TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen der Innenwandung eines Weinfasses.
Im Zusammenhang mit der Weinherstellung und Weinlagerung ist es erforderlich, das
Innere der Weinfässer zu reinigen. Beim Reinigen muß die Innenwandung von Weinresten,
die sich in Spalten und Ritzen der Faßwandung festgesetzt haben, entfernt werden.
Auch Weinschlammreste, die sich im Bodenbereich des Fasses dickflüssig abgesetzt haben,
müssen aus dem Weinfaß entfernt werden. Dazu wird dieser mehr oder weniger breiige
Schlamm mit Wasser aufgewirbelt und abgesaugt. Auch auf einer Innenwandung des Weinfasses
sich festgesetzte Weinstein muß beim Reinigen gelöst und aus dem Faß entfernt werden.
Das Reinigen erfolgt vorzugsweise nur mit Wasser, ohne Zugabe von Lösungsmitteln.
Dies setzt allerdings voraus, daß ein ausreichend starker Wasserstrahl gegen die gesamte
Innenwandung des Weinfasses gerichtet wird.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der DE-OS 26 31 902 ist eine Vorrichtung und ein verfahren zum Reinigen des Inneren
eines Kessels bekannt. Diese Vorrichtung weist mehrere Arme auf, die jeweils Spritzdüsen
tragen. Die Arme können sowohl nach oben und unten verschwenkt als auch seitlich gedreht
werden. Zusätzlich ist eine gemeinsame Drehbewegung aller Arme um eine vertikale Achse
möglich. Das Ansteuern der Düsenköpfe und das Bewegen der Arme erfolgt über eine spezielle
Steuerung. Eine derartige Steuerung kann z.B. durch pneumatische Kolben-Zylindereinheiten
verwirklicht sein. Die Steuereinrichtung ist außerhalb des zu reinigenden Kessels
angeordnet.
[0003] Aus der DE-PS 32 10 339 ist eine Vorrichtung zum Reinigen von Behältern mittels eines
Druckstrahls bekannt. Die Düse dieser Vorrichtung besitzt mehrere exzentrisch zu ihrer
Längsachse ausgerichtete Wasser-Austrittskanäle. Die Längsachsen dieser Austrittskanäle
durchschneiden die Längsachse der Düse nicht. Dadurch werden beim Austreten von Wasser
die Düsen in eine Rotationsbewegung um ihre gemeinsame Längsachse gebracht.
[0004] Aus der DE-A1 0 320 399 ist eine weitere Vorrichtung zum Reinigen eines Gefäßes bekannt,
bei der im Unterschied zur vorstehenden Vorrichtung durch das Anordnen einer zusätzlichen
Düse der Düsenkopf um eine beispielsweise vertikale Achse zusätzlich gedreht werden
kann. Der Düsenkopf rotiert damit einerseits um seine Längsachse und andererseits
dreht er sich um eine weitere Achse, die quer zu seiner Rotationsachse ausgerichtet
ist. Die Rotationsbewegung wird durch eine erste Gruppe von Austrittsöffnungen am
Düsenkopf bewirkt, während die Drehbewegung durch eine weitere, zusätzlich vorgesehene
Austrittsöffnung verwirklicht wird. Das aus dieser zum Drehen des Düsenkopfes vorgesehenen
weiteren Austrittsöffnung austretende Wasser hat keinen praktisch verwertbaren Reinigungseffekt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum Reinigen
der Innenwandung eines Weinfasses anzugeben, die technisch einfach und wirtschaftlich
günstig betrieben und eingesetzt werden kann.
[0006] Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gegeben. Ausgehend von
der im Stand der Technik bekannten Vorrichtung zum Reinigen der Innenwandung eines
Weinfasses zeichnet sich diese Vorrichtung erfindungsgemäß dementsprechend dadurch
aus, daß der Drehimpuls der rotierenden und zusätzlich um eine andere Achse drehenden
Düse in Abhängigkeit von der Rotationsstellung ihres Austrittskanals derart unterschiedlich
groß ist, daß bezogen auf einen Rotationswinkel von 360 Grad die Düse ein um die Drehachse
wirksames Drehmoment besitzt, dessen aufsummierter Wert größer Null ist. Die Erfindung
nutzt die Erkenntnis, daß es bekannt ist, durch eine exzentrisch angeordnete Düsen-Austrittsöffnung
eine Düse in Rotation zu bringen. Eine derartige Düse kann aber nicht zusätzlich in
Umdrehung um eine zu dieser Rotationsachse quer ausgerichteten Drehachse gedreht werden.
