[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stanzpresse, mit einem Pressengehäuse, mindestens
einem Stössel, einem Stanzraum, einer Einrichtung zum Erzeugen einer Hubbewegung,
in welchem Stanzraum eine Bandlaufebene eines jeweiligen, in einer Bandvorschubrichtung
durch den Stanzraum vorzuschiebenden, zu verarbeitenden Bandes festgelegt ist.
[0002] Bei der modernen Stanztechnik geht die Entwicklung in Richtung einer vollständigen
Verarbeitung eines Rohmaterials, also ein vollständiges spanloses Fertigen eines Erzeugnisses.
Das heisst, dass eine Stanzpresse zu einem vollständigen Fertigungszentrum ausgebildet
wird. Nebst den üblichen Schneide- und Umform-(Biege)-Operationen werden in Stanzpressen
vermehrt auch Montage- und Fügearbeiten ausgeführt, es wird geschweisst, genietet
und es werden auch Gewinde geformt. Nach jedem erfolgten Bearbeitungsschritt eines
zu verarbeitenden Bandes wird dasselbe in der Stanzpresse um eine vorgegebene Strecke
vorgeschoben. Weiter werden vermehrt auch Messeinrichtungen zur Qualitätssicherung
bei laufendem Arbeitsprozess eingesetzt. Das heisst, die Länge des Werkzeugeinbauraumes,
also des Stanzraumes wird je länger je mehr einzelne Arbeitsschritte in der Stanzpresse
durchgeführt werden. Folglich sind immer längere Werkzeugeinbauräume erforderlich.
[0003] Um nun einen längern Werkzeugeinbauraum zu erhalten, müsste eigentlich lediglich
eine übliche Pressenkonstruktion massstäblich vergrössert werden. Damit wächst jedoch
die zulässige Nennlast, bezogen auf den Massstab im Quadrat, und die Massen mit der
dritten Potenz.
[0004] Jedoch sind in der Praxis für längere Werkzeugeinbauräume selten zugleich höhere
Nennlasten gefordert. Das extreme Anwachsen der Massen, insbesondere der bewegten
Massen, ist sogar unerwünscht.
[0005] Also ergibt ein massstäbliches Vergrössern einer Stanzpresse zum Erzielen eines längeren
Werkzeugeinbauraumes einen übermässig hohen Maschinenpreis, niedrige Maschinendrehzahlen,
einen grossen Energieaufwand und schlecht beherrschbare dynamische Massenkräfte, insbesondere
im Falle einer Herstellung und Bearbeitung feiner und hochpräziser Teile.
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Aufgabe der Erfindung ist eine Stanzmaschine
zu schaffen, welche einen langen Werkzeugeinbauraum aufweist, jedoch hohe Maschinendrehzahlen
zulässt, keinen erhöhten Energieaufwand benötigt und keine übermässig hohe dynamische
Massenkräfte verursacht.
[0007] Die erfindungsgemässe Stanzmaschine, wie sie im Anspruch 1 gekennzeichnet ist, weist
eine Einrichtung zum Erzeugen einer Hubbewegung auf, die bei mindestens zwei, in Bandlaufrichtung
einen gegenseitigen Abstand aufweisenden und im Betrieb der Stanzpresse Hubbewegungen
ausführenden Stellen an einem Ende einer jeweiligen Laschengruppe angelenkt ist, deren
Laschen bei ihrem entgegengesetzten Ende bei einer jeweiligen, einen Anlenkbereich
bestimmenden Ende an einem ersten Ende von Doppelhebeln jeweiliger Doppelhebelpaare
angelenkt sind, wobei die einzelnen Doppelhebel jedes Doppelhebelpaares in bezug auf
den Anlenkbereich in entgegengesetzten Richtungen weisen und bei Wipplagerstellen
gelagert sind, die relativ zum Anlenkbereich einander symmetrisch gegenüberliegen,
welche Doppelhebel bei ihrem zweiten Ende an jeweils einer Drucksäule angelenkt sind.
[0008] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, dass
ein extrem langer Werkzeugeinbauraum ermöglicht ist, wobei jedoch hohe Maschinendrehzahlen,
ein beschränkter Leistungsbedarf und tiefe dynamische Massenkräfte vorherrschen.
