[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bewehrung an Türen oder Fenstern, mit einer Widerlagerleiste,
die mit einem Abdeckschenkel auf einer falzseitigen Blendrahmenfläche aufliegt, von
dem aus ein Widerlagerschenkel senkrecht und längs durchlaufend in den Blendrahmen
eingreift, wobei ein Angelzapfen der Angel eines Flügels in den Widerlagerschenkel
eingeschraubt ist.
[0002] Eine derartige Bewehrung ist aus der DE 43 19 945 A1 bekannt. In den Widerlagerschenkel
wird ein Angelzapfen einer Angel eingeschraubt, mit der ein Fensterflügel drehbar
am Blendrahmen gelagert wird. Die bekannte Bewehrung ist V-winkelförmig ausgebildet,
wobei ein Winkelschenkel den Widerlagerschenkel und der andere Schenkel den Abdeckschenkel
bildet. Eine derartige Bewehrung braucht nur dünnwandig ausgebildet zu sein, um die
an Fensterflügeln auftretenden Belastungen aufzunehmen, zumal ihr Widerlagerschenkel
in einen vergleichsweise starken Blendrahmenschenkel eingelassen ist. Infolgedessen
geht von einer derartigen Bewehrung nur eine vergleichsweise geringe Versteifungswirkung
im Bereich des Blendrahmens aus. Auch sind die Auszugkräfte eines in den Widerlagerschenkel
eingeschraubten Befestigungsmittels vergleichsweise gering.
[0003] Der Erfindung liegt daher insoweit die Aufgabe zugrunde, die Widerlagerleiste dahingehend
zu verbessern, daß sie den Blendrahmen bzw. dessen die Widerlagerleiste aufnehmenden
Blendrahmenschenkel erheblich verstärkt und versteift, wenn der Blendrahmen insbesondere
als Holzrahmen ausgebildet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Widerlagerschenkel von einem Hohlkammerprofil
gebildet ist. Das Hohlkammerprofil des Widerlagerschenkels bewirkt eine erhebliche
Versteifung des Blendrahmenschenkels. Die Widerlagerleiste ist infolge ihrer Ausbildung
mit einem Hohlkammerprofil besonders eigensteif. Sie ist daher zum Einsatz mit solchen
Blendrahmen geeignet, die selbst eine ausreichende Eigensteifigkeit oder Festigkeit
vermissen lassen. Das kann beispielsweise für Holzblendrahmen gelten. Zugleich hat
das Hohlkammerprofil den Vorteil, daß Angelzapfen bei ihrem Einschrauben in zwei Wände
besonders auszugfest angebracht werden können, was die Einbruchsicherheit gegen Aufhebeln
im Angelbereich erheblich heraufsetzt. Letztlich ermöglicht das Hohlkammerprofil der
Widerlagerleiste auch, stabile Einbauten vorzunehmen, wie beispielsweise falzseitig
vorspringende Zapfen gegen das vertikale Aufhebeln des Flügelrahmens. Dabei kann die
Ausbildung soweit gehen, beispielsweise bei Holzrahmen, aber auch bei Kunststoffrahmen,
daß die beidseitig des Hohlkammerprofils verbleibenden Wandstärken des Holz- oder
Kunststoffrahmens nur noch einer Verkleidung gleichkommen, während die Festigkeit
der Konstruktion von der Widerlagerleiste bewirkt wird, die im übrigen natürlich fest
mit dem Blendrahmenholm zusammengebaut sein muß.
[0005] Besonders vorteilhaft ist es, die Bewehrung so auszubilden, daß der Widerlagerschenkel
im Querschnitt mittig vom Abdeckschenkel vorspringt, der an seinen Kanten im Vergleich
zum Widerlagerschenkel kurze, parallele Rahmeneingriffsleisten aufweist. Die Widerlagerleiste
erhält eine erhebliche Steifigkeit auch im Bereich ihres Abdeckschenkels, mit dem
beispielsweise die gesamte falzseitige Fläche eines Blendrahmenschenkels abgedeckt
und eingefaßt werden kann.
[0006] Um die Auszugfestigkeit von Befestigungsmitteln wesentlich zu erhöhen, andererseits
aber auch die Stabilität der Widerlagerleiste zu verbessern, wird die Bewehrung so
ausgebildet, daß innerhalb des Widerlagerschenkels einander parallele Querstege in
einem Abstand voneinander angeordnet sind, der das Einschrauben von Befestigungsmitteln
erlaubt.
