[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umreifen von Packgut mittels eines insbesondere
aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Umreifungsbandes mit den im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Eine derartige Umreifungsvorrichtung ist aus der DE 33 03 956 A1 bekannt. Sie weist
einen Maschinentisch auf, auf dem das Packgut mittels einer Transporteinrichtung in
Form eines Förderbandes oder einer Rollenbahn in einer Transportrichtung in die Umreifungsvorrichtung
einfahrbar und wieder daraus herausfahrbar ist. Weiterhin ist eine Bandfürungseinrichtung
auf dem Maschinentisch vorgesehen, mittels der das Umreifungsband als lose Schlinge
um das Packgut herumführbar ist. Dazu ist ein Bandführungsrahmen vorgesehen, in dem
ein das Umreifungsband aufnehmender Bandkanal ausgebildet ist.
[0003] Mittels einer Einschieß- und Rückzugseinrichtung wird das in der Regel thermoplastische
Umreifungsband in den Bandkanal der Bandführungseinrichtung eingeschossen und anschließend
um das Packgut straffgezogen. Eine Verbindungseinrichtung, wobei es sich insbesondere
um einen Schweißkopf handelt, fixiert die um das Packgut straffgezogene Umreifungsbandschlinge
insbesondere durch Verschweißen der überlappenden Umreifungsbandenden und trennt das
Band vom einlaufenden Bandvorrat ab.
[0004] Die vorstehend erörterte Konstruktion der Bandführungseinrichtung bringt Probleme
beim Längsumreifen von Packgut mit sich. Im Gegensatz zum Querumreifen, bei dem das
Packgut in die Öffnung des quer und vertikal zur Transportrichtung stehenden Bandführungsrahmens
ungehindert eingefahren werden kann, steht beim Längsumreifen der Bandführungsrahmen
im Transportweg des Packgutes. Insofern müssen die den Transportweg kreuzenden Vertikalschenkel
des Bandführungsrahmens wegschwenkbar oder zur Seite verschiebbar sein, wie dies in
der DE 33 03 956 A1 angegeben ist. Dies bringt einen erheblichen konstruktiven Aufwand
mit sich. Darüber hinaus wird die erreichbare Taktzeit und damit die Kapazität der
Umreifungsvorrichtung durch die wegschwenkbaren oder verschiebbaren Rahmenschenkel
erheblich eingeschränkt, da die Schließbewegung der beweglichen Teile des Bandführungsrahmens
erst dann eingeleitet werden kann, wenn der Transportweg im Überschneidungsbereich
mit diesen beweglichen Teilen vom Packgut freigegeben worden ist.
[0005] Ein möglicher Ansatzpunkt zur Lösung dieser Problematik ist in der angegebenen Druckschrift
bereits angegeben, nämlich die beiden sich kreuzenden Bandführungsrahmen für eine
Quer- und Längsumreifung diagonal zum Transportweg des Packgutes zu stellen. Für das
Umreifen muß dazu allerdings das Packgut selbst gedreht werden, was wiederum einen
zusätzlichen konstruktiven Aufwand mit sich bringt. Darüber hinaus kann durch dieses
Verdrehen das Packgut beeinträchtigt werden, beispielsweise kann ein noch nicht umreifter
Stapel von Zeitschriften beim Drehen in sich verschoben werden oder gar zusammenfallen.
[0006] Weitere Lösungsansätze zur oben erörterten Problematik sind ferner der DE 41 00 276
C2 und der DE 42 30 730 A1 entnehmbar. Bei diesen Längsumreifungsmaschinen ist der
Bandführungsrahmen so in sich verwunden, daß die vertikalen Abschnitte des Bandführungsrahmens
seitlich außerhalb des Transportweges angeordnet sind und somit nicht stören. Allerdings
ist bei diesem Bandführungsrahmen eine relativ aufwendige Führungsmimik für das Band
vorzusehen, um es aus dem verwundenen Zustand im Bandführungsrahmen ordnungsgemäß
in seine um das Packgut straffgezogene Position zu verbringen. Darüber hinaus sind
die in sich verwundenen Bandführungsrahmen nur sehr aufwendig zu fertigen.
