenbergen
11 der Plissierung erhalten sind. Über diese Lüftungsöffnungen 9 kann Luft aus dem
Dachinneren ausströmen und in den Bereich der Firstkappe gelangen. Des weiteren dienen
die Auswölbungen bzw. Ränder 10 als Feuchtigkeitsschutz.
[0023] Die zwischen den Wellenbergen 11 ausgebildeten Wellentäler 12 dienen insbesondere
zur Abführung von eingetriebenem Wasser sowie von Kondenswasser.
[0024] Durch die Ausformung des Abschnitts 3, 3' sowie der Längssicken 8, 8' ist für ein
optimales Überströmen der Luft im Firstbereich und damit eine Dachbelüftung gemäß
der DIN 4108, Absatz 3 gewährleistet.
[0025] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten zweiten Ausführungsform weist der Dichtungsstreifen
1 in seinem Abschnitt 3, 3' Auswölbungen 13, 13' mit einem umlaufenden Rand 14, 14'
auf, wobei letzterer gegenüber den Wellenbergen des Abschnitts 3, 3' vertieft angeordnet
ist. In den Auswölbungen 13, 13', die im dargestellten Ausführungsbeispiel oval ausgebildet
sind, sind Durchbrüche 15, 15' in Form von Langlöchern als Lüftungsöffnungen ausgebildet,
insbesondere durch Ausstanzen erhalten. Die Breite b der Lüftungsöffnungen 15, 15'
zu ihrer Länge l weist dabei bevorzugt ein Verhältnis von etwa 2:1 auf. Die Höhe h
der Auswölbungen beträgt 1 bis 10 mm. Statt dieser ovalen Ausbildung können die Lüftungsöffnungen
aber auch eckig ausgebildet sein.
[0026] Beim dritten, in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Abschnitt 3, 3'
kreisförmige Auswölbungen 16, 16' eingeprägt, die zentral mit ebenfalls kreisförmigen
Lüftungsöffnungen 17, 17' versehen sind. Der Durchmesser der Lüftungsöffnungen 17,
17' beträgt dabei bevorzugt etwas weniger als 10 mm, während die Breite b der ovalen
Lüftungsöffnungen 15, 15' aus Fig. 3 und 4 in etwa 30 mm und deren Länge l etwa 15
mm beträgt. Auch hier ist statt der runden bzw. kreisförmigen Ausbildung eine eckige
Ausbildung der Lüftungsöffnungen möglich.
[0027] Dichtungsstreifen wie der erfindungsgemäße werden bevorzugt in einer Länge von mehreren
Metern gefertigt und dann in Form von Rollen angeliefert. Solche Rollen sind leicht
zu lagern sowie zu transportieren und auch unter erschwerten Bedingungen am Schrägdach
leicht zu handhaben und zu verlegen. Die Rollen werden dabei über der First- oder
Gratlatte ausgerollt und dann dort befestigt. Aufgrund der definierten Abknickkanten
zwischen dem Mittelbereich 2 und dem Abschnitt 3, 3' ist ein solcher Dichtungsstreifen
optimal an First- bzw. Gratlatten unterschiedlicher Breite anpaßbar. Aufgrund der
Plissierungen sowie der Verwendung eines plastisch verformbaren Materials, insbesondere
Blei, und der Unterbrechung 8, 8' zwischen dem Abschnitt 3, 3' und dem Randstreifen
4, 4' wird auch unter ungünstigen Bedingungen eine äußerst schnelle Abdichtung des
First- oder Gratbereiches am Steildach erzielt.
[0028] Dabei werden die Randstreifen 4, 4' auf die Oberseite der firstseitigen Dacheindeckungsplatten
aufgelegt, wobei sich diese exakt an die Konturen der Dacheindeckungsplatten anformen
und sehr gut haften. Ein erfindungsgemäßer Dichtungsstreifen kann dabei für beliebige
Dacheindeckungsplatten, wobei z.B. bei Biber-Dacheindeckungsplatten die Randplissierung
entfällt, sowie bei beliebigen Dachneigungen universell verwendet werden.
[0029] Um Dichtungsstreifen 1 unterschiedlicher Breite in einem Bereich zwischen 150 und
400 mm zu erhalten, werden lediglich die Randstreifen 4, 4' mit unterschiedlichem
Breitenmaß versehen. Der Mittelbereich 2 und die mit den Lüftungsöffnungen versehenen
Abschnitte der Seitenstreifen 3, 3' bleiben für jeden Dichtungsstreifen 1 gleichbreit.
