[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachkanne zur Aufnahme von Faserband, das von Karden
oder Strecken abgeliefert wird. Die Flachkanne dient als Behältnis zur Aufnahme des
abgelieferten Faserbandes sowie dessen Transport zu einer Weiterverarbeitungsmaschine
der Spinnerei, durch welche das Faserband aus der Flachkanne wieder entnommen wird.
Flachkannen haben im Gegensatz zu Rundkannen den Vorteil, daß sie sich platzgünstiger
aufstellen und transportieren lassen. Weiterhin kann die Flachkanne mehr Faserband
speichern als eine entsprechende Rundkanne. Problematisch ist jedoch gegenüber der
Rundkanne das Befüllen und Entleeren der Flachkanne, denn das Faserband darf in keinerlei
Weise in seiner Qualität beeinträchtigt werden.
[0002] Bekannte Flachkannen bestehen aus 2 langgestreckten, parallelen Seitenwänden und
2 Stirnwänden. Alle Wände sind lotrecht zum Kannenboden angeordnet (EP 344 484).
[0003] Der Querschnitt der Flachkanne kann im einzelnen eine rechteckige Form, eine rechteckige
Form mit abgerundeten Ecken (EP 344 484), eine rechteckige Form mit abgerundeten Endstücken
(DE-OS 40 15 938, Fig. 3A), oder eine ovale Form sein. Die entsprechende Form nimmt
auch der Kannenteller an, der bekannterweise beweglich ist und entsprechend dem Füllungszustand
der Flachkanne gesenkt oder gehoben wird. Wie EP 344484 zeigt, war es für Flachkannen
üblich, daß im Leerzustand der Kannenteller in Höhe des Kannenrandes positioniert
ist. Die Positionierung wird durch Federn erreicht. Durch den Pantografen soll erreicht
werden, daß der Kannenteller stets horizontal bleibt während seiner Hub- oder Senkbewegung.
Bei hohen Changiergeschwindigkeiten kommt es dennoch zu Kippbewegungen des Kannentellers.
[0004] Beim Befüllen mit Faserband wird üblicherweise die Flachkanne unter der Füllvorrichtung
in Kannenlängsrichtung hin- und herbewegt, so daß durch diese Changierbewegung das
Faserband zykloidenförmig auf dem Kannenteller in der Richtung von einer Stirnwand
der Flachkanne zur anderen Stirnwand abgelegt wird. Mehrere abgelegte Faserbandlagen
bilden mit zunehmender Füllung eine Bandsäule, die mittels ihres Eigengewichtes den
Kannenteller langsam bis zum Anschlag am Kannenboden senkt. Der Kannenteller weist
wie auch bei anderen Kannen üblich einen nach unten zur Standfläche (Kannenboden)
abgewinkelten Rand auf und liegt mit seiner abgewinkelten Fläche bis auf einen kleinen
Spalt an den Kannenwänden an. Nach dem Stand der Technik (EP 344 484) wird der Kannenteller
an seinen beiden Enden von je einer Spiralfeder getragen, die den Kannenteller im
unbelasteten Zustand beim oberen Kannenrand positionieren.
[0005] Bereits bei der Bildung der ersten Faserbandlage auf dem Kannenteller kommt es zu
einer deutlichen Verlagerung der der Stirnwand am nächsten befindlichen Bandschlinge
in Richtung Kannenstirnseite. Diese örtliche Verlagerung resultiert aus den durch
die Umkehr der Changierbewegung auftretenden Brems- und Beschleunigungskräften. Diese
unkontrollierte Verlagerung des Faserbandes führt zu dem Nachteil, daß insbesondere
während der Bildung der ersten Lage die Bandschlinge über den Kannenrand an der Stirnseite
gedrückt wird. Diese Verlagerung ist um so stärker, je größer die Liefergeschwindigkeiten
sind, so daß die Verwendung von Flachkannen die Produktionsgeschwindigkeit der Karde
oder Strecke beeinträchtigt. Dies betrifft auch die nachfolgenden Lagen Faserband,
wenn auch die Verlagerung infolge wachsender Haftreibung zwischen den Lagen gedämpft
wird.