Beim Rotieren heben sich die jeweils auf die Drehachse wirkenden Drehmomente nämlich
auf, so daß bei einer Rotation von 360 Grad sich insgesamt ein Drehmoment von Null
ergibt. Die Erfindung schafft die zusätzliche Drehbewegung nicht durch eine zusätzliche
Austrittsöffnung, so wie dies beispielsweise aus der EP-A1 0 320 399 bekannt ist,
sondern verändert den Drehimpuls der rotierenden Düse während ihrer Rotation. Dadurch
kann ein Rest-Drehmoment bei einem Rotationswinkel von 360 Grad größer Null verwirklicht
werden. Dieses Rest-Drehmoment kann dann zum zusätzlichen Drehen der Düse um eine
zusätzliche Drehachse ausgenutzt werden.
[0007] Der veränderbare Drehimpuls kann nach einer Weiterbildung der Erfindung durch Verändern
der Menge des die Düse verlassenden Wassers verwirklicht werden. So kann beispielsweise
in einem ersten Rotations-Winkelbereich die die rotierende Düse verlassende Wassermenge
größer sein als in dem sich zu 360 Grad ergänzenden zweiten Rotations-Winkelbereich.
Dadurch bleibt bezogen auf 360 Grad eine Impulskraft größer Null übrig, die dann für
die zusätzliche Drehbewegung verwendet werden kann. Eine einfachere konstruktive Ausbildung
für eine entsprechende Vorrichtung ist Gegenstand der Unteransprüche und auch des
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
[0008] Zum Variieren der Impulskraft in Abhängigkeit von der Rotationsstellung der Düse
bzw. der Düsen und damit zur Variation der Wassermengen, die die Düse bzw. die Düsen
jeweils verlassen, kann ein den Austrittsöffnungen vorgeschalteter Ringraum vorgesehen
werden, der vom zu- und abströmenden Wasser durchflossen wird und der eine Leitungsverbindung
mit der rotierenden Düse besitzt derart, daß die Düse sich nur in bestimmten Rotationsstellungen
über der Öffnung befindet.
[0009] Auf diese Weise können beispielsweise zwei oder mehrere Düsen umfangsmäßig verteilt
zu einem Düsenkopf zusammengefaßt werden. Der Düsenkopf wird in Rotation versetzt
dadurch, daß die außermittig zur Rotationsachse vorhandenen mehreren Düsen bei Austritt
von Wasser den Kopf in Rotation versetzen. Der Zufluß zu den Düsen erfolgt dabei gleichmäßig
über den die Düsen verbindenden Ringraum. Der Ringraum wird über eine Zuflußöffnung
gespeist, die mit der Zuflußleitung leitungsmäßig verbunden ist. Sobald nun eine der
Düsen bei ihrer Rotation über der Zuflußöffnung positioniert ist, kann durch diese
Düse verstärkt Wasser austreten. Die Impulskraft ist aus dieser Düse heraus größer
als aus den anderen Düsen, die in dieser Rotationsstellung nicht genau über der Zutrittsöffnung
positioniert sind. Da die Zutrittsöffnung in einer bestimmten Ausrichtung rotationsmäßig
fest vorhanden ist, bekommt der Düsenkopf bei seiner Rotation immer einen zusätzlichen
Impuls. Dieser zusätzliche Impuls, der über einen vorgegebenen Rotationswinkelbereich
vorhanden ist, bewirkt, daß die bei einer Rotation von 360 Grad sich ergebenden aufsummierten
Teil-Impulskräfte einen Wert größer Null bekommen.
[0010] Auf diese Weise ist nicht nur eine Rotation des Düsenkopfes um seine Rotationsachse
sondern eine zusätzliche Drehbewegung des Düsenkopfes um eine zur Rotationsachse beispielsweise
senkrechte Drehachse möglich. Wichtig dabei ist, daß das zu den beiden Drehbewegungen
verwendete Wasser vollständig zum Reinigen der Innenwandung eines Weinfasses zur Verfügung
steht; das die Drehbewegung und die Rotationsbewegung erzeugende Wasser tritt nämlich
vollständig aus den jeweiligen Düsen aus, die am Düsenkopf rotieren.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich nach einem weitereren Ausführungsbeispiel
dadurch aus, daß die in den Düsenkopf einmündende Zuleitung eine in ihrem Endbereich
offene Saugleitung konzentrisch umgibt. Damit ist es möglich, das aus dem Düsenkopf
austretende Wasser gleichzeitig wieder aus dem Weinfaß zu saugen. Außerdem ist diese
Anordnung platzsparend im Querschnitt.