[0009] Weitere Ziele und Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0010] Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand von Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
[0011] Es zeigt:
Figur 1 einen Schnitt durch eine Stanzpresse,
Figur 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Figur 1,
Figur 3 in vergrössertem Massstab einen Ausschnitt aus der Figur 1,
Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Figur 3,
Figur 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Figur 3,
Figur 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI der Figur 3, und
Figur 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII der Figur 1.
[0012] In der nachfolgenden Beschreibung wird als Ausführungsbeispiel einer Einrichtung
zum Erzeugen einer Hubbewegung eine Exzenterwelle mit dazu gehörigen Bauteilen beschrieben.
Es sind jedoch auch andere Ausführungen der Einrichtung zum Erzeugen einer Hubbewegung
möglich, beispielsweise eine Kurbelwelle enthaltende Einrichtungen, hydraulische Antriebe,
Nocken enthaltende Antriebe, etc.
[0013] Die Stanzpresse der gezeichneten Ausführung weist eine Exzenterwelle 1 auf, die bei
ihren Enden in Hauptlagern 2a, 2b im Pressengehäuse 2 gelagert ist. Der Antrieb der
Exzenterwelle 1 erfolgt beispielsweise über eine Kupplungs- und Bremsvorrichtung 3.
Solche Kupplungs- und Bremsvorrichtungen für Stanzpressen sind allgemein bekannt,
so dass sich eine detaillierte Beschreibung erübrigt. Die Exzenterwelle 1 weist einen
Exzenterabschnitt 4 auf. Bei der gezeichneten Ausführung ist dieser Exzenterabschnitt
4 ein einstückiger Abschnitt der Exzenterwelle 1. Es sind jedoch auch offensichtlich
Ausführungen möglich, bei denen zur Hubverstellung des Stössels der Stanzpresse beim
Exzenterabschnitt 4 gegeneinander verdrehbare Büchsen vorhanden sind. Solche Anordnungen
zur Hubverstellung sind bekannt und es wird hierzu ausdrücklich auf die CH-A-574 323
bzw. US-A-4 160 409 verwiesen. Auf dem Exzenterabschnitt 4 sind zwei nebeneinander
angeordnete Pleuel 5, 5a über Wälzlager gelagert. Ein Pleuelbolzen 6 ist bei den unteren
Enden der Pleuel 5, 5a angeordnet. Der Pleuelbolzen 6 weist Endabschnitte 6a, 6b auf,
auf welchen Endabschnitte 6a, 6b je ein Gleitstein 11a, 11b angeordnet ist, welche
Gleitsteine 11a, 11b in Gleitsteinführungen 12a, 12b geführt sind.
[0014] Durch die bis jetzt beschriebenen Bauteile wird im Betrieb der Stanzpresse die Drehbewegung
der Exzenterwelle 1 in eine lineare Hubbewegung des Pleuelbolzens 6 umgesetzt.
[0015] Auf dem Pleuelbolzen 6 sind einarmige Hebel 7, 7a, 8 und 8a gelagert. Bei ihren entgegengesetztene
Enden sind die einarmigen Hebel 7, 7a, 8 und 8a über Bolzen 13, 13a, 13b und 13c und
Laschen 14, 14a, 14b und 14c an jeweiligen Spindelmuttern 15, 15a angelenkt, welche
je auf einer Gewindespindel 16, 16a angeordnet sind.
[0016] Die Gleitsteine 11a, 11b und Gleitseinführungen 12a, 12b bilden also eine Einrichtung,
mittels welcher das eine Ende der einarmigen Hebel 7, 7a, 8, 8a in Richtung der Hubbewegung
geführt sind.
[0017] Aus den Zeichnungen ist ersichtlich, dass insgesamt vier Bolzen 13-13c, vier Laschen
14-14c, zwei Spindelmuttern 15, 15a und zwei Gewindespindeln 16, 16a vorhanden sind.
[0018] Die einarmigen Hebel 7, 7a, 8 und 8a sind somit bei ihren dem Pleuelbolzen 6 entgegengesetzten
Enden auf dem Pressengehäuse 2 abgestützt. Dabei sind diese Enden, wie weiter unten
noch im einzelnen beschrieben sein wird, höhenverstellbar abgestützt, womit die Höhenstellung
der Stössel 32, 32a veränderbar ist.