[0006] Diese Verlagerung wirkt sich nicht nur nachteilig auf die Qualität der Faserbänder
an der Kannenstirnseite aus, sondern die gestörte Faserbandablage führt auch zu Schwierigkeiten
beim späteren Abzug des Faserbandes aus der Flachkanne.
[0007] Die Positionierung des Kannentellers nach EP 457 099 (Spalte 7, 41.-44. Zeile) geht
sogar davon aus, daß der Kannenteller noch etwas höher als der obere Kannenrand zu
positionieren sei, nämlich bis in die Nähe der Unterkante des Drehtellers der Karde
oder Strecke. So erzielt man bereits für die ersten Lagen des Faserbandes einen erforderlichen
Anpreßdruck. Das hat jedoch den Nachteil, daß der Kannenteller der Flachkanne am Drehteller
unmittelbar zu Füllungsbeginn schleift. Eine verschlissene Drehtelleroberfläche beeinträchtigt
das abzulegende Faserband.
[0008] Mit wachsender Höhe der Faserbandsäule, die aus einer Vielzahl von aufeinanderliegenden
Faserbandlagen besteht, wächst deren Masse. Insbesondere mit Auftreffen der Flachkanne
an den jeweiligen Umkehrpunkt der Changierung, tritt der Effekt ein, daß die Faserbandsäule
infolge ihrer Massenträgheit in Richtung der jeweiligen Stirnseite schwankt. Dabei
schwankt die Faserbandsäule in ihrer Gesamtheit. Dieses Schwanken ist störend, da
es die noch laufende Faserbandablage beeinflußt. Das führt nicht nur zu Dichteveränderungen
des Faserbandes in Nähe der Stirnseite gegenüber anderen Ablagepositionen, sondern
es kann auch vorkommen, daß Faserbandschlingen an der Stirnseite durch das Schwanken
der Faserbandsäule in den momentanen Spalt zwischen Faserbandsäule und Kannenwand
rutschen und verklemmt werden, was bei späterem Bandabzug die Bandbruchgefahr erhöht.
Das Schwanken der Faserbandsäule verursacht weiterhin ein unerwünschtes Kraftmoment
auf die Kannenwand und den Kannenteller.
[0009] Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, wird nach EP 344 484, Figur 1 und 2 vorgeschlagen,
an den Innenseiten der länglichen Seitenwände jeweils einen Pantografen (auch Scherengitter
oder Nürnberger Schere genannt) anzuordnen, die eine Parallelführung des Kannentellers
zur Wandung sichern sollen. Das ist jedoch ein erhöhter konstruktiver Aufwand, der
eine Schieflage des Kannentellers bei hohen Changiergeschwindigkeiten der Flachkanne
nicht sicher vermeidet.
[0010] Die sich an den Längsrändern des Kannentellers symmetrisch gegenüberliegenden Pantografen,
können nicht verhindern, daß der Kannenteller bei erhöhten Changiergeschwindigkeiten
zum Kippen in Richtung seiner Längsachse neigt. Es besteht die Gefahr des Verkantens
gegenüber der Wandung. Mit dem Kippen des Kannentellers besteht aber auch der Nachteil,
daß die einzelne schlagartig belastete Spiralfeder aus ihrer Vertikalachse ausknickt.
[0011] Die genannten Probleme haben bisher eine Einführung der Flachkanne in die Praxis
verhindert, weil Liefergeschwindigkeiten wie sie bei der Rundkanne üblich sind, nicht
realisiert werden konnten.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, beim Befüllen einer changierenden Flachkanne eine ordnungsgemäße
Bandablage zu erzielen, die auch eine fehlerfreie Bandentnahme ermöglicht und zwar
bei wirtschaftlichen Ablagegeschwindigkeiten, wie sie bei Rundkannen möglich sind.
