[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Initialisierung eines Netzwerks
zur Datenübertragung zwischen mehreren ringförmig miteinander verbundenen Teilnehmern,
bei welchem ein Taktsignal in einem kontinuierlichen Datenstrom von einer Netzwerkposition
ausgehend durch das Netzwerk geschickt, in jedem Teilnehmer nach Empfang des Datenstroms
ein Einrastprozess auf die Taktfrequenz gestartet und der Datenstrom nach vollendeter
Einrastung an den nachfolgenden Teilnehmer weitergeleitet wird.
[0002] Bei Netzwerken zur Datenübertragung zwischen mehreren ringförmig miteinander verbundenen
Teilnehmern werden die Daten zwischen den Teilnehmern in einem bestimmten Takt übertragen.
Hierfür ist ein Taktsignal erforderlich, welches an einer Stelle in das Netz eingespeist
wird, insbesondere durch einen als Master fungierenden Teilnehmer. Bei einem bekannten
Verfahren dieser Art schickt der Master die von ihm erzeugten Taktsignale an den nächstfolgenden
Teilnehmer, in welchem ein Einrastprozess auf die übermittelte Taktfrequenz gestartet
wird. Nach vollendeter Einrastung auf diese Taktfrequerz leitet dieser Teilnehmer
den vom Master erhaltenen Datenstrom auf den nachfolgenden Teilnehmer weiter, in welchem
dann ebenfalls ein Einrastvorgang gestartet wird, und so fort.
[0003] Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß die Inbetriebnahme des Netzwerks
eine erhebliche Zeit in Anspruch nimmt, da zunächst alle Teilnehmer auf die vom Master
ausgegebene Taktfrequenz eingerastet werden müssen, bevor eine Datenübertragung im
gesamten Netz möglich ist. Die fuhr die Inbetriebnahme erforderliche Zeit nimmt daher
mit zunehmender Teilnehmerzahl zu, was bei einer üblicher Einrastdauer von ca. 20
bis 30 msec bald zu einer erheblichen Verzögerung führt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Inbetriebnahme des Netzwerks
zu beschleunigen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem solchen Verfahren dadurch gelöst, daß der ankommende
Datenstrom bei jedem Teilnehmer, solange dieser noch nicht eingerastet ist, in zwei
identische Datenströme aufgeteilt wird, von denen der eine für den Einrastprozess
verwendet und der andere sofort an den nachfolgenden Teilnehmer weitergeleitet wird.
[0006] Durch die Aufteilung des Datenstroms in jedem Teilnehmer in zwei identische Datenströme
und die sofortige Weiterleitung an den nachfolgenden Teilnehmer erhalten alle Teilnehmer
im Netzwerk praktisch gleichzeitig das Taktsignal und beginnen praktisch gleichzeitig
den Einrastvorgang. Demzufolge ist die Einrastung aller Teilnehmer annähernd innerhalb
der Zeit vollendet, die ein einzelner Teilnehmer zur Einrastung benötigt. Mit anderen
Worten, die für die Einrastung aller Teilnehmer auf die vorgegebene Taktfrequenz erforderliche
Zeit ist gegenüber dem bekannten Verfahren um einen Faktor verringert, der der Anzahl
der Teilnehmer im Netzwerk entspricht.
[0007] Die sofortige Weiterleitung des Datenstroms durch die Teilnehmer bei gleichzeitigem
Starten des Einrastvorgangs wird bevorzugt dadurch bewirkt, daß der von einem Teilnehmer
empfangene Datenstrom einer Steuereinheit zugeführt wird, in welcher durch Kopieren
ein erster und ein zweiter Datenstrom erzeugt werden, wobei der ersten Datenstrom
einer Einrastschaltung und der zweite Datenstrom unmittelbar dem nachfolgenden Teilnehmer
zugeleitet werden. Auf diese Weise steht der das Taktsignal enthaltende Datenstrom
allen Teilnehmern annähernd gleichzeitig zur Verfügung und jeder Teilnehmer beginnt
parallel zur Weiterleitung des Datenstroms mit dem Einrastvorgang.
[0008] Nach vollendetem Einrastvorgang leitet die Steuereinheit eines jeden Teilnehmers
den der Einrastschaltung zugeleiteten ersten Datenstrom dem nachfolgenden Teilnehmer
zu und unterbricht den zweiten Datenstrom. Damit ist die Initialisierung abgeschlossen
und das Netzwerk kann zur Datenübertragung zwischen einzelnen Teilnehmern benutzt
werden.