[0012] Die gesamte Vorrichtung kann im Bereich eines Zu- und eines Ablaufschlauches vorgesehen
werden. Als sinnvoll hat es sich herausgestellt, zumindest die Bereiche der Absaugleitung
und der Zulaufleitung, die im Bereich des rotierenden und sich drehenden Düsenkopfes
liegen, biegesteif auszubilden. Damit kann die gesamte Vorrichtung als insgesamt biegesteifes,
im Querschnitt platzsparendes stabähnliches Gebilde durch das Spundloch eines Weinfasses
auf einfache Weise in das Weinfaß eingesetzt, dort ständerartig abgestellt und nach
Beendigung der Reinigung wieder herausgenommen werden.
[0013] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind den in den Ansprüchen weiterhin
aufgeführten Merkmalen sowie dem nachstehenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eineperspektivische, teilweise geschnittene Darstellung einer Vorrichtung zum Reinigen
der Innenwandung eines Weinfasses nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine schematisierte Schnittdarstellung des Düsenkopfes dieser Vorrichtung gemäß Fig.
1,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0015] Ein Reinigungsgerät 10 kann durch ein in einem Weinfaß 14 vorhandenes Spundloch 12
hindurchgesteckt werden (Fig. 3). In noch näher dargestellter Weise kann dann mit
Hilfe dieses Reinigungsgerätes 10 die Innenseite des Weinfasses 14 mittels aus dem
Reinigungsgerät 10 austretendem Wasser gereinigt werden.
[0016] Das Reinigungsgerät 10 besitzt ein äußeres Rohr 16. Das Rohr 16 ist an seinem oberen
Ende 18 verschlossen. Über ein im Bereich dieses Endes 18 angeschlossenes Rohrstück
20 kann über eine am Rohrstück 20 angeschlossene Schlauchverbindung Wasser in das
Innere des Rohres 16 geleitet werden.
[0017] In dem Rohr 16 steckt ein weiteres Rohr 22. Dieses Rohr 22 führt oben aus dem Ende
18 nach außen heraus. Dieses innere Rohr 22 ist an seinem unteren Ende 24 (Fig. 3)
offen. Im Bereich dieses unteren Endes 24 sind an dem inneren Rohr 22 fußartige Ständer
26 befestigt. Auf diese Weise kann das innere Rohr 22 auf dem Boden 28 des Weinfasses
14 so abgestellt werden, daß das untere, offene Ende 24 des Rohres 22 im Abstand zum
Boden 28 positioniert ist.
[0018] Unterhalb des Rohrstückes 20 und damit noch im Bereich des Weinfasses 14 wird das
äußere Rohr 16 von einer Lagerhülse 44 umgeben. Diese Lagerhülse 44 ist über zwei
Madenschrauben 46 fest an dem Rohr 16 angebracht. Unterhalb des Bereiches der Madenschrauben
46, aber noch innerhalb des Bereiches der Hülse 44 besitzt das Rohr 16 einen Stoß
48. Unterhalb des Stoßes 48 setzt sich das Rohr 16 in einem Rohrabschnitt 50 fort.
[0019] Der Rohrabschnitt 50 rückt bis zu einer Hülse 30, die das untere Ende des inneren
Rohres 22 umgibt. Diese Hülse 30 ist über versetzt angeordnete Madenschrauben 32 unverrückbar
an dem Rohr 22 gehalten. Die Hülse 30 weist eine ringförmige Schulter 34 auf, auf
der der Rohrabschnitt 50 mit seinem unteren Ende 36 stumpf aufsitzt. Die Hülse 30
ragt mit einem ringförmigen Vorsprung 38 in den zwischen dem Rohrabschnitt 50 und
dem inneren Rohr 22 vorhandenen Zwischenraum 40. Dadurch kann das über das Rohrstück
20 in das Rohr 16 und in den Rohrabschnitt 50 eingeleitete Wasser nicht unten aus
dem Rohrabschnitt 50 herausströmen. Eine geringe Leckage im Stoßbereich zwischen der
Schulter 34 und der Hülse 30 und dem unteren Ende 36 des Rohrabschnittes 50 ist unbeachtlich.