[0013] Merkmal der Erfindung ist, daß der Kannenteller einen Boden aufweist, der gegenüber
dem Kannenrand in der Leerstellung abgesenkt ist. Die Tiefe der Absenkung gegenüber
dem Kannenrand entspricht etwa einer Strecke, die zwei aufeinander liegende Faserbandlagen
einnehmen. Dadurch wird vorteilhafterweise erreicht, daß Faserbandschlingen zu Füllungsbeginn
nicht über den Kannenrand hinaus verlagert werden können. Der abgewinkelte Rand des
Kannentellers zeigt in Richtung Oberkante des Kannenrandes und liegt an der Kannenwandung
an. Dieser nach oben abgewinkelte Kannenrand reicht etwa bis zum oberen Kannenrand.
Es ist aber auch machbar, daß der abgewinkelte Rand des Kannentellers zur Standfläche
der Kanne abgewinkelt wird und ebenfalls parallel zur Kannenwandung liegt. In einem
solchen Fall wird der Kannenteller bei Leerstellung der Flachkanne an einem Anschlag
unterhalb des oberen Kannenrandes gehalten. Der Anschlag ist so an der Kannenwandung
positioniert, daß der Kannenteller gegenüber dem Kannenrand in der abgesenkten Position
gehalten wird.
[0014] Eine vorteilhafte weitere Ausführungsform ist, daß die beiden Endabschnitte des Kannentellers
zum Mittelabschnitt als Flächen geneigt sind. Die Neigung dieser Flächen kann veränderbar
und fixierbar sein. Durch diese Ausführungsform wird erreicht, daß der Anpressdruck
des Faserbandes gegenüber dem Drehteller in den Endabschnitten frühzeitiger erreicht
wird als im Mittelabschnitt. Ein Verlagern der Bandschlingen wird dadurch ebenso vermieden.
[0015] Ein weiteres Merkmal ist, daß die Oberfläche des Kannenbodens strukturiert ist, so
daß die Haftreibung zum Faserband erhöht ist.
[0016] Mit diesen technischen Merkmalen wird der Vorteil erreicht, daß sich beim Befüllen
die ersten Faserbandlagen auf dem Kannenteller beim Changieren nicht verschieben und
eine saubere Ablage der Bänder in der gewünschten zykloiden Form über die gesamte
Länge des Kannentellers erfolgt.
[0017] Merkmal der Erfindung ist weiterhin, daß die Seitenwände der Flachkanne in Nähe der
Oberkante oder über die gesamte Fläche gewellt sind. Es ergeben sich durch diese Wellung
der Seitenwände zahlreiche Widerstandspunkte, die zu einer zusätzlichen und somit
erhöhten Haftreibung zwischen Faserbandsäule und Kannenwandung führen. Mit dieser
konstruktiv einfachen Maßnahme gelingt es, das Schwanken der Faserbandsäule infolge
Massenträgheit zu dämpfen. Weiterhin bringt dies den Vorteil einer erhöhten Biegesteifigkeit
der Seitenwandung.
[0018] Ein weiteres Erfindungsmerkmal der Flachkanne ist, daß zwischen beiden Spiralfedern,
die im Bereich der Stirnwandungen angeordnet sind, nur noch ein Pantograf angeordnet
ist. Dieser einzelne Pantograf ist mittig zum Kannenboden angeordnet und in den Kreuzungspunkten
dieses Pantografen sind horizontal Streben angeordnet, die drehbar im jeweiligen Kreuzungspunkt
gelagert sind. Die Enden der Streben sind mit der jeweils gegenüberliegenden Spiralfeder
gelenkig verbunden. Es wird somit in jeder Lage des Kannentellers und bei hohen Changiergeschwindigkeiten
vermieden, daß ein Ausknicken der Spiralfeder aus ihrer vertikalen Lage erfolgt wie
es durch Schwanken der Faserbandsäule hervorgerufen werden kann.