[0007] Eine weitere erhebliche Verbesserung der Bewehrung im Blendrahmenbereich wird dadurch
bewirkt, daß die Widerlagerleisten zweier winkliger Blendrahmenholme von Eckwinkeln
miteinander gekuppelt sind. Die Eckwinkel können mit den Widerlagerleisten in bekannter
Weise gekuppelt werden, z.B. durch Einpressen oder Einkleben.
[0008] Befestigungsmittel können in der Bewehrung dadurch mit größeren Auszugkräften versehen
werden, daß die Distanzhalteleisten und deren Parallelleisten eines Rahmenhohlprofils
und/oder die Querstege des Widerlagerschenkels auf ihren einander zugekehrten Flächen
längsdurchlaufende Gewindehalterippen aufweisen. Die in die Gewindehalterippen eingreifenden
Befestigungsmittel lassen sich nicht nur fester verankern, sondern auch problemloser,
indem beispielsweise keine selbstschneidenden Schrauben eingesetzt werden müssen.
Andererseits sind die Gewindehalterippen völlig unproblematisch herzustellen, da sie
mit den Rahmenhohlprofilen einstückig extrudiert werden können.
[0009] Die Bewehrung kann so weitergebildet werden, daß ihr ein Rahmenhohlprofil des Flügels
parallel zugeordnet ist, das eine falzseitig offene Nut aufweist, in die Eingriffsbohrungen
aufweisende Elemente oder blendrahmenseitig wirkende Verschlußelemente fest eingebaut
sind.
[0010] Die falzseitig offene Nut ist ein an sich bewährtes Konstruktionsmittel, um Beschläge
unterzubringen, mit denen Flügelstellfunktionen durchgeführt werden. Eine solche Stellfunktion
ist die Verschlußfunktion, bei der der Flügelrahmen mit vom Teibstangenbeschlag betätigten
Schließbolzen gegen Schwenk- und/oder Kippöffnen mit dem Blendrahmen gekoppelt wird.
Außer solchen Verschlußelemente bildenden Schließbolzen können auch andere Verschlußelemente
eingebaut werden, wie Riegel, Fallen bzw. Schlösser. Derartige Elemente können vorteilhaft
unter Ausnutzung einer falzseitig offenen Nut eingebaut werden. Eine solche falzseitig
offene Nut ist auch dafür geeignet, Eingriffsbohrungen aufweisende Elemente aufzunehmen,
beispielsweise mit Löchern versehene Stulpschienen, in deren Löcher bzw. Eingriffsbohrungen
Bolzen eingreifen, die blendrahmenseitig fixiert sind und bei Schließstellung des
Flügels dessen vertikales Aushebeln verhindern.
[0011] Eine Ausgestaltung der Bewehrung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenhohlprofil
mindestens eine von jeder Innenfläche einer Seitenwand vorstehende Distanzhalteleiste
für einen Schloßkasten aufweist, dessen Schloßfalle und/oder -Riegel in den Widerlagerschenkel
eingreift. Mit der Distanzhalteleiste wird erreicht, daß sich der Schloßkasten innerhalb
des Rahmenhohlprofils nicht verdrehen kann, wenn der Flügel im Falle eines Einbruchsversuchs
aufgehebelt werden soll. Zugleich wird durch den Eingriff der Schloßfalle und/oder
des Schloßriegels in den Widerlagerschenkel ein stabiles Gegenlager erreicht, das
unabhängig von der Höhe der Einbaustelle des Schlosses in das Rahmenprofil ist.
[0012] Um den Flügelrahmen möglichst stabil und infolgedessen auch möglichst einbruchhemmend
auszubilden, bestehen die Rahmenhohlprofile, seine Verbinder und die Widerlagerleiste
aus Metall. Der Flügelrahmen besitzt eine entsprechend große Eigensteifigkeit, auch
im Stoßbereich der Rahmenhohlprofile bzw. der Verbinder. Diese Eigensteifigkeit ist
über den Rahmenumfang in etwa gleichmäßig verteilt. Eine entsprechende gleichmäßige
Verteilung der Eigensteifigkeit ergibt sich auch im Bereich der Widerlagerleiste,
wenn diese über den Umfang des Blendrahmens geschlossen ausgebildet ist.