[0020] Der Rohrabschnitt 50 kann somit um die gemeinsame Längsachse 52 der beiden Rohre
16, 22 gedreht werden. Bei dieser Drehung bleibt das Rohr 16 mit seinem Rohrstück
20 unverdreht. Bei der Drehung gleitet der Rohrabschnitt 50 im Bereich des oberen
Stoßes 48 an der unteren Stirnseite des Rohres 16 und mit seinem unteren Ende 36 auf
der Schulter 34 der Hülse 30. Diese Drehung wird durch aus einem Spritzkopf 54 austretendes
Wasser 56, der am Rohrabschnitt 50 auskragend befestigt ist, bewirkt.
[0021] Der Spritzkopf 54 besitzt ein Rohrstück 60, dessen Längsachse 62 quer, das heißt
im vorliegenden Fall im Winkel von 90 Grad, zur Längsachse 52 der Rohre 16, 50, 18
ausgerichtet ist. Das Rohrstück 60 ist mit seinem einen Ende 64 in der Wandung des
Rohrabschnittes 50 so eingeschraubt, daß sein Inneres 66 in Leitungsverbindung mit
dem Zwischenraum 40 steht. Das andere Ende dieses Rohrstückes 60 ist durch eine Stirnwand
68 verschlossen. In dem Rohrstück 60 ist eine - im vorliegenden Beispielsfall einzige
- Öffnung 70 vorhanden. Diese Öffnung 70 schafft eine Leitungsverbindung zwischen
dem Inneren 66 und einem das Rohrstück 60 umgebenden Ringraum 72.
[0022] Dieser Ringraum 72 wird seitlich eingerahmt von einem mehrere, im vorliegenden Beispielsfall
zwei Düsen 76, 78 tragenden Läufer 80. Dieser Läufer 80 wird seitlich eingerahmt einerseits
vom Druckrohr 50 und andererseits von einer von der Stirnwand 68 radial auskragenden
ringförmigen Schulter 82. Der Läufer 80 ist einerseits auf der Außenseite des Rohrstückes
60 und andererseits an den seitlich ihn begrenzenden Flächen des Rohrabschnittes 50
bzw. der Schulter 82 gleitverschieblich gehalten.
[0023] Der Läufer 80 besitzt mehrere, im vorliegenden Beispielsfall zwei in ihn eingeschraubte
Düsen 76, 78. Die in den Düsen ausgebildeten Austrittskanäle 84, 86 münden in den
Ringraum 72 hinein. Die Längsachse 88 jeder Düse 76, 78 hat einen Abstand r (Fig.
2) zur Längsachse 62 des Rohrstückes 60. Auf diese Weise kann durch austretendes Wasser
56 der Spritzkopf 54 in Rotation um die Achse 62 versetzt werden. Das aus den Düsen
76, 78 austretende Wasser 56 kann somit die Innenwand des Weinfasses 14 reinigen.
[0024] Die Düsen 76, 78 werden durch das in den Ringraum 82 eingetretene Wasser versorgt.
Dies trifft im vorliegenden Beispielsfall für beide Düsen 76, 78 zu. Für die Düse
76 gilt zusätzlich noch folgendes. In der in den Figuren dargestellten Stellung ist
die Düse 76 mit ihrem Austrittskanal 84 über der Öffnung 70 positioniert, die in dem
Rohrstück 60 vorhanden ist. Dadurch kann das aus dem Innenraum 66 nachströmende Wasser
direkt durch die Düse 76 austreten. Aus der Düse 76 wird also in der in der Zeichnung
dargestellten Stellung mehr Wasser austreten als gleichzeitig aus der anderen Düse
78 austritt. Die aus der Düse 76 austretende Wassermenge verursacht eine Impulskraft
90, die größer ist als die der Düse 78 gleichzeitig zugeordnete Impulskraft 92. Durch
die beiden Impulskräfte 90, 92 wird der Spritzkopf 54 in Rotation 93 um die Achse
62 gebracht. Zusätzlich bewirkt die Impulskraft 90, die im vorliegenden Beispielsfall
mit zu- und abnehmender Größe im Bereich eines Winkel-Fensters 94 wirkt, in algebraischer
Addition mit der anderen Impulskraft 92 eine Rest-Impulskraft, die sich durch algebraische
Addition der beiden Impulskräfte 90, 92 ergibt. Diese Rest-Impulskraft ist nur innerhalb
dieses Fensters 94 größer NULL und dabei innerhalb einer vorgegebenen Richtung vorhanden,
bewirkt ein um die Längsachse 52 wirkendes Drehmoment. Der Spritzkopf 54 wird aufgrund
dieser Rest-Impulskraft (Impulskraft 90 abzüglich Impulskraft 92) um die Längsachse
52 gedreht. Diese Drehung ist nur dadurch wirksam, weil die beiden Impulskräfte 90,
92 nicht gleich groß sind. Wären sie gleich groß, würde sich bezogen auf einen Rotationswinkel
von 360 Grad eine Rest-Impulskraft von NULL ergeben. Der Spritzkopf 54 bekommt damit
immer dann, wenn eine der Düsen 76 oder 78 mit ihrem Austrittskanal in den Bereich
der Öffnung 70 gelangt, einen immer in gleicher Richtung wirkenden Drehimpuls um die
Achse 52.
