[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel in Gliederbauweise zum Verbrennen flüssiger
oder gasförmiger Brennstoffe, bestehend aus einer horizontal orientierten Brennkammer
mit sich daran anschließenden, vertikal orientierten Nachschaltheizflächen, wobei
die Glieder jeweils einzeln an Vor- und Rücklaufsammler angeschlossen und die die
Nachschaltheizflächen bildenden Glieder aus Leichtmetallguß mit eingegossenem Wasserführungssystem
gebildet sind.
[0002] Derartige Heizkessel sind bspw. nach der DE-A-43 02 479 bekannt und zwar dort im
Rahmen einer besonderen Ausführungsform, die eine solche spezielle Zuordnung von Brennkammer
und Nachschaltheizflächen zeigt. Hierbei sind aber alle Einzelglieder parallel zur
Brennkammerlängsachse nebeneinander angeordnet, d.h., derartige Einzelglieder sind
nur für diese spezielle Bauweise geeignet und können nicht für eine Bauweise verwendet
werden, bei der die Glieder quer zur Brennkammerlängsachse angeordnet sind, was ebenfalls
nach der DE-A-43 02 479 bekannt ist. Abgesehen davon ist die Formgebung der Glieder
bei Kesseln mit horizontal orientierter Brennkammer und vertikal orientierten Nachschaltheizflächen
bzw. Heizgaszügen zwar machbar, aber doch relativ ungünstig und aufwendig und damit
auch die Wasserführung innerhalb der Glieder.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der Vorteile von Heizkesseln
der eingangs genannten Art diese dahingehend zu verbessern und zu gestalten, daß die
Glieder von Gestaltungsmaßnahmen zur Ausbildung der Brennkammer unberührt bleiben
und diese, selbst ein Bauglied bildend, wie die anderen Glieder bzgl. ihrer Wasserführung
auch, separat an die Vor- und Rücklaufsammler anschließbar ist.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Heizkessel der gattungsgemäßen Art nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß das die Brennkammer bildende Glied in Form eines Gehäuses aus
Stahlblech mit einem wasserführenden und an die Sammler angeschlossenen Doppelmantel
ausgebildet und am brennkammerseitigen Glied angeflanscht ist, das und dessen quer
zur Brennkammerlängsachse angeordneten Folgeglieder bis auf das Endglied eine dem
Brennkammerquerschnitt im wesentlichen entsprechende Öffnung aufweisen.
[0005] Im Bereich der aus Leichtmetall, d.h. vorzugsweise Aluminium oder Aluminiumlegierung,
gebildeten Einzelglieder ist durch das mit eingegossene Wasserführungssystem in diesem
Teil des Heizkessels dafür gesorgt, daß die Aluminiumheizflächen nicht mit dem Kesselwasser
in Berührung kommen können, also nicht dessen basischer Wirkung ausgesetzt sind, die
zur Korrosion des Aluminiums führen würde. Um diesen Vorteil auch beim erfindungsgemäßen
Heizkessel konsequent auszunutzen, besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin,
daß in der Brennkammer an deren wassergekühlten Wand eine diese abdeckende, ein- oder
mehrteilige und mit dieser in Wärmeleitkontakt stehende Schale aus Leichtmetall angeordnet
ist.
[0006] Mit Rücksicht auf den Anschluß der Brennkammer besteht eine weitere, vorteilhafte
Ausgestaltung darin, daß das brennkammerseitige Glied in seiner Form gasseitig den
Folgegliedern entspricht, aber brennkammerseitig von Wärmeübertragungsflächenvergrößerungen
freigehalten und mit Brennkammeranschlußflächen versehen ist.
[0007] Das brennkammerfernste Glied, d.h., das Endglied muß natürlich, wie beim Heizkessel
nach der DE-A-43 02 479 eine geschlossene Wand bilden, die im Bereich des dortigen
Heizgaszuges ebenfalls mit Wärmeübertragungsflächenvergrößerungen wie die anderen
Glieder auch versehen ist.
