[0001] Die Erfindung betrifft eine Stangenführung für die Stangen eines Stangenverschlusses
für Türen, Klappen oder dergleichen, bestehend aus einer auf dem Türblatt zu befestigenden
Grundplatte und einer einstückig mit dieser ausgebildeten, im wesentlichen senkrecht
von dieser abstehenden Führungsplatte, an der im Querschnitt L-förmige, jeweils eine
an gegenüberliegenden Seiten der Stange anliegende Führungsnut bildende Führungselemente
angeformt sind.
[0002] Derartige Stangenführungen sind beispielsweise aus der EP 0 261 265 B1 bekannt. Diese
Stangenführungen bestehen aus einem einstückigen, im Querschnitt L-förmigen Winkelstück
aus federnd nachgiebigem Material, an dessen einem Schenkel ein Befestigungsloch angeordnet
ist und an dessen anderem Schenke auf der Außenseite an seiner freien Kante und im
Winkelbereich je ein Führungselement angeformt ist. Jedes im Querschnitt L-förmige
Führungselement bildet gemeinsam mit der Führungsplatte eine im Querschnitt U-förmige
Führungsnut für jeweils eine Längskante der im Querschnitt rechteckigen Führungsstange.
[0003] Um diese aus Flachband hergestellten Führungsstangen in die Führungsnuten einsetzen
zu können, müssen zumindest die Führungselemente aus federnd nachgiebigem Material
hergestellt und so flexibel sein, daß sich die Flachbandstange in den Führungsraum
eindrücken läßt. Um eine derartige Montage der Stangen zu erleichtern, wird bei der
bekannten Ausführung eine den Querschnitt verringernde Dreiecksnut als Sollbiegestelle
ausgebildet, um wenigstens eine der beiden Führungselemente zwecks Einsetzen der Führungsstange
flexibler zu gestalten.
[0004] Ein Nachteil der vorbekannten Stangenführung besteht in der Verwendung eines flexiblen
Materials, wodurch die Stangenführung unsicher wird, da sich eine eingesetzte Stange
auch wieder herausdrücken läßt. Wird steiferes Material verwendet, so muß zusätzlich
eine den Querschnitt des Materials verringernde Nut ausgebildet werden, wobei diese
querschnittsverringernde Nut eine Schwachstelle darstellt. Ein weiterer Nachteil der
vorbekannten Stangenführungen besteht darin, daß diese nur für Flachbandstangen geeignet
sind, während auch andere Stangenformen, insbesondere Rundstangen bei Stangenverschlüssen
eingesetzt werden. Schließlich haben die vorbekannten Stangenführungen den Nachteil,
daß diese vor dem Einsetzen der Stangen montiert sein müssen, um die zum Einsetzen
einer Stange erforderliche Gegenkraft aufbringen zu können.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Stangenführung der eingangs beschriebenen Art derart zu verbessern,
daß unter Vermeidung der erwähnten Nachteile die Stangenführung durch Verwendung von
starrem Material sicherer sowie in der Fertigung und im Einsatz einfacher wird.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei
einander diagonal gegenüberliegende Führungselemente an der Führungsplatte ausgebildet
sind, die zwischen sich einen mindestens der größten Querschnittsabmessung der Stange
entsprechenden, unter einem Winkel zur Führungsrichtung der Stange verlaufenden Durchtrittskanal
bilden.
[0007] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Stangenführung kann diese aus starrem
Material, beispielsweise thermoplastischem Kunststoff oder Metall hergestellt werden,
da die Montage und Demontage der Stangen nicht mehr auf die Verformbarkeit der Führungselemente
angewiesen ist. Die jeweilige Führungsstange wird in Übereinstimmung mit dem Verlauf
des Durchtrittskanals unter einem Winkel zur Führungsrichtung in die Stangenführung
eingelegt bzw. aus dieser entnommen. Zur Überführung in die Arbeitsposition bzw. aus
der Arbeitsposition in eine Entnahmestellung ist es lediglich erforderlich, die Stange
entsprechend dem zwischen der Führungsrichtung und der Richtung des Durchtrittskanals
gebildeten Winkel zu verschwenken.