[0007] Ausgehend von der geschilderten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Umreifungsvorrichtung der gattungsgemäßen Art hinsichtlich ihrer Bandführungseinrichtung
so weiterzubilden, daß störende Rahmenteile der Bandführungseinrichtung, also beispielsweise
im Transportweg des Packgutes stehende Rahmenteile, vermieden werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch das im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebene, grundsätzliche
konstruktive Rezept für eine Bandführungseinrichtung gelöst. Demgemäß ist vorgesehen,
daß die Bandführungseinrichtung neben Führungskanalabschnitten, in denen das Umreifungsband
beim Einschießen in herkömmlicher Weise mechanisch geführt ist, auch mindestens eine
freie Luftstrecke oberhalb des Maschinentisches aufweist, über die das Umreifungsband
beim Einschießen in die Bandführungseinrichtung hinweggeführt ist.
[0009] Aufgrund dieses Konzeptes kann in der Bandführungseinrichtung einer Umreifungvorrichtung
wo und aus welchen Gründen auch immer ein mechanisch wirkender Führungskanalabschnitt
störend ist, dieser durch eine freie Luftstrecke ersetzt werden, über die das Umreifungsband
ohne mechanische Hilfsmittel bei seinem Einschießen in die Bandführungseinrichtung
geführt ist.
[0010] Aufgrund dieser Ausgestaltung der Umreifungsvorrichtung bleibt beispielsweise der
Transportweg bei einer Längsumreifungsmaschine völlig frei und es brauchen folglich
keine Bandrahmenteile aus dem Transportweg weggeschwenkt werden, um das Packgut in
die Umreifungsposition ein- oder daraus herauszufahren. Das Umreifungsband wird vielmehr
über die freie Luftstrecke praktisch "hinweggeschossen".
[0011] Um eine geradlinie Führung des Bandes während des Durchlaufens der Luftstrecke zu
gewährleisten, kann gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch
2 das Umreifungsband beim Hinwegführen über die mindestens eine freie Luftstrecke
druckluftunterstützt geführt sein. Aufgrund dieser Druckluftunterstützung umgibt eine
Luftströmung das Band im Bereich der freien Luftstrecke, die das Band gegen ein Ausknicken
stabilisiert.
[0012] Die gemäß Anspruch 3 vorgesehene Druckluft-Düsenanordnung erzeugt einen die jeweilige
freie Luftstrecke entlangströmenden Druckluftstrahl, der das die Luftstrecke durchlaufende
Umreifungsband pneumatisch führt. Die Düsenanordnung besteht vorzugsweise aus zwei
nebeneinander angeordneten Druckluftdüsen, zwischen denen das Umreifungsband mit seinen
Flachseiten den Düsen zugewandt hindurchgeführt wird oder aus einer ringförmigen Druckluftdüse
(Ansprüche 4 bzw. 5).
[0013] Um ein einwandfreies Überführen des Umreifüngsbandes von der freien Luftstrecke in
einen sich daran anschließenden Führungskanalabschnitt zu gewährleisten, ist gemäß
Anspruch 5 eine Fangvorrichtung für den beim Einschießen des Umreifungsbandes vorlaufenden
Bandanfang vorgesehen, bei der es sich vorzugsweise um einen Einlauftrichter handelt
(Anspruch 7).
[0014] Die gemäß den Ansprüchen 8 bzw. 9 vorgesehenen zusätzlichen Bandantriebseinrichtungen
im Einlaufbereich der Führungskanalabschnitte sorgen für ein störungsfreies Herumführen
des Umreifungsbandes um das Packgut. Die zusätzlichen Bandantriebseinrichtungen unterstützen
das Einführen des vorlaufenden Bandanfanges des Umreifungsbandes von der freien Luftstrecke
in den jeweils darauf folgenden Führungskanalabschnitt.
[0015] Die Ansprüche 10 bzw. 11 und 12 kennzeichnen alternative Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes,
die insbesondere für Längsumreifungsmaschinen von Vorteil sind.
[0016] Gemäß Anspruch 13 kann eine weitere technische Maßnahme bei einer erfindungsgemäßen
Umreifungsvorrichtung vorgesehen sein, um das geradlinige und zielgenaue "Hinüberschießen"
des Umreifungsbandes über die mindestens eine freie Luftstrecke zu unterstützen. Demgemäß
ist vorgesehen, durch ein plötzliches Abbremsen des Umreifungsbandes während des Hinwegführens
seines vorlaufenden Bandanfangs über die mindestens eine freie Luftstrecke einen Streckeffekt
auf das Band zu erzeugen. Weicht der vorlaufende Bandanfang nämlich während seines
"Hinüberschießens" von einer geraden Flugbahn ab, so wird es durch das Abbremsen praktisch
wie eine Art "Peitsche'' gestreckt. Zum Abbremsen kann beispielsweise der Einschießmechanismus
der Umreifungsvorrichtung kurz gestoppt werden.