[0025] Statt der einen Öffnung 70 können auch mehrere Öffnungen umfangsmäßig verteilt am
Rohrstück 60 vorhanden sein. Es ist nur sicherzustellen, daß in Abhängigkeit von der
Anzahl der vorhandenen Düsen 76, 78 in einem ersten Rotationsbereich mehr Wasser austritt
als in dem zu 360 Grad ergänzten anderen Rotationsbereich. Dies kann durch unterschiedliche
Verteilung der Öffnungen und/oder durch unterschiedlich große Öffnungen verwirklicht
werden. Es wäre technisch auch möglich, den Wasserzufluß in die Düsen hinein in Abhängigkeit
von deren Rotationsstellung unterschiedlich zu gestalten. Dies könnte durch Fremdsteuerung
oder durch Eigensteuerung des Spritzkopfes 54 ermöglicht werden. So könnte der Spritzkopf
54 bei seiner Rotation auf entsprechende Steuerorgane einwirken. Möglich wäre auch,
durch unterschiedlich stark auf den Spritzkopf 54 einwirkende Reibungskräfte für eine
Rest-Impulskraft zu sorgen.
[0026] Von der Größe der Rest-Impulskraft hängt die Drehgeschwindigkeit des Spritzkopfes
54 um die Längsachse 52 ab. So könnte beispielsweise durch einen die Öffnung 70 mehr
oder weniger verschließenden Schieber Einfluß auf die Drehgeschwindigkeit genommen
werden. Auf die Größe der Rotationsgeschwindigkeit kann zusätzlich durch die Größe
der Exzentrizität r konstruktiv Einfluß genommen werden. Sowohl die Drehgeschwindigkeit
als auch die Rotationsgeschwindigkeit müssen für den vorliegenden Einsatzzweck nicht
sehr groß gewählt werden. Nicht die Geschwindigkeit sondern die Austrittsgeschwindigkeit
und damit die Kraft, mit der das austretende Wasser auf die Innenwandung des Weinfasses
14 auftrifft, ist für den Reinigungszweck hauptsächlich maßgebend.
[0027] Die vorliegende Vorrichtung hat abgesehen von der konstruktiven einfachen und technisch
voll befriedigenden Lösung den Vorteil, daß sie hinsichtlich ihres benötigten Freiraumes
sehr klein gebaut werden kann. Die Vorrichtung kann damit ohne weiteres durch die
in Weinfässern 14 vorhandenen Spundlöcher 12 problemlos ein- und ausgeführt werden.
[0028] Das aus dem Spritzkopf 54 austretende Wasser kann aus dem Saugrohr 22 zeitgleich
wieder aus dem Weinfaß 14 abgesaugt werden. Beim Absaugen werden dann die losgelösten
Schmutzpartikel ebenfalls mit durch das Saugrohr 22 aus dem Weinfaß 14 herausgefördert.
Sofern erforderlich, kann das aus dem Weinfaß 14 herausgeführte Wasser über eine Filteranordnung
geführt und anschließend wieder zum Reinigen benutzt werden.
[0029] Technisch möglich wäre es, die Vorrichtung auch ohne das integrierte Saugrohr 22
zu verwenden. Das Saugrohr 22 könnte dann neben dem Rohr 16 positioniert werden. Es
wäre außerdem möglich, erst den Schmutz zu lösen und anschließend, nach Entfernen
des Reinigungsgerätes 10 ein Saugrohr 22 in das Weinfaß 14 hineinzuführen und das
verspritzte Wasser zusammen mit dem losgelösten Schmutz aus dem Weinfaß 14 abzusaugen.