[0008] Da die erfindungsgemäße Stangenführung aus starrem Material hergestellt wird, bildet
sie eine zuverlässige Führung für die jeweils eingelegte Stange des Stangenverschlusses.
Da die Stangen in ihrer Arbeitsposition festgelegt sind, besteht keine Gefahr des
unbeabsichtigten Austrittes der Stange aus der erfindungsgemäßen Stangenführung. Weil
das Montieren und Demontieren der Stangen keine Deformation des Materials der Stangenführung
voraussetzt, wird das Einlegen und Herausnehmen der Stangen durch die erfindungsgemäße
Ausbildung der Stangenführung vereinfacht.
[0009] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann zur wahlweisen Verwendung einer flachen
und einer im Querschnitt kreisförmigen Stange in der Führungsplatte eine in Führungsrichtung
verlaufende, im Querschnitt halbkreisförmige und im Querschnitt der Rundstange entsprechende
Zusatznut ausgebildet werden, die von einer unter einem Winkel zur Führungsrichtung
verlaufenden Einlegenut überlagert ist.
[0010] Durch diese erfindungsgemäße Weiterbildung wird erstmals die Möglichkeit geschaffen,
dieselbe Stangenführung wahlweise für Stangen mit rechteckigem oder kreisförmigen
Querschnitt zu verwenden, wobei die einander diagonal gegenüberliegenden Führungselemente
für eine zuverlässige Führung der jeweils eingelegten Stange sorgen.
[0011] Gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung kann der Durchtrittskanal rechtwinklig oder
unter einem spitzen Winkel zur Führungsrichtung der Stange verlaufen. Auch die Einlegenut
kann unter einem spitzen Winkel zur Zusatznut ausgebildet werden.
[0012] Auf der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Stangenführung
dargestellt, und zwar zeigen:
- Fig. 1a
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der Stangenführung,
- Fig. 1b
- eine Seitenansicht der Stangenführung nach Fig. 1a,
- Fig. 1c
- eine Stirnansicht der Stangenführung gemäß den Fig. 1a und 1b;
- Fig. 2
- eine der Fig. 1b entsprechende Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Stangenführung;
- Fig. 3a
- eine der Fig. 1a entsprechende Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform der Stangenführung,
- Fig. 3b
- eine den Fig. 1b und 2 entsprechende Seitenansicht der dritten Ausführungsform,
- Fig. 3c
- eine Stirnansicht der Stangenführung nach den Fig. 3a und 3b;
- Fig. 3d
- eine Ansicht der Stangenführung von der anderen Seite und
- Fig. 3e
- eine Ansicht der anderen Stirnseite der Stangenführung nach den Fig. 3a bis 3d.
[0013] Bei allen drei Ausführungsformen der Stangenführung besteht diese aus einer auf dem
jeweiligen Türblatt zu befestigenden Grundplatte 1 und einer einstückig mit dieser
Grundplatte 1 ausgeführten Führungsplatte 2, die im wesentlichen senkrecht von der
Grundplatte 1 absteht. Zur Aussteifung dieser beiden Bestandteile sind bei den Ausführungsbeispielen
diese über dreieckförmige Aussteifungsstege 3 miteinander verbunden. In der Grundplatte
1 ist bei den Ausführungsbeispielen eine kreisförmige Befestigungsöffnung 1a, beispielsweise
für eine Befestigungsschraube, ausgebildet. Diese Befestigungsöffnung 1a kann zur
Ausrichtung der Stangenführung selbstverständlich auch als Langloch ausgeführt sein.
[0014] Auf der in den Fig. 1b,2 und 3b dargestellten Außenseite der Führungsplatte 2 sind
zwei einander diagonal gegenüberliegende Führungselemente 4 und 5 bzw. 14 und 15 bzw.
24 und 25 ausgebildet, die bei den drei Ausführungsbeispielen unterschiedlich ausgestaltet
sind, bei jeder Ausführung jedoch im Querschnitt L-förmig ausgebildet sind und eine
Führungsnut 6 bilden, an der die jeweilige Stange mit ihren gegenüberliegenden Seiten
anliegt.