[0019] Bei einer zwischen den beschriebenen Enden der einarmigen Hebel 7, 7a, 8 und 8a liegenden
Stelle ist bei einer Lagerstelle 17 bzw. 17a ein Bolzen 18 bzw. 18a eingepresst. Die
Lagerstellen 17, 17a sind Stellen, die im Betrieb der Stanzpresse Hubbewegungen ausführen,
wobei der Vollständigkeit halber festgehalten werden soll, dass es sich hier um nicht
geradlinige Bewegungen handelt.
[0020] Auf den Bolzen 18 bzw. 18a sind bei einem ihrer Enden Laschen 19, 19a, 19b und 19c
gelagert, die jeweils eine Laschengruppe bilden. Diese Laschen 19, 19a, 19b und 19c
sind bei ihrem unteren Ende auf axial fluchtenden Bolzen 20, 21, 20b bzw. 20a, 21a,
20c gelagert.
[0021] Diese Bolzen 20, 21, 20b bzw. 20a, 21a, 20c sind in Doppelhebelpaaren eingesetzt.
[0022] Dabei, siehe Figur 1 und insbesondere Figur 5, ist der Bolzen 21 im Doppelhebel 23
eingesetzt. Die Bolzen 20, 20b sind im Doppelhebel 22 eingesetzt.
[0023] In gleicher Weise sind der Bolzen 21a im Doppelhebel 23a und die Bolzen 20a, 20c
im Doppelhebel 22a eingesetzt.
[0024] Der Doppelhebel 23 ist auf einem, eine Wipplagerstelle bestimmenden Bolzen 24 gelagert,
der seinerseits im Pressengehäuse 2 gelagert ist.
[0025] Der Doppelhebel 22 ist auf einem, eine weitere Wipplagerstelle bestimmenden Bolzen
25 gelagert, der seinerseits im Pressengehäuse 2 gelagert ist.
[0026] Entsprechend sind der Doppelhebel 23a auf dem Bolzen 24a und der Doppelhebel 22a
auf dem Bolzen 25a gelagert.
[0027] Beim entgegengesetzten Ende ist der Doppelhebel 23 über einen Bolzen 26 an einer
Drucksäule 28 angelenkt, und bei seinem entgegengesetzten Ende ist der Doppelhebel
22 über einen Bolzen 27 an einer Drucksäule 29 angelenkt.
[0028] In gleicher Weise sind beim in der Figur 1 rechts angeordneten Doppelhebelpaar mit
den Doppelhebeln 22a und 23a der Doppelhebel 22a an der Drucksäule 29a und der Doppelhebel
23a an der Drucksäule 28a angelenkt.
[0029] Die Drucksäulen 28 und 29 sind über Bolzen 30 und 31 mit dem Stössel 32 verbunden,
und die Drucksäulen 28a und 29a sind über Bolzen 30a und 31a mit dem Stössel 32a verbunden.
[0030] Alternativ könnten alle vier Drucksäulen 28, 28a, 29, 29a auch nur mit einem einzigen
Stössel verbunden sein, oder jede der Drucksäulen könnte mit einem eigenen Stössel
verbunden sein.
[0031] Nachfolgend wird nun die Anordnung der Stösselführungen beschrieben, wobei insbesondere
auf die Figuren 3 und 4 verwiesen wird.
[0032] Der Stössel 32 ist fest mit zwei nach unten ragenden Führungssäulen 35, 35b verbunden.
Die Führungssäulen 35, 35b sind in der Bandlaufebene 36 in Führungen 33, 33b und die
Führungssäulen 35a, 35c in Führungen 33a, 33c geführt. Diese Führungsanordnung ist
in der CH-A-568 848 bzw. US-A-3 998 498 im einzelnen beschrieben und es wird aus Gründen
der Offenbarung auf diese Dokumente hingewiesen.
[0033] Die Stössel 32, 32a enthalten zusätzlich eine weitere, also dritte Führung 34 bzw.
34a, die oberhalb der Bandlaufebene 36 angeordnet sind. Mit dem Pressengehäuse 2 fest
verbundene weitere Führungssäulen 37, 37a ragen in diese dritten Führungen 34 bzw.