[0013] Die Bewehrung kann so ausgestaltet werden, das Rahmenprofil nach außen vorspringende
Befestigungsleisten für Beschläge oder für Verkleidungsteile aufweist wobei die Befestigungsleisten
einer Seitenwand bedarfsweise über die falzseitige Rahmenfläche rahmenüberschlagbildend
vorstehen. Mit Hilfe derartiger Befestigungsleisten läßt sich die Außengestaltung
der Flügelrahmen weitgehend beeinflussen. Zum einen können die Befestigungsleisten
der Festlegung von Beschlägen dienen, wie Flügelangeln. Zum anderen können die Befestigungsleisten
der Befestigung von Verkleidungsteilen dienen, wie beispielsweise Blenden, mit denen
sich das Aussehen des Flügelrahmens gestalten läßt. Beispielsweise läßt sich die farbliche
Gestaltung beeinflussen, insbesondere auch durch nachträgliche Änderung, wenn die
Verkleidungsteile ausgewechselt werden. Der Flügelrahmen ist also insbesondere für
den handwerklichen Bereich sehr interessant, in dem individuelle Ausgestaltungen besonders
gefragt sind.
[0014] Die Befestigungsleisten sind nicht nur dadurch türgestaltend, daß sie Verkleidungsteile
halten bzw. anzubringen gestatten, sondern sie sind auch dadurch türgestaltend, daß
die Befestigungsleisten einer Seitenwand über die falzseitige Rahmenfläche rahmenüberschlagbildend
vorstehen. Der den Rahmenüberschlag bildende Vorstand der Befestigungsleisten gestattet
die Abdeckung des Falzraums zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen, wie auch den Einsatz
üblicher Beschläge, beispielsweise den Einsatz von üblichen Türangeln mit Angelschraubbolzen.
In der Regel werden sich rahmenüberschlagbildende Vorstände der Befestigungsleisten
rauminnenseitig finden.
[0015] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- eine schematische Ansicht eines Türflügels,
- Fig.2 bis 4
- jeweils einen horizontalen Querschnitt eines Türflügelrahmens im Angelbereich,
- Fig.5a,5c
- Seitenansichten eines Verbinders für Rahmenprofile,
- Fig.5b
- eine Stirnansicht des Verbinders der Fig.5a in Richtung A,
- Fig.5d
- den Schnitt D-D der Fig.5b,
- Fig.6
- einen Querschnitt durch ein Rahmenprofil, und
- Fig.7
- einen Querschnitt durch eine Widerlagerleiste für einen Blendrahmenholm.
[0016] In Fig.1 ist schematisch ein Türflügel dargestellt, dessen Türblatt 36 auf halber
Höhe oberhalb des Türklinkenbeschlags 43 weggebrochen dargestellt ist, so daß man
den Türflügelrahmen erkennen kann. Dieser besteht aus vier rechtwinklig zueinander
angeordneten Rahmenhohlprofilen 10, von denen je zwei mit ihren Enden 10' über einen
Verbinder 12 gekoppelt sind. Jedes Rahmenhohlprofil 10 hat zwei abgelängte Enden 10'
und dementsprechend zwei Stoßstellen 11. Die Verbinder 12 haben ihrerseits an den
Stoßstellen 11 der Rahmenhohlprofile 10 anliegende Stoßflächen 15, deren Außenumriß
ebenso profiliert ist, wie der Außenumriß der Rahmenhohlprofile 10.
[0017] Gemäß den Fig.2 bis 4 sind die Rahmenhohlprofile 10 in derselben Rahmenebene angeordnet
und schließen zwischen sich eine Rahmenfüllung 14 ein, die den Bedürfnissen entsprechend
unterschiedlich ausgebildet sein kann. Die Seitenwände 17 der Rahmenhohlprofile 10
einer Rahmenseite liegen jeweils in derselben Ebene, so daß außen auf den Rahmenhohlprofilen
10 Verkleidungsplatten 21 angebracht werden können, und zwar sowohl flügelinnenseitig,
wie auch flügelaußenseitig.
[0018] Jedes Rahmenhohlprofil 10 besteht gemäß Fig.6 aus zwei Halbschalen, welche im wesentlichen
die Seitenwände 17 bilden und miteinander durch Bauteile 33 zusammengehalten sind.
Diese Bauteile 33 sind längsdurchlaufende Leisten aus schlecht wärmeleitendem Werkstoff,
so daß sich auf der einen Seite eines Rahmenhohlprofils 10 etwa vorhandene Temperaturverhältnisse
nicht durch Wärmeleitung auf die ihr gegenüberliegende, beispielsweise flügelinnenseitig
liegende Halbschale auswirken können. Eine derartige Ausgestaltung und der Einsatz
schlecht wärmeleitender Bauteile 33 kann sich aber auch erübrigen, wenn die Rahmenhohlprofile
10 bzw. der Flügel sonst hinreichend isoliert bzw. wärmedämmend abgedeckt sind.