[0017] Durch die nach Anspruch 14 vorgesehene Walzenanordnung zum Planrichten des Umreifungsbandes
wird eine weitere unterstützende Maßnahme für ein möglichst geradliniges und zielgenaues
"Hinwegschießen" des Umreifungsbandes über die mindestens eine freie Luftstrecke ergriffen.
Ein grundsätzliches Problem bei Umreifungsbändern insbesondere aus thermoplastischem
Kunststoff besteht nämlich darin, daß diese Bänder auf einer Vorratsspule in aufgewickeltem
Zustand angeliefert und in die Umreifungsvorrichtung eingesetzt werden. Dem Band wird
durch dieses Aufwickeln eine Krümmungstendenz eingeprägt, die sich beispielsweise
darin äußert, daß ein von der Spule abgewickeltes und sich selbst überlassenes Band
sich im Wicklungssinn wieder aufrollt.
[0018] Bei der Umreifungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung birgt die erläuterte
Krümmungstendenz die Gefahr in sich, daß der vorlaufende Bandanfang während seines
Hinwegführens über die mindestens eine freie Luftstrecke sich selbsttätig auslenkt,
womit die Zielgenauigkeit leidet.
[0019] Um diesem Effekt vorzubeugen, ist gemäß Anspruch 14 eine Walzenanordnung vorgesehen,
durch die das Umreifungsband mit alternierenden Krümmungsrichtungen hindurchgeführt
ist. Nach Durchlauf dieser Walzenanordnung würde ein sich selbst überlassenes Umreifungsband
plan auf einer Unterlagen aufliegen und keine Tendenz mehr zum Zusammenrollen zeigen.
Folglich zeigt auch der vorlaufende Bandanfang eines derart behandelten Umreifungsbandes
keine Auslenktendenz mehr.
[0020] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung entnehmbar, in der ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert wird.
[0021] Die Fig. 1 bis 3 zeigen teilweise weggebrochene, schematische Perspektivdarstellungen
von drei unterschiedlichen Ausführungsformen einer Umreifungsvorrichtung gemäß der
Erfindung.
[0022] Die in Fig. 1 dargestellte Umreifungsvorrichtung ist eine Längsumreifungsmaschine
und weist einen Maschinentisch 1 mit einem Untergestell 2 und einer Tischfläche 3
auf. Auf der Tischfläche 3 ist ein Paar von parallel zueinander angeordneten Förderbändern
angeordnet, von denen in der Zeichnung nur das Förderband 4 erkennbar ist. Mit Hilfe
dieser Förderbänder 4 ist das (nicht dargestellte) Packgut - beispielsweise ein Zeitschriftenstapel
- in Transportrichtung T in die Umreifungsvorrichtung einfahrbar und wieder daraus
herausfahrbar.
[0023] Unterhalb der Tischfläche 3 ist eine Vorratsspule 5 für das Umreifungsband 6, ein
Zwischenspeicher 7, eine Einschieß- und Rückzugseinrichtung 8 sowie ein Schweißkopf
9 vorgesehen. Die Einschieß- und Rückzugseinrichtung 8 besteht dabei aus einem Antriebsrollenpaar
10, das über einen in seiner Drehrichtung umkehrbaren Elektromotor 11 angetrieben
ist. Ansonsten sind die Bandbevorratung mit Zwischenspeicher 7, die Einschieß- und
Rückzugseinrichtung 8 und der Schweißkopf 9 von einer Bauart, wie sie bei Umreifungsvorrichtungen
üblich ist und bedürfen daher hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktion keiner
näheren Erörterung.
