(19)
(11) EP 0 725 172 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.08.1996  Patentblatt  1996/32

(21) Anmeldenummer: 95810064.6

(22) Anmeldetag:  01.02.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D03J 5/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
SI

(71) Anmelder: SULZER RÜTI AG
CH-8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Kaufmann, Josef
    CH-8352 Elsau (CH)

(74) Vertreter: Heubeck, Bernhard 
c/o Sulzer Management AG, KS/Patente/0007, Postfach 414
CH-8401 Winterthur
CH-8401 Winterthur (CH)

   


(54) Greiferprojektil für eine Webmaschine


(57) Das Greiferprojektil hat ein Gehäuse (1), eine Schussfadenklammer (2) und ein Verbindungselement (3), um das Gehäuse und die Schussfadenklammer zu verbinden. Ferner sind Mittel (14,15) vorgesehen, um die Klammerschenkel zur Erzeugung einer vorbestimmten Klemmkraft vorzuspannen, wobei sich die Klemmkraft bei der Montage der Schussfadenklammer selbsttätig einstellt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Greiferprojektil für eine Webmaschine gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Webmaschine mit einem Greiferprojektil.

[0002] Greiferprojektile dieser Art sind bekannt. Bei den bekannten Projektilen wird die Klemmkraft der Schussfadenklammer vorgängig der Montage des Projektils in einem gesonderten Vorgang eingestellt. Daraus ergeben sich ein grosser Aufwand und hohe Herstellungskosten.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Greiferprojektil für eine Webmaschine zu verbessern, so dass die Einstellung der Klemmkraft nicht erforderlich ist bzw. mindestens wesentlich vereinfacht wird.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

[0005] Bei einer Ausführungsform ist an den Schenkeln jeweils ein Abschnitt ausgebildet, welcher beim Einsetzen der Schussfadenklammer in das Gehäuse die Schenkel gegeneinander vorspannt.

[0006] Bei einer anderen Ausführungsform ist ein Hilfsorgan vorgesehen, um vor dem Einsetzen der Schussfadenklammer in das Gehäuse die Schenkel gegeneinander vorzuspannen.

[0007] Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Gehäuse, die Schussfadenklammer und das Verbindungselement aus faserverstärktem Kunststoff bestehen. Aufgrund der geringen Eigenschwingungsfrequenz, werden die durch den Schlag des Beschleunigungshebels und die seitlichen Schläge im Führungskanal verursachten Querschwingungen bzw. beim Eintreffen in die Fangbremse verursachten Schwingungen weitgehendst vermieden, so dass Schussfehler aufgrund von Fadenverlierern nicht oder nur vereinzelt auftreten.

[0008] Ferner weist dieses Greiferprojektil eine geringe Masse auf, so dass der Beschleunigungsmoment und folglich die Bremskraft reduziert werden kann. Daraus ergibt sich gesamthaft eine bessere Energiebilanz und die Möglichkeit auch feine und reissarme Schussgarne störungsfrei zu verarbeiten.

[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.

[0010] Es Zeigen:
Fig. 1,
eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Greiferprojektils in räumlicher Darstellung,
Fig. 2,
eine Draufsicht auf das Gehäuse des Greiferprojektils gemäss Fig. 1,
Fig. 3,
eine Draufsicht auf die Schussfadenklammer des Greiferprojektils gemäss Fig. 1,
Fig. 4.,
eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Schussfadenklammer und
Fig. 5,
einen Abschnitt einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemässen Schussfadenklammer in räumlicher Darstellung.


[0011] Das Greiferprojektil enthält ein Gehäuse 1, eine im Gehäuse angeordnete Schussfadenklammer 2 und ein Verbindungselement 3, welches das Gehäuse 1 mit der Schussfadenklammer 2 verbindet.