[0019] Damit die Rahmenhohlprofile 10 und die Verbinder 12 zusammengebaut werden können,
sind zwei Einschraubleisten 29 vorhanden, die einander parallel längs durchlaufen
und von einem die beiden Seitenwände 17 miteinander verbindenden und versteifenden
Mittelsteg 44 gehalten werden. Zwischen diese Einschraubleisten 29 können Befestigungsschrauben
mit ihrem Gewindeteil eingreifen.
[0020] Die Rahmenhohlprofile 10 haben blendrahmenseitig, also an ihrer falzseitigen Rahmenfläche
24, eine längsdurchlaufende Nut 13 als funktionelle Profilierung. Diese Nut 13 dient
beispielsweise der Anordnung eines Treibstangenbeschlags zur Betätigung von Schließbolzen
u.dgl. Im Bereich der Nut 13 können auch weitere Verschlußelemente eingesetzt werden,
die den Flügelrahmen mit dem Blendrahmen bedarfsweise kuppeln sollen. In Fig.3 ist
beispielsweise ein Schloßkasten 45 gestrichelt dargestellt, dessen Schloß mit seiner
Schloßfalle als Verschlußelement 18 in eine Widerlagerleiste 40 eines vertikalen Blendrahmenholms
39 eingreift. Der Schloßkasten 45 ist innerhalb eines Rahmenhohlprofils 10 gegen seitliche
Bewegungen in Richtung auf die Seitenwände 17 abgestützt. Hierzu dienen Distanzhalteleisten
59, die Jeweils von einer Innenfläche 58 einer Seitenwand 17 in den Innenraum des
Rahmenhohlprofils 10 vorspringen, wobei sie so lang bemessen sind, daß sie etwa an
der Außenwand des Schloßkastens 45 anliegen. Im Bereich des Schloßkastens 45 wird
der Mittelsteg 44 an der Einbaustelle des Schloßkastens 45 entsprechend entfernt,
z.B. durch Ausfräsen, so daß die am Mittelsteg 44 vorhandenen Einschraubleisten 29,
die in Fig.3 noch dargestellt sind, entfallen. In diesem Bereich wird der Mittelsteg
44 zu zwei Distanzhalteleisten 59. Die dem Schloßkasten 45 benachbarten inneren eines
Paares von Klemmleisten 32 können den Schloßkasten 45 ebenfalls abstützen, wenn die
Schloßkastenbreite dem Abstand zweier einander benachbarter Klemmleisten 32 einander
gegenüberliegender Seitenwände 17 entsprechend bemessen ist.
[0021] Den Distanzhalteleisten 59 sind Parallelleisten 60 parallel angeordnet, und zwar
in einem Abstand 61, der das Einschrauben von Befestigungsmitteln erlaubt. Derartige
Befestigungsmittel sind beispielsweise Schrauben. Mit den Schrauben können Aufschraubbänder
festgelegt werden, die beispielsweise als Halteplatten für einen Flügelrahmen ausgebildet
sind. Das Rahmenhohlprofil 10 kann bei Einsatz mehrerer Distanzhalteleisten 59 und
Parallelleisten 60 so ausgebildet werden, daß unterschiedliche Abstände erreicht werden,
beispielsweise zusätzlich auch der Abstand 61' im Bereich des Mittelstegs 44.
[0022] Dem Schloßkasten 45 gegenüber zeigt Fig.3 einen feststehenden, in der Widerlagerleiste
40 befestigten Eingriffsbolzen 46, der in die Nut 13 hineinragt. Wenn die Mündung
der Nut 13 in an sich bekannter Weise mit einem Stulp versehen ist, in der eine der
Vertikalposition des Eingriffsbolzens 46 entsprechende Eingriffsbohrung vorhanden
ist, so kann auf diese Weise eine Sicherung des Türflügels gegen vertikales Aushebeln
erreicht werden, wobei der Eingriffsbolzen 46 so ausgebildet ist, daß er das Aufschwenken
des Türflügels nicht behindert.