[0024] Es ist lediglich zu ergänzen, daß im Bandverlauf zwischen der Vorratsspule 5 und
dem Zwischenspeicher 7 - also generell vor der Einschieß- und Rückzugseinrichtung
8 - eine Walzenanordnung 45 angeordnet ist, durch die das Umreifungsband 6 hindurchgeführt
ist. Die Walzenanordnung 45 besteht aus einer zentralen Prägerolle 46 und zwei mit
deren Umfang jeweils einen Walzenspalt bildenden Andruckrollen 47, 48, die auf der
Ein- bzw. Auslaufseite der Walzenanordnung 45 angeordnet sind. Diese Walzenanordnung
45 dient - wie erläutert - zum Planrichten des Umreifungsbandes 6. Dazu ist das Band
um die einlaufseitige Andruckrolle 47 mit einer Krümmungsrichtung im Uhrzeigersinn
herumgeführt, läuft anschließend über die Prägerolle 46 mit einer Krümmungsrichtung
entgegen dem Uhrzeigersinn und danach wiederum über die auslaufseitige Andruckrolle
48 mit einer Krümmungsrichtung im Uhrzeigersinn. Durch diese alternierenden Krümmungsrichtungen
werden durch das Aufwickeln eingeprägte Krümmungstendenzen des Umreifungsbandes 6
neutralisiert.
[0025] Weiterhin ist bei der Umreifungsvorrichtung eine als Ganzes mit 12 bezeichnete Bandführungseinrichtung
vorgesehen, mittels der das Umreifungsband 6 als lose, vertikal und parallel zur Transportrichtung
T ausgerichtete Schlinge um das in die Umreifungsposition eingefahrene Packgut herumführbar
ist. Diese Bandführungseinrichtung 12 weist einen unteren, parallel zur Transportrichtung
T verlaufenden Führungskanalabschnitt 13 auf, der sich unterhalb der Tischfläche 3
im Maschinentisch 1 befindet. Oberhalb der Tischfläche 3 ist an galgenförmigen Stützen
14, 15 ein oberer Führungskanalabschnitt 16 angeordnet, der parallel zum unteren Führungskanalabschnitt
13 verläuft und in vertikaler Richtung mit diesem fluchtet. Beide Führungskanalabschnitte
13, 16 sind in bekannter Weise durch im Querschnitt U-förmige Profilteile gebildet,
in denen das Umreifungsband 6 entlangläuft. Die Offenseite dieser Profilteile wird
beim Einschießen durch eine Abdeckschiene verschlossen, die beim Zurückziehen und
Straffen des Umreifungsbandes 6 weggeschoben wird und den Innenraum des Profilteils
damit freigibt. Derartige Bandführungen mit Öffnungsmechaniken sind ebenfalls bei
Umreifungsvorrichtungen üblich und bedürfen keiner näheren Erörterung.
[0026] Als wesentliches Element weist die Bandführungseinrichtung 12 ferner jeweils eine
freie, vertikal ausgerichtete Luftstrecke 17, 18 (in der Zeichnung strichliert angedeutet)
zwischen den jeweils einander zugeordneten Enden 19, 20 bzw. 21 bzw. 22 des unteren
und oberen Führungskanalabschnittes 13, 16 auf. Über diese beiden freien Luftstrecken
17, 18 wird das Umreifungsband 6 bei seinem Einschießen in die Bandführungseinrichtung
12 druckluftunterstützt geführt. Dazu sind am Auslauf (Ende 19 bzw. 21) des unteren
bzw. oberen Führungskanalabschnittes 13 bzw. 16 jeweils Druckluft-Düsenanordnungen
23, 24 angeordnet, die jeweils einen die freie Luftstrecke 17, 18 in Richtung zum
gegenüberliegenden Führungskanalabschnitt 13 bzw. 16 entlangströmenden Druckluftstrahl
D
o bzw. D
u erzeugen. Die Düsenanordnungen 23, 24 bestehen jeweils aus zwei nebeneinander angeordneten
Druckluftdüsen 25, zwischen denen das Umreifungsband 6 mit seinen Flachseiten den
Düsen 25 zugewandt hindurchgeführt ist.
[0027] Die Luftdruckdüsen 25 der unteren Druckluft-Düsenanordnung 23 am Ende 19 des unteren
Führungskanalabschnittes 13 sind unterhalb der Tischfläche 3 angeordnet und erzeugen
einen vertikal nach oben gerichteten Druckluftstrahl D
o. Die beiden anderen Luftdruckdüsen 25 der am Ende 21 des oberen Führungskanalabschnittes
16 angeordneten Druckluft-Düsenanordnung 24 sind so ausgerichtet, daß sie einen vertikal
nach unten weisenden Druckluftstrahl D
u erzeugen.