[0009] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung leitet die Steuereinheit bei Fehlfunktion
eines Teilnehmers den empfangenen Datenstrom unmittelbar dem nachfolgenden Teilnehmer
zu. Die Fehlfunktion eines Teilnehmers, beispielsweise ein Ausrasten aus der Taktfrequenz,
führt dazu, daß der im Netzwerk übermittelte Datenstrom an der Stelle dieses Teilnehmers
unterbrochen wird. Bei einem unidirektionalen Ringnetzwerk ist dann die Datenübertragung
unterbrochen. Durch die erfindungsgemäße Augestaltung ist nun gewährleistet, daß bei
einer Fehlfunktion eines Teilnehmers dieser quasi aus dem Netz herausgenommen, der
Datenstrom durch diesen also einfach hindurchgeleitet wird. Damit bleibt eine Datenübertragung
zwischen allen anderen Teilnehmern des Netzwerks weiterhin möglich.
[0010] Die unmittelbare Weiterleitung des empfangenen Datenstroms an den nachfolgenden Teilnehmer
erfolgt bevorzugt wiederum dadurch, daß die Steuereinheit den empfangenen Datenstrom
kopiert und einerseites unmittelbar dem nachfolgenden Teilnehmer und andererseites
der Einrastschaltung zuleitet. Sollte der betreffende Teilnehmer zu einem späteren
Zeitpunkt wieder einwandfrei funktionieren, beispielsweise nach einem Reset-Vorgang,
so wird in diesem ein erneuter Einrastvorgang gestartet und nach erfolgtem Einrasten
die unmittelbare Weiterleitung des Datenstroms durch die ordnungsgemäße Durchleitung
des Datenstroms durch diesen Teilnehmer ersetzt. Der zeitweilig gestörte Teilnehmer
kann so auf einfache Weise wieder in das Netz integriert werden.
[0011] Zur Kenntlichmachung einer Störung erzeugt die Steuereinheit eines fehlerhatten Teilnehmers
bevorzugt ein Fehlermeldesignal. Dieses Fehlermeldesignal kann auch mit der Adresse
des Teilnehmers versehen und über das Netzwerk einem bestimmten Empfänger übermittelt
werden, der beispielsweise eine Anzeigeeinheit für gestörte Teilnehmer aufweist.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- ein mehrere Teilnehmer aufweisendes Netzwerk mit Ringstruktur und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Datenweiterleitung durch einen Teilnehmer.
[0013] Das in Figur 1 dargestellte Netzwerk enthält vier ringförmig verbundene Teilnehmer
1 bis 4. Bei diesen vier Teilnehmern handelt es sich beispielsweise um einen Rundfunkempfänger
1 und einen CD-Spieler 2 als Datenquellen sowie um einen Verstärker 3 und eine Audio-Video-Kontrolleinheit
4 als Datenserken, wobei allerdings alle Datenquellen gleichzeitig auch Datensenken
und alle Datensenken gleichzeitig auch Datenquellen sein können, insbesondere für
Steuerdaten.
[0014] Die vier Teilnehmer 1 bis 4 sind über eine Datenleitung 5 miteinander verbunden,
bei der es sich beispielsweise um einen Lichtwellenleiter handelt. Die Datenübertragung
zwischen einzelnen Teilnehmern erfolgt in der mit Pfeilen 6 angegebenen Richtung.
[0015] Jeder der Teilnehmer 1 bis 4 enthält eine Steuereinheit 7, wie sie beispielhaft in
Figur 2 für Teilnehmer 1 dargestellt ist. Über die Steuereinheit 7 wird die Datenübertragung
durch den jeweiligen Teilnehmer gesteuert. Die über einen Netzdateneingang 8 empfangenen
Daten werden zu der insbesondere als integrierte Schaltung ausgebildeten Steuereinheit
7 geleitet, welche eine Einrastschaltung 9 enthält und mit einem Netzdatenausgang
10 verbunden ist.
[0016] Der über den Netzeingang 8 empfangene Datenstrom wird von der Steuereinheit kopiert
und in einen ersten und einen zweiten Datenstrom aufgeteilt. Der erste Datenstrom
wird über eine interne Datenleitung 11 der Einrastschaltung 9 zugeführt, in welcher
der Einrastvorgang gestartet wird. Der zweite Datenstrom wird über einen internen
By-Pass 12 direkt mit dem Netzausgang 10 verbunden. Sobald die Einrastschaltung 9
den Einrastvorgang beendet hat, wird der interne By-Pass 12 durch die Steuereinheit
7 unterbrochen, was durch den in Leitung 12 vorhandenen Schalter 13 angedeutet ist.