[0008] Abgesehen davon, daß die aus Leichtmetall bestehenden Glieder, da mit Öffnungen entsprechend
dem Brennkammerquerschnitt versehen, auch ohne die vorgesetzte Brennkammer für einen
nur aus solchen Gliedern bestehenden kleineren Heizkessel verwendet werden können
(die Öffnungen bilden aneinandergereiht in diesem Fall die Brennkammer), stellt die
erfindungsgemäße Heizkesselgestaltung ein äußerst übersichtlich und einfach zusammenzustellendes
Baukastensystem dar, bei dem man es zudem noch in der Hand hat, die Brennkammerlänge
problemlos an die jeweilige verbrennungstechnischen Erfordernisse anzupassen oder
im Bedarfsfall problemlos auszutauschen.
[0009] Der erfindungsgemäße Heizkessel wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0010] Es zeigt
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch den Heizkessel;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Heizkessel und
- Fig. 3
- etwas verkleinert und schematisch in Ansicht das Wasserführungssystem für ein Glied
[0011] Der Heizkessel in Gliederbauweise besteht in bekannter weise aus einer horizontal
orientierten Brennkammer 1 mit sich daran anschließenden, vertikal orientierten Nachschaltheizflächen
2, wobei die Glieder G jeweils einzeln an Vor- und Rücklaufsammler 3, 4 angeschlossen
und die die Nachschaltheizflächen 2 bildenden Glieder G
1 aus Leichtmetallguß mit eingegossenem Wasserführungssystem WS gebildet sind. Das
Wasserführungssystem WS aus Stahlrohren bedarf keiner näheren Erläuterung, das in
seiner Einbindung in Al-Gußglieder ebenfalls bekannt ist.
[0012] Für einen solchen Heizkessel ist nun wesentlich, daß das die Brennkammer 1 bildende
Glied G in Form eines Gehäuses 5 aus Stahlblech mit einem wasserführenden und an die
Sammler 3, 4 angeschlossenen Doppelmantel 6 ausgebildet und am brennkammerseitigen
Glied 7 angeflanscht ist, das und dessen quer zur Brennkammerlängsachse 8 angeordneten
Folgeglieder 9 bis auf das Endglied 10 eine dem Brennkammerquerschnitt Q im wesentlichen
entsprechende Öffnung 11 aufweisen.
[0013] Aus dem genannten Grund ist vorteilhaft in der Brennkammer 1 an deren wassergekühlten
Wand 12 eine diese abdeckende, ein- oder mehrteilige und mit dieser in Wärmeleitkontakt
stehende Schale 13 aus Leichtmetall angeordnet. Vorzugsweise wird für die Schale 13
ein Al-Zylinder mit bspw. nur 2 mm Wandstärke benutzt, der bspw. durch Vorkühlung
etwas in bezug auf sein Sollmaß, mit dem dieser hergestellt wurde, geschrumpft in
die Brennkammer eingesetzt wird und sich bei Erwärmung wärmeleitend an die Wand 12
der Brennkammer fest anlegt. Durch den Einsatz eines solchen Al-Zylinders ist einerseits
der Korrosionssicherheit auf der Gasseite Rechnung getragen, andererseits gelangt
kein Kesselwasser an den Al-Zylinder, da die Stahlwand 12 dazwischen angeordnet ist,
d.h., es liegen auch für die Brennkammer die gleichen Vorteile vor, wie an den Gliedern
G durch das dort eingegossene Wasserführungssystem aus Stahlrohren.
[0014] Das brennkammerseitige Glied 7 entspricht in seiner Form gasseitig den Folgegliedern
9, ist aber brennkammerseitig von Wärmeübertragungsflächenvergrößerungen 14 freigehalten
und mit Brennkammeranschlußflächen 15 versehen.