[0028] Am Ende der beiden Luftstrecken 17, 18 ist jeweils eine Fangvorrichtung in Form einer
trichterförmigen Auffangöffnung 26, 27 vorgesehen, die ein zuverlässiges Eintreten
des vorlaufenden Bandanfanges in den jeweiligen Führungskanalabschnitt 13, 16 gewährleistet.
An das Trichterteil der Auffangöffnung 26, 27 schließt sich im Einlaufbereich 28,
29 der beiden Führungskanalabschnitte 13, 16 jeweils eine zusätzliche Bandantriebsvorrichtung
30, 31 an, die ein von einem Elektromotor 32 betätigtes Antriebsrollenpaar 33 aufweist.
Wie aus der beigefügten Zeichnung deutlich wird, sind die beiden Antriebsvorrichtungen
30, 31 also in den Umlenkungsbereichen an den einlaufseitigen Enden 20, 22 der beiden
Führungskanalabschnitte 13, 16 angeordnet. Dort sind - genauso wie an den anderen
Enden 19, 21 - übliche, nicht näher dargestellte Umlenkstücke vorgesehen, die das
Umreifungsband 6 aus seiner Horizontalrichtung in den beiden Führungskanalabschnitten
13, 16 jeweils in die vertikale Luftstrecke 17, 18 umlenken.
[0029] Wie in der Zeichnung ferner angedeutet ist, werden die zusätzlichen Bandantriebsvorrichtungen
30, 31 sowie die Düsenanordnungen 23, 24 über eine Steuereinrichtung 34 angesteuert,
wobei die Düsenanordnungen 23, 24 in üblicher Weise mit einer Druckluftquelle verbunden
sind und die Druckluftbeaufschlagung durch Elektromagnetventile ein- und ausgeschaltet
wird. Die Ventile sind in der Zeichnung der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
Es sind lediglich die die Ventile steuernden Steuerleitungen 35, 36 sowie die beiden
Steuerleitungen 37, 38 für die zusätzlichen Bandantriebsvorrichtungen 30, 31 angedeutet.
[0030] Die Funktionsweise der Umreifungsvorrichtung ist wie folgt zu erläutern:
Sobald ein Packgut, z.B. ein Zeitschriftenstapel mit Hilfe der Förderbänder 4 in die
Umreifungsposition auf dem Maschinentisch 1 eingefahren worden ist, wird das Antriebsrollenpaar
10 der Einschieß- und Rückzugseinrichtung 8 betätigt und das Umreifungsband 6 aus
dem Zwischenspeicher 7 in den unteren Führungskanalabschitt 13 der Bandführungseinrichtung
12 eingeführt, durch den Schweißkopf 9 in Einschießrichtung E hindurchgeführt und
tritt nach seiner Umlenkung am Ende 19 des unteren Führungskanalabschnittes 13 in
die Luftstrecke 17 ein. Durch eine entsprechende Ansteuerung wird die Düsenanordnung
23 dabei mit Druckluft beaufschlagt, so daß der nach oben gerichtete Druckluftstrahl
D
o das geradlinige Hinüberschießen des Umreifungsbandes 6 über die Luftstrecke 17 unterstützt
und der beim Einschießen vorlaufende Bandanfang des Umreifungsbandes 6 zuverlässig
in die Auffangöffnung 26 im Einlaufbereich 28 des oberen Führungskanalabschnitts 16
eintritt. Dort wurde die Bandantriebsvorrichtung 30 bereits vorher in Bewegung gesetzt,
so daß der vorlaufende Bandanfang von dem Antriebsrollenpaar 33 aufgenommen und das
Umreifungsband 6 in den oberen Führungskanalabschnitt 16 eingeschossen wird. Zu diesem
Zeitpunkt kann die Druckluftbeaufschlagung der Düsenanordnung 23 abgeschaltet werden,
da die pneumatische Führung des Umreifungsbandes 6 entlang der Luftstrecke 17 nicht
mehr benötigt wird. Das jeweils die Luftstrecke 17 passierende Trum des Umreifungsbandes
6 wird nämlich durch die Bandantriebsvorrichtung 30 gezogen. Nachdem der vorlaufende
Bandanfang den oberen Führungskanalabschnitt 16 mit seiner Umlenkung am Ende 21 durchlaufen
hat, tritt das Umreifungsband 6 in die zweite Luftstrecke 18 ein, die es vertikal
von oben nach unten durchläuft. Vor dem Eintreten wurde bereits die dortige Düsenanordnung
24 aktiviert, so daß der nach unten gerichtete Druckluftstrahl D
u das Band wiederum führt. In der beigefügten Zeichnung ist praktisch eine Momentaufnahme
festgehalten, die das Umreifungsband 6 zeigt, während es mit seinem vorlaufenden Bandanfang
39 die Luftstrecke 18 durchläuft. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß zur
Unterstützung einer geraden Flugbahn des vorlaufenden Bandanfangs 39 über die freie
Luftstrecke 17 bzw. 18 hinweg das Umreifungsband 6 beispielsweise durch plötzliches
Abbremsen des Antriebsrollenpaares 33 verzögert werden kann. Dabei tritt ein am besten
als "Peitscheneffekt" zu umschreibender Effekt ein, durch den der vorlaufende Bandanfang
39 - falls er aus der gedachten Verbindungsgerade entlang der freien Luftstrecke 17
bzw. 18 ausgelenkt wurde - sich aufgrund seiner Massenträgheit wieder streckt.