[0023] Die Rahmenprofile 10 weisen von ihren Seitenwänden 17 aus quer vorstehende Befestigungsleisten
19,20 auf. Die Befestigungsleiste 19 steht in Bezug auf die falzseitige Rahmenfläche
24 zurück. Die Befestigungsleiste 20 steht in Bezug auf die falzseitige Rahmenfläche
24 vor. Infolgedessen bildet die Seitenwand 17 falzseitig bzw. blendrahmenüberschlagseitig
eine Dichtungsfläche 47, siehe Fig. 6, an der gemäß den Fig.2 bis 4 eine Dichtung
48 mit einer Dichtungslippe anliegt, wobei die Dichtung 48 in einer längsdurchlaufenden
Nut 49 des Blendrahmens festgelegt ist.
[0024] Die Befestigungsleiste 20 steht infolge einer Verlängerung 50 der Seitenwand 17 soweit
vor, daß ein Überschlag 51 gebildet wird, mit der der Falzraum 52 flügelinnenseitig
abgedeckt wird.
[0025] Die Befestigungsleisten 19,20 laufen über die Länge der Rahmenhohlprofile durch und
können der Aufnahme von Verkleidungsteilen dienen. Die Fig.2 bis 4 zeigen flügelinnen-
und -außenseitig angeordnete Verkleidungsplatten 21 zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Befestigungsleisten 19 außen bzw. 20 innen. Die Verkleidungsplatten 21 überspannen
die gesamte Breite und Höhe des Flügelrahmens, einschließlich der Rahmenfüllung 14.
[0026] Die Verkleidungsplatten 21 sind so ausgebildet, daß mit ihnen das Erscheinungsbild
des gesamten Tür- oder Fensterflügelrahmens bzw. -flügels beeinflußt werden kann.
Dabei sind die Befestigungsleisten 19 hinter den Überschlägen 53 der Blendrahmenholme
39 angeordnet, so daß die rahmenaußenseitige Sichtfläche 22 ausschließlich die äußere
Ansicht des Flügels bestimmt. Die Sichtfläche 22 der flügelinnenseitigen Verkleidungsplatte
21 ist an ihren Kanten von den Befestigungsleisten 20 ebenso gefaßt, wie die flügelaußenseitige
Verkleidungsplatte 21. Die Befestigungsleisten 19,20 sind dabei jeweils etwa L-förmig
ausgebildet, wobei der kurze L-Schenkel mit der Sichtfläche 22 bündig liegt. Das ist
aber nur flügelinnenseitig sichtbar und könnte auch vermieden werden, falls gewünscht,
indem die Befestigungsleisten 20 in die Kanten der Verkleidungsplatte 21 eingelassen
werden.
[0027] Eine weitere Möglichkeit zur Einflußnahme auf die Ansicht der flügelinnenseitigen
Flügelrahmenfläche besteht darin, diese mit einer Sichtschalung 23 zu versehen, was
in Fig.4 dargestellt ist. Diese Sichtschalung 23 bekleidet die Verkleidungsplatte
21 und deren Außenkanten, wobei die Befestigungsleisten 19,20 in Ausnehmungen 54 eingesetzt
werden können und wobei die Verkleidungsplatte 21 ebenso verschraubungsfrei gehalten
werden kann, wie flügelaußenseitig bzw. in allen Fällen der Fig.2,3.
[0028] Um einen Türflügel bzw. einen Türflügelrahmen an einem Blendrahmenholm 39 zu befestigen,
können Angeln 38 eingesetzt werden, die mit ihrem als Schraubzapfen ausgebildeten
Angelzapfen 35 durch die Befestigungsleiste 20 bzw. deren Sichtschalung 23 hindurch
in die Verkleidungsplatte 21 eingebaut werden. Hierzu kann die Verkleidungsplatte
bzw. die Befestigungsleiste 20 im Bereich der Verkleidungsplatte 21 mit einem Widerlager
37 zur Erhöhung der Einschraubsicherheit des Angelzapfens 35 versehen sein, was in
Fig.4 angedeutet wurde.