[0030] Statt des Wassers könnte in gleicher Weise auch mit Lösungsmittel versetztes Wasser
oder eine sonstige Flüssigkeit bzw. Reinigungsflüssigkeit verwendet werden.
1. Vorrichtung zum Reinigen der Innenwandung eines Weinfasses, mit
- einer in das Innere des Weinfasses einsteckbaren Wasser-Zulaufleitung,
- mindestens einer Wasser-Austrittsdüse am Ende von zumindest einem Wasseraustrittskanal,
der leitungsmäßig mit der Zulaufleitung zu verbinden ist, wobei
- diese Düse sowohl um eine zweite Achse rotierbar ist, die quer zu einer ersten Achse
ausgerichtet ist, als auch um diese erste Achse drehbar ist,
- die Längsachse des Austrittskanals dieser Düse zumindest im Bereich seiner Austrittsöffnung
die zweite Achse nicht schneidet,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Drehimpuls der um die zweite Achse (62) rotierenden und um die erste Achse (52)
drehenden Düse (76, 78) in Abhängigkeit von der Rotationsstellung ihres Austrittskanals
(84, 86) derart unterschiedlich groß ist, daß
- bezogen auf einen Rotationswinkel um die zweite Achse (62) von 360 Grad die Düse
(76, 78) ein um die erste Achse (52) wirksames Drehmoment besitzt, dessen Wert größer
Null ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Impulskraft des die Düse (76, 78) verlassenden Wassers in Abhängigkeit von der
Rotationsstellung ihres Austrittskanals (84, 86) unterschiedlich groß ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die die rotierende Düse (76, 78) verlassende Wassermenge in Abhängigkeit von
ihrer Rotationsstellung unterschiedlich groß ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Wassermenge, die in den Austrittskanal (84, 86) der rotierenden Düse (76, 78)
eintritt, in Abhängigkeit von der Rotationsstellung des Austrittskanals (84, 86) unterschiedlich
groß ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Zutrittsöffnung (70, 72) für das Wasser in den Austrittskanal (84, 86) hinein
in Abhängigkeit von der Rotationsstellung des Austrittskanals (84, 86) unterschiedlich
groß ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- eine endseitig verschlossene Zulaufleitung (16) mit einem um ihre Längsachse (52)
rotierbaren Leitungsabschnitt (50) vorhanden ist,
- ein Leitungsstutzen (60) an dem Leitungsabschnitt (50) angebracht ist, dessen Längsachse
(62) quer zur Längsachse (52) des Leitungsabschnittes (50) ausgerichtet ist,
- das Innere (66) des Leitungsstutzens (60) in Leitungsverbindung mit dem Inneren
des Leitungsabschnittes (50) steht,
- ein Rotor (80) mit zumindest einem Austrittskanal (84, 86) auf dem Leitungsstutzen
(60) rotierbar vorhanden ist,
- der Leitungsstutzen (60) zumindest eine Zutrittsöffnung (70, 72) besitzt, die in
den Austrittskanal (84, 86) einmündet,
- der Austrittskanal (84, 86) am Rotor (80) so vorhanden ist, daß der Rotor (80) durch
aus dem Austrittskanal (84, 86) ausströmendes Wasser in Rotation um die Längsachse
(62) des Leitungsstutzens (60) bringbar ist,
- ein Ringraum (72) den Leitungsstutzen (60) umgibt, der einerseits über die zumindest
eine Zutrittsöffnung (70) mit dem Leitungsstutzen (60) und andererseits mit dem Austrittskanal
(84, 86) leitungsmäßig verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- mehrere Zutrittsöffnungen (70) in den Austrittskanal (84, 86) hinein umfangsmäßig
verteilt am Leitungsstutzen vorhanden sind,
- die Summe der Querschnittsöffnungen in einem ersten Rotationswinkelbereich größer
ist als in dem zu 360 Grad ergänzten, zweiten Rotationswinkelbereich.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Zulaufleitung (16) zumindest im Bereich (50) ihrer rotier- und drehbaren Düse
(76, 78) eine in ihrem Endbereich (24) offene Absaugleitung (22) konzentrisch umgibt.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Bereich der Absaugleitung (22) und/oder Zulaufleitung (16), der im Bereich (50)
des rotierenden Zulaufleitungsabschnittes liegt, biegesteif ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- sie durch das Spundloch (12) eines Weinfaßes (14) hindurch in das Weinfaß (14) einsetzbar
ist.