[0017] Bei Inbetriebnahme des Netzwerks ist der Schalter 13 geschlossen und der über den
Netzeingang 8 empfangene Datenstrom wird einerseits zur Einrastschaltung 9 und andererseits
über den Netzausgang 10 dem nachfolgenden Teilnehmer zugeleitet. Dieser entsprechend
aufgebaute Teilnehmer kopiert den Datenstrom ebenfalls und führt diesen einerseits
seiner Einrastschaltung und andererseits über seinen Netzausgang direkt dem auf diesen
folgenden Teilnehmer zu und so fort. Alle Teilnehmer im Netzwerk erhalten auf diese
Weise bei Inbetriebnahme praktisch gleichzeitig das Taktsignal und starten parallel
den Einrastvorgang auf dieses Signal. Sobald der Einrastvorgang abgeschlossen ist,
unterbricht jeder Teilnehmer seinen By-Pass 12 und leitet den Datenstrom über seine
Einrastschaltung 9 und seinen Netzausgang 10 dem nachfolgenden Teilnehmer zu.
[0018] Durch das beschriebene Initialisierungsverfahren werden alle Teilnehmer in einem
Netzwerk annähernd gleichzeitig auf das vorgegebene Taktsignal eingerastet. Mit anderen
Worten, es findet ein paralleler Einrastvorgang aller Teilnehmer eines Netzwerks statt,
der im wesentlichen nicht länger dauert als das Einrasten eines einzigen Teilnehmers.
1. Verfahren zur Initialisierung eines Netzwerks zur Datenübertragung zwischen mehreren
ringförmig miteinander verbundenen Teilnehmern, bei welchem ein Taktsignal in einem
kontinuierlichen Datenstrom von einer Netzwerkposition ausgehend durch das Netzwerk
geschickt, in jedem Teilnehmer nach Empfang des Datenstroms ein Einrastprozess auf
die Taktfrequenz gestartet und der Datenstrom nach vollendeter Einrastung an den nachfolgenden
Teilnehmer weitergeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der ankommende Datenstrom
bei jedem Teilnehmer (1 bis 4), solange dieser noch nicht eingerastet ist, in zwei
identische Datenströme aufgeteilt wird, von denen der eine für den Einrastprozess
verwendet und der andere sofort an den nachfolgenden Teilnehmer (1 bis 4) weitergeleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in einem Teilnehmer (1
bis 4) empfangene Datenstrom einer Steuereinheit (7) zugeführt wird, in welcher durch
Kopieren ein erster und ein zweiter Datenstrom erzeugt werden, daß der erste Datenstrom
einer Einrastschaltung (9) und der zweite Datenstrom unmittelbar dem nachfolgenden
Teilnehmer (1 bis 4) zugeleitet werden, und daß die Steuereinheit (7) nach vollendetem
Einrastvorgang den der Einrastschaltung (9) zugeleiteten ersten Datenstrom dem nachfolgenden
Teilnehmer (1 bis 4) zuleitet und den zweiten unmittelbaren Datenstrom unterbricht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (7) bei Fehlfunktion
eines Teilnehmers (1 bis 4) den von diesem empfangenen Datenstrom unmittelbar dem
nachfolgenden Teilnehmer (1 bis 4) zuleitet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (7) bei Fehlfunktion
eines Teilnehmers (1 bis 4) durch Kopieren einen ersten und einen zweiten Datenstrom
erzeugt, den ersten Datenstrom der Einrastschaltung (9) und den zweiten Datenstrom
unmittelbar dem nachfolgendem Teilnehmer (1 bis 4) zuleitet und bei Wieder-Funktion
und nach Wiedereinrasten des Teilnehmers (1 bis 4) den der Einrastschaltung (9) zugeleiteten
ersten Datenstrom dem nachfolgenden Teilnehmer (1 bis 4) zuleitet und den zweiten
Datenstrom wieder unterbricht.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (7)
bei Fehlfunktion ein Fehlermeldersignal ausgibt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fehlermeldesignal mit der
Adresse des fehlerhaften Teilnehmers (1 bis 4) versehen und über das Netzwerk zu einer
das Fehlermeldesignal verarbeitenden Stelle übertragen wird.