[0019] Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel anhand der
- Figur 1
- Flachkanne in einer Changiervorrichtung einer Strecke
- Figur 2
- Lagerung des Faserbandes im Bereich der Stirnwandung bei bekannten Flachkannen
- Figur 3 a
- Seitenansicht des Kannentellers einer Flachkanne
- Figur 3 b
- Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des Kannentellers einer Flachkanne
- Figur 3 c
- Aufbau einer Flachkanne
- Figur 3 d
- Draufsicht auf den Kannenteller einer Flachkanne
- Figur 4
- Wandung einer Flachkanne
- Figur 5
- Wandung einer Flachkanne mit Anschlag für Kannenteller
- Figur 6
- Flachkanne mit bekannter, unterer Kannenwulst
- Figur 7
- Flachkanne mit neuer Anordnung der unteren Kannenwulst
dargestellt.
[0020] Nach Fig.1 wird das Faserband vom Streckwerk zum Drehteller 2 geliefert. Die Lieferrichtung
A des Faserbandes ist durch den Pfeil festgelegt. Der Drehteller 2 mit seiner Mündung
des Bandführungskanal 1 rotiert stationär und wird von einem Maschinentisch 3 umgeben.
Das Faserband verläßt die Mündung im Drehteller 2 und wird in der Flachkanne 4 in
zykloider Form abgelegt. Die Ablage des Faserbandes ist nicht dargestellt. Jede einzelne
Lage Faserband wird über die gesamte Breite und Länge des Kannentellers abgelegt.
Der Kannenteller ist an der Kannenwandung beweglich angeordnet. Mit zunehmender Anzahl
von Faserbandlagen muß sich der Kannenteller in Richtung Kannenstandfläche senken
können.
Die Bewegung des Kannentellers kann beispielsweise durch einen extern gesteuerten
Hubmechanismus vollzogen werden, der unter dem Kannenteller angeordnet ist. Der Hubmechanismus
ist dabei im Eingriff mit dem Kannenteller.
Eine andere Möglichkeit ist, daß unterhalb des Kannentellers Federn angeordnet sind,
die sich in Abhängigkeit von der Belastung des Kannentellers aus einer Ausgangsposition
(leere Flachkanne) in eine abgesenkte Position begeben.
[0021] Eine gefüllte Flachkanne wird zur Weiterverarbeitung des Bandes an eine Spinnmaschine
transportiert. Die Breite einer Flachkanne entspricht deshalb der Arbeitsbreite einer
einzelnen Spinnstelle. Die Flachkanne 4 kann eine rechteckige oder ovale Grundfläche
besitzen. Bevorzugt wird die rechteckige Grundfläche mit abgerundeten Ecken. Die Flachkanne
4 wird unterhalb des Drehtellers 2 einer Strecke oder Karde in Längsrichtung (entsprechend
Doppelpfeil B) hin- und herbewegt (changiert), so daß der Kannenteller (in Figur 1
nicht dargestellt) über seine gesamte Länge mit Faserband belegt wird. Um die Flachkanne
4 changieren zu können, steht diese mit ihrer unteren Kannenwulst 50 auf einer Rollenbahn
6. Die Rollenbahn 6 besteht aus einer Vielzahl frei beweglicher Rollen, die nebeneinander
angeordnet sind und mindestens dem Changierweg entsprechen. Auf dieser Rollenbahn
6 wird die Flachkanne 4 changiert. An der seitlichen Begrenzung der Rollenbahn 6 befinden
sich beidseitig im Abstand zueinander Führungsrollen 7 und 70, (in der Regel mehr
als zwei pro Seite), die der Flachkanne 4 im Standbereich eine Führung geben. Für
den Zeitraum der Changierung wird die Flachkanne im oberen Drittel (unterhalb der
unteren Kannenwulst 5) beidseitig durch je eine Changierhalterung 8 und 80 erfaßt,
wobei diese Changierhalterungen mit einem Fahrgestell 9 in Verbindung stehen. Dieses
Fahrgestell 9 besitzt einen hier nicht dargestellten Antrieb. Der Antrieb wird entsprechend
einem Programm zur Befüllung der Flachkanne 4 gesteuert. Das Fahrgestell 9 wird entlang
der Schiene 10 geführt.