[0029] Der andere Angelzapfen 41 der Angel 38 ist ebenfalls als Schraubzapfen ausgebildet
und in eine Widerlagerleiste 40 eingeschraubt, die vom Falzraum 52 her in den Blendrahmenholm
39 eingesetzt und daran befestigt ist, z.B. durch Verschraubung. Die Widerlagerleiste
40 ist als Hohlkammerprofil ausgebildet und ihr Widerlagerschenkel 62 besitzt zwei
Wände 42, die einander mit Abstand parallel sind. Die Wände 42 sind blendrahmeninnenseitig
miteinander durch einen durchlaufenden Steg 63 verbunden, während falzraumseitig ein
Abdeckschenkel 55 vorhanden ist, der den wesentlichen Bereich der falzraumseitigen
Rahmenfläche einnimmt und auf diese Weise der Einbruchsicherheit dient. Die T-förmige
Gestaltung der Widerlagerleiste 40 bedeutet eine erhebliche Steigerung der Formfestigkeit
des Blendrahmenholms 39. Hierzu ist die Widerlagerleiste 40 auch im übrigen besonders
ausgestaltet. Der Abdeckschenkel 55 hat an seinen Enden 63 dem Widerlagerschenkel
62 parallele Rahmeneingriffsleisten 64, die vom Falzraum 52 her in den Werkstoff des
Blendrahmenholms 53 eingreifen und so dafür sorgen, daß der Abdeckschenkel 55 nicht
quer zu diesen Rahmeneingriffsleisten 64 verschoben werden kann. Zusammen mit dem
Widerlagerschenkel 32 ergibt sich eine verbesserte Festlegung der gesamten Widerlagerleiste
40. Der Hohlkammerquerschnitt der Widerlagerleiste 40 bzw. des Widerlagerschenkels
62 wird dadurch erheblich versteift, daß innerhalb des Widerlagerschenkels 62 einander
parallele Querstege 65 vorhanden sind. Die Querstege 65 erfüllen über ihre Versteifungsfunktion
hinaus eine weitere Funktion, indem sie in einem Abstand angeordnet sind, der das
Einschrauben von Befestigungsmitteln erlaubt. Solche Befestigungsmittel sind beispielsweise
die Angelzapfen 41 von Angeln 38 zur Halterung eines Tür- oder Fensterrahmenflügels.
Ein Angelzapfen 41 wird dann quer durch die beiden Wände 42 zwischen den Querstegen
65 hindurchgeschraubt. Letztere haben auf ihren einander zugekehrten Flächen längsdurchlaufende
Gewindehalterippen 66, ebenso wie die in Fig.6 dargestellten Distanzhalteleisten 59
und die diesen zugeordneten Parallelleisten 60.
[0030] Das Hohlkammerprofil der Widerlagerleiste 40 gestattet es, die Bewehrung eines Blendrahmens
bzw. dessen Widerlagerleisten 40 im Rahmeneckbereich miteinander zu kuppeln. Hierzu
werden Eckwinkel 67 eingesetzt, deren Schenkel jeweils stirnseitig in den Innenraum
der Widerlagerleisten 40 eingreifen, die einander in dem Rahmeneckbereich benachbart
sind und dort beispielsweise auf Gehrung oder stumpf aneinanderstoßend benachbart
liegen.
[0031] Der zwischen den Verkleidungsplatten 21 bzw. den Rahmenhohlprofilen 10 gebildete
Raum ist mit der Rahmenfüllung 14 versehen, die den technischen Anforderungen entsprechend
ausgebildet sein kann. Die Rahmenfüllung kann, wie das beispielsweise in Fig.2 angedeutet
ist, aus einer inhomogenen Struktur bestehen. Stattdessen können aber auch gesperrte
Holzleisten oder Wabenstrukturen eingesetzt werden. Auch eine Isolierglasscheibe kann
zum Einsatz kommen, wenn die Verkleidungsplatte 21 einen entsprechenden Ausschnitt
freiläßt, im wesentlichen also lediglich im Bereich der Rahmenhohlprofile 10 vorhanden
ist.
[0032] In Fig.3,4 ist dargestellt, daß sowohl die Rahmenfüllung 14, als auch der Innenraum
der Rahmenhohlprofile 10 in gewünschter Weise ausgefüllt sein kann, beispielsweise
mit wärme- und/oder schalldämmendem Werkstoff. Es ist auch möglich, die Durchschußsicherheit
dadurch zu erhöhen, daß härteres Material eingesetzt wird, z.B. Flüssigstein.
[0033] Insgesamt ergibt sich durch die Ausgestaltung der Rahmenhohlprofile 10 eine breite
Palette von Möglichkeiten, eine Tür bzw. einen Türflügel oder auch einen Fensterflügel
so zu gestalten, daß er einerseits den technischen Anforderungen, andererseits den
optischen Anforderungen und außerdem noch den Anforderungen an die Einbruchsicherheit
gerecht werden kann.
[0034] Um die vorbeschriebenen Rahmenhohlprofile 10 in geeigneter Weise miteinander zu verbinden,
wird beispielsweise der in den Fig.5a bis 5d dargestellter Verbinder 12 eingesetzt.