[0015] Beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1a bis 1c sind die durch die Führungselemente
4 und 5 gebildeten Führungsnuten 6 zur gemeinsamen Führung einer im Querschnitt rechteckigen
Flachstange ausgebildet, wie insbesondere die Stirnansicht in Fig. 1c zeigt. Zwischen
den einander bezüglich der Führungsrichtung der Stange diagonal gegenüberliegenden
Führungselementen 4 und 5 wird ein Durchtrittskanal 7 gebildet, der in der Seitenansicht
der Fig. 1b durch einen Doppelpfeil gekennzeichnet ist. Dieser Durchtrittskanal 7
verläuft beim ersten Ausführungsbeispiel unter einem rechten Winkel zur Führungsrichtung
der Flachstange. Seine Breite entspricht mindestens der größten Querschnittsabmessung
der Stange, d.h. der Breitseite der Flachstange.
[0016] Um diese auf der Zeichnung nicht dargestellte Flachstange in die Stangenführung des
ersten Ausführungsbeispiels einlegen zu können, wird diese Flachstange unter einem
rechten Winkel zu ihrer späteren Führungsrichtung von der Außenseite her durch den
Durchtrittskanal 7 hindurch in die Stangenführung eingelegt, so daß sie an der Außenfläche
der Führungsplatte 2 zur Anlage kommt. Anschließend wird die Flachstange gemäß Fig.
1b entgegen dem Uhrzeigersinn um 90° verdreht, so daß sie mit ihren Schmalseiten in
die Führungsnuten 6 eintritt, die am besten in Fig. 1c zu erkennen sind. In dieser
Arbeitsposition wird die Flachstange zuverlässig durch die beiden Führungselemente
4 und 5 geführt, die gemeinsam mit der außenliegenden Wandfläche der Führungsplatte
2 jeweils einen im Querschnitt U-förmigen Führungskanal bilden.
[0017] Um die Flachstange aus der in den Fig. 1a bis 1c dargestellten Stangenführung entnehmen
zu können, ist es lediglich erforderlich, diese Flachstange aus ihrer Arbeitsposition
in Uhrzeigerrichtung um 90° zu verschwenken, so daß sie im Bereich des Durchtrittskanals
7 liegt. In dieser Position kann die Führungsstange seitlich aus der Stangenführung
problemlos herausgenommen werden.
[0018] Bei dem lediglich in der Seitenansicht entsprechend der Fig. 1b in Fig. 2 dargestellten
zweiten Ausführungsbeispiel verläuft der zwischen den Führungselementen 14 und 15
gebildete Durchtrittskanal 7 unter einem spitzen Winkel zur Führungsrichtung der Stange.
Bei dieser Ausführungsform ist lediglich ein Verdrehen der Führungsstange zwecks Montage
oder Demontage um 45° erforderlich.
[0019] Das dritte Ausführungsbeispiel der Stangenführung gemäß den Fig. 3a bis 3e ist zur
wahlweisen Verwendung einer flachen oder einer im Querschnitt kreisförmigen Stange
bestimmt. Für die Führung der Flachstange sind wiederum einander bezüglich der Führungsrichtung
diagonal gegenüberliegende Führungselemente 24 und 25 vorgesehen, die aufgrund ihres
L-förmigen Querschnittes jeweils eine im wesentlichen U-förmige Führungsnut 6 für
die Flachstange bilden. Der sich hierdurch insgesamt ergebende, im Querschnitt rechteckförmige
Führungskanal ist am besten in den Stirnansichten der Fig. 3c und 3e zu erkennen.
[0020] Um wahlweise zu einer derartigen Flachstange auch eine Stange mit kreisförmigem Querschnitt
verwenden zu können, ist in der Führungsplatte 2 eine Zusatznut 8 ausgebildet, die
in Führungsrichtung der Rundstange verläuft. Diese Zusatznut 8 ist in der Draufsicht
in Fig. 3b und mit ihrem Querschnitt in den Stirnansichten der Fig. 3c und 3e zu erkennen.