[0022] Figur 2 dokumentiert den bisher nach EP 344 484 bekannten Kannenaufbau wie er sich
innerhalb der Kannenwandung 13 und unterhalb des Kannentellers 14 zeigt. Es sind je
eine Spiralfeder 11 und an den Längsseiten je ein Pantograf 12 angeordnet.
Die Flachkanne wird hin- und herbewegt, d.h. changiert. Die Changiergeschwindigkeit
im Umkehrpunkt auf den Wert Null abgebremst, um dann nach Durchlaufen des Umkehrpunktes
unmittelbar auf Changiergeschwindigkeit zu beschleunigen. Im gegenüberliegenden Umkehrpunkt
erfolgt der analoge Vorgang des Bremsens und Beschleunigens. Infolge des Bremsens
und Beschleunigens kommt es bei bekannten Flachkannen nach Bildung der ersten Faserbandlagen
für die stirnseitige Bandschlinge zu einem Verlagern derselben über den Kannenrand
hinaus (s. Fig.2). Das ist sehr ungünstig, insbesondere im Hochgeschwindigkeitsbereich
des Changierens. Da gemäß Figur 2 bei bekannten Kannen der Kannenteller 14 in einer
Ebene mit dem Kannenrand oder noch etwas höher angeordnet ist, wird ein Verlagern
der stirnseitigen Bandschlinge begünstigt. In der Praxis hat es sich gezeigt, daß
der durch den erhöhten Kannenteller beabsichtigte Anpressdurck des Faserbandes an
den Drehteller nicht ausreicht, um die Bandschlingen im Bereich der Stirnwandung der
Flachkanne zu halten.
Diese Gestaltung des Kannentellers und seine Anordnung (Fig. 2) vermeidet die Bildung
gleichmäßiger Faserbandlagen und behindert später das Abziehen des Faserbandes aus
der Flachkanne. Es besteht die Gefahr des Bandbruches.
[0023] Um das Verlagern der ersten Faserbandlagen beim Changieren der Flachkanne zu vermeiden,
wird der Kannenteller über seine gesamte Länge gegenüber dem Kannenrand (oberer Kannenwulst
5) abgesenkt. Diesen Sachverhalt zeigt Figur 3a. Die Tiefe der Absenkung des Kannentellers
140 gegenüber dem Kannenrand entspricht etwa einer Strecke, die zwei aufeinanderliegende
Faserbandlagen einnehmen.
[0024] Mit dieser Absenkung wird erreicht, daß die ersten beiden Bandlagen nicht über den
Kannenrand gedrückt werden können, sondern durch die Wandung in ihrer Ablageposition
gehalten werden. Da zwischen Kannenteller und Kannenwandung aus Gründen der Beweglichkeit
des Kannentellers ein enger Spalt gehalten werden muß, könnte es zum Klemmen von Teilen
der Faserbandschlinge kommen. Um ein solches Klemmen zu vermeiden, wird vorgeschlagen,
den Kannenteller 140 nach oben abzuwinkeln. Die abgewinkelte Fläche bildet einen Rand.
Der Rand ist parallel zur Wandung der Flachkanne und endet kurz unterhalb des oberen
Kannenrandes (Fig. 3a).