[0030] Insgesamt ist damit ein rollbarer Dichtungsstreifen geschaffen, der sich nicht nur
durch eine hohe Lebensdauer auszeichnet, in hohem Maße recyclebar sowie einfach und
kostengünstig herstellbar ist, sondern auch optimal an unterschiedliche First- sowie
Gratlatten-Breiten anpaßbar ist.
1. Rollbarer, einen Luftdurchtritt ermöglichender Dichtungsstreifen für eine First- und/oder
Gratabdeckung mit einem zur Auflage auf einer First- und/oder Gratlatte bestimmten
Mittelbereich und mit daran angrenzenden Seitenstreifen, insbesondere aus plastisch
verformbarem Material, die wenigstens mit ihren äußeren Längsrändern an die Oberseite
von Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelbereich
oder -streifen (2) des Dichtungsstreifens (1) in die Seitenstreifen (3, 3', 4, 4')
über zumindest zwei längs verlaufende, zwischen sich jeweils einen Abschnitt (5, 5')
vorgegebener Länge aufweisende Sicken (6, 6', 7, 7') übergeht.
2. Dichtungsstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstreifen
(1) einstückig ausgebildet ist.
3. Dichtungsstreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das plastisch
verformbare Material Metall ist.
4. Dichtungsstreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall Blei ist.
5. Dichtungsstreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall Zinn ist.
6. Dichtungsstreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall Kupfer ist.
7. Dichtungsstreifen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Blei farbig beschichtet
ist.
8. Dichtungsstreifen nach Anspruch 4 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Blei verzinnt
ist.
9. Dichtungsstreifen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelbereich (2) und/oder die Seitenstreifen (3, 3', 4, 4') gewellt ausgebildet
sind.
10. Dichtungsstreifen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelstreifen und/oder die Seitenstreifen glatt ausgebildet sind.
11. Dichtungsstreifen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenstreifen (3, 3', 4, 4') jeweils zur Ausbildung eines Randstreifens (4,
4') mit einer längs verlaufenden Unterbrechung (8, 8') versehen sind.
12. Dichtungsstreifen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Randstreifen (4,
4') glatt ausgebildet ist.
13. Dichtungsstreifen nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechung
(8, 8') in Form einer Längssicke ausgebildet ist.
14. Dichtungsstreifen nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der durch den Mittelbereich (2) und die Seiten- sowie Randstreifen (3, 3', 4, 4')
gebildete Dichtungsstreifen (1) eine Gesamtbreite zwischen 150 bis 400 mm aufweist.
15. Dichtungsstreifen nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß Dichtungsstreifen
(1) unterschiedlicher Gesamtbreite jeweils einen Mittelbereich (2) gleicher Breite
sowie zwischen Mittelbereich (2) und Randstreifen (4, 4') angeordnete Abschnitte (3,
3') der Seitenstreifen gleicher Breite aufweisen.
16. Dichtungsstreifen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen Mittel- und Randstreifen (2, 4, 4') angeordnete Abschnitt (3, 3')
der Seitenstreifen (3, 3', 4, 4') mit Lüftungsöffnungen (9, 15, 15', 17, 17') versehen
ist.
17. Dichtungsstreifen nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen
(9) senkrecht zu den Längssicken (6, 6', 7, 7', 8, 8') verlaufen.
18. Dichtungsstreifen nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsöffnungen
(9) sich im wesentlichen über die Länge der Wellenberge (12) des Abschnitts (3, 3')
erstrecken.
19. Dichtungsstreifen nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Wellenberg (12) mit einer Lüftungsöffnung (9) versehen ist.
20. Dichtungsstreifen nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lüftungsöffnungen (9) jeweils einen in Form einer Auswölbung (10) ausgebildeten
Rand aufweisen.
21. Dichtungsstreifen nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen
(15, 15', 17, 17') in Form von Durchbrüchen in Auswölbungen (13, 13', 16, 16') angeordnet
sind.
22. Dichtungsstreifen nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswölbungen (13,
13', 16, 16') einen gegenüber den Wellenbergen (12) vertieften umlaufenden Rand (14,
14') aufweisen.
23. Dichtungsstreifen nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen
(17, 17') rund ausgebildet sind.
24. Dichtungsstreifen nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen
eckig ausgebildet sind.
25. Dichtungsstreifen nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen
(15, 15') oval ausgebildet sind.
26. Dichtungsstreifen nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite b der Lüftungsöffnungen
(15, 15') zu ihrer Länge l ein Verhältnis von etwa 2:1 aufweist.
27. Dichtungsstreifen nach einem der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswölbungen (13, 13', 16, 16') eine Höhe h von 1 bis 10 mm aufweisen.