Der Querschnitt der Zusatznut 8 entspricht dem Querschnitt der Rundstange, so daß
diese auf ihrer der Führungsplatte 2 zugewandten Seite durch die Zusatznut 8 und an
ihrer gegenüberliegenden Seite durch die Führungselemente 24 und 25 geführt wird.
[0021] Auch diese Rundstange wird durch den beim dritten Ausführungsbeispiel unter einem
spitzen Winkel zur Führungsrichtung verlaufenden Durchtrittskanal 7 in die Stangenführung
eingelegt. Um ein Eintreten der Rundstange in die Zusatznut 8 zu ermöglichen, ist
diese Zusatznut 8 von einer unter einem Winkel zur Führungsrichtung verlaufenden Einlegenut
9 überlagert. Beim Ausführungsbeispiel verläuft diese Einlegenut 9 unter einem geringfügig
spitzeren Winkel als der Durchtrittskanal 7 relativ zur Führungsrichtung. Die Einlegenut
9 ist in der Draufsicht in Fig. 3b und bezüglich ihres Querschnittes in den Stirnansichten
der Fig. 3c und 3e zu erkennen.
[0022] Durch die Ausbildung der Stangenführung gemäß den Fig. 3a bis 3e mit einer durch
eine Einlegenut 9 überlagerten Zusatznut 8 zusätzlich zu den durch die Führungselemente
24 und 25 gebildeten Führungsnuten 6 ergibt sich die Möglichkeit, bei dieser Ausführungsform
wahlweise eine Flachstange oder eine Rundstange eines auf der Zeichnung nicht dargestellten
Stangenverschlusses zu führen. Das Einlegen bzw. Herausnehmen beider Stangenarten
erfolgt wie bei den beiden anderen Ausführungsbeispielen durch Verschwenken der jeweiligen
Führungsstange um den durch den Durchtrittskanal 7 bzw. die Einlegenut 9 vorgegebenen
Winkel.
Bezugszeichenliste:
[0023]
- 1
- Grundplatte
- 1a
- Befestigungsöffnung
- 2
- Führungsplatte
- 3
- Aussteifungssteg
- 4
- Führungselement
- 5
- Führungselement
- 6
- Führungsnut
- 7
- Durchtrittskanal
- 8
- Zusatznut
- 9
- Einlegenut
- 14
- Führungselement
- 15
- Führungselement
- 24
- Führungselement
- 25
- Führungselement
1. Stangenführung für die Stangen eines Stangenverschlusses für Türen, Klappen oder dergleichen,
bestehend aus einer auf dem Türblatt zu befestigenden Grundplatte und einer einstückig
mit dieser ausgebildeten, im wesentlichen senkrecht von dieser abstehenden Führungsplatte,
an der im Querschnitt L-förmige, jeweils eine an gegenüberliegenden Seiten der Stange
anliegende Führungsnut bildende Führungselemente angeformt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei einander diagonal gegenüberliegende Führungselemente (4, 5; 14, 15; 24, 25)
an der Führungsplatte (2) ausgebildet sind, die zwischen sich einen mindestens der
größten Querschnittsabmessung der Stange entsprechenden, unter einem Winkel zur Führungsrichtung
der Stange verlaufenden Durchtrittskanal (7) bilden.
2. Stangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur wahlweisen Verwendung
einer flachen oder einer im Querschnitt kreisförmigen Stange in der Führungsplatte
(2) eine in Führungsrichtung verlaufende, im Querschnitt halbkreisförmige und dem
Querschnitt der Rundstange entsprechende Zusatznut (8) ausgebildet ist, die von einer
unter einem Winkel zur Führungsrichtung verlaufenden Einlegenut (9) überlagert ist.
3. Stangenführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchtrittskanal
(7) rechtwinklig zur Führungsrichtung der Stange verläuft.
4. Stangenführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchtrittskanal
(7) unter einem spitzen Winkel zur Führungsrichtung der Stange verläuft.
5. Stangenführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegenut (9) unter
einem spitzen Winkel zur Zusatznut (8) verläuft.