[0025] Figur 5 zeigt die Absenkung eines Kannentellers 142, wobei die Absenkung erzwungen
wird durch den Anschlag 51. Der Anschlag 51 ist an der Innenwandung unterhalb der
oberen Kannenwulst 5 angeordnet. Beim Hub des Kannentellers 142 wird dieser stets
durch den Anschlag 51 unterhalb der oberen Kannenwulst 5 angeordnet. Der Anschlag
51 ist kein zusätzliches Bauteil sondern kann zweckmäßigerweise bei der Formgebung
der Kannenwandung berücksichtigt werden.
[0026] Es ist aber auch eine Ausführungsform des Kannentellers machbar, bei dem die beiden
Endabschnitte des Kannentellers einsprechend einer schiefen Ebene angewinkelt sind
(Fig. 3b). Es können aber auch leicht sphärisch gewölbte Flächen verwendet werden.
Jede der beiden schiefen Ebenen entspricht in ihrer Länge L einem Ablageradius des
zykloid abgelegten Faserbandes. Die Höhe H dieser schiefen Ebene entspricht einem
genügend kleinen Freiraum zwischen Kannenoberkante und dem ebenen Teil des Kannentellers
141 wie er bei Füllbeginn vorliegt. Die schiefen Ebenen in den Endabschnitten des
Kannentellers bewirken, daß die erste Faserbandlage und die unmittelbar folgenden
in diesem Bereich frühzeitiger und stärker an den Maschinentisch 3 gepreßt werden,
als der verbleibende Rest der Lagen im Mittelabschnitt. Die erhöhte Pressung der Faserbandlagen
zwischen Kannenteller 141 und Maschinentisch 3 in den Endabschpitten des Kannentellers
verhindert ein Verlagern der Faserbandlagen.
[0027] Um die Haftung zwischen Faserbandlagen und Kannenteller weiter zu erhöhen, erhält
der Kannenteller eine strukturierte Oberfläche 17 (Fig. 3d). Es ist aber auch eine
Ausführung einer genoppten Oberfläche denkbar.
[0028] Figur 3 c zeigt eine erfindungsgemäße Flachkanne im inneren Aufbau. Der Kannenteller
140 wird von einem einzelnen Pantografen 120 getragen, der mittig unterhalb des Kannenbodens
140 angeordnet ist. In den Kreuzungspunkten des Pantografen sind in horizontaler Lage
Streben 16, 160 angeordnet, die drehbar im jeweiligen Kreuzungspunkt gelagert sind.
Die Enden der Streben sind mit der jeweils gegenüberliegenden Ringfeder 110, 111 gelenkig
verbunden. Die gelenkige Verbindung wird erreicht indem die Enden der Streben (16,
160) zu Ösen (16.1, 16.2; 160.1, 160.2) ausgebildet sind. Es wird somit in jeder Lage
des Kannentellers und bei hohen Changiergeschwindigkeiten vermieden, daß ein Ausknicken
der Spiralfeder aus ihrer vertikalen Lage erfolgt wie es bisher durch Schwanken der
Faserbandsäule hervorgerufen wird.
[0029] Mit zunehmender Ablage von Faserband wird infolge des Faserbandgewichtes der Kannenteller
nach unten gedrückt. Es bildet sich aus der Vielzahl von Faserbandlagen eine Faserbandsäule,
die infolge ihrer Massenträgheit in den Umkehrpunkten der Changierung zum Schwanken
neigt. Das Schwanken entwickelt Kräfte, die auf die Kannenwandung und die Changierhalterung
wirken. Um dieses Schwanken der Faserbandsäule während des Changierens der Flachkanne
zu dämpfen, werden die Seitenwände in Nähe der Oberkannte (obere Kannenwulst 5) gewellt.