34a. Die Führungen 34, 34a weisen Gleitflächen 38 auf (Fig. 4), (siehe die oben angegebenen
Dokumente), welche in Längsrichtung der Stanzpresse, d.h. in Bandvorschubrichtung,
verlaufen. Die Führungen 34, 34a verhindern somit ein Auslenken der Stössel 32, 32a
in Querrichtung der Stanzpresse, lassen aber aufgrund der Gleitflächen 38 eine Wärmeausdehnung
der Stössel 32, 32a zu, ohne die Stösselführungen 33, 33b; 33a, 33c; 34, 34a zu verspannen.
[0034] In den Figuren sind die Aufspannplatte der Stanzpresse mit der Bezugsziffer 39 und
deren Grundplatte mit der Bezugsziffer 40 identifiziert.
[0035] Bei einer in bezug auf die Längsrichtung der Stanzpresse, bzw. Bandvorschubrichtung
aussermittigen Stanzbelastung F (Fig. 3) zwischen z.B. dem Stössel 32 und der Aufspannplatte
39, bzw. Grundplatte 40 werden die Drucksäulen 28, 29 unterschiedlich elastisch verformt.
Der Stössel 32 nimmt eine Schrägstellung ein, wie in der Fig. 3 mit der Strecke S
angedeutet ist, wobei die (übertrieben gezeichnete) Schrägstellung des Stössels 32
durch die strichlinierte Linie T dargestellt ist. Die elastische Verformung und Stellungsänderung
der Drucksäule 29 sind durch die strichlinierte Linie U und entsprechend bei der Drucksäule
28 durch die strichlinierte Linie V dargestellt. Weiter ist die Schrägstellung der
Führungssäule 35 durch die strichlinierte Linie W dargestellt.
[0036] Dadurch, dass die Führungen 33, 33b auf der Bandlaufebene 36 angeordnet sind, bleibt
der Kippunkt K des Stössels 32 auf der Bandlaufebene 36. Das heisst, dass der Stössel
32 bzw. das mit ihm verbundene Werkzeug 51 (Oberwerkzeug) auf der Bandlaufebene 36
nicht auslenkt.
[0037] Die Führung 34 bzw. ihre Laufflächen 38 (Fig. 4) lassen eine entsprechende Verschiebung
zu. Die Dichtungen 52, 52b zwischen dem Pressengehäuse 2 und den Drucksäulen 28, 29
sind bewegliche Dichtungen, welche auch bei einer Schrägstellung des Stössels 32 verhindern,
dass Oel aus dem geschlossenen Pressengehäuse 2 in den Arbeitsraum austritt und das
zu bearbeitende Band sowie die Werkzeuge verschmutzt.
[0038] Es wurde nun das Verhalten der verschiedenen Bauteile bei einer aussermittigen Belastung
des Stössels 32 beschrieben. Genau dasselbe Verhalten der entsprechenden Bauteile
erscheint bei einer aussermittigen Belastung des Stössels 32a.
[0039] Die Figur 5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie V-V der Figur 3, und insbesondere
einen Schnitt durch die Doppelhebel 22,23.
[0040] Die am einarmigen Hebel 7, 8 angelenkte Zuglaschengruppe 19, 19a enthält innere Zuglaschen
19b, welche mit dem inneren Bolzen 21 in Verbindung stehen, der im Ende des Doppelhebels
23 eingesetzt ist. Diese inneren Zuglaschen 19b übertragen im Betrieb die Kraft symmetrisch
über den bei der Wipplagerstelle auf den Bolzen 24 abgestützten Doppelhebel 23 auf
den Bolzen 26 und damit auf die Drucksäule 28. Die äusseren Zuglaschen 19 stehen mit
den äusseren Bolzen 20, 20b in Verbindung, die im Ende des Doppelhebeis 22 eingesetzt
sind. Diese äusseren Zuglaschen 19 übertragen im Betrieb die Kraft symmetrisch über
den bei der Wipplagerstelle auf dem Bolzen 25 abgestützten Doppelhebel 22 auf den
Bolzen 27 und damit auf die Drucksäule 29.
[0041] Dieselbe entsprechende Ausbildung der entsprechenden Bauteile ist bei dem in der
Figur 1 rechts angeordneten einarmigen Hebel 7a, 8a, Doppelhebel 22a, 23a, etc. vorhanden.