Dieser ist ein im wesentlichen prismatisches bzw. quaderförmiges Bauteil mit zwei
Stoßflächen 15, deren Außenumriß mit dem Außenumriß der Rahmenhohlprofile 10 identisch
ist. Das ist insbesondere durch Vergleich der Fig.5d mit Fig.6 ersichtlich. Insbesondere
fluchten bei einem eingebauten Verbinder 12 die Seitenflächen 16 mit den Seitenwänden
17 eines Rahmenhohlprofils 10.
[0035] Da das Rahmenhohlprofil 10 gemäß Fig.6 mehrere funktionelle Profilierungen aufweist,
ist der Verbinder 12 entsprechend angepaßt. Das gilt zum einen bezüglich der Nut 13,
welche mit gleichem bzw. ähnlichem Profil auch in die falzseitigen Stirnflächen 54
des Verbinders 12 eingearbeitet ist, also in diejenigen Stirnseiten, an denen Rahmenhohlprofile
10 nicht anliegen. Es ist infolgedessen möglich, in diesen Nuten 13 des Verbinders
12 Treibstangenbeschläge anzuordnen, beispielsweise mit einer Eckumlenkung, so daß
der Flügelrahmen mit herkömmlichen Beschlagmitteln bedient werden kann, beispielsweise
mit einem Einhandbeschlag in einer Ausbildung für Fensterflügel. Spezielle Eck- oder
Mittelverriegelungen von Flügelrahmen sind daher mit nur geringem technischen Aufwand
möglich und können die Einbruchsicherheit des Flügelrahmens weiter steigern.
[0036] Eine weitere funktionelle Profilierung des Rahmenhohlprofils 10 besteht in den Befestigungsleisten
19,20. Entsprechende Befestigungsleisten 19,20 sind gemäß Fig.5d auch am Verbinder
12 vorhanden, wobei die Befestigungsleisten 19,20 des Verbinders 12 mit denen der
Rahmenhohlprofile 10 fluchten.
[0037] Der Verbinder 12 ist derart strukturiert, daß er eine Rahmenstruktur aufweist, mittig
also massefreie Bereiche hat. Dies wird durch eine Gitterstruktur mit Gitterstegen
30 erreicht, welche jeweils zwei einander gegenüberliegende Rahmenwände miteinander
verbinden und senkrecht zu denjenigen Gitterstegen 30 stehen, welche die anderen einander
gegenüberliegenden Rahmenwände miteinander verbinden. Gemäß den Fig.5a,5c sind insgesamt
vier Gitterstege 30 vorhanden, die miteinander und mit dem Rahmen des Verbinders 12
eine einstückige Struktur bilden.
[0038] Zur Befestigung der Verbinder 12 mit den Rahmenprofilen 10 dienen Befestigungsschrauben
27, die durch Rahmenbohrungen 57 hindurch in die einander parallelen Einschraubleisten
29 eingeschraubt werden, bis der Schraubenkopf die in Fig.5c angedeutete Stellung
einnimmt und dabei die Stoßfläche 15 gegen die Stoßstelle 11 des Rahmenhohlprofils
10 zieht. Die Befestigungsschraube 27 ist beispielsweise eine Zylinderkopfschraube
mit Innenmehrkant, deren Kopf 28 so dimensioniert ist, daß die Schraube 27 durch die
Ausnehmungen 26 hindurch bis in die dargestellte Stellung gelangen kann. Mit einem
Innenmehrkantschlüssel ist eine Schraubverstellung der Befestigungsschraube 27 auch
dann möglich, wenn diese bei Beginn ihres Eingriffs in die Einschraubleisten 29 beispielsweise
noch im mittleren Hohlraum 34 des Verbinders 12 angeordnet sein sollte.
[0039] Mit einer derartigen Schraubbefestigung ist der Zusammenbau eines Flügelrahmens mit
von den L-förmigen Befestigungsleisten 19,20 umgriffenen Verkleidungsplatten 21 ohne
weiteres möglich, weil diese Verkleidungsplatten problemlos auf den Seitenflächen
von vier Rahmenhohlprofilen 10 angeordnet werden können, wonach die Verbinder 12 durch
nacheinander erfolgendes Einschrauben der Befestigungsschrauben 27 in ihre Endmontagestellungen
zwischen die Verkleidungsplatten 21 gezogen werden. Dabei sind die Verbinder 12 relativ
zu den Rahmenhohlprofilen geführt, weil die Verbinder 12 Zentrierzapfen 31 aufweisen,
die bereits vor dem Einschrauben der Befestigungsschrauben 27 jeweils zwischen zwei
einander parallele Klemmleisten 32 des zugehörigen Endes 10' des benachbarten Rahmenprofils
10 eingreifen. Die Klemmleisten 32 sind gemäß Fig.6 in allen vier Ecken des Profilquerschnitts
vorhanden und gewährleisten eine einwandfreie Lageanordnung des Verbinders 12 auch
beim Montieren. Darüber hinaus dienen die Zentrierzapfen 31 als Mittel zur Steigerung
der Torsionsfestigkeit des Flügelrahmens im Bereich der Stoßstellen 11 und entlasten
dementsprechend die Befestigungsschrauben 27.