Es kann aber auch die gesamte Seitenfläche gewellt werden. Die Wellung 18 erfolgt
so, daß beginnend in Nähe der oberen Kannenwulst 5 der Kanne 4, Wellenberge und -täler
der Lotrechten zur Kannenstandfläche folgen, d.h. in Richtung Unterkante zeigen (Figur
4). Es ist aber auch eine andere Ausführung machbar, d.h. Wellenberge und -täler führen
parallel zur Ober- und Unterkante der Seitenwand. Die Wellung 18 schafft zahlreiche
Widerstandspunkte, die zu einem erhöhten Kraftschluß zwischen Faserbandsäule und Kannenwandung
führen. Der Vorteil ist, daß ein Schwanken der Faserbandsäule reduziert wird.
[0030] Wie bereits dargestellt, besitzt die Flachkanne 4 eine obere Kannenwulst 5 und eine
untere Kannenwulst 50. Obere und untere Kannenwulst 5, 50 ragen bekannterweise im
gleichen Abstand seitlich über die Kannenwandung hinaus. Diesen bekannten Zustand
dokumentiert Figur 6. Auszugsweise stehen je eine Flachkanne 4 und 40 unter je einer
Spinnstelle S1 und S2. Jede Flachkanne hat etwa die Breite einer Spinnstelle, wobei
ein kleiner Seitenabstand a zwischen den benachbarten Flachkannen 4, 40 bleibt. Da
dieser Seitenabstand a gering ist, und um den Kannenwechsel zu erleichtern, sind auf
der Standfläche der Spinnmaschine Leitschienen angeordnet, auszugsweise Leitschiene
LS1, LS2 und LS3 dargestellt. Diese Leitschienen verkürzen den Seitenabstand a im
Bereich der unteren Kannenwulst 50. Es kann beim Kannenwechsel zum Verklemmen der
Flachkanne kommen, da die Toleranz des Seitenabstandes a zu eng ist, was zu Verzögerungen
des Kannenwechsels führen kann. Aus diesem Grund wird die Flachkanne so gestaltet,
daß die untere Kannenwulst 50 nach innen versetzt wird. Die Folge ist, daß die Flachkanne
an der oberen Kannenwulst 5 breiter ist, als an der unteren Kannenwulst 50. Zwischen
Leitschiene und unterer Kannenwulst wird durch diese Maßnahme etwa ein Abstand gewonnen,
der einem halben Seitenabstand a entspricht. Damit wird es möglich, die Toleranz im
Bereich der Leitschienen zu erhöhen, so daß ein Verklemmen der Flachkanne beim Wechsel
vermieden wird. Figur 7 zeigt die erfindungsgemäße Gestaltung der Flachkanne im Bereich
der unteren Kannenwulst 50.
1. Flachkanne zur Aufnahme von textilem Faserband, wobei die Wandungen der Flachkanne
aus zwei langgestreckten Seitenwänden und zwei Stirnwänden gebildet sind, die eine
im wesentlichen rechteckförmige Grundfläche umschließen und die Flachkanne eine obere
Kannenwulst (5) und eine untere Kannenwulst (50) hat, wobei die Breite der Flachkanne
von der Kannenwulst einer Seitenwandung zur Kannenwulst der gegenüberliegenden Seitenwandung
bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet daß bei parallel angeordneten Seitenwänden die untere Kannenwulst (50) gegenüber
der oberen Kannenwulst (5) versetzt ist, so daß die Flachkanne an der oberen Kannenwulst
(5) breiter ist, als an der unteren Kannenwulst (50).
2. Flachkanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Kannenwulst (50) seitlich im wesentlichen nicht über die Kannenwandung
hinaus angeordnet ist.
3. Flachkanne, gemäß einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände der Flachkanne in Nähe ihrer oberen Kannenwulst (5) gewellt sind.
4. Flachkanne, gemäß einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände der Flachkanne von der oberen Kannenwulst (5) bis zur unteren
Kannenwulst (50) gewellt sind.
5. Flachkanne, gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Kannenwandung selbst an ihrer Innenseite ein Anschlag (51) gebildet
ist, der unterhalb der oberen Kannenwulst (5) angeordnet ist.