[0015] An allen Gliedern G
1 sind mit Rücksicht auf den Anschluß eines Abgassammelkastens 16 mit Abgasanschluß
17 Anschlußflansche 18 mit angegossen. Außer den Anschlüssen 19 zu den Sammlern 3,
4 bedarf der ganze Heizkessel keiner Flüssigkabdichtungen, da jedes Glied G, also
auch die Brennkammer, eine in sich geschlossene Wasserführungseinheit bildet.
[0016] Zum gasdichten Verspannen der Glieder G untereinander dienen mit angegossene Ösen
20 und für das Anflanschen der Brennkammer 1 bzw. des Gehäuses 5 ist dieses mit einem
überstehenden Flansch 21 versehen, der bis auf den Rücklaufanschlußbereich 22 ausreichend
Platz für Verschraubungen 23 bietet.
[0017] Bezüglich der Schale 13 aus Al kann diese auch, wenn dies die Länge der Brennkammer
1 verlangen sollte, aus mehreren kürzeren Zylinderstücken bestehen, wobei allerdings
wegen der Korrosionssicherheit für eine Spaltabdichtung gesorgt werden muß, was keiner
Erläuterung bedarf, da dafür geeignete Maßnahmen bekannt sind.
[0018] Statt der Einbindung eines Wasserführungssystems aus Stahlrohren, dessen Herstellung
ziemlich zeit- und damit kostenaufwendig wäre, da nicht ohne weiteres einer Automatisierung
zugänglich, werden die Wasserführungssysteme WS für die Einzelglieder G
1 vorteilhaft und vorzugsweise gemäß Fig. 3 aus formverpreßten, dünnen Stahlblechschalen
24 gebildet, in die, wie dargestellt, vor- und rücklaufseitige Stahlrohre 25 mit eingebunden
bzw. eingeschweißt sind. Dabei ist es aber auch möglich, den die Öffnung 11' umfassenden
Strang 26 insgesamt aus Stahlrohr zu bilden.
1. Heizkessel in Gliederbauweise zum Verbrennen flüssiger oder gasförmiger Brennstoffe,
bestehend aus einer horizontal orientierten Brennkammer (1) mit sich daran anschließenden,
vertikal orientierten Nachschaltheizflächen (2), wobei die Glieder (G) jeweils einzeln
an Vor- und Rücklaufsammler (3, 4) angeschlossen und die die Nachschaltheizflächen
(2) bildenden Glieder (G1) aus Leichtmetallguß mit eingegossenem Wasserführungssystem (WS) gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das die Brennkammer (1) bildende Glied (G) in Form eines Gehäuses (5) aus Stahlblech
mit einem wasserführenden und an die Sammler (3, 4) angeschlossenen Doppelmantel (6)
ausgebildet und am brennkammerseitigen Glied (7) angeflanscht ist, das und dessen
quer zur Brennkammerlängsachse (8) angeordneten Folgeglieder (9) bis auf das Endglied
(10) eine dem Brennkammerquerschnitt (Q) im wesentlichen entsprechende Öffnung (11)
aufweisen.
2. Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Brennkammer (1) an deren wassergekühlten Wand (12) eine diese abdeckende,
ein- oder mehrteilige und mit dieser in Wärmeleitkontakt stehende Schale (13) aus
Leichtmetall angeordnet ist.
3. Heizkessel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das brennkammerseitige Glied (7) in seiner Form gasabzugsseitig der Form der Folgeglieder
(9) entspricht, aber auf seiner brennkammerseitigen Außenfläche von Wärmeübertragungsflächenvergrößerungen
(14) freigehalten und mit Brennkammeranschlußflächen (15) versehen ist.
4. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in den Gliedern (G1) eingegossene Wasserführungssystem (WS) aus formgepreßten und automatisch rundum
verschweißten, dünnen Stahlblechschalen (24) gebildet ist, in die vor- und rücklaufseitig
Stahlrohre (25) eingebunden sind.