[0040] Ein Rahmenhohlprofile kuppelnder Verbinder 12 kann auch für mehr als zwei Rahmenhohlprofile
ausgebildet werden, indem alle vier schmalen Stirnflächen als Stoßflächen 15 ausgebildet
werden. Ein solcher Verbinder kann beispielsweise vier im Kreuz zueinander angeordnete
Rahmenhohlprofile miteinander verbinden, was für größere Flügelrahmenkonstruktionen
von Bedeutung ist. In diesem Fall wird eine andere Befestigungstechnik eingesetzt.
1. Bewehrung an Türen oder Fenstern, mit einer Widerlagerleiste (40), die mit einem Abdeckschenkel
(55) auf einer falzseitigen Blendrahmenfläche aufliegt, von dem aus ein Widerlagerschenkel
(62) senkrecht und längs durchlaufend in den Blendrahmen eingreift, wobei ein Angelzapfen
(41) der Angel (38) eines Flügels in den Widerlagerschenkel (62) eingeschraubt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Widerlagerschenkel (62) von einem Hohlkammerprofil gebildet ist.
2. Bewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerlagerschenkel (62) im Querschnitt mittig vom Abdeckschenkel (55) vorspringt,
der an seinen Kanten (63) im Vergleich zum Widerlagerschenkel (62) kurze, parallele
Rahmeneingriffsleisten (64) aufweist.
3. Bewehrung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Widerlagerschenkels (62) einander parallele Querstege (65) in
einem Abstand voneinander angeordnet sind, der das Einschrauben von Befestigungsmitteln
erlaubt.
4. Bewehrung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerlagerleisten (40) zweier winkliger Blendrahmenholme von Eckwinkeln
miteinander gekuppelt sind.
5. Bewehrung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzhalteleisten (59) und deren Parallelleisten (60) eines Rahmenhohlprofils
(10) und/oder die Querstege (65) des Widerlagerschenkels (62) auf ihren einander zugekehrten
Flächen längsdurchlaufende Gewindehalterippen (66) aufweisen.
6. Bewehrung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen eine Distanzhalteleiste (59) und deren Parallelleiste (60) Befestigungsschrauben
von Aufschraubbändern eingeschraubt sind und/oder daß Angelzapfen (41) quer durch
zwei Wände (42) des Hohlkammerprofils der Widerlagerleiste (40) hindurchgeschraubt
sind.
7. Bewehrung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ihr ein Rahmenhohlprofil (10) des Flügels parallel zugeordnet ist, das eine
falzseitig offene Nut (13) aufweist, in die Eingriffsbohrungen aufweisende Elemente
oder blendrahmenseitig wirkende Verschlußelemente (18) fest eingebaut sind.
8. Bewehrung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenhohlprofil (10) mindestens eine von jeder Innenfläche (58) einer Seitenwand
(17) vorstehende Distanzhalteleiste (59) für einen Schloßkasten (45) aufweist, dessen
Schloßfalle und/oder -Riegel in den Widerlagerschenkel (62) eingreift.
9. Bewehrung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenhohlprofile (10), seine Verbinder (12) und die Widerlagerleiste (40)
aus Metall bestehen.
10. Bewehrung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenprofil (10) nach außen vorspringende Befestigungsleisten (19,20) für
Beschläge oder für Verkleidungsteile aufweist, wobei die Befestigungsleisten (19,20)
einer Seitenwand (17) bedarfsweise über die falzseitige Rahmenfläche (24) rahmenüberschlagbildend
vorstehen.
11. Bewehrung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß flügelseitige Angelzapfen (35) in ein von einer Befestigungsleiste (20) gehaltenes
Widerlager (37) und/oder in eine von dieser Leiste gehaltene Verkleidungsplatte (21)
eingeschraubt sind.