[0012] Das Gehäuse 1 ist z. B. als einseitig geschlossener Hohlkörper ausgebildet und weist eine für Greiferprojektile typische äussere Form auf. Der Hohlraum hat einen rechteckigen Querschnitt. Im Bereich des Hohlraumes ist ein erstes Loch 6 zur Aufnahme des Verbindungselementes 3 und ein zweites Loch 7 zum Einführen eines Öffnerorgans für die Schussfadenklammer 2 vorgesehen, die jeweils die gegenüberliegenden Seitenwandungen durchdringen. Ferner ist in den Seitenwandungen im Bereich des offenen Endes des Hohlraumes jeweils eine Ausnehmung 8 vorgesehen.

[0013] Die Schussfadenklammer besteht aus zwei Schenken 11 und einem Joch 12. An den freien Schenkelenden sind nach innen gerichtete Abschnitte 13 ausgebildet, welche die Klemmbacken für den Schussfaden bilden. Jeder Schenkel weist einen Abschnitt 14 auf, der von der Schenkelaussenseite absteht. Die Schussfadenklammer besteht aus einem elastisch verformbaren Material, so dass die Schenkel 11 unter Verformung des Joches 12 gegeneinander vorgespannt werden können.

[0014] Das Verbindungselement 3 hat einen runden Querschnitt und ist so ausgelegt, dass dieses mit Pressitz mit dem Gehäuse 1 und der Schussfadenklammer 2 verbunden und mit seinen Stirnseiten bündig zu den Oberfläche des Gehäuses 1 ist. Das Gehäuse 1 und die Schussfadenklammer 2 können aus Metall oder Nichtmetall bestehen.

[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform bestehen das Gehäuse 1, die Schussfadenklammer 2 und das Verbindungselement 3 aus faserverstärktem Kunststoff.

[0016] Das Gehäuse 1 ist ein einstückiger Körper, der nach einem Spritz- oder Pressverfahren hergestellt wird und aus thermo- oder duroplastischem Kunststoff besteht. Als Verstärkung werden Fasern aus Kohlenstoff, Aramid, Glas oder Metalleinlagen verwendet.

[0017] Die Schussfadenklammer 2 ist ein einstückiger Körper, der aus geschichtetem Kunststoff besteht und durch mechanische Bearbeitung z. B. Wasserstrahlschneiden aus einer Kunststoffplatte hergestellt wird, oder welcher nach einem Spritz- oder Pressverfahren hergestellt wird und aus thermo- oder duropastischem Kunststoff besteht. Als Verstärkung werden Fasern aus Kohlenstoff, Aramid, Glas oder Metalleinlagen verwendet.

[0018] Das Verbindungselement ist stiftähnlich ausgebildet, wobei die Faserverstärkung in axialer Richtung ausgerichtet ist.

[0019] Wie bereits erwähnt kann die Schussfadenklammer z. B. durch Wasserstrahlschneiden hergestellt werden, so dass der Körper spannungsfrei ist. Die Abschnitte 14 sind identisch gleich bezüglich der Symmetrielinie 15 der Schussfadenklammer ausgebildet und derart bemessen, dass beim Einsetzen der Schussfadenklammer in den Hohlraum des Gehäuses 1 diese Abschnitte 14 mit der Wandung des Gehäuses in Kontakt kommen, so dass die Schenkel 11 der Schussfadenklammer 2 gegeneinander vorgespannt und die Klemmbacken 13 aneinander gedrückt werden. Durch die massliche Auslegung der Abschnitte 14 kann die Klemmkraft bestimmt und durch das Einsetzen der Klammer stellt sich die Klemmkraft selbsttätig ein.