[0031] Im weiteren Verlauf des Einschießvorgangs tritt der vorlaufende Bandanfang 39 in
die Auffangöffnung 27 ein, das Umreifungsband 6 wird von der Bandantriebsvorrichtung
31 erfaßt und weiter in den unteren Führungskanalabschnitt 13 transportiert, bis der
vorlaufende Bandanfang 39 in den Schweißkopf 9 eintritt. Zu diesem Zeitpunkt werden
die Antriebsrollenpaare 10, 33 abgeschaltet, der vorlaufende Bandanfang im Schweißkopf
festgehalten und das Antriebsrollenpaar 10 mit umgekehrter Drehrichtung in Betrieb
gesetzt. Gleichzeitig werden die oberen und unteren Führungskanalabschnitte 13 und
16 geöffnet und die zur Innenseite hin weisenden Rollen der Antriebsrollenpaare 33
weggeschwenkt. Dadurch kann das Umreifungsband 6 frei aus der Bandführungseinrichtung
12 austreten und sich straff um das Packgut herumlegen. Das rückgezogene Trum des
Umreifungsbandes 6 wird dabei im Zwischenspeicher 7 abgelegt.
[0032] Nachdem das aus thermoplastischem Material bestehende Umreifungsband 6 straff um
das Packgut herumgelegt worden ist, wird der Schweißkopf 9 aktiviert. Die dort überlappenden
Umreifungsbandteile werden miteinander verschweißt und vom Bandvorrat abgetrennt.
Das Packgut ist somit längsumreift und kann mittels der Förderbänder 4 in Transportrichtung
T aus der Umreifungsvorrichtung herausgefahren werden.
[0033] Es bleibt zu ergänzen, daß die die Auffangöffnungen 26, 27 bildenden Trichterteile
auf ihrer Innenseite Schlitze 40 aufweisen, durch die das Umreifungsband 6 bei seinem
Zurückziehen hindurchtreten können.
[0034] Die in Fig. 2 dargestellte Umreifungsvorrichtung ist ebenfalls eine Längsumreifungsmaschine
und unterscheidet sich von der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform lediglich in
der Ausgestaltung des oberen Führungskanalabschnittes 16. Dieser liegt zwar mit dem
unteren Führungskanalabschnitt 13 in einer gemeinsamen, vertikalen Ebene, ist jedoch
in seinem Längsverlauf als flacher Bogen 41 ausgebildet, der die einlaufseitige Auffangöffnung
26 mit der auslaufseitigen Düsenanordnung 24 verbindet. Durch den flach bogenförmigen
Verlauf des oberen Führungskanalabschnittes 16 kann auf die Bandantriebsvorrichtung
30 verzichtet werden. Das Umreifungsband 6 wird vielmehr durch den Vorschub der Einschieß-
und Rückzugseinrichtung 8 über den Bogen 41 vorgeschoben und tritt an dessen Ende
durch die Druckluft-Düsenanordnung 24 in die zweite Luftstrecke 18 ein. Am Ende dieser
Luftstrecke 18 wird das Umreifungsband 6 von der Bandantriebsvorrichtung 31 ergriffen
und im unteren Führungskanalabschnitt 13 bis zum Schweißkopf 9 vorwärts bewegt. Ansonsten
erfolgt der Umreifungsvorgang wie in der anhand von Fig. 1 beschriebenen Weise. Auch
entspricht der konstruktive Aufbau der Umreifungsvorrichtung gemäß Fig. 2 - bis auf
die vorstehend erläuterten Unterschiede - dem der Fig. 1, so daß übereinstimmende
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind und diesbezüglich auf die Beschreibung
zu Fig. 1 verwiesen werden kann.