[0042] Die Figur 6 zeigt einen Schnitt entlang der Linie VI-VI der Figur 3 und insbesondere
einen Schnitt durch die einarmigen Hebel 7, 8, 7a und 8a, wobei in der Figur 6 lediglich
die gemäss der Figur 1 links angeordneten Hebel 7 und 8 vollständig dargestellt sind.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich wieder auf die gemäss der Figur 1 links
angeordneten Bauteile.
[0043] Die im Betrieb der Stanzpresse vom Stössel 32 über die oben beschriebenen Bauteile
übertragene Last wird zum Teil durch die inneren Zuglaschen 19b auf den gemeinsamen
Bolzen 18 und damit symmetrisch auf die Lagerstellen 17 der einarmigen Hebel 7, 8
übertragen. Der andere Teil der Last wird durch die äusseren Zuglaschen 19 ebenfalls
auf den gemeinsamen Bolzen 18 und damit symmetrisch auf die Lagerstellen der einarmigen
Hebel 7, 8 übertragen.
[0044] Die einarmigen Hebel 7, 8 übertragen einerseits die auf den Bolzen 18 bzw. Lagerstelle
17 einwirkende Last über den Bolzen 6 und über die Pleuel 5, 5a (Fig. 1, 2) auf den
Exzenterabschnitt 4 der Exzenterwelle 1, die in den Hauptlagern 2a, 2b im Pressengehäuse
2 abgestützt ist.
[0045] Andererseits wird die Last beim entgegengesetzten Ende der einarmigen Hebel 7, 8
über die Bolzen 13, 13b, die Laschen 14, 14b, die Spindelmutter 15 auf die Gewindespindel
16 übertragen, die ortsfest jedoch drehbar am Pressengehäuse 2 abgestützt ist.
[0046] Mit dieser letzteren Anordnung von Bauteilen lässt sich die Höhenstellung des Stössels
32 verstellen.
[0047] Dazu weist die Gewindespindel 16 ein Schneckenrad 43 auf, welches mit einer Schnecke
42 kämmt (Fig. 5, 6). Die Spindelmutter 15 weist einen Fortsatz 44 auf, der in eine
Führungsnut 45 des Pressengehäuses 2 ragt, womit die Spindelmutter 15 gegen ein Verdrehen
gesichert ist. Die Schnecke 42 ist von einem Servomotor 41 angetrieben.
[0048] Wird die Schnecke 42 durch den Servomotor 41 rotiert, bewirkt sie ein Rotieren der
Gewindespindel 16 und damit ein in vertikale Richtung erfolgendes Verschieben der
Spindelmutter 15. Diese Verschiebebewegung wird über die Laschen 14, 14b auf den Bolzen
13 und damit auf die Hebelpaare 7, 8 bzw. 7, 11 übertragen.
[0049] Der entgegengesetzt angeordnete Pleuelbolzen 6 ist in seiner Lage bezüglich einer
jeweiligen Stellung der Exzenterwelle 1 fixiert. Folglich bildet der Pleuelbolzen
6 das Schwenkzentrum der Hebelpaare 7, 8, wenn diese durch die Laschen 14, 14b bewegt
werden. Also verursacht eine durch den Servomotor 41, die Schnecke 42, das Schneckenrad
43 und die Gewindespindel 16 erzeugte vertikale Bewegung der Laschen 14, 14b, eine
Schwenkbewegung des Bolzens 18 und damit eine Aufwärts-, bzw. Abwärtsbewegung der
Laschen 19, 19b. Diese Bewegung wird über die Doppelhebel 22, 23 auf die Drucksäulen
28, 29 übertragen, womit schliesslich der Stössel 32a in seiner Höhenlage verschoben
wird.
[0050] Weil jede Gewindespindel 16, 16a mit einem eigenen Servoantrieb antriebsverbunden
ist, können die zwei Stössel 32, 32a miteinander synchron oder auch getrennt voneinander
in ihrer Höhenlage verstellt werden. Bei laufender Stanzpresse kann jeder Stössel
32, 32a unabhängig vom anderen Stössel 32a, 32 in Schritten von weniger als 10 µm
in seiner Höhenlage verstellt werden.
[0051] Jede Stanzpresse benötigt eine Ausbildung zum Ausgleichen der bewegten Massen, wobei
die verschiedensten Konstruktionen, einschliesslich Massenausgleichsgewichten, bekannt
sind.