[0020] Die Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Schussfadenklammer in auseinander gezogener Darstellung. Bei dieser Schussfadenklammer wird die Einstellung der Klemmkraft vor dem Einbau in das Gehäuse durchgeführt. Hierzu ist eine Manschette 15 vorgesehen, die über das Joch 12 geschoben wird. Hierbei werden die Schenkel 12 gleich wie bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform zusammengedrückt und somit die Klemmkraft eingestellt. Zum Anbringen der Manschette 15 wird ein Joch 16 in der Dicke so gestaltet, dass die Oberfläche der aufgeschobenen Manschette 15 bündig mit der Fläche 17 der Schenkel ist. Die Schussfadenklammer 2 wird zusammen mit der Manschette 15 in das Gehäuse 1 eingesetzt und durch das Verbindungselement 3 im Gehäuse 1 befestigt. Hierzu ist in den gegenüberliegenden Wandungen der Manschette 15 jeweils ein Loch 18 vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform kann die Klemmkraft durch die massliche Auslegung der an das Joch angrenzenden Abschnitte der Schenkel bestimmt werden und durch Aufschieben der Manschette stellt sich die Klemmkraft selbsttätig ein.

[0021] Jeder Schenkel weist an seinem freien Ende eine erste Ausnehmung und eine dieser nachgeordnete zweite Ausnehmung auf, die an den gegenüberliegenden Innenseiten der Schenkel ausgebildet sind und somit Öffnungen 21 und 22 bilden. Um die Schenkel 11 zu spreizen wird ein nicht dargestelltes Öffnungsorgan in die zweite Öffnung eingesteckt. Dadurch wird die Klemmkraft aufgehoben und der Schussfaden freigegeben.

[0022] Wie die Fig. 5 zeigt, kann bei einer Schussfadenklammer aus Kunststoff die zweite Ausnehmung 22 mit einem Schutzmittel z. B. Abdeckorgan 24 oder einem Belag versehen werden, um einen Materialabtrag durch das Öffnerorgan zu verhindern und folglich die Lebensdauer des Greiferprojektils zu verlängern. Ein derartiges Schutzmittel kann auch an den Klemmbacken 13 vorgesehen werden.

[0023] Das Greiferprojektil hat ein Gehäuse 1, eine Schussfadenklammer 2 und ein Verbindungselement 3, um das Gehäuse und die Schussfadenklammer zu verbinden. Ferner sind Mittel 14,15 vorgesehen, um die Klammerschenkel zur Erzeugung einer vorbestimmten Klemmkraft vorzuspannen, wobei sich die Klemmkraft bei der Montage der Schussfadenklammer selbsttätig einstellt.


Ansprüche

1. Greiferprojektil für eine Webmaschine, mit einem als Hohlkörper ausgebildeten Gehäuse, einer im Gehäuse (1) angeordneten Schussfadenklammer (2), die aus einem Paar von Schenkeln (11) mit einer Ausnehmung zum Spreizen derselben und einem diese verbindenden Joch (12) besteht und einem Verbindungselement (3), welches das Gehäuse mit der Schussfadenklammer verbindet gekennzeichnet durch Mittel (14,15), um die Klammerschenkel (11) zur Erzeugung einer vorbestimmten Klemmkraft gegeneinander vorzuspannen.
 
2. Projektil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einstückige Abschnitte (14) als Vorspannungsmittel vorgesehen sind, die jeweils an den einander abgewandten Seiten der Klammerschenkel ausgebildet sind.
 
3. Projektil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hilfsorgan als Vorspannungsmittel vorgesehen ist, das an die Schenkel (11) gelegt ist.
 
4. Projektil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) aus Metall oder Nichtmetall besteht.
 
5. Projektil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfadenklammer (2) aus Metall oder Nichtmetall besteht.
 
6. Projektil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) und die Schussfadenklammer (2) aus dem gleichen oder unterschiedlichen Material bestehen.
 
7. Projektil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) und/oder die Schussfadenklammer (2) aus faserverstärktem Kunststoff bestehen.
 
8. Projektil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) und/oder die Schussfadenklammer (2) aus metallverstärktem Kunststoff bestehen.
 
9. Projektil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) ein Spritz- oder Pressteil ist.
 
10. Webmaschine mit einem Projektil nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
 




Zeichnung







Recherchenbericht