[0035] Bei der in Fig. 3 gezeigten Umreifungsvorrichtung handelt es sich wiederum um eine
Längsumreifungsmaschine, deren Aufbau bis auf die nachfolgend beschriebenen Unterschiede
dem der Vorrichtung nach Fig. 1 entspricht. Übereinstimmende Bauteile sind daher wiederum
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0036] Statt eines oberen Führungskanalabschnittes 16 weist die in Fig. 3 gezeigte Längsumreifungsmaschine
an ihren galgenförmigen Stützen 14, 15 eine Längsstrebe 42 auf, an der mittig eine
trichterförmige Auffangöffnung 26' für das Umreifungsband 6 angeordnet ist. Letztere
liegt somit zentral oberhalb des Maschinentisches 1 in einer gemeinsamen vertikalen
Ebene mit dem unteren Führungskanalabschnitt 13. Durch den Versatz der Auffangöffnung
26' bezüglich der Transportrichtung T gegenüber der Druckluftdüsenanordnung 23 verläuft
die Luftstrecke 17 nicht mehr vertikal, sondern in einem spitzen Winkel W zum Maschinentisch
1 in der vorstehend angesprochenen Vertikalebene.
[0037] An die Auffangöffnung 26' schließt sich eine Bandantriebsvorrichtung 30' als Zwischenantrieb
an, der wiederum einen Elektromotor 32' und ein Antriebsrollenpaar 33' aufweist. Mittels
dieser Bandantriebsvorrichtung 30' wird das Umreifungsband 6 in einen Zwischenspeicher
43 eingeschossen und gelangt von dort zu der der Auffangöffnung 26' direkt benachbarten
Druckluft-Düsenanordnung 24', mittels derer das Umreifungsband 6 wiederum in einem
spitzen Winkel W' zum Maschinentisch 1 in der angesprochenen Vertikalebene in Richtung
zur Auffangöffnung 27 über die geneigte Luftstrecke 18' geschossen wird. In Anpassung
an die Neigung der Luftstrecken 17', 18' sind die Düsenanordnungen 23 und 24' in nicht
näher dargestellter Weise schräggestellt.
[0038] Wie aus Fig. 3 erkennbar ist, weist die Bandführungseinrichtung 12' der Ausführungsform
gemäß Fig. 3 den bereits erörterten unteren Führungskanalabschnitt 13 im Maschinentisch
1 sowie die beiden jeweils an dessen beiden Enden nach oben anschließenden, freien
Luftstrecken 17', 18' auf, die durch ihre Schrägstellung das Umreifungsband so führen,
daß die bei seinem Einschießen gebildete, lose Umreifungsband-Schlinge im wesentlichen
in Form eines vertikal stehenden Dreiecks vorliegt.
[0039] Die Bandantriebsvorrichtung 30' ist im übrigen mit einer Zusatzrolle 44 versehen,
auf die der Elektromotor 32' umschaltbar ist, so daß der davon gebildete Zwischenantrieb
sowohl einlaufseitige, als auch auslaufseitig wirkt.
[0040] Von ihrer Funktionsweise her ist die Umreifungsvorrichtung gemäß Fig. 3 mit der gemäß
Fig. 1 vergleichbar, so daß sich eine nochmalige Erläuterung erübrigt. Auch ist anzumerken,
daß auch die Umreifungsvorrichtungen gemäß den Fig. 2 und 3 mit einer Walzenanordnung
45 versehen sein können, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist.
1. Vorrichtung zum Umreifen von Packgut mit einem Umreifungsband insbesondere aus thermoplastischem
Kunststoff umfassend:
- einen Maschinentisch (1), auf dem das Packgut mittels einer Transporteinrichtung
(Förderbänder 4) in die Umreifungsvorrichtung einfahrbar und wieder daraus herausfahrbar
ist,
- eine Bandführungseinrichtung (12) auf dem Maschinentisch (1), mittels derer das
Umreifungsband (6) als lose Schlinge um das Packgut herumführbar ist,
- eine Einschieß- und Rückzugseinrichtung (8) zum Einschießen des Umreifungsbandes
(6) in die Bandführungseinrichtung (12) und zum Straffziehen des Umreifungsbandes
(6) um das Packgut, sowie
- eine Verbindungseinrichtung, insbesondere Verschweißeinrichtung (Schweißkopf 9),
zum Fixieren der um das Packgut straffgezogenen Umreifungsbandschlinge,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bandführungseinrichtung (12) Führungskanalabschnitte (13, 16), in denen das Umreifungsband
(6) beim Einschießen in herkömmlicher Weise mechanisch geführt ist, und mindestens
eine freie Luftstrecke (17, 18, 17', 18') oberhalb des Maschinentisches (1) aufweist,
über die das Umreifungsband (6) beim Einschießen in die Bandführungseinrichtung (12)
hinweggeführt wird.
2. Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umreifungsband (6) beim Hinwegführen über die mindestens eine freie Luftstrecke
(17, 18, 17', 18') druckluftunterstützt geführt ist.
3. Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch jeweils eine Druckluft-Düsenanordnung (23, 24, 24') am Anfang der mindestens einen
freien Luftstrecke (17, 18, 17', 18') zur Erzeugung eines die freie Luftstrecke (17,
18, 17', 18') in Einschießrichtung (E) entlangströmenden Druckluftstrahles (Do, Du).
4. Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnungen (23, 24, 24') jeweils aus zwei nebeneinander angeordneten Druckluftdüsen
(25) bestehen, zwischen denen das Umreifungsband (6) mit seinen Flachseiten den Düsen
(25) zugewandt hindurchführbar ist.
5. Umreifüngsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnungen jeweils eine ringförmige Druckluftdüse aufweisen, durch deren
Ringöffnung das Umreifungsband (6) hindurchführbar ist.
6. Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende jeder Luftstrecke (17, 18, 17', 18') eine Fangvorrichtung (Auffangöffnung
26, 26', 27) für den beim Einschießen des Umreifungsbandes (6) vorlaufenden Bandanfang
(39) angeordnet ist.
7. Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangvorrichtung als trichterförmige Auffangöffnung (26, 26', 27) ausgebildet
ist.
8. Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß. im Einlaufbereich (28, 29) der Führungskanalabschnitte (13, 16) jeweils zusätzliche
Bandantriebsvorrichtungen (30, 30', 31) als Zwischenantrieb für das Umreifungsband
(6) angeordnet sind.
9. Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführungseinrichtung (12) aufweist
- einen unteren Führungskanalabschnitt (13) im Maschinentisch (1),
- einen im wesentlichen parallel dazu verlaufenden, oberen Führungskanalabschnitt
(16) oberhalb des Maschinentisches (1) und
- jeweils eine freie, vertikale Luftstrecke (17, 18) zwischen den Enden (19, 20, 21,
22) des unteren und oberen Führungskanalabschnitts (13, 16).
10. Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Bandantriebsvorrichtungen (30, 31) jeweils in den Umlenkungsbereichen
an den einlaufseitigen Enden (20, 22) des unteren und/oder oberen Führungskanalabschnittes
(13, 16) angeordnet sind.
11. Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführungseinrichtung (12') einen unteren Führungskanalabschnitt (13) im Maschinentiscb
(1) und zwei jeweils an dessen beiden Enden nach oben anschließende freie Luftstrecken
(17', 18') aufweist, die derart angeordnet sind, daß die beim Einschießen des Umreifungsbandes
(6) gebildete lose Umreifungsband-Schlinge im wesentlichen in Form eines vertikal
stehenden Dreiecks vorliegt.
12. Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Umlenkungsbereich am obenliegenden Scheitel des Dreiecksverlaufs des Umreifungsbandes
(6) ein sowohl einlaufseitig als auch auslaufseitig wirkender Zwischenantrieb (Bandantriebsvorrichtung
30') mit Bandzwischenspeicher (43) angeordnet ist.
13. Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Umreifungsband (6) durch ein plötzliches Abbremsen während des Hinwegführens
seines vorlaufenden Bandanfangs (39) über die mindestens eine freie Luftstrecke (17,
18, 17', 18') streckbar ist.
14. Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Einschieß- und Rückzugseinrichtung (8) eine Walzenanordnung (45) zum Planrichten
des Umreifungsbandes (6) vorgesehen ist, durch die das Umreifungsband (6) mit alternierenden
Krümmungsrichtungen hindurchgeführt ist.