[0052] Nachfolgend wird nun der Massenausgleich der Stanzpresse beschrieben. Weil die bewegten
Massen bezüglich der senkrechten Mittellinie der Figur 1 spiegelbildlich dieselben
sind, wird nun lediglich die Ausbildung der links von diese Mittellinie bzw. Symmetrieachse
angeordneten Bauteile bezüglich des Massenausgleichs beschrieben.
[0053] Die gesamte Masse der Führungssäulen 35, 35b, des Stössels 32, der Drucksäulen 28,
29 und des Abschnittes der Doppelhebel 22, 23, der von deren Anlenkpunkt an den Drucksäulen
28, 29 (Bolzen 26, 27) bis zur Wipplagerstelle, d.h. Bolzen 24, 25 verläuft, ist gleich
gross wie die gesamte Masse des Abschnittes der Doppelhebel 22, 23, der von der Wipplagerstelle,
d.h. Bolzen 24, 25 bis zum Anlenkpunkt an die Laschen 19, 19b verläuft, der Laschen
19, 19b, der einarmigen Hebel 7, 8, der Gleitsteine 11a, 11b, der Pleuel 5, 5a und
des Pleuelbolzens 6, 6a, 6b des Exzenterabschnittes 4, der verlängerten, oberen Enden
9, 9a der Pleuel 5, 5a, der an die oberen Enden 9, 9a angelenkten Lenker 47, 47a und
der Bolzen 46, 46a. Damit sind im Betrieb die oszillierenden Massen der Stanzpresse
inklusiv der vertikalen Komponente der rotierenden Unwucht ausgeglichen, womit keine
zusätzlichen Ausgleichsgewichte zum Ausgleich der in vertikaler Richtung oszillierenden
Massen, inklusive der rotierenden Unwucht in vertikaler Richtung vorhanden sein müssen,
welche die Massenkräfte und die damit verbundene Reibleistung unnötig erhöhen würden.
[0054] Zum Ausgleich der horizontalen Komponente der rotierenden Unwuchtmasse, siehe Figur
1, Figur 2 und Figur 7, sind die über die Bolzen 46, 46a an verlängerten, oberen Enden
9, 9a der Pleuel 5, 5a angelenkten Lenker 47, 47a bei ihren entgegengesetzten Enden
über Bolzen 48, 48a mit je einem Gegengewicht 49, 49a verbunden. Diese Gegengewichte
49, 49a sind auf Bolzen 50, 50a gelagert. Dabei sind die Bolzen 50, 50a an einer solchen
Stelle im Pressengehäuse 2 angeordnet und die Gegengewichte 49, 49a derart auf den
Bolzen 50, 50a gelagert, dass sich ihre Massenschwerpunkte M, Ma bei der jeweiligen
Umkehrstelle der gegensinnig zum Exzenterabschnitt 4 schwenkenden Gegengewichte 49,
49a mindestens annähernd auf der Höhe der Mittelachse 10 der Exzenterwelle 1 befinden,
wie mit der strichpunktierten Linie 10 in den Figuren 1 und 7 angedeutet ist.
1. Stanzpresse, mit einem Pressengehäuse (2), mindestens einem Stössel (32; 32a), einem
Stanzraum (53), einer Einrichtung (1,5,6,11a,12a,7,7a,8a) zum Erzeugen einer Hubbewegung,
in welchem Stanzraum (53) eine Bandlaufebene (36) eines jeweiligen, in einer Bandvorschubrichtung
durch den Stanzraum vorzuschiebenden, zu verarbeitenden Bandes festgelegt ist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1,5,6,11a,12a,7,7a,8,8a) zum Erzeugen einer
Hubbewegung bei mindestens zwei, in Bandlaufrichtung einen gegenseitigen Abstand aufweisenden
und im Betrieb der Stanzpresse Hubbewegungen ausführenden Stellen (18,18a) an einem
Ende einer jeweiligen Laschengruppe (19,19a; 19b,19c) angelenkt ist, deren Laschen
(19, 19a, 19b, 19c) beim ihrem entgegengesetzten Ende bei einer jeweiligen, einen
Anlenkbereich bestimmenden Stelle (20, 21, 20b; 20a, 21a, 20c) an einem ersten Ende
von Doppelhebeln (22,23; 22a,23a) jeweiliger Doppelhebelpaare angelenkt sind, wobei
die einzelnen Doppelhebel (22, 23; 22a, 23a) jedes Doppelhebelpaares in bezug auf
den Anlenkbereich in entgegengesetzten Richtungen weisen und bei Wipplagerstellen
(24,25; 24a,25a) gelagert sind, die relativ zum Anlenkbereich (20,21,20b; 20a,21a,20c)
einander symmetrisch gegenüberliegen, welche Doppelhebel (22, 23; 22a, 23a) bei ihrem
zweiten Ende an einer Drucksäule (28,29; 28a,29a) angelenkt sind.
2. Stanzpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelhebel (22,23;
22a,23a) jedes Doppelhebelpaares in Bandvorschubrichtung aufeinanderfolgend angeordnet
sind.
3. Stanzpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei in Bandvorschubrichtung
aufeinanderfolgend angeordnete Doppelhebelpaare (22,23; 22a,23a) vorhanden sind.
4. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einrichtung (1,5,6,11a,12a,7,7a,8,8a) zum Erzeugen einer Hubbewegung an zwei im Betrieb
der Stanzpresse Hubbewegungen ausführenden Stellen (18, 18a) an einem Ende von Laschengruppen
(19,19b; 19a,19c) angelenkt ist, welche Stellen von einer senkrecht zur Bandvorschubrichtung
verlaufende Symmetrieebene des Maschinenrahmens (2) denselben Abstand aufweisen.
5. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
Doppelhebelpaare vorhanden sind, deren Doppelhebel (22,23; 22a,23a) an jeweils einer
Drucksäule (28,29; 28a,29a) angelenkt sind, so dass die Stanzpresse vier Drucksäulen
(28,29; 28a,29a) aufweist.
6. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drucksäulen (28,29; 28a,29a) jedes Doppelhebelpaares an einem Stössel (32;32a) angelenkt
sind.
7. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stössel (32; 32a) in Richtung der Bandlaufebene (36) einen gegenseitigen Abstand aufweisen.
8. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
Stössel (32; 32a) bei einem Endbereich zwei in einem gegenseitigen Abstand angeordnete
Führungssäulen (35,35b; 35a,35c) aufweist, die in mit dem Pressengehäuse verbunden
und in in der Bandlaufebene (36) angeordneten Führungseinheiten (33,33b; 33a,33c)
geführt sind.
9. Stanzpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Bereich je des Stössels
(32;32a) eine von dessen zwei Führungssäulen (35,35b; 35a,35c) entfernt angeordnete,
weitere Führungssäule (37;37a) mit dem Pressengehäuse (2) fest verbunden ist, die
in eine weitere, im Stössel (32;32a) angeordnete Führungseinheit (34;34a) hineinragt,
die oberhalb der Bandlaufebene (36) angeordnet ist, so dass jeder Stössel (32;32a)
an drei Stellen geführt ist.
10. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einrichtung (1,5,6,11a,12a,7,7a,8,8a) zum Erzeugen einer Hubbewegung zwei einarmige
Hebel (7,8; 7a,8a) aufweist, die bei ihrem ersten Ende mit einer Einrichtung verbunden
sind, mittels welcher dieses erste Ende in Richtung der Hubbewegung geführt ist, und
bei ihrem zweiten, entgegengesetzten Ende am Pressengehäuse (2) abgestützt sind, wobei
die die Hubbewegungen durchführenden Anlenkstellen (18; 18a) der jeweiligen Laschengruppen
(19,19b; 19a,19c) zwischen den Enden der einarmigen Hebel (7,8; 7a,8a) angeordnet
sind, welche einarmige Hebel (7,8; 7a,8a) bei ihrem zweiten Ende über Gewindespindeln
(16;16a) höhenverstellbar am Pressengehäuse abgestützt sind, so dass die Höhenlage
des zweiten Endes jedes einarmigen Hebels (7,8; 7a,8a) und damit die Höhenstellung
des damit in Verbindung stehenden Stössels (32;32a) und somit die Höhenstellung jedes
Stössels (32;32a) unabhängig von einander oder synchron mit jedem anderen Stössel
(32; 32a) verstellbar ist.
11. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
gesamte Masse der Führungssäulen (35, 35b; 35a, 35c), der Stössel (32, 32a), der Drucksäulen
(28, 29; 28a, 29a) und des jeweiligen Abschnittes der Doppelhebel (22, 23; 22a, 23a),
der von deren Anlenkpunkt an den Drucksäulen (28, 29; 28a, 29a) bis zur Wipplagerstelle
(24, 25; 24a, 25a) verläuft, gleich gross ist wie die gesamte Masse des jeweiligen
Abschnittes der Doppelhebel (22, 23'; 22a, 23a), der von der Wipplagerstelle (24,
25; 24a, 25a) bis zum Anlenkpunkt an die Laschen (19, 19b; 19a, 19c) verläuft, der
Laschen (19, 19b; 19a, 19c), der einarmigen Hebel (7, 8; 7a, 8a), der Gleitsteine
(11a, 11b), der Pleuel (5, 5a) und des Pleuelbolzens (6, 6a, 6b), der Exzenterabschnittes
(4), der verlängerten, oberen Enden (9, 9a) der Pleuel (5, 5a), der an die oberen
Enden (9, 9a) angelenkten Lenker (47, 47a) und der Bolzen (46, 46a).
12. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einrichtung (1,5,6,11a,12a,7,7a,8,8a) zum Erzeugen einer Hubbewegung eine Exzenterwelle
(1) und eine auf der Exzenterwelle (1) gelagerte Pleueleinheit (5,5a) aufweist, welche
ein erstes Ende mit einem in einer Kulisse (12a, 12b) geführten Gleitstein (11a,11b)
aufweist, an welchem einarmige, beim entgegengesetzten Ende höhenverstellbar am Pressengehäuse
(2) abgestützte Hebel (7,8; 7a,8a) angelenkt sind, an welchen die jeweiligen Laschengruppen
(19,19a; 19b,19c) angelenkt sind, welche Pleueleinheit (5,5a) an einer zweiten; der
ersten relativ zur Exzenterwelle (1) diametral entgegengesetzt angeordneten Ende (9,
9a) mit einer Querstange (47,47a) gelenkig verbunden ist, die bei beiden Enden jeweils
an einem exzentrisch gelagerten Ausgleichsgewichtsteil (49;49a) angelenkt ist, welche
Ausgleichsgewichtsteile (49,49a) dazu bestimmt sind, die horizontalen Komponenten
der rotierenden Unwuchtmasse der Stanzpresse auszugleichen.
13. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einrichtung (5,6,11a,12a,7,7a,8,8a) zum Umsetzen der Drehbewegung der Exzenterwelle
(1) in eine Hubbewegung mindestens einen auf einem exzentrisch ausgebildeten Abschnitt
(4) der Exzenterwelle (1) gelagerten Pleuel (5,5a) aufweist, der ein in einer Geradführungseinheit
(11,11a; 12,12a) geführtes Ende aufweist, welche Geradführungseinheit (11, 11a; 12,
12a) einen Führungsblock (11, 11a) mit einem Bolzen (6, 6a, 6b) aufweist, an welchem
Bolzen (6, 6a, 6b) das Ende des Pleuels (5,5a) angelenkt ist, welcher Führungsblock
(11,11a) mit Kraftübertragungsgliedern (7, 8, 19, 19b; 7a, 8a, 19a, 19c) verbunden
ist, die ihrerseits jeweils an einem Ende von Doppelhebeln (22,23; 22a,23a) jeweiliger
Doppelhebelpaare angelenkt sind, welche Doppelhebel (22,23; 22a,23a) bei Wipplagerstellen
(24,25; 24a,25a) gelagert sind und ein zweites Ende aufweisen, an welchem eine Drucksäule
(28,29; 28a,29a) angelenkt ist, die mit einem Stössel (32;32a) verbunden ist, so dass
der Stössel (32;32a) über zwei Drucksäulen (28, 29; 28a, 29a) mit einem jeweiligen
Doppelhebelpaar verbunden ist.
14. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der mindestens zwei Stössel
(32;32a) vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stössel (32;32a) durch
drei Führungssäulen (35,35b,37; 35a,35c, 37a) geführt ist, von welchen zwei (35,35b;
35a,35c) starr mit dem Stössel (32;32a) verbunden sind und eine (37;37a) starr mit
dem Pressengehäuse (